Die Atmung - Tiergesundheit und mehr
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<strong>Die</strong> Anatomie <strong>und</strong> Physiologie der Atemwege bei<br />
Rindern <strong>und</strong> Schweinen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Atmung</strong><br />
A n a<br />
10<br />
t o m<br />
i e<br />
<strong>Die</strong> <strong>Atmung</strong> ist der Austausch von Gasen<br />
(Sauerstoff <strong>und</strong> Kohlendioxid) zwischen den<br />
Zellen bzw. dem Organismus <strong>und</strong> der Umwelt.<br />
Sie ist eine Vitalfunktion, d. h. die <strong>Atmung</strong> ist<br />
lebensnotwendig, ihr Aussetzen bedeutet den<br />
Tod.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Atmung</strong> ist von der vollen Funktionsfähigkeit<br />
der Lunge abhängig.<br />
Neben dem Gasaustausch hat die Lunge noch<br />
weitere wichtige Funktionen wie Regulation des<br />
Säure-Basen-Haushaltes, hormonelle Steuerungen,<br />
Schutzfunktionen u. a.
Der <strong>Atmung</strong>sapparat gehört zu<br />
den am meisten gefährdeten Organsystemen<br />
des Körpers. Es besteht über<br />
jeden Atemzug ein direkter Kontakt zwischen<br />
der Umwelt <strong>und</strong> dem Körpergewebe<br />
einschließlich Blut.<br />
<strong>Die</strong> ungehinderte Luftzufuhr erfordert ein<br />
wirksames Abwehr- <strong>und</strong> Gasaustauschsystem.<br />
Nasennebenhöhlen<br />
Lunge<br />
Bronchien<br />
A n a<br />
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11<br />
Der Lungenaufbau<br />
<strong>Die</strong> Atemluft gelangt über die<br />
oberen Atemwege (Nase, Maul, Rachen)<br />
in die unteren Atemwege (Kehlkopf <strong>und</strong><br />
Luftröhre) <strong>und</strong> schließlich in den stark<br />
verzweigten Bronchialbaum der Lunge.<br />
<strong>Die</strong> Atemwegsorgane<br />
am Beispiel<br />
des Rindes.<br />
Nasengang<br />
(Pharynx)<br />
Rachen<br />
(Larynx)<br />
Kehlkopf<br />
(Trachea)<br />
Luftröhre
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<strong>Die</strong> Luftröhre (Trachea) teilt sich in zwei Hauptbronchien, die sich weiter<br />
verzweigen. <strong>Die</strong> kleineren Verästelungen werden Bronchiolen genannt <strong>und</strong> enden in den<br />
Alveolen (Lungenbläschen).<br />
<strong>Die</strong> Atemwege sind mit einem Rasen feinster Haare (Zilien) ausgekleidet. <strong>Die</strong>ses Flimmerepithel<br />
sorgt dafür, dass dünnflüssiger Bronchialschleim aus der Lunge heraus in Richtung<br />
obere Atemwege transportiert wird. Mit diesem Schleim werden Krankheitserreger <strong>und</strong><br />
Staubpartikel effektiv aus der Lunge herausbefördert. Der Bronchialschleim wird von<br />
den sogenannten Becherzellen produziert <strong>und</strong> in die Bronchiolen abgegeben. <strong>Die</strong> Becherzellen<br />
sind Bestandteil der Bronchialschleimhaut, die die Atemwege auskleidet.<br />
sauerstoffarmes<br />
Blut zur Lunge<br />
Bronchiole<br />
<strong>Die</strong> schematische Darstellung zeigt einen<br />
Querschnitt durch ein Flimmerepithel mit<br />
schleimproduzierender Becherzelle (1),<br />
schleimtransportierenden Zilien (2) <strong>und</strong> einer<br />
dünnen Schicht wässrigen Schleims (3).<br />
Lungenbläschen<br />
(Alveole)<br />
Nervenfasern<br />
2<br />
3<br />
Der Gasaustausch<br />
der Lunge<br />
1<br />
sauerstoffreiches<br />
Blut in den Körper<br />
Querschnitt durch ein<br />
Flimmerepithel<br />
Gasaustausch
2<br />
So sieht ein intaktes Flimmerepithel (2) mit<br />
einer gerade schleimausstoßenden Becherzelle<br />
(1) unter dem Rasterelektronenmikroskop (in der<br />
Aufsicht) aus.<br />
1<br />
Besonderheit<br />
Das Rind ist aufgr<strong>und</strong> der anatomischen<br />
<strong>und</strong> physiologischen Struktur der<br />
Lunge (zum Beispiel relativ kleine Ventilationsoberfläche,<br />
relativ hohe Atemfrequenz,<br />
verminderte zelluläre Abwehr) besonders<br />
anfällig für Atemwegserkrankungen.<br />
E<br />
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i<br />
Rinder sind besonders anfällig für Atemwegserkrankungen<br />
t u n g<br />
13<br />
Ausscheidung des Schleims aus den Becherzellen. Das<br />
durch Öffnung der Zellmembran freigesetzte Sekret<br />
wird von den Zilien der benachbarten Zilienzellen<br />
erfasst <strong>und</strong> weitertransportiert (Rasterelektronenmikroskopische<br />
Aufnahme, Vergrößerung 3200 x).<br />
Anordnung der Schleimschichten über dem<br />
Bronchialepithel. <strong>Die</strong> Zilien sind von einer dünnflüssigen<br />
Solphase umgeben (Rasterelektronenmikroskopische<br />
Aufnahme, Vergrößerung 12000 x).