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P. b. b. Verlagspostamt 5020 Salzburg 20. Jahrgang / N<strong>um</strong>mer 3 / März 2006<br />

02Z032725 M<br />

Der Salzburger Arzt<br />

M i t t e i l u n g e n d e r Ä r z t e k a m m e r f ü r S a l z b u r g<br />

„Neues“ KH Hallein:<br />

Spezialist und Nahversorger<br />

Seite 44 f.<br />

Titelbild: © KH Hallein<br />

Ärzteprotest<br />

Aufstand der niedergelassenen Ärzte<br />

Seite 6ff.<br />

THEMA:<br />

FORTBILDUNG<br />

Seite 17f.


anzeige<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Attraktive Renditechance bei<br />

reduziertem Risiko – wie geht das?<br />

Österreichischen Fondsanlegern stehen derzeit für Ihre<br />

Anlageentscheidungen ca. 5.000 z<strong>um</strong> öffentlichen<br />

Vertrieb <strong>zu</strong>gelassene Investmentfonds <strong>zu</strong>r Verfügung. Der<br />

Großteil verfolgt eine Investmentphilosophie, <strong>die</strong> sich an<br />

einer Benchmark orientiert. Die Benchmark ist ein neutraler<br />

Vergleichsmaßstab für <strong>die</strong> Performance eines Fonds<br />

und <strong>die</strong>nt da<strong>zu</strong>, <strong>die</strong> Leistung des Fondsmanagers objektiv<br />

beurteilen <strong>zu</strong> können. Die Auswahl und <strong>die</strong> Gewichtung<br />

der einzelnen Anlageklassen (Anleihen, Aktien, Immobilien<br />

oder Rohstoffe) und Einzeltitel ist somit von der Zusammenset<strong>zu</strong>ng<br />

der Benchmark abhängig.<br />

Die Zielvorstellungen von Fondsmanagern<br />

und Investoren differieren in vielen Fällen.<br />

Ziel eines jeden Fondsmanagers ist es, <strong>im</strong><br />

Vergleich <strong>zu</strong> seiner Benchmark eine relative<br />

Outperformance <strong>zu</strong> erzielen, d.h. der<br />

Fonds entwickelt sich innerhalb einer Vergleichsperiode<br />

besser als seine Benchmark.<br />

Die nachhaltig bessere Wertentwicklung ist<br />

zwar ein nachprüfbarer Hinweis auf <strong>die</strong><br />

Qualität des Fondsmanagements, nur können<br />

auch nachhaltig negative Ergebnisse <strong>zu</strong><br />

einem „relativ positiven Return“ führen.<br />

Dies stellt aber für den Anleger nur einen<br />

schwachen Trost dar.<br />

Ziel von Ihnen als Anleger sollte es hingegen sein, in allen<br />

Marktphasen unabhängig von der Börsenentwicklung<br />

langfristig positive Erträge, <strong>die</strong> sich aus den Komponenten<br />

der Wertsicherung und der Wertsteigerung <strong>zu</strong>sammensetzen,<br />

<strong>zu</strong> erzielen.<br />

Was ist das Total-Return-Konzept?<br />

Genau an <strong>die</strong>ser Stelle setzt das Total-Return-Konzept an,<br />

dessen Zielset<strong>zu</strong>ng es ist, über verschiedene Marktphasen<br />

hinweg langfristig absolute Gewinne <strong>zu</strong> erzielen. Die <strong>zu</strong>grunde<br />

liegende Investmentstrategie orientiert sich dabei<br />

nicht an einzelnen Indizes, sondern basiert auf einer trendfolgenden<br />

Ausrichtung, bei der aktuell 10.000 Investmentfonds<br />

durch ein vollautomatisches Computersystem beobachtet<br />

werden.<br />

In jeder einzelnen Marktphase werden daher <strong>die</strong> performancestärksten<br />

Fonds der jeweils empfohlenen Anlageklassen<br />

ausgewählt. In negativen Marktphasen kann beispielsweise<br />

der Aktienanteil schrittweise bis auf Null reduziert<br />

Mag. (FH) Günther Egger<br />

werden, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Partizipation an länger anhaltenden Korrekturphasen<br />

an den internationalen Finanzmärkten möglichst<br />

<strong>zu</strong> vermeiden. In einem solchen Fall können <strong>die</strong> Gelder<br />

größtenteils in geldmarktnahe Fonds investiert werden.<br />

Je nach Marktentwicklung kommen Aktien-, Anleihen- und<br />

Geldmarktfonds <strong>zu</strong>r Strategie<strong>um</strong>set<strong>zu</strong>ng z<strong>um</strong> Einsatz.<br />

Während längerer Aufschwungphasen wird versucht, das<br />

Gewinnpotenzial der Aktienmärkte mit einer überdurchschnittlich<br />

hohen Aktienquote <strong>zu</strong> nutzen. Das Total-<br />

Return-System enthält somit alle Elemente einer modernen<br />

und aktiv gemanagten Vermögensverwaltung.<br />

Das bedeutet für <strong>Sie</strong>, dass Ihr Geld<br />

stets dort investiert ist, wo es am profitabelsten<br />

arbeiten kann.<br />

Umset<strong>zu</strong>ng des<br />

Total-Return-Konzeptes<br />

Der C-QUADRAT ARTS Total Return Dynamic<br />

ist ein Fonds, dessen Anlagepolitik<br />

mit einem Total-Return-Ansatz <strong>um</strong>gesetzt<br />

wird. Die Anlagerichtlinien ermöglichen<br />

eine flexible Investition in jene Anlageklassen,<br />

<strong>die</strong> den höchsten Ertrag erwirtschaften<br />

können. Zur Illustration am besten geeignet<br />

sind Zahlen und Fakten: Wären <strong>Sie</strong> seit der<br />

Auflegung des C-QUADRAT ARTS Total Return Dynamic<br />

<strong>im</strong> November 2003 investiert gewesen, hätte sich Ihr Vermögen<br />

bereits <strong>um</strong> zirka 34% vermehrt. Dies entspricht<br />

einer jährlichen Wertentwicklung von knapp 15%.<br />

Meine Kollegen bei der Privatinvest Bank AG und ich informieren<br />

<strong>Sie</strong> sehr gerne darüber, wie wir Ihnen <strong>zu</strong>sätzlich <strong>zu</strong><br />

den attraktiven Renditechancen der Total-Return-Konzepte<br />

in Zeiten historisch niedriger Zinsen auch eine garantierte<br />

Verzinsung von 4,5% p.a. anbieten können.<br />

Mit besten Empfehlungen<br />

Ihr<br />

Mag. (FH) Günther Egger<br />

Kundenbetreuung<br />

Griesgasse 11, 5020 Salzburg<br />

Tel. 0662/80 48-113<br />

e-mail: guenther.egger@piag.at<br />

2


März 2006 Der Salzburger Arzt derpräsident<br />

Präsident Dr. Reiner Brettenthaler<br />

<strong>Sie</strong> kennen sicher alle <strong>die</strong> berühmten<br />

Gemälde Salvador Dalí’s, auf<br />

denen in vielen Variationen Uhren –<br />

und zwar genial verformte Uhren –<br />

dargestellt werden, Uhren, <strong>die</strong> <strong>zu</strong><br />

zerrinnen scheinen. Die sich auflösenden<br />

Uhren sind somit ein Symbol<br />

für <strong>die</strong> Flüchtigkeit der Zeit, für <strong>die</strong><br />

Flüchtigkeit des Lebens, für <strong>die</strong> Vergänglichkeit<br />

all unserer Pläne, Wünsche<br />

und Hoffnungen.<br />

Ich muss an <strong>die</strong>se Bilder denken,<br />

wenn ich an <strong>die</strong> laufende Legislaturperiode<br />

denke. Ende <strong>die</strong>ses Jahres<br />

werden Nationalratswahlen stattfinden.<br />

Die Regierung hat nur mehr kurze<br />

Zeit – wenn sie es überhaupt will –<br />

entsprechende gesetzliche Regelungen<br />

<strong>zu</strong> beschließen, <strong>die</strong> <strong>im</strong> Koalitionsübereinkommen<br />

von 2003 festgeschrieben<br />

wurden – <strong>die</strong> Zeit rinnt der Regierung<br />

davon: Was bis z<strong>um</strong> 20. April nicht<br />

mehr <strong>im</strong> Parlament war, kann in <strong>die</strong>ser<br />

Periode nicht mehr verwirklicht<br />

werden, davon kann man ausgehen.<br />

In einem Brief an den Herrn Bundeskanzler,<br />

<strong>die</strong> Frau Bundesministerin<br />

und andere Verantwortliche <strong>im</strong> Gesundheitswesen,<br />

habe ich auf <strong>die</strong>sen<br />

bekannten Umstand hingewiesen<br />

Salvador Dalí<br />

und verlangt, ersucht, sich doch intensiv<br />

mit dem Regierungsprogramm<br />

auseinander<strong>zu</strong>setzen und <strong>die</strong> entsprechenden<br />

gesetzlichen Maßnahmen<br />

noch vor Ablauf der genannten<br />

Frist auch <strong>um</strong><strong>zu</strong>setzen.<br />

Was stand denn <strong>im</strong> Koalitionsübereinkommen,<br />

Kapitel V „Programm<br />

für mehr Gesundheit in Österreich“<br />

von 2003 und was wurde davon verwirklicht?<br />

Der Grundsatz „ambulant vor stationär“<br />

soll <strong>um</strong>gesetzt werden! Umgesetzt:<br />

?<br />

Die Rolle der niedergelassenen Ärzte<br />

soll gestärkt werden! Umgesetzt: ?<br />

Die Spitalshäufigkeit durch eine Stärkung<br />

der extramuralen Strukturen soll<br />

gesenkt werden! Umgesetzt: ?<br />

Diese Senkung der Spitalshäufigkeit<br />

betrifft insbesondere niedergelassene<br />

Ärzte, Gruppenpraxen, Tageskliniken,<br />

extramurale Rehabilitation und <strong>die</strong><br />

Hauskrankenpflege! Umgesetzt: ?<br />

Ein neues Unternehmensrecht soll<br />

zeitgemäße Berufsrechte für Ärzte u.a.<br />

schaffen! Umgesetzt: ?<br />

Statt dessen hat man sich mit der<br />

sogenannten Gesundheitsreform beschäftigt<br />

und hat etwas erreicht, wovor<br />

<strong>die</strong> Österreichische Ärztekammer in<br />

Kenntnis der handelnden Personen<br />

und Institutionen <strong>im</strong>mer gewarnt hat:<br />

Man hat den Gegnern all <strong>die</strong>ser<br />

schönen Pläne <strong>die</strong> Instr<strong>um</strong>ente in <strong>die</strong><br />

Hand gegeben, <strong>die</strong> sie nunmehr gegen<br />

<strong>die</strong> Pläne der Bundesregierung,<br />

gegen <strong>die</strong> niedergelassenen und angestellten<br />

Ärztinnen und Ärzte verwenden;<br />

siehe <strong>die</strong> Debatten <strong>um</strong> das<br />

Mammografie-Screening in den Krankenhäusern,<br />

siehe <strong>die</strong> Einlagerungsversuche<br />

der Salzburger Gebietskrankenkasse,<br />

<strong>die</strong> als Reformprojekte das<br />

Rezepturrecht der Krankenhäuser,<br />

<strong>die</strong> Krankschreibung durch <strong>die</strong> Krankenhäuser,<br />

<strong>die</strong> Verlagerung der<br />

präoperativen Diagnostik in <strong>die</strong> Krankenhäuser<br />

eingereicht hat und <strong>die</strong>s<br />

<strong>im</strong> Wissen über <strong>die</strong> Arbeitssituation<br />

in unseren Spitälern, <strong>die</strong> weitere Belastungen<br />

nicht mehr <strong>zu</strong>lassen.<br />

Es bewahrheitet sich leider eine alte<br />

Weisheit: das Gegenteil von „gut“ ist<br />

nicht „schlecht“, sondern „gut gemeint“<br />

– womit wir wieder bei der<br />

zerrinnenden Zeit von Salvador Dali<br />

gelandet wären. Aber, wie gesagt, es<br />

gibt ja Nationalratswahlen, und das<br />

Recht geht gelegentlich vom Volk<br />

aus.<br />

Mit kollegialen Grüßen<br />

Dr. Reiner Brettenthaler<br />

Präsident der Ärztekammer für Salzburg<br />

Anregungen und Kritik <strong>im</strong>mer erwünscht unter: r.brett@telecom.at<br />

3


aktuelle seite<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Interventionsstelle<br />

Gesundheitspässe<br />

Aus gegebenem Anlass weisen<br />

wir auf folgendes hin:<br />

Das Ausfüllen von Gesundheitspässen<br />

(ausser Mutter-<br />

Kind-Pass) stellt keinerlei<br />

Kassenleistung dar (betrifft<br />

vor allem den neu aufgelegten<br />

Seniorenpass.<br />

Qualitätssicherung<br />

Die Evaluierungsfragen für<br />

<strong>die</strong> österreichischen Arztordinationen<br />

sind auf der Homepage<br />

der ÖQMed veröffentlicht:<br />

www.oeqmed.at<br />

Neue Mitarbeiterin in der Ärztekammer, Interventionsstelle,<br />

ist Mag. iur. Elke K<strong>im</strong>eswenger, seit 2001 Juristin in<br />

Salzburg mit einschlägiger Erfahrung <strong>im</strong> Ärzterecht, insbesondere<br />

<strong>im</strong> Bereich „Arzthaftung bei Behandlungsfehler“,<br />

seit März 2006 mit den Agenden der Interventionsstelle<br />

der Ärztekammer für Salzburg betraut. <strong>Sie</strong> bearbeitet einlangende<br />

Patientenbeschwerden über niedergelassene<br />

Fachärzte und Allgemeinmediziner <strong>im</strong> Sinne einer pr<strong>im</strong>ären<br />

Vertretung der Interessen der Ärzteschaft. Im Vordergrund<br />

steht eine außergerichtliche Schlichtung der häufig<br />

durch Missverständnisse in der Kommunikation zwischen<br />

Arzt und Patient entstandenen Konflikte auch in Kooperation<br />

mit der Salzburger Patientenvertretung.<br />

Prüfungstermine 2006<br />

„Prüfung Arzt für Allgemeinmedizin“<br />

Termin<br />

Mo., 17. 07. 2006<br />

Mo., 16. 10. 2006<br />

Anmeldeschluss<br />

Mo., 12. 6. 2006<br />

Mo., 11. 9. 2006<br />

Langlauf-Weltmeisterin<br />

Frau Dr. Roswitha Feßl (St. Johann)<br />

errang bei der 11.<br />

Weltmeisterschaft für Ärzte<br />

und Apotheker <strong>im</strong> Skilanglauf<br />

TERMINAVISO<br />

Vorsorgetage 2006<br />

Eine Initiative der Salzburger Ärzte<br />

14. und 15. Oktober 2006<br />

Messezentr<strong>um</strong> Salzburg<br />

über 50 Kilometer freie Technik<br />

den gesamt 4. Platz und<br />

wurde Weltmeisterin in ihrer<br />

Klasse.<br />

Ärzte-Fortbildung <strong>im</strong> Internet:<br />

www.gesund-in-salzburg.at<br />

„Fortbildung“<br />

☞ Kostenlose Homepage für jeden Salzburger Arzt<br />

Den eigenen Internet-Auftritt am Site-Creator gestalten<br />

Eine eigene Homepage für<br />

jeden Arzt?<br />

Und kostenlos?<br />

Das gibt’s gibt´s nicht? nicht?<br />

Doch,<br />

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Salzburg!<br />

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4


I N H A L T<br />

Der Salzburger Arzt<br />

M i t t e i l u n g e n d e r Ä r z t e k a m m e r f ü r S a l z b u r g<br />

Nr. 3 / März 2006<br />

Der Präsident<br />

Reiner Brettenthaler<br />

Savador Dalí 3<br />

Ärzteprotest<br />

Aufstand der niedergelassenen Ärzte<br />

6ff.<br />

Hausapotheken<br />

Gesetzliche Neuregelung 10/11<br />

Thema: Fortbildung<br />

Gabriele Pflug<br />

Undok<strong>um</strong>entierter Bildungseifer 17–19<br />

Impress<strong>um</strong><br />

Mitteilungen der Ärztekammer für Salzburg.<br />

Erscheint monatlich.<br />

Me<strong>die</strong>ninhaber (Verleger), Herausgeber und Redaktion:<br />

Ärztekammer für Salzburg, Körperschaft öffentlichen Rechts,<br />

5020 Salzburg, Bergstraße 14.<br />

Namentlich gezeichnete Beiträge sind als persönliche Meinung<br />

des Autors auf<strong>zu</strong>fassen.<br />

Produktion und Anzeigenverwaltung:<br />

Pressestelle der Ärztekammer für Salzburg,<br />

Bergstraße 14, 5020 Salzburg,<br />

Tel. 0662/ 87 13 27-137, e-mail: presse@aeksbg.at<br />

Herstellung:<br />

Satz und Repro: MEDIA DESIGN: RIZNER.AT, Salzburg.<br />

Druck: Druckerei Roser, Hallwang.<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Umweltschutzpapier.<br />

Verlags- und Herstellungsort: Salzburg<br />

ÖFFENTLICHES MEDIUM<br />

Dieses Medi<strong>um</strong> liest der<br />

»OBSERVER«<br />

Österreichs größter Me<strong>die</strong>nbeobachter<br />

Tel. (01) 213 22 0<br />

Medizin in Salzburg<br />

Nikolaus Schmeller<br />

Universitätsklinik für Urologie und Andrologie 20f.<br />

N. Schmeller, K.G. Fink, P. Meißner<br />

Urologie der Frau 23f.<br />

Andreas Heuberger<br />

Laparoskopische colorektale Chirurgie 31f.<br />

Paul Sungler<br />

Benigne Str<strong>um</strong>a und pHPT,<br />

moderne chirurgische Strategien 33f.<br />

Peter Erhart<br />

Akutgeriatrie – war<strong>um</strong>? 39f.<br />

Edith Miller-Mayer<br />

Training als integrierte Therapie<br />

bei Herzinsuffizienzpatienten 47f.<br />

Michaela Magometschnigg<br />

Varizenchirurgie 52f.<br />

„Neues“ Krankenhaus Hallein<br />

Spezialist und Nahversorger <strong>zu</strong>gleich 44f.<br />

AVOS<br />

Call-System für Mutter-Kind-Pass,<br />

SIDS-Rean<strong>im</strong>ationskurs 61f.<br />

Serviceseiten<br />

Bücher für Mediziner 56<br />

Freie Stelle 60<br />

Termine, Tagungen & Kongresse 66f.<br />

Standesmeldungen 69<br />

Fortbildung 72<br />

5


thema<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Die Situation spitzt sich<br />

<strong>zu</strong> – erste Protestresolution<br />

in Salzburg<br />

beschlossen<br />

■ von Gabriele Pflug<br />

In den letzten Monaten ist der niedergelassene<br />

Bereich von allen Seiten<br />

unter massiven Druck geraten. Die<br />

Ärzteschaft muss und wird sich wehren.<br />

Anfang März kamen zahlreiche<br />

Salzburger Kolleginnen und Kollegen<br />

<strong>zu</strong>r ersten Protestversammlung der<br />

Fachgruppenobleute und der Bezirksärzteversammlung<br />

von Stadt Salzburg,<br />

Flachgau und Tennengau, <strong>um</strong><br />

<strong>die</strong> prekäre Lage <strong>zu</strong> diskutieren und<br />

<strong>die</strong> weitere Vorgehensweise der Salzburger<br />

Ärztekammer fest<strong>zu</strong>legen. Die<br />

Versammlung gipfelte in einer Aufforderung<br />

an <strong>die</strong> Ärztekammer, sich mit<br />

allen Mittel gegen <strong>die</strong> rasante Verschlechterung<br />

der Lage niedergelassener<br />

Ärzte <strong>zu</strong> stemmen. Ein (Hintergrund-)Bericht.<br />

Den niedergelassenen Ärzten in<br />

Salzburg ist eines nur all<strong>zu</strong> klar:<br />

Die derzeitigen Entwicklungen <strong>im</strong> Gesundheitssystem<br />

sind keine Kleinigkeiten<br />

mehr, sondern Existenz bedrohend.<br />

ÖAK-Präsident Dr. Reiner Brettenthaler<br />

zählte bei der aussergewöhnlich gut besuchten<br />

Protestversammlung nur einige<br />

Punkte auf, <strong>die</strong> aktuell für große Irritation<br />

<strong>im</strong> Kollegi<strong>um</strong> sorgen: <strong>die</strong> Einengung<br />

der Ärzte durch Gesetzesvorgaben;<br />

<strong>die</strong> sukzessive Einschränkung<br />

der freien Arztwahl; <strong>die</strong> verweigerte<br />

Nachbeset<strong>zu</strong>ng technischer Fächer; <strong>die</strong><br />

Konzentration von technisch aufwändigen<br />

Untersuchungen in Krankenanstalten;<br />

der Vorstoß, gewisse Vorsorgeuntersuchung<br />

ins Krankenhaus ein<strong>zu</strong>lagern;<br />

<strong>die</strong> „schamlose Erpressung“, best<strong>im</strong>mte<br />

Leistungen ins Spital <strong>zu</strong> verlegen,<br />

weil sie dort angeblich billiger<br />

angeboten würden; <strong>die</strong> Unsicherheit,<br />

Aufstand der<br />

niedergelassenen Ärzte<br />

ob niedergelassene Praxen überhaupt<br />

noch nachbesetzt werden usw. „Wir<br />

haben allen Grund <strong>zu</strong>r Sorge über <strong>die</strong>se<br />

Entwicklungen“, so Dr. Brettenthaler. Es<br />

zeichne sich ein schleichender Trend in<br />

Richtung Verstaatlichung der Medizin<br />

ab. Der niedergelassene Bereich werde<br />

bei <strong>die</strong>sem Prozess kontinuierlich finanziell<br />

ausgehöhlt.<br />

ÄRZTINNEN<br />

& ÄRZTE<br />

PROTEST<br />

Kassenfusion könnte schwere<br />

Verluste für niedergelassene<br />

Ärzte bringen<br />

Angesichts der Situation plagt <strong>die</strong><br />

niedergelassenen Ärzte<strong>die</strong> sehr ernste<br />

Frage, wie es mit dem extramuralen Bereich<br />

weitergehen soll. Wie lange können<br />

sich <strong>die</strong> niedergelassenen Ärzte<br />

noch Praxen auf dem neuesten Stand<br />

leisten?<br />

Tatsache ist, dass in den letzten Jahren<br />

<strong>die</strong> Schere zwischen Kassen-Honoraren<br />

und den stark steigenden Praxiskosten<br />

weit aufgegangen ist. „Das Fass z<strong>um</strong><br />

Überlaufen gebracht hat <strong>die</strong> geplante<br />

Fusion der Sozialversicherungsanstalt<br />

der Gewerbetreibenden (SVA) mit der<br />

Sozialversicherungsanstalt der Bauern<br />

(SVB)“, erörterte Präs. Brettenthaler.<br />

Der Tarifstreit rund <strong>um</strong> <strong>die</strong> neue „Sozialversicherung<br />

der Selbstständigen“<br />

(SVS) veranlasste <strong>die</strong> Bundeskurie niedergelassene<br />

Ärzte sogar da<strong>zu</strong>, mit der<br />

Kündigung der Gesamtverträge mit SVA<br />

und SVB <strong>zu</strong> drohen.<br />

Hintergrund z<strong>um</strong> Tarifstreit<br />

Der Hintergrund: Bereits seit Frühjahr<br />

2005 laufen <strong>die</strong> Verhandlungen zwischen<br />

den niedergelassenen Ärzten und<br />

der SVA. Dabei waren <strong>die</strong> Fronten von<br />

Anfang an verhärtet, denn <strong>die</strong> SVA<br />

wollte mit dem Arg<strong>um</strong>ent der Beitragssenkung<br />

für ihre rund 400.000 Mitglieder<br />

eine Kür<strong>zu</strong>ng bei den Ärtzehonoraren<br />

<strong>um</strong> rund 35 Prozent durchsetzen.<br />

„Für <strong>die</strong> Ärzte würde <strong>die</strong>s einen Verzicht<br />

von 46 Mio. Euro bedeuten, damit<br />

<strong>die</strong> Versicherung ihre Beitragssenkung<br />

finanzieren kann“, so Brettenthaler. Die<br />

Ärzte hingegen forderten eine Valorisierung<br />

nach dem Verbraucherpreisindex<br />

in der Höhe von 12,9 Prozent, da seit<br />

2003 keine Honoraranpassungen stattgefunden<br />

haben. Immerhin ist der<br />

Anteil der Honorare an der ärztlichen<br />

Hilfe bei der SVA in den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich gesunken, während<br />

<strong>die</strong> Einnahmen der Kasse ständig<br />

weiter anstiegen.<br />

Im Februar wurde den ärztlichen Verhandlern<br />

seitens der SVA grundsätzliche<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng für deren zentralen Forderung<br />

– u. a. <strong>die</strong> Realisierung flexibler<br />

Zusammenarbeitsformen in der Praxis –<br />

signalisiert. Dies allerdings nur unter der<br />

Bedingung eines fünfjährigen Moratori<strong>um</strong>s<br />

der Tarife und einer Honorarkür<strong>zu</strong>ng<br />

bei der neuen Versicherung in<br />

Millionenhöhe.<br />

SVS-Überleitungsgesetz zwingt<br />

Ärzten GKK-Tarife auf<br />

Gleichzeitig kündigte <strong>die</strong> Wirtschaftskammer<br />

Österreich gegenüber den<br />

ÖÄK-Vertretern an, per Initiativantrag<br />

6


März 2006 Der Salzburger Arzt thema<br />

einen Entwurf für ein SVS-Überleitungsgesetz<br />

ins Parlament ein- und mit<br />

den St<strong>im</strong>men der Regierungsparteien<br />

auch durchbringen <strong>zu</strong> wollen. Danach<br />

sollte <strong>die</strong> neue SVS ab 1. Jänner<br />

2009 in das Tarifsystem der GKK<br />

zwangsüberführt werden, wenn bis<br />

dahin keine Einigung über einen<br />

neuen Gesamtvertrag der Kassen mit<br />

der Ärzteschaft erzielt werde. In Zahlen<br />

gesprochen: Ärzte müssten bei den<br />

Honoraren einen Verlust von 57,4 Mio.<br />

Euro akzeptieren.<br />

„Es ist nicht ein<strong>zu</strong>sehen, war<strong>um</strong> <strong>die</strong><br />

Rechnung für <strong>die</strong> Hochzeit von SVA<br />

und SVB ein unbeteiligter Dritter, nämlich<br />

<strong>die</strong> Ärzte, zahlen soll“, kritisiert<br />

Dr. Brettenthaler. Für <strong>die</strong> SVA- und<br />

SVB-Versicherten würden ab 2009<br />

neun verschiedene, dem GKK-Leistungskatalog<br />

des jeweiligen Bundeslandes<br />

Gültigkeit erlangen. Inzwischen<br />

haben zwar Vertreter der SVA bzw.<br />

des Wirtschaftsbundes <strong>die</strong>se Ankündigung<br />

wieder mündlich <strong>zu</strong>rückgezogen<br />

und wollen nun angeblich den üblichen<br />

Weg der Verhandlungen beschreiten.<br />

Empfindlicher Eingriff<br />

in <strong>die</strong> Tarifautonomie<br />

„Die Gesprächsbasis hat aus der Sicht<br />

der Ärzte dennoch massiv gelitten“,<br />

meint da<strong>zu</strong> Dr. Brettenthaler, der „einen<br />

politischen Skandal“ ortet. Der<br />

Vorstoß provoziere „eine schwere Krise<br />

<strong>im</strong> österreichischen Gesundheitssystem.“<br />

Sollte <strong>die</strong>ses „Gesetz auf Bestellung<br />

<strong>zu</strong>r Erpressung der Ärzteschaft“ mit<br />

der entsprechenden Passage tatsächlich<br />

kommen, so würde direkt in das freie<br />

Vertragspartnerrecht eingegriffen. Keine<br />

Gewerkschaft würde sich einen solchen<br />

Eingriff in ihre Tarifautonomie bieten<br />

lassen, „und wir werden uns das auch<br />

auf keinen Fall gefallen lassen, man<br />

wird uns nicht daran hindern können,<br />

an <strong>die</strong> Öffentlichkeit <strong>zu</strong> gehen“. Das<br />

Gesetz würde den Anfang vom Ende<br />

der freien, niedergelassenen Praxen<br />

einläuten und den Beginn der Verstaatlichung<br />

des Gesundheitswesens,<br />

warnt Dr. Brettenthaler. „Es ist nur noch<br />

eine Frage der Zeit, bis auch <strong>die</strong> anderen<br />

Kassen vereinheitlicht werden und<br />

eine Einheitskasse entsteht, für <strong>die</strong><br />

ebenfalls Preise und Leistungen staatlich<br />

festgeschrieben werden.“ Ein derartig<br />

konzipiertes Überleitungsgesetz präjudiziere<br />

den Ausgang der Verhandlungen<br />

mit der SVA. Der Verhandlungsspielra<strong>um</strong><br />

der Ärzte schr<strong>um</strong>pfe „auf<br />

null“ und das System werde „ohne Not<br />

kaputt gespart“, denn der SVA stünden<br />

erhebliche Überschüsse <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />

Die Überführung in das GKK-System<br />

komme vor <strong>die</strong>sem Hintergrund einer<br />

„gesundheitspolitischen Bankrotterklärung<br />

der SVA“ gleich, meint Dr. Brettenthaler.<br />

➡<br />

DER EXPERTEN-TIPP<br />

Winterzeit ist Steinschlagzeit!<br />

Von links nach rechts:<br />

Gerald Buchmayer MAS,<br />

Herbert Pichler, Manfred Buchmayer<br />

In der kalten Jahreszeit<br />

ist <strong>die</strong> Gefahr eines<br />

Steinschlages an der<br />

Windschutzscheibe<br />

durch Streugut besonders<br />

hoch.<br />

Die meisten Beschädigungen sind punktuell. Nur selten bekommt<br />

<strong>die</strong> Scheibe einen Sprung. Der Tausch der Windschutzscheibe<br />

ist eine teure Angelegenheit. Selbst bei Bestehen<br />

einer Kaskoversicherung ist ein Selbstbehalt von<br />

meist EUR 200,– <strong>zu</strong> bezahlen.<br />

Wird von <strong>die</strong>ser Möglichkeit Gebrauch gemacht, verzichten<br />

<strong>die</strong> meisten Versicherungen auf den Selbstbehalt, wodurch<br />

<strong>die</strong> Reparatur für Kaskoversicherte kostenlos möglich ist.<br />

<strong>Sie</strong> brauchen sich auch keine neuen „Pickerl“ wie Prüfplakette,<br />

Autobahnvignette oder Parklizenzen besorgen.<br />

Mit <strong>die</strong>ser Methode schonen <strong>Sie</strong> also nicht nur Ihre Geldbörse,<br />

sondern sparen auch viel Zeit.<br />

Wo kann <strong>die</strong> Reparatur-Methode angewendet werden?<br />

Bei kleineren Steinschlagschäden <strong>die</strong> nicht <strong>im</strong> direkten<br />

Sichtfeld der Lenkerin oder des Lenkers liegen.<br />

Kunstharz statt Scheibentausch<br />

Kleine Beschädigungen können repariert werden, <strong>um</strong> weitere<br />

Folgeschäden, wie das eventuelle Springen der Scheibe,<br />

<strong>zu</strong> verhindern.<br />

Dabei wird spezielles Kunstharz unter Druck in <strong>die</strong> beschädigte<br />

Stelle eingebracht, mit UV-Licht gehärtet und anschließend<br />

poliert. <strong>Sie</strong> können beruhigt weiterfahren, denn<br />

<strong>die</strong> Windschutzscheibe hat <strong>die</strong> gleiche Dichte und Festigkeit<br />

wie <strong>zu</strong>vor.<br />

Unser Tipp:<br />

Damit <strong>die</strong> Scheibe einwandfrei repariert<br />

werden kann, kleben <strong>Sie</strong> unmittelbar<br />

nach dem Steinschlag ein Stück Klebeband<br />

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7


thema<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Umstrittene Reformpoolprojekte<br />

der SGKK<br />

Ein weiterer Punkt, der bei der Ärzteprotestversammlung<br />

diskutiert wurde,<br />

waren <strong>die</strong> <strong>um</strong>strittenen Reformpoolprojekte<br />

der GKK. Im Zuge der Einführung<br />

der Gesundheitsplattformen wird <strong>zu</strong>r<br />

Verbesserung der intra- und extramuralen<br />

Kooperation ein Reformpool gebildet,<br />

dem 2006 und 2007 jeweils ein<br />

Prozent des gesamten Gesundheitsplattform-Etats<br />

(Steuer- und Sozialversicherungsgelder)<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung steht.<br />

In den zwei nachfolgenden Jahren erhöhen<br />

sich <strong>die</strong> Mittel auf zwei Prozent<br />

der Gesundheitsausgaben von Ländern<br />

und Kassen. Die Absicht dahinter: Geld<br />

soll fließen, <strong>um</strong> Wege <strong>zu</strong> finden, den<br />

niedergelassen Bereich <strong>zu</strong> stärken, <strong>die</strong><br />

Spitäler <strong>zu</strong> entlasten und sinnvolle Sparmöglichkeiten<br />

<strong>zu</strong> nutzen. Kostspielige<br />

Doppelgleisigkeiten wie etwa unnötige<br />

Doppeluntersuchungen – einmal be<strong>im</strong><br />

niedergelassenen Arzt, dann, bei Überweisung,<br />

<strong>im</strong> Spitalsbereich, könnten dadurch<br />

vermieden werden.<br />

Die Projekte, <strong>die</strong> jedoch <strong>die</strong> Salzburger<br />

Gebietskrankenkasse (SGKK) <strong>im</strong> Februar<br />

2006 eingereicht hat, gehen genau<br />

in <strong>die</strong> entgegengesetzte Richtung. Gezielt<br />

sollen Leistungen aus dem niedergelassenen<br />

Bereich in <strong>die</strong> Krankenhäuser<br />

verlagert werden, <strong>um</strong> <strong>die</strong> GKK-<br />

Finanzen <strong>zu</strong> entlasten. So wurde in den<br />

SGKK-Projekten vorgeschlagen, Spitäler<br />

mit dem Recht aus<strong>zu</strong>statten, Rezepte in<br />

Ambulanzen aus<strong>zu</strong>stellen, Patienten in<br />

Ambulanzen krank<strong>zu</strong>schreiben, <strong>die</strong><br />

präoperative Befundung ausschließlich<br />

in Krankenhausabteilungen vor<strong>zu</strong>nehmen,<br />

ganz besonders <strong>im</strong> Bereich der<br />

Anästhesie.<br />

Die SGKK-Vorstellungen nehmen besonders<br />

<strong>die</strong> technischen Fächer ins Visier:<br />

Die radiologische Versorgung <strong>im</strong><br />

Flachgau, Tennengau und Lungau sollten<br />

demgemäß ausschließlich <strong>im</strong> Spital<br />

stattfinden und radiologische Kassenstellen<br />

nicht mehr nachbesetzt werden.<br />

Auch Labordiagnostik und MR/CT sollen<br />

laut GKK-Reformpoolplänen ebenfalls<br />

künftig intramural angesiedelt sein.<br />

Die Salzburger Ärztekammer lehnt <strong>die</strong>se<br />

Leistungsverschiebungen in <strong>die</strong> Krankenanstalten<br />

strikt ab. „Die Reformpoolprojekte<br />

<strong>im</strong> Sinne der Bundesgesundheitsreform<br />

haben <strong>die</strong> Verbesserung<br />

des Nahtstellenmanagements und<br />

Kooperationen zwischen niedergelassenem<br />

Bereich und den Spitälern z<strong>um</strong><br />

Zweck. <strong>Sie</strong> dürfen doch wohl nicht als<br />

‚Stu<strong>die</strong>n’ h<strong>erhalten</strong>, wie Leistungen am<br />

besten abgewälzt werden können“,<br />

moniert Dr. Arnberger.<br />

ÄRZTINNEN<br />

& ÄRZTE<br />

PROTEST<br />

Für Dr. Walter Arnberger, Vizepräsident<br />

der Salzburger Ärztekammer und Kurienobmann<br />

der niedergelassen Ärzte,<br />

stehen <strong>die</strong> Zeichen auf Sturm. Er sieht<br />

<strong>die</strong> Aufrechterhaltung der wohnortnahen<br />

ärztlichen Versorgung durch <strong>die</strong><br />

Schwächung der niedergelassenen Ärzte<br />

massiv gefährdet. Das ist nicht nur für<br />

<strong>die</strong> Patienten nachteilig, sondern rüttelt<br />

auch massiv an einer tragenden Säule<br />

des Gesundheitssystems: „Die Krankenanstalten<br />

haben zweifellos eine unangefochtene<br />

Position <strong>im</strong> hochspezialisierten<br />

Bereich. Aber: Nur wenn der extramurale<br />

Bereich funktioniert, bleiben in<br />

den Spitälern Kapazitäten für entsprechende<br />

Spitzenmedizin. Selbstverständlich<br />

wollen wir, dass <strong>die</strong> Arbeitsbedingungen<br />

der Ärzten drinnen wie draußen<br />

modernisiert werden. Wir brauchen<br />

da<strong>zu</strong> auch <strong>die</strong> schon lange versprochenen<br />

Kooperations- und Gesellschaftsformen.<br />

Diese Forderung der<br />

ÖAK gehört endlich <strong>um</strong>gesetzt.“<br />

LH Burgstaller gegen Leistungseinlagerungen<br />

ins Spital<br />

Gegen eine blindwütige Einlagerung in<br />

<strong>die</strong> Krankenanstalten wehrt sich vordergründig<br />

auch <strong>die</strong> regionale Politik, denn<br />

<strong>die</strong> defizitären Spitäler verschlingen <strong>im</strong>mer<br />

größere Teile des Landesetats. „Die<br />

Spitalsfinanzierung ist in den letzten<br />

Jahren <strong>zu</strong> Lasten der Länder und Gemeinden<br />

gegangen. Es wird garantiert<br />

nichts in <strong>die</strong> Landeskrankenhäuser verlagert,<br />

was eine finanzielle Zusatzbelastung<br />

für das Land darstellt“, versicherte<br />

Landeshauptfrau Gabi Burgstaller bei<br />

einer Ärzteversammlung Anfang März.<br />

Der stellvertretende Landeshauptmann<br />

Othmar Raus habe gewarnt, dass in 15<br />

Jahren sämtliche Mittel aus den so genannten<br />

frei verfügbaren Budgetmittel,<br />

<strong>die</strong> heute für Bereiche wie Kultur oder<br />

Sport <strong>zu</strong> Verfügung stehen, ausschließlich<br />

für den Sozial- und Gesundheitsbereich<br />

aufgewendet werden müssten,<br />

wenn so wie bisher weitergemacht würde.<br />

Freilich bleibt <strong>die</strong> Frage offen, ob<br />

nicht <strong>zu</strong>sätzliche Mittel aus den Töpfen<br />

des Bundes oder der Sozialversicherungen<br />

Anreiz für <strong>die</strong> Landespolitik sein<br />

könnten, den intramuralen Leistungsbündelungen<br />

<strong>zu</strong><strong>zu</strong>st<strong>im</strong>men.<br />

Österreich Weltmeister<br />

bei der Gerätedichte<br />

Auf alle Fälle geht es LH Gabi Burgstaller<br />

dar<strong>um</strong>, Mehrgleisigkeiten <strong>zu</strong> verhindern,<br />

ganz besonders, was <strong>die</strong> Auslastung<br />

von Geräten betrifft. Sei es etwa<br />

tatsächlich nötig, einen CT <strong>im</strong> Bezirksspital<br />

Tamsweg an<strong>zu</strong>schaffen, wenn es<br />

<strong>im</strong> Lungau einen niedergelassenen Radiologen<br />

gibt? Gerade in <strong>die</strong>sem Bereich<br />

schlägt <strong>die</strong> Landeshauptfrau vor,<br />

nach neuen Formen der Zusammenarbeit<br />

zwischen extra- und intramuralem<br />

Bereich <strong>zu</strong> suchen. „Ein niedergelassener<br />

Arzt könnte z. B. in den Rä<strong>um</strong>lichkeiten<br />

eines Spitals seine Leistungen anbieten“,<br />

so ein Vorschlag der Landeshauptfrau.<br />

Der Grund für <strong>die</strong> ärztliche<br />

8


März 2006 Der Salzburger Arzt thema<br />

Unterversorgung in den südlichen Bezirken<br />

liege nicht <strong>zu</strong>letzt darin, dass ein<br />

niedergelassener Arzt dort mangels Patienten<br />

schwerlich sein Auskommen findet.<br />

Eine Halbtagsstelle <strong>im</strong> oder eine<br />

Kooperation mit einem lokalen Krankenhaus<br />

könnte <strong>die</strong>s ändern. Es liege<br />

auf der Hand, dass <strong>die</strong> Anschaffung, <strong>die</strong><br />

laufenden Wartungen und Adaptierung<br />

von einem Gerät sowie das nötige<br />

Fachpersonal bei einem Gerät billiger<br />

kämen, als bei zwei. „Auch eine entsprechende<br />

Auslastung eines Geräts ist<br />

gleichbedeutend mit einer Entlastung<br />

des Systems“, analysierte LH Burgstaller.<br />

„Österreich ist nach wie vor Weltmeister<br />

bei der Gerätedichte. Vielleicht<br />

sind wir deswegen öfter in einem Gerät<br />

drinnen, aber das heißt nicht, dass wir<br />

deswegen gesünder sind.“<br />

Neue Kassenstellen in Innergebirg<br />

<strong>zu</strong> Lasten des Nordens<br />

Das Problem der geplanten neuen Kassenstellen<br />

in Innergebirg hat kürzlich<br />

hohe mediale Wellen geschlagen und<br />

wurde bei der Ärzteprotestversammlung<br />

erneut z<strong>um</strong> Thema gemacht. Wie<br />

Ende Februar 2006 bekannt wurde,<br />

sollte <strong>im</strong> Sinne des neuen Österreichischen<br />

Strukturplans Gesundheit (ÖSG)<br />

<strong>die</strong> fachärztliche Versorgung in den Bezirken<br />

Pongau, Pinzgau und Lungau<br />

verbessert werden. Ingesamt sollen<br />

nach Ankündigung der SGKK <strong>im</strong> Bundesland<br />

Salzburg 17 neue Kassenstellen<br />

geschaffen werden.<br />

Dies wird von der Salzburger Ärztekammer<br />

grundsätzlich natürlich begrüßt.<br />

Bei näherem Hinsehen erkennt<br />

man aber, dass <strong>die</strong> SGKK beispielsweise<br />

insgesamt acht Stellen in der Stadt streichen<br />

will; zwei davon sind <strong>die</strong> schon<br />

vieldiskutierten Facharztstellen einer<br />

Haut- und einer Augenärztin, <strong>die</strong> in<br />

den Pinzgau verlegt werden sollen. Und<br />

das ohne weitere Kommentare oder<br />

Vorankündigungen gegenüber den Vertragspartnern<br />

bereits mit April <strong>die</strong>ses<br />

Jahres. In der Landeshauptstadt müssen<br />

sich allein durch <strong>die</strong> von der SGKK in<br />

Abweichung vom Stellenplan geforderte<br />

Verlegung <strong>die</strong>ser beiden Kassenstellen<br />

8000 Patienten einen neuen Facharzt<br />

suchen.<br />

Die „Rechnung“ der SGKK: Auf <strong>die</strong>se<br />

Weise soll <strong>die</strong> Unterversorgung des<br />

Südens ausgeglichen werden. „Nur dass<br />

der Norden nicht überversorgt ist. Das<br />

Arzt-Patienten-Verhältnis in der Landeshauptstadt<br />

entspricht in etwa dem Bundesdurchschnitt,<br />

und der ist nicht gerade<br />

überwältigend. Es ist absurd, <strong>die</strong><br />

Ärzteversorgung in einem leidlich gut<br />

versorgten Gebiet aus<strong>zu</strong>dünnen, und<br />

ÄRZTINNEN<br />

& ÄRZTE<br />

PROTEST<br />

dann von einer Verbesserung <strong>zu</strong> sprechen“,<br />

kritisiert ÖAK-Präsident Brettenthaler.<br />

„Wir brauchen einen Stellenplan,<br />

auf den wir uns verlassen können,<br />

nicht <strong>zu</strong>letzt wegen der Investitionen –<br />

jede Praxis soll bis z<strong>um</strong> letzten Tag auf<br />

Top<strong>zu</strong>stand sein, damit sie auch in einem<br />

ordentlichen Zustand übergeben<br />

werden kann, es <strong>zu</strong> keinem Abbau der<br />

Patienten kommt oder Minderungen<br />

der medizinischen Leistungen“, fordert<br />

Dr. Arnberger.<br />

Gegen Zettelflut und für <strong>die</strong><br />

Eigenverantwortung der<br />

Ärzteschaft<br />

Die St<strong>im</strong>mung der niedergelassenen<br />

Ärzteschaft ist angesichts der aktuellen<br />

Vorgänge auf dem <strong>Sie</strong>depunkt. Infolge<br />

hoher und rigider staatlicher Auflagen<br />

erleben <strong>im</strong>mer mehr Ärzte eine bürokratische<br />

Einschränkung ihrer Tätigkeit,<br />

sei es durch <strong>die</strong> Chefarztpflicht neu, <strong>die</strong><br />

