Das Ufer des Thunersees lebt - auch im Winter

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01.11.2013 Aufrufe

34 WINTER AM SEE 35 Das Ufer des Thunersees lebtauch im Winter Tot und starr scheinen die Ufer des Thunersees im tiefen Winter. Doch eine Wanderung mit Experte Martin Gerber zeigt: Von Möwen über Ringelnattern, Libellen und Eisvögel bis zu Rehen bereiten sich im Gwatt bei Thun verschiedenste Tiere auf den Frühling vor. Ringelnattern warten auf Frösche Links und rechts mit unsern Feldstechern herumspähend, sind wir mittlerweile an den mit Schneehäubchen verzierten Spielgeräten des Bonstettenparks vorbei und über den kleinen Zierkanal in ein Wäldchen vorgedrungen. Ein älterer Mann steht auf dem Uferweg und blickt gebannt zum Wasser hinunter. Vor ihm steht ein aufgeplustertes Vögelchen auf einem Kiesel. «Ein Rotbrüstchen», murmelt Martin. Der Spaziergänger nickt andächtig. Vogelfans unter sich. Schweigend beobachten wir das kleine Tier, marschieren dann weiter durch raschelndes Laub. «Hier ist das Reich der Ringelnattern, die hier in Mauselöchern und Asthaufen den Winter verschlafen und im Frühling auf die ersten Frösche warten», weiss der Experte. Gerhard Bieri, ein lokaler Kenner der Fauna, habe im Winter schon beobachtet, wie sich ein halbes Dutzend der ungiftigen Schlangen an der Sonne wärmte. Entfernung rattert ein Dumper vorbei, beladen mit moorigschwarzer Erde. «Wir baggern hier den Bach aus, sonst verlandet er total. Ein Lebensraum für verschiedenste Tiere ginge verloren.» Martin Gerber ist Projektleiter der vom Kanton geleiteten «Aufwertung» des Gwattlischenmooses. Eigens für diese Arbeiten wurden die Fische, vor allem Hechte, mit einem Elektrofanggerät betäubt und vorübergehend in ein Bassin umquar tiert. Die rund 380 000 Franken kostende Aufwertung, finanziert durch Kanton, Bund, Energie Thun AG und Lotteriefonds, ist umfassend: In Ufernähe befreit ein schwimmender Saugbagger einen grossen Teich, der mit dem See verbunden ist, von jahrelang angesammeltem Schlamm. So soll der Lebensraum von Wasservögeln, Libellen und Amphibien erhalten bleiben. Über eine Pipeline wird der Schlick in ein temporäres Auffangbecken, eigens an der Hauptstrasse nach Spiez eingerichtet, geleitet. Aufwertung durch Ausbaggern und Aussaugen Als wir wieder ins offene Gelände treten, sind wir, nun bei etwas aufklarendem Himmel, im Naturschutzgebiet Gwattlischenmoos angekommen: Schilf soweit das Auge reicht, auf der, neben der Weissenau bei Interlaken, einzigen natürlich gebliebenen Uferfläche am Thunersee. Der Uferweg führt hier über einen breiten Holzsteg zu einer kleinen Plattform mit Infotafeln. In 50 Metern «Salü Markus, salü Heinz.» Martin Gerber grüsst zwei Vertreter des Spiezer Tiefbauamtes und bespricht mit ihnen gleich einige Details der laufenden Arbeiten. Wir sind nun auf Spiezer Boden. Wir verlassen den offiziellen Uferweg, schreiten am Bachufer den schlammigen Spuren des Dumpers entlang, nähern uns auf einem schmalen Gitterrost dem weit herum sichtbaren, gemauerten Beobachtungsturm. Der rhythmische Zwitschergesang einer Der Eisvogel: Sein Name macht dem Winter alle Ehre – sein buntes Federkleid jedoch erinnert an die Tropen. Gegenüber dem Schlösschen Bellerive im Gwatt bei Thun stapfen wir auf knirschendem Schnee durch den winterlich starren Bonstettenpark. Bleiern grau schimmert der Thunersee zwischen den Parkbäumen hervor, Möwenschreie vermitteln einen Eindruck von Weite und Einsamkeit. Ob hier etwas lebt, sich etwas regt? Bei minus drei Grad? Wohl kaum. Doch Martin Gerber aus Hei men - schwand ist gekommen, um mir das Gegenteil zu beweisen. Dies gelingt ihm rasch – es beginnt schon bei den Möwen: «Fünf Möwenarten kurven hier auf dem Wasser und in der Luft herum», stellt der Ornithologe und Bergführer am See vorne fest. Ein gräulicher Eisstreifen haftet an den groben Kieseln des flachen Ufers. Lachmöwen mit weissen, im Sommer dunkelbraunen Köpfen, paddeln zwischen Schwänen, schwarz-weissen Schell-Enten und zimtfarbenen Rost-Gänsen. Nur die Schwäne hätte ich selbst erkannt. Sturmmöwen mit schwarzen Flügelenden, eigentlich in Nordeuropa zu Hause, pfeilen tief über die Wasserfläche. Und diese ganz grossen? «Das sind Mittelmeermöwen, sie stammen aus einer Kolonie am Neuenburgersee», weiss Martin auf Anhieb. Und die mit dem ganz feinen Schnabel? «Steppenmöwen – etwas für Spezialisten.» Am häufigsten sind hier die Silbermöwen, ein vertrauter Anblick. «In allen Jahreszeiten läuft etwas» Es gebe «noch viel mehr Möwenarten, viel mehr!», hat Martin gesagt. Längst hat er aber seinen Feldstecher ins Park-Innere gerichtet. «Siehst du den Erlenzeisig, der da an einem Föhrenzäpfli hängt? Der mit dem Gelb auf dem Flügel und dem Häubchen auf dem Kopf!» Das sei ein Weibchen, «und die Männchen sind noch schöner». Nach all den Hinweisen Martins ist der anfängliche Eindruck der Winterstarre wie ausradiert. «Das ist ja das Schöne an der Vogelkunde», schwärmt mein Begleiter, «in allen Jahreszeiten läuft etwas, auch im Winter.» Seevögel am vereisten Ufer des Bonstettenparks.

