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01.11.2013 Aufrufe

thema Der Salzburger Arzt März 2006 Österreich schlichtweg jene Repressalien, die in anderen Ländern bereits Usus seien: „In Frankreich werden dem säumigen Arzt die Kassenhonorare gesenkt, in Italien darf er gleich gar nicht mehr weiterpraktizieren“, erläutert Dr. Weitgasser. Lediglich für die niedergelassenen Ärzte ist es mit der neuen Qualitätssicherungsverordnung etwas enger geworden: Die ärztliche Fortbildung ist ein Qualitätskriterium, das bei den stichprobenartigen Praxisbegehungen auch nachgewiesen werden muss. Wer ein gültiges DFP-Diplom zücken kann, hat keine weiteren Argumente mehr nötig. Anders die Situation bei den angestellten Ärzten: Ihnen sitzt nicht eine Sozialversicherung im Nacken, die in letzter Konsequenz mit Entzug des Kassenvertrags drohen könnte. So sind es „schrecklich wenige“ angestellte Ärzte, die in den Papierkrieg ziehen und ein DFP-Diplom beantragen, bedauert auch Dr. Terje Hovdar, Vorsitzender des Ausund Weiterbildungsausschusses der ÖAK. Online-Fortbildungskonto Dr. Hovdar hofft jedoch, dass es in Kürze besser wird, denn die ÖÄK will ihren Mitgliedern den Weg zum DFP- Diplom administrativ ebnen: Bis 2007 sollen alle 35.000 österreichischen Ärzte in einer Datenbank erfasst sein. „Akkreditierte Veranstalter in Österreich oder etwa die Leiter von Qualitätszirkeln können dann via Internet weitergeben, wer an ihren Angeboten teilgenommen hat. Die entsprechenden Punkte werden auf die jeweiligen Fortbildungskonten verbucht“, erklärt Dr. Hovdar. Für absolviertes Literaturstudium können die Ärzte selbst ihre Punkte eintragen und nach Ablauf der Frist per Mausklick ein DFP-Diplom für ihren Bildungseifer beantragen. Mag. Gabriele Pflug ist freie Journalistin für die Pressestelle der Ärztekammer für Salzburg Salzburgs Ärzten steht ein großes Angebot zur Verfügung, um sich fortzubilden und (gegebenenfalls) Fortbildungspunkte zu sammeln. Ein Überblick über die Bildungslandschaft. 1. DFP-Angebote der Salzburger Fortbildungsakademie Die regionalen Angebote im Rahmen des Diplomfortbildungsprogramms stehen niedergelassenen und angestellten Ärzte aller Fachrichtungen offen. Die Inhalte werden vom Fortbildungsausschuss der Salzburger Ärztekammer festgelegt, der sich aus Ärzten zusammensetzt, die mit beiden Beinen in der Praxis stehen. Die monatliche Abendveranstaltungen des DFP sind grundsätzlich kostenlos. Um den Bildungswilligen lange Anreisewege zu ersparen und Terminalternativen zu bieten, wird das monatliche Thema immer an drei verschiedenen Orten (Stadt Salzburg, Schwarzach, Zell am See) und Tagen angeboten. Die Resonanz ist groß: Je nach Veranstaltungsort und -thema kommen zwischen 60 und 80 Personen. Für einen Abend erhalten die Teilnehmer zwei Fortbildungspunkte. Workshops und Seminare ermöglichen eine intensivere Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema. Sie sind kostenpflichtig. Pro Jahreszyklus organisiert Wo Bildungshungrige Nahrung finden die Salzburger Fortbildungsakademie vier bis sechs solcher Veranstaltungen. 2. E-Learning bei der Akademie der Ärzte Die Homepage der Österreichischen Akademie der Ärzte hat sich in den letzten Jahren zu einem wahren Renner unter Bildungswütigen entwickelt. Unter www.arztakademie.at werden derzeit knapp 250 Online-Fachartikel mit anschließender Wissensabfrage angeboten. Pro Monat kommen rund vier bis fünf neue Titel dazu und bleiben für rund zwei Jahre im Netz. Wer den angeschlossenen Multiple-Choice-Test erfolgreich überstanden hat, kann sich schon wenige Sekunden später über die Fortbildungsbestätigung in der Mailbox freuen. Die Anzahl der DFP-Punkte hängt von Länge und Schwierigkeit des Artikels ab. Das Themenspektrum geht Querbeet vom „Update – Metabolisches Syndrom“ über „Die Farmerlunge“ bis hin zur „Bewegung als Therapie“. Immer mehr Ärzte nutzen diese bequeme Möglichkeit individueller Fortbildung. Neben DFP-Lektüre werden auch ganze Kurse angeboten. Peter Bäkker, Projektkoordinator E-Learning, spricht von Rekorden ohne Ende: Die Zugriffe lägen inzwischen bei über 80.000 jährlich und hätten sich seit dem Start im Frühjahr 2001 mehr als vervierfacht. Seit Dezember 2005 hat die Vollversammlung der Österreichischen Ärztekammer das E-Learning deutlich aufgewertet: Zwei Drittel der notwendigen DFP-Punkte können durch diese Online-Angebote abgedeckt werden. Unter http://www.dfponline.at/ dfpkalender/search.html hilft eine Suchmaschine, den Überblick zu bewahren über DFP-Veranstaltungen, Online-Literaturstudium und Online-Kurse. 3. Qualitätszirkel Unter niedergelassenen Ärzten nützen oft Qualitätszirkel (QZ), um sich auszutauschen, Fachliteratur zu diskutieren 18