Auflagen <strong>zu</strong>r Qualitätssicherung, neue<br />

Auflagen für Betrieb und Hygiene in<br />

den Ordinationen, Einschränkung von<br />

Hausapotheken, der Administration der<br />

e-Card usw. „Die Grenze der Belastbarkeit<br />

ist erreicht“, stellt Dr. Arnberger<br />

fest, „Es ist <strong>die</strong> Zeit gekommen, dass <strong>die</strong><br />

administrativen Flut wieder eingedämmt<br />

wird.“ Neben einer Red<strong>im</strong>ensionierung<br />

der Zettelwirtschaft macht der<br />

Salzburger Kurienobmann der niedergelassenen<br />

Ärzte gegen <strong>die</strong> laufenden<br />

staatlichen Eingriffe in <strong>die</strong> Eigenverantwortung<br />

der Ärzteschaft mobil: „Wir<br />

steuern auf ein Disease Management<br />

<strong>zu</strong>, auf verpflichtende Leitlinien, <strong>die</strong> dem<br />

Arzt ein Abweichen von einer Therapieform<br />

verbietet. Gerade dem Hausarzt,<br />

der das ganze Umfeld des Patienten<br />

kennt, wird <strong>die</strong> Möglichkeit eines individuellen<br />

Eingehens auf <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />

der Einzelperson genommen“, warnte<br />

Dr. Arnberger. Als besonders schmerzlich<br />

erleben es Ärzte auch, dass <strong>die</strong> Finanznot<br />

der GKK praktisch keine Neuerungen<br />

<strong>im</strong> Leistungskatalog mehr <strong>zu</strong>lässt,<br />

obwohl <strong>die</strong> Medizin gerade in den<br />

letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht<br />

hat und längst neuere, bessere<br />

Methoden angeboten werden könnten.<br />

Kampfresolution beschlossen<br />

Die beunruhigenden Wendepunkte <strong>im</strong><br />

Österreichischen und Salzburger Gesundheitssystem<br />

haben <strong>die</strong> Salzburger<br />

niedergelassenen Ärzte da<strong>zu</strong> gebracht,<br />

einer Resolution <strong>zu</strong><strong>zu</strong>st<strong>im</strong>men, <strong>die</strong> der<br />

Salzburger Ärztekammer den Rücken<br />

stärken soll und <strong>zu</strong>gleich Handlungsauftrag<br />

ist: <strong>Sie</strong> sagt aus, dass <strong>die</strong> Ärztekammer<br />

in Sinne der Patienten alle Mittel<br />

aufbieten soll, <strong>um</strong> den nachteiligen Entwicklungen<br />

entgegen<strong>zu</strong>steuern – <strong>im</strong> Extremfall<br />

sogar <strong>die</strong> Kündigung der Kassenverträge<br />

mit den Sozialversicherungen.<br />

Mag. Gabriele Pflug ist freie Journalistin<br />

für <strong>die</strong> Pressestelle der Ärztekammer für<br />

Salzburg<br />

9


aktuell<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Gesetzliche Neuregelung für Hausapotheken<br />

■ von Dr. Josef Lohninger<br />

Dass <strong>die</strong> Ärztliche Hausapotheke durch ein Erkenntnis<br />

des VfGH, welches sämtliche Schutzbest<strong>im</strong>mungen aufgehoben<br />

hatte, in ärgste Bedrängnis geraten ist, dürfte allen<br />

bekannt sein.<br />

WAS ist passiert?<br />

Auf Grund eines Einspruchs von Apothekenwerbern sah sich<br />

der Unabhängige Verwaltungssenat der Steiermark veranlasst,<br />

das Problem an den Verfassungsgerichtshof heran<strong>zu</strong>tragen: Ist<br />

<strong>die</strong> Erwerbsausübungsfreiheit von Apothekern höher an<strong>zu</strong>siedeln<br />

als der Schutz der Hausapothekenführenden Ärzte am<br />

Lande?<br />

Kurz: in seinem Erkenntnis vom 22.12.05 stellt der Verfassungsgerichtshof<br />

klar, dass <strong>die</strong> Erwerbsausübungsfreiheit<br />

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über den Schutzbest<strong>im</strong>mungen der Hausapotheken an<strong>zu</strong>siedeln<br />

ist und hebt sämtliche Schutzbest<strong>im</strong>mungen (Bedarf<br />

von 5.500 Einwohnernetc.) fast <strong>zu</strong>r Gänze auf.<br />

Er hat aber dem Gesetzgeber eine Frist bis 31.10.06 <strong>zu</strong>gestanden,<br />

<strong>um</strong> entsprechende Gesetzes-Reparaturen durchführen<br />

<strong>zu</strong> können.<br />

WARUM?<br />

Der VfGH kommt ebenfalls z<strong>um</strong> Erkenntnis, dass <strong>die</strong> ÄRZT-<br />

LICHE Versorgung am Land sehr wohl auch mit der Führung<br />

einer Hausapotheke verknüpft sein kann, somit ein hohes<br />

öffentliches Interesse an der Sicherung der landärztlichen Versorgung<br />

geltend gemacht werden kann.<br />

Die Gespräche mit der Apothekerkammer, welche keinen<br />

Mill<strong>im</strong>eter von ihrer Meinung abging, dass das VfGH Erkenntnis<br />

bez. der Erwerbsfreiheit auch ohne das öffentliche Interesse<br />

an der ärztlichen Versorgung berücksichtigend <strong>um</strong><strong>zu</strong>setzen<br />

sei, somit eine völlige Niederlassungfreiheit für Apotheken forderten,<br />

freilich unter Aufrechterhaltung der Schutzbest<strong>im</strong>mungen<br />

(5.500 EW und 500 m) untereinander, scheiterten<br />

trotz des Drucks des Ministeri<strong>um</strong>s, welches sehr wohl ein<br />

öffentliches Interesse an der Aufrechterhaltung der landärztlichen<br />

Versorgung hatte.<br />

Das jetzige Ergebnis (Hausapotheke in Gemeinden mit einem<br />

Kassenarzt bleibt bestehen, bei zwei HAP-Ärzten Übergangsregelung<br />

von 10 Jahren oder max. 65. Lj., bei drei HAP-<br />

Ärzten Schließung der HAP binnen drei Jahren) kam letztlich<br />

unter Druck und unter Mithilfe von Abgeordneten z. NR des<br />

Gesundheitsausschusses, in erster Linie durch Rasinger (ÖVP),<br />

aber auch Rosenkranz (F), Scheibner (BZÖ) und letztlich auch<br />

mit den St<strong>im</strong>men der SPÖ <strong>zu</strong> Stande. Dagegen haben sich <strong>die</strong><br />

Grünen ausgesprochen.<br />

Trotzdem wird das Ergebnis von der Apothekerkammer nach<br />

wie vor nicht akzeptiert. Es geht den Apothekern offensichtlich<br />

nur <strong>um</strong> <strong>die</strong> endgültige Vernichtung der Hausapotheke,<br />

auch wenn sie ständig behaupten, keinerlei Interesse an der<br />

Eröffnung von Kleinapotheken am Lande <strong>zu</strong> haben.<br />

Diesmal standen <strong>die</strong> Vertreter der Hausapothekenführenden<br />

Ärzte <strong>zu</strong> Beginn wirklich mit dem Rücken <strong>zu</strong>r Wand und war<br />

<strong>die</strong> Lage sc<strong>hier</strong> verzweifelt. Es ist uns teilweise gelungen, unseren<br />

Arg<strong>um</strong>enten Gehör <strong>zu</strong> verschaffen und ein Gesetz <strong>zu</strong> erreichen,<br />

welches uns z<strong>um</strong>indest eine Verschnaufpause gewähren<br />

wird.<br />

Wir werden jedoch weiterhin Alles in unserer Macht Stehende<br />

versuchen, den Hausapotheken auch in der <strong>zu</strong>künftigen<br />

Legislaturperiode <strong>zu</strong> ihrem Recht <strong>zu</strong> verhelfen. Die in Kürze<br />

und unvorbereitet gesammelten 15.000 Unterschriften alleine<br />

in Salzburg werden uns dabei sicher unterstützen.<br />

10


März 2006 Der Salzburger Arzt aktuell<br />

Kommentar <strong>zu</strong>r neuen Hausapothekenregelung<br />

Ursprünglich wollten beide, Ärzte- und Apothekerkammer,<br />

eine leicht durchschaubare, unkomplizierte<br />

und verfassungskonforme Regelung, wobei <strong>die</strong> Apotheker<br />

mehrmals betonten, keinerlei Interesse an der Eröffnung von<br />

(weiteren) Kleinapotheken <strong>zu</strong> haben.<br />

In einem internen Gespräch hatte man sich auch prinzipiell<br />

darauf geeinigt, den Bedarf einer öffentlichen Apotheke<br />

nicht mehr nach einer <strong>zu</strong> versorgenden Einwohnerzahl, sondern<br />

nach einer Mindestanzahl von KassenallgemeinmedizinerInnen<br />

<strong>zu</strong> richten, da der <strong>zu</strong> erwartende Umsatz gemessen<br />

an den <strong>zu</strong> schließenden Hausapotheken (Durchschnittshausapotheke<br />

€ 250.000,-/pro Jahr) am ehesten für<br />

<strong>die</strong> Existenzmöglichkeiten einer öffentlichen Apotheke prospektiv<br />

herangezogen werden kann.<br />

Die Apothekerkammer hätte als Mindestanzahl <strong>zu</strong>r Berechtigung<br />

einer öffentlichen Apotheke lediglich zwei Ärzte mit<br />

Berufssitz in einer Gemeinde akzeptiert, wobei auch noch<br />

Fachärzte und Wahlärzte herangezogen werden sollten. Wir<br />

haben vier Vertragsärzte für Allgemeinmedizin vorgeschlagen<br />

und hätten auch drei schlussendlich akzeptiert, da damit der<br />

derzeitige Stand der HAP weitestgehend hätte aufrecht<strong>erhalten</strong><br />

werden können.<br />

Letztlich hat <strong>die</strong> Apothekerkammer <strong>die</strong> Umset<strong>zu</strong>ng des<br />

VFGH-Erkenntnisses ohne Korrekturen gefordert, was eine<br />

völlige Niederlassungsfreiheit für öffentliche Apotheken, freilich<br />

unter Beibehaltung ihrer eigenen Schutzklauseln, bedeutet<br />

und damit jegliche Zukunftsplanung für Hausapothekenführende<br />

Ärzte unmöglich gemacht hätte.<br />

Das Ministeri<strong>um</strong> und der Nationalrat, vor allem <strong>die</strong> Regierungsparteien,<br />

schließlich auch mit den St<strong>im</strong>men der SPÖ,<br />

hatten jedoch großes Interesse an der Aufrechterhaltung der<br />

ärztlichen Versorgung am Land, welche bei Umset<strong>zu</strong>ng der<br />

Vorstellungen der Apotheker gefährdet gewesen wäre. Viele<br />

Stellen am Land wären ohne <strong>die</strong> Zusatzeinnahmen durch <strong>die</strong><br />

Hausapotheke so unattraktiv geworden, dass sie nicht mehr<br />

nachbesetzbar gewesen wären. Wir haben das <strong>im</strong> Innergebirg<br />

bereits erlebt. Außerdem wäre es damit <strong>zu</strong> einem<br />

weitestgehenden Stillstand bei Investitionen, folglich <strong>zu</strong> Verminderungen<br />

an medizinischen Leistungen und somit<br />

schlussendlich <strong>zu</strong> Defiziten bei der Versorgung der Bevölkerung<br />

am Lande gekommen.<br />

Der Gesetzgeber hat auch ein hohes öffentliches Interesse<br />

an wirtschaftlich starken Apotheken am Land, welche <strong>die</strong><br />

gesetzlichen Auflagen auch erfüllen können. Eine Kleinapotheke<br />

– und <strong>um</strong> solche hätte es sich wohl in den allermeisten<br />

Fällen gehandelt – hätte <strong>die</strong> Dienstleistung von zwei<br />

Hausapotheken (vor allem nachts und am Wochenende)<br />

nicht erbracht. (Originalzitat aus dem Vortrag eines Juristen<br />

der Apothekerkammer in Salzburg 2005: „Es gibt derzeit keine<br />

wirklichen weißen Flecken in Österreich für wirtschaftlich<br />

starke Apotheken vor allem am Lande und nur dort gäbe es<br />

noch Freirä<strong>um</strong>e, natürlich auf Kosten der Hausapotheken.“)<br />

Dem Gesetzgeber ist <strong>die</strong> schwierige Aufgabe <strong>zu</strong>gefallen, sowohl<br />

das VfGH-Erkenntnis, als auch das hohe öffentliche Interesse<br />

an einer flächendeckenden wohnortnahen ärztlichen<br />

Versorgung, vor allem unter Berücksichtigung des ASVG,<br />

welches eine Wahlmöglichkeit unter zwei Vertragsärzten<br />

auch am Lande fordert, unter einen Hut <strong>zu</strong> bringen.<br />

Ob <strong>die</strong>s gelungen ist, wird uns <strong>die</strong> Zukunft zeigen.<br />

Die starre Haltung der Apothekerkammer, welche sich selbst<br />

durch einen Vorabbeschluss ihres Vorstandes dermaßen<br />

eingemauert hat, dass kein Kompromiss möglich war, hat<br />

schließlich da<strong>zu</strong> geführt, dass von Seiten der ÖVP (Rasinger)<br />

<strong>im</strong> Zuge der Lösungsfindung sogar <strong>die</strong> Forderung aufgestellt<br />

wurde, <strong>die</strong> Apothekerschutzklauseln <strong>zu</strong> reduzieren (auf<br />

4.500 anstatt 5.500 Einwohner), da nicht mehr nach<strong>zu</strong>vollziehen<br />

war, dass eine Apotheke in der Stadt mindestens<br />

5.500 <strong>zu</strong> versorgende Einwohner z<strong>um</strong> wirtschaftlichen<br />

Überleben benötigt, wenn am Lande auch viel weniger Einwohner<br />

genügen, obwohl <strong>die</strong> dortigen Vorhaltungen bezüglich<br />

Nacht- und Wochenend<strong>die</strong>nsten eigentlich höher sein<br />

müssten. Jedenfalls werden wir von Seiten der Ärztekammer<br />

unser verstärktes Augenmerk darauf richten, dass <strong>die</strong>se gesetzlichen<br />

Vorgaben für Apotheker auch erfüllt werden.<br />

Unsere klare Arg<strong>um</strong>entation bezüglich der Qualitätssicherung<br />

der wohnortnahen ärztlichen Versorgung am Lande,<br />

was auch für öffentliche Apotheken ebendort <strong>zu</strong> gelten hat,<br />

und viele andere Begründungen, wie <strong>die</strong> Verpflichtung<br />

durch das ASVG, Wahlmöglichkeiten durch neue Stellen,<br />

welche jedoch nur mittels der Hausapotheke existenzfähig<br />

sind, in der jüngsten Vergangenheit <strong>zu</strong> schaffen, hat das Ministeri<strong>um</strong><br />

und den Gesetzgeber schließlich davon überzeugt,<br />

dass auch Hausapotheken bei aller Wertschät<strong>zu</strong>ng der freien<br />

Berufsausübung ein hohes öffentliches Interesse genießen.<br />

Wenn auch nicht in dem Maße, wie wir uns das gewünscht<br />

hätten.<br />

Ihr Hausapotheken-Referent<br />

Dr. Josef Lohninger<br />

11


fsme<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Thema „Impfen“<br />

Bedeutung der FSME<br />

<strong>im</strong> Bundesland Salzburg<br />

Salzburg galt in der Vergangenheit<br />

mit Ausnahme einiger kleiner Endemiegebiete<br />

nicht als klassisches FSME-<br />

Land. Trotzdem war <strong>zu</strong> beobachten,<br />

dass sich <strong>die</strong> nachweisbaren Grenzen<br />

der Endemiegebiete <strong>zu</strong>nehmend ausweiten<br />

und <strong>im</strong>mer unschärfer werden.<br />

Am spektakulärsten ist <strong>die</strong>se Entwicklung<br />

<strong>im</strong> nördlichen Flachgau. Da <strong>die</strong>s<br />

bereits vor 2 Jahren erkennbar war,<br />

wurde nach Rücksprache mit Herrn<br />

Univ.Prof. Dr. Franz Xaver HEINZ, Virologisches<br />

Institut der Universität Wien,<br />

das Endemiegebiet bis <strong>zu</strong>r südlichen<br />

Grenze Westautobahn ausgedehnt, südlich<br />

der Westautobahn jedoch auch<br />

Thalgau als schon lange bestehendes<br />

Risikogebiet belassen. Die Impfung gegen<br />

FSME wurde daher <strong>im</strong> Jahr 2005<br />

vor allem für den nördlichen Flachgau<br />

verstärkt, aber auch darauf hingewiesen,<br />

dass Endemiegebiete von Nicht-Endemiegebieten<br />

ka<strong>um</strong> noch unterscheidbar<br />

sind. Die Vorahnung wurde auf dramatische<br />

Weise bestätigt: Im Gemeindegebiet<br />

von Mattsee erkrankten nicht nur<br />

ein wenige Wochen alter Säugling einer<br />

nicht <strong>im</strong>munisierten Mutter, sondern<br />

auch 3 Erwachsene, wovon 2 passionierte<br />

Jäger sind, also sich sehr häufig<br />

auf FSME-Biotopen aufhalten. Bedrohlich<br />

erscheint <strong>die</strong> Situation, dass <strong>im</strong><br />

Jahre 2005 in Salzburg mehr Hospitalisierungen<br />

nach FSME-Infektion erfolgten<br />

als je in einem Jahr davor, nämlich<br />

insgesamt 13, wovon 9mal der Infektionsort<br />

<strong>im</strong> Bundesland Salzburg lag, in<br />

4 Fällen eine Zuordnung nicht möglich<br />

war. Vergleichbar ist <strong>die</strong>se Situation mit<br />

Tirol, wo <strong>im</strong> Inntal, das bisher bis auf<br />

ganz kleine Herde praktisch als FSMEfrei<br />

galt, zwischen Landeck und Rattenberg<br />

sowie <strong>im</strong> Zillertal 19 Hospitalisierungen<br />

stattfinden mussten.<br />

Über <strong>die</strong> Notwendigkeit einer Impfung<br />

be<strong>im</strong> Säugling kann man natürlich diskutieren.<br />

Für den Nestschutz, der in<br />

etwa 3 bis 5 Monate post part<strong>um</strong> anhält,<br />

kann <strong>die</strong> Mutter sorgen, <strong>die</strong> bereits<br />

vor der Schwangerschaft ge<strong>im</strong>pft sein<br />

sollte. Eine Impfung <strong>im</strong> ersten Lebenshalbjahr,<br />

in dem ohnehin sehr viele<br />

Impftermine sind, erscheint auch wegen<br />

des nicht <strong>zu</strong>verlässigen Schutzes nicht<br />

empfehlenswert, während z<strong>um</strong>indest in<br />

Hochrisikogebieten <strong>die</strong> Impfung ab dem<br />

vollendeten 1. Lebensjahr standardmäßig<br />

durchgeführt werden sollte. Der<br />

Gipfel der FSME-Erkrankungen liegt<br />

aber nach wie vor jenseits des 30. Lebensjahres<br />

mit der absoluten Spitze zwischen<br />

60 und 70, <strong>im</strong> Jahr 2005 erkrankten<br />

von den insgesamt 100 Fällen, das<br />

ist seit 1997 <strong>die</strong> höchste Zahl, 59 in der<br />

Altersgruppe von 51 bis 80 Lebensjahren.<br />

Dabei kann sich Österreich<br />

glücklich schätzen durch konsequente<br />

entomologische Untersuchungen einen<br />

sehr guten Überblick <strong>zu</strong> bewahren und<br />

gleichzeitig durch eine qualitativ hochwertige<br />

Impfung frühzeitig das Problem<br />

der FSME eingedämmt <strong>zu</strong> haben. Inzwischen<br />

ist nämlich bekannt, dass das gesamte<br />

Baltik<strong>um</strong> aber auch Tschechien<br />

und fast gesamt Süddeutschland, z<strong>um</strong>indest<br />

Bayern und Baden-Württemberg<br />

beinahe flächendeckend FSMEverseucht<br />

sind.<br />

Es liegt daher in der Verantwortung der<br />

ÄrztInnen und der ApothekerInnen auf<br />

das Risiko <strong>die</strong>ser leider oft sehr schwer<br />

FSME IN ÖSTERREICH<br />

12


März 2006 Der Salzburger Arzt fsme<br />

verlaufenden Infektionskrankheit hin<strong>zu</strong>weisen<br />

und <strong>die</strong> Bedeutung von Impfaktionen<br />

<strong>zu</strong> unterstreichen. Beide exzellent<br />

verträglichen und hoch <strong>im</strong>munogenen<br />

Impfstoffe FSME Immun Inject<br />

und Encepur stehen in Erwachsenenund<br />

Kinderformulierungen <strong>zu</strong>r Verfügung,<br />

ein Wechsel des Impfstoffs sollte<br />

jedoch erst nach einer Grund<strong>im</strong>munisierung<br />

mit einem Impfstoff in Erwägung<br />

gezogen werden. Wer sich mit zeckenübertragenen<br />

Infektionskrankheiten beschäftigt,<br />

sollte nicht auf Borrelien, Anaplasmen<br />

(Ehrlichien) u.a. vergessen und<br />

den Patientinnen und Patienten stets<br />

<strong>die</strong> Notwendigkeit vermitteln Zecken so<br />

früh wie möglich <strong>zu</strong> entfernen. Auch<br />

der Hinweis auf Hautphänomene wie<br />

das Erythema migrans, Arthritiden und<br />

neurologische Symptome ist nützlich.<br />

Die aktuelle FSME-Karte Österreichs<br />

und das Diagramm über <strong>die</strong> nachgewiesenen<br />

Infektionen zwischen 1979 und<br />

2005 sollten als Motivation <strong>zu</strong>r Impfung<br />

ausreichen.<br />

Entzündung der Hirnhäute bei den unter<br />

20-Jährigen drastisch gesenkt werden.<br />

Bei der Generation „50plus“ ist hingegen<br />

<strong>die</strong> hohe Zahl der FSME-Erkrankungen<br />

gleich geblieben. Österreichs FSME-<br />

Risiko wird <strong>im</strong> höheren Alter <strong>im</strong>mer<br />

noch verharmlost. Die schwerwiegenden<br />

Folgen einer FSME-Erkrankung sind<br />

<strong>zu</strong> wenig bewusst. Auch das Immunsystem<br />

altert: eine verkürzte Schutzdauer<br />

der FSME-Impfung ist <strong>die</strong> Folge, <strong>im</strong> Falle<br />

einer Infektion leiden 75 Prozent der Erkrankten<br />

an Spätfolgen.<br />

WECHSELSPIEL<br />

Mit der Zeckenschutz<strong>im</strong>pfung spielt man nicht. Wechseln <strong>Sie</strong> <strong>zu</strong> ENCEPUR®.<br />

> problemloser Wechsel von FSME-IMMUN <strong>zu</strong> ENCEPUR ® 1,2)<br />

> frei von proteinhaltigen Stabilisatoren und Konservierungsmitteln 3)<br />

> sehr gute Verträglichkeit 4)<br />

> niedrige Fieberfrequenz bei Kindern 5)<br />

> nahe<strong>zu</strong> 100 % Impfschutz 2,6)<br />

Dr. Christoph König<br />

Landessanitätsdirektor<br />

NOV-PH/I06/1966<br />

ALBUMINFREI<br />

Ein Vergleich der vergangenen Jahrzehnte<br />

zeigt deutlich, dass <strong>die</strong> FSME-Erkrankungsfälle<br />

vor allem bei der jüngeren<br />

Generation rückgängig sind.<br />

Aufgrund des hohen Risikobewusstseins<br />

der Eltern sind Kinder und Jugendliche<br />

heute besonders gut geschützt. So konnten<br />

<strong>die</strong> FSME-Fälle <strong>die</strong>ser so gefährlichen<br />

Impf-Telefon: 0664 – 44 999 99<br />

13


thema<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Medizinische Fortschritte und Errungenschaften<br />

sowohl in Diagnostik<br />

als auch in Therapie wirken sich<br />

in allen ärztlichen Bereichen aus, so<br />

auch in der Gutachterei. Es soll daher<br />

wieder einmal kurz aus <strong>die</strong>sem Bereich<br />

berichtet werden.<br />

Nach wie vor geht es <strong>um</strong> <strong>die</strong> Aufhebung<br />

des § 43 (Tarife für Ärzte <strong>im</strong> Gebührenanspruchsgesetz).<br />

Von allen,<br />

auch vom Justizministeri<strong>um</strong>, werden<br />

<strong>die</strong>se Tarife als viel <strong>zu</strong> gering anerkannt.<br />

Besser als eine neuerliche prozentuelle<br />

Anhebung <strong>die</strong>ser Tarife, <strong>die</strong> sich ja <strong>im</strong>mer<br />

nur <strong>im</strong> geringen Ausmaß bewegt,<br />

wäre <strong>die</strong> von uns geforderte ersatzlose<br />

Streichung des § 43. Die <strong>die</strong>sbezüglichen<br />

Verhandlungen sind naturgemäß<br />

schwierig und mühsam, was durch <strong>die</strong><br />

budgetäre Situation leicht verständlich<br />

ist. Dies ändert aber nichts an der Notwendigkeit<br />

einer entsprechenden zeitgemäßen<br />

und auch bedarfsgerechten<br />

Regelung, <strong>die</strong> von uns mit allem Nachdruck<br />

gefordert wird.<br />

Mit Aufmerksamkeit verfolgen wir <strong>die</strong><br />

Bestrebungen des Justizministeri<strong>um</strong>s,<br />

den Zugang <strong>zu</strong> Entschädigungen für<br />

Verkehrsunfälle <strong>zu</strong> erleichtern. Ein<br />

Mit der Ärztekammer<br />

für Salzburg<br />

Thomas Stangassinger, Dr. Maria Haidinger,<br />

Conny Hörl, Dr. Hajo Klingler, Dr. Othmar<br />

Schneglberger (Uniqa) bei der Kickoff-Party<br />

am 1. 3. 2006<br />

Aus dem Gutachterreferat<br />

<strong>die</strong>sbezügliches Hauptthema bildete<br />

auch das große Problem von Auffahrunfällen<br />

mit Verlet<strong>zu</strong>ngen der Halswirbelsäule<br />

unterschiedlicher Schweregrade.<br />

Dies ist zweifellos ein sehr schwieriges<br />

gutachterliches Problem mit weitreichenden<br />

Auswirkungen, nicht <strong>zu</strong>letzt<br />

auch <strong>im</strong> versicherungsrechtlichen, budgetären<br />

Bereich.<br />

Im Rahmen der Einschät<strong>zu</strong>ng unfallkausaler<br />

Dauerinvalidität sollen in Hinkunft<br />

auch <strong>die</strong> Errungenschaften der<br />

modernen Medizin, insbesonders <strong>die</strong><br />

neuen Behandlunsmethoden, Berücksichtigung<br />

finden. Damit gewinnen alle<br />

Probleme, <strong>die</strong> mit der Beurteilung des<br />

Duldungszwanges <strong>zu</strong>sammenhängen,<br />

neuerliches und vermehrtes Gewicht.<br />

Diesbezüglich soll auch ein Konsensuspapier<br />

ausgearbeitet werden, das Rahmenwerte<br />

für <strong>die</strong> Invaliditätsgrade der<br />

häufigsten Verlet<strong>zu</strong>ngen, z. B. Gelenksverlet<strong>zu</strong>ngen<br />

angibt. Damit soll eine gewisse<br />

Übereinst<strong>im</strong>mung in der gutachterlichen<br />

Beurteilung erreicht werden,<br />

ohne damit natürlich <strong>die</strong> besonderen<br />

Salzburg ist gesund<br />

persönlichen Beurteilungsmerkmale in<br />

Einzelfällen ein<strong>zu</strong>schränken.<br />

In einer Zeit, wo für alle ärztlichen Bereiche<br />

eine Qualitätssicherung verlangt<br />

wird, muss <strong>die</strong>s auch für ärztliche Gutachten<br />

gelten. Die Österreichische Ärztekammer<br />

hat auch <strong>hier</strong>in <strong>die</strong> Initiative<br />

ergriffen. Auch <strong>hier</strong> soll ein Konsensuspapier<br />

erarbeitet werden. Die entsprechenden<br />

Empfehlungen werden dann<br />

den jeweiligen Gutachterreferenten der<br />

Landesärztekammer mitgeteilt bzw.<br />

auch in den Österreichischen Ärztezeitungen<br />

veröffentlicht werden.<br />

Bezüglich der Umsatzsteuerpflicht für<br />

gewisse ärztliche Gutachten gibt es<br />

weiterhin Verhandlungen zwischen der<br />

Österreichischen Ärztekammer und<br />

dem Finanzministeri<strong>um</strong>. Eine endgültige<br />

Lösung wird in allen Einzelheiten ebenfalls<br />

in der österreichischen Ärztezeitung<br />

mitgeteilt werden.<br />

Hofrat Prof. DDr. Hans Erich Diemath,<br />

Gutachterreferent der<br />

Österreichischen Ärztekammer<br />

Salzburg ist gesund. Unter <strong>die</strong>sem<br />

Motto läuft derzeit <strong>die</strong> wohl größte<br />

Gesundheitsaktion <strong>im</strong> Bundesland Salzburg.<br />

Ziel ist es, <strong>die</strong> breite Bevölkerung<br />

<strong>zu</strong> einem gesunden, aber genussvollen<br />

Lebensstil <strong>zu</strong> motivieren. Die Ärztekammer<br />

Salzburg übern<strong>im</strong>mt <strong>hier</strong> als Partner<br />

eine wichtige Funktion. Unter dem<br />

wachsamen Auge von Vorsorgereferent<br />

Dr. Kowatsch erscheint in den Salzburger<br />

Nachrichten ein „Fahrplan <strong>zu</strong><br />

mehr Gesundheit und Wohlbefinden“.<br />

In 33 Schritten lernen <strong>die</strong> Teilnehmer,<br />

wie man seine Ernährungsgewohnheiten<br />

verbessert und erfahren, wie mehr<br />

Bewegung <strong>zu</strong> mehr Lebensfreude führen<br />

kann. Grundlage für jede Veränderung<br />

sollte <strong>die</strong> Ermittlung des „Ist-Zustands“<br />

sein. Angefangen von der Analyse<br />

der bisherigen Essensgewohnheiten<br />

bis hin <strong>zu</strong>r Ermittlung der wichtigsten<br />

Körperwerte. Und das funktioniert am<br />

besten <strong>im</strong> Rahmen der Vorsorgeuntersuchung<br />

NEU. Daher legt man den Teilnehmer<br />

einen vorherigen Besuch be<strong>im</strong><br />

Hausarzt besonders ans Herz.<br />

Neben der SN Serie tourt <strong>die</strong> Aktion mit<br />

einer Roadshow und einer Veranstaltungsreihe<br />

durch das gesamte Bundesland<br />

Salzburg – <strong>die</strong> Experten aus den<br />

Bereichen Ernährung, Bewegung und<br />

Mentales kommen quasi <strong>zu</strong> jedem Bürger<br />

nach Hause. Bewegungs-Workshops<br />

laden dabei auch z<strong>um</strong> Mitmachen und<br />

selbst aktiv werden ein.<br />

Wie modern und kommunikativ <strong>die</strong><br />

Aktion angelegt ist, beweist auch <strong>die</strong><br />

eigens konzipierte Website. Hier finden<br />

Teilnehmer nicht nur wertvolle Empfehlungen<br />

der Fachleute, sondern können<br />

auch Erfahrungen mit anderen Teilnehmern<br />

austauschen. Denn gemeinsam<br />

geht alles leichter – auch der Weg<br />

<strong>zu</strong> mehr Wohlbefinden und Lebensenergie.<br />

14


März 2006 Der Salzburger Arzt thema


thema<br />

Der Salzburger Arzt März 2006


März 2006 Der Salzburger Arzt thema<br />

■ von Gabriele Pflug<br />

Salzburgs Ärzte schreiben Fortbildung<br />

groß, deren Dok<strong>um</strong>entation<br />

jedoch klein. Die Selbstbest<strong>im</strong>mung<br />

in der Fortbildung könnte dadurch<br />

in Gefahr geraten. Ein Online-<br />

Bildungskonto soll künftig den<br />

Weg z<strong>um</strong> DFP-Diplom ebnen.<br />

Fortbildung? Ja! DFP-Diplom? Na ja…<br />

Dies ist wohl <strong>die</strong> gängigste Position<br />

der Salzburger Ärzte be<strong>im</strong> Thema Fortbildung.<br />

„Salzburg zählt best<strong>im</strong>mt <strong>zu</strong> jenen<br />

Bundesländern mit den meisten<br />

und vielfältigsten Fortbildungsangeboten.<br />

Fast jeden zweiten Tag findet<br />

irgendwo ein Vortrag oder ein Seminar<br />

auf hohem Niveau statt, <strong>die</strong> Qualitätszirkel<br />

und spitalsinternen Fortbildungen<br />

nicht mitgerechnet“, berichtet Univ.-<br />

Doz. Dr. Ra<strong>im</strong>und Weitgasser, Fortbildungsreferent<br />

der Salzburger Ärztekammer.<br />

Das kommt nicht von ungefähr.<br />

Gemeinhin wird angenommen,<br />

dass sich medizinisches Wissen binnen<br />

eines Jahrzehnts verdoppelt. Entsprechend<br />

groß sind der Druck und der<br />

Wille, medizinisch auf der Höhe der<br />

Zeit <strong>zu</strong> bleiben. „Zu den Veranstaltungen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Ärztekammer <strong>im</strong> Rahmen<br />

des Diplomfortbildungsprogramms anbietet,<br />

kommen frischgebackene Turnusärzte<br />

genauso wie arrivierte Pr<strong>im</strong>are<br />

knapp vor der Pension. Die meisten<br />

Kollegen nehmen es mit der Fortbildung<br />

sehr ernst“, beschreibt Dr. Weitgasser.<br />

Freiheit in der Fortbildung<br />

in Gefahr<br />

Weniger leidenschaftlich bei der Sache<br />

sind <strong>die</strong> Salzburger Mediziner, wenn es<br />

<strong>um</strong> <strong>die</strong> Dok<strong>um</strong>entation ihrer Fortbildungsaktivitäten<br />

geht. Dr. Weitgasser,<br />

der als Fortbildungsreferent alle Anträge<br />

auf ein DFP-Diplom überprüft und<br />

unterzeichnet, kann ein Lied davon singen.<br />

Er singt es sogar in zwei Strophen:<br />

Erster Vers: „Anfang 2006 besaß nur gut<br />

jeder zehnte Salzburger Arzt ein gültiges<br />

DFP-Diplom.“ Zweiter Vers, fast verschämt:<br />

„Ich gehöre auch <strong>zu</strong> den<br />

‚Schl<strong>im</strong>men’, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Unterlagen noch<br />

nicht eingereicht haben – ein Teil davon<br />

Undok<strong>um</strong>entierter Bildungseifer<br />

Univ.-Doz. Dr. Ra<strong>im</strong>und Weitgasser<br />

liegt nämlich gerade be<strong>im</strong> Steuerberater.“<br />

Zettelwirtschaft – ein rotes Tuch für<br />

jeden Mediziner. Und doch, so Dr.<br />

Weitgasser, würde sich der kleine Aufwand<br />

lohnen, Kopien von Fortbildungsbelegen<br />

<strong>zu</strong> horten, mindestens 150<br />

„Fortbildungspunkte“ <strong>zu</strong> sammeln und<br />

dafür alle drei Jahre ein DFP-Diplom <strong>zu</strong><br />

kassieren. „Derzeit rollt zwar kein Kopf,<br />

wenn ein Arzt ohne gültiges Diplom<br />

praktiziert. Die Ärzteschaft macht sich<br />

jedoch verwundbar und bringt sich<br />

selbst in einen Arg<strong>um</strong>entationsnotstand,<br />

wenn der Großteil der Kollegen nicht<br />

schwarz auf weiß belegen kann, dass er<br />

seiner Fortbildungsverpflichtung mehr<br />

als genug nachkommt.“ In Zeiten, in denen<br />

sich Ärzten <strong>im</strong>mer mehr Kontrollbest<strong>im</strong>mungen<br />

unterwerfen müssten und<br />

einem Legit<strong>im</strong>ationsdruck wie nie <strong>zu</strong>vor<br />

ausgesetzt seien, „ist es keine Selbstverständlichkeit,<br />

dass <strong>die</strong> Fortbildung in<br />

den Händen der Ärzte liegt und nicht<br />

von außen diktiert wird“, ist Dr. Weitgasser<br />

überzeugt.<br />

Fortbildung in den Händen<br />

der Ärzte<br />

Die Programme, <strong>die</strong> von den einzelnen<br />

Bildungsreferate in den diversen Landeskammern<br />

sowie der ÖÄK-assoziierten<br />

Österreichischen Akademie der Ärzte<br />

<strong>zu</strong>sammengestellt werden, sind von<br />

Profis für Profis gestaltet: Die Angebote<br />

sind realitätsnah, orientieren sich an<br />

aktuellen Bedürfnissen der Ärzte und<br />

kosten wenig bis gar nichts. Angebote,<br />

<strong>die</strong> von medizinischen Veranstaltern,<br />

etwa von Krankenhausabteilungen initiiert<br />

werden, werden von der Ärztekammer<br />

approbiert und kommuniziert.<br />

„Vorträge dagegen, <strong>die</strong> in eine kommerzielle<br />

Richtung ten<strong>die</strong>ren und mehr mit<br />

Werbung als mit seriöser Aufklärung gemein<br />

haben, werden von unserer Seite<br />

weder weiterempfohlen noch akkreditiert“,<br />

so Dr. Weitgasser. Für solche Veranstaltungen<br />

gibt es auch keine Fortbildungspunkte.<br />

Ansonsten herrscht größte<br />

Liberalität, wann, wo oder wie sich Mediziner<br />

geistigen Nachschlag holen. <strong>Sie</strong><br />

können weitgehend selbst Themen wie<br />

Anbieter <strong>im</strong> In- und Ausland wählen.<br />

„Wenn wir <strong>die</strong>se Freiheit nicht verlieren<br />

wollen, müssen wir anfangen, sie richtig<br />

<strong>zu</strong> nützen. Es wäre ein starkes Signal<br />

nach außen, wenn <strong>die</strong> Kammer sagen<br />

könnte: Unsere Mitglieder haben fast alle<br />

ein DFP-Diplom in der Tasche, wir<br />

müssen da nichts weiter konkretisieren“,<br />

appelliert Dr. Weitgasser.<br />

Bescheidene Ärzte,<br />

(noch) keine Repressalien<br />

Den fehlenden Run auf DFP-Diplome<br />

erklärt Dr. Weitgasser einerseits charmant<br />

mit der Bescheidenheit der österreichischen<br />

Mediziner: „In den USA ist<br />

es gang und gäbe, <strong>die</strong> Praxen mit schön<br />

gerahmten Zertifikaten <strong>zu</strong> tapezieren.“<br />

In Österreich sei man <strong>die</strong>sbezüglich diskreter,<br />

obwohl es selbst für den Arzt mit<br />

durchschnittlichem Fortbildungseifer ein<br />

Leichtes sein müsste, <strong>die</strong> nötigen Punkte<br />

für ein Diplom <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>bekommen<br />

und den Nagel für das neueste Diplom<br />

ein<strong>zu</strong>schlagen. Andererseits fehlten in<br />

➡<br />

17


thema<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Österreich schlichtweg jene Repressalien,<br />

