Bitte klicken Sie hier, um die PDF-Datei im Download zu erhalten.
Bitte klicken Sie hier, um die PDF-Datei im Download zu erhalten.
Bitte klicken Sie hier, um die PDF-Datei im Download zu erhalten.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
März 2006 Der Salzburger Arzt avos<br />
motorische, feinmotorische, kognitive<br />
und vor allem emotional-soziale Bereiche.<br />
„Wenn wir sie frühzeitig feststellen,<br />
haben wir eben <strong>die</strong> besten Chancen ein<strong>zu</strong>greifen<br />
und <strong>zu</strong> korrigieren“, bekräftigt<br />
der Facharzt noch einmal z<strong>um</strong> Abschluss.<br />
Stellenwert der Vorsorgeuntersuchungen<br />
heben<br />
Bewusstsein nach drastischem Einbruch<br />
bei Mutter-Kind-Pass Untersuchungen<br />
muss sich wieder ändern<br />
Auf das gesundheitspolitische Defizit <strong>im</strong><br />
Bereich der Vorsorgemedizin verweist<br />
Facharzt Dr. Hartwig Maurer, Fachgruppenobmann<br />
der Salzburger Kinderärzte<br />
in der Ärztekammer mit Nachdruck:<br />
„Nicht nur wir Kinderärzte registrieren<br />
<strong>im</strong>mer mehr Störungen bei den Kleinund<br />
Vorschulkindern, sondern beispielsweise<br />
auch AugenärztInnen oder FachärztInnen<br />
für Orthopä<strong>die</strong>. Gesundheitsbewusstsein<br />
lässt sich ja nicht auf Knopfdruck<br />
erzeugen. Da<strong>zu</strong> brauchen wir <strong>die</strong><br />
Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Gesundheitspolitik.<br />
Mit dem von der Landeshauptfrau Gesundheitsreferentin<br />
Mag. Gabi Burgstaller<br />
geförderten Call-Projekt sind wir <strong>die</strong>sem<br />
Ziel wieder einen Schritt näher gekommen,<br />
denn sie unterstützt uns <strong>im</strong><br />
Bemühen, <strong>die</strong> Eltern und Kinder regelmäßig<br />
<strong>zu</strong> den Vorsorgeuntersuchungen<br />
ein<strong>zu</strong>laden.“<br />
Er weiß sich <strong>im</strong> Übrigen einer Meinung<br />
mit der Salzburger Gesundheitsreferentin,<br />
was den Stellenwert der Vorsorgeuntersuchungen<br />
betrifft. Denn es gilt<br />
beinahe schon als Binsenweisheit, wie<br />
viel Geld <strong>im</strong> Gesundheitssystem durch<br />
Früherkennung gespart werden kann.<br />
„Je früher gesundheitliche Fehlentwicklungen<br />
entdeckt und behandelt werden,<br />
desto besser für alle Beteiligten. Erfreulicherweise<br />
vermerken wir einen leichten<br />
positiven Trend, vermutlich durch verstärkte<br />
Bemühungen in den Praxen (Folder,<br />
Plakate, verbale Erinnerungen),<br />
nämlich dass <strong>die</strong> Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen<br />
wieder vermehrt in Anspruch<br />
genommen werden, besonders<br />
durch <strong>die</strong> Drei- bis Fünfjährigen, bei denen<br />
<strong>die</strong> größten Defizite bestehen. Hier<br />
scheint es so, als ob bereits ein gewisses<br />
Umdenken Platz greift“, berichtet der<br />
Fachgruppenobmann abschließend.<br />
SIDS-Rean<strong>im</strong>ationskurs<br />
Plötzlicher Säuglingstod – Aufklärung<br />
und <strong>um</strong>fassende Information<br />
hilft, Ruhe <strong>zu</strong> bewahren<br />
Bei AVOS startete <strong>im</strong> März <strong>im</strong> Rahmen<br />
des SIDS-Vorsorgeprogramms<br />
in Salzburg Informationsabende – regelmäßig,<br />
alle ein bis zwei Monate – für<br />
Eltern. An <strong>die</strong>sen Abenden <strong>erhalten</strong> <strong>die</strong><br />
Eltern <strong>im</strong> ersten Teil aktuelle Informationen<br />
<strong>zu</strong> SIDS mit Hilfe einer Powerpoint-<br />
Präsentation, <strong>im</strong> zweiten Teil sind praktische<br />
