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März 2006 Der Salzburger Arzt thema<br />

Unterversorgung in den südlichen Bezirken<br />

liege nicht <strong>zu</strong>letzt darin, dass ein<br />

niedergelassener Arzt dort mangels Patienten<br />

schwerlich sein Auskommen findet.<br />

Eine Halbtagsstelle <strong>im</strong> oder eine<br />

Kooperation mit einem lokalen Krankenhaus<br />

könnte <strong>die</strong>s ändern. Es liege<br />

auf der Hand, dass <strong>die</strong> Anschaffung, <strong>die</strong><br />

laufenden Wartungen und Adaptierung<br />

von einem Gerät sowie das nötige<br />

Fachpersonal bei einem Gerät billiger<br />

kämen, als bei zwei. „Auch eine entsprechende<br />

Auslastung eines Geräts ist<br />

gleichbedeutend mit einer Entlastung<br />

des Systems“, analysierte LH Burgstaller.<br />

„Österreich ist nach wie vor Weltmeister<br />

bei der Gerätedichte. Vielleicht<br />

sind wir deswegen öfter in einem Gerät<br />

drinnen, aber das heißt nicht, dass wir<br />

deswegen gesünder sind.“<br />

Neue Kassenstellen in Innergebirg<br />

<strong>zu</strong> Lasten des Nordens<br />

Das Problem der geplanten neuen Kassenstellen<br />

in Innergebirg hat kürzlich<br />

hohe mediale Wellen geschlagen und<br />

wurde bei der Ärzteprotestversammlung<br />

erneut z<strong>um</strong> Thema gemacht. Wie<br />

Ende Februar 2006 bekannt wurde,<br />

sollte <strong>im</strong> Sinne des neuen Österreichischen<br />

Strukturplans Gesundheit (ÖSG)<br />

<strong>die</strong> fachärztliche Versorgung in den Bezirken<br />

Pongau, Pinzgau und Lungau<br />

verbessert werden. Ingesamt sollen<br />

nach Ankündigung der SGKK <strong>im</strong> Bundesland<br />

Salzburg 17 neue Kassenstellen<br />

geschaffen werden.<br />

Dies wird von der Salzburger Ärztekammer<br />

grundsätzlich natürlich begrüßt.<br />

Bei näherem Hinsehen erkennt<br />

man aber, dass <strong>die</strong> SGKK beispielsweise<br />

insgesamt acht Stellen in der Stadt streichen<br />

will; zwei davon sind <strong>die</strong> schon<br />

vieldiskutierten Facharztstellen einer<br />

Haut- und einer Augenärztin, <strong>die</strong> in<br />

den Pinzgau verlegt werden sollen. Und<br />

das ohne weitere Kommentare oder<br />

Vorankündigungen gegenüber den Vertragspartnern<br />

bereits mit April <strong>die</strong>ses<br />

Jahres. In der Landeshauptstadt müssen<br />

sich allein durch <strong>die</strong> von der SGKK in<br />

Abweichung vom Stellenplan geforderte<br />

Verlegung <strong>die</strong>ser beiden Kassenstellen<br />

8000 Patienten einen neuen Facharzt<br />

suchen.<br />

Die „Rechnung“ der SGKK: Auf <strong>die</strong>se<br />

Weise soll <strong>die</strong> Unterversorgung des<br />

Südens ausgeglichen werden. „Nur dass<br />

der Norden nicht überversorgt ist. Das<br />

Arzt-Patienten-Verhältnis in der Landeshauptstadt<br />

entspricht in etwa dem Bundesdurchschnitt,<br />

und der ist nicht gerade<br />

überwältigend. Es ist absurd, <strong>die</strong><br />

Ärzteversorgung in einem leidlich gut<br />

versorgten Gebiet aus<strong>zu</strong>dünnen, und<br />

ÄRZTINNEN<br />

& ÄRZTE<br />

PROTEST<br />

dann von einer Verbesserung <strong>zu</strong> sprechen“,<br />

kritisiert ÖAK-Präsident Brettenthaler.<br />

„Wir brauchen einen Stellenplan,<br />

auf den wir uns verlassen können,<br />

nicht <strong>zu</strong>letzt wegen der Investitionen –<br />