<strong>die</strong> in anderen Ländern bereits<br />

Usus seien: „In Frankreich werden dem<br />

sä<strong>um</strong>igen Arzt <strong>die</strong> Kassenhonorare gesenkt,<br />

in Italien darf er gleich gar nicht<br />

mehr weiterpraktizieren“, erläutert Dr.<br />

Weitgasser. Lediglich für <strong>die</strong> niedergelassenen<br />

Ärzte ist es mit der neuen Qualitätssicherungsverordnung<br />

etwas enger<br />

geworden: Die ärztliche Fortbildung ist<br />

ein Qualitätskriteri<strong>um</strong>, das bei den stichprobenartigen<br />

Praxisbegehungen auch<br />

nachgewiesen werden muss. Wer ein<br />

gültiges DFP-Diplom zücken kann, hat<br />

keine weiteren Arg<strong>um</strong>ente mehr nötig.<br />

Anders <strong>die</strong> Situation bei den angestellten<br />

Ärzten: Ihnen sitzt nicht eine Sozialversicherung<br />

<strong>im</strong> Nacken, <strong>die</strong> in letzter<br />

Konsequenz mit Ent<strong>zu</strong>g des Kassenvertrags<br />

drohen könnte. So sind es<br />

„schrecklich wenige“ angestellte Ärzte,<br />

<strong>die</strong> in den Papierkrieg ziehen und ein<br />

DFP-Diplom beantragen, bedauert auch<br />

Dr. Terje Hovdar, Vorsitzender des Ausund<br />

Weiterbildungsausschusses der<br />

ÖAK.<br />

Online-Fortbildungskonto<br />

Dr. Hovdar hofft jedoch, dass es in<br />

Kürze besser wird, denn <strong>die</strong> ÖÄK will<br />

ihren Mitgliedern den Weg z<strong>um</strong> DFP-<br />

Diplom administrativ ebnen: Bis 2007<br />

sollen alle 35.000 österreichischen Ärzte<br />

in einer Datenbank erfasst sein. „Akkreditierte<br />

Veranstalter in Österreich oder<br />

etwa <strong>die</strong> Leiter von Qualitätszirkeln<br />

können dann via Internet weitergeben,<br />

wer an ihren Angeboten teilgenommen<br />

hat. Die entsprechenden Punkte werden<br />

auf <strong>die</strong> jeweiligen Fortbildungskonten<br />

verbucht“, erklärt Dr. Hovdar. Für<br />

absolviertes Literaturstudi<strong>um</strong> können<br />

<strong>die</strong> Ärzte selbst ihre Punkte eintragen<br />

und nach Ablauf der Frist per Mausklick<br />

ein DFP-Diplom für ihren Bildungseifer<br />

beantragen.<br />

Mag. Gabriele Pflug ist freie Journalistin<br />

für <strong>die</strong> Pressestelle der Ärztekammer für<br />

Salzburg<br />

Salzburgs Ärzten steht ein großes Angebot<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung, <strong>um</strong> sich fort<strong>zu</strong>bilden<br />

und (gegebenenfalls) Fortbildungspunkte<br />

<strong>zu</strong> sammeln. Ein Überblick<br />

über <strong>die</strong> Bildungslandschaft.<br />

1. DFP-Angebote der Salzburger<br />

Fortbildungsakademie<br />

Die regionalen Angebote <strong>im</strong> Rahmen<br />

des Diplomfortbildungsprogramms stehen<br />

niedergelassenen und angestellten<br />

Ärzte aller Fachrichtungen offen.<br />

Die Inhalte werden vom Fortbildungsausschuss<br />

der Salzburger Ärztekammer<br />

festgelegt, der sich aus Ärzten <strong>zu</strong>sammensetzt,<br />

<strong>die</strong> mit beiden Beinen in der<br />

Praxis stehen.<br />

Die monatliche Abendveranstaltungen<br />

des DFP sind grundsätzlich kostenlos.<br />

Um den Bildungswilligen lange Anreisewege<br />

<strong>zu</strong> ersparen und Terminalternativen<br />

<strong>zu</strong> bieten, wird das monatliche Thema<br />

<strong>im</strong>mer an drei verschiedenen Orten<br />

(Stadt Salzburg, Schwarzach, Zell am<br />

See) und Tagen angeboten. Die Resonanz<br />

ist groß: Je nach Veranstaltungsort<br />

und -thema kommen zwischen 60 und<br />

80 Personen. Für einen Abend <strong>erhalten</strong><br />

<strong>die</strong> Teilnehmer zwei Fortbildungspunkte.<br />

Workshops und Seminare ermöglichen<br />

eine intensivere Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit<br />

einem best<strong>im</strong>mten Thema. <strong>Sie</strong> sind kostenpflichtig.<br />

Pro Jahreszyklus organisiert<br />

Wo Bildungshungrige<br />

Nahrung finden<br />

<strong>die</strong> Salzburger Fortbildungsakademie<br />

vier bis sechs solcher Veranstaltungen.<br />

2. E-Learning bei der<br />

Akademie der Ärzte<br />

Die Homepage der Österreichischen<br />

Akademie der Ärzte hat sich in den letzten<br />

Jahren <strong>zu</strong> einem wahren Renner unter<br />

Bildungswütigen entwickelt. Unter<br />

www.arztakademie.at werden derzeit<br />

knapp 250 Online-Fachartikel mit anschließender<br />

Wissensabfrage angeboten.<br />

Pro Monat kommen rund vier bis<br />

fünf neue Titel da<strong>zu</strong> und bleiben für<br />

rund zwei Jahre <strong>im</strong> Netz. Wer den<br />

angeschlossenen Multiple-Choice-Test<br />

erfolgreich überstanden hat, kann sich<br />

schon wenige Sekunden später über <strong>die</strong><br />

Fortbildungsbestätigung in der Mailbox<br />

freuen. Die Anzahl der DFP-Punkte<br />

hängt von Länge und Schwierigkeit des<br />

Artikels ab. Das Themenspektr<strong>um</strong> geht<br />

Querbeet vom „Update – Metabolisches<br />

Syndrom“ über „Die Farmerlunge“<br />

bis hin <strong>zu</strong>r „Bewegung als Therapie“.<br />

Immer mehr Ärzte nutzen <strong>die</strong>se<br />

bequeme Möglichkeit individueller Fortbildung.<br />

Neben DFP-Lektüre werden<br />

auch ganze Kurse angeboten. Peter Bäkker,<br />

Projektkoordinator E-Learning,<br />

spricht von Rekorden ohne Ende: Die<br />

Zugriffe lägen inzwischen bei über<br />

80.000 jährlich und hätten sich seit dem<br />

Start <strong>im</strong> Frühjahr 2001 mehr als vervierfacht.<br />

Seit Dezember 2005 hat <strong>die</strong> Vollversammlung<br />

der Österreichischen Ärztekammer<br />

das E-Learning deutlich aufgewertet:<br />

Zwei Drittel der notwendigen<br />

DFP-Punkte können durch <strong>die</strong>se Online-Angebote<br />

abgedeckt werden.<br />

Unter http://www.dfponline.at/<br />

dfpkalender/search.html<br />

hilft eine Suchmaschine, den Überblick<br />

<strong>zu</strong> bewahren über DFP-Veranstaltungen,<br />

Online-Literaturstudi<strong>um</strong><br />

und Online-Kurse.<br />

3. Qualitätszirkel<br />

Unter niedergelassenen Ärzten nützen<br />

oft Qualitätszirkel (QZ), <strong>um</strong> sich aus<strong>zu</strong>tauschen,<br />

Fachliteratur <strong>zu</strong> diskutieren<br />

18


März 2006 Der Salzburger Arzt thema<br />

oder diverse medizinische Fragen praxisnah<br />

<strong>zu</strong> erörtern. In Salzburg gibt es<br />

derzeit sechs QZ für Allgemeinmedizin,<br />

elf weitere sind „gemischte“ und widmen<br />

sich Themenkreisen, <strong>die</strong> für Fachärzte<br />

wie Allgemeinmediziner gleichermaßen<br />

relevant sind. Die Häufigkeit<br />

solcher Treffen kann zwischen einmal<br />

monatlich und einmal <strong>im</strong> Quartal variieren.<br />

Für <strong>die</strong> Teilnahme an einem QZ<br />

gibt es zwei Fortbildungspunkte.<br />

Jeder Arzt kann selbst einen QZ leiten,<br />

vorausgesetzt, er hat eine zweitägige<br />

Moderatorenausbildung absolviert.<br />

Information:<br />

Wer sich einem QZ anschließen oder<br />

selbst einen ins Leben rufen möchte,<br />

kann sich an Herrn Wolfgang Koller in<br />

der Salzburger Ärztekammer wenden:<br />

Tel. 0662/871327-133<br />

E-mail: koller@aeksbg.at<br />

4. „Schlaue Stunden“ in Spitälern<br />

Als Pendant <strong>zu</strong> den Qualitätszirkeln sind<br />

bei den Spitalsärzten vielleicht <strong>die</strong> internen<br />

Fortbildungsveranstaltungen <strong>zu</strong><br />

verstehen, <strong>die</strong> oft integraler Bestandteil<br />

des Krankenhausalltags sind. Univ.-Prof.<br />

Pr<strong>im</strong>. Dr. Max Pichler vom Salzburger<br />

St. Johanns-Spital rä<strong>um</strong>t der Fortbildung<br />

einen großen Stellenwert ein: „Für <strong>die</strong><br />

Turnusärzte gibt es in meiner Abteilung<br />

einmal wöchentlich <strong>die</strong> so genannte<br />

‚Schlaue Stunde’, wo <strong>die</strong> Kollegen bei<br />

Fragen aus der aktuellen Praxis nachfassen<br />

können oder selbst etwas <strong>zu</strong><br />

ausgewählten Themen vortragen.“ Die<br />

Variante für Fortgeschrittene ist <strong>die</strong><br />

hausinterne Fortbildung: <strong>Sie</strong> steht allen<br />

offen, wird aber von den Ober- und<br />

Assistenzärzten getragen, <strong>die</strong> <strong>zu</strong> selbstgewählten<br />

Themen referieren. Das Ganze<br />

findet ebenfalls einmal in der Woche<br />

statt, und zwar <strong>im</strong> Rahmen der Morgenbesprechung,<br />

d. h. verpflichtend. Fortbildungspunkte<br />

gibt es dafür allerdings<br />

nicht. Prof. Pichler ist überzeugt, nicht<br />

der einzige Pr<strong>im</strong>ar auf weiter Flur <strong>zu</strong><br />

sein, dem <strong>die</strong> Fortbildung der untergeordneten<br />

Ärzte am Herzen liegt: „Jour<br />

fixes <strong>zu</strong>r gemeinsamen Fortbildung sind<br />

in vielen Krankenhausabteilungen üblich.“<br />

Bei allen Fragen rund <strong>um</strong> das DFP-<br />

Diplom steht Ihnen Helmut Böhm,<br />

Mitarbeiter der Fortbildungsakademie<br />

der Salzburger Ärztekammer,<br />

gerne <strong>zu</strong>r Verfügung:<br />

Tel. 0662/871327/ DW 120<br />

E-Mail: boehm@aeksbg.at<br />

FAQS z<strong>um</strong> DFP-Diplom<br />

Bei allen Fragen rund <strong>um</strong> das E-Learning<br />

kann Ihnen Peter Bäcker, Koordinator<br />

des Projekts E-Learning in<br />

der Österreichischen Akademie der<br />

Ärzte, weiterhelfen:<br />

Tel. 01/512 63 83/ DW 557<br />

E-Mail: p.baecker@arztakademie.at<br />

Was ist das DFP?<br />

Das Diplom-Fortbildungs-Programm (DFP) gibt dem Arzt Orientierung über<br />

Umfang und Struktur seiner kontinuierlichen Fortbildung. Mit dem DFP-Fortbildungsdiplom<br />

der Österreichischen Ärztekammer weist der Arzt nach, dass er<br />

an strukturierter, hochwertiger ärztlicher Fortbildung teilgenommen hat. Das<br />

DFP legt höchsten Wert auf selbstbest<strong>im</strong>mte Fortbildung und gibt dem Arzt<br />

den erforderlichen Ra<strong>um</strong> für seine persönlich angestrebten fachlichen Schwerpunkte.<br />

Das Fortbildungsdiplom steht für 150 absolvierte Fortbildungspunkte<br />

in drei Jahren.<br />

Wer kann am DFP teilnehmen?<br />

Alle Ärztinnen und Ärzte können DFP-Punkte sammeln, seit kurzem auch Turnus-<br />

und Fachärzte in Ausbildung. Diese können sofort <strong>um</strong> das Diplom ansuchen,<br />

sobald sie das ius practicandi erreicht haben.<br />

Wie können DFP-Punkte gesammelt werden?<br />

Durch den Besuch einschlägiger Veranstaltungen, <strong>die</strong> Teilnahme an Qualitätszirkeln<br />

und E-Learning.<br />

Wie viele Punkte gibt es für meine Fortbildung?<br />

Grundsätzlicher Richtwert: Ein Punkt steht für eine Fortbildungseinheit von 45<br />

Minuten.<br />

Welche Inhalte muss meine Fortbildung haben?<br />

• Mindestens 120 Punkte müssen aus fachspezifischer Fortbildung erbracht<br />

werden, davon mindestens ein Drittel (40 Punkte) aus dem eigenen Fach.<br />

• Max<strong>im</strong>al 30 Punkte können durch freie Fortbildung abgedeckt werden, d.<br />

h. durch den Besuch von Veranstaltungen, <strong>die</strong> nicht DFP-approbiert sind,<br />

sich mit Themen wie Komplementärmedizin beschäftigen oder Inhalten<br />

nichtmedizinischen Inhalts, z. B. mit Recherche in medizinischen Datenbanken,<br />

Zeitmanagement in der Ordination etc.<br />

19


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

SALK<br />

Die Universitätsklinik für Urologie<br />

und Andrologie der Salzburger<br />

Landeskliniken bietet eine <strong>um</strong>fassende<br />

Versorgung in Ihrem Fachbereich an.<br />

Die ärztlichen Mitarbeiter sind, mit Ausnahme<br />

der Weiterbildungsassistenten,<br />

in einem Teilgebiet der Urologie besonders<br />

qualifiziert und spezialisiert. Durch<br />

<strong>die</strong>se Subspezialisierung werden alle<br />

Bereiche <strong>die</strong>ses vielfältigen Faches opt<strong>im</strong>al<br />

abgedeckt.<br />

Das Ärzteteam der Universitätsklinik für<br />

Urologie und Andrologie (v.l.n.r.: Pr<strong>im</strong>ar<br />

Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Schmeller,<br />

OA Dr. Rudolf Köhle, OÄ Dr. Brigitte Esterbauer,<br />

TA Dr. Ropposch, Ass. Dr. Andrea<br />

Gnad, FA Dr. Philipp Meißner, OA Dr.<br />

Robert Götschl, TÄ Dr. Ramak Sadighian<br />

und OA Doz. Dr. Klaus Fink);<br />

nicht abgebildet: Erster OA Doz. Dr.<br />

Helmut Joos, Ass. Dr. R. Szlauer<br />

Die Universitätsklinik für Urologie und<br />

Andrologie ist vom European Bord of<br />

Urology (Europäische Fachgesellschaft)<br />

Die Universitätsklinik für<br />

Urologie und Andrologie<br />

als Ausbildungszentr<strong>um</strong> geprüft und akkreditiert.<br />

Nahe<strong>zu</strong> alle Facharzte unserer<br />

Klinik haben <strong>die</strong> Europäische Facharztprüfung<br />

gemacht und sind somit Fellow<br />

of the European Bord of Urology<br />

(FEBU).<br />

Der Vorstand<br />

Univ. Prof. Dr. Nikolaus Schmeller (53)<br />

leitet <strong>die</strong> Klinik für Urologie und Andrologie<br />

seit dem 1. Jänner 1999. Sein<br />

Fachschwerpunkt liegt <strong>im</strong> operativen<br />

Gebiet, insbesondere bei den kurativen<br />

Operationen frühzeitig erkannter maligner<br />

Erkrankungen.<br />

Univ. Prof. Dr. Nikolaus Schmeller (53),<br />

Vorstand der Klinik für Urologie und<br />

Andrologie<br />

Kürzlich wurde eine persönlich operierte<br />

Serie (50 konsekutive Patienten) der<br />

radikalen retropubischen Prostatektomie<br />

bei frühzeitig erkanntem Prostatakarzinom<br />

mit zwei anderen persönlich<br />

operierten Serien (perineale Technik<br />

und laparoskopische Technik in anderen<br />

Krankenhäusern) verglichen. Die<br />

Salzburger Patienten hatten eine hoch<br />

signifikant bessere Frühkontinenz und<br />

fast 100%ige Spätkontinenz bei gleicher<br />

T<strong>um</strong>or-Heilungsrate. Bei nerv<strong>erhalten</strong>d<br />

operierten Patienten sind fast 50% ohne<br />

<strong>die</strong> Einnahme von PDE-5-Hemmern (z.<br />

B. Viagra) potent, mit Medikamenten<br />

66%, was <strong>im</strong> Vergleich <strong>zu</strong> den anderen<br />

Techniken signifikant höher liegt. Diese<br />

guten Ergebnissen wurden durch den<br />

Einsatz moderner Technik noch verbessert.<br />

Mit Hilfe eines miniaturisierten<br />

kopfgetragenen Mikroskopes (siehe Abbildung)<br />

konnte bei einer zweiten Serie<br />

von nochmals 50 konsekutiven Patienten<br />

gezeigt werden, dass <strong>die</strong> Rate der<br />

Frühkontinenz weiter verbessert und <strong>die</strong><br />

Potenzrate gesteigert werden konnte.<br />

Diese Ergebnisse werden <strong>im</strong> Mai 2006<br />

auf dem Kongress der amerikanischen<br />

Urologen in Atlanta gezeigt. Der da<strong>zu</strong><br />

gehörige Videofilm, der <strong>die</strong>se Technik<br />

demonstriert, läuft dort in der Video-Sit<strong>zu</strong>ng<br />

„The best of the best“.<br />

Universitätsklinik für Urologie und Andrologie<br />

Zahlen des Jahres 2005<br />

Durschnittlich beschäftige Ärzte 12<br />

Durschnittliche Pflege, Stationshilfen, MTA’s 57<br />

Anzahl der Operationen 2.899<br />

Laborleistungen des eigenen Labors 19.609<br />

Röntgenuntersuchungen des eigenen Röntgens 2.572<br />

Ambulante Patienten 14.725<br />

Verweildauer (Tage) 4,7<br />

Betten 51<br />

Neben der radikalen Prostatektomie<br />

liegt der operative Schwerpunkt von<br />

Prof. Schmeller auch bei der nieren<strong>erhalten</strong>den<br />

Entfernung von Nierent<strong>um</strong>oren,<br />

bei den verschiedenen Verfahren<br />

der operativen Behandlung der<br />

Inkontinenz (artifizieller Sphinkter, transobturatorisches<br />

Band) und nicht <strong>zu</strong>letzt<br />

bei den Operationsverfahren bei der<br />

benignen Prostatavergrößerung (laserinduzierte,<br />

unblutige Prostataresektion).<br />

Der gebürtige Müncher deckt das gesamte<br />

operative Spektr<strong>um</strong> der urologischen<br />

Operationstechniken, einschließ-<br />

20


März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

Radikale Prostatektomie mit dem<br />

Varioscope® M5, Life Optics®, Wien<br />

lich der laparoskopischen, transurethralen,<br />

transureteralen und perkutan transrenalen<br />

Operationen auf höchstem Niveau<br />

ab. Er ist Fachvertreter für <strong>die</strong> Lehre<br />

<strong>im</strong> Bereich der Urologie und Andrologie<br />

an der Paracelsus Medizinischen<br />

Privatuniversität. Diese Lehrtätigkeit soll<br />

<strong>die</strong> Studenten auch in den angloamerikanischen<br />

medizinischen Sprachgebrauch<br />

einführen. Prof. Schmeller hat<br />

ein Jahr in London Medizin stu<strong>die</strong>rt, hat<br />

am St.Agnes Hospital in Balt<strong>im</strong>ore, MD<br />

seine Chirurgiezeit gemacht und wurde<br />

ein Jahr <strong>im</strong> Rahmen der urologischen<br />

Fachausbildung am Johns Hopkins Hospital<br />

in Balt<strong>im</strong>ore, USA, ausgebildet.<br />

Neben vielen anderen nationalen und<br />

internationalen Fachorganisationen ist<br />

Prof. Schmeller Mitglied der urologischen<br />

Forschergruppe der EORTC. Am<br />

24. und 25. März fand das Frühjahrstreffen<br />

<strong>die</strong>ser internationalen europäischen<br />

Forschergruppe <strong>im</strong> Schloß Arenberg<br />

in Salzburg statt. Im letzten Herbst<br />

wurde Prof. Schmeller von der Vollversammlung<br />

der Österreichischen Gesellschaft<br />

für Urologie z<strong>um</strong> Vizepräsident<br />

und Incoming-Präsident gewählt.<br />

Im Jahr 2007 und nochmals <strong>im</strong> Jahr<br />

2009 wird der Kongress der ÖGU in<br />

Salzburg stattfinden.<br />

Nachfolgend nun eine ganz kurze Beschreibung<br />

der urologischen Schwerpunkte,<br />

wie <strong>Sie</strong> an der Klinik für Urologie<br />

und Andrologie <strong>zu</strong> finden sind:<br />

Hodent<strong>um</strong>oren<br />

Die Hodent<strong>um</strong>oren betreffen junge<br />

Männer, <strong>die</strong> das Leben noch vor sich<br />

haben und für <strong>die</strong> Zukunft oft auch<br />

Kinderwunsch haben. Bei korrekter<br />

Behandlung sind auch metastasierte<br />

Hodent<strong>um</strong>oren in der Regel heilbar.<br />

Der leitende Oberarzt (Doz. Dr. Helmut<br />

Joos) und ein weiterer Oberarzt (OA<br />

Dr.R.Götschl) sind auf <strong>die</strong> Behandlung<br />

der Hodent<strong>um</strong>oren spezialisiert. Neben<br />

der operativen Therapie ist <strong>hier</strong> insbesondere<br />

<strong>die</strong> Chemotherapie <strong>zu</strong> nennen.<br />

Auch <strong>die</strong> Chemotherapie der Hodent<strong>um</strong>oren<br />

wird traditionell in der Klinik<br />

für Urologie durchgeführt, so wie das<br />

auch an der Universitätsklinik für Urologie<br />

in Innsbruck der Fall ist. Auch dort<br />

bleibt sowohl <strong>die</strong> operative als auch <strong>die</strong><br />

zytostatische Therapie der Hodent<strong>um</strong>oren<br />

in einer Hand. Nur <strong>die</strong> Höchstrisikopatienten<br />

werden an <strong>die</strong> internistische<br />

Hämatoonkologie überwiesen,<br />

wenn eine Hochdosis-Chemotherapie<br />

mit Knochenmarkstransplantation erforderlich<br />

ist.<br />

Harnblasent<strong>um</strong>oren<br />

Das Gebiet wird durch zwei Ärzte (OA<br />

Dr. R. Götschl, Dr. A. Gnad) komplett<br />

abgedeckt. Blasent<strong>um</strong>oren werden z<strong>um</strong>eist<br />

endoskopisch behandelt, soweit<br />

sie auf <strong>die</strong> Schle<strong>im</strong>haut beschränkt sind.<br />

Für <strong>die</strong> Rezidivprophylaxe ist oft eine<br />

intravesicale BCG- oder Chemotherapie<br />

erforderlich. Die muskelinfiltrierenden<br />

T<strong>um</strong>oren werden operativ mit und ohne<br />

begleitende Chemotherapie behandelt,<br />

wobei möglichst eine Neoblase angelegt<br />

wird, sodass <strong>die</strong> Patienten auf natürlichen<br />

Wege wieder Wasser lassen können.<br />

Behandlung von Harnsteinen<br />

Zwei Oberärzte (OA Dr.R.Köhle, OA<br />

Doz. Dr. K. Fink) decken <strong>die</strong>sen Bereich<br />

mit modernster Technik ab.<br />

Neben der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie<br />

besteht auch <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

<strong>zu</strong>r intrakorporalen Lithotripsie mittels<br />

Holmi<strong>um</strong>-Laser und alle Möglichkeiten<br />

der endoskopischen (transureteralen<br />

und perkutan transrenalen) Steinbehandlung,<br />

so dass offene Operationen<br />

für <strong>die</strong> Behandlung von Harnsteinen<br />

<strong>zu</strong> einer großen Seltenheit geworden<br />

sind.<br />

Andrologie<br />

Dieser traditionelle Schwerpunkt der<br />

Salzburger Urologie und Andrologie<br />

wird von einer Oberärztin (OÄ Dr.<br />

B.Esterbauer) und einem Fachassistenten<br />

(Dr.R.Szlauer) mit großem Engagement<br />

durchgeführt. Für <strong>die</strong> Behandlung<br />

infertiler Paare besteht natürlich eine<br />

intensive Kooperation mit der Klinik für<br />

Gynäkologie. Im übrigen beschäftigen<br />

sich <strong>die</strong> Andrologen mit Potenzstörungen<br />

und hormonellen Störungen, wie<br />

bei angeborenen Krankheiten (z. B. Klinefelter-Syndrom)<br />

oder dem Hormondefizit<br />

des älteren Mannes. Angeschlossen<br />

ist ein nach EN ISO 9001:2000 zertifiziertes<br />

Labor, das andrologische Untersuchungen<br />

(komplettes Spermiogramm,<br />

Akrosomreaktion, Spermienkryokonservierung<br />

in Zusammenarbeit mit dem Labor<br />

der Frauenklinik) auf höchsten Niveau<br />

durchführt.<br />

Laparoskopie<br />

In <strong>die</strong>sem Gebiet sind ein habilitierter<br />

(OA Doz.Dr.K.Fink) und ein nicht habilitierter<br />

Oberarzt (OA Dr.R.Götschl) spezialisiert.<br />

Die Urologie ist traditionsgemäss<br />

an endoskopische Operationen<br />

gewöhnt. So liegt es nahe, dass auch <strong>die</strong><br />

Laparoskopie – wenn <strong>im</strong>mer möglich<br />

und sinnvoll – eingesetzt wird. Heute<br />

werden Nephrektomien überwiegend<br />

laparoskopisch durchgeführt (ausser bei<br />

sehr großen Nierent<strong>um</strong>oren), auch bei<br />

Nierenzysten, Lymphozelen und <strong>zu</strong>r<br />

Lymphadenektomie ist <strong>die</strong> Laparoskopie<br />

sinnvoll und schonender als <strong>die</strong> offene<br />

Schnittoperation.<br />

➡<br />

21


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Neurourologie<br />

Neurologische Krankheiten führen oft<br />

<strong>zu</strong> Miktionsstörungen, <strong>die</strong> an unserer<br />

Klinik auf dem großen urodynamischen<br />

Messplatz in Zusammenschau mit der<br />

Videobetrachtung des Miktionsvorganges<br />

unter Röntgendurchleuchtung exakt<br />

diagnostiziert werden. Aufgrund der erkannten<br />

Pathophysiologie kann auch oft<br />

eine gezielte Therapie erfolgen (Elektrost<strong>im</strong>ulation<br />

bei Detrusorakontraktilität,<br />

Botox ® Injektion oder Neuromodulation<br />

bei Detrusor- oder Sphinkterhyperaktivität,<br />

Augmentation der Harnblase<br />

bei kleinkapazitärer kontrakter Harnblase<br />

u. a.). OA Doz.Dr.K.Fink, Dr.P.<br />

Meißner oder Prof.Schmeller geben<br />

nähere Auskunft.<br />

Urologie der Frau und<br />

Harninkontinenz<br />

Die Urologie der Frau ist durch separaten<br />

Artikel in <strong>die</strong>sem Heft detailliert dargestellt.<br />

Hier gibt es medikamentös und<br />

auch operativ neue Ansätze, <strong>die</strong> durch<br />

mehrere Fachärzte unserer Abteilung<br />

(Prof. Schmeller, Doz. Dr. K. Fink, Dr. P.<br />

Meißner) <strong>um</strong>gesetzt werden. Die operative<br />

Behandlung durch das transobturatorische<br />

Band ist heute <strong>zu</strong> einem sehr<br />

erfolgreichen Standardeingriff geworden,<br />

der nach ambulanten OP-Vorbereitung<br />

nur noch 1 Nacht <strong>im</strong> Krankenhaus<br />

erfordert.<br />

Kinderurologie<br />

Jeden Freitag Vormittag findet eine von<br />

zwei Ärztinnen (OÄ Dr.B.Esterbauer,<br />

Dr.A.Gnad) betreute kinderurologische<br />

Sprechstunde statt. Kinder ab 4 Jahren<br />

werden auch an der Klinik für Urologie<br />

und Andrologie operiert, Kleinkinder<br />

aus anästhesie-technischen Gründen in<br />

der Klinik für Kinderchirurgie.<br />

Zusammenarbeit mit der<br />

urologischen Abteilung <strong>im</strong><br />

Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder Salzburg<br />

Hier besteht eine hervorragende und<br />

reibungslose Kooperation. Die Behandlungsformen,<br />

<strong>die</strong> <strong>im</strong> Krankenhaus der<br />

Barmherzigen Brüder nicht möglich<br />

sind, z. B. ESWL von Nierensteinen<br />

oder Chemotherapie von Hodent<strong>um</strong>oren<br />

werden nach persönlicher Absprache<br />

kurzfristig und jederzeit <strong>im</strong><br />

Landeskrankenhaus durchgeführt. Die<br />

weitere Nachsorge und Behandlung erfolgt<br />

dann wieder bei den Barmherzigen<br />

Brüdern.<br />

Interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit<br />

Bei vielen Krankheiten ist eine interdisziplinäre<br />

Behandlung unerlässlich. So ist<br />

<strong>die</strong> Physikalische Medizin ein sehr wichtiger<br />

Bestandteil des Therapiekonzeptes<br />

bei der Stärkung und Wiederaufbau des<br />

Beckenbodens, <strong>die</strong> Gynäkologie natürlich<br />

in der Behandlung von Infertilität<br />

oder Prolaps, <strong>die</strong> Onkologie bei den seltenen<br />

Fällen der Hochdosischemotherapie,<br />

<strong>die</strong> eine Knochenmarkstransplantation<br />

erfordert und nicht <strong>zu</strong>letzt natürlich<br />

<strong>die</strong> Radiotherapie, <strong>die</strong> bei vielen T<strong>um</strong>orbehandlungen<br />

<strong>im</strong> Therapiekonzept<br />

unersetzlich ist.<br />

Forschung und klinische<br />

Stu<strong>die</strong>n<br />

Die Forschung hatte schon bei dem früheren<br />

Pr<strong>im</strong>ar der Urologie, Prof. Julian<br />

Frick einen hohen Stellenwert. Das hat<br />

sich nach Eröffnung der Paracelsus Medizinischen<br />

Privatuniversität (PMU)<br />

noch verstärkt. Neben 4 multizentrischen<br />

Stu<strong>die</strong>n der EORTC n<strong>im</strong>mt <strong>die</strong><br />

Urologie derzeit an 6 weiteren internationalen<br />

multizentrischen Stu<strong>die</strong>n teil.<br />

Stu<strong>die</strong>n- und Datenmanagement koordiniert<br />

eine promovierte Biologin<br />

(Dr.L.Paras). Aufgrund seiner Forschungsund<br />

Lehrtätigkeit und nach Abschluss<br />

eines Verfahrens unter Einbeziehung<br />

externer und interner Gutachter, wurde<br />

Dr.Klaus Fink vor kurzem an der PMU<br />

habilitiert und ist jetzt Privatdozent.<br />

Prof.Nikolaus Schmeller,<br />

Vorstand der Klinik für<br />

Urologie und Andrologie der<br />

Paracelsus Medizinischen<br />

Privatuniversität<br />

AMBULANZEN UROLOGIE<br />

Montag – Donnerstag 08.00 Uhr bis 11.00 Uhr Urologie Ambulanz<br />

Dienstag Spezialambulanz Andrologie Ambulanz Tel.: 0662 4482 2961<br />

Spezialambulanz Urodynamik Ambulanz Tel.: 0662/4482/2955<br />

Mittwoch Spezialambulanz Blasent<strong>um</strong>or Ambulanz Tel.: 0662/4482/2955<br />

Donnerstag Spezialambulanz Andrologie Ambulanz Tel.: 0662/4482/2961<br />

Freitag Spezialambulanz Hodent<strong>um</strong>or Ambulanz Tel.: 0662 4482 2955<br />

Spezialambulanz Kinderurologie Ambulanz Tel.: 0662 4482 2955<br />

Für unsere Spezialambulanzen bitten wir <strong>um</strong> telefonische Voranmeldung!<br />

22


März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

Das Interesse der Urologen an<br />

urogynäkologischen Fragestellungen<br />

hat in der letzten Zeit enorm<br />

<strong>zu</strong>genommen. Dies war einerseits<br />

Folge der Einführung von sogenannten<br />

min<strong>im</strong>alinvasiven Behandlungsmethoden,<br />

andererseits aber<br />

auch durch <strong>die</strong> Einführung einer<br />

Vielzahl konservativer Behandlungsverfahren<br />

mit der Neueinführung<br />

von Medikamenten.<br />

Die Beschäftigung mit dem großen<br />

Bereich der Urogynäkologie gewinnt<br />

demnach für den Urologen <strong>zu</strong>nehmend<br />

an Bedeutung. Nur durch ein<br />

Verständnis von Pathophysiologie und<br />

Pathomorphologie können fun<strong>die</strong>rte<br />

konservative oder operative Behandlungskonzepte<br />

<strong>zu</strong>r Korrektur einer Harninkontinenz<br />

erstellt werden. Die Universitätsklinik<br />

für Urologie ist <strong>hier</strong>für<br />

personell und strukturell bestens aufgestellt.<br />

Im Folgenden berichten wir kurz über<br />

• <strong>die</strong> Prävalenz der Inkontinenz in den<br />

verschiedenen Altersgruppen,<br />

• <strong>die</strong> Pathophysiologie der verschiedenen<br />

Formen der Harninkontinenz,<br />

• <strong>die</strong> verschiedenen medikamentösen<br />

Behandlungsoptionen, deren unterschiedliche<br />

Angriffspunkte eine individuell<br />

angepasste konservativ-medikamentöse<br />

Therapie wirksamer, tolerabler<br />

und erfolgreicher werden lassen,<br />

• <strong>die</strong> Ergebnisse und Komplikationen<br />

nach urethralen Bändern, wobei neben<br />

der richtigen Indikationsstellung<br />

insbesondere <strong>die</strong> Durchführung der<br />

Operation mit dem besonderen Hinweis<br />

auf „tensionfree“ vorrangige Bedeutung<br />

hat,<br />

• <strong>die</strong> Vesico-Vaginalfisteln, <strong>die</strong> je nach<br />

Lokalisation und das Ausmaß der Fistel<br />

eine hohe Anforderung an den<br />

Urologen darstellen<br />

Urologie der Frau<br />

Prävalenz der Inkontinenz in den<br />

verschiedenen Altersgruppen<br />

■ von N. Schmeller, K. G. Fink,<br />

P. Meißner<br />

Eine Repräsentativ<strong>um</strong>frage in Deutschland,<br />

<strong>die</strong> 1999 <strong>im</strong> Auftrag der Universität<br />

Leipzig bei 883 Männer und 1182<br />

Frauen durchgeführt wurde, best<strong>im</strong>mte<br />

<strong>die</strong> Prävalenz der Inkontinenz in verschiedenen<br />

Altersgruppen und erhob<br />

daneben auch Daten <strong>zu</strong> psychischen<br />

Beschwerden und Lebensqualität. Die<br />

Häufigkeit der Inkontinenz nahm deutlich<br />

mit dem Alter <strong>zu</strong>, von 6,1% bei den<br />

18- bis 40-Jährigen, auf 9,5% bei den<br />

41- bis 60-Jährigen und auf 23 % über<br />

60 Jahre. Frauen gaben mit 15% häufiger<br />

Inkontinenzbeschwerden an als<br />

Männer mit 9,5%. Die Mehrzahl der inkontinenten<br />

Befragten litt auch unter<br />

Drang z<strong>um</strong> Wasserlassen, Verdauungsstörungen,<br />

Beckenschmerz und Sexualstörungen.<br />

Deutlich vermehrt waren Erschöpfung,<br />

Magen-, Gliederschmerzen<br />

und Herzbeschwerden. Besonders belastet<br />

waren <strong>die</strong> jüngeren Betroffenen.<br />

Wenn Patienten über Inkontinenzbeschwerden<br />

klagen, ist stets mit erheblichen<br />

Einbußen in körperlicher, seelischer<br />

Hinsicht und in Be<strong>zu</strong>g auf Lebensqualität<br />

<strong>zu</strong> rechnen. Es ist daher verständlich,<br />

dass sich <strong>die</strong> Urologen in vermehrtem<br />

Maße der Diagnostik und<br />

Therapie der Harninkontinenz <strong>zu</strong>wenden<br />

und <strong>die</strong>ses Thema auch einen der<br />

Schwerpunkte der Universitätsklinik für<br />

Urologie in Salzburg darstellt.<br />

Pathophysiologie der<br />

Harninkontinenz<br />

Aufgrund der neuen ICS-Klassifikationen<br />

wird Harninkontinenz allgemein nach<br />

symptomatischen, klinischen und urodynamischen<br />

Kriterien unterteilt. Dabei<br />

lassen sich Funktionsstörungen des unteren<br />

Harntraktes aufgrund pathophysiologisch-urodynamischer<br />

Kriterien in<br />

Speicher- und Entleerungsstörungen unterscheiden.<br />

Differenziert wird <strong>hier</strong>bei<br />

jeweils nach Störungen von Detrusor<br />

und Blasenauslass.<br />

Dranginkontinenz<br />

Be<strong>im</strong> Symptom der Dranginkontinenz<br />

wird ein unwillkürlicher Urinverlust beklagt,<br />

der von <strong>im</strong>perativem Harndrang<br />

begleitet ist oder <strong>die</strong>sem vorausgehen<br />

kann. In der urodynamischen Untersuchung<br />

sind verfrühter erster Harndrang,<br />

<strong>im</strong>perativer Harndrang und Detrusorhyperaktivität<br />

typische Befunde.<br />

Die Detrusorhyperaktivität kann je nach<br />

Ätiologie in eine neurogene oder nichtneurogene<br />

(idiopathische) Detrusorhyperaktivität<br />

unterteilt werden. Pathophysiologisch<br />

kommt es <strong>zu</strong>r Detrusorhyperaktivität,<br />

wenn ein Missverhältnis<br />

zwischen Stärke der afferenten Impulse<br />

und der zentralen Hemmung des Miktionsreflexes<br />

besteht durch:<br />

• ein Defizit der zentralnervösen Hemmung<br />

auf den Miktionsreflex (bei neurologischen<br />

Erkrankungen des ZNS<br />

oder bei suprasakralen Rückenmarkläsion),<br />

• eine gesteigerte Erregbarkeit des Detrusor<br />

durch anatomische oder funktionelle<br />

Veränderungen <strong>im</strong> Detrusor<br />

selbst,<br />

• vermehrte afferente Impulse ausgelöst<br />

durch Reiz<strong>zu</strong>stände an Blase und Harnröhre.<br />

Belastungsinkontinenz<br />

Das Symptom einer Belastungsinkontinenz<br />

ist ein Harnverlust, der ohne<br />

Harndrang synchron <strong>zu</strong> einer körperlicher<br />

Belastung auftritt . Die Belastungsinkontinenz<br />

basiert auf einem insuffizienten<br />

Harnröhrenverschlussmechanismus.<br />

Als Grundlage einer Harnkonti-<br />

➡<br />

23


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

nenz sind eine intakte quergestreifte<br />

Muskulatur des Beckenbodens, eine ungestörte<br />

Innervation und ein funktionstüchtiger<br />

Bandapparat <strong>zu</strong> sehen. Der<br />

Beckenboden ist ein komplexes System<br />

mit aktiven und passiven Komponenten,<br />

das Harn- und Stuhlkontinenz gewährleistet<br />

und eine Relaxation während der<br />

Miktion und Stuhlentleerung ermöglicht.<br />

Kontinenz wird durch <strong>die</strong> Interaktion<br />

der einzelnen anatomischen Strukturen<br />

gewährleistet. Funktionelle Komponenten<br />

des Harnröhrenverschlussmechanismus<br />

sind:<br />

• Harnröhrentonus,<br />

• Drucktransmission auf Blasenhals und<br />

prox<strong>im</strong>ale Urethra (passive Drucktransmission),<br />

• Kontraktion der quergestreiften Sphinkter-<br />

und Beckenbodenmuskulatur (aktive<br />

Drucktransmission).<br />

Mechanische Ursachen<br />

Ein defekter Aufhängeapparat von Blasenhals,<br />

Harnröhre und Vagina führt <strong>zu</strong><br />

einer Situsveränderung durch Hypermobilität<br />

der Urethra, wodurch sich <strong>die</strong><br />

passive Drucktransmission reduziert und<br />

eine Belastungsinkontinenz <strong>die</strong> Folge<br />

sein kann. Dieser Defekt kann lediglich<br />

den bindegewebigen Aufhängeapparat<br />

der Harnröhre am Schambein oder den<br />

der Vagina betreffen und z<strong>um</strong> vertikalen<br />

Deszensus mit und ohne Blasenhalsinsuffizienz<br />

führen. Er kann sich aber<br />

auch auf weitere Bereiche des kleinen<br />

Beckens erstrecken, woraus dann meist<br />

ein rotatorischer Deszensus entsteht.<br />

Hypotone Harnröhre<br />

Die Harnröhrenhypotonie ist durch<br />

einen verminderten Harnröhrenverschlussdruck<br />

in Ruhe charakterisiert.<br />

Hierbei kann zwischen einer wandstarren<br />

oder einer funktionell schlaffen<br />

Harnröhre differenziert werden. Bei einer<br />

funktionell schlaffen Harnröhre besteht<br />

häufig ein Defizit an α-adrenerger<br />

St<strong>im</strong>ulation über das sympathische Nervensystem.<br />

Besonders bei neurologischen<br />

Erkrankungen ist <strong>die</strong>se Störung<br />

als Ursache einer Belastungsinkontinenz<br />

hinreichend bekannt. Bei der<br />

Harnröhrenhypotonie aufgrund einer<br />

wandstarren Veränderung der Harnröhre<br />

können Tra<strong>um</strong>ata <strong>im</strong> Becken, Bestrahlung<br />

des kleinen Beckens mit ausgedehnter<br />

Fibrosierung, T<strong>um</strong>orchirurgie<br />

<strong>im</strong> kleinen Becken sowie mehrfach<br />

durchgeführte Urethrotomien Ursache<br />

sein. Dies stellt einen für eine<br />

erfolgreiche Therapie ungünstigen Faktor<br />

dar.<br />

Hyporeaktivität der<br />

Sphinktermuskulatur<br />

Bei der Hyporeaktivität der quergestreiften<br />

Sphinkter- und Beckenbodenmuskulatur<br />

kommt es unter körperlicher Belastung<br />

oder Husten, Niesen, Lachen<br />

etc. <strong>zu</strong> einer verminderten reflektorischen<br />

Kontraktionsleistung <strong>die</strong>ser muskulären<br />

Komponenten. Daraus resultiert<br />

eine verminderte aktive Drucktransmission<br />

auf <strong>die</strong> Harnröhre mit einem verminderten<br />

intraurethralen Druckaufbau.<br />

Die Ursache für <strong>die</strong>se Störung kann in<br />

einer Inaktivitätsatrophie liegen, wobei<br />

es <strong>die</strong> Patientinnen verlernt haben, bei<br />

Inkontinenzform<br />

diversen Belastungen des täglichen Lebens<br />

adäquate Beckenbodenkontraktionen<br />

durch<strong>zu</strong>führen. Weitere Ursachen<br />

können in einer Läsion der Beckenbodenmuskulatur<br />

selbst oder des N. pudendus<br />

liegen. Bei letzterer kann es<br />

nach geburtstra<strong>um</strong>atischen Schädigungen<br />

<strong>zu</strong> einer abgeschwächter bzw. verzögerter<br />

Reizübermittlung kommen, <strong>die</strong><br />

mit einer reduzierten Reflexantwort einhergeht.<br />

Mischinkontinenz<br />

Bei der Mischharninkontinenz treffen<br />

<strong>die</strong> Symptome des Urinverlusts <strong>zu</strong>sammen,<br />

<strong>die</strong> sowohl mit einem <strong>im</strong>perativen<br />

Harndrang als auch mit einem Urinverlust<br />

unter körperlicher Anstrengung assoziiert<br />

sind. Dabei kann es sich entweder<br />

<strong>um</strong> zwei voneinander unabhängige<br />

Krankheitsbilder oder <strong>um</strong> eine<br />

stressinduzierte Dranginkontinenz handeln.<br />

Bei Letzterer kommt es unter körperlicher<br />

Belastung aufgrund einer<br />

Harnröhrenverschlussinsuffizienz z<strong>um</strong><br />

Urinübertritt in <strong>die</strong> hintere Harnröhre,<br />

wodurch eine Drangsymptomatik mit<br />

konsekutiver Detrusorhyperaktivität und<br />

Dranginkontinenz resultieren.<br />

Ätiologie<br />

Belastungsinkontinenz<br />

Sphinkter- und/oder Beckenboden-<br />

(früher Stressinkontinenz)<br />

schwäche<br />

Dranginkontinenz<br />

Blasenüberaktivität<br />

mit/ohne Detrusorinstabilität<br />

Neurogene Dranginkontinenz Blasenüberaktivität bei bekannter neuro-<br />

(früher Reflexinkontinenz)<br />

gener Ursache (Querschnittlähmung, MS,<br />

Paralysis agitans etc.)<br />

Mischinkontinenz<br />

Kombination aus Belastungs- und<br />

Dranginkontinenz<br />

Inkontinenz bei chronischer Retention Blasenauslassobstruktion (bei Frauen selten<br />