März 2006 Der Salzburger Arzt thema oder diverse medizinische Fragen praxisnah zu erörtern. In Salzburg gibt es derzeit sechs QZ für Allgemeinmedizin, elf weitere sind „gemischte“ und widmen sich Themenkreisen, die für Fachärzte wie Allgemeinmediziner gleichermaßen relevant sind. Die Häufigkeit solcher Treffen kann zwischen einmal monatlich und einmal im Quartal variieren. Für die Teilnahme an einem QZ gibt es zwei Fortbildungspunkte. Jeder Arzt kann selbst einen QZ leiten, vorausgesetzt, er hat eine zweitägige Moderatorenausbildung absolviert. Information: Wer sich einem QZ anschließen oder selbst einen ins Leben rufen möchte, kann sich an Herrn Wolfgang Koller in der Salzburger Ärztekammer wenden: Tel. 0662/871327-133 E-mail: koller@aeksbg.at 4. „Schlaue Stunden“ in Spitälern Als Pendant zu den Qualitätszirkeln sind bei den Spitalsärzten vielleicht die internen Fortbildungsveranstaltungen zu verstehen, die oft integraler Bestandteil des Krankenhausalltags sind. Univ.-Prof. Prim. Dr. Max Pichler vom Salzburger St. Johanns-Spital räumt der Fortbildung einen großen Stellenwert ein: „Für die Turnusärzte gibt es in meiner Abteilung einmal wöchentlich die so genannte ‚Schlaue Stunde’, wo die Kollegen bei Fragen aus der aktuellen Praxis nachfassen können oder selbst etwas zu ausgewählten Themen vortragen.“ Die Variante für Fortgeschrittene ist die hausinterne Fortbildung: Sie steht allen offen, wird aber von den Ober- und Assistenzärzten getragen, die zu selbstgewählten Themen referieren. Das Ganze findet ebenfalls einmal in der Woche statt, und zwar im Rahmen der Morgenbesprechung, d. h. verpflichtend. Fortbildungspunkte gibt es dafür allerdings nicht. Prof. Pichler ist überzeugt, nicht der einzige Primar auf weiter Flur zu sein, dem die Fortbildung der untergeordneten Ärzte am Herzen liegt: „Jour fixes zur gemeinsamen Fortbildung sind in vielen Krankenhausabteilungen üblich.“ Bei allen Fragen rund um das DFP- Diplom steht Ihnen Helmut Böhm, Mitarbeiter der Fortbildungsakademie der Salzburger Ärztekammer, gerne zur Verfügung: Tel. 0662/871327/ DW 120 E-Mail: boehm@aeksbg.at FAQS zum DFP-Diplom Bei allen Fragen rund um das E-Learning kann Ihnen Peter Bäcker, Koordinator des Projekts E-Learning in der Österreichischen Akademie der Ärzte, weiterhelfen: Tel. 01/512 63 83/ DW 557 E-Mail: p.baecker@arztakademie.at Was ist das DFP? Das Diplom-Fortbildungs-Programm (DFP) gibt dem Arzt Orientierung über Umfang und Struktur seiner kontinuierlichen Fortbildung. Mit dem DFP-Fortbildungsdiplom der Österreichischen Ärztekammer weist der Arzt nach, dass er an strukturierter, hochwertiger ärztlicher Fortbildung teilgenommen hat. Das DFP legt höchsten Wert auf selbstbestimmte Fortbildung und gibt dem Arzt den erforderlichen Raum für seine persönlich angestrebten fachlichen Schwerpunkte. Das Fortbildungsdiplom steht für 150 absolvierte Fortbildungspunkte in drei Jahren. Wer kann am DFP teilnehmen? Alle Ärztinnen und Ärzte können DFP-Punkte sammeln, seit kurzem auch Turnus- und Fachärzte in Ausbildung. Diese können sofort um das Diplom ansuchen, sobald sie das ius practicandi erreicht haben. Wie können DFP-Punkte gesammelt werden? Durch den Besuch einschlägiger Veranstaltungen, die Teilnahme an Qualitätszirkeln und E-Learning. Wie viele Punkte gibt es für meine Fortbildung? Grundsätzlicher Richtwert: Ein Punkt steht für eine Fortbildungseinheit von 45 Minuten. Welche Inhalte muss meine Fortbildung haben? • Mindestens 120 Punkte müssen aus fachspezifischer Fortbildung erbracht werden, davon mindestens ein Drittel (40 Punkte) aus dem eigenen Fach. • Maximal 30 Punkte können durch freie Fortbildung abgedeckt werden, d. h. durch den Besuch von Veranstaltungen, die nicht DFP-approbiert sind, sich mit Themen wie Komplementärmedizin beschäftigen oder Inhalten nichtmedizinischen Inhalts, z. B. mit Recherche in medizinischen Datenbanken, Zeitmanagement in der Ordination etc. 19