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WINTER AM SEE<br />

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<strong>Das</strong> <strong>Ufer</strong> <strong>des</strong> <strong>Thunersees</strong> <strong>lebt</strong> – <strong>auch</strong> <strong>im</strong> <strong>Winter</strong><br />

Tot und starr scheinen die <strong>Ufer</strong> <strong>des</strong> <strong>Thunersees</strong> <strong>im</strong> tiefen <strong>Winter</strong>. Doch eine Wanderung mit Experte Martin Gerber zeigt: Von Möwen<br />

über Ringelnattern, Libellen und Eisvögel bis zu Rehen bereiten sich <strong>im</strong> Gwatt bei Thun verschiedenste Tiere auf den Frühling vor.<br />

Ringelnattern warten auf Frösche<br />

Links und rechts mit unsern Feldstechern herumspähend, sind<br />

wir mittlerweile an den mit Schneehäubchen verzierten Spielgeräten<br />

<strong>des</strong> Bonstettenparks vorbei und über den kleinen Zierkanal<br />

in ein Wäldchen vorgedrungen. Ein älterer Mann steht auf dem<br />

<strong>Ufer</strong>weg und blickt gebannt zum Wasser hinunter. Vor ihm steht<br />

ein aufgeplustertes Vögelchen auf einem Kiesel. «Ein Rotbrüstchen»,<br />

murmelt Martin. Der Spaziergänger nickt andächtig.<br />

Vogelfans unter sich. Schweigend beobachten wir das kleine Tier,<br />

marschieren dann weiter durch rascheln<strong>des</strong> Laub. «Hier ist das<br />

Reich der Ringelnattern, die hier in Mauselöchern und Asthaufen<br />

den <strong>Winter</strong> verschlafen und <strong>im</strong> Frühling auf die ersten Frösche<br />

warten», weiss der Experte. Gerhard Bieri, ein lokaler Kenner der<br />

Fauna, habe <strong>im</strong> <strong>Winter</strong> schon beobachtet, wie sich ein halbes<br />

Dutzend der ungiftigen Schlangen an der Sonne wärmte.<br />

Entfernung rattert ein Dumper vorbei, beladen mit moorigschwarzer<br />

Erde. «Wir baggern hier den Bach aus, sonst verlandet<br />

er total. Ein Lebensraum für verschiedenste Tiere ginge verloren.»<br />

Martin Gerber ist Projektleiter der vom Kanton geleiteten<br />

«Aufwertung» <strong>des</strong> Gwattlischenmooses. Eigens für diese Arbeiten<br />

wurden die Fische, vor allem Hechte, mit einem Elektrofanggerät<br />

betäubt und vorübergehend in ein Bassin umquar tiert. Die rund<br />

380 000 Franken kostende Aufwertung, finanziert durch Kanton,<br />

Bund, Energie Thun AG und Lotteriefonds, ist umfassend: In <strong>Ufer</strong>nähe<br />