(früher Überlaufinkontinenz) und meist funktionell) und/oder<br />

Detrusorhypo- oder Detrusorakontraktilität<br />

Nykturie und nächtliche Inkontinenz Herzinsuffizienz (ANFd), Syndrom der<br />

inadäquaten ADH-Ausschüttung (SIAD),<br />

fehlende ADH-Rhythmizität <strong>im</strong> Alter<br />

Extraurethrale Inkontinenz<br />

Angeborene (fehlmündende Ureteren)<br />

oder erworbene (Fisteln) anatomische<br />

Harnwegdefekte<br />

Tabelle 1: Formen der Harninkontinenz und ihre ätiologischen Grundlagen<br />

24


März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

Medikamentöse Behandlungsoptionen<br />

Die medikamentöse Therapie der weiblichen<br />

Harninkontinenz setzt profunde<br />

differentialdiagnostische und pharmakologische<br />

Kenntnisse voraus und sollte<br />

abhängig vom Inkontinenztyp nach<br />

sorgfältiger Abwägung von Wirksamkeit<br />

und Verträglichkeit des Präparats erfolgen.<br />

Dranginkontinente Patientinnen<br />

werden mit detrusorrelaxierenden oder<br />

desensibilisierenden Substanzen (Ant<strong>im</strong>uscarinika,<br />

Östrogene, Alphablocker,<br />

Beta- M<strong>im</strong>etika, Botulin<strong>um</strong>toxin A, Resiniferatoxin,<br />

Vinpocetin) behandelt,<br />

während belastungsinkontinente Frauen<br />

eine pharmakologische St<strong>im</strong>ulierung des<br />

Sphinkter- und Beckenbodenapparats<br />

benötigen (Alpha-M<strong>im</strong>etika, Östrogene,<br />

Duloxetin). Bei einer Überlaufinkontinenz<br />

kommt es auf eine Reduktion<br />

des Auslasswiderstands (Alphablocker,<br />

Baclofen, Botulin<strong>um</strong>toxin A intrasphinktär)<br />

und/oder eine Kräftigung des geschwächten<br />

Detrusors (Parasympathom<strong>im</strong>etika)<br />

an. Die Nykturie und nächtliche<br />

Inkontinenz wird durch Regulierung<br />

der Diurese mit dem ADH-Analogon<br />

Desmopressin bekämpft.<br />

Eine detaillierte Darstellung aller medikamentösen<br />

Möglichkeiten würde den<br />

Rahmen <strong>die</strong>ses Beitrags sprengen. So<br />

sind nur beispielhaft einige neue Medikamente<br />

angeführt:<br />

Duloxetin (Yentreve ® )<br />

Die Urologen wohlbekannte Beobachtung<br />

von Harnv<strong>erhalten</strong> bei depressiven<br />

Patienten unter der Therapie mit trizyklischen<br />

Antidepressiva wie Imipramin<br />

hat <strong>zu</strong>r gelegentlichen Verordnung <strong>die</strong>ses<br />

zentralnervösen Serotoninwiederaufnahmehemmers<br />

bei Kindern oder<br />

alten Menschen geführt. Erst <strong>die</strong> bahnbrechenden<br />

Exper<strong>im</strong>ente von Karl Thor<br />

und Mitarbeitern am Katzenmodell<br />

rückten <strong>die</strong> zentralnervöse Steuerung<br />

und Beeinflussbarkeit des Miktionsreflexes<br />

in den Mittelpunkt des therapeutischen<br />

Interesses. In ihnen konnte <strong>die</strong><br />

sphinktertonisierende (und detrusorstabilisierende)<br />

Wirkung des balancierten<br />

Noradrenalin- und Serotoninwiederaufnahmehemmers<br />

Duloxetin nachgewiesen<br />

werden.<br />

Da <strong>die</strong> Miktion trotz kontinuierlicher<br />

Duloxetin-Wirkung mit konstant erhöhter<br />

Serotonin- und Noradrenalinkonzentration<br />

<strong>im</strong> spinalen Kerngebiet des<br />

sphinkterinnervierenden N. pudendus<br />

(Nucleus Onuf) völlig unbeeinträchtigt<br />

und ohne Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination<br />

ablief, konnte <strong>die</strong> Duloxetin-<br />

Wirkung nur mit einer indirekten Modulierung<br />

des zentralen Schlüsselneurotransmitters<br />

Glutamat erklärt werden,<br />

welcher in der Speicherphase der Blase<br />

<strong>im</strong> Nucleus Onuf ausgeschüttet und <strong>im</strong><br />

Moment der Miktion <strong>zu</strong>rückgehalten<br />

wird. In den konsekutiven klinischen<br />

Stu<strong>die</strong>n konnte bei belastungsinkontinenten<br />

Frauen unabhängig von der<br />

Inkontinenzhäufigkeit eine Reduktion<br />

der Inkontinenzepisodenfrequenz <strong>um</strong><br />

>50% herbeigeführt werden. Etwa 10%<br />

aller Stu<strong>die</strong>nteilnehmer und 20% aller<br />

auf Duloxetin ansprechenden Probanden<br />

waren vollkommen beschwerdefrei<br />

und geheilt. Die Nebenwirkungen (Übelkeit,<br />

Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit) waren<br />

in der Regel mild und transient, <strong>die</strong> Medikamentenwirkung<br />

setzte innerhalb<br />

der ersten 2 Wochen ein. Die mittlere<br />

Lebensqualität der Patientinnen verbesserte<br />

sich signifikant und erreichte Normalwerte<br />

eines Gesunden.<br />

Neuere Stu<strong>die</strong>n legen einen synergistischen<br />

Effekt von Beckenbodengymnastik<br />

und Duloxetin-Einnahme nahe.<br />

Die „International Consultation on Incontinence“<br />

(ICI), welche <strong>die</strong> Weltgesundheitsorganisation<br />

in Fragen der<br />

Inkontinenztherapie berät, empfiehlt<br />

Duloxetin seit 2004 als Erweiterung des<br />

konservativen Behandlungsspektr<strong>um</strong>s<br />

belastungsinkontinenter Frauen auf der<br />

Stufe der physikalischen Therapie und<br />

des Beckenbodentrainings. Damit ist<br />

Duloxetin <strong>die</strong> erste und bislang einzige<br />

Substanz mit der Zulassung für <strong>die</strong> Behandlung<br />

der weiblichen Belastungsinkontinenz.<br />

➡<br />

Abbildung 1: Pharmakologische Therapieansätze<br />

25


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Ant<strong>im</strong>uscarinika, z.B. Darifenacin<br />

(Emselex ® ) oder Solifenacin (Vesicare ® )<br />

Antagonisten muscarinischer Acetylcholinrezeptoren<br />

sind nach wie vor <strong>die</strong> am<br />

häufigsten verordneten Substanzen <strong>zu</strong>r<br />

Behandlung der Blasenüberaktivität und<br />

Dranginkontinenz und wirken über eine<br />

postsynaptische kompetitive Rezeptorblockade.<br />

Muscarinische Rezeptoren<br />

gehören wie auch <strong>die</strong> Adrenozeptoren<br />

<strong>zu</strong>r Gruppe der G-Protein-gekoppelten<br />

Zellmembranrezeptoren.<br />

Bisher wurden 5 verschiedene Subtypen<br />

(M1–M5) identifiziert, deren mRNS-<br />

Transkripte von 5 verschiedenen Genen<br />

ko<strong>die</strong>rt sind. Alle 5 Isoformen sind nicht<br />

nur molekularbiologisch, sondern auch<br />

pharmakologisch unterschiedlich. Auf<br />

menschlichen Detrusorzellen wurden<br />

Muscarinrezeptoren vom Typ M2 (80%)<br />

und M3 (20%) nachgewiesen, von denen<br />

aber nur <strong>die</strong> M3-Isoformen für <strong>die</strong><br />

Detrusorkontraktion unmittelbar verantwortlich<br />

sind.<br />

Die Aufgabe der M2-Subtypen könnte<br />

in einer Verstärkung der M3-induzierten<br />

Detrusorkontraktion bestehen. Da muscarinische<br />

Rezeptoren nicht nur auf der<br />

Blase, sondern praktisch ubiquitär vorkommen,<br />

ist eine effektive Inhibition<br />

der Blasenüberaktivität oft mit unangenehmen<br />

Nebenwirkungen vergesellschaftet<br />

(in erster Linie Mundtrockenheit,<br />

Akkomodationsstörungen, ZNS-<br />

Nebenwirkungen und Obstipation),<br />

welche eine Dosiseskalation l<strong>im</strong>itieren.<br />

Obwohl <strong>die</strong> Wirksamkeit der Ant<strong>im</strong>uscarinika<br />

bei der Therapie der Blasenüberaktivität<br />

und insbesondere der<br />

Dranginkontinenz in unzähligen Stu<strong>die</strong>n<br />

zweifelsfrei nachgewiesen werden<br />

konnte, stehen pharmakologische Effizienz<br />

und langfristige Patientencompliance<br />

in einem bemerkenswerten Gegensatz<br />

– und das unabhängig vom verordneten<br />

Präparat.<br />

Nach 12 Monaten Therapiezeit nehmen<br />

nur noch


März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

Abbildung 2: Lage des retropubischen (a) und obturatorischen (b) Bandes<br />

Die Weiterentwicklung –<br />

das transobturatorische Band<br />

Delorme publizierte 2001 erstmals den<br />

transobturatorischen Weg in der Anlage<br />

eines urethralen Bandes. Dabei folgte er<br />

dem natürlichen Verlauf des Beckenbodens,<br />

der nun – wieder mit Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

<strong>im</strong> Bereich des Diaphragma urogenitale<br />

– wie in einer Hängematte <strong>zu</strong> liegen<br />

kam. Daraus resultiert ebenso wie<br />

be<strong>im</strong> U-förmigen Verlauf des Bandes<br />

bei Ulmsten eine Unterstüt<strong>zu</strong>ng des<br />

Beckenbodens unter Belastung. Die<br />

Verlaufsrichtung des Bandes entspricht<br />

jedoch eher den anatomischen Gegebenheiten.<br />

Darüber hinaus bietet <strong>die</strong>se<br />

Methode den großen Vorteil, dass weder<br />

das Cav<strong>um</strong> Retzii mit der Gefahr<br />

von Blasenverlet<strong>zu</strong>ngen noch das kleine<br />

Becken mit Gefahr von Verlet<strong>zu</strong>ngen<br />

der großen Beckengefäße bzw. von<br />

Darmschlingen berührt werden.<br />

Ergebnisse und Komplikationen der<br />

transobturatorischen Bänder<br />

Mehrere Kohortenstu<strong>die</strong>n mit dem von<br />

Delorme entwickelten Produkt Obtape<br />

zeigten eine Heilungsrate von 82–96%,<br />

<strong>die</strong> Nachfolgeprodukte MONARC von<br />

98% und TVT-Obturator eine Heilungsrate<br />

von 91%. Es folgten erfreulicherweise<br />

sehr bald randomisierte kontrollierte<br />

Stu<strong>die</strong>n, <strong>die</strong> Obtape gegen TVT<br />

verglichen. Dabei zeigte sich eine leichte<br />

Überlegenheit der transobturatorischen<br />

Technik gegenüber TVT mit einer<br />

Heilungsrate von 96% bzw. 93%, 90%<br />

bzw. 84%. Dabei muss selbstverständlich<br />

angemerkt werden, dass es sich <strong>hier</strong><br />

lediglich <strong>um</strong> Kurzzeitergebnisse handelt.<br />

Bei der Erfassung der intra- und postoperativen<br />

Komplikationen zeigte sich<br />

jedoch ein deutlich günstigeres Abschneiden<br />

der transobturatorischen Methode<br />

gegenüber der retropubischen.<br />

Der Einsatz der urethralen Bänder kann<br />

aufgrund der Datenlage bei entsprechender<br />

Indikationsstellung befürwortet<br />

werden. Der transobturatorische Zugang<br />

scheint gegenüber dem retropubischen<br />

Zugang <strong>im</strong> Hinblick auf <strong>die</strong> intraoperativen<br />

Komplikationen Vorteile <strong>zu</strong><br />

bringen. Die häufigste postoperative<br />

Komplikation stellt bei beiden Verfahren<br />

<strong>die</strong> <strong>zu</strong> enge Bandlage dar. Daher ist auf<br />

<strong>die</strong>sen Umstand intraoperativ besondere<br />

Aufmerksamkeit <strong>zu</strong> lenken.<br />

Vesico- und Uretero-<br />

Vaginalfisteln<br />

In den westlichen Industrienationen<br />

sind vesikovaginale Fisteln inzwischen<br />

eher selten, ca. 90% der noch auftretenden<br />

Fälle sind durch Blasenverlet<strong>zu</strong>ngen<br />

während chirurgischer Eingriffe verursacht.<br />

Gynäkologische Eingriffe kommen<br />

dabei am häufigsten vor, insbesondere<br />

abdominelle oder vaginale Hysterektomien,<br />

<strong>die</strong> für 75% der Vesikovaginalfisteln<br />

verantwortlich sind. Insgesamt<br />

Intraoperative Komplikationen TVT (n=9693) Transobturatorische<br />

Bänder (n=8365)<br />

Blasenperforation [%] 3 0,5<br />

Urethraperforation [%] 0,02 0,3<br />

Blutung [%] 1,5 0<br />

Laparotomie [%] 0,7 0<br />

Postoperative Komplikationen TVT Transobturatorische<br />

(n=4115) Bänder (n=8365)<br />

Blasenentleerungsstörung [%] 4,6 15,9<br />

Harnretention mit/ohne HWI [%] 1,7 2,8<br />

De-novo-OAB mit/ohne Inkontinenz [%] 6,9 5,0<br />

Persistierende Belastungsinkontinenz [%]


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

finden sich iatrogene Vesikovaginalfisteln<br />

nach pelviner Chirurgie in 0,25<br />

bis 2,0 % der Fälle. Vorausgegangene<br />

Bestrahlung des kleinen Beckens oder<br />

eine Endometriose können <strong>die</strong>ses Risiko<br />

erhöhen. Weniger häufige Ursachen der<br />

vesikovaginalen Fisteln sind pelvine<br />

T<strong>um</strong>oren, geburtshilfliche Tra<strong>um</strong>en und<br />

Infektionen sowie Tuberkulose. Sehr<br />

selten können Vesikovaginalfisteln auch<br />

bei Fremdkörpererosionen, z. B. verursacht<br />

durch Pessare oder durch heftigen<br />

tra<strong>um</strong>atischen Geschlechtsverkehr, auftreten.<br />

Der Urinverlust nach pelviner Chirurgie<br />

kann unmittelbar postoperativ auftreten,<br />

häufiger manifestiert er sich aber nach<br />

5–10 Tagen. Fisteln, <strong>die</strong> <strong>im</strong> Intervall<br />

nach pelviner Bestrahlung bei Patientinnen<br />

mit einer Vorgeschichte von pelvinen<br />

T<strong>um</strong>oren auftreten, können sich<br />

bis <strong>zu</strong> 20 Jahre nach Radiotherapie manifestieren.<br />

Abbildung 3 Harnleiter-Scheiden-Fistel<br />

nach Hysterektomie<br />

Diagnostische<br />

Untersuchungstechniken<br />

Das erste Ziel der Untersuchung <strong>die</strong>nt<br />

der Feststellung, dass es sich bei der<br />

wässrigen Sekretion, <strong>die</strong> sich aus der<br />

Vagina drainiert, tatsächlich <strong>um</strong> Urin<br />

handelt. Dies kann durch Best<strong>im</strong>mung<br />

von Harnstoff und Kreatinin aus <strong>die</strong>ser<br />

Flüssigkeit geschehen. Zudem kann<br />

durch retrograde Auffüllung der Harnblase<br />

mit Methylenblau-gefärbter Kochsalzlösung<br />

der Übertritt der Blaufärbung<br />

nach intravaginal festgestellt werden.<br />

Zeigt sich bei der vaginalen Untersuchung<br />

weiterhin eine farblose Sekretion,<br />

muss eine Harnleiterfistel verdächtigt<br />

werden. Ein Miktionszysturethrogramm<br />

mit lateralen und schrägen Projektionen<br />

sollte angefertigt werden, ein i.v.-Urogramm<br />

sollte durchgeführt werden, da<br />

10–15% der Patientinnen mit Vesikovaginalfistel<br />

<strong>zu</strong>sätzlich eine Harnleiterverlet<strong>zu</strong>ng<br />

aufweisen. Mit der Zystoskopie<br />

und der Vaginoskopie kann man <strong>die</strong><br />

Größe, Lage und Beziehung der Vesikovaginalfistel<br />

<strong>zu</strong> den Ostien, sowie auch<br />

das Vorhandensein von Kollateralfisteln<br />

beurteilen.<br />

Chirurgische Grundsätze und Prinzipien<br />

der Fistelchirurgie<br />

Unabhängig von der Art des chirurgischen<br />

Verfahrens ist es wichtig, sich<br />

klar <strong>zu</strong> machen, dass <strong>die</strong> höchsten<br />

Verschlussraten von Vesikovaginalfisteln<br />

bei der ersten Verschlussoperation beobachtet<br />

werden. Nachfolgende Revisions<br />

bzw. Rezidivoperationen führen<br />

<strong>zu</strong> einer wesentlich niedrigeren Verschlussrate.<br />

Das <strong>zu</strong> verschließende Gewebe<br />

sollte frei von Infektionen, exzessiver<br />

Entzündung oder malignen T<strong>um</strong>oren<br />

sein. Es sollte eine schichtweise<br />

Verschlusstechnik angewendet werden,<br />

wobei überlappende Nahtreihen<br />

vermieden werden sollten. Das Nahtmaterial<br />

sollte resorbierbar sein. Bei<br />

der Operationsplanung des Vesikovaginalfistelverschlusses<br />

sollten einige<br />

spezielle Details bedacht und geplant<br />

werden:<br />

1. Anwendung von Östrogenen und<br />

Antibiotika,<br />

2. Zeitpunkt der Operation,<br />

3. Zugangsweg (abdominell, vaginal<br />

oder kombiniert),<br />

4. Interposition von Bindegewebe/<br />

Fettlappen zwischen Vagina und<br />

Harnblase.<br />

Anwendung von Östrogenen und<br />

Antibiotika<br />

Verbesserte Vaskularisation und verbesserter<br />

Turgor der Vaginalwand nach<br />

Östrogensubstitution bei postmenopausalen<br />

und hysterektomierten Patientinnen<br />

sind sehr hilfreich für <strong>die</strong> vaginale<br />

Wundheilung. Die frühzeitige Anwendung<br />

von Östrogenen wird daher von<br />

einigen Autoren sehr empfohlen. Breitspektr<strong>um</strong>antibiotika<br />

sind bei jedem Fistelverschluss<br />

erforderlich, insbesondere<br />

wenn der Eingriff frühzeitig vorgenommen<br />

werden soll.<br />

Zeitpunkt der Operation<br />

Über den Zeitpunkt des chirurgischen<br />

Eingriffs gibt es kontroverse Ansichten.<br />

Die klassische Ansicht ist 3–6 Monate<br />

ab<strong>zu</strong>warten, <strong>um</strong> den entzündlichen Reaktionen<br />

auf den <strong>zu</strong> der Fistel führenden<br />

chirurgischen Eingriff Zeit z<strong>um</strong><br />

Abklingen <strong>zu</strong> geben. Einige Chirurgen<br />

sind da<strong>zu</strong> übergegangen, auch schon<br />

frühere Verschlussoperationen durch<strong>zu</strong>führen.<br />

<strong>Sie</strong> berichten über exzellente<br />

Ergebnisse mit einer frühzeitigen Reparatur<br />

von Vesikovaginalfisteln innerhalb<br />

der ersten 3 Monate nach ihrem Auftreten.<br />

Die frühe Verschlussoperation ist in<br />

komplexen Fällen und solchen, <strong>die</strong> mit<br />

Bestrahlung, Infektion, ausgedehntem<br />

Gewebeverlust und Devaskularisierung<br />

assoziiert sind, nicht angezeigt. Strahleninduzierte<br />

Vesikovaginalfisteln kommen<br />

nach der Therapie von Neoplasmen<br />

des Uterus oder der Zervix mit<br />

einer Inzidenz von 1–5% vor. Da <strong>die</strong><br />

Bestrahlung eine obliterative Endarteriitis<br />

induziert, ist das Areal <strong>um</strong> den<br />

Defekt schlecht vaskularisiert, wodurch<br />

<strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit sowohl der<br />

28


März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

Spontanheilung als auch des chirurgischen<br />

Verschlusses reduziert ist. Deshalb<br />

wird von einigen Autoren eine<br />

Wartezeit von mindestens 4–8 Monaten<br />

gefordert, bevor eine chirurgische Reparatur<br />

in Betracht kommt. Während <strong>die</strong>ser<br />

Zeit gilt es, ein rezidivierendes T<strong>um</strong>orwachst<strong>um</strong><br />

<strong>zu</strong> erkennen. Da<strong>zu</strong> müssen<br />

<strong>die</strong> Ränder der Fistel und das <strong>um</strong>gebende<br />

Gewebe vor einem Eingriff biopsiert<br />

werden.<br />

Abdomineller oder vaginaler Zugang<br />

Für <strong>die</strong> meisten vesikovaginalen Fisteln<br />

sind sowohl der transvaginale als auch<br />

der transabdominelle Zugang z<strong>um</strong> Verschluss<br />

möglich.<br />

Vorteile des transvaginalen Zugangs sind<br />

<strong>die</strong> niedrige Komplikationsrate, der min<strong>im</strong>ale<br />

Blutverlust, <strong>die</strong> schnelle postoperative<br />

Erholung und der kurze Krankenhausaufenthalt.<br />

Der abdominelle<br />

oder abdominovaginale Zugang kann<br />

z<strong>um</strong> Verschluss jeder Form von der Vesikovaginalfistel<br />

benutzt werden. Er ist in<br />

jedem Fall <strong>zu</strong> bevor<strong>zu</strong>gen, wenn:<br />

• Fisteln <strong>im</strong> Bereich der Harnleitermündung<br />

vorliegen.<br />

• ein ausgedehntes Fistelsystem mit<br />

>2,5 cm Durchmesser vorliegt.<br />

• Fisteln vorliegen, bei denen es <strong>zu</strong> einem<br />

Prolaps der Blase, einschließlich<br />

der Harnleiter durch <strong>die</strong> Fistelöffnung<br />

vor <strong>die</strong> Vagina gekommen ist.<br />

• persistierende Fisteln oder Fistelrezidive<br />

nach mehrfach vorausgegangene<br />

Fistelverschlussoperationen mit starker<br />

Narbenbildung <strong>im</strong> <strong>um</strong>gebenden<br />

Gewebe vorliegen.<br />

• ausgedehnte, radiogene Fistelbildungen<br />

zwischen Blase und Scheide vorliegen.<br />

Ein wesentlicher Vorteil des abdominellen<br />

Zugangs ist <strong>die</strong> Möglichkeit der<br />

Verwendung des Peritone<strong>um</strong>s oder des<br />

großen Netzes als Interpositionslappen.<br />

Der abdominelle Zugang ermöglicht <strong>zu</strong>dem<br />

<strong>die</strong> s<strong>im</strong>ultane Korrektur von Begleitpathologien,<br />

wie beispielsweise<br />

eine Harnleiterneueinpflan<strong>zu</strong>ng oder<br />

ggf. eine Blasenaugmentation.<br />

Interpositionslappen<br />

Unabhängig von dem gewählten Zugangsweg<br />

z<strong>um</strong> Verschluss einer Vesikovaginalfistel<br />

sind häufig vaskularisierte<br />

Interpositionslappen <strong>zu</strong>r Reparatur notwendig.<br />

Insbesondere bei Frauen, <strong>die</strong><br />

sich einer Radiotherapie unterziehen<br />

mussten, ist <strong>die</strong> Notwendigkeit, gut vaskularisiertes<br />

Gewebe an <strong>die</strong> Stelle der<br />

Reparaturzone <strong>zu</strong> bringen, unzweifelhaft.<br />

Interpositionslappen sind <strong>zu</strong>dem<br />

auch notwendig bei komplexen Fistelsystemen.<br />

Verschiedene Lappen stehen<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung: Der Martius-Fettlappen<br />

ist der am leichtesten <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

stehende Interpositionslappen be<strong>im</strong><br />

Vesikovaginalfistelverschluss. Er ist besonders<br />

geeignet für Patienten mit Urethrovaginalfistel<br />

und Fisteln, <strong>die</strong> den<br />

Blasenhals involvieren.<br />

Sehr große Fisteln können auch mit einem<br />

Interpositionslappen, bestehend<br />

aus dem M. gracilis, versorgt werden.<br />

Das Peritone<strong>um</strong> ist der bevor<strong>zu</strong>gte<br />

Interpositionslappen bei transabdominalem<br />

Vesikovaginalfistelverschluss.<br />

Neben dem Peritone<strong>um</strong> besteht auch<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit das große Netz als<br />

Interpositionslappen <strong>zu</strong> verwenden. Das<br />

große Netz wird <strong>hier</strong><strong>zu</strong> von der rechten<br />

A. gastroepiploica und vom Querkolon<br />

mobilisiert werden. Dadurch wird in<br />

der Regel eine ausreichende Länge des<br />

großen Netzes bis <strong>zu</strong>r Vesikovaginalfistel<br />

erreicht, sodass es zwischen<br />

Vagina und Harnblase fixiert werden<br />

kann.<br />

Fazit für <strong>die</strong> Praxis<br />

Ungefähr 85% der Vesikovaginalfisteln<br />

können heute erfolgreich <strong>im</strong> Rahmen<br />

einer Erstoperation verschlossen werden.<br />

Dabei sind <strong>die</strong> Verschlussraten für<br />

den transvaginalen und transabdominalen<br />

Zugangsweg ähnlich, bei komplexen<br />

oder rezidivierenden Fisteln wird aber<br />

der transabdominelle Zugangsweg bevor<strong>zu</strong>gt.<br />

Für einen erfolgreichen Verschluss<br />

von Vesikovaginalfisteln ist eine<br />

sehr exakte diagnostische Abklärung<br />

und eine individuelle, zeitlich abgest<strong>im</strong>mte<br />

chirurgische Technik, <strong>die</strong> sich<br />

an den grundlegenden chirurgischen<br />

Prinzipien der Fistelchirurgie orientiert,<br />

notwendig. Der Einsatz von Interpositionslappen<br />

sollte eher großzügig gehandhabt<br />

werden. Unter Verwendung <strong>die</strong>ser<br />

grundsätzlichen Prinzipien können <strong>die</strong><br />

meisten Patientinnen von ihrer Vesikovaginalfistel<br />

mit begleitendem Urinverlust<br />

geheilt werden.<br />

Weitere Berichte aus der Uni-Klinik<br />

für Urologie und Andrologie unter der Leitung von<br />

Herrn Univ.-Prof. Dr. Nikolaus SCHMELLER<br />

<strong>im</strong> April<br />

FRÜHERKENNUNG, DIAGNOSTIK und<br />

KURATIVE THERAPIE<br />

des PROSTATAKARZINOMS<br />

<strong>im</strong> Mai<br />

ANDROLOGIE<br />

29


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Aktuelle Stu<strong>die</strong><br />

Knapp 50 Prozent der Österreicherinnen<br />

und Österreicher setzen sich mit<br />

dem Thema „Falten“ auseinander;<br />

12 Prozent nennen spontan Botox ® als<br />

Möglichkeit <strong>zu</strong>r Faltenreduktion.<br />

(Wien) Gutes, jugendliches Aussehen<br />

stärkt das Selbstbewusstsein und fördert<br />

den privaten und beruflichen Erfolg. Davon<br />

sind Herr und Frau Österreicher<br />

gleichermaßen überzeugt, wie eine aktuelle,<br />

repräsentative Stu<strong>die</strong> des Linzer<br />

market-Instituts in Kooperation mit der<br />

Arbeitsgemeinschaft Operative Dermatologie<br />

(AOD) der ÖGDV (Österreichische<br />

Gesellschaft für Dermatologie und<br />

Venerologie) zeigt. Falten und deren<br />

Vermeidung spielen für das Aussehen<br />

eine wichtige Rolle: Die Hälfte der Befragten<br />

geben an, sich mit dem Thema<br />

auseinander <strong>zu</strong> setzen. Bei den Frauen<br />

engagieren sich sogar zwei von drei<br />

aktiv in der Vorbeugung von Falten<br />

(Männer: 15 Prozent). Botox ® nennen<br />

spontan 12 Prozent, wenn sie nach<br />

einer Möglichkeit <strong>zu</strong>r Faltenreduktion<br />

gefragt werden.<br />

„Prinzipiell sind <strong>die</strong> Österreicher mit -<br />

ihrem Aussehen recht <strong>zu</strong>frieden, <strong>die</strong><br />

Männer ein wenig mehr als <strong>die</strong> Frauen“,<br />

kommentiert Dr. Josef Koller, Leitender<br />

Arzt für Dermatochirurgie an der Universitätsklinik<br />

Salzburg und Vorsitzender<br />

der AOD, <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong>nergebnisse. „Allerdings<br />

nennen fast 50 Prozent doch den<br />

einen oder anderen Makel, der sie stört.“<br />

Im Süden <strong>zu</strong> dick,<br />

<strong>im</strong> Westen <strong>zu</strong> grau<br />

Diejenigen, <strong>die</strong> nicht ganz <strong>zu</strong>frieden<br />

sind, nennen als Begründung mehrheitlich<br />

überflüssige Kilos. Mit 64 Prozent<br />

geben <strong>die</strong> Bewohner Süd-Österreichs<br />

besonders häufig Gewichtsprobleme an,<br />

gefolgt von 57 Prozent der Nicht-Ganz-<br />

Zufriedenen in Ostösterreich. Im Westen<br />

stören sich nur mehr knapp <strong>die</strong><br />

Hälfte an Übergewicht. Ansonsten<br />

Aktiv gegen Falten<br />

möchten <strong>die</strong> Österreicherinnen und<br />

Österreicher vor allem gerne jünger aussehen.<br />

„Faltenfreie jugendliche Haut<br />

wird stark mit optischer Gefälligkeit und<br />

damit verbunden mit Erfolg assoziiert“,<br />

erläutert Koller. Falten und andere<br />

Hautprobleme stören 12 Prozent der<br />

Südösterreicher und jeweils acht Prozent<br />

<strong>im</strong> Westen und <strong>im</strong> Osten. Doch<br />

auch <strong>die</strong> Haare sind ein Thema: Mit 13<br />

Prozent sind in Westösterreich <strong>die</strong><br />

grauen Haare doppelt so unbeliebt wie<br />

<strong>im</strong> Osten und Süden (je 7 Prozent).<br />

15 Prozent setzen auf<br />

professionelle Hilfe<br />

Stolzen 96 Prozent der Frauen und auch<br />

89 Prozent der Männer ist gutes Aussehen<br />

sehr wichtig oder wichtig. Als Begründung<br />

nennen <strong>die</strong> Befragten vor<br />

allem <strong>die</strong> positive Wirkung auf Selbstbewusstsein<br />

und Auftreten (23 Prozent),<br />

Wohlbefinden (20 Prozent) und Erfolg<br />

<strong>im</strong> Berufs- und Privatleben (20 Prozent)<br />

– Mehrfachnennungen waren möglich.<br />

Um sich mit dem eigenen Körper noch<br />

wohler <strong>zu</strong> fühlen, würden rund 15 Prozent<br />

auf professionelle Hilfe <strong>zu</strong>rückgreifen.<br />

Davon können sich 14 Prozent<br />

bei Bedarf einen Eingriff <strong>im</strong> Bereich<br />

Hautstraffung oder Faltenreduzierung<br />

vorstellen. Besonders beliebt ist <strong>die</strong><br />

Faltenreduzierung vor allem <strong>im</strong> Süden:<br />

Hier können sich bereits 20 Prozent vorstellen,<br />

„auf jeden Fall“ bzw. „teils/teils“<br />

einen Eingriff <strong>zu</strong>r Faltenreduzierung vornehmen<br />

<strong>zu</strong> lassen. Die Frauen <strong>im</strong> Süden<br />

sind dagegen Schlusslicht bei der Präferenz<br />

<strong>zu</strong>r Brustkorrektur: Nur 4 Prozent<br />

derjenigen, <strong>die</strong> prinzipiell professionelle<br />

Hilfe in Anspruch nehmen würden,<br />

können sich Brustvergrößerungen oder -<br />

verkleinerungen vorstellen. Im Gegensatz<br />

äußerten sich <strong>die</strong> Ostösterreicherinnen<br />

<strong>zu</strong> 14 Prozent und <strong>die</strong> Westösterreicherinnen<br />

sogar <strong>zu</strong> 20 Prozent positiv<br />

da<strong>zu</strong>.<br />

Was tun gegen Falten?<br />

70 Prozent der Befragten nennt Anti-<br />

Falten-Cremes als taugliches Mittel <strong>zu</strong>r<br />

Faltenreduktion, bei den Jüngeren <strong>im</strong><br />

Alter von 30–39 Jahren sind es sogar 79<br />

Prozent. 15 Prozent fällt als weitere<br />

Methode Lifting ein, gefolgt von Botox ®<br />

(12 Prozent, bei den 30-39jährigen 17<br />

Prozent). Nur mehr von jeweils fünf bis<br />

sechs Prozent werden viel Bewegung<br />

und Sport sowie gesunde Ernährung<br />

genannt. Weitere jeweils drei Prozent<br />

sind überzeugt, dass es gegen Falten<br />

hilft, wenn nicht geraucht bzw. kein<br />

Alkohol, dafür aber viel Wasser getrunken<br />

bzw. viel geschlafen wird.<br />

Repräsentative Telefon<strong>um</strong>frage<br />

Für <strong>die</strong> aktuelle Stu<strong>die</strong> des market-Instituts<br />

in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft<br />

Operative Dermatologie<br />

wurden österreichweit 400 Männer<br />

und Frauen von 30 bis 65 Jahren befragt.<br />

Die Umfrage wurde in Form telefonischer<br />

CATI-Interviews durchgeführt.<br />

Die befragten Personen entsprechen in<br />

ihrer Zusammenset<strong>zu</strong>ng und ihren Merkmalen<br />

der österreichischen Bevölkerung<br />

zwischen 30 und 65 Jahren. Die Ergebnisse<br />

sind somit repräsentativ. Die<br />

statistische Schwankungsbreite beträgt<br />

+/– 5 Prozent.<br />

Rückfragen:<br />

Arbeitsgemeinschaft Operative<br />

Dermatologie (AOD)<br />

Vorsitzender OA Dr. Josef Koller<br />

Universitätsklinik für Dermatologie<br />

Salzburg, e-Mail: J.Koller@salk.at<br />

30


März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

SALK<br />

Nach Einführung der laparoskopischen<br />

Cholecystektomie Ende der<br />

80-er Jahre mit raschester weltweiter<br />

Etablierung als chirurgisches Standardverfahren<br />

wurde 1991 von Jakobs erstmals<br />

eine Serie von 20 min<strong>im</strong>al invasiven<br />

Resektionen am Colon und Rekt<strong>um</strong><br />

veröffentlicht.<br />

Obwohl auch <strong>die</strong>se Technik weltweit<br />

rasche Anerkennung fand, kann aus heutiger<br />

Sicht nicht postuliert werden dass<br />

es sich <strong>um</strong> ein flächendeckend angewendetes<br />

Standardverfahren handelt. Eine<br />

<strong>im</strong> Jahre 2000 durchgeführte Umfrage<br />

in Deutschland bestätigte dass nur in<br />

nahe<strong>zu</strong> 50% der chirurgischen Abteilungen<br />

<strong>die</strong>se Technik angeboten wird. Die<br />

Weiterentwicklung der laparoskopischen<br />

colorektalen Chirurgie erfolgte in den<br />

90-er Jahren in spezialisierten Zentren<br />

<strong>die</strong> durch Stu<strong>die</strong>n mit größeren Fallzahlen<br />

<strong>die</strong> Machbarkeit und Sinnhaftigkeit<br />

<strong>die</strong>ser Technik nachweisen konnten.<br />

Als Vorteile der min<strong>im</strong>al invasiven Technik<br />

am Colorekt<strong>um</strong> erwiesen sich in zahlreichen<br />

klinischen Stu<strong>die</strong>n folgende<br />

Punkte:<br />

• Verringerte postoperative Schmerzen<br />

• Verbesserte Lungenfunktion mit geringerer<br />

pulmonaler Morbidität<br />

• Raschere Erholung der Darmfunktion<br />

• Geringere Entzündungsreaktion durch<br />

kleineres Tra<strong>um</strong>a (bessere Immunantwort)<br />

• Verkürzte Aufenthaltsdauer<br />

Laparoskopische<br />

colorektale Chirurgie<br />

Dr. Andreas Heuberger<br />

• Ansprechendes kosmetisches Ergebnis<br />

• Weniger postoperative Adhaesionen<br />

• Weniger Narbenhernien<br />

(Abb.1)<br />

Als Nachteile wurden postuliert:<br />

• Höhere Kosten der Operationsmaterialien<br />

• Längere Operationszeiten<br />

• Lange Lernkurve durch anspruchsvolle<br />

Operationstechnik (mind.40–50<br />

Eingriffe)<br />

• Ausbildungsproblematik<br />

In den vergangenen Jahren hat sich <strong>die</strong><br />

min<strong>im</strong>al invasive Technik bei benigner<br />

Grunderkrankung weitgehend etabliert<br />

und sollte auch als Standardverfahren<br />

angesehen werden. Als akzeptierte Indikation<br />

gilt <strong>hier</strong> vor allem <strong>die</strong> Sigma-<br />

resektion bei Diverticulitis <strong>im</strong> elektiven<br />

Intervall nach konservativer Behandlung<br />

des akuten Schubes. Vorausset<strong>zu</strong>ng<br />

bei <strong>die</strong>sem Verfahren ist jedoch<br />

<strong>die</strong> Einhaltung der Standards der konventionellen<br />

Chirugie hinsichtlich der<br />

Länge des Resektates, das <strong>im</strong> nicht<br />

fixierten Zustand 25 cm nicht unterschreiten<br />

sollte und somit auch häufig<br />

<strong>die</strong> Mobilisation der linken Colonflexur<br />

notwendig macht, <strong>um</strong> eine spannungsfreie<br />

Anastomose <strong>zu</strong> gewährleisten.<br />

(Abb. 2/3/4)<br />

Auch <strong>die</strong> abdominale chirurgische Therapie<br />

des Rekt<strong>um</strong>prolapses sowie der<br />

selteneren Defaekationsstörungen durch<br />

Sigmoidocelen ist heute eine Domäne<br />

des des laparoskopischen Vorgehens mit<br />

Rektopexie bzw. Resektionsrektopexie.<br />

Abb. 3: laparoskopische Anastomose<br />

➡<br />

Abb. 1: Narben nach Lap-Sigma<br />

Abb. 2: intracorporale Anastomose<br />

Abb. 4: intracorporale Colondurchtrennung<br />

31


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Zunehmend häufiger werden auch chronisch entzündliche<br />

Darmerkrankungen, insbesondere <strong>die</strong> Ileocoecalresektion<br />

bei Morbus Crohn, min<strong>im</strong>al invasiv operiert, da bei <strong>die</strong>sem<br />

überwiegend jungem Krankengut das kosmetische Ergebnis<br />

sowie <strong>die</strong> geringeren Adhaesionsbildungen eine wesentliche<br />

Rolle spielen. Diese Indikation setzt jedoch eine hohe chirurgische<br />

Expertise voraus und ist durch eine höhere Konversionsrate<br />

behaftet.<br />

Als ideale Indikation für ein laparoskopisches Vorgehen gilt<br />

auch <strong>die</strong> Anlage von Dünn- und Dickdarmstomata.<br />

Der Einsatz der laparoskopischen Technik be<strong>im</strong> Colorektalkarzinom<br />

wurde durch <strong>die</strong> Publikationen von vermehrt aufgetretenen<br />

Trokarmetastasen (bis <strong>zu</strong> 21 %) Mitte der 90-er<br />

Jahren deutlich verzögert. Als Gründe wurden vor allem <strong>die</strong><br />

Manipulation in T<strong>um</strong>ornähe, falsche Gewebsdissektion und<br />

tra<strong>um</strong>atisches Instr<strong>um</strong>entari<strong>um</strong> angeschuldigt. Mit <strong>zu</strong>nehmneder<br />

Erfahrung und sicher auch Verbesserung des laparoskopischen<br />

Instr<strong>um</strong>entari<strong>um</strong>s (Klammernahtgeräte, Ultraschallskalpell,<br />

atra<strong>um</strong>atische Fasszangen etc.) konnten <strong>die</strong>ses Problem<br />

gelöst werden. Mittlerweilen wurden seit 1996 insgesamt 5<br />

Stu<strong>die</strong>n mit einer Patientenfallzahl von etwa 4000 veröffentlicht<br />

, <strong>die</strong> eine Häufigkeit von Trokarmetastasen in der<br />

Grössenordnung von 0,7 – 1,2 % aufzeigen, – <strong>die</strong>se Daten<br />

entsprechen den Angaben von Wundmetastasen nach konventionellen<br />

Resektionen.<br />

Liegt <strong>die</strong> Diagnose eines colorektalen Karzinoms vor, sind all<br />

<strong>die</strong> oben angeführten Vorteile der min<strong>im</strong>al invasiven Technik<br />

zweitrangig. Es sollten letztlich nur Rezidiv- und Überlebensraten<br />

über <strong>die</strong> Therapiestrategie entscheiden. In den vergangenen<br />

Jahren wurden <strong>die</strong> Kurz- als auch mittleren Langzeitergebnisse<br />

(bis <strong>zu</strong> 4–5 Jahren) der laparoskopischen Chirurgie<br />

in mehreren Multicenterstu<strong>die</strong>n erfasst. Es zeigten sich keine<br />

signifikant höheren Rezidiv- oder reduzierte Überlebensraten.<br />

Obligat ist natürlich <strong>die</strong> Einhaltung der onkologischen Standards<br />

der konventionellen Chirurgie – prox<strong>im</strong>ale Ligatur der<br />

<strong>zu</strong>führenden Gefäße,systematische regionäre Lymphadenektomie,<br />