thema<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Österreich schlichtweg jene Repressalien,<br />

<strong>die</strong> in anderen Ländern bereits<br />

Usus seien: „In Frankreich werden dem<br />

sä<strong>um</strong>igen Arzt <strong>die</strong> Kassenhonorare gesenkt,<br />

in Italien darf er gleich gar nicht<br />

mehr weiterpraktizieren“, erläutert Dr.<br />

Weitgasser. Lediglich für <strong>die</strong> niedergelassenen<br />

Ärzte ist es mit der neuen Qualitätssicherungsverordnung<br />

etwas enger<br />

geworden: Die ärztliche Fortbildung ist<br />

ein Qualitätskriteri<strong>um</strong>, das bei den stichprobenartigen<br />

Praxisbegehungen auch<br />

nachgewiesen werden muss. Wer ein<br />

gültiges DFP-Diplom zücken kann, hat<br />

keine weiteren Arg<strong>um</strong>ente mehr nötig.<br />

Anders <strong>die</strong> Situation bei den angestellten<br />

Ärzten: Ihnen sitzt nicht eine Sozialversicherung<br />

<strong>im</strong> Nacken, <strong>die</strong> in letzter<br />

Konsequenz mit Ent<strong>zu</strong>g des Kassenvertrags<br />

drohen könnte. So sind es<br />

„schrecklich wenige“ angestellte Ärzte,<br />

<strong>die</strong> in den Papierkrieg ziehen und ein<br />

DFP-Diplom beantragen, bedauert auch<br />

Dr. Terje Hovdar, Vorsitzender des Ausund<br />

Weiterbildungsausschusses der<br />

ÖAK.<br />

Online-Fortbildungskonto<br />

Dr. Hovdar hofft jedoch, dass es in<br />

Kürze besser wird, denn <strong>die</strong> ÖÄK will<br />

ihren Mitgliedern den Weg z<strong>um</strong> DFP-<br />

Diplom administrativ ebnen: Bis 2007<br />

sollen alle 35.000 österreichischen Ärzte<br />

in einer Datenbank erfasst sein. „Akkreditierte<br />

Veranstalter in Österreich oder<br />

etwa <strong>die</strong> Leiter von Qualitätszirkeln<br />

können dann via Internet weitergeben,<br />

wer an ihren Angeboten teilgenommen<br />

hat. Die entsprechenden Punkte werden<br />

auf <strong>die</strong> jeweiligen Fortbildungskonten<br />

verbucht“, erklärt Dr. Hovdar. Für<br />

absolviertes Literaturstudi<strong>um</strong> können<br />

<strong>die</strong> Ärzte selbst ihre Punkte eintragen<br />

und nach Ablauf der Frist per Mausklick<br />

ein DFP-Diplom für ihren Bildungseifer<br />

beantragen.<br />

Mag. Gabriele Pflug ist freie Journalistin<br />

für <strong>die</strong> Pressestelle der Ärztekammer für<br />

Salzburg<br />

Salzburgs Ärzten steht ein großes Angebot<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung, <strong>um</strong> sich fort<strong>zu</strong>bilden<br />