befreit ein schw<strong>im</strong>mender Saugbagger einen grossen Teich,<br />

der mit dem See verbunden ist, von jahrelang angesammeltem<br />

Schlamm. So soll der Lebensraum von Wasservögeln, Libellen<br />

und Amphibien erhalten bleiben. Über eine Pipeline wird der<br />

Schlick in ein temporäres Auffangbecken, eigens an der Hauptstrasse<br />

nach Spiez eingerichtet, geleitet.<br />

Aufwertung durch Ausbaggern und Aussaugen<br />

Als wir wieder ins offene Gelände treten, sind wir, nun bei etwas<br />

aufklarendem H<strong>im</strong>mel, <strong>im</strong> Naturschutzgebiet Gwattlischenmoos<br />

angekommen: Schilf soweit das Auge reicht, auf der, neben der<br />

Weissenau bei Interlaken, einzigen natürlich gebliebenen <strong>Ufer</strong>fläche<br />

am Thunersee. Der <strong>Ufer</strong>weg führt hier über einen breiten<br />

Holzsteg zu einer kleinen Plattform mit Infotafeln. In 50 Metern<br />

«Salü Markus, salü Heinz.» Martin Gerber grüsst zwei Vertreter<br />

<strong>des</strong> Spiezer Tiefbauamtes und bespricht mit ihnen gleich einige<br />

Details der laufenden Arbeiten. Wir sind nun auf Spiezer Boden.<br />

Wir verlassen den offiziellen <strong>Ufer</strong>weg, schreiten am Bachufer den<br />

schlammigen Spuren <strong>des</strong> Dumpers entlang, nähern uns auf einem<br />

schmalen Gitterrost dem weit herum sichtbaren, gemauerten<br />

Beobachtungsturm. Der rhythmische Zwitschergesang einer<br />

Der Eisvogel: Sein Name macht dem <strong>Winter</strong> alle Ehre – sein buntes Federkleid jedoch erinnert an die Tropen.<br />

Gegenüber dem Schlösschen Bellerive <strong>im</strong> Gwatt bei Thun stapfen<br />

wir auf knirschendem Schnee durch den winterlich starren Bonstettenpark.<br />

Bleiern grau sch<strong>im</strong>mert der Thunersee zwischen<br />

den Parkbäumen hervor, Möwenschreie vermitteln einen Eindruck<br />

von Weite und Einsamkeit. Ob hier etwas <strong>lebt</strong>, sich etwas regt?<br />

Bei minus drei Grad? Wohl kaum. Doch Martin Gerber aus Hei men -<br />

schwand ist gekommen, um mir das Gegenteil zu beweisen.<br />

Dies gelingt ihm rasch – es beginnt schon bei den Möwen: «Fünf<br />

Möwenarten kurven hier auf dem Wasser und in der Luft herum»,<br />

stellt der Ornithologe und Bergführer am See vorne fest. Ein<br />

gräulicher Eisstreifen haftet an den groben Kieseln <strong>des</strong> flachen<br />

<strong>Ufer</strong>s. Lachmöwen mit weissen, <strong>im</strong> Sommer dunkelbraunen Köpfen,<br />

paddeln zwischen Schwänen, schwarz-weissen Schell-Enten<br />

und z<strong>im</strong>tfarbenen Rost-Gänsen. Nur die Schwäne hätte ich selbst<br />

erkannt. Sturmmöwen mit schwarzen Flügelenden, eigentlich in<br />

Nordeuropa zu Hause, pfeilen tief über die Wasserfläche. Und<br />

diese ganz grossen? «<strong>Das</strong> sind Mittelmeermöwen, sie stammen<br />

aus einer Kolonie am Neuenburgersee», weiss Martin auf Anhieb.<br />

Und die mit dem ganz feinen Schnabel? «Steppenmöwen – etwas<br />

für Spezialisten.» Am häufigsten sind hier die Silbermöwen, ein<br />

vertrauter Anblick.<br />

«In allen Jahreszeiten läuft etwas»<br />

Es gebe «noch viel mehr Möwenarten, viel mehr!», hat Martin gesagt.<br />

Längst hat er aber seinen Feldstecher ins Park-Innere gerichtet.<br />

«Siehst du den Erlenzeisig, der da an einem Föhrenzäpfli<br />

hängt? Der mit dem Gelb auf dem Flügel und dem Häubchen auf<br />

dem Kopf!» <strong>Das</strong> sei ein Weibchen, «und die Männchen sind noch<br />

schöner». Nach all den Hinweisen Martins ist der anfängliche<br />

Eindruck der <strong>Winter</strong>starre wie ausradiert. «<strong>Das</strong> ist ja das Schöne<br />

an der Vogelkunde», schwärmt mein Begleiter, «in allen Jahreszeiten<br />

läuft etwas, <strong>auch</strong> <strong>im</strong> <strong>Winter</strong>.»<br />

Seevögel am vereisten <strong>Ufer</strong> <strong>des</strong> Bonstettenparks.