Vermeidung der T<strong>um</strong>orzellverschleppung und „en<br />

bloc-Resektion“ des t<strong>um</strong>ortragenden Darmsegmentes. (Abb. 5)<br />

Unter <strong>die</strong>sen Vorausset<strong>zu</strong>ngen ist es gerechtfertigt als geübter<br />

laparoskopischer Chirurg auch Malignomchirurgie am Colorekt<strong>um</strong><br />

<strong>zu</strong> betreiben. Einschränkend muß jedoch erwähnt<br />

werden ,dass sich nicht jeder Patient (z.B. erhöhter Body Mass<br />

Index, Comorbidität etc.) bzw. jedes colorektale Karzinom (T4<br />

Sta<strong>die</strong>n, T<strong>um</strong>orlokalisation <strong>im</strong> Transvers<strong>um</strong> oder an den Colonflexuren)<br />

für eine min<strong>im</strong>al invasive Resektionstechnik eignet<br />

und es sich somit <strong>um</strong> ein selektioniertes Patientengut handelt.<br />

Derzeit wird postuliert dass sich <strong>im</strong> günstigsten Fall etwa<br />

40 % der Karzinome für <strong>die</strong>se Technik anbietet.<br />

An der Universitätsklinik für Chirurgie der PMU der Landeskrankenanstalten<br />

wird <strong>die</strong> laparoskopische Technik bei allen<br />

benignen Indikationen am Colorekt<strong>um</strong> als Standardverfahren<br />

32


März 2006 Der Salzburger Arzt aktuell<br />

März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

angewendet. In den vergangenen 4 Jahren<br />

ist vor allem eine stetige Zunahme<br />

an laparoskopischen Sigmaresektionen<br />

wegen rezidivierender Diverticulitis <strong>zu</strong><br />

beobachten. Im Jahre 2005 konnten<br />

insgesamt 35 Sigmaresektionen min<strong>im</strong>al<br />

invasiv durchgeführt werden. Dies entspricht<br />

einer 60 Prozentrate <strong>im</strong> Vergleich<br />

z<strong>um</strong> konventionellen Vorgehen<br />

bei der komplizierten Diverticulitis (hohe<br />

Fallzahl an perforierter Sigmadiverticulitis<br />

<strong>im</strong> Schwerpunktkrankenhaus).<br />

Weiters wurden jährlich zwischen 5–8<br />

laparoskopische Rekt<strong>um</strong>prolapsoperationen<br />

durchgeführt.<br />

Abb. 5: zentrale Gefäßdurchtrennung<br />

In der Malignomchirurgie werden selektionierte<br />

Colorektalkarzinome ebenfalls<br />

min<strong>im</strong>al invasiv onkologisch reseziert.<br />

Die häufigsten laparoskopischen Eingriffe<br />

<strong>um</strong>fassen <strong>hier</strong> <strong>die</strong> Sigmaresektion,<br />

vordere Rekt<strong>um</strong>resektion, abdominoperineale<br />

Rekt<strong>um</strong>exstirpation (Abb.: 6) sowie<br />

<strong>die</strong> Hemicolektomie rechts. Idealerweise<br />

erfolgt <strong>die</strong> Durchführung der onkologischen<br />

Resektionen in Zusammenarbeit<br />

von zwei laparoskopisch versierten<br />

Chirurgen. (Abb. 4/5)<br />

Abb. 6: Rekt<strong>um</strong>präparation Beckenboden<br />

Zusammenfassend kann damit postuliert<br />

werden, dass sich <strong>die</strong> laparoskopischen<br />

Operationsverfahren in der<br />

Viszeralchirurgie weiter etablieren werden.<br />

Man kann gespannt in <strong>die</strong> Zukunft<br />

blicken, welche technischen Erneuerungen<br />

wie z.B.Operationsroboter den<br />

chirurgischen Alltag weiter verändern<br />

werden.<br />

Kontaktaddresse:<br />

OA Dr. A. Heuberger<br />

Universitätsklinik für Chirurgie der PMU<br />

Müllner-Hauptstraße 48<br />

Tel.:4482-57832<br />

E-mail: a.heuberger@salk.at<br />

Benigne Str<strong>um</strong>a und<br />

pr<strong>im</strong>ärer Hyperparathyreoidismus<br />

(pHPT)<br />

■ von Dr. P. Sungler,<br />

Prof. Dr. H. J. Stein<br />

Trotz der mittlerweile in Österreich<br />

sogar erhöhten Jodkochsalzprophylaxe<br />

ist <strong>die</strong> ein- oder beidseitige Vergrößerung<br />

der Schilddrüse mit und<br />

ohne Knoten nach wie vor endemisch.<br />

Sicherlich spielen <strong>im</strong> Endemiegebiet<br />

auch vermehrt genetische Defekte <strong>im</strong><br />

Hormonmetabolismus wie Jodtransportdefekte,<br />

abnorme Bildung von Jodproteinen<br />

oder Hormonresistenzsyndrome<br />

eine Rolle.<br />

Euthyreote Str<strong>um</strong>a:<br />

Die Pathogenese der diffusen und multinodulären<br />

Str<strong>um</strong>a steht noch <strong>im</strong>mer<br />

in Diskussion. Häufig wirkt ein erhöhter<br />

TSH-Spiegel als str<strong>um</strong>igener Faktor.<br />

Moderne chirurgische Strategien<br />

Dr. Paul Sungler<br />

Eine TSH-suppressive Therapie kann<br />

<strong>die</strong> Größe und Häufigkeit von Str<strong>um</strong>a-<br />

Erkrankungen deutlich reduzieren, wobei<br />

<strong>die</strong>s speziell für <strong>die</strong> Adoleszentenstr<strong>um</strong>a<br />

– selbst bei inzipienter Knotenbildung<br />

– gilt. Bei Patienten mit diffuser<br />

oder multinodulärer Schilddrüsenerkrankung<br />

und normalem TSH-Spiegel<br />

kann eine Erklärung darin liegen, dass<br />

eine Untereinheit von Schilddrüsenzellen<br />

eine erhöhte Sensitivität auf TSH<br />

aufweisen, wobei auch Immunglobuline,<br />

Auto<strong>im</strong>munreaktionen sowie<br />

Wachst<strong>um</strong>sfaktoren auf molekularbiologischer<br />

Ebene eine Rolle spielen.<br />

Hyperthyreote Str<strong>um</strong>a:<br />

Die häufigste Form der Hyperthyreose<br />

ist <strong>die</strong> diffuse oder Immunhyperthyreose,<br />

auch bekannt unter dem Begriff<br />

der Basedow-Str<strong>um</strong>a. Die Ursache ist<br />

eine Auto<strong>im</strong>munerkrankung und manifestiert<br />

sich durch eine diffuse Str<strong>um</strong>a,<br />

einen Exophthalmus und sehr selten<br />

auch mit einem prätibialen Myxödem.<br />

Dabei st<strong>im</strong>ulieren gegen den TSH-Rezeptor<br />

gerichtete Antikörper <strong>die</strong> Pro-<br />

➡<br />

33


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Abb. 1: postop. Bild nach Thyreoidektomie<br />

wegen Mb. Basedow<br />

duktion von Schilddrüsenhormon autonom.<br />

Zusätzlich n<strong>im</strong>mt <strong>die</strong> Vaskularisierung<br />

der Schilddrüse stark <strong>zu</strong>. Dies<br />

kann <strong>im</strong> Vollbild der Erkrankung <strong>zu</strong><br />

einem klassischen Schwirren über der<br />

Schilddrüse führen. Eine hereditäre<br />

Komponente ist seit langem bekannt<br />

und führt bei erkrankten, eineiigen<br />

Zwillingen <strong>zu</strong> einer Prädominanz von<br />

30 bis 60%.<br />

Bei den Hyperthyreosen findet sich<br />

auch häufig <strong>die</strong> toxische, multinoduläre<br />

Str<strong>um</strong>a, wobei einer oder mehrere<br />

Knoten <strong>im</strong> Rahmen einer Autonomie<br />

<strong>zu</strong>r Hyperthyreose führen.<br />

Das solitäre, toxische Adenom führt<br />

bei nur 13% der Patienten jünger als 60<br />

Jahre <strong>zu</strong> einer Thyreotoxikose, dafür<br />

aber bei knapp 60% aller Patienten<br />

über 60 Jahre.<br />

Chirurgisches Behandlungsziel bei allen<br />

Hyperthyreosen ist <strong>die</strong> postoperative<br />

und permanente Hypothyreose, welche<br />

nur mittels radikalen Operationsmethoden,<br />

insbesondere be<strong>im</strong> Morbus Basedow,<br />

erreicht werden können.<br />

Chirurgische Therapie:<br />

Schilddrüsenchirurgische Eingriffe zählen<br />

nach wie vor <strong>zu</strong> den häufigsten<br />

elektiven Operationen.<br />

Indikationen für ein operatives Vorgehen:<br />

Euthyreose:<br />

• Deutliche Vergrößerung der Schilddrüse<br />

mit Knoten (Ausnahme Adoleszentenstr<strong>um</strong>a)<br />

• Subjektive und objektive mechanische<br />

Beeinträchtigung<br />

• Wachst<strong>um</strong>stendenz der Knoten<br />

• Größere, bereits mehrfach punktierte<br />

Zysten<br />

• Knoten mit Malignitätsverdacht (suspektes<br />

Feinnadelpunktat)<br />

Hyperthyreose:<br />

• Multinoduläre Str<strong>um</strong>en mit Autonomie<br />

• Autonome Adenome bei Ablehnung<br />

einer Radiojodtherapie<br />

• Diffuse Hyperthyreosen mit Wachst<strong>um</strong>stendenz<br />

unter Thyreostatika<br />

• Hyperthyreosen mit Thyreostatika-<br />

Unverträglichkeit<br />

• Hyperthyreosen bei Frauen mit Kinderwunsch.<br />

• Immunhyperthyreose/Morbus Basedow<br />

mit endokriner Orbitopathie<br />

Abb. 2: Lobektomiepräparat bei MIVARAT<br />

Entsprechend der modernen Literatur<br />

ergibt sich durch den Erhalt von funktionellem<br />

Schilddrüsengewebe kein<br />

hormoneller Vorteil für schilddrüsenoperierte<br />

Patienten. Im Gegenteil wurde<br />

inzwischen nachgewiesen, dass trotz<br />

konsequenter Nachsorge und hormoneller<br />

Prophylaxe ca. 20 % der Str<strong>um</strong>en<br />

ein Rezidiv entwickeln. Da <strong>die</strong> Reoperation<br />

eine deutlich erhöhte Morbidität,<br />

speziell <strong>im</strong> Hinblick auf den Nervus laryngeus<br />

recurrens aufweist, empfiehlt<br />

sich auch bei der benignen Str<strong>um</strong>a eine<br />

Lobektomie des knotentragenden Lappens<br />

bzw. bei Beidseitigkeit entweder<br />

<strong>die</strong> Lobektomie der einen Seite mit<br />

Near-total-Resektion (Schilddrüsenrest<br />

< 5 g) kontralateral, oder auch <strong>die</strong> Thyreoidektomie.<br />

In Zentren mit einer guten Übung in<br />

der Darstellung des Nervus laryngeus<br />

recurrens sowie der Epithelkörperchen<br />

ergeben sich trotz der radikaleren Operationsmethode<br />

keine erhöhten Morbiditäten<br />

<strong>im</strong> Sinne der Rekurrensläsion<br />

oder des postoperativen Hypoparathyreoidismus.<br />

Bei punktionszytologischem Verdacht<br />

auf eine Bösartigkeit muss ipsilateral<br />

eine Lobektomie durchgeführt werden,<br />

<strong>um</strong> bei falsch negativem Schnellschnittbefund<br />

<strong>die</strong>se Seite keinesfalls nachoperieren<br />

<strong>zu</strong> müssen.<br />

Im Regelfall wird sicherheitshalber eine<br />

zentrale Halslymphknotendissektion<br />

angeschlossen und <strong>die</strong> kontralaterale<br />

Seite – sofern sonographisch und/oder<br />

intraoperativ keine Knoten nachweisbar<br />

waren – ohne weitere Exploration belassen.<br />

Sind auf der Gegenseite jedoch sonographisch<br />

oder klinisch Knoten nachweisbar,<br />

ist eine Near-total-Resektion<br />

mit einem Rest < 5 g durch<strong>zu</strong>führen.<br />

Dies insbesondere deshalb, als ein<br />

Schilddrüsenrest <strong>die</strong>ser Größe in der<br />

Regel durch eine einmalige Radiojodtherapie<br />

nuklearmedizinisch ausgeschaltet<br />

werden kann, sollte in der endgültigen<br />

Histologie letztendlich doch<br />

ein Karzinom diagnostiziert werden.<br />

Bei multinodulären, hyperthyreoten<br />

Str<strong>um</strong>en gelten <strong>die</strong> gleichen chirurgischen<br />

Resektionsregeln wie für <strong>die</strong><br />

euthyreoten Formen. Lediglich bei uninodösen<br />

Autonomien kann ein weniger<br />

radikales Resektionsausmaß arg<strong>um</strong>entiert<br />

werden.<br />

Der Morbus Basedow stellt ab dem<br />

zweiten konservativen Therapieversa-<br />

Weiter auf Seite 36 ➡<br />

Abb. 3: Nervus laryngeus recurrens mit rr.<br />

tracheales et oesophagici<br />

34


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medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Abb. 4: Zustand nach Thyreoidektomie<br />

am 7. postop. Tag<br />

gen, vor allem be<strong>im</strong> Vorliegen einer endokrinen<br />

Orbitopathie (Kontraindikation<br />

für eine Radiojodtherapie), <strong>die</strong> Indikation<br />

<strong>zu</strong>r Thyreoidektomie oder<br />

Near-total-Thyreoidektomie dar. Aufgrund<br />

der häufigen entzündlichen Gewebsreaktion<br />

ist <strong>die</strong> Basedow-Str<strong>um</strong>a<br />

selbst für den erfahrenen endokrinen<br />

Chirurgen eine besondere Herausforderung<br />

in Hinblick auf <strong>die</strong> Präparation der<br />

Nervi recurrentes und der Nebenschilddrüsen.<br />

Morbidität:<br />

In ausgewiesenen Zentren und be<strong>im</strong><br />

erfahrenen endokrinen Chirurgen liegt<br />

<strong>die</strong> permanente Rekurrensparese-Rate<br />

<strong>um</strong> ein 1 %, auch <strong>die</strong> Rate des permanenten<br />

Hyperparathyreoidismus übersteigt<br />

<strong>hier</strong> nicht 1–2 %. Diese niedrige<br />

Morbidität lässt sich nur durch konsequente<br />

Übung der Darstellung des Nervus<br />

laryngeus recurrens, am Besten unter<br />

Zuhilfenahme optischer Sehbehelfe<br />

wie Lupenbrille oder autofokusierendem,<br />

stufenlos bis 9-fach vergrößerndem,<br />

kopfgetragenen Mikroskop (Varioscope<br />

® AF3 oder M5) erreichen.<br />

Die Neurost<strong>im</strong>ulation des Nervens stellt<br />

wegen der Möglichkeit falsch positiver,<br />

wie auch falsch negativer Ergebnisse<br />

kein breit etabliertes Verfahren dar.<br />

Min<strong>im</strong>al invasive Methoden:<br />

Im Gegensatz <strong>zu</strong> den laparoskopischen,<br />

min<strong>im</strong>al invasiven Verfahren konnte<br />

sich <strong>die</strong> min<strong>im</strong>al invasive Chirurgie der<br />

Schilddrüse mittels Gasinsufflation nur<br />

in vereinzelten Zentren etablieren. Im<br />

Gegensatz da<strong>zu</strong> erleben <strong>die</strong> gaslosen,<br />

min<strong>im</strong>al invasiven Verfahren, speziell<br />

unter Zuhilfenahme von Videosystemen<br />

(MIVAT), einen Aufschwung.<br />

Wir haben an der Universitätsklinik für<br />

Chirurgie in Salzburg unter Zuhilfenahme<br />

des Varioscopes ® und unter<br />

Verwendung von speziell miniaturisiertem<br />

Instr<strong>um</strong>entari<strong>um</strong> <strong>die</strong> Methode der<br />

min<strong>im</strong>al invasiven, Varioscope-assistierten<br />

Thyreoidektomie (MIVARAT) entwickelt,<br />

wobei über den regelhaften<br />

Abb. 5: Min<strong>im</strong>al invasive Chirurgie bei pHPT<br />

Abb. 6: Zustand nach Thyreoidektomie<br />

near-total 2 Monate postoperativ<br />

Zugang eines Kocher’schen Kragenschnittes<br />

von ca. 2,5 bis 4 cm alle oben<br />

beschriebenen Prinzipien der modernen<br />

Therapie der Schilddrüsen inklusive<br />

der Thyreoidektomie und zentralen<br />

Halsdissektion durchgeführt werden<br />

können. Ein weiterer Vorteil <strong>die</strong>ser Methode<br />

besteht darin, dass ohne kosmetische<br />

Verschlechterung bei technischer<br />

Undurchführbarkeit der min<strong>im</strong>al invasiven<br />

Methode (Größe der Str<strong>um</strong>a) eine<br />

Schnitterweiterung durchgeführt werden<br />

kann.<br />

Abb. 7: Varioscope ® M5 Autofokus 2,5- bis 9-fach vergrößernd mit digitaler<br />

Videosignalableitung vom rechten Okular<br />

Chirurgie der Nebenschilddrüse:<br />

Durch <strong>die</strong> verbesserte Abklärung von<br />

Osteoporosen und das vermehrte Augenmerk<br />

auf <strong>die</strong> Hyperkalzämie, speziell<br />

auch bei Nephrolithiasis wird<br />

der pr<strong>im</strong>äre Hyperparathyreoidismus<br />

(pHPT) häufiger diagnostiziert. Prinzipiell<br />

sollte jeder diagnostizierte pHPT<br />

nach nuklearmedizinischer Abklärung<br />

mittels Parathormonbest<strong>im</strong>mung, Harnanalyse<br />

und MIBI-Szintigraphie operativ<br />

saniert werden.<br />

Weiter auf Seite 38 ➡<br />

36


Studio G. Urabl / Foto: Mauritius Die Bildagentur/03567144<br />

März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

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37


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Dies insbesondere, da <strong>die</strong> bunte Symptomatik<br />

des pHPT mit Nephrolithiasis,<br />

Osteoporose, den Knochen- und Gelenksschmerzen,<br />

den häufig initial unerklärlichen<br />

quälenden Bauchbeschwerden<br />

sowie einer Pankreatitis verhindert<br />

wird. Da<strong>zu</strong> kommt, dass durch <strong>die</strong><br />

länger dauernde Hyperkalziämie eine<br />

raschere und z.T. hochgradige Verengung<br />

vor allem kleinerer Gefäße auftritt,<br />

was <strong>zu</strong> einer nachgewiesenen höheren<br />

Inzidenz an komplizierten Gefäßerkrankungen<br />

und der auch daraus resultierenden<br />

erhöhten Morbidität und<br />

Mortalität durch Myokardinfarkte führt.<br />

Entgegen der früheren Notwendigkeit<br />

der Darstellung aller vier Epithelkörperchen<br />

mit einem entsprechenden Operationsaufwand<br />

und einer erhöhten<br />

Morbidität ist es heute möglich, durch<br />

<strong>die</strong> präoperative Lokalisationsdiagnostik<br />

und das intraoperativ durchgeführte<br />

Parathormonmonitoring <strong>die</strong><br />

Operation auch min<strong>im</strong>al invasiv über<br />

einen Schnitt von 2 bis 2,5 cm unter<br />

Zuhilfenahme des Varioskops (MIVA-<br />

RAP) durch<strong>zu</strong>führen und eine definitive<br />

Sanierung <strong>zu</strong> erreichen.<br />

An der Universitätsklinik für Chirurgie<br />

in Salzburg konnte bei über 99 % aller<br />

Patienten (n = 190) mit pHPT das Epithelkörperchenadenom<br />

aufgefunden<br />

werden, eine Persistenz bzw. ein Wiederauftreten<br />

der Hyperkalzämie wurde<br />

lediglich bei 4 Patienten (2.1 %) gefunden.<br />

I. OA Dr. Paul Sungler, Universitätsklinik<br />

für Chirurgie Paracelsus Medizinische<br />

Privatuniversität SALK<br />

Müllner Hauptstr. 48, 5020 Salzburg<br />

Mail: p.sungler@salk.at<br />

Tel. 0662/4482-57362, Fax: 4482-51008<br />

In einer der nächsten Ausgaben lesen <strong>Sie</strong><br />

Chirurgie der malignen Str<strong>um</strong>a<br />

von OA Dr. Paul Sungler<br />

Themen aus der Universitätsklinik für Chirurgie<br />

Weitere Themen aus der Universitätsklinik für Chirurgie der Paracelsus Medizinischen<br />

Privatuniversität Salzburg und Leitung von Univ. Prof. Dr. Hubert J Stein:<br />

Min<strong>im</strong>al invasive Thorakoskopische Chirurgie<br />

(von Dr. J. Hutter und Prof. Dr. H. J. Stein)<br />

Lebermetastasenchirurge<br />

(von Dr. A. Amerhauser und Prof. Dr. H. J. Stein)<br />

Moderne Chirurgie von Bauchwand- und Leistenbrüchen<br />

(von D. Gmeiner und Prof. Dr. H. J. Stein)<br />

Laparoskopische Therapie der gastroösophagealen Refluxkrankheit<br />

(von Dr. M. Baschata und Prof. Dr. H. J. Stein)<br />

Funktions-und morphologiegerechte Chirurgie der Schilddrüse<br />

und Nebenschilddrüse – Teil 2<br />

(von Dr. P. Sungler und Prof. Dr. H. J. Stein)<br />

Semesterprogramm Sommersemester 2006<br />

Universitätsklinik für Dermatologie, PMU<br />

Täglich 12.00 Uhr Ambulanzvisite.<br />

Mittwoch 15.00 Uhr bis 16.00 Uhr Fallbesprechungen, Seminare<br />

und Diskussion klinisch relevanter Publikationen. Für<br />

den Besuch <strong>die</strong>ser Veranstaltungen werden von der Klinik<br />

Diplom-Fortbildungsstunden vergeben.<br />

Der etwaige Ausfall der Veranstaltungen kann tags <strong>zu</strong>vor <strong>im</strong><br />

Chefsekretariat der Klinik (0662/4482/3001) erfragt werden.<br />

19.4.2006, 15.00 Uhr<br />

Seminar Dr.S.Gamper / OA.Dr. M.Emberger:<br />

„Pitfalls aus Klinik und Histologie“ (Seminarra<strong>um</strong> eb haus)<br />

24.4.2006, 15.00 Uhr<br />

Seminar Prof. Dedee Murrell (Australia):<br />

„Genotype – phenotype case stu<strong>die</strong>s in eb“<br />

(Seminarra<strong>um</strong> eb haus)<br />

3.5.2006, 15.00 Uhr<br />

Seminar Prof.Reinhard D<strong>um</strong>mer (Zürich):<br />

„Neues in der Therapie der T-Zell Lymphome“<br />

(Seminarra<strong>um</strong> eb haus)<br />

akkreditierter Veranstalter<br />

4.5.2006, 19.00 Uhr<br />

MINIMED-Studi<strong>um</strong>: OA Dr.J.Koller<br />

WIEVIEL SONNE VERTRÄGT UNSERE HAUT – Hautt<strong>um</strong>ore<br />

erkennen, behandeln und vorbeugen (SN-Saal)<br />

10.5.2006, 15.00 Uhr<br />

Seminar Dr.R.Pletzer, H.Gerdenits (UOP):<br />

„Die zehn goldenen Regeln der Dok<strong>um</strong>entation und Aufklärung.<br />

Wer haftet bei Behandlungsfehlern?“ (Seminarra<strong>um</strong><br />

eb haus)<br />

24.5.2006, 15.00 Uhr<br />

Seminar OA Dr.M.Emberger:<br />

„Kutane und systemische Mastozytosen“<br />

(Seminarra<strong>um</strong> eb haus)<br />

21.6.2006, 15.00 Uhr<br />

Seminar OA Dr.W.Hangler: „Update Wundauflagen“<br />

(Seminarra<strong>um</strong> eb haus)<br />

28.6.2006, 15.00 Uhr<br />

DIAKLINIK (Seminarra<strong>um</strong> eb haus)<br />

38


März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

Univ.-Klinik für Geriatrie<br />

der SALK/PMU<br />

Akutgeriatrie – war<strong>um</strong>?<br />

Pr<strong>im</strong>. Dr. Peter Erhart<br />

Obwohl in fast allen Industriestaaten<br />

verwirklicht, zeigen <strong>die</strong> <strong>im</strong>mer<br />

wiederkehrenden Diskussionen, dass<br />

Aufgabenbereich und Möglichkeiten<br />

der spezifisch-geriatrischen Medizin,<br />

insbes. akutgeriatrischer Abteilungen in<br />

Österreich offensichtlich nicht ausreichend<br />

bekannt bzw. akzeptiert sind.<br />

Die ständig wiederkehrende Frage, welcher<br />

Fachdisziplin „gehört“ <strong>die</strong> Geriatrie<br />

an und <strong>die</strong> Schwierigkeit, den überfälligen<br />

Additivfacharzt oder ein universitären<br />

Lehrstuhl für Geriatrie <strong>zu</strong> realisieren,<br />

sind als besondere Hemmnisse für <strong>die</strong><br />

notwendige Weiterentwicklung der<br />

Akutgeriatrie hervor<strong>zu</strong>heben.<br />

Es ist jedoch objektiv <strong>zu</strong> begründen und<br />

in den meisten Staaten bereits anerkannt,<br />

dass es zwischen den Abteilungen<br />

für Akutgeriatrie und den verschiedenen<br />

fachspezifisch orientierten Akutabteilungen<br />

nicht <strong>um</strong> Konkurrenzierung,<br />

sondern <strong>um</strong> <strong>die</strong> dringend notwendige<br />

Ergän<strong>zu</strong>ng in einem <strong>im</strong>mer<br />

wichtiger werdenden akutmedizinischen<br />

stationären Versorgungsauftrag geht.<br />

Zur Verdeutlichung der D<strong>im</strong>ension der<br />

<strong>zu</strong>künftigen Probleme ist auf <strong>die</strong> gravierende<br />

demografische Entwicklung und<br />

<strong>die</strong> besonderen Versorgungsbedürfnisse<br />

mult<strong>im</strong>orbider Alterspatienten hin<strong>zu</strong>weisen.<br />

Lebten 1900 in Österreich ca. 500.000<br />

über 65-Jährige (9% der Gesamtbevölkerung),<br />

so stieg <strong>die</strong> Zahl 1990 auf 1,6<br />

Mio. (20,3% der Gesamtbevölkerung),<br />

2030 werden ca. 2,6 Mio. über 65-Jährige<br />

erwartet.<br />

Die größte Zuwachsrate zeigen dabei<br />

<strong>die</strong> Hochaltrigen, wobei das Pflegefallrisiko<br />

bei den über 85-Jährigen bei 31%<br />

liegt.<br />

Zugleich ist mit <strong>die</strong>ser Entwicklung eine<br />

deutliche Abnahme der jüngeren Bevölkerung,<br />

also auch der <strong>zu</strong>künftig Pflegenden<br />

<strong>zu</strong> erwarten. Das Bundesland Salzburg<br />

wird von <strong>die</strong>ser Entwicklung in besonderem<br />

Maße betroffen sein.<br />

Bleibende Behinderung, Verlust der<br />

Selbstständigkeit, resultierend aus akuten,<br />

subakuten und chronischen <strong>im</strong>mobilisierenden<br />

Krankheitsgeschehen oder<br />

intellektuellen Abbauerscheinungen<br />

werden von alten Menschen als elementare<br />

Bedrohung erlebt.<br />

H<strong>um</strong>anitäre, <strong>zu</strong>gleich aber auch <strong>im</strong>mer<br />

dringendere ökonomische Aspekte (z.B.<br />

abnehmende personelle u. wirtschaftliche<br />

Ressourcen in der Pflege) machen<br />

es in Anbetracht der dargelegten Entwicklung<br />

unverzichtbar und dringlich,<br />

effiziente medizinische und soziale Interventions-<br />

und Versorgungsstrukturen<br />

<strong>zu</strong>r Verhinderung irreversibler Hilfsund<br />

Pflegebedürftigkeit auf<strong>zu</strong>bauen.<br />

Geriatrische Teamarbeit: Physiotherapie<br />

Abteilungen für Akutgeriatrie/Remobilisation<br />

wird in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

besondere Bedeutung <strong>zu</strong>gewiesen.<br />

Akutgeriatrie/Remobilisation<br />

(AG/R)<br />

Vorweg ist fest<strong>zu</strong>halten, dass <strong>die</strong> Univ.-<br />

Klinik für Geriatrie in Salzburg aufgrund<br />

ihrer jahrzehntelangen akutgeriatrischen<br />

Erfahrungen und opt<strong>im</strong>ierten<br />

Abteilungsstrukturen als Referenzabteilung<br />

an der Entwicklung des Konzeptes<br />

AG/R des Österr. Krankenanstaltenplanes<br />

<strong>im</strong> besonderen Maße beteiligt<br />

war. Die Strukturqualitätskriterien der<br />

AG/R können somit über <strong>die</strong> Leistungen<br />

der Univ.-Klinik für Geriatrie dargestellt<br />

werden.<br />

Was ist eine Abteilung für Akutgeriatrie/Remobilisation?<br />

Entsprechend dem Konzept AG/R ist <strong>die</strong><br />

Univ.-Klinik für Geriatrie laut Österr.<br />

Krankenanstaltenplan definiert als fächerübergreifender<br />

Pr<strong>im</strong>är- und Sekundärversorgungsbereich<br />

für geriatrische<br />

Patienten durch ein geriatrisch<br />

qualifiziertes, interdisziplinäres Team<br />

und durch ein multid<strong>im</strong>ensionales Behandlungs-<br />

und Betreuungsangebot,<br />

➡<br />

39


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

welches medizinische, funktionelle, psychische, kognitive und<br />

soziale Aspekte der Erkrankung gleichermaßen berücksichtigt<br />

(ÖBIG).<br />

Da Geriatrie (noch) kein eigenes Fach ist, <strong>die</strong> Leitung einer<br />

AG/R jedoch durch einen Facharzt erfolgen muss, sind da<strong>zu</strong><br />

<strong>die</strong> fachlichen Schwerpunkte heran<strong>zu</strong>ziehen, welche an jeder<br />

AG/R <strong>im</strong> internistischen und neurologischen/psychogeriatrischen<br />

Bereich liegen.<br />

Die Leitung der AG/R soll demnach durch einen Facharzt für<br />

Innere Medizin oder Neurologie erfolgen. Bei möglicher Beschreibung<br />

einer schwerpunktbezogenen Gliederung einer<br />

größeren Abteilung für AG/R ist jedoch fest<strong>zu</strong>halten, dass in jedem<br />

Bereich der ganzheitliche fächerübergreifende Versorgungsauftrag<br />

verbindlich ist, will man mult<strong>im</strong>orbiden Alterspatienten<br />

in ihren komplexen Behandlungsbedürfnissen gerecht<br />

werden.<br />

Wer ist <strong>die</strong> Zielgruppe der AG/R?<br />

Zielgruppe der AG/R sind lt. ÖKAP geriatrische Patienten mit<br />

folgenden Kennzeichen:<br />

• Somatische und/ oder psychische Mult<strong>im</strong>orbidität, <strong>die</strong> eine<br />

stationäre Akutbehandlung erforderlich macht.<br />

01 20060006 REM<br />

Leicht <strong>zu</strong> merken:<br />

1x täglich<br />

Bei leichter bis mittelschwerer Alzhe<strong>im</strong>er-Demenz<br />

1x<br />

täglich<br />

Wohlfühl-Atmosphäre in der Geriatrie<br />

• Einschränkung oder Bedrohung der Selbstständigkeit durch<br />

den Verlust funktioneller oder kognitiver Fähigkeiten bzw.<br />

psychosoziale Probleme.<br />

• Bedarf an funktionsfördernden, funktions<strong>erhalten</strong>den oder<br />

reintegrierenden Maßnahmen der geriatrischen Rehabilitation.<br />

Das Konzept AG/R richtet sich somit nach den verschiedenen<br />

Behandlungserfordernissen von komplexen fächerübergreifenden<br />

Krankheitsgeschehen, welche ein hohes Risiko <strong>zu</strong> funktionellen<br />

Einschränkungen und damit Immobilisierung beinhalten.<br />

Dementsprechend stellt <strong>die</strong> AG/R einen ganzheitlichen kurativen<br />

und insbesondere auch rehabilitativen Behandlungsansatz<br />

in den Vordergrund, welcher fächerübergreifend sämtliche<br />

somatischen, psychischen und sozialen Störungen und<br />

Risikofaktoren in einem ganzheitlichen diagnostischen (geriatrisches<br />

Assessment) und therapeutischen Ansatz erfasst. Da<strong>zu</strong><br />

sind spezifische personelle, organisatorische, fachliche, strukturelle<br />

und rä<strong>um</strong>liche Rahmenbedingungen notwendig, welche<br />

nach allgemeiner Auffassung an den sich <strong>zu</strong>nehmend spezialisierenden<br />

fach- bzw. organbezogenen Akutabteilungen<br />

bzw. Fachdisziplinen nicht oder nur sehr mangelhaft vorgehalten<br />

werden können.<br />

Herausragendes Kennzeichen der AG/R ist das interdisziplinäre<br />

Team, welches sich an größeren Einrichtungen wie der<br />

Univ.-Klinik für Geriatrie in Salzburg aus Ärzten/Innen, Pflegepersonen,<br />

Mitarbeitern aus den Bereichen Physio- und Ergotherapie,<br />

Logopä<strong>die</strong>, Psychologie, Sozial<strong>die</strong>nst, Heilmassage<br />

sowie der Übergangs- und An<strong>im</strong>ationspflege <strong>zu</strong>sammensetzt.<br />

Neben besonderer fachlicher Kompetenz des Einzelnen ist<br />

Teamarbeit eine wesentliche Grundlage der geriatrischen Medizin.<br />

Die wöchentliche gemeinsame Evaluierung von Therapieerfolgen<br />

und Behandlungsplanung <strong>im</strong> Rahmen interdisziplinärer<br />

Teamsit<strong>zu</strong>ngen ist von besonderer Bedeutung.<br />

Das wesentliche diagnostische Instr<strong>um</strong>ent der AG/R und weitere<br />

Grundlage des Dialoges des großen multiprofessionellen<br />

40


März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

Teams ist das geriatrische Assessment. Dabei werden somatische,<br />

kognitive, psychische und soziale Defizite, aber insbes.<br />

auch <strong>erhalten</strong>e Ressourcen des Patienten strukturiert erhoben<br />

und in eine multid<strong>im</strong>ensionale Bewertung des gesundheitlichen<br />

Zustandes integriert (ÖBIG).<br />

Funktionsverbessernde, funktions<strong>erhalten</strong>de und reintegrierende<br />

therapeutische Maßnahmen der vielseitigen geriatrischen<br />

Rehabilitation (der Begriff Remobilisation beschreibt<br />

aus unserer Sicht <strong>die</strong> vielseitige rehabilitative Aufgabenstellung<br />

nur mangelhaft) sind zentraler Bestandteil des Leistungsangebotes<br />

der AG/R. Zielset<strong>zu</strong>ng ist <strong>die</strong> Verbesserung des Gesundheits<strong>zu</strong>standes<br />

und Erhaltung der Selbstständigkeit des Patienten.<br />

Die Rehabilitation stellt dabei einen integralen Anteil der<br />

geriatrischen Akutbehandlung dar, <strong>die</strong> vielseitigen Maßnahmen<br />

von Physio- und Ergotherapie, Logopä<strong>die</strong>, Heilmassage,<br />

Psychologie und Sozial<strong>die</strong>nst sollen somit z<strong>um</strong> frühest möglichen<br />

Zeitpunkt eingesetzt werden.<br />

Univ.-Klinik für Geriatrie<br />

Entsprechend unserem jahrzehntelang bestehenden akutgeriatrischen<br />

Versorgungsauftrag hat <strong>die</strong> Univ.-Klinik für Geriatrie<br />

Schwerpunkte bei altersbedingten neurologischen und psychogeriatrischen<br />

Erkrankungen, denen häufig komplexe interne<br />

Krankheitsgeschehen <strong>zu</strong> Grunde liegen.<br />

Im Vordergrund der Aufnahmen stehen damit Patienten mit<br />

Schlaganfallerkrankungen, peripher-neurologischen Erkrankungen,<br />

Schmerzen insbes. bei akuten und chronischen Knochen-<br />

und Gelenkserkrankungen, Parkinsonsyndrom und psychogeriatrischen<br />

Krankheitsbildern, wie organische Psychosyndrome,<br />

depressive Zustandsbilder und dementielle Erkrankungen.<br />

Aufgrund der rehabilitativen Schwerpunktbildung werden<br />

auch Patienten mit drohender oder bereits eingetretener Immobilisierung<br />

<strong>im</strong> Rahmen internistischer, orthopädischer und<br />

insbesondere unfallchirurgischer Erkrankungen aufgenommen,<br />

wenn <strong>die</strong> Betroffenen nach Pr<strong>im</strong>ärversorgung an den <strong>zu</strong>ständigen<br />

Fachabteilungen einer intensiven multidisziplinären Rehabilitation<br />

bedürfen.<br />

Fächerübergreifende Mult<strong>im</strong>orbidität und funktionelle Defizite<br />

spielen eine besondere Rolle, Rehabilitationsbedürftigkeit<br />

bzw. -fähigkeit sind besondere Aufnahmekriterien.<br />

Die Leistungen der Univ.-Klinik für Geriatrie werden an 6<br />

Stationen mit insgesamt 119 systemisierten Betten, einer rehabilitativ<br />

orientierten Tagesklinik mit 12 Plätzen, einer allgemein<br />

geriatrisch/psychogeriatrischen Ambulanz sowie in<br />

einem vielseitigen Rehabilitationsbereich erbracht.<br />

2005 wurden <strong>im</strong> stationären Bereich 2372 Patienten (durchschnittliche<br />

Aufenthaltsdauer 16,6 Tage), an der Tagesklinik<br />

543 Patienten behandelt.<br />

Die Bettenstationen bieten großzügige rä<strong>um</strong>liche und funktionelle<br />

Rahmenbedingungen, eine opt<strong>im</strong>ierte Infrastruktur<br />

und milieutherapeutische Gestaltung, insbes. <strong>im</strong> psychogeriatrischen<br />

Versorgungsbereich.<br />

Unsere rehabilitativ orientierte Tagesklinik war <strong>die</strong> erste ihrer<br />

Art in Österreich und kann auf eine langjährige erfolgreiche<br />

Tätigkeit hinweisen. Diese teilstationäre Einrichtung <strong>die</strong>nt der<br />

Vermeidung bzw. Verkür<strong>zu</strong>ng stationärer Aufenthalte von Patienten,<br />

<strong>die</strong> nicht einer 24-stündigen Betreuung bedürfen.<br />

Diagnosen- und -Therapiespektr<strong>um</strong> sind grundsätzlich ähnlich<br />

dem des stationären Bereiches, Schwerpunkte liegen also bei<br />

Schlaganfallerkrankungen, Parkinsonsyndrom, Sturzfolgen sowie<br />

Schmerzproblemen insbes. bei akuten und chronischen<br />

Knochen- und Gelenkserkrankungen.<br />

Neben Übernahmen aus dem eigenen stationären Bereich<br />

und von anderen Abteilungen werden <strong>die</strong> Patienten mehrheitlich<br />

von niedergelassenen Ärzten <strong>zu</strong>gewiesen; eine Erstbeurteilung<br />

in der Ambulanz ist vorgesehen.<br />

Die Leistungen des Rehabilitationsbereiches wurden bereits<br />

vorhergehend besprochen, sie erfolgen in vielseitigen, rä<strong>um</strong>lichen<br />

und technisch großzügig ausgestatteten Einrichtungen für<br />

Physiotherapie (incl. Therapiebad), Ergotherapie, Logopä<strong>die</strong><br />

sowie Heilmassage.<br />

Der psychologische Dienst ist verantwortlich für psychotherapeutische<br />

und psychologische Behandlungen sowie insbes.<br />

auch psychologische Untersuchungtests.<br />

Wesentlichste Aufgabe der Übergangspflege ist <strong>die</strong> Vorbereitung<br />

der Entlassung sowie <strong>die</strong> begrenzte Nachbetreuung von<br />

psychogeriatrischen Patienten (vorwiegend mit dementiellen<br />

V<strong>erhalten</strong>sstörungen bei<br />

Demenz<br />

mit Zulassung * behandeln!<br />

>>> bei Symptomen wie Aggressivität,<br />

Umherwandern, Schlaflosigkeit etc...<br />

>>> Standarddosis: 1mg/Tag<br />

>>> Einziges <strong>zu</strong>gelassenes Atypik<strong>um</strong> bei<br />

schweren V<strong>erhalten</strong>sstörungen mit Demenz<br />

>>> KASSENFREI<br />

*„Risperdal ist <strong>zu</strong>r Behandlung von schweren V<strong>erhalten</strong>sstörungen bei Patienten mit Demenz nur indiziert,<br />

wenn Symptome auftreten, <strong>die</strong> den Patienten selbst oder seine Umwelt gefährden und <strong>die</strong> durch<br />

andere Maßnahmen nicht <strong>zu</strong> beherrschen sind“.<br />

➡<br />

41


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Erkrankungen). Durch <strong>die</strong> kontrollierten<br />

Rückführungsmaßnahmen in <strong>die</strong> gewohnte<br />

Umgebung können lange stationäre<br />

Krankenhausaufenthalte und Pflegehe<strong>im</strong>aufnahmen<br />

vermieden werden.<br />

Die An<strong>im</strong>ationspflege ist eine wichtige<br />

Aufgabenstellung der psychogeriatrischen<br />

Behandlung mit biographischem<br />

Ansatz, <strong>im</strong> Vordergrund stehen vielseitige<br />

tagesstrukturierende Maßnahmen.<br />

Der Sozial<strong>die</strong>nst ist ein unverzichtbarer<br />

Leistungsbereich einer Geriatrischen<br />

Abteilung, nachdem ein hoher Großteil<br />

der Patienten allein stehend sowie in<br />

vielfacher Hinsicht hilfsbedürftig ist und<br />

bei Entlassungsvorgängen <strong>um</strong>fangreiche<br />

soziale Maßnahmen geplant und <strong>um</strong>gesetzt<br />

werden müssen. Aufgaben sind<br />

Beratungsgespräche mit Angehörigen,<br />

He<strong>im</strong>vermittlungen und Hausbesuche<br />

sowie Kontakte <strong>zu</strong> sozialen Diensten,<br />

Ämtern und Pensionsversicherungen.<br />

Die Univ.-Klinik für Geriatrie ist in großem<br />

Umfang in <strong>die</strong> Aus-, Weiter- und<br />

Fortbildung verschiedener Berufsgruppen<br />

des Gesundheitswesens eingebunden,<br />

hervor<strong>zu</strong>heben sind <strong>die</strong> <strong>zu</strong>nehmenden<br />