und (gegebenenfalls) Fortbildungspunkte<br />

<strong>zu</strong> sammeln. Ein Überblick<br />

über <strong>die</strong> Bildungslandschaft.<br />

1. DFP-Angebote der Salzburger<br />

Fortbildungsakademie<br />

Die regionalen Angebote <strong>im</strong> Rahmen<br />

des Diplomfortbildungsprogramms stehen<br />

niedergelassenen und angestellten<br />

Ärzte aller Fachrichtungen offen.<br />

Die Inhalte werden vom Fortbildungsausschuss<br />

der Salzburger Ärztekammer<br />

festgelegt, der sich aus Ärzten <strong>zu</strong>sammensetzt,<br />

<strong>die</strong> mit beiden Beinen in der<br />

Praxis stehen.<br />

Die monatliche Abendveranstaltungen<br />

des DFP sind grundsätzlich kostenlos.<br />

Um den Bildungswilligen lange Anreisewege<br />

<strong>zu</strong> ersparen und Terminalternativen<br />

<strong>zu</strong> bieten, wird das monatliche Thema<br />

<strong>im</strong>mer an drei verschiedenen Orten<br />

(Stadt Salzburg, Schwarzach, Zell am<br />

See) und Tagen angeboten. Die Resonanz<br />

ist groß: Je nach Veranstaltungsort<br />

und -thema kommen zwischen 60 und<br />

80 Personen. Für einen Abend <strong>erhalten</strong><br />

<strong>die</strong> Teilnehmer zwei Fortbildungspunkte.<br />

Workshops und Seminare ermöglichen<br />

eine intensivere Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit<br />

einem best<strong>im</strong>mten Thema. <strong>Sie</strong> sind kostenpflichtig.<br />

Pro Jahreszyklus organisiert<br />

Wo Bildungshungrige<br />

Nahrung finden<br />

<strong>die</strong> Salzburger Fortbildungsakademie<br />

vier bis sechs solcher Veranstaltungen.<br />

2. E-Learning bei der<br />

Akademie der Ärzte<br />

Die Homepage der Österreichischen<br />

Akademie der Ärzte hat sich in den letzten<br />

Jahren <strong>zu</strong> einem wahren Renner unter<br />

Bildungswütigen entwickelt. Unter<br />

www.arztakademie.at werden derzeit<br />

knapp 250 Online-Fachartikel mit anschließender<br />

Wissensabfrage angeboten.<br />

Pro Monat kommen rund vier bis<br />

fünf neue Titel da<strong>zu</strong> und bleiben für<br />

rund zwei Jahre <strong>im</strong> Netz. Wer den<br />

angeschlossenen Multiple-Choice-Test<br />

erfolgreich überstanden hat, kann sich<br />

schon wenige Sekunden später über <strong>die</strong><br />

Fortbildungsbestätigung in der Mailbox<br />

freuen. Die Anzahl der DFP-Punkte<br />

hängt von Länge und Schwierigkeit des<br />

Artikels ab. Das Themenspektr<strong>um</strong> geht<br />

Querbeet vom „Update – Metabolisches<br />

Syndrom“ über „Die Farmerlunge“<br />

bis hin <strong>zu</strong>r „Bewegung als Therapie“.<br />

Immer mehr Ärzte nutzen <strong>die</strong>se<br />

bequeme Möglichkeit individueller Fortbildung.<br />

Neben DFP-Lektüre werden<br />

auch ganze Kurse angeboten. Peter Bäkker,<br />

Projektkoordinator E-Learning,<br />

spricht von Rekorden ohne Ende: Die<br />

Zugriffe lägen inzwischen bei über<br />

80.000 jährlich und hätten sich seit dem<br />

Start <strong>im</strong> Frühjahr 2001 mehr als vervierfacht.<br />

Seit Dezember 2005 hat <strong>die</strong> Vollversammlung<br />

der Österreichischen Ärztekammer<br />

das E-Learning deutlich aufgewertet:<br />

Zwei Drittel der notwendigen<br />

DFP-Punkte können durch <strong>die</strong>se Online-Angebote<br />

abgedeckt werden.<br />

Unter http://www.dfponline.at/<br />

dfpkalender/search.html<br />

hilft eine Suchmaschine, den Überblick<br />

<strong>zu</strong> bewahren über DFP-Veranstaltungen,<br />

Online-Literaturstudi<strong>um</strong><br />

und Online-Kurse.<br />

3. Qualitätszirkel<br />

Unter niedergelassenen Ärzten nützen<br />

oft Qualitätszirkel (QZ), <strong>um</strong> sich aus<strong>zu</strong>tauschen,<br />

Fachliteratur <strong>zu</strong> diskutieren<br />

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