thema Der Salzburger Arzt März 2006 Medizinische Fortschritte und Errungenschaften sowohl in Diagnostik als auch in Therapie wirken sich in allen ärztlichen Bereichen aus, so auch in der Gutachterei. Es soll daher wieder einmal kurz aus <strong>die</strong>sem Bereich berichtet werden. Nach wie vor geht es <strong>um</strong> <strong>die</strong> Aufhebung des § 43 (Tarife für Ärzte <strong>im</strong> Gebührenanspruchsgesetz). Von allen, auch vom Justizministeri<strong>um</strong>, werden <strong>die</strong>se Tarife als viel <strong>zu</strong> gering anerkannt. Besser als eine neuerliche prozentuelle Anhebung <strong>die</strong>ser Tarife, <strong>die</strong> sich ja <strong>im</strong>mer nur <strong>im</strong> geringen Ausmaß bewegt, wäre <strong>die</strong> von uns geforderte ersatzlose Streichung des § 43. Die <strong>die</strong>sbezüglichen Verhandlungen sind naturgemäß schwierig und mühsam, was durch <strong>die</strong> budgetäre Situation leicht verständlich ist. Dies ändert aber nichts an der Notwendigkeit einer entsprechenden zeitgemäßen und auch bedarfsgerechten Regelung, <strong>die</strong> von uns mit allem Nachdruck gefordert wird. Mit Aufmerksamkeit verfolgen wir <strong>die</strong> Bestrebungen des Justizministeri<strong>um</strong>s, den Zugang <strong>zu</strong> Entschädigungen für Verkehrsunfälle <strong>zu</strong> erleichtern. Ein Mit der Ärztekammer für Salzburg Thomas Stangassinger, Dr. Maria Haidinger, Conny Hörl, Dr. Hajo Klingler, Dr. Othmar Schneglberger (Uniqa) bei der Kickoff-Party am 1. 3. 2006 Aus dem Gutachterreferat <strong>die</strong>sbezügliches Hauptthema bildete auch das große Problem von Auffahrunfällen mit Verlet<strong>zu</strong>ngen der Halswirbelsäule unterschiedlicher Schweregrade. Dies ist zweifellos ein sehr schwieriges gutachterliches Problem mit weitreichenden Auswirkungen, nicht <strong>zu</strong>letzt auch <strong>im</strong> versicherungsrechtlichen, budgetären Bereich. Im Rahmen der Einschät<strong>zu</strong>ng unfallkausaler Dauerinvalidität sollen in Hinkunft auch <strong>die</strong> Errungenschaften der modernen Medizin, insbesonders <strong>die</strong> neuen Behandlunsmethoden, Berücksichtigung finden. Damit gewinnen alle Probleme, <strong>die</strong> mit der Beurteilung des Duldungszwanges <strong>zu</strong>sammenhängen, neuerliches und vermehrtes Gewicht. Diesbezüglich soll auch ein Konsensuspapier ausgearbeitet werden, das Rahmenwerte für <strong>die</strong> Invaliditätsgrade der häufigsten Verlet<strong>zu</strong>ngen, z. B. Gelenksverlet<strong>zu</strong>ngen angibt. Damit soll eine gewisse Übereinst<strong>im</strong>mung in der gutachterlichen Beurteilung erreicht werden, ohne damit natürlich <strong>die</strong> besonderen Salzburg ist gesund persönlichen Beurteilungsmerkmale in Einzelfällen ein<strong>zu</strong>schränken. In einer Zeit, wo für alle ärztlichen Bereiche eine Qualitätssicherung verlangt wird, muss <strong>die</strong>s auch für ärztliche Gutachten gelten. Die Österreichische Ärztekammer hat auch <strong>hier</strong>in <strong>die</strong> Initiative ergriffen. Auch <strong>hier</strong> soll ein Konsensuspapier erarbeitet werden. Die entsprechenden Empfehlungen werden dann den jeweiligen Gutachterreferenten der Landesärztekammer mitgeteilt bzw. auch in den Österreichischen Ärztezeitungen veröffentlicht werden. Bezüglich der Umsatzsteuerpflicht für gewisse ärztliche Gutachten gibt es weiterhin Verhandlungen zwischen der Österreichischen Ärztekammer und dem Finanzministeri<strong>um</strong>. Eine endgültige Lösung wird in allen Einzelheiten ebenfalls in der österreichischen Ärztezeitung mitgeteilt werden. Hofrat Prof. DDr. Hans Erich Diemath, Gutachterreferent der Österreichischen Ärztekammer Salzburg ist gesund. Unter <strong>die</strong>sem Motto läuft derzeit <strong>die</strong> wohl größte Gesundheitsaktion <strong>im</strong> Bundesland Salzburg. Ziel ist es, <strong>die</strong> breite Bevölkerung <strong>zu</strong> einem gesunden, aber genussvollen Lebensstil <strong>zu</strong> motivieren. Die Ärztekammer Salzburg übern<strong>im</strong>mt <strong>hier</strong> als Partner eine wichtige Funktion. Unter dem wachsamen Auge von Vorsorgereferent Dr. Kowatsch erscheint in den Salzburger Nachrichten ein „Fahrplan <strong>zu</strong> mehr Gesundheit und Wohlbefinden“. In 33 Schritten lernen <strong>die</strong> Teilnehmer, wie man seine Ernährungsgewohnheiten verbessert und erfahren, wie mehr Bewegung <strong>zu</strong> mehr Lebensfreude führen kann. Grundlage für jede Veränderung sollte <strong>die</strong> Ermittlung des „Ist-Zustands“ sein. Angefangen von der Analyse der bisherigen Essensgewohnheiten bis hin <strong>zu</strong>r Ermittlung der wichtigsten Körperwerte. Und das funktioniert am besten <strong>im</strong> Rahmen der Vorsorgeuntersuchung NEU. Daher legt man den Teilnehmer einen vorherigen Besuch be<strong>im</strong> Hausarzt besonders ans Herz. Neben der SN Serie tourt <strong>die</strong> Aktion mit einer Roadshow und einer Veranstaltungsreihe durch das gesamte Bundesland Salzburg – <strong>die</strong> Experten aus den Bereichen Ernährung, Bewegung und Mentales kommen quasi <strong>zu</strong> jedem Bürger nach Hause. Bewegungs-Workshops laden dabei auch z<strong>um</strong> Mitmachen und selbst aktiv werden ein. Wie modern und kommunikativ <strong>die</strong> Aktion angelegt ist, beweist auch <strong>die</strong> eigens konzipierte Website. Hier finden Teilnehmer nicht nur wertvolle Empfehlungen der Fachleute, sondern können auch Erfahrungen mit anderen Teilnehmern austauschen. Denn gemeinsam geht alles leichter – auch der Weg <strong>zu</strong> mehr Wohlbefinden und Lebensenergie. 14
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