Verpflichtungen <strong>im</strong> universitären<br />

Bereich.<br />

Sehr unbefriedigend sehen wir <strong>die</strong> Situation,<br />

dass <strong>die</strong> Abteilung nicht in <strong>die</strong><br />

postpromotionelle ärztliche Ausbildung<br />

eingebunden ist, <strong>die</strong>s würde gerade den<br />

Allgemeinmedizinern eine breite Basisausbildung<br />

ermöglichen.<br />

Besondere Probleme sieht <strong>die</strong> Univ.-<br />

Klinik für Geriatrie darin, dass es <strong>zu</strong>nehmende<br />

Defizite in der Langzeitversorgung<br />

(z.B. Chronischkrankenhaus<br />

oder Pflegekrankenhaus usw.) für <strong>die</strong><br />

wachsende Zahl schwerst pflegebedürftiger<br />

Patienten mit besonderem professionellem<br />

Pflegebedarf gibt und aus <strong>die</strong>sem<br />

strukturellen Mangel Fehlbelegungen<br />

an der akutmedizinisch verpflichteten<br />

Abteilung ergeben. Gleiche Probleme<br />

resultieren auch weiterhin daraus,<br />

dass <strong>die</strong> Verlegung von Patienten in<br />

Alten- und Pflegehe<strong>im</strong>e nach Abschluss<br />

der stationären Behandlung <strong>im</strong>mer<br />

noch <strong>zu</strong> lange dauern. Eine bessere Koordination<br />

mit dem niedergelassenen<br />

Bereich, den ambulanten Altenhilfen<br />

und der Aufbau eines geriatrischen Konsiliar<strong>die</strong>nstes<br />

sind wichtige Ziele der Zukunft.<br />

Generationenprojekt<br />

„Ein Schritt ins Alter“<br />

„Ein Schritt ins Alter“ (www.schrittinsalter.at)<br />

ist ein seit 1999 bestehendes<br />

Generationenprojekt, welches auf <strong>die</strong><br />

gravierenden demografischen Herausforderungen<br />

<strong>die</strong>ses Jahrhunderts reagiert.<br />

Es trägt durch innovative, geragogische<br />

und bewußtseinsbildende Lehrprogramme,<br />

Seminare, Broschüren und<br />

Beratertätigkeit da<strong>zu</strong> bei, <strong>die</strong> Rahmenbedingungen<br />

für „eine Gesellschaft für<br />

alle Lebensalter“ mit<strong>zu</strong>gestalten.<br />

Das vorliegende Projekt folgt mit seinem<br />

ganzheitlichen Konzept dem dringenden<br />

Aufruf des BM für Soziale Sicherheit,<br />

Generationen und Kons<strong>um</strong>entenschutz,<br />

welches <strong>die</strong> von der UN Weltversammlung<br />

über das Altern (Madrid<br />

April 2002) beschlossene Ziele regional<br />

möglichst rasch <strong>um</strong>setzen möchte.<br />

Es haben bereits mehrere 1000 Teilnehmer<br />

aus allen Generationen am Projekt<br />

teilgenommen.<br />

Es ist hervor<strong>zu</strong>heben, dass der s<strong>im</strong>ulationsgestützte<br />

Unterricht des Projektes<br />

in den Lehrbetrieb verschiedener Universitäten<br />

und Fachhochschulen eingebunden<br />

ist.<br />

Gesundheits- und Sozialwesen stehen<br />

<strong>im</strong> Rahmen der gravierenden demografischen<br />

Entwicklung vor schwerwiegenden<br />

Herausforderungen, welche nur<br />

durch weiteren Auf- und Ausbau abgestufter<br />

und rasch reagierender Interventionsstrukturen<br />

für <strong>die</strong> wachsende<br />

Gruppe mult<strong>im</strong>orbider Alterspatienten<br />

<strong>zu</strong> lösen sind. Im Interesse einer möglichst<br />

breiten, effizienten und ökonomischen<br />

medizinischen Versorgung wird<br />

aus ärztlicher Sicht den niedergelassenen<br />

Allgemeinmedizinern, in den Spitälern<br />

fächerübergreifenden und ganzheitlich<br />

ausgerichteten Abteilungen für<br />

Akutgeriatrie <strong>zu</strong>künftig <strong>im</strong>mer größere<br />

Bedeutung <strong>zu</strong>kommen, spezialisierte<br />

Fachdisziplinen/Abteilungen bleiben bei<br />

speziellen gesundheitlichen Problemen<br />

weiterhin für <strong>die</strong> Mehrheit der Alterspatienten<br />

verantwortlich.<br />

Aus h<strong>um</strong>anitärer und auch volkswirtschaftlicher<br />

Sicht muss daher der Verhinderung<br />

irreversibler Hilfs- und Pflegebedürftigkeit<br />

besondere Bedeutung<br />

<strong>zu</strong>gemessen werden.<br />

Salzburg hat durch <strong>die</strong> Univ.-Klinik für<br />

Geriatrie <strong>die</strong> große Chance, in Österreich<br />

eine besondere Vorreiterrolle in<br />

der Entwicklung geriatriespezifischer<br />

Versorgung sicher<strong>zu</strong>stellen. Die Vorausset<strong>zu</strong>ngen<br />

wurden in den abgelaufenen<br />

30 Jahren durch Verantwortliche der<br />

Politik, der Fachabteilungen des Landes<br />

und der Salzburger Krankenanstalten,<br />

insbes. aber durch außerordentlich engagierte<br />

Mitarbeiter der Univ.-Klinik für<br />

Geriatrie geschaffen. Ihnen und allen,<br />

welche uns über Jahre hinweg unterstützt<br />

haben, sei an <strong>die</strong>ser Stelle herzlichst<br />

gedankt.<br />

HR Pr<strong>im</strong>. Dr. Peter Erhart<br />

42


01 20060006 REM<br />

März 2006 Der Salzburger Arzt avos<br />

Leicht <strong>zu</strong> merken:<br />

1x täglich<br />

Bei leichter bis mittelschwerer Alzhe<strong>im</strong>er-Demenz<br />

1x<br />

täglich<br />

Bezeichnung des Arzne<strong>im</strong>ittels: REMINYL 4 mg, 8 mg und 12 mg Filmtabletten, REMINYL 4 mg/ml orale Lösung, REMINYL retard 8 mg, 16 mg und 24 mg Kapseln. Qualitative und quantitative Zusammenset<strong>zu</strong>ng: 1 Reminyl-Filmtablette enthält 4 mg, 8 mg bzw.<br />

12 mg Galantamin (als Hydrobromid), 1 ml Reminyl-Lösung z<strong>um</strong> Einnehmen enthält 4 mg Galantamin (als Hydrobromid). Jede Reminyl retard 8 mg Kapsel enthält Galantaminhydrobromid entsprechend 8 mg Galantamin, jede Reminyl retard 16 mg Kapsel enthält Galantaminhydrobromid<br />

entsprechend 16 mg Galantamin, jede Reminyl retard 24 mg Kapsel enthält Galantaminhydrobromid entsprechend 24 mg Galantamin. Anwendungsgebiete: Reminyl ist indiziert <strong>zu</strong>r symptomatischen Behandlung einer leichten bis mittelschweren Demenz vom<br />

Alzhe<strong>im</strong>er-Typ. Gegenanzeigen: Galantamin sollte nicht Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Galantaminhydrobromid oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzne<strong>im</strong>ittels verabreicht werden. Nachdem keine Daten über <strong>die</strong> Anwendung<br />

von Galantamin bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh-Score > 9) und schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 9 ml/min) vorliegen, ist Galantamin bei <strong>die</strong>sen Personen kontraindiziert. Bei Patienten, bei denen sowohl signifikante<br />

Nieren- als auch Leberfunktionsstörungen vorliegen, ist Galantamin kontraindiziert. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Arzne<strong>im</strong>ittel gegen Demenz; ATC-Code: N06DA04. Sonstige Bestandteile: Filmtabletten: Kern: Hochdisperses Silizi<strong>um</strong>dioxid, Crospovidon,<br />

Laktosemonohydrat, Magnesi<strong>um</strong>stearat, mikrokristalline Zellulose. Über<strong>zu</strong>g: Hypromellose, Propylenglykol, Talk, Titandioxid (E171); <strong>zu</strong>sätzlich: 4 mg Filmtabletten: gelbes Eisenoxid (E172); 8 mg Filmtabletten: rotes Eisenoxid (E172); 12 mg Filmtabletten: rotes Eisenoxid<br />

(E172), Gelborange-S-Al<strong>um</strong>ini<strong>um</strong>lack (E110). Orale Lösung: p-Hydroxybenzoesäuremethylester, p-Hydroxybenzeosäurepropylester, Saccharin-Natri<strong>um</strong>, Natri<strong>um</strong>hydroxid, gereinigtes Wasser. Reminyl retard: Pellets, retar<strong>die</strong>rt: Diethylphthalat, Ethylcellulose, Hypromellose,<br />

Macrogol, Maisstärke und Saccharose. (Kapseln) Gelantine, Titandioxid (E171). Die 16 mg Kapsel enthält auch rotes Eisenoxid (E172). Drucktinte: Benzoesäure (E210), schwarzes Eisenoxid (E1172), D<strong>im</strong>ethylsiloxane, Glyceride, Lecithin (Soja, E22), Methylcellulose,<br />

Polyethylenglykol, Polyethylenglykolstearat, Schellak, Sorbinsäure, Xanthang<strong>um</strong>mi. Pharmazeutischer Unternehmer: JANSSEN-CILAG Pharma, 1232 Wien. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: NR, apothekenpflichtig.<br />

Weitere Angaben <strong>zu</strong> Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für <strong>die</strong> Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzne<strong>im</strong>itteln und sonstige Wechselwirkungen, Nebenwirkungen (sowie Hinweise betreffend<br />

Gewöhnungseffekte) entnehmen <strong>Sie</strong> bitte der veröffentlichten Fachinformation.


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Spezialist und<br />

Nahversorger <strong>zu</strong>gleich<br />

Personalstand Krankenhaus Hallein<br />

Fachärzte 21<br />

Ausbildungsass. 5<br />

Turnusärzte 8<br />

Sekundärärzte 3<br />

Konsiliararzt Urologie 1<br />

Konsiliararzt Neurologie 1<br />

Konsiliararzt HNO 1<br />

Konsiliararzt Orthopä<strong>die</strong> 1<br />

Konsiliararzt Kinderheilkunde 1<br />

Ärze gesamt 42<br />

Hebammen 11<br />

Dip.-Gesundheits- und<br />

Pflegepersonal 115<br />

Pflegehelfer 24<br />

Sonstiges Personal 82<br />

Gesamt 274<br />

„Neues“ Krankenhaus Hallein<br />

erfreut Patienten und Mitarbeiter<br />

Prof. Dr. Franz Krempler<br />

Die medizinischen Fortschritte und<br />

aktuellen Behandlungsstandards<br />

erfordern, dass Krankenhäuser medizinisch<br />

und ausrüstungsmäßig <strong>im</strong>mer auf<br />

dem neuesten Stand sind. Auch den geänderten<br />

Ansprüchen an den Komfort<br />

muss Rechnung getragen werden. Aus<br />

<strong>die</strong>sen Gründen wurde das Krankenhaus<br />

Hallein in insgesamt 4 Bauabschnitten<br />

mit Gesamtkosten von 25,5 Mio. € in den<br />

Jahren 2000 bis 2005 <strong>um</strong>- und ausgebaut.<br />

Die Patienten, aber auch <strong>die</strong> Mitarbeiter,<br />

sind vom Ergebnis begeistert.<br />

Im Herbst des Jahres 2005 wurde das<br />

„neue Krankenhaus Hallein“ mit einer<br />

feierlichen Eröffnungsfeier in Betrieb<br />

genommen und der Bevölkerung <strong>im</strong><br />

Rahmen eines „Tages der offenen Tür“<br />

vorgestellt. Ca. 2.500 Besucher informierten<br />

sich über <strong>die</strong> medizinischen<br />

Leistungen, aber auch über <strong>die</strong> neuen<br />

Unterbringungsmöglichkeiten. Die generalsanierten<br />

Z<strong>im</strong>mer mit max. vier<br />

Betten verfügen nunmehr über je zwei<br />

Sanitäreinheiten.<br />

Darüber hinaus wurde auch diverser<br />

<strong>zu</strong>sätzlicher Komfort wie beispielsweise<br />

ein Telefonanschluss je Krankenbett,<br />

krankenhausgerechte Fernsehgeräte,<br />

neue elektrisch verstellbare Krankenbetten,<br />

sowie in best<strong>im</strong>mten Bereichen<br />

Kühlschränke, Übernachtungsmöglichkeiten<br />

und Kochgelegenheiten für Angehörige<br />

eingerichtet.<br />

Die Behandlungsrä<strong>um</strong>e wurden in Ebene<br />

1 (Chirurgische Ambulanz, Labor,<br />

Interne Ambulanz und Radiologische<br />

Abteilung) funktionell angelegt und sind<br />

nunmehr mit großzügigen Wartebereichen,<br />

bei welchen Plasmabildschirme<br />

<strong>zu</strong>r Unterhaltung der Wartenden<br />

bereitstehen, ausgestattet. Die dem jeweiligen<br />

Stockwerk <strong>zu</strong>geordneten Farbkomponenten<br />

erleichtern den Patienten<br />

<strong>die</strong> Orientierung. Weitere liebevolle<br />

Details befinden sich in der Eingangshalle,<br />

wo ein Mosaik unter Mithilfe von<br />

Mitarbeiterinnen gestaltet wurde und<br />

darüber hinaus eine LED-Farblichtwand<br />

besondere Akzente setzt.<br />

Für Sonderklassepatienten, welche max<strong>im</strong>al<br />

in Zweibettz<strong>im</strong>mern untergebracht<br />

werden, bietet das Krankenhaus<br />

Hallein neben einer Auswahl aus drei<br />

Menüs, wovon besonders <strong>die</strong> Linie der<br />

mediterranen Kost bei vielen Patienten<br />

schon sehr beliebt ist, <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

ein „à la carte Essen“ <strong>zu</strong> bestellen. Darüber<br />

hinausgehender Komfort wie Nachmittagsjause,<br />

Tageszeitungsservice und<br />

beschleunigte Diagnostik sind weitere<br />

Mag. Gerold Heitzenberger<br />

Vorteile jener Patienten, welche in der<br />

Sonderklasse behandelt werden.<br />

Das wichtigste eines Krankenhauses ist<br />

jedoch <strong>die</strong> medizinische Leistung. Um<br />

Interessierten <strong>die</strong>se Leistungen näher <strong>zu</strong><br />

bringen wurde bereits 2003 durch das<br />

Krankenhaus Hallein eine DVD entwickelt,<br />

welche viele Informationen<br />

über <strong>die</strong> Spezialbereiche des Krankenhauses<br />

Hallein, sowie Wissenswertes<br />

über <strong>die</strong> häufigsten Untersuchungs- und<br />

Behandlungsmethoden enthält. Darüberhinaus<br />

werden Tipps z<strong>um</strong> Krankenhausaufenthalt<br />

sowie Informationen<br />

rund <strong>um</strong> <strong>die</strong> Geburt gegeben.<br />

Spezialisierung in der Chirurgie<br />

Unter Be<strong>zu</strong>gnahme auf <strong>die</strong> derzeit in<br />

Entwicklung stehenden Strukturpläne<br />

Gesundheit werden hinkünftig, vor<br />

allem jene Abteilungen erfolgreich sein,<br />

welche sich in best<strong>im</strong>mten Bereichen<br />

spezialisiert haben. So bietet <strong>die</strong> Chirurgische<br />

Abteilung, neben den in einem<br />

Bezirkskrankenhaus aus Basisversorgung<br />

üblichen Leistungen, vor allem <strong>die</strong><br />

Durchführung von laparoskopischen<br />

Bauchra<strong>um</strong>operationen (Schlüssellochchirurgie),<br />

min<strong>im</strong>alinvasive Operationen<br />

<strong>im</strong> Darmbereich, gefäßchirurgische<br />

44


März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

Eingriffen wie beispielsweise Varizenoperationen<br />

und Eingriffe der Adipositatschirurgie<br />

als ihre Spezialitäten an.<br />

Geburtshilflich-Gynäkologische<br />

Abteilung<br />

Diese Abteilung garantiert familiäre Atmosphäre<br />

bei zeitgemäßer medizinischer<br />

Sicherheit.<br />

Die Geburtshilfe, bei welcher auch<br />

alternative Geburtsformen wie beispielsweise<br />

<strong>die</strong> „Wassergeburt“ angeboten<br />

werden ist ein wesentlicher Schwerpunkt<br />

der Abteilung. Jeden letzten<br />

Donnerstag <strong>im</strong> Monat <strong>um</strong> 19.00 Uhr<br />

findet eine sogenannte „Storchenparty“<br />

<strong>zu</strong>r Information der werdenden Eltern<br />

rund <strong>um</strong> <strong>die</strong> Geburt <strong>im</strong> Krankenhaus<br />

Hallein statt. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

liegt in der Durchführung verschiedener<br />

operativer und konservativer gynäkologischer<br />

Therapien. Sämtliche gynäkologische<br />

Standardoperationen werden<br />

großteils mit laparoskopischen Operationstechniken<br />

abgedeckt. Weiters zählen<br />

gynäko-urologische Operationen<br />

z<strong>um</strong> Leistungsspektr<strong>um</strong> der Abteilung.<br />

Interne Abteilung<br />

Die Abteilung für innere Medizin bietet<br />

wieder<strong>um</strong> ein sehr breites Leistungsspektr<strong>um</strong><br />

an, welches für <strong>die</strong> Grundversorgung<br />

der Patienten des Ein<strong>zu</strong>gsgebietes<br />

notwendig ist. Darüberhinaus liegen<br />

besondere Schwerpunkte in der Behandlung<br />

und Diagnostik von kardiovaskulären<br />

Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen<br />

und der Gastroenterologie.<br />

Die besondere Kompetenz in den<br />

Bereichen Stoffwechsel und kardiovaskuläre<br />

Risikoerkrankungen wird auch<br />

durch begleitende Grundlagenforschung<br />

untermauert, <strong>die</strong> laufend <strong>zu</strong> Publikationen<br />

in leitenden internationalen Wissenschaftsjournalen<br />

führt. Darüberhinaus<br />

werden durch <strong>die</strong> Interne Abteilung auch<br />

medizinische Randgebiete wie beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Tropenmedizin abgedeckt.<br />

Anästhesieabteilung<br />

Diese Abteilung beschäftigt sich mit<br />

dem bereiten Spektr<strong>um</strong> an Methoden<br />

<strong>zu</strong>r Schmerzausschaltung und der subjektiven<br />

Beurteilung (Rückmeldung)<br />

durch <strong>die</strong> Patienten selbst (Schmerzskala).<br />

Neben der allgemeinen Anästhesie<br />

werden alle Regionalanästhesieverfahren<br />

angeboten und <strong>im</strong> persönlichen<br />

Gespräch mit den Patienten genau erklärt.<br />

Die Intensivstation des Halleiner<br />

Spitals wird unter der Leitung der Internen<br />

Abteilung gemeinsam mit der Anästhesiologie<br />

betrieben.<br />

Radiologische Abteilung<br />

In der Röntgenabteilung des Krankenhauses<br />

Hallein stehen moderne Geräte<br />

<strong>zu</strong>r Ultraschalldiagnostik, CD-Diagnostik,<br />

Durchleuchtungsdiagnostik, Durchführung<br />

konventioneller Röntgenaufnahmen<br />

und Mammografien <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />

Um <strong>die</strong> Diagnosesicherheit <strong>zu</strong><br />

gewährleisten, wird über eine Datenstandleitung<br />

mittels der Teleradiologie<br />

eine Übertragung der Bilder des Computertomografien<br />

an das Radiologische<br />

Institut der Christian-Doppler-Klinik<br />

durchgeführt.<br />

Auch <strong>die</strong> Küche wurde innerhalb von<br />

vier Monaten <strong>um</strong>gebaut und saniert<br />

und konnte bereits Ende August 2003<br />

als „renovierte Krankenhausküche“<br />

wieder in Betrieb genommen werden.<br />

Neben den Patientinnen und Patienten<br />

freuen sich auch <strong>die</strong> MitarbeiterInnen<br />

und Bezieher von „Essen auf Rädern“<br />

über <strong>die</strong> Leistungen der Krankenhausküche<br />

und <strong>hier</strong> vor allem über <strong>die</strong> mediterrane<br />

Ernährung als neues und gesundes<br />

Ernährungsangebot. Die Küche<br />

bietet den Patientinnen und Patienten<br />

neben der Auswahl aus einem Frühstücksbuffet<br />

am Morgen, <strong>zu</strong> Mittag- und<br />

Abendessen <strong>die</strong> Möglichkeit der „Menüwahl“<br />

wie in einem guten Hotel- und<br />

Gastbetrieb.<br />

Spitzenmedizin durch<br />

Kooperation<br />

Hier darf auf gemeinsame Forschungstätigkeiten<br />

mit einzelnen Abteilungen<br />

und Instituten der Salzburger Landeskliniken<br />

verwiesen werden. Weiters besteht<br />

eine enge Zusammenarbeit mit<br />

der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität<br />

in Salzburg, für welche das Halleiner<br />

Spital nunmehr offiziell seit 2005<br />

als „Lehrkrankenhaus“ tätig ist.<br />

Das Halleiner Spital gewährleistet kompetente<br />

medizinische Betreuung durch<br />

<strong>die</strong> Anwesenheit mehrerer Fachärzte<br />

rund <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr. Gut ausgebildete, sowie<br />

engagierte MitarbeiterInnen <strong>im</strong><br />

Pflege<strong>die</strong>nst mit persönlicher Zuwendung<br />

<strong>zu</strong> den Patientinnen und Patienten<br />

zählen <strong>zu</strong> den weiteren Vorzügen<br />

eines kleineren, aber trotzdem medizinisch<br />

hochqualifizierten Krankenhauses.<br />

Aus <strong>die</strong>sen Gründen stellt das Hal-<br />

➡<br />

45


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

ist und Patienten, Besuchern und Mitarbeitern<br />

kostenlose Parkmöglichkeiten<br />

bieten.<br />

für <strong>die</strong> einzelnen Behandlungsspektren<br />

werden in den folgenden Ausgaben des<br />

Salzburger Arztes vorgestellt.<br />

leiner Spital einen unverzichtbaren Bestandteil<br />

der Salzburger Gesundheitsversorgungsstruktur<br />

dar.<br />

Situierung<br />

Das neu renovierte und ausgebaute<br />

Krankenhaus Hallein liegt an einem<br />

idealen Standort <strong>im</strong> Grünen, welcher<br />

trotzdem durch <strong>die</strong> Nähe <strong>zu</strong>r Autobahnanschlussstelle<br />

leicht <strong>zu</strong> erreichen<br />

Daten und Fakten<br />

Laufende Jahresausgaben ca. 18 Mio. €<br />

Stationäre Patienten 7000<br />

Ambulante Fälle 17.000<br />

Nettonutzfläche 12.400 m 2<br />

Baukosten 2100 € je m 2<br />

Geburten 840<br />

Operationen 2600<br />

Präventivmedizin<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem „gesundheitsnetzwerk.at“<br />

engagiert sich<br />

das Krankenhaus Hallein auch aktiv in<br />

Vorbeugungsprogrammen, wobei mit<br />

der Aktion „Pfundiges Abnehmen <strong>im</strong><br />

Tennengau“ ein erster erfolgreicher<br />

Schritt gesetzt wurde.<br />

Für <strong>die</strong> Zukunft ist geplant gemeinsam<br />

mit niedergelassenen Ärzten in der Serie<br />

„Körper-Wissen“ Medizin für Laien<br />

einfach <strong>zu</strong> erklären.<br />

Rehabilitationsmedizin<br />

Als weiteren medizinischen Schwerpunkt<br />

plant das Krankenhaus Hallein<br />

<strong>die</strong> Errichtung eines Rehabilitationszentr<strong>um</strong>s<br />

für Stoffwechsel- und Gastroenterologie.<br />

Dieses Angebot stellt einen <strong>zu</strong>sätzlichen<br />

Mosaikstein in der Ergän<strong>zu</strong>ng<br />

der Angebote für ambulante und poststationäre<br />

Versorgung für den gesamten<br />

Westösterreichischen Bereich dar.<br />

Leistungszahlen<br />

Da nunmehr <strong>die</strong> volle Bettenkapazität<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung steht, freut sich das Krankenhaus<br />

Hallein auch über Zuweisungen,<br />

welche über den unmittelbaren<br />

Versorgungsbereich hinausgehen.<br />

Die Kontaktadressen und Namen der<br />

für <strong>die</strong> einzelnen Fachgebiete <strong>zu</strong>ständigen<br />

MitarbeiterInnen Kontaktpersonen<br />

Pr<strong>im</strong>. Univ. Prof. Dr. Franz Krempler<br />

Ärztlicher Direktor<br />

Mag. Gerald Heitzenberger<br />

Verwaltungsdirektor<br />

Geschäftsführer<br />

Dieser Beitrag wurde gesponsert von:<br />

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Weitere Berichte aus dem<br />

Krankenhaus Hallein<br />

April<br />

Chirurgie<br />

Mai<br />

Gynäkologie-Geburtshilfe<br />

Juni<br />

Innere mit Intensivmedizin<br />

Juli<br />

Anästhesie/Radiologe<br />

46


März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

■ von Dr. Edith Miller-Mayer<br />

Einleitung<br />

Die chronische Herzinsuffizienz ist eine<br />

kostenintensive Erkrankung mit schlechter<br />

Prognose, deutlicher Einschränkung<br />

der Lebensqualität und hoher Rehospitalisationsrate.<br />

Bereits derzeit entfallen<br />

rund 2% der Gesundheitsausgaben<br />

allein auf <strong>die</strong> Therapie der Herzinsuffizienz,<br />

70% davon sind Kosten für stationäre<br />

Krankenhausaufenthalte. Die steigende<br />

Erkrankungshäufigkeit mit einer<br />

Prävalenz von ca. 10% der über 70-Jährigen<br />

stellt für das Gesundheitswesen eine<br />

enorme finanzielle und logistische<br />

Belastung <strong>zu</strong>r Bereitstellung dar. Die<br />

möglichst lange Aufrechterhaltung der<br />

selbständigen Versorgung ist ein übergeordnetes<br />

Ziel sowohl der Patienten, der<br />

Angehörigen und Betreuer als auch der<br />

Versicherungen.<br />

Klasse I<br />

Klasse II<br />

Klasse III<br />

Klasse IV<br />

Training als integrierte Therapie<br />

bei Herzinsuffizienzpatienten<br />

Dr. Edith Miller-Mayer<br />

Herzerkrankung ohne körperliche L<strong>im</strong>itation. Alltägliche körperliche<br />

Belastung verursacht keine inadäquate Erschöpfung, Rhythmusstörungen,<br />

Luftnot oder Angina pectoris.<br />

Patienten mit Herzerkrankung und leichter Einschränkung der<br />

körperlichen Leistungsfähigkeit. Keine Beschwerden in Ruhe; alltägliche<br />

körperliche Belastung verursacht Erschöpfung, Rhythmusstörungen,<br />

Luftnot oder Angina pectoris.<br />

Patienten mit Herzerkrankung und höhergradiger Einschränkung<br />

der körperlichen Leistungsfähigkeit. Keine Beschwerden in Ruhe;<br />

geringe körperliche Belastung verursacht Erschöpfung, Rhythmusstörungen,<br />

Luftnot oder Angina pectoris.<br />

Patienten mit Herzerkrankung. Beschwerden in Ruhe und bei<br />

allen körperlichen Aktivitäten.<br />

Tabelle 1: New York Heart Association: Klassifikation bei Herzinsuffizienz<br />

Physiologie<br />

Den verschiedenen Hypothesen der<br />

Herzinsuffizienzentstehung entsprechen<br />

<strong>die</strong> verschiedenen Ansätze der<br />

Therapie. Zur positiven Beeinflussung<br />

des vaskulären und ventrikulären Remodelings<br />

nach Ischämie des Herzmuskels<br />

ist <strong>die</strong> frühzeitige medikamentöse,<br />

interventionelle oder chirurgische<br />

Revaskularisation vorrangig. Bezüglich<br />

antiinflammatorischer, antiviraler oder<br />

antibakterieller Therapieansätze hat sich<br />

noch keine Strategie als überlegen herausgestellt.<br />

Zur Eindämmung der neuroh<strong>um</strong>oralen<br />

Überst<strong>im</strong>ulation <strong>im</strong> Rahmen<br />

der fortschreitenden Veränderungen<br />

ist eine möglichst hochdosierte und<br />

konsequente medikamentöse Therapie<br />

essentiell. In den letzten Jahren tritt <strong>im</strong>mer<br />

mehr auch <strong>die</strong> Bedeutung der peripheren<br />

Muskulatur in der Chronifizierung<br />

und Verschlechterung der Belastungstoleranz<br />

bei Herzinsuffizienzpatienten<br />

in den Mittelpunkt der Untersuchungen.<br />

So konnte eine eingeschränkte<br />

periphere Vasodilatation, damit<br />

verbunden ein verstärkter peripherer<br />

Widerstand mit erhöhter Nachlast,<br />

eine endotheliale Dysfunktion und sogar<br />

eine Veränderung des Aufbaues und<br />

des enzymatischen Profiles der skelettären<br />

Muskelzellen nachgewiesen werden.<br />

All das resultiert in einem frühzeitigen<br />

anaeroben Metabolismus und<br />

einem früheren Laktatanstieg unter Belastung.<br />

In der Folge führt <strong>die</strong> Atrophie<br />

der Skelett- und Atemuskulatur wieder<strong>um</strong><br />

<strong>zu</strong>r Triggerung der neuro-h<strong>um</strong>oralen<br />

Schiene und <strong>zu</strong>r Verschlechterung<br />

der Sauerstoffutilisation. Um <strong>die</strong>sem<br />

Teufelskreis <strong>zu</strong> begegnen, wurde nach<br />

der anfänglichen Immobilisation und<br />

absoluten körperlichen Schonung der<br />

Herzinsuffizienpatienten mit der Entwicklung<br />

von dosierten Trainingsprogrammen<br />

begonnen. In den vergangenen<br />

15 Jahren konnte in vielen randomisierten<br />

Untersuchungen nachgewiesen<br />

werden, dass für Patienten der<br />

NYHA-Klasse II-III (Tab. 1) auch bei<br />

schwerer Einschränkung der kardialen<br />

Funktion ein regelmäßiges körperliches<br />

Training nicht nur sicher sondern sogar<br />

vorteilhaft ist. Die günstige Auswirkung<br />

der Bewegung wird dabei auf kardiale<br />

und neuroh<strong>um</strong>orale Anpassungen, <strong>die</strong><br />

Senkung des peripheren Widerstandes,<br />

<strong>die</strong> Verbesserung der Endothelfunktion<br />

und auf eine verbesserte oxidative Kapazität<br />

der Muskulatur <strong>zu</strong>rückgeführt.<br />

Trainiert wird nicht der Herzmuskel,<br />

sondern <strong>die</strong> periphere Skelett- und<br />

Atemmuskulatur.<br />

Training<br />

In den neuen Richtlinien der europäischen<br />

kardiologischen Gesellschaft wurde<br />

2005 das körperliche Training neben<br />

der allgemeinen Beratung bezüglich<br />

Lebensstil und regelmäßigen Kontrollen<br />

als nicht-medikamentöse Therapieempfehlung<br />

(Klasse I, Evidenzgrad B)<br />

aufgenommen. Empfohlen werden 3–5<br />

Trainingseinheiten pro Woche von 5–30<br />

min Dauer (je nach Belastbarkeit) als<br />

Ausdauer- oder Intervalltraining.<br />

Wir bevor<strong>zu</strong>gen das von Katharina<br />

Meyer et. al. entwickelte Intervalltraining<br />

(Abb.1), da <strong>die</strong>se Trainingsform intensive<br />

Belastungsreize auf <strong>die</strong> periphere<br />

Muskulatur bei gleichzeitig gering gehaltener<br />

kardialer Belastung nachweisen<br />

konnte. Die Trainingseinheiten <strong>um</strong>fas-<br />

➡<br />

47


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Abbildung 1: Der steile Rampentest und das Intervall-Training (nach Meyer)<br />

sen eine 3-minütige Aufwärmphase und<br />

eine 18-minütige Belastungsphase mit<br />

Belastungs<strong>im</strong>pulsen von 15–30 Sekunden<br />

alternierend mit Erholungsphasen<br />

von 60 Sekunden (PC-gestütztes Steuerungssystem).<br />

Die Festlegung der Belastungs<strong>im</strong>pulse<br />

erfolgt durch einen steilen<br />

Rampentestes, bei dem nach 3-minütiger<br />

Aufwärmphase <strong>im</strong> Leerlauf eine Belastungssteigerung<br />

<strong>um</strong> 25 Watt alle 10<br />

Sek. durchgeführt wird. Die Belastungsstufen<br />

werden mit ca. 50% der erreichten<br />

Kurzzeitbelastungskapazität <strong>zu</strong> Trainingsbeginn<br />

festgelegt. Anhand der<br />

Borg-Skala (Tab. 2), mit der bei jedem<br />

Training <strong>die</strong> subjektiv empfundene Belastung<br />

abgefragt wird, besteht <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

der individuellen Anpassung der<br />

Intensität <strong>im</strong> Laufe des Trainings. Be<strong>im</strong><br />

Intervalltraining reagiert <strong>die</strong> Herzfrequenz<br />

<strong>im</strong> Unterschied <strong>zu</strong>r Dauermethode<br />

mit keinem dauerhaften Anstieg.<br />

Trotzdem wird dabei <strong>die</strong> periphere<br />

Muskulatur opt<strong>im</strong>al gereizt, was auch<br />

das wesentliche Ziel <strong>die</strong>ser Trainingsmethode<br />

ist. Untersuchungen konnten zeigen,<br />

dass es zwar <strong>im</strong> Verlauf <strong>zu</strong> keiner<br />

signifikanten Steigerung der max<strong>im</strong>alen<br />

Wattbelastung, jedoch <strong>zu</strong> einer Rechtsverschiebung<br />

der Laktatkurve kommt,<br />

was auf eine verbesserte aerobe Kapazität<br />

hinweist.<br />

Für <strong>zu</strong>hause wird an den trainingsfreien<br />

Tagen ein Gehtraining mit wöchentlicher<br />

Steigerung <strong>um</strong> ca. 10–15 Minuten<br />

in den ersten vier Wochen, unter Beachtung<br />

der Atem- und Pulsfrequenz,<br />

angestrebt.<br />

Vor jeder Trainingseinheit wird der Patient<br />

gewogen und nach seinem subjektiven<br />

Befinden befragt. Bei Gewichts<strong>zu</strong>nahme<br />

über 1 kg erfolgt <strong>die</strong> Beurteilung<br />

der Trainingsfähigkeit durch den Arzt.<br />

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März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

während des Trainings verstehen sich<br />

von selbst.<br />

RPE-SKALA (nach Borg)<br />

7 sehr, sehr leicht<br />

8<br />

9 sehr leicht<br />

10<br />

11 mäßig leicht<br />

12<br />

13 etwas schwer<br />

14<br />

15 schwer<br />

16<br />

17 sehr schwer<br />

18<br />

19 sehr, sehr schwer<br />

Tabelle 2: Rate of Perceived Exertion-Skala<br />

Patientenschulung<br />

Zur Vermeidung von Fehl- und Überlastungen<br />

muss <strong>die</strong> Patientenschulung<br />

integraler Bestandteil bzw. Vorausset<strong>zu</strong>ng<br />

für jedes Trainingsprogramm sein.<br />

Nur durch Selbstkontrolle in Be<strong>zu</strong>g auf<br />

kardiale Dekompensationszeichen,<br />

Kontaktaufnahme mit dem betreuenden<br />

(Haus-)Arzt und entsprechende frühzeitige<br />

Maßnahmen (Diuretikaeinnahme,<br />

medikamentöse Opt<strong>im</strong>ierung) kann <strong>die</strong><br />

stationäre Wiederaufnahmefrequenz reduziert<br />

werden. Diese Schulung wird<br />

bereits <strong>im</strong> LKA Salzburg unter der Leitung<br />

von Dr. Altenberger (II. Medizin)<br />

nach dem Vorbild von Dahlström angeboten<br />

und erfolgreich durchgeführt.<br />

Die medizinische Betreuung und medikamentöse<br />

Feinseinstellung wird wie<br />

bisher vom betreuenden Hausarzt, Internisten<br />

oder der Herzinsuffizienzambulanz<br />

übernommen. Das Trainingsprogramm<br />

wird über ca. sechs Monate<br />

in abnehmender Frequenz mit dem Ziel<br />

der stufenweise Anleitung z<strong>um</strong> He<strong>im</strong>training<br />

in spezialisierten Zentren (Ambulatori<strong>um</strong><br />

Nord, Sportmedizin) durchgeführt.<br />

Danach werden <strong>die</strong> Patienten<br />

<strong>zu</strong>r Weiterführung des Bewegungstrainings<br />

an ärztlich überwachte Turngruppen<br />

des Herzverbandes (Physikotherapie<br />

LKA Salzburg, Diakonissenkrankenhaus)<br />

weitergeleitet.<br />

Zusammenfassung: Be<strong>im</strong> chronischen<br />

Herzinsuffizienzpatienten <strong>im</strong> Stadi<strong>um</strong><br />

NYHA II-III ist ein regelmäßiges und dosiertes<br />

körperliches Training sicher und<br />

vorteilhaft. Es wirkt sich positiv auf <strong>die</strong><br />

gestörte neuro-h<strong>um</strong>orale Regulation<br />

und <strong>die</strong> Endothelfunktion aus und verbessert<br />

<strong>die</strong> oxidative Kapazität der<br />

Atem-und Skellett- Muskulatur. Dadurch<br />

trägt es <strong>zu</strong>r längeren Erhaltung<br />

der Selbständigkeit und Verminderung<br />

der stationären Aufenthalte bei.<br />

Literaturquellen<br />

Tavazzi,L., Giannuzzi,P., Dubach,P., et al., European<br />

Heart Journal (2001) 22,37-45; Recommendations<br />

for exercise testing in chronic heart failure patients<br />

Bertram, R., Cordes,C., Schmidt,S., et al.Med.Klin.<br />

2002; 97:57-62 Trainings- und Schulungsmaßnahmen<br />

bei schwerer chronischer Herzinsuffizienz<br />

ACSM, Exercise Management for persons with chronic<br />

diseases and disasbilities. H<strong>um</strong>an Kinetics,<br />

Champaign, 2003<br />

Tourpouzidis,A., Lacatusu, T., Daiß, W., Die Auswirkung<br />

des gezielten Intervall-Trainings bei Patienten<br />

mit KHK und /oder chronischer Herzinsuffizienz. Eine<br />

Laktat-Untersuchung in der AHB-Phase II<br />

Dahlström,U., Nursing care and education in heartfailure.<br />

Z Kardiol 1999; 88:Supp 3:III/47-51<br />

Meyer,K., Peters,K, Roskammm,H., Verbesserung der<br />

aeroben Kapazität bei Herzinsuffizienz. Welche Trainingsmethode<br />

ist geeignet? Z Kardiol1998;87:8-14<br />

Meyer,K.,Samek,L., Schwaibold,M., et al., Interval<br />

training with patients in sever chronic heart failure:<br />

analysis and recommendations for exercise procedures.<br />

Med Sci Sports Exerc 1997;29:306-12<br />

REZENSION<br />

Maria Hengstberger hat als Ärztin und<br />

Entwicklungshelferin einen persönlichen<br />

Zugang <strong>zu</strong>r Frauenmedizin gefunden<br />

und damit eine starke Vertrauensbasis<br />

geschaffen, <strong>die</strong> viele Fragen<br />

<strong>zu</strong>lässt. Jene bildeten <strong>die</strong> Grundlage<br />

für <strong>die</strong>sen Leitfaden über häufige gynäkologische<br />

Probleme.<br />

Mit bildhaften Erklärungen, einfachen<br />

Fragebögen und hilfreichen Vorschlägen<br />

spricht <strong>die</strong> Autorin direkt und unkompliziert<br />

von Frau <strong>zu</strong> Frau, aus der<br />

Praxis für <strong>die</strong> Praxis. Gut verständlich<br />

und fun<strong>die</strong>rt werden <strong>die</strong> einzelnen<br />

Themen beschrieben und erklärt, wie<br />

etwa <strong>die</strong> Bedeutung des gynäkologischen<br />

Krebsabstrichs oder <strong>die</strong> Hormonersatztherapie<br />

und <strong>die</strong> natürliche Familienplanung.<br />

Einen zentralen Schwerpunkt<br />

des Buches bildet <strong>die</strong> „aktive“<br />

Gynäkologie von Frau <strong>zu</strong> Frau<br />

Fragen, Antworten und Ratschläge<br />

Brustkrebsvorsorge. Ein Thema, dem sie<br />

sich <strong>im</strong> zweiten Teil des Ratgebers intensiv<br />

widmet. Das von ihr entwickelte<br />

Modell „Schutzhaus" gegen Krankheit<br />

und Krebs“ hilft jeder Frau, <strong>die</strong> Zusammenhänge<br />

zwischen Seele und Körper<br />

bewusster <strong>zu</strong> erkennen und aktiv Gesundheitsvorsorge<br />

<strong>zu</strong> betreiben. Maria<br />

Hengstberger fungiert <strong>hier</strong> als „Architektin“<br />

und lädt alle Leserinnen ein, ihr<br />

eigenes „Schutzhaus“ <strong>zu</strong> bauen.<br />

Autor: Dr. Maria Hengstberger<br />

Kosten: Euro 14,90<br />

<strong>zu</strong> kaufen bei: Verlagshaus der Ärzte,<br />

Nibelungengasse 13, 1010 Wien<br />

Tel. : 01/512 44 86-19 DW,<br />

Fax: 01/512 44 86-24,<br />

e.mail: m.k<strong>um</strong>its@oak.at<br />

49


aktuell<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

BLICK ZUM NACHBARN<br />

Die deutsche Gesundheitspolitik<br />

gleicht einem<br />

Blümchenorakel<br />

Rosen gestreut hat Deutschland den<br />

niedergelassenen (und niederlassungswilligen)<br />

Ärzten lange Zeit wahrlich<br />

nicht. Schon eher waren es Prügel<br />

vor <strong>die</strong> Füße, und das nicht <strong>zu</strong> knapp.<br />

Wer etwa praktischer Arzt werden und<br />

seinen Turnus für Allgemeinmedizin ableisten<br />

wollte, musste <strong>die</strong>s vielfach gratis<br />

tun. Der Grund: Der Turnus gilt als<br />

„Weiterbildung“, der Hausarzt <strong>zu</strong>dem<br />

als Auslaufmodell. Sollte es der Jungmediziner<br />

doch <strong>zu</strong>r eigenen Ordination<br />

bringen, sieht er sich mit all jenen Nettigkeiten<br />

konfrontiert, <strong>die</strong> in Österreich<br />

auch gerade <strong>um</strong> sich greifen: gesetzliche<br />

und administrative Gängelbänder an allen<br />

Ecken und Enden, forensische Auflagen,<br />

hohe finanzielle Risiken bei sukzessivem<br />

Ent<strong>zu</strong>g einer ordentlichen finanziellen<br />

Basis, da<strong>zu</strong> noch so manche mediale<br />

Verungl<strong>im</strong>pfung … Wen wundert es,<br />

dass zahlreiche deutsche Kollegen ihre<br />

Arztkoffer <strong>zu</strong>geklappt haben und in vermeintliche<br />

Schlaraffenländer aus- oder<br />

in andere Jobs abgewandert sind?<br />

Ärztemangel in Deutschland<br />

Inzwischen macht sich eklatanter Ärztemangel<br />

bemerkbar, denn <strong>die</strong> Zahl praktizierender<br />

Mediziner in Deutschland<br />

sinkt und sinkt. Die neuen Bundesländer<br />

sind von <strong>die</strong>ser Entwicklung besonders<br />

hart betroffen: Allein <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr nahm dort <strong>die</strong> Zahl der Allgemeinmediziner<br />

laut der deutschen Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung (KBV)<br />

