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medizin in salzburg<br />
Der Salzburger Arzt März 2006<br />
Kombinierte Verfahren<br />
Laserstripping mit Crossektomie<br />
Vielversprechend sind Kombinationen<br />
aus endol<strong>um</strong>inalem und chirurgischem<br />
Vorgehen (vo<strong>zu</strong>gsweise Miniphlebektomie<br />
nach Varady für <strong>die</strong> Versorgung der<br />
Seitenäste). Dabei wird der Vorteil der<br />
geringeren Invasivität der Katheterverfahren<br />
gepaart mit der hohen Effizienz<br />
und Rezidivfreiheit der chirurgischen<br />
Methoden, sodass kosmetisch einwandfreie<br />
Ergebnisse und min<strong>im</strong>ale, nur<br />
kurzzeitige Gesamt-Beeinträchtigungen<br />
erwartet werden können. Die Vorteile<br />
des reduzierten Gewebe-Tra<strong>um</strong>a liegen<br />
dabei auf der Hand:<br />
– geringere postoperative Sensibilitätsstörungen,<br />
insbesondere <strong>die</strong> unangenehmen<br />
N. peronaeus und N. suralis<br />
Läsionen (4 – 25% be<strong>im</strong> konventionellen<br />
Stripping)<br />
– der geringere Blutverlust,<br />
– <strong>die</strong> deutlich weniger ausgeprägten<br />
Schmerzen<br />
– <strong>die</strong> spärliche Hämatombildung<br />
– <strong>die</strong> bessere Rezidivprophylaxe und<br />
– das hohe kosmetische Niveau, insbesondere<br />
bei min<strong>im</strong>alinvasivem Vorgehen<br />
nach Varady.<br />
Mit <strong>die</strong>ser Methode kann außerdem patientenadaptiert-sta<strong>die</strong>ngerecht<br />
operiert<br />
werden, da jedes Venensegment einzeln<br />
erreicht und ausgeschaltet werden<br />
kann, ohne <strong>die</strong> angrenzenden Segmente<br />
<strong>zu</strong> tangieren. Einen weiteren nicht <strong>zu</strong><br />
unterschätzenden Vorteil ergibt <strong>die</strong><br />
gleichzeitige Crossektomie, da <strong>die</strong> retrograde<br />
Laserausschaltung einer allfälligen<br />
Vena saphena acc. lateralis u/o medialis<br />
und anderer Seitenäste möglich ist, wodurch<br />
viele Einzelinzisionen vermieden<br />
werden können.<br />
Konventionelles Stripping –<br />
<strong>die</strong> klassische 4 Schritt Methode/<br />
PIN-Stripping<br />
Crossektomie, Stripping, Astvarizenextraktion<br />
und Perforansligatur stellen<br />
nach wie vor den Goldstandard der Varizenchirurgie<br />
dar. Immer noch gut und<br />
anerkannt, wenngleich erheblich tra<strong>um</strong>atisierend<br />
und gegenüber den kombinierten<br />
Verfahren kosmetisch deutlich<br />
<strong>im</strong> Nachteil.<br />
Eine Sonderform <strong>die</strong>ser klassischen Exhärese<br />
der Stammvene ist das Invaginationsstripping<br />
oder Pinstripping. Hierbei<br />
wird anstelle der klassischen Knopfsonde<br />
<strong>zu</strong>r Entfernung der Vene ein<br />
dünnes starres Rohr in <strong>die</strong> Vene eingeführt<br />
und nach Einknüpfung des Venen-<br />
Endes das Gefäß invaginiert, also in sich<br />
selbst eingezogen und über eine Miniinzision<br />
entfernt. Das wenig tra<strong>um</strong>atisierende<br />
Verfahren wird vor allem be<strong>im</strong><br />
Teilstripping angewandt, zeigt allerdings<br />
in neuesten Stu<strong>die</strong>n keinen wesentlichen<br />
Vorteil hinsichtlich Hämatombildung<br />
oder Nervenverlet<strong>zu</strong>ngen.<br />
Mögliche Komplikationen be<strong>im</strong> klassischen<br />
Stripping sind:<br />
– Nervenverlet<strong>zu</strong>ngen mit bleibenden<br />
Sensibilitätsstörungen bis <strong>zu</strong> 25%,<br />
– Wundinfektionen ca. 2%<br />
– tiefe Beinvenenthrombosen ca. 2%<br />
Spezielle Verfahren <strong>zu</strong>r<br />
Versorgung der Seitenäste<br />
Trivex<br />
Mit einem rotierenden Messer, das sich<br />
in einem Zylinder dreht der seitlich geöffneten<br />
ist und über einen dünnen<br />
Stab in <strong>die</strong> Subcutis eingebracht wird,<br />
werden Seitenastvarizen angepeilt zerstört<br />
und abgesaugt.<br />
Trotz erheblich verkürzter Operationszeit<br />
(insbesondere bei Varikositas per<br />
magna) , sind <strong>die</strong> Nachteile wie <strong>die</strong> Literatur<br />
zeigt nicht unerheblich (therapiebedürftige<br />
Hämatome in bis <strong>zu</strong> 12%,<br />
Nervenläsionen in 5% und Hämosiderose<br />
der Haut in 2,4 %.)<br />
Die Trivextherapie ist trotz der hohen<br />
Komplikationsrate allerdings hervorragend<br />
geeignet, wenn bereits schwere<br />
Hautschädigung wie Dermatosklerose<br />
und Phlebosklerose eingetreten sind u/o<br />
Ulcera vorliegen, da durch den langen<br />
„therapeutischen Arm“ <strong>die</strong> <strong>zu</strong>r Einbringung<br />
des Gerätes notwendigen Haut-Incisionen<br />
weit entfernt von der erkrankten<br />
Stelle gesetzt- und so iatrogene<br />
Wundheilungsstörungen vermieden<br />
werden können.<br />
Phlebektomie nach Varady<br />
Über kleinste Incisionen (ca. 3 mm)<br />
werden Seitenäste mit einem speziellen<br />
Häckchen entfernt. Bei korrekter Anwendung<br />
ist <strong>die</strong>se Form der Phlebektomie<br />
narbenlos möglich.<br />
Seitenastexhärese mit Laser<br />
Hierbei werden <strong>die</strong> Seitenäste mit dem<br />
Laser son<strong>die</strong>rt. Die Lasersonde hat<br />
einen Durchmesser von 0,2mm bis<br />
0,36mm.<br />
Probleme der Datenlage<br />
Es gibt nur wenige valide Stu<strong>die</strong>n <strong>zu</strong>r<br />
Verfahrensvali<strong>die</strong>rung. Die Vergleichbarkeit<br />
der Patientenkollektive wird <strong>zu</strong>dem<br />
eingeschränkt durch unterschiedliche<br />
Klassifikationsskalen, wobei <strong>die</strong><br />
heute gebräuchliche CEAP-Klassifikation<br />
meist nicht verwendet wird. Varizenrezidiv<br />
und VSM-Reflux werden oft<br />
synonym verwendet und es erfolgt meist<br />
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