Übungen an einer Baby-Rean<strong>im</strong>ationspuppe<br />
geplant.<br />
SIDS-Risikofaktoren heut<strong>zu</strong>tage<br />
gut bekannt<br />
Der starke Rückgang von SIDS-Todesfällen<br />
auf derzeit rund zwei Promille ist<br />
nicht <strong>zu</strong>letzt auf eine gute Information<br />
der Bevölkerung über <strong>die</strong>ses Thema <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen.<br />
Alle Eltern wissen heute,<br />
dass <strong>die</strong> Bauchlage einen der größten<br />
Risikofaktoren für SIDS darstellt, derzeit<br />
aber bereits überholt vom Rauchen der<br />
Mutter während der Schwangerschaft.<br />
An <strong>die</strong>sem Informationsabend sollen<br />
den Eltern weitere wichtige Risikofaktoren<br />
für SIDS bewusst gemacht werden.<br />
Als Grundlage <strong>die</strong>nt das „triple-riskmodell“,<br />
nach welchem ein anlagebedingt<br />
vulnerables Kind aufgrund von<br />
Störungen durch exogene Faktoren in<br />
einem kritischen Lebensalter an SIDS<br />
versterben kann.<br />
Eltern sollen in <strong>die</strong>sem Kurs aber auch<br />
erfahren, welche Auffälligkeiten für<br />
SIDS an ihrem Kind <strong>zu</strong> bemerken sein<br />
können, bzw. in weiterer Folge wie sie<br />
damit <strong>um</strong>gehen können. Unter <strong>die</strong>sen<br />
Punkt fallen beispielsweise Ungeschicklichkeit<br />
be<strong>im</strong> Trinken, verstärktes Schwitzen<br />
in der Nacht, Atemauffälligkeiten,<br />
Farbveränderungen der Haut bis hin <strong>zu</strong><br />
V<strong>erhalten</strong>sänderungen <strong>im</strong> Sinne von vermehrtem<br />
Schreien oder auch Schlafen.<br />
Praktische und theoretische<br />
Informationen<br />
Das pr<strong>im</strong>äre Ziel liegt in der Erkennung<br />
von auffälligen Kindern und somit Vermeidung<br />
von SIDS. Nur durch verstärkte<br />
Information der Eltern kann <strong>die</strong> Angst<br />
vor einem derartigen Ereignis gemindert<br />
werden und nur damit kann da<strong>zu</strong> verholfen<br />
werden, Ruhe <strong>zu</strong> bewahren.<br />
Letztlich möchten <strong>die</strong> Eltern natürlich<br />
aber auch wissen, was sie selbst beitragen<br />
können, falls doch ein SIDS-Fall bei<br />
ihrem Kind auftreten sollte. Aus <strong>die</strong>sem<br />
Grunde beschäftigt sich der zweite Teil<br />
<strong>die</strong>ser Informationsabende theoretisch<br />
und schließlich praktisch ganz konkret<br />
mit <strong>die</strong>sem Thema.<br />
• Was ist <strong>zu</strong> tun bei einem Atemmonitoralarm?<br />
• Liegt <strong>die</strong> Ursache in einem technischen<br />
Bereich oder liegt tatsächlich<br />
eine lebensbedrohliche Situation be<strong>im</strong><br />
Kind vor?<br />
Die Eltern <strong>erhalten</strong> Gelegenheit an einer<br />
Baby-Rean<strong>im</strong>ationspuppe Beatmung sowie<br />
Herzmassage <strong>zu</strong> üben und somit<br />
den – hoffentlich nie eintretenden –<br />
Ernstfall <strong>zu</strong> trainieren. Informationsfolder<br />
über den SIDS Rean<strong>im</strong>ationskurs<br />
wurden an alle Geburtenstationen in -<br />
beziehungsweise <strong>im</strong> Umfeld - der Stadt<br />
Salzburg verteilt.<br />
Für das Jahr 2006 sind derzeit sechs Termine<br />
fixiert, beginnend am 14. März.<br />
Vortragende sind Kinderärzte aus dem<br />
Krankenhaus und aus dem niedergelassenen<br />
Bereich. Die Organisation läuft<br />
über AVOS, Arbeitskreis für Vorsorgemedizin.<br />
Dort können auch weitere Folder<br />
bestellt oder nähere Informationen<br />
eingeholt werden. Tel. 0662-887588-0,<br />
avos@avos.at .<br />
Dr. Holger Förster<br />
FA für Kinder- und Jugendheilkunde<br />
63