<strong>um</strong> 1,5 Prozent ab. Leidtragenden sind<br />

in erster Linie <strong>die</strong> Menschen am Land,<br />

<strong>die</strong> ihre Hausärzte verlieren. Der Trend<br />

setzt sich aber auch bei Fachärzten aller<br />

Richtungen fort und erfasst <strong>zu</strong>nehmend<br />

auch <strong>die</strong> alten Bundesländer.<br />

„Wir lieben <strong>die</strong> Ärzte,<br />

wir lieben sie nicht…“<br />

Wiederentdeckte Liebe<br />

<strong>zu</strong> Medizinern<br />

Und siehe da: Plötzlich hat <strong>die</strong> deutsche<br />

Politik ihre Liebe <strong>zu</strong> den Ärzten wiederentdeckt.<br />

Die medizinische Unterversorgung<br />

auf der einen, viele PDS-<br />

Protestst<strong>im</strong>men auf der anderen Seite,<br />

das hat gesessen. So manches deutsche<br />

Bundesland versucht sich wieder als<br />

Rosenstreuer: Sachsen greift tief in <strong>die</strong><br />

Tasche, <strong>um</strong> der Unterversorgung schnell<br />

bei<strong>zu</strong>kommen. Wer eine bestehende<br />

Praxis übern<strong>im</strong>mt, wird vom Sozialministeri<strong>um</strong><br />

mit 60.000 Euro gefördert.<br />

Für eine Neugründung gibt es <strong>im</strong>merhin<br />

30.000 Euro plus <strong>die</strong>selbe S<strong>um</strong>me als<br />

zinsenloses Darlehen. Und wer <strong>zu</strong> einer<br />

bestehenden Ordination noch eine<br />

Filiale <strong>im</strong> Nachbarort betreut, wird mit<br />

<strong>im</strong>merhin 7.000 Euro belohnt. Ferner<br />

versuchen Thüringer Kliniken, auf österreichischen<br />

Jobbörsen 400 (!) Ärzte <strong>zu</strong><br />

ködern, <strong>die</strong> für 320.000 Euro österreichisches<br />

Steuergeld pro Nase bestens<br />

ausgebildet wurden.<br />

Verzweifelte Reaktionen auf<br />

Fehlplanungen<br />

Das sind verzweifelte und mitunter auch<br />

kostspielige Reaktionen auf eine langjährige<br />

Fehlplanung <strong>im</strong> Gesundheitswesen.<br />

Dieselben Politiker, <strong>die</strong> sich von<br />

selbsternannten Experten schlecht beraten<br />

ließen und Warnungen der<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen in den<br />

Wind geschlagen haben, versuchen fieberhaft,<br />

das Ruder her<strong>um</strong><strong>zu</strong>reißen: Auf<br />

einmal wird über Ausbildungsverbesserungen<br />

nachgedacht. Mit einem<br />

Schlag stehen Ideen wie hohe Niederlassungsprämien,<br />

Finanzierungserleichterungen,<br />

<strong>die</strong> kostenlose Einrichtung<br />

ganzer Ordinationen, ja sogar kostengünstige<br />

Wohnmöglichkeiten und Freizeitangebote<br />

[für Ärzte?] <strong>im</strong> Ra<strong>um</strong>. Und<br />

– man höre und staune – selbst gesetzliche<br />

Erleichterungen sind <strong>im</strong> Gespräch,<br />

<strong>um</strong> Ärzten in unterversorgten Gebieten<br />

das Dispensierrecht für Arzne<strong>im</strong>ittel ein<strong>zu</strong>rä<strong>um</strong>en,<br />

was man <strong>hier</strong><strong>zu</strong>lande am<br />

liebsten abschaffen würde, siehe Hausapotheken.<br />

Gegenentwicklung erhofft<br />

Die bisherigen Erfahrungen zeigten,<br />

dass Tendenzen in Deutschland in zwei,<br />

drei Jahren ihren Niederschlag bei uns<br />

finden. Nachdem sich in Österreich <strong>die</strong><br />

Lage für <strong>die</strong> niedergelassenen Ärzte in<br />

jüngster Zeit drastisch <strong>zu</strong>gespitzt hat,<br />

bleibt mit Blick auf das Nachbarland nur<br />

auf eine Gegenentwicklung <strong>zu</strong> hoffen.<br />

Und auf eine Politik, <strong>die</strong> mit den Ärzten<br />

und nicht gegen sie gemacht wird. Sonst<br />

folgen all<strong>zu</strong> viele Jungmediziner den attraktiven<br />

Angeboten aus dem Ausland.<br />

Sonst gibt es bei uns bald auch <strong>zu</strong> wenige,<br />

<strong>die</strong> noch genügend Motivation aufbringen,<br />

den zeitintensiven, wenig lukrativen<br />

Job eines Landarztes aus<strong>zu</strong>üben.<br />

Sonst muss das vermeintlich an<br />

den Ärzten Eingesparte wieder locker<br />

gemacht werden, <strong>um</strong> Medizinern aus<br />

dem Ausland mit ein paar „Blümchen“<br />

den Weg ins hiesige Gesundheitssystem<br />

<strong>zu</strong> weisen.<br />

Dr. Josef Lohninger<br />

u.a. Hausärzte-, pardon,<br />

Allgemeinmedizinerreferent<br />

PS: Eines ist an dem Ganzen schon besonders<br />

paradox: Bei uns hat man alle<br />

Schranken z<strong>um</strong> Eintritt ins Medizinstudi<strong>um</strong><br />

fallen gelassen, damit auch nicht<br />

privilegierte Schichten <strong>die</strong>sen Beruf<br />

ergreifen können. Gut so! Jetzt, wo so<br />

genannte Arbeiterkinder – wie auch ich<br />

eines bin – den Aufstieg in <strong>die</strong>sen<br />

angeblich privilegierten Beruf geschafft<br />

haben, legt man ihnen Prügel vor <strong>die</strong><br />

Füße, sodass es ihnen <strong>die</strong> Berufsausübung<br />

gründlich verleidet, ja man gewinnt<br />

sogar den Eindruck, dass man<br />

froh wäre, gäbe es uns nicht, obwohl<br />

Vater Staat € 320.000 pro Promovent<br />

dafür aufgewendet hat. Hoffentlich<br />

folgen viele KollegInnen den nunmehr<br />

attraktiven Angeboten unseres Nachbarn<br />

…<br />

50


März 2006 Der Salzburger Arzt aktuell<br />

1. Präventionstag für<br />

psychische Gesundheit<br />

Fachtagung und Podi<strong>um</strong>sdiskussion<br />

4. April 2006, St. Virgil<br />

Information:<br />

Pro Mente Salzburg<br />

Johann-Herbststraße 23<br />

5061 Elsbethen, Tel.: 0662/625430-0<br />

Fax: 0662/6254309<br />

e-mail: pms@promentesalzburg.at<br />

SALZBURGER ÄRZTEGESELLSCHAFT<br />

Wissenschaftliche Sit<strong>zu</strong>ngen<br />

jeweils Mittwoch von 19.00 bis 21.00 Uhr<br />

<strong>im</strong> großen Hörsaal des St. Johanns-Spitals<br />

Mittwoch, 19. April 2006<br />

„BORRELIOSE INTERDISZIPLINÄR“<br />

Moderator: G. Ladurner, Univ.-Klinik Neurologie der<br />

Paracelsus Medizinischen Privatuniversität<br />

Die Österreichische Gesellschaft für Ant<strong>im</strong>ikrobielle Chemotherapie veranstaltet unter dem Vorsitz von<br />

Univ. Doz. Dr. Petra Apfalter, Univ. Prof. Dr. Heinz Burgmann, OA. Dr. Oskar Janata und<br />

Pr<strong>im</strong>. Univ. Prof. Dr. Helmut Mittermayer eine klinische Fortbildungsveranstaltung z<strong>um</strong> Thema<br />

> Pne<strong>um</strong>on!e <<br />

am Donnerstag, 1. 6. 2006, von 14:30 – 17:30 Uhr<br />

<strong>im</strong> Rahmen der ÖGHMP-Tagung, Design Center Linz, Europaplatz 1, 4020 Linz<br />

Das Symposi<strong>um</strong> soll dem klinisch tätigen Arzt ein kompaktes Up-Date <strong>zu</strong> Diagnostik, aktuellem Erregerspektr<strong>um</strong>,Therapie und<br />

Management der ambulant erworbenen Pne<strong>um</strong>onie geben.<br />

Approbiert für je 3 Stunden Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Lungenkrankheiten, Hygiene und Mikrobiologie<br />

Anmeldungen unter: http://www.oeghmp.at<br />

Fachinformation <strong>zu</strong> Seite 13<br />

Encepur ® 0,5 ml / Encepur ® 0,25 ml für Kinder<br />

Zusammenset<strong>zu</strong>ng (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge): 1 Impfdosis (0,5 ml / 0,25 ml Suspension) enthält 1,5 µg / 0,75 µg auf (pr<strong>im</strong>ären) Hühnerfibroblasten-Zellkulturen<br />

gezüchtetes und danach mit Formaldehyd inaktiviertes FSME-Virus (Stamm Karlsruhe (K 23)) sowie 1 mg / 0,5 mg Al<strong>um</strong>ini<strong>um</strong>hydroxid als Adjuvans. Anwendungsgebiete Encepur ® 0,5 ml: Aktive<br />

Immunisierung von Personen ab 12 Jahren gegen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME). Auf <strong>die</strong> aktuelle Impfempfehlung des Bundesministeri<strong>um</strong>s für Gesundheit und Frauen wird hingewiesen.<br />

Die Erkrankung wird durch das FSME-Virus ausgelöst, das durch Zeckenstich übertragen wird. Anwendungsgebiete Encepur ® 0,25 ml für Kinder: Aktive Immunisierung von Kindern ab dem<br />

vollendeten 1. Lebensjahr und bis z<strong>um</strong> Ende des 12. Lebensjahrs gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Auf <strong>die</strong> aktuelle Impfempfehlung des Bundesministeri<strong>um</strong>s für soziale Sicherheit<br />

und Generationen wird hingewiesen. Nach dem vollendeten 12. Lebensjahr ist Encepur ® 0,5 ml oder ein anderer FSME-Impfstoff für Erwachsene <strong>zu</strong> verwenden. Die Erkrankung wird durch das<br />

FSME-Virus ausgelöst, das durch Zeckenstich übertragen wird. Angezeigt ist <strong>die</strong> Impfung insbesonders bei Kindern, <strong>die</strong> sich dauernd oder vorübergehend in FSME-Endemiegebieten aufhalten.<br />

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit auf den arzneilich wirksamen Bestandteil, auf einen der Hilfsstoffe oder einen der Produktionsrückstände (Formaldehyd, Chlortetracyclin, Gentamycin, Neomycin).<br />

Eine mit einer Komplikation verlaufene Impfung ist bis <strong>zu</strong>r Klärung der Ursache eine Kontraindikation für eine nochmalige Impfung mit dem gleichen Impfstoff. Dieses gilt insbesonders für<br />

Nebenreaktionen, <strong>die</strong> sich nicht auf <strong>die</strong> Impfstelle beschränken. Personen mit akuten behandlungsbedürftigen Erkrankungen sollen frühestens 2 Wochen nach Genesung ge<strong>im</strong>pft werden. Hilfsstoffe:<br />

0,5 ml / 0,25 ml Suspension enthalten: Formaldehyd ≤ 0,005 mg / ≤ 0,0025 mg, Salze, Wasser für Injektionszwecke, Zucker / Saccharose. In Spuren: Chlortetracyclin, Gentamycin, Neomycin. Das<br />

Präparat ist frei von Konservierungsmitteln. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers: Zulassungsinhaber und Hersteller: Chiron Behring GmbH & Co KG, Postfach<br />

1630, D-35006 Marburg, Deutschland. Vertrieb in Österreich: Novartis Pharma GmbH, Brunner Straße 59, Postfach 169, A-1235 Wien, Tel.: +43 1 866 57-0, Fax: +43 1 866 57-665. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht:<br />

Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Weitere Informationen betreffend Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für <strong>die</strong> Anwendung,<br />

Wechselwirkung mit anderen Mitteln, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekte sind der veröffentlichten Fachinformation <strong>zu</strong> entnehmen.<br />

Literaturangaben:<br />

1) Rendi-Wagner P. et al., Vaccine 23 (2004) 427-434 2) Encepur®-Fachinformation 2005 3) Zent O. et al., J Travel Med 2005; 12:85-9<br />

4) Zent O. et al., MMW 4/2003, 133-139 5) Zent O. et al., Vaccine 21 (2003) 3584-3592 6) Zent O. et al., Vaccine 21 (2003) 4655-4660<br />

Fachinformation <strong>zu</strong> Seite 15<br />

Dancor 10 mg/20 mg-Tabletten. Zusammenset<strong>zu</strong>ng: 10 mg: 1 Tablette enthält 10 mg Nicorandil / 20 mg: 1 Tablette enthält 20 mg Nicorandil. Anwendungsgebiete: Zur Dauerbehandlung der<br />

koronaren Herzkrankheit, insbesondere wenn Calci<strong>um</strong>antagonisten und Betablocker nicht gegeben werden dürfen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile des<br />

Arzne<strong>im</strong>ittels; Patienten, <strong>die</strong> Phospho<strong>die</strong>sterasehemmer, wie z.B. Sildenafil (Viagra), einnehmen, da <strong>die</strong> gleichzeitige Anwendung von Nicorandil <strong>zu</strong> einer gefährlichen Blutdrucksenkung führen kann.<br />

Kardiogener Schock; Schwere Hypotonie (systolischer Blutdruck unter 100 mm Hg); akute Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck, z.B. bei akutem Myokardinfarkt; Hypovolämie; Akutes<br />

Lungenödem; Glucose-6-phosphat-Dehydrogenasemangel; Bei Kindern liegen keine Erfahrungen vor. Vorsicht bei gesteigertem intrakraniellen Druck. Hilfsstoffe: Maisstärke, Carboxymethylcellulose-Natri<strong>um</strong>,<br />

Stearinsäure, Mannit. Zulassungsinhaber: MERCK Gesellschaft mbH, Z<strong>im</strong>bagasse 5, 1147 Wien. Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Informationen <strong>zu</strong> den Abschnitten<br />

„Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für <strong>die</strong> Anwendung“, „Wechselwirkungen“, „Nebenwirkungen“ und „Gewöhnungseffekte“ entnehmen <strong>Sie</strong> bitte der veröffentlichten Fachinformation.<br />

51


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Vali<strong>die</strong>rung verschiedener<br />

Verfahren<br />

Die Qualität einer Varizenoperation<br />

wird von den Betroffenen völlig<br />

anders beurteilt als vom Arzt. Ist für den<br />

Arzt neben sta<strong>die</strong>ngerechter und graft<strong>erhalten</strong>der<br />

Operation der medizinische<br />

Benefit, also Radikalität, Komplikationsrate<br />

und <strong>die</strong> Verhinderung des Rezidivs<br />

vorrangiges Ziel, beurteilt der Patient<br />

wesentlich kritischer das kosmetische<br />

Ergebnis, perioperative Schmerzen, operationsbedingte<br />

Sensibilitätsstörungen,<br />

Hämatome, Hautverfärbungen und den<br />

Umfang allenfalls notwendiger postoperativer<br />

Nachbehandlungsmaßnahmen,<br />

also <strong>die</strong> Zahl stehengebliebener<br />

„Restvarizen“.<br />

Will man also in der Varizenbehandlung<br />

erfolgreich sein, müssen Patientenwünsche<br />

und medizinische Zielset<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>sammengeführt<br />

werden, womit <strong>die</strong> Vorgaben<br />

eines modernen Behandlungskonzeptes<br />

automatisch klar definiert<br />

sind. Varizenoperationen müssen also:<br />

– radikal und rezidivarm,<br />

– graft<strong>erhalten</strong>d und also sta<strong>die</strong>ngerecht<br />

– min<strong>im</strong>al – invasiv<br />

– komplikationsarm und<br />

– kosmetisch befriedigend<br />

sein – und <strong>die</strong>s nicht <strong>zu</strong>letzt deshalb, da<br />

eine kausale Therapie und Heilung<br />

nicht möglich sind:<br />

„to develop varicose veins is a progressive<br />

incurable disease, that can be satisfactorly<br />

palliated, but not cured“ (Watts,<br />

Lancet 1973).<br />

Varizenchirugie<br />

Dr. Michaela Magometschnigg<br />

Behandlungsoptionen<br />

bei pr<strong>im</strong>ärer Varikose<br />

chirurgisch – min<strong>im</strong>alinvasiv<br />

VNUS ® Closure ®<br />

Radiofrequenzablation: VSM+/- Crossektomie<br />

+/- Phlebektomie oder Sklerotherapie<br />

EVLT (Endovenous Laser Treatment):<br />

VSM +/- Crossektomie +/- Phlebektomie<br />

oder Sklerotherapie<br />

chirurgische Therapie<br />

klassisches Stripping: 4 Schrittmethode<br />

(Crossektomie, Exhärese der VSM, Perforansligatur,<br />

Phlebektomie) sta<strong>die</strong>ngerecht<br />

Trivex (transill<strong>um</strong>inated powered phlebektomy).<br />

In T<strong>um</strong>eszenz Phlebektomie<br />

mit rotierendem Messer unter der Haut<br />

(+ Stripping)<br />

Cryosurgery: Endovenöses Verfahren,<br />

dzt. exper<strong>im</strong>entell<br />

Endovenous diathermia: dzt. exper<strong>im</strong>entell<br />

Die Bedeutung der Crosse<br />

in der Varizenchirurgie<br />

Wichtigster Bestandteil jedes suffizienten<br />

Behandlungskonzeptes ist <strong>die</strong> vielfach<br />

untersuchte und wissenschaftlich<br />

abgesicherte operative Versorgung der<br />

Crosse. Dwerryhouse weist in <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhang auf eine niedrigere Rezidivrate<br />

bei suffizientem Stripping nach<br />

und <strong>um</strong>gekehrt Allaf eine stark erhöhte<br />

Rezidivvarikose bei inadäquater Operation.<br />

Blomgren spricht gar von Rezidivraten<br />

bis 60%, wenn <strong>die</strong> Crossektomie<br />

nicht ordnungsgemäß (persistierender<br />

Hauptstamm, oder nicht ligierte Seitenäste)<br />

durchgeführt worden ist.<br />

Ausschaltung der Stammvenen<br />

– Das Stripping<br />

VNUS ® Closure ® Radiowellenablation<br />

(Goldmann 2000)<br />

Katheterverfahren z<strong>um</strong> endol<strong>um</strong>inalen<br />

Verschluss der Vena saphena magna,<br />

wobei eine spezielle Sonde duplexsonografisch<br />

<strong>im</strong> L<strong>um</strong>en der Vene vorgeschoben<br />

und in der Crosse an der Mündung<br />

der V.saphena magna positioniert wird.<br />

Be<strong>im</strong> Zurückziehen des Katheters wird<br />

das Gefäß vermittels Radiowelle thermisch<br />

transmural geschädigt und das<br />

Kollagen denaturiert. Die nachfolgende<br />

chronische Entzündung führt dann <strong>zu</strong>r<br />

narbigen Ausheilung und <strong>zu</strong>r Verödung<br />

der Lichtung.<br />

Der Eingriff kann in Allgemein-, Regional<br />

oder T<strong>um</strong>eszenzanästhesie durchgeführt<br />

werden und er wird häufig kombiniert<br />

mit einer Phlebektomie und/oder<br />

einer Crossektomie.<br />

L<strong>im</strong>itierend für das Verfahren sind Wegsamkeit<br />

und L<strong>um</strong>engröße der Vene<br />

52


März 2006 Der Salzburger Arzt<br />

(max.12mm), weshalb nur etwa 30% aller Varikosen damit behandelbar<br />

sind.<br />

Ergebnisse: Merchant et al. berichtet für <strong>die</strong>ses Verfahren Verschlussraten<br />

zwischen 85% und 100%, wobei als Mangel an<br />

der Stu<strong>die</strong> <strong>die</strong> fehlende Stratifizierung nach der CEAP<br />

Sta<strong>die</strong>neinteilung und <strong>die</strong> geringe Fallzahl <strong>zu</strong> kritisieren ist.<br />

Des weiteren gehen <strong>die</strong> Autoren nur marginal auf spezifische<br />

Komplikationen ein, was wundert, bedenkt man <strong>die</strong> von Hingorama<br />

beschriebene nicht unbeträchtliche Rate tiefer Venenthrombosen<br />

von 16 % !. Ursächlich könnten dafür eine<br />

Fehlpositionierung der Sonde am saphenofemoralen Übergang,<br />

oder eine ascen<strong>die</strong>rende Thrombose von der V saphena<br />

magna in das tiefe Venensystem in Frage kommen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Endovenous Laser Treatment (EVLT)<br />

Ähnlich wie bei der Radiowellentherapie wird eine Sonde<br />

(Laserlichtleiter) unter Duplexkontrolle an <strong>die</strong> Saphenamündung<br />

herangeführt und be<strong>im</strong> rhythmischen Rückziehen (ca.<br />

3 mm pro sec) vermittels Licht<strong>im</strong>pulsen <strong>die</strong> Vene von innen<br />

verschweißt.<br />

Der Laserstrahl zerstört Endothelzellen und Wandung und<br />

führt <strong>zu</strong>r Nekrose der Venenwand, <strong>die</strong> sekundär verödet.<br />

Auch bei <strong>die</strong>ser Methode sind Wegsamkeit und Durchmesser<br />

(max. 12 mm) <strong>die</strong> L<strong>im</strong>itierung des Verfahrens. Der meist in Allgemeinanästhesie<br />

oder in T<strong>um</strong>eszenzanästhesie durchgeführte<br />

Eingriff ergibt Verschlussraten von bis <strong>zu</strong> 99%. Tiefe Beinvenenthrombosen,<br />

Parästhesien und Verbrennungen sind <strong>im</strong><br />

Gegensatz <strong>zu</strong>r Radiowelle nicht beschrieben, allerdings fehlen<br />

in der spärlichen Literatur auch <strong>hier</strong> detaillierte Angaben <strong>zu</strong><br />

spezifischen Komplikationen und <strong>zu</strong> Rezidivraten <strong>im</strong> Langzeitverlauf.<br />

Ungeachtet der relativ guten Verschlussraten der Stammvene<br />

muß als Kritik am alleinigen Einsatz min<strong>im</strong>al – invasiver Verfahren<br />

angeführt werden:<br />

– das hohe Rezidivpotential wegen unterlassener Crossektomie,<br />

– <strong>die</strong> nicht unbeträchtliche Inzidenz tiefer Venenthrombosen<br />

(gilt auch für <strong>die</strong> Scha<strong>um</strong>verödung)<br />

– und <strong>die</strong> fehlende Therapie (Exhärese) der Seitenäste u/o<br />

einer V. saphena acc. medialis oder lateralis;<br />

➡<br />

53


medizin in salzburg<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Kombinierte Verfahren<br />

Laserstripping mit Crossektomie<br />

Vielversprechend sind Kombinationen<br />

aus endol<strong>um</strong>inalem und chirurgischem<br />

Vorgehen (vo<strong>zu</strong>gsweise Miniphlebektomie<br />

nach Varady für <strong>die</strong> Versorgung der<br />

Seitenäste). Dabei wird der Vorteil der<br />

geringeren Invasivität der Katheterverfahren<br />

gepaart mit der hohen Effizienz<br />

und Rezidivfreiheit der chirurgischen<br />

Methoden, sodass kosmetisch einwandfreie<br />

Ergebnisse und min<strong>im</strong>ale, nur<br />

kurzzeitige Gesamt-Beeinträchtigungen<br />

erwartet werden können. Die Vorteile<br />

des reduzierten Gewebe-Tra<strong>um</strong>a liegen<br />

dabei auf der Hand:<br />

– geringere postoperative Sensibilitätsstörungen,<br />

insbesondere <strong>die</strong> unangenehmen<br />

N. peronaeus und N. suralis<br />

Läsionen (4 – 25% be<strong>im</strong> konventionellen<br />

Stripping)<br />

– der geringere Blutverlust,<br />

– <strong>die</strong> deutlich weniger ausgeprägten<br />

Schmerzen<br />

– <strong>die</strong> spärliche Hämatombildung<br />

– <strong>die</strong> bessere Rezidivprophylaxe und<br />

– das hohe kosmetische Niveau, insbesondere<br />

bei min<strong>im</strong>alinvasivem Vorgehen<br />

nach Varady.<br />

Mit <strong>die</strong>ser Methode kann außerdem patientenadaptiert-sta<strong>die</strong>ngerecht<br />

operiert<br />

werden, da jedes Venensegment einzeln<br />

erreicht und ausgeschaltet werden<br />

kann, ohne <strong>die</strong> angrenzenden Segmente<br />

<strong>zu</strong> tangieren. Einen weiteren nicht <strong>zu</strong><br />

unterschätzenden Vorteil ergibt <strong>die</strong><br />

gleichzeitige Crossektomie, da <strong>die</strong> retrograde<br />

Laserausschaltung einer allfälligen<br />

Vena saphena acc. lateralis u/o medialis<br />

und anderer Seitenäste möglich ist, wodurch<br />

viele Einzelinzisionen vermieden<br />

werden können.<br />

Konventionelles Stripping –<br />

<strong>die</strong> klassische 4 Schritt Methode/<br />

PIN-Stripping<br />

Crossektomie, Stripping, Astvarizenextraktion<br />

und Perforansligatur stellen<br />

nach wie vor den Goldstandard der Varizenchirurgie<br />

dar. Immer noch gut und<br />

anerkannt, wenngleich erheblich tra<strong>um</strong>atisierend<br />

und gegenüber den kombinierten<br />

Verfahren kosmetisch deutlich<br />

<strong>im</strong> Nachteil.<br />

Eine Sonderform <strong>die</strong>ser klassischen Exhärese<br />

der Stammvene ist das Invaginationsstripping<br />

oder Pinstripping. Hierbei<br />

wird anstelle der klassischen Knopfsonde<br />

<strong>zu</strong>r Entfernung der Vene ein<br />

dünnes starres Rohr in <strong>die</strong> Vene eingeführt<br />

und nach Einknüpfung des Venen-<br />

Endes das Gefäß invaginiert, also in sich<br />

selbst eingezogen und über eine Miniinzision<br />

entfernt. Das wenig tra<strong>um</strong>atisierende<br />

Verfahren wird vor allem be<strong>im</strong><br />

Teilstripping angewandt, zeigt allerdings<br />

in neuesten Stu<strong>die</strong>n keinen wesentlichen<br />

Vorteil hinsichtlich Hämatombildung<br />

oder Nervenverlet<strong>zu</strong>ngen.<br />

Mögliche Komplikationen be<strong>im</strong> klassischen<br />

Stripping sind:<br />

– Nervenverlet<strong>zu</strong>ngen mit bleibenden<br />

Sensibilitätsstörungen bis <strong>zu</strong> 25%,<br />

– Wundinfektionen ca. 2%<br />

– tiefe Beinvenenthrombosen ca. 2%<br />

Spezielle Verfahren <strong>zu</strong>r<br />

Versorgung der Seitenäste<br />

Trivex<br />

Mit einem rotierenden Messer, das sich<br />

in einem Zylinder dreht der seitlich geöffneten<br />

ist und über einen dünnen<br />

Stab in <strong>die</strong> Subcutis eingebracht wird,<br />

werden Seitenastvarizen angepeilt zerstört<br />

und abgesaugt.<br />

Trotz erheblich verkürzter Operationszeit<br />

(insbesondere bei Varikositas per<br />

magna) , sind <strong>die</strong> Nachteile wie <strong>die</strong> Literatur<br />

zeigt nicht unerheblich (therapiebedürftige<br />

Hämatome in bis <strong>zu</strong> 12%,<br />

Nervenläsionen in 5% und Hämosiderose<br />

der Haut in 2,4 %.)<br />

Die Trivextherapie ist trotz der hohen<br />

Komplikationsrate allerdings hervorragend<br />

geeignet, wenn bereits schwere<br />

Hautschädigung wie Dermatosklerose<br />

und Phlebosklerose eingetreten sind u/o<br />

Ulcera vorliegen, da durch den langen<br />

„therapeutischen Arm“ <strong>die</strong> <strong>zu</strong>r Einbringung<br />

des Gerätes notwendigen Haut-Incisionen<br />

weit entfernt von der erkrankten<br />

Stelle gesetzt- und so iatrogene<br />

Wundheilungsstörungen vermieden<br />

werden können.<br />

Phlebektomie nach Varady<br />

Über kleinste Incisionen (ca. 3 mm)<br />

werden Seitenäste mit einem speziellen<br />

Häckchen entfernt. Bei korrekter Anwendung<br />

ist <strong>die</strong>se Form der Phlebektomie<br />

narbenlos möglich.<br />

Seitenastexhärese mit Laser<br />

Hierbei werden <strong>die</strong> Seitenäste mit dem<br />

Laser son<strong>die</strong>rt. Die Lasersonde hat<br />

einen Durchmesser von 0,2mm bis<br />

0,36mm.<br />

Probleme der Datenlage<br />

Es gibt nur wenige valide Stu<strong>die</strong>n <strong>zu</strong>r<br />

Verfahrensvali<strong>die</strong>rung. Die Vergleichbarkeit<br />

der Patientenkollektive wird <strong>zu</strong>dem<br />

eingeschränkt durch unterschiedliche<br />

Klassifikationsskalen, wobei <strong>die</strong><br />

heute gebräuchliche CEAP-Klassifikation<br />

meist nicht verwendet wird. Varizenrezidiv<br />

und VSM-Reflux werden oft<br />

synonym verwendet und es erfolgt meist<br />

54


März 2006 Der Salzburger Arzt medizin in salzburg<br />

keine Unterscheidung zwischen echtem<br />

Rezidiv und Restvarizen.<br />

Über <strong>die</strong> Therapie der V. saphena<br />

accessoria med. und lat. wird meist geschwiegen<br />

und es gibt keine Daten <strong>zu</strong><br />

Konversionen <strong>im</strong> therapeutischen Vorgehen<br />

von „endol<strong>um</strong>inal <strong>zu</strong> konventionell“,<br />

trotz der nicht seltenen Unwegsamkeit<br />

der VSM. Die Diskussion <strong>um</strong><br />

<strong>die</strong> Behandlung der Vena saphena<br />

parva ist generell un<strong>zu</strong>reichend und <strong>die</strong><br />

<strong>zu</strong> fordernde apparative Nachsorge z<strong>um</strong><br />

Ausschluss tiefer Beinvenenthrombosen<br />

erfolgt nur vereinzelt.<br />

Zusammenfassung<br />

Standardoperation in der Behandlung<br />

der Varikose ist nach wie vor <strong>die</strong> 4-<br />

Schrittmethode mit Crossektomie, Stripping,<br />

Astvarizenextraktion und Perforansligatur.<br />

Im Kontext von hohem medizinischen<br />

Anspruch und Patientenwunsch ist <strong>die</strong><br />

Kombination aus Laserstripping und<br />

Crossektomie dem klassischen Verfahren<br />

allerdings überlegen.<br />

Durch <strong>die</strong> Möglichkeit der gleichzeitigen<br />

Therapie einer V. saph. acc. med<br />

und lateralis, sowie doppelläufiger Vv.<br />

saphenae retrograd über <strong>die</strong> Crosse,<br />

wird <strong>die</strong>ser Umstand noch gesteigert.<br />

Die schonende Laserung der V. saphena<br />

parva ohne funktionell beinträchtigendem<br />

Schnitt in der Kniekehle führt <strong>zu</strong><br />

einem sehr guten kosmetischen Ergebnis<br />

ohne je wichtige Nerven wie N. peronaeus<br />

oder N. suralis <strong>zu</strong> verletzen.<br />

Seit 2002 werden alle o.a. Verfahren<br />

krankheits- und patientenorientiert <strong>im</strong><br />

Sanatori<strong>um</strong> Pierer durchgeführt.<br />

Literatur<br />

1. Dwerryhouse, JVascSurg 1998;<br />

2. Allaf, Phlebology 2005<br />

3. Blomgren, EurJVascEndovascSurg 2004; Kostas,<br />

EurJVascEndovascSurg 2004; Fischer,<br />

J VascSurg 2001<br />

4. R.F. Merchant, R.G. DePalma and L.S. Kabnick,<br />

Endovascular obliteration of saphenous<br />

reflux: a multicenter study, J Vasc Surg<br />

35 (2002)<br />

5. Prospective randomized study of endovenous<br />

radiofrequency obliteration (closure<br />

procedure) versus ligation and stripping in a<br />

selected patient population (EVOLVeS Study),<br />

Lurie et al , J Vasc Surg 38 (2003)<br />

6. A. Hingorani, E. Ascher, N. Markevich,<br />

R.W. Schutzer, S. Kallakuri and A. Hou et<br />

al., Deep venous thrombosis after radiofrequency<br />

ablation of greater saphenous vein:<br />

a word of caution, J Vasc Surg 40 (2004)<br />

7. R.J. Min, Endovenous laser treatment of the<br />

incompetent greater saphenous vein, J Vasc<br />

Interv Radiol 12 (2001)<br />

8. R.J. Min, Endovenous laser treatment of<br />

saphenous vein reflux: long-term results,<br />

J Vasc Interv Radiol 14 (2003)<br />

9. P. Corder J R Coll Surg Edinb 36 (1991)<br />

10. Conrad and P. Gassner, Invagination stripping<br />

of the long and short saphenous vein<br />

using the PIN stripper, Aust N Z J Surg 66<br />

(1996)<br />

11. A. Shamiyeh, Transill<strong>um</strong>inated Powered<br />

Phlebectomy: Advantages and Disadvantages<br />

of a New Technique, Dermatol Surg 29<br />

(2003)<br />

12. G.A. Spitz Outpatient varicose vein surgery<br />

with transill<strong>um</strong>inated powered phlebectomy,<br />

Vasc Surg 34 2000<br />

REZENSION<br />

Krankheitsbilder, <strong>die</strong> in hohem<br />

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mit best<strong>im</strong>mten Nährstoffen<br />

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März 2006 Der Salzburger Arzt aktuell<br />

57


zmkbildung<br />

Der Salzburger Arzt März 2006


März 2006 Der Salzburger Arzt fachinfos<br />

Fachinformation <strong>zu</strong> Seite 16<br />

Cipralex® 5 mg/10 mg – Filmtabletten; ATC-Code: N 06 AB; Zusammenset<strong>zu</strong>ng: 1 Filmtablette enthält 5 mg bzw. 10 mg Escitalopram (als Oxalat); Hilfsstoffe: Tablettenkern: Mikrokristalline<br />

Cellulose, Hochdisperses wasserfreies Silici<strong>um</strong>dioxid, Talk, Croscarmellose-Natri<strong>um</strong>, Magnesi<strong>um</strong>stearat; Tablettenhülle: Hypromellose, Macrogol 400, Titandioxid (E-171); Anwendungsgebiete:<br />

Behandlung von Episoden einer Major Depression. Behandlung von Panikstörungen mit oder ohne Agoraphobie. Behandlung von sozialen Angststörungen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit<br />

gegen Escitalopram oder einen der anderen Bestandteile. Gleichzeitige Behandlung mit nicht selektiven, irreversiblen Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer); Zulassungsinhaber und Hersteller:<br />

H. Lundbeck A/S, Ottiliavej 9, DK-2500 Kopenhagen – Valby, Dänemark; Vertrieb: Lundbeck Austria GmbH, Dresdner Straße 82, 1200 Wien, www.lundbeck.at; Rezept- und apothekenpflichtig,<br />

wiederholte Abgabe verboten. Weitere Angaben <strong>zu</strong> Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für <strong>die</strong> Anwendung und Gewöhnungseffekten<br />

sind der veröffentlichten Fachinformation <strong>zu</strong> entnehmen.<br />

Fachinformation <strong>zu</strong> Seite 37<br />

Euthyrox 25 µg, 50 µg, 75 µg, 100 µg, 125 µg, 150 µg, 175 µg, 200 µg-Tabletten Zusammenset<strong>zu</strong>ng: 1 Euthyrox 25 µg / 50 µg / 75 µg / 100 µg / 125 µg / 150 µg / 175 µg / 200 µg-Tablette enthält 25 / 50 / 75 / 100 / 125 / 150 / 175 / 200 Mikrogramm Levothyroxin-Natri<strong>um</strong><br />

Hilfsstoffe Maisstärke, Croscarmellose Natri<strong>um</strong>, Gelatine, Lactosemonohydrat, Magnesi<strong>um</strong>stearat. Anwendungsgebiete: Euthyrox 25 – 200 µg: Therapie der euthyreoten Str<strong>um</strong>a, insbesondere bei Erwachsenen, bei denen eine Jodgabe nicht indiziert ist. Prophylaxe eines Rezidivs nach operativer<br />

Entfernung einer euthyreoten Str<strong>um</strong>a, abhängig vom postoperativen Hormonstatus. Substitutionstherapie bei Hypothyreose. Suppressionstherapie bei Schilddrüsenmalignom. Euthyrox 25 – 100 µg: Zusatztherapie bei thyreostatischer Behandlung einer Hyperthyreose. Euthyrox<br />

100 / 150 / 200 µg: diagnostischer Schilddrüsensuppressionstest. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der Hilfsstoffe. Unbehandelte Hypophysen- oder Nebennierenrindeninsuffizienz, unbehandelte Thyreotoxikose. Eine Behandlung mit Euthyrox darf nicht<br />

begonnen werden bei: akutem Myocardinfarkt, akuter Myocarditis oder akuter Pancarditis. Pharmakotherapeutische Gruppe: Schilddrüsenhormone Rp, apothekenpflichtig. Weitere Angaben <strong>zu</strong> Nebenwirkungen, Gewöhnungseffekten und <strong>zu</strong> den besonderen Warnhinweisen <strong>zu</strong>r sicheren<br />

Anwendung sind der veröffentlichten Fachinformation <strong>zu</strong> entnehmen.<br />

JODTHYROX-Tabletten Zusammenset<strong>zu</strong>ng: 1 Tablette enthält 100 µg Levothyroxin-Natri<strong>um</strong> und 130,8 µg Kali<strong>um</strong>jodid, entsprechend 100 µg Jod. Anwendungsgebiete: Behandlung der Str<strong>um</strong>a mit bestehendem Jodmangel, Rezidivprophylaxe nach Operation einer Jodmangelstr<strong>um</strong>a.<br />

Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile; autonome Areale bzw. Adenome; Str<strong>um</strong>a nodosa; manifeste Hyperthyreose; nicht kompensierte Nebennierenrindeninsuffizienz; Myocardinfarkt; Angina pectoris; Myocarditis, Pancarditis; tachykarde Herzinsuffizienz;<br />

Herzrhythmusstörungen; echte Jodallergie; Dermatitis herpetiformis Duhring. Vorsicht bei älteren Patienten hinsichtlich der Dosierung. Schwangerschaft und Stillperiode: Während der Schwangerschaft und Stillperiode ist <strong>die</strong> Einnahme von Jodthyrox besonders wichtig und unbedingt<br />

fort<strong>zu</strong>setzen, <strong>um</strong> <strong>die</strong> ausreichende Jodversorgung des Feten bzw. Säuglings sicher<strong>zu</strong>stellen. Zulassungsinhaber: MERCK, Wien. Abgabe: Rp, apothekenpflichtig. Weitere Angaben <strong>zu</strong> Nebenwirkungen, Gewöhnungseffekten und <strong>zu</strong> den besonderen Warnhinweisen <strong>zu</strong>r sicheren Anwendung<br />

sind der veröffentlichten Fachinformation <strong>zu</strong> entnehmen.<br />

NOVOTHYRAL-Tabletten Zusammenset<strong>zu</strong>ng: 1 Novothyral-Tablette enthält: 100 µg Levothyroxin-Na (T4, L-Thyroxin-Na) und 20 µg Liothyronin-Na (T3, L-Trijodthyronin-Na). Anwendungsgebiete: Alle Indikationen der Schilddrüsenhormontherapie: Euthyreote Str<strong>um</strong>a; Hypothyreose jeglicher<br />

Genese; Rezidivprophylaxe nach Str<strong>um</strong>ektomie; Schilddrüsenmalignom (nach Thyreoidektomie). Gegenanzeigen: Überempindlichkeit gegen einen der Bestandteile; Hyperthyreose jeglicher Genese; Myocardinfarkt; Angina pectoris; Myocarditis, Pancarditis; Tachycarde Herzinsuffizienz;<br />

Herzrhythmusstörungen. Schwangerschaft und Stillperiode: Während der Schwangerschaft kann der Bedarf an Schilddrüsenhormonen erhöht sein. Während der Schwangerschaft und Stillperiode ist <strong>die</strong> Einnahme von Novothyral besonders konsequent fort<strong>zu</strong>setzen. Schilddrüsenhormone<br />

passieren <strong>die</strong> Plazenta nur in unwirksam geringen Mengen. Eine Gefahr für den Foetus ist bis jetzt trotz <strong>um</strong>fangreicher Anwendung während der Gravidität nicht bekannt geworden. Die in <strong>die</strong> Muttermilch sezernierte Menge an Schilddrüsenhormon reicht nicht <strong>zu</strong>r Induktion einer Hyperthyreose<br />

oder <strong>zu</strong>r Suppression der TSH-Sekretion be<strong>im</strong> Säugling aus. Zulassungsinhaber: MERCK, Wien. Abgabe: Rp, apothekenpflichtig. Weitere Angaben <strong>zu</strong> Nebenwirkungen, Gewöhnungseffekten und <strong>zu</strong> den besonderen Warnhinweisen <strong>zu</strong>r sicheren Anwendung sind der veröffentlichten<br />

Fachinformation <strong>zu</strong> entnehmen.<br />

JODID MERCK 100 µg-Tabletten Zusammenset<strong>zu</strong>ng: 1 Tablette enthält 130,8 µg Kali<strong>um</strong>jodid, entsprechend 100 µg Jod, 84 mg Laktose, Magnesi<strong>um</strong>stearat. Cellulose, Maisstärke. Anwendungsgebiete: Behandlung des Jodmangelropfes bei Neugeborenen<br />

und Kindern. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Jod. Manifeste Schilddrüsenüberfunktion. Latente Schilddrüsenüberfunktion bei Joddosen über 150 µg/Tag. Schwangerschaft und Stillperiode: Während der Schwangerschaft und Stillperiode soll<br />

<strong>die</strong> Jod<strong>zu</strong>fuhr fortgesetzt werden. Zulassungsinhaber: MERCK, Wien. Abgabe: Rp, apothekenpflichtig. Weitere Angaben <strong>zu</strong> Nebenwirkungen, Gewöhnungseffekten und <strong>zu</strong> den besonderen Warnhinweisen <strong>zu</strong>r sicheren Anwendung sind der veröffentlichten<br />