jede Praxis soll bis z<strong>um</strong> letzten Tag auf<br />

Top<strong>zu</strong>stand sein, damit sie auch in einem<br />

ordentlichen Zustand übergeben<br />

werden kann, es <strong>zu</strong> keinem Abbau der<br />

Patienten kommt oder Minderungen<br />

der medizinischen Leistungen“, fordert<br />

Dr. Arnberger.<br />

Gegen Zettelflut und für <strong>die</strong><br />

Eigenverantwortung der<br />

Ärzteschaft<br />

Die St<strong>im</strong>mung der niedergelassenen<br />

Ärzteschaft ist angesichts der aktuellen<br />

Vorgänge auf dem <strong>Sie</strong>depunkt. Infolge<br />

hoher und rigider staatlicher Auflagen<br />

erleben <strong>im</strong>mer mehr Ärzte eine bürokratische<br />

Einschränkung ihrer Tätigkeit,<br />

sei es durch <strong>die</strong> Chefarztpflicht neu, <strong>die</strong><br />

Auflagen <strong>zu</strong>r Qualitätssicherung, neue<br />

Auflagen für Betrieb und Hygiene in<br />

den Ordinationen, Einschränkung von<br />

Hausapotheken, der Administration der<br />

e-Card usw. „Die Grenze der Belastbarkeit<br />

ist erreicht“, stellt Dr. Arnberger<br />

fest, „Es ist <strong>die</strong> Zeit gekommen, dass <strong>die</strong><br />

administrativen Flut wieder eingedämmt<br />

wird.“ Neben einer Red<strong>im</strong>ensionierung<br />

der Zettelwirtschaft macht der<br />

Salzburger Kurienobmann der niedergelassenen<br />

Ärzte gegen <strong>die</strong> laufenden<br />

staatlichen Eingriffe in <strong>die</strong> Eigenverantwortung<br />

der Ärzteschaft mobil: „Wir<br />

steuern auf ein Disease Management<br />

<strong>zu</strong>, auf verpflichtende Leitlinien, <strong>die</strong> dem<br />

Arzt ein Abweichen von einer Therapieform<br />

verbietet. Gerade dem Hausarzt,<br />

der das ganze Umfeld des Patienten<br />

kennt, wird <strong>die</strong> Möglichkeit eines individuellen<br />

Eingehens auf <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />

der Einzelperson genommen“, warnte<br />

Dr. Arnberger. Als besonders schmerzlich<br />

erleben es Ärzte auch, dass <strong>die</strong> Finanznot<br />

der GKK praktisch keine Neuerungen<br />

<strong>im</strong> Leistungskatalog mehr <strong>zu</strong>lässt,<br />

obwohl <strong>die</strong> Medizin gerade in den<br />

letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht<br />

hat und längst neuere, bessere<br />

Methoden angeboten werden könnten.<br />

Kampfresolution beschlossen<br />

Die beunruhigenden Wendepunkte <strong>im</strong><br />

Österreichischen und Salzburger Gesundheitssystem<br />

haben <strong>die</strong> Salzburger<br />

niedergelassenen Ärzte da<strong>zu</strong> gebracht,<br />

einer Resolution <strong>zu</strong><strong>zu</strong>st<strong>im</strong>men, <strong>die</strong> der<br />

Salzburger Ärztekammer den Rücken<br />

stärken soll und <strong>zu</strong>gleich Handlungsauftrag<br />

ist: <strong>Sie</strong> sagt aus, dass <strong>die</strong> Ärztekammer<br />

in Sinne der Patienten alle Mittel<br />

aufbieten soll, <strong>um</strong> den nachteiligen Entwicklungen<br />

entgegen<strong>zu</strong>steuern – <strong>im</strong> Extremfall<br />

sogar <strong>die</strong> Kündigung der Kassenverträge<br />

mit den Sozialversicherungen.<br />

Mag. Gabriele Pflug ist freie Journalistin<br />

für <strong>die</strong> Pressestelle der Ärztekammer für<br />

Salzburg<br />

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