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WINTER AM SEE<br />

TIPPS FÜR DEN WINTER<br />

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Gesund durch die kalte Jahreszeit<br />

Wer die <strong>Winter</strong>monate durch oft friert oder gar kränkelt, muss nicht in den Süden fliehen: Die richtige Kleidung, Ernährung und Körperpflege<br />

helfen genauso.<br />

Kleidung<br />

– Sich schön warm anziehen – am besten mit Materialien wie<br />

Kaschmir, Wolle oder modernem High-Tech-Gewebe.<br />

– Mehrere Schichten übereinander zu tragen ist sinnvoll. <strong>Das</strong><br />

Zwiebelprinzip ist eine gute Warmhalte-Methode.<br />

– Ein grosser Teil der Körperwärme geht über den Kopf verloren,<br />

<strong>des</strong>halb <strong>im</strong>mer eine Mütze aufsetzen.<br />

– <strong>Winter</strong>schuhe sollte man nie zu fest zuschnüren, sonst kann<br />

sich kein wärmen<strong>des</strong> Luftpolster bilden.<br />

Getränke<br />

– Auch <strong>im</strong> <strong>Winter</strong> sollte man möglichst viel Flüssigkeit zu sich<br />

nehmen.<br />

– Tee, Wasser und Fruchtsäfte helfen dem Körper von innen, mit<br />

der niedrigen Luftfeuchtigkeit besser klar zu kommen.<br />

– Auf alkoholische Getränke sollte man zum Aufwärmen wenn mög -<br />

lich verzichten. Sie sorgen zwar für eine bessere Durchblutung,<br />

geben aber die Wärme schneller wieder an die Umgebung ab.<br />

Auch <strong>im</strong> <strong>Winter</strong> ein Paradies für Tiere: <strong>Das</strong> Gwattlischenmoos.<br />

Kohlmeise geht allmählich unter <strong>im</strong> Lärm <strong>des</strong> Saugbaggers, dem<br />

wir uns nähern. Auf einer Teichfläche rechts unter uns schw<strong>im</strong>mt<br />

er dröhnend hin und her, saugt mit seinem Rüssel den Rand ab.<br />

Aus der Ferne blinken Niederhorn, Eiger und Leissiggrat durch<br />

den Dunst herüber. Wir steigen die Wendeltreppe <strong>des</strong> Turms<br />

hoch, erreichen eine he<strong>im</strong>elige, kleine Stube mit alten Fotos an<br />

holzgetäfelten Wänden. Vom Beobachtungsbalkon zeigt Martin<br />

über die Schilffläche Richtung Spiez. «Hier leben sogar – gut versteckt<br />

– ein halbes Dutzend Rehe.»<br />

Brutwand für den Eisvogel<br />

Und er weist auf eine mannshohe Wand mitten <strong>im</strong> Schilf; sie gemahnt<br />

an eine Kletterwand. «Eine künstliche Brutwand für den<br />

Eisvogel.» Der faszinierende Vogel mit dem metallisch blauen<br />

Rücken und dem orangen B<strong>auch</strong> sei zwar in Europa nicht mehr<br />

direkt bedroht, finde aber in der freien Natur zu wenig Steilwände,<br />

um zu brüten. Die Wand aus Sand- und Lehmgemisch, abgefüllt<br />

in Steinkörbe, sei ein guter Ersatz. Ob das Angebot funktioniert,<br />

werde sich bald weisen. Die beste Sicht auf die Brutwand gewinnt<br />

man vom «Hide» aus – einer weiteren Einrichtung, die als Teil <strong>des</strong><br />

Aufwertungsprojektes neu erstellt wurde.<br />

Auf dem Beobachtungsturm: Martin Gerber freut sich an der winterlichen Natur.<br />

Sehschlitz auf die Schilffläche<br />

<strong>Das</strong> nagelneue Holzhüttchen, entworfen von Martin Gerber, steht<br />

ganz am südlichen Rand <strong>des</strong> Naturschutzgebietes. Eine Handvoll<br />

Leute findet darin Platz, um durch einen Sehschlitz auf die Schilffläche<br />

hinauszuschauen. Errichtet hat es der Schreiner und Imker<br />

Walter Gasser, der wie Martin Gerber aus He<strong>im</strong>enschwand<br />

östlich von Thun stammt. Vom Hide aus ist zu erkennen, dass die<br />

Eisvogel-Brutwand an einem Teich steht. «<strong>Das</strong> ist eine Bedingung,<br />

dass sie brüten.» In einiger Entfernung ist der Schilf deutlich<br />

niedriger als sonst, elegante Rohrkolben wachsen daraus<br />

hervor. «Rohrkolben wachsen fast nur dort, wo gemäht wird»,<br />

erläutert mein <strong>Winter</strong>wanderführer. Der Kanton mähe einen<br />

grossen Teil <strong>des</strong> Gwattlischenmooses jährlich einmal, um die<br />

ökologisch wertvollen Pfeifengraswiesen vor dem Überwachsen<br />

durch Schilf zu schützen.<br />

Plötzlich setzt ganz nahe Vogelgesang ein. «Ein erstes feines<br />

Anzeichen, dass der Frühling naht», freut sich Martin. Doch <strong>auch</strong><br />

der <strong>Winter</strong> <strong>lebt</strong>, wie ich heute erfahren habe. Und selbst ein<br />

gewiefter Ornithologe freut sich noch über etwas, das wir alle<br />

kennen: das Lied der häufigsten Drosselart, der Turdus Merula –<br />

der ganz gewöhnlichen Amsel.<br />

Text: Jürg Alder Bilder: Jürg Alder/Martin Gerber<br />

WEITERE INFOS<br />

Martin Gerber, Projektleiter für die Aufwertung <strong>des</strong><br />

Naturschutzgebietes Gwattlischenmoos <strong>im</strong> Grenzgebiet von<br />

Thun und Spiez, ist Exkursionsleiter der Schweizerischen<br />

Vogelwarte Sempach und Vorstandsmitglied der Naturwissenschaftlichen<br />

Gesellschaft Thun. Nähere Auskünfte:<br />

martin@gerbertours.ch/Tel. 033 453 12 71.<br />

Weitere Angaben <strong>im</strong> Internet<br />

– www.ngt.scnatweb.ch<br />

– www.u-t-b.ch , «Projekte», «aktuelle Projekte»<br />

– www.de.wikipedia.org/wiki/Gwatt<br />

Bewegung<br />

– <strong>Winter</strong> und frostige Temperaturen sollten nicht vom Sport abhalten.<br />

Joggen, walken oder einfach den Bus früher verlassen<br />

und eine Haltestelle zu Fuss gehen.<br />

– Aktivitäten an der frischen Luft füllen <strong>auch</strong> <strong>im</strong> <strong>Winter</strong> die Energiereserven.<br />

– Schon durch einfaches Recken und Strecken kann die Durchblutung<br />

angeregt werden.<br />

– Wer draussen fröstelt, kann sich mit einfachem Hüpfen, Wippen<br />

oder Auf- und Abrollen der Füsse helfen.<br />

Gesicht<br />

– Die Haut leidet sehr stark <strong>im</strong> <strong>Winter</strong>. Durch die geringe Luftfeuchtigkeit<br />

fehlt ihr oft der nötige Fettanteil. Vor allem das Gesicht<br />

ist ständig schutzlos der Kälte ausgesetzt. Deshalb sollten<br />

gegen Risse oder Jucken fetthaltige Cremen mit Vitamin E und<br />

Aloe Vera aufgetragen werden.<br />

Hände und Lippen<br />

– In der kalten Jahreszeit sind die Hände und Lippen oft rau. Auch<br />

wenn es gut tut: Spröde Lippen nie mit der Zunge anfeuchten!<br />

So werden sie nur noch trockener. Besser mit einem Lippenbalsam<br />

oder Vaseline eincremen.<br />

– Raue Hände am besten mit pH-neutralen Pflegeprodukten<br />

waschen und regelmässig mit feuchtigkeitsspendender Handcreme<br />

eincremen.<br />

Ernährung<br />

– <strong>Das</strong> Immunsystem kann mit dem Verzehr von viel Gemüse und<br />

Obst gestärkt werden. Durch die darin enthaltenen Vitamine<br />

und Nährstoffe wird die Körperabwehr fit gehalten.<br />

– Speisen wie Suppen und Eintöpfe verbreiten schnell eine innere<br />

Wärme. Andere wärmende Lebensmittel sind Lamm, Fenchel,<br />

Nüsse und Samen, Ziegenkäse und Rotwein.<br />

– Auch Gewürze können wärmen. So sind Z<strong>im</strong>t, Chili oder Ingwer<br />

wahre Heizöfen.<br />

Text: Fabienne Meister Bild: zvg

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