Fachinformation <strong>zu</strong> entnehmen.<br />

Fachinformation <strong>zu</strong> Seite 40/43<br />

Bezeichnung des Arzne<strong>im</strong>ittels: REMINYL 4 mg, 8 mg und 12 mg Filmtabletten, REMINYL 4 mg/ml orale Lösung, REMINYL retard 8 mg, 16 mg und 24 mg Kapseln. Qualitative und quantitative<br />

Zusammenset<strong>zu</strong>ng: 1 Reminyl-Filmtablette enthält 4 mg, 8 mg bzw. 12 mg Galantamin (als Hydrobromid), 1 ml Reminyl-Lösung z<strong>um</strong> Einnehmen enthält 4 mg Galantamin (als Hydrobromid). Jede<br />

Reminyl retard 8 mg Kapsel enthält Galantaminhydrobromid entspre-chend 8 mg Galantamin, jede Reminyl retard 16 mg Kapsel enthält Galantaminhydrobromid entsprechend 16 mg Galantamin, jede<br />

Reminyl retard 24 mgKapsel enthält Galantaminhydrobromid entsprechend 24 mg Galantamin. Anwendungsgebiete: Reminyl ist indiziert <strong>zu</strong>r symptomatischen Behandlung einerleichten bis mittelschweren<br />

Demenz vom Alzhe<strong>im</strong>er-Typ. Gegenanzeigen: Galantamin sollte nicht Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüberdem Wirkstoff Galantaminhydrobromid oder einem der<br />

sonstigen Bestandteile des Arzne<strong>im</strong>ittels verabreicht werden. Nachdem keine Daten über <strong>die</strong> Anwendung von Galantamin bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh-Score > 9)<br />

und schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 9 ml/min) vorliegen, ist Galantamin bei <strong>die</strong>sen Personen kontraindiziert. Bei Patienten, bei denen sowohl signifikante Nieren- als<br />

auchLeberfunktionsstörungen vorliegen, ist Galantamin kontraindiziert. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Arzne<strong>im</strong>ittel gegen Demenz; ATC-Code: N06DA04. Sonstige Bestandteile:<br />

Filmtabletten: Kern: Hochdisperses Silizi<strong>um</strong>dioxid, Crospovidon, Laktosemonohydrat, Magnesi<strong>um</strong>stearat, mikrokristalline Zellulose. Über<strong>zu</strong>g: Hypromellose, Propylenglykol, Talk, Titandioxid<br />

(E171); <strong>zu</strong>sätzlich: 4 mg Filmtabletten: gelbes Eisenoxid (E172); 8 mg Filmtabletten: rotes Eisenoxid (E172); 12 mg Filmtabletten: rotes Eisenoxid (E172), Gelborange-S-Al<strong>um</strong>ini<strong>um</strong>lack (E110). Orale<br />

Lösung: p-Hydroxybenzoesäuremethylester, p-Hydroxybenzeosäurepropylester, Saccharin-Natri<strong>um</strong>, Natri<strong>um</strong>hydroxid, gereinigtes Wasser. Reminyl retard: Pellets, retar-<strong>die</strong>rt: Diethylphthalat, Ethylcellulose,<br />

Hypromellose, Macrogol, Maisstärke und Saccharose. (Kapseln) Gelantine, Titandioxid (E171). Die 16 mg Kapsel ent-hält auch rotes Eisenoxid (E172). Drucktinte: Benzoesäure (E210),<br />

schwarzes Eisenoxid (E1172), D<strong>im</strong>ethylsiloxane, Glyceride, Lecithin (Soja, E22), Methylcellulose, Polyethylenglykol, Polyethylenglykolstearat, Schellak, Sorbinsäure, Xanthang<strong>um</strong>mi. Pharmazeutischer<br />

Unternehmer: JANSSEN-CILAG Pharma, 1232 Wien. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: NR, apothekenpflichtig. Weitere Angaben <strong>zu</strong> Warnhinweisen<br />

und Vorsichtsmaßnahmen für<strong>die</strong> Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzne<strong>im</strong>itteln und sonstigeWechselwirkungen, Nebenwirkungen<br />

(sowie Hinweise betreffend Gewöhnungseffekte)entnehmen <strong>Sie</strong> bitte der veröffentlichten Fachinformation.<br />

Fachinformation <strong>zu</strong> Seite 41<br />

Bezeichnung des Arzne<strong>im</strong>ittels: RISPERDAL QUICKLET 1mg, 2 mg-Schmelztablette, RISPERDAL 1mg, 2mg, 3mg, 4mg, 6mg–Filmtabletten und 1mg/ml orale Lösung. Qualitative und Quantitative Zusammenset<strong>zu</strong>ng:<br />

1 Schmelztablette enthält je: 1mg, 2mg Risperidon, 1 Filmtablette enthält je: 1mg, 2mg, 3mg, 4mg, 6mg Risperidon; 1mg/ml orale Lösung enthält 1mg Risperidon. Anwendungsgebiete: Erkrankungen<br />

aus dem schizophrenen Formenkreis, wie Erstmanifestationen, akute Exazerbationen und chronische Schizophrenie sowie andere psychotische Zustandsbilder, bei denen positive Symptome (wie Halluzinationen,<br />

Wahn und Wahnidee, Denkstörungen, Feindseligkeit, Misstrauen) und/oder negative Symptome (wie Affektverarmung, emotionale und soziale Isolation, Sprachverarmung, Depression, Schuld- und<br />

Angstgefühle) vorherrschend sind. Langzeittherapie als Rückfallprophylaxe (akute Exazerbationen) bei Patienten mit chronischer Schizophrenie. Risperdal ist <strong>zu</strong>r Behandlung von schweren V<strong>erhalten</strong>sstörungen<br />

bei Patienten mit Demenz nur indiziert, wenn Symptome auftreten, <strong>die</strong> den Patienten selbst oder seine Umwelt gefährden und <strong>die</strong> durch andere Maßnahmen nicht <strong>zu</strong> beherrschen sind. Weiters ist Risperidon als<br />

Zusatztherapie <strong>zu</strong> Gemütsstabilisatoren („Mood Stabilizer“) bei der Behandlung von manischen Episoden bei Patienten mit bipolaren Störungen indiziert. Diese Episoden werden durch Symptome wie angehobene,<br />

expansive oder schwankende St<strong>im</strong>mung, gesteigerte Selbsteinschät<strong>zu</strong>ng, vermindertes Schlafbedürfnis, beschleunigte Sprache und Gedankenablauf, ungeordnete oder fehlende Entscheidungsfähigkeit,<br />

unangemessenes oder aggressives V<strong>erhalten</strong> charakterisiert. Risperdal ist indiziert <strong>zu</strong>r Behandlung von Anpassungsstörungen und anderen <strong>im</strong>pulsivhaften V<strong>erhalten</strong>sauffälligkeiten bei Kindern, Jugendlichen und<br />

Erwachsenen mit unterdurchschnittlichen intellektuellen Funktionen und geistiger Zurückgebliebenheit, bei denen destruktive V<strong>erhalten</strong>sweisen (z. B. aggressives, <strong>im</strong>pulsives und eigengefährdetes V<strong>erhalten</strong>) vorherrschen.<br />

Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen einen Bestandteil des Präparates. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Neuroleptika ATC Code: N05AX08. Sonstige Bestandteile:<br />

(Schmelztablette) Polacrilex resin/Amberlite (Methacrylsäure Polymer mit Divinylbenzol), Gelatine, Mannitol, Glycin, S<strong>im</strong>ethicon, Carbomer, Natri<strong>um</strong>-Hydroxid, Aspartam, rotes Eisenoxid und Pfefferminzöl<br />

(Filmtablette) Laktose, Maisstärke, mikrokristalline Zellulose, Hypromellose, Magnesi<strong>um</strong>stearat, hochdisperses Silizi<strong>um</strong>dioxid, Natri<strong>um</strong>laurylsulphat, Propylenglykol. (Lösung): 2 mg/ml Benzoesäure, Weinsäure,<br />

Natri<strong>um</strong>hydroxid und gereinigtes Wasser. Pharmazeutischer Unternehmer: JANSSEN-CILAG Pharma, 1232 Wien. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rp, apothekenpflichtig. Weitere Angaben <strong>zu</strong><br />

Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für <strong>die</strong> Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzne<strong>im</strong>itteln und sonstige Wechselwirkungen, Nebenwirkungen (sowie Hinweisen betreffend Gewöhnungseffekte)<br />

entnehmen <strong>Sie</strong> bitte der veröffentlichten Fachinformation.<br />

Fachinformation <strong>zu</strong> Seite 57<br />

BezeichnungdesArzne<strong>im</strong>ittels: Pantoloc ® 20 mg- und 40 mg-Filmtabletten, Pantoloc ® 40 mg-Trockenstechampulle. Zusammenset<strong>zu</strong>ng (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art<br />

und Menge): 1 magensaftresistente Filmtablette Pantoloc ® 20 mg enthält: 22,6 mg Pantoprazol-Natri<strong>um</strong> Sesquihydrat (entsprechend 20 mg Pantoprazol). 1 magensaftresistente<br />

Filmtablette Pantoloc ® 40 mg enthält: 45,1 mg Pantoprazol-Natri<strong>um</strong> Sesquihydrat (entsprechend 40 mg Pantoprazol). 1 Trockenstechampulle enthält: 42,3 mg Pantoprazol-Natri<strong>um</strong><br />

(entsprechend 40 mg Pantoprazol). Anwendungsgebiete: Pantoloc ® 20 mg: Zur Behandlung der milden Refluxkrankheit und damit verbundener Symptome (z.B. Sodbrennen, Säureregurgitation,<br />

Schluckschmerz). Langzeittherapie und Prävention der Refluxösophagitis. Prävention von gastrointestinalen Ulcera, <strong>die</strong> durch nichtselektive, nichtsteroidale antientzündliche<br />

Substanzen (NSAID) induziert werden, bei Risikopatienten, <strong>die</strong> eine andauernde NSAID- Therapie benötigen. Pantoloc ® 40 mg: Begleittherapie <strong>zu</strong>r Eradikation von<br />

Helicobacter pylori mit zwei geeigneten Antibiotika. Ulcus duodeni. Ulcus ventriculi. Moderate und schwere Refluxösophagitis. Gegenanzeigen: Pantoloc ® darf nicht angewendet<br />

werden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe. Zur Kombinationstherapie <strong>zu</strong>r Eradikation von Helicobacter pylori bei Patienten mit mittelgradiger<br />

bis schwerer Leberinsuffizienz oder renaler Dysfunktion, da <strong>zu</strong>r Zeit noch keine Daten <strong>zu</strong>r Wirksamkeit und Sicherheit dafür vorliegen. Hilfsstoffe: Pantoloc ® 20 mg: Eine<br />

magensaftresistente Filmtablette enthält: Natri<strong>um</strong>carbonat, Mannitol, Crospovidon, Povidon K90,<br />

Calci<strong>um</strong>stearat, Hypromellose, Povidon K25, Propylenglycol,<br />

Methacrylsäure-ethylacrylat-Copolymer (1:1), Polysorbat 80, Natri<strong>um</strong>laurylsulfat, Triethylcitrat,<br />

Titandioxid E 171, Eisenoxid gelb E 172, Drucktinte (Schellack,<br />

rotes, schwarzes und gelbes Eisenoxid E 172, Sojalecithin, Titanoxid E 171, Entschä<strong>um</strong>er DC 1510). Pantoloc ® 40 mg: Natri<strong>um</strong>carbonat, Mannitol (entspr. 0,0036 BE),<br />

Crospovidone, Polyvidon K90, Polyvidon K25, Calci<strong>um</strong>stearat, Propylenglycol, Methylhydroxypropyl- cellulose, Eudragit L 30 D-55, Triethylcitrat, Farbstoffe E 171, E 172 und<br />

Drucktinte, Opacode S-1-26514 braun (E 171, E 172). Pantoloc ® 40 mg-Trockenstechampulle: keine. Wirkstoffgruppe: Pantoprazol ist ein substituiertes Benz<strong>im</strong>idazol, das<br />

<strong>die</strong> Sekretion der Salzsäure <strong>im</strong> Magen, durch spezifische Wirkung auf <strong>die</strong> Protonenp<strong>um</strong>pe der Parietalzelle, hemmt. Packungsgrößen: Pantoloc ® 20 mg-Filmtabletten, 14 Stk. nicht<br />

kassenfrei, 28 Stk. kassenfrei. Pantoloc ® 40 mg, 7 Stk. kassenfrei, 14 Stk. kassenfrei, 28 Stk. mit chefärztlicher Bewilligung verschreibbar. Trockenstechampulle 1 Stk., Klinikpackung<br />

10 x 1 Stk. Name des pharmazeutischen Unternehmers: ALTANA Pharma Gesellschaft mbH. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht. Informationen <strong>zu</strong> Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen<br />

für <strong>die</strong> Anwendung, <strong>zu</strong> Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekten sind der veröffentlichten Fachinformation <strong>zu</strong> entnehmen.<br />

ALTANA Pharma Gesellschaft mbH Ketzergasse 200, 1230 Wien, ÖSTERREICH T +43 (0)1 866 53-0 www.altanapharma.at


freiestelle<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

STELLENAUSSCHREIBUNG<br />

Im Einvernehmen mit der Ärztekammer für Salzburg wird von der Salzburger Gebietskrankenkasse, Betriebskrankenkasse Austria<br />

Tabak, Betriebskrankenkasse der Semperit, Sozialversicherungsanstalt der Bauern sowie der Versicherungsanstalt öffentlich Be<strong>die</strong>nsteter,<br />

Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau und der Sozialversicherungsanstalt der Gewerblichen Wirtschaft<br />

<strong>die</strong> Stelle für eine/einen<br />

ÄRZTIN/ARZT für ALLGEMEINMEDIZIN<br />

mit dem Berufssitz und der Ordinationsstätte in<br />

Stadt Salzburg (Stelle nach Dr. Passer)<br />

per 1. 7. 2006 ausgeschrieben.<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ng für <strong>die</strong> Stellenbewerbung ist <strong>die</strong> Bereitschaft <strong>zu</strong>r Führung der Übergabepraxis. Der/<strong>die</strong> bisherige Stelleninhaber/in<br />

beendet seinen/ihren Einzelvertrag z<strong>um</strong> 31.03.2008 und beabsichtigt bis <strong>zu</strong> <strong>die</strong>sem Zeitpunkt <strong>die</strong> Führung einer<br />

Übergabepraxis. Kommt zwischen dem ausscheidenden Vertragsarzt und dem Erstgereihten keine Einigung <strong>zu</strong>stande, wird<br />

<strong>die</strong> Ausschreibung aufgehoben, endet der Einzelvertrag z<strong>um</strong> 31.03.2008 und verliert der ausscheidende Vertragsarzt das<br />

Recht auf Führung einer Übergabepraxis. Es erfolgt rechtzeitig vor Vertragsende <strong>die</strong> Ausschreibung der Stelle. Nur für den<br />

Fall, dass <strong>die</strong> Hearingkommission feststellt, dass andere, <strong>die</strong> Person des Erstgereihten betreffende schwerwiegende Gründe<br />

ein Veto des ausscheidenden Vertragsarztes rechtfertigen, kommt <strong>die</strong>/der Nächstgereihte z<strong>um</strong> Zug.<br />

Die schriftliche Bewerbung muss bei der Ärztekammer für Salzburg bis längstens 25. 4. 2006 einlangen.<br />

Dem Bewerbungsschreiben sind bei<strong>zu</strong>fügen (Original oder beglaubigte Kopie/bei ordentlichen Mitgliedern der Ärztekammer für<br />

Salzburg ist <strong>die</strong> Vorlage von Kopien ausreichend):<br />

1. Lebenslauf<br />

2. Österreichischer Staatsbürgerschaftsnachweis oder Staatsbürgerschaftsnachweis eines EWR-Landes oder der schweizerischen<br />

Eidgenossenschaft oder <strong>die</strong> Staatsangehörigkeit eines Vertragsstaates eines Abkommens mit den europäischen Gemeinschaften<br />

und ihren Mitgliedsstaaten, welches <strong>die</strong> Mitgliedstaaten <strong>zu</strong>r Inländergleichbehandlung hinsichtlich des Niederlassungsrechts<br />

und des Dienstleistungsverkehrs verpflichtet (Assoziationsstaaten).<br />

3. Doktordiplom<br />

4. Anerkennung z<strong>um</strong> Arzt für Allgemeinmedizin<br />

5. Für den Fall, dass der Bewerber noch nicht in <strong>die</strong> Ärzteliste der Österreichischen Ärztekammer eingetragen ist:<br />

a) Nachweis der gesundheitlichen Eignung durch ein ärztliches Zeugnis<br />

b) Nachweis der Vertrauenswürdigkeit durch eine Strafregisterbescheinigung oder eine vergleichbare Bescheinigung, in der<br />

keine Verurteilung aufscheint, <strong>die</strong> eine verlässliche Berufsausübung nicht erwarten lässt.<br />

Staatsangehörige der übrigen Vertragsparteien des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsra<strong>um</strong> können den Nachweis<br />

der Vertrauenswürdigkeit und der gesundheitlichen Eignung auch durch von den <strong>zu</strong>ständigen Behörden des He<strong>im</strong>at- oder Herkunftsstaates<br />

ausgestellte entsprechende Bescheinigung (§ 27 Abs.4 Ärztegesetz 1998) erbringen.<br />

Die unter a) und b) genannten Nachweise dürfen nicht älter als 3 Monate sein und sind, sofern sie nicht in deutscher Sprache ausgestellt<br />

sind, auch in beglaubigter Überset<strong>zu</strong>ng vor<strong>zu</strong>legen.<br />

Für Flüchtlinge, denen nach dem Asylgesetz Asyl gewährt worden ist, entfällt der unter Punkt 2. genannte Nachweis. Der Nachweis<br />

gemäß Punkt 3. und 4. entfällt, sofern eine <strong>im</strong> Ausland absolvierte ärztliche Aus- oder Weiterbildung glaubhaft gemacht wird.<br />

Die Reihung erfolgt nach den zwischen der Salzburger Gebietskrankenkasse und der Ärztekammer für Salzburg vereinbarten<br />

Richtlinien, <strong>die</strong> von Interessenten jederzeit über <strong>die</strong> Ärztekammer für Salzburg, Bergstraße 14, 5024 Salzburg (Tel.Nr.: 0662/<br />

871327 bzw. E-Mail: aeksbg@aeksbg.at) angefordert werden können. Die für <strong>die</strong> Reihung nach den Reihungsrichtlinien erforderlichen<br />

Unterlagen und Nachweise sind mit den übrigen Bewerbungsunterlagen an <strong>die</strong> Ärztekammer für Salzburg <strong>zu</strong> übersenden.<br />

Die Berufung als Vertragsarzt erfolgt unter der weiteren Vorausset<strong>zu</strong>ng ausreichender Kenntnisse der deutschen Sprache durch den<br />

Abschluss eines Einzelvertrages zwischen den vorher angeführten Krankenversicherungsträgern und dem sich bewerbenden Arzt.<br />

Die Rechte und Pflichten des in Vertrag genommenen Arztes und seine Honorierung sind <strong>im</strong> Gesamtvertrag sowie der<br />

Honorarordnung geregelt.<br />

Das für <strong>die</strong> Bewerbung erforderliche Formular finden <strong>Sie</strong><br />

• auf unserer Homepage www.gesundinsalzburg.at – Reihungsrichtl./BewerberInnenliste<br />

• <strong>im</strong> Salzburger Arzt (Ausgabe: Juli/August 2004)<br />

und kann Ihnen auf Wunsch selbstverständlich auch <strong>zu</strong>gesandt werden.<br />

60


März 2006 Der Salzburger Arzt avos<br />

Erinnerungsbriefe sollen<br />

Teilnahme an der MKP-<br />

Untersuchung verbessern –<br />

Landeshauptfrau fördert<br />

Call-Projekt<br />

Burgstaller: Unseren Kindern <strong>zu</strong>liebe –<br />

Untersuchungsangebot an Eltern – 5 %<br />

der Vorschulkinder weisen Entwicklungsdefizite<br />

auf<br />

Gerade für unsere Kinder sind Vorsorgeuntersuchungen<br />

besonders<br />

wichtig – denn sie können nicht so wie<br />

wir Erwachsene selbst erkennen, dass<br />

Ihnen etwas fehlt – sie sind deshalb auf<br />

uns Erwachsene angewiesen.“ Das war<br />

für <strong>die</strong> Salzburger Landeshauptfrau und<br />

Gesundheitsreferentin der Grund<br />

AVOS, Salzburger Arbeitskreis für Vorsorgemedizin<br />

( www.avos.at ) damit <strong>zu</strong><br />

beauftragen, ein Erinnerungssystem<br />

(Call-System) ins Leben <strong>zu</strong> rufen, und<br />

damit Eltern brieflich an <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

und Notwendigkeit von Vorsorgeuntersuchungen<br />

<strong>zu</strong> erinnern.<br />

„Zu viele Eltern glauben, dass <strong>die</strong> Untersuchungen<br />

nur bei Babys wichtig sind<br />

und nehmen daher <strong>die</strong> kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen<br />

später nicht mehr<br />

in Anspruch. Die Untersuchungen sind<br />

für Vorschulkinder aber genauso wichtig,<br />

vor allem wenn wir sehen, dass in<br />

den letzten Jahren <strong>im</strong>mer weniger derartige<br />

Untersuchungen gemacht werden“,<br />

so <strong>die</strong> Landeshauptfrau.<br />

Call-System für MKP<br />

Dr. Ernst Wenger<br />

„Mit solchen Untersuchungen verhindern<br />

wir nicht nur – möglicherweise irreparable<br />

– Schäden und großes Leid<br />

für <strong>die</strong> Kleinen, sondern auch enorme<br />

volkswirtschaftliche Schäden, <strong>die</strong> entstehen,<br />

wenn unser Nachwuchs, aufgrund<br />

fehlender Behandlung <strong>im</strong> späteren<br />

Leben nicht voll gesund und damit<br />

arbeitsfähig ist, bzw. Kosten für medizinische<br />

Behandlungen entstehen“, gibt<br />

Burgstaller <strong>zu</strong> bedenken.<br />

Schon bisher gab es ein Impfscheckheft<br />

für Neugeborene, mit Gutscheinen für<br />

alle empfohlenen Impfungen und <strong>die</strong><br />

Vorsorgeuntersuchungen des Mutter-<br />

Kind-Passes bis z<strong>um</strong> 6. Lebensjahr und<br />

ein Re-Call-System für <strong>die</strong> Augenuntersuchung<br />

bei zweijährigen Kindern seit<br />

2001 (<strong>die</strong> Eltern wurden angeschrieben,<br />

wenn <strong>die</strong> Untersuchung versä<strong>um</strong>t<br />

wurde).<br />

Nun wird das Call-System auf <strong>die</strong> Vorsorgeuntersuchungen<br />

am Ende des 2.,<br />

3., 4. und 5. Lebensjahres ausgedehnt<br />

(Kostenpunkt: rund 19.000 Euro) und<br />

<strong>die</strong> Eltern werden ca. 2 Monate vor<br />

dem jeweiligen Geburtstag des Kindes<br />

mittels eines Einladungsbriefes an <strong>die</strong><br />

Mutter-Kind-Paß-Untersuchung erinnert.<br />

Sollten Eltern ihre Adresse geändert<br />

haben, werden sie eingeladen, das<br />

bei AVOS bekannt <strong>zu</strong> geben.<br />

„Die kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen<br />

sind keine Frage des Geldes. Ich<br />

lade alle Eltern ein für ihre Kinder einen<br />

guten Start in <strong>die</strong> Schule <strong>zu</strong> ermöglichen<br />

und <strong>die</strong>ses Angebot <strong>zu</strong> nutzen. Durch<br />

<strong>die</strong> Früherkennung von leichten Beeinträchtigungen<br />

kann schnell geholfen<br />

werden und dem schulischen Erfolg in<br />

der ersten Schulklasse steht nichts mehr<br />

<strong>im</strong> Weg", so Gesundheitsreferentin<br />

Burgstaller.<br />

Chancen nützen<br />

„Die Entwicklung der Kinder bis z<strong>um</strong><br />

Schuleintritt verläuft sehr unterschiedlich.<br />

Bei den Untersuchungen der Fünfjährigen<br />

stellen wir bei rund 5 % der<br />

Kleinen Entwicklungsdefizite fest, <strong>die</strong><br />

➡<br />

MKP-Untersuchungen : Salzburg<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

KU4 KU5 KU6 KU7 KU8<br />

2003<br />

2004<br />

61


avos<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

vor Eintritt in <strong>die</strong> Schule eine Förderung<br />

benötigen. Wenn es uns gelingt, <strong>die</strong>se<br />

durch eine verbesserte Inanspruchnahme<br />

der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen<br />

<strong>zu</strong> entdecken und <strong>zu</strong> fördern, erleichtern<br />

wir den Übergang vom Kindergarten<br />

in <strong>die</strong> Schule und ersparen den<br />

Kindern Probleme in späteren Jahren“,<br />

berichtet Dr. Ernst Wenger, Facharzt<br />

für Kinder- und Jugendheilkunde in<br />

Hallein und Programmleiter Mutter-<br />

Kind-Pass und AVOS-Impf-Informationsservice.<br />

Der Mutter-Kind-Pass sieht eine Reihe<br />

von Vorsorgeuntersuchungen vor, <strong>die</strong><br />

TOTAL<br />

fit<br />

in <strong>die</strong> Schulzeit.<br />

Na klar!<br />

MIT DER MUTTER-<br />

KIND-PASS-<br />

UNTERSUCHUNG<br />

ZUM 5. LEBENS-<br />

JAHR!<br />

Die MKP-Untersuchung<br />

zwischen dem 58. und 62.<br />

Lebensmonat, für eine<br />

sichere Reise ins Leben!<br />

BEI IHREN HAUSÄRZTINNEN<br />

ODER FACHÄRZTINNEN<br />

FÜR KINDER- UND JUGEND-<br />

HEILKUNDE.<br />

bis z<strong>um</strong> ersten Geburtstag des Kindes<br />

<strong>um</strong>fangreich in Anspruch genommen<br />

werden. Weil danach aber der Kindergeldbe<strong>zu</strong>g<br />

nicht mehr an durchgeführte<br />

Mutter-Kind-Paß-Untersuchungen gebunden<br />

ist, gehen Eltern ab dem zweiten<br />

Lebensjahr häufig nur mehr dann<br />

z<strong>um</strong> Arzt, wenn das Kind krank ist.<br />

Im Mutter-Kind-Pass sind jedoch z<strong>um</strong><br />

2., 3., 4. und 5. Geburtstag des Kindes<br />

ebenfalls Untersuchungen vorgesehen.<br />

Aus gutem Grund, wie der Facharzt<br />

weiß: „Von den jährlich rund 5.000 Kindern<br />

der Altersgruppe der Fünfjährigen<br />

kommen etwa 30% <strong>zu</strong> den Untersuchungen<br />

und 3.500 gehen nicht. Wenn davon<br />

5 % nicht <strong>die</strong> altersgemäßen Entwicklungsfortschritte<br />

verzeichnen, haben<br />

wir Jahr für Jahr 170–200 Salzburger<br />

Kinder mit Defiziten, welche von<br />

den Eltern nicht bemerkt werden. Wobei<br />

es <strong>hier</strong> nicht nur <strong>um</strong> <strong>die</strong> körperliche<br />

Entwicklung, sondern auch und <strong>die</strong> geistige,<br />

sprachliche, kognitive und vor allem<br />

<strong>die</strong> emotionale Entwicklung geht.“<br />

Hauptsächlich weisen <strong>die</strong> Kinder folgende<br />

behandlungsbedürftige Entwicklungsdefizite<br />

auf:<br />

– Sprach- und Sprechstörungen<br />

– Visuelle Wahrnehmungsstörungen<br />

– Schwächen der Fein- und Visuomotorik<br />

– Schwächen der Grobmotorik und Körperkoordination<br />

Diese mit <strong>zu</strong>nehmendem Alter geringere<br />

Inanspruchnahme der MKP-Untersuchung<br />

(siehe Tabellen) war für Dr.<br />

Wenger der Ausgangspunkt ein Call-<br />

Projekt <strong>zu</strong> entwickeln, welches be<strong>im</strong><br />

Gesundheitsressort des Landes höchst<br />

positiv aufgenommen wurde. Dabei<br />

werden <strong>die</strong> Eltern jedes Kleinkindes<br />

jetzt z<strong>um</strong> 2., 3., 4. und 5. Geburtstag<br />

persönlich angeschrieben und aufgefordert,<br />

den bevorstehenden Untersuchungstermin<br />

wahr<strong>zu</strong>nehmen.<br />

Die Abwicklung erfolgt über AVOS,<br />

Arbeitskreis für Vorsorgemedizin<br />

(www.avos.at), wo bereits seit Jahren<br />

erfolgreich <strong>die</strong> Impfvorsorge für Salzburger<br />

Kinder organisiert und koordiniert<br />

wird. Alle Eltern <strong>erhalten</strong> bei der<br />

Geburt ihres Kindes ein Impfgutscheinheft<br />

und werden dabei in ein <strong>um</strong>fassendes<br />

Einladungssystem (Datenbank) aufgenommen.<br />

Vorschulzeit nützen<br />

„Uns ist es einfach wichtig, <strong>die</strong> Entwicklung<br />

der Kinder <strong>im</strong> Auge <strong>zu</strong> behalten.<br />

Falls sich Auffälligkeiten zeigen, <strong>die</strong> Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

brauchen, können wir frühzeitig<br />

reagieren und meist mit noch geringem<br />

Aufwand korrigierend eingreifen.<br />

Dies unterstreicht den enorm wichtigen<br />

Vorsorgegedanken auf bestmögliche<br />

Weise“, betont Dr. Ernst Wenger<br />

und verweist auf sein Hauptanliegen,<br />

besonders <strong>die</strong> Vorschulzeit <strong>zu</strong> nützen,<br />

<strong>um</strong> eventuelle Defizite <strong>zu</strong> erkennen –<br />

62


März 2006 Der Salzburger Arzt avos<br />

motorische, feinmotorische, kognitive<br />

und vor allem emotional-soziale Bereiche.<br />

„Wenn wir sie frühzeitig feststellen,<br />

haben wir eben <strong>die</strong> besten Chancen ein<strong>zu</strong>greifen<br />

und <strong>zu</strong> korrigieren“, bekräftigt<br />

der Facharzt noch einmal z<strong>um</strong> Abschluss.<br />

Stellenwert der Vorsorgeuntersuchungen<br />

heben<br />

Bewusstsein nach drastischem Einbruch<br />

bei Mutter-Kind-Pass Untersuchungen<br />

muss sich wieder ändern<br />

Auf das gesundheitspolitische Defizit <strong>im</strong><br />

Bereich der Vorsorgemedizin verweist<br />

Facharzt Dr. Hartwig Maurer, Fachgruppenobmann<br />

der Salzburger Kinderärzte<br />

in der Ärztekammer mit Nachdruck:<br />

„Nicht nur wir Kinderärzte registrieren<br />

<strong>im</strong>mer mehr Störungen bei den Kleinund<br />

Vorschulkindern, sondern beispielsweise<br />

auch AugenärztInnen oder FachärztInnen<br />

für Orthopä<strong>die</strong>. Gesundheitsbewusstsein<br />

lässt sich ja nicht auf Knopfdruck<br />

erzeugen. Da<strong>zu</strong> brauchen wir <strong>die</strong><br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng der Gesundheitspolitik.<br />

Mit dem von der Landeshauptfrau Gesundheitsreferentin<br />

Mag. Gabi Burgstaller<br />

geförderten Call-Projekt sind wir <strong>die</strong>sem<br />

Ziel wieder einen Schritt näher gekommen,<br />

denn sie unterstützt uns <strong>im</strong><br />

Bemühen, <strong>die</strong> Eltern und Kinder regelmäßig<br />

<strong>zu</strong> den Vorsorgeuntersuchungen<br />

ein<strong>zu</strong>laden.“<br />

Er weiß sich <strong>im</strong> Übrigen einer Meinung<br />

mit der Salzburger Gesundheitsreferentin,<br />

was den Stellenwert der Vorsorgeuntersuchungen<br />

betrifft. Denn es gilt<br />

beinahe schon als Binsenweisheit, wie<br />

viel Geld <strong>im</strong> Gesundheitssystem durch<br />

Früherkennung gespart werden kann.<br />

„Je früher gesundheitliche Fehlentwicklungen<br />

entdeckt und behandelt werden,<br />

desto besser für alle Beteiligten. Erfreulicherweise<br />

vermerken wir einen leichten<br />

positiven Trend, vermutlich durch verstärkte<br />

Bemühungen in den Praxen (Folder,<br />

Plakate, verbale Erinnerungen),<br />

nämlich dass <strong>die</strong> Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen<br />

wieder vermehrt in Anspruch<br />

genommen werden, besonders<br />

durch <strong>die</strong> Drei- bis Fünfjährigen, bei denen<br />

<strong>die</strong> größten Defizite bestehen. Hier<br />

scheint es so, als ob bereits ein gewisses<br />

Umdenken Platz greift“, berichtet der<br />

Fachgruppenobmann abschließend.<br />

SIDS-Rean<strong>im</strong>ationskurs<br />

Plötzlicher Säuglingstod – Aufklärung<br />

und <strong>um</strong>fassende Information<br />

hilft, Ruhe <strong>zu</strong> bewahren<br />

Bei AVOS startete <strong>im</strong> März <strong>im</strong> Rahmen<br />

des SIDS-Vorsorgeprogramms<br />

in Salzburg Informationsabende – regelmäßig,<br />

alle ein bis zwei Monate – für<br />

Eltern. An <strong>die</strong>sen Abenden <strong>erhalten</strong> <strong>die</strong><br />

Eltern <strong>im</strong> ersten Teil aktuelle Informationen<br />

<strong>zu</strong> SIDS mit Hilfe einer Powerpoint-<br />

Präsentation, <strong>im</strong> zweiten Teil sind praktische<br />

Übungen an einer Baby-Rean<strong>im</strong>ationspuppe<br />

geplant.<br />

SIDS-Risikofaktoren heut<strong>zu</strong>tage<br />

gut bekannt<br />

Der starke Rückgang von SIDS-Todesfällen<br />

auf derzeit rund zwei Promille ist<br />

nicht <strong>zu</strong>letzt auf eine gute Information<br />

der Bevölkerung über <strong>die</strong>ses Thema <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen.<br />

Alle Eltern wissen heute,<br />

dass <strong>die</strong> Bauchlage einen der größten<br />

Risikofaktoren für SIDS darstellt, derzeit<br />

aber bereits überholt vom Rauchen der<br />

Mutter während der Schwangerschaft.<br />

An <strong>die</strong>sem Informationsabend sollen<br />

den Eltern weitere wichtige Risikofaktoren<br />

für SIDS bewusst gemacht werden.<br />

Als Grundlage <strong>die</strong>nt das „triple-riskmodell“,<br />

nach welchem ein anlagebedingt<br />

vulnerables Kind aufgrund von<br />

Störungen durch exogene Faktoren in<br />

einem kritischen Lebensalter an SIDS<br />

versterben kann.<br />

Eltern sollen in <strong>die</strong>sem Kurs aber auch<br />

erfahren, welche Auffälligkeiten für<br />

SIDS an ihrem Kind <strong>zu</strong> bemerken sein<br />

können, bzw. in weiterer Folge wie sie<br />

damit <strong>um</strong>gehen können. Unter <strong>die</strong>sen<br />

Punkt fallen beispielsweise Ungeschicklichkeit<br />

be<strong>im</strong> Trinken, verstärktes Schwitzen<br />

in der Nacht, Atemauffälligkeiten,<br />

Farbveränderungen der Haut bis hin <strong>zu</strong><br />

V<strong>erhalten</strong>sänderungen <strong>im</strong> Sinne von vermehrtem<br />

Schreien oder auch Schlafen.<br />

Praktische und theoretische<br />

Informationen<br />

Das pr<strong>im</strong>äre Ziel liegt in der Erkennung<br />

von auffälligen Kindern und somit Vermeidung<br />

von SIDS. Nur durch verstärkte<br />

Information der Eltern kann <strong>die</strong> Angst<br />

vor einem derartigen Ereignis gemindert<br />

werden und nur damit kann da<strong>zu</strong> verholfen<br />

werden, Ruhe <strong>zu</strong> bewahren.<br />

Letztlich möchten <strong>die</strong> Eltern natürlich<br />

aber auch wissen, was sie selbst beitragen<br />

können, falls doch ein SIDS-Fall bei<br />

ihrem Kind auftreten sollte. Aus <strong>die</strong>sem<br />

Grunde beschäftigt sich der zweite Teil<br />

<strong>die</strong>ser Informationsabende theoretisch<br />

und schließlich praktisch ganz konkret<br />

mit <strong>die</strong>sem Thema.<br />

• Was ist <strong>zu</strong> tun bei einem Atemmonitoralarm?<br />

• Liegt <strong>die</strong> Ursache in einem technischen<br />

Bereich oder liegt tatsächlich<br />

eine lebensbedrohliche Situation be<strong>im</strong><br />

Kind vor?<br />

Die Eltern <strong>erhalten</strong> Gelegenheit an einer<br />

Baby-Rean<strong>im</strong>ationspuppe Beatmung sowie<br />

Herzmassage <strong>zu</strong> üben und somit<br />

den – hoffentlich nie eintretenden –<br />

Ernstfall <strong>zu</strong> trainieren. Informationsfolder<br />

über den SIDS Rean<strong>im</strong>ationskurs<br />

wurden an alle Geburtenstationen in -<br />

beziehungsweise <strong>im</strong> Umfeld - der Stadt<br />

Salzburg verteilt.<br />

Für das Jahr 2006 sind derzeit sechs Termine<br />

fixiert, beginnend am 14. März.<br />

Vortragende sind Kinderärzte aus dem<br />

Krankenhaus und aus dem niedergelassenen<br />

Bereich. Die Organisation läuft<br />

über AVOS, Arbeitskreis für Vorsorgemedizin.<br />

Dort können auch weitere Folder<br />

bestellt oder nähere Informationen<br />

eingeholt werden. Tel. 0662-887588-0,<br />

avos@avos.at .<br />

Dr. Holger Förster<br />

FA für Kinder- und Jugendheilkunde<br />

63


termine<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

„Black and White“<br />

Charity Fest für AMREF<br />

und <strong>die</strong> Fliegenden<br />

Ärzte Afrikas<br />

„Fest für Afrika“<br />

am 28. 4. 2006<br />

<strong>im</strong> Saal der Salzburger Nachrichten<br />

Einlass: 19.00 Uhr<br />

Im Rahmen des 3. „Salzburg AMREF<br />

Marathon“ feiert AMREF das „Fest für<br />

Afrika“ am 28.04.06 <strong>im</strong> Saal der Salzburger<br />

Nachrichten. Moderiert von Fritz<br />

Egger, dürfen sich <strong>die</strong> Gäste auf ein spezielles<br />

Programm von Wolfgang Ambros,<br />

auf <strong>die</strong> afrikanische Band „Zeka“ und<br />

viele andere Überraschungen freuen.<br />

Köstlichkeiten aus dem fernen Kontinent<br />

und heiße Rhythmen werden den<br />

langen Winter vergessen lassen und den<br />

Saal der Salzburger Nachrichten mit<br />

afrikanischer Lebensfreude füllen.<br />

Der Reinerlös des Abends kommt AMREF<br />

und den fliegenden Ärzten <strong>zu</strong>gute.<br />

Kartenvorverkauf: Kartenbüro Polzer<br />

Tel.: 0662/8969 (Kartenpreis EUR 23,–)<br />

Programm Highlights:<br />

• Wolfgang Ambros singt aus seinem<br />

neuen Programm<br />

• Die afrikanische Band „Zeka“<br />

• Marathon Spenden Spiel mit vielen attraktiven<br />

Preisen.<br />

• Moderation: Fritz Egger, Klaus Eberharter<br />

Salzburger Sportärztetage 2006<br />

Orthopädisch-tra<strong>um</strong>atologisch-physikalischer<br />

Grundkurs II<br />

vom 9.–11. Juni 2006<br />

<strong>im</strong> „Krallerhof“ in Leogang<br />

Praxisseminare<br />

Wundmanagement / Kinesio-Taping<br />

Gelenkstabilisierung – Prävention, Therapie, Rehabilitation<br />

Ärztesport<br />

Moutainbike<br />

Information & Programmversand:<br />

Sportärztereferat der Ärztekammer für Salzburg<br />

Bergstraße 14, 5024 Salzburg<br />

Tel. 0662 / 871327-127 DW<br />

Fax: 0662 / 871327-10 DW<br />

E-mail: fortbildung@aeksbg.at<br />

6. Flachgauer<br />

Sportärztetage<br />

17. –19. 5. 2006<br />

Thema:<br />

Moutainbike<br />

Tagungsort:<br />

Freizeitpara<strong>die</strong>s Köstendorf<br />

Josef-Mösl-Str. 4, 5203 Köstendorf,<br />

Tel.: 06216 / 7688, Fax: DW-4<br />

E-Mail: office@freizeitpara<strong>die</strong>s.at<br />

Unterbringung bitte selbständig<br />

buchen!<br />

Teilnahmegebühr: € 120,–<br />

Anmeldung und Kontakt:<br />

Dr. Nikolaus Größing<br />

Tel.: 0664 / 2612138<br />

Fax: 06216 / 7630<br />

E-Mail: neurochirurgie@aon.at<br />

64


März 2006 Der Salzburger Arzt termin<br />

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tagungen undkongresse<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

TERMINE VOM 9. 4. – 3. 6. 2006<br />

■ 9. – 14. April 2006, Obergurgl<br />

1. WINTER-FORTBILDUNGSTAGUNG<br />

FÜR HÄMATOLOGIE UND ONKOLOGIE<br />

Information: Frau Eva M. Schaup,<br />

Kongress-Sekretariat, Goldeggasse 22/10,<br />

1040 Wien, Tel.: 01/5057478,<br />

Fax: 01/5048281,<br />

e-mail: eva@schaup.com<br />

■ 21. – 22. April 2006, Wien<br />

EASIE-TRAINING IN INTER-<br />

VENTIONELLER ENDOSKOPIE<br />

Informaiton: Ärztezentrale med.inof,<br />

Helferstorferstraße 4, 1010 Wien,<br />

Tel.: 01-53116 70,<br />

e-mail: azmedinfo@media.co.at<br />

■ 22. April 2006, Linz<br />

1. LINZER ANTI-AGING-KONGRESS 2006<br />

Information: Academia Medicor<strong>um</strong>,<br />

Dinghoferstr. 4, 4010 Linz,<br />

Tel.: 0732/778371-314<br />

■ 26. April 2006, Kapfenberg<br />

MOBILFUNK IM SPANNUNGSFELD<br />

ZWISCHEN KOMMERT, GESUNDHEIT<br />

und DEMOKRATISCHER KULTUR<br />

Information: Frau Mmag. Ute Pöllinger,<br />

0316/877-2965, Frau DI I. Grubauer<br />

Tel.: 0316/422496,<br />

e-mail: ingrid.grubauer@inode.at<br />

■ 29. April 2006, Bad Reichenhall<br />

LUNGENFUNKTIONSKURS FÜR ÄRZTE<br />

Information: Frau Christine Maier,<br />

Reha-Klinik Prinzregent Luitpold,<br />

Traunfeldstr. 13, 83435 Bad Reichenhall,<br />

Tel.: 0049-8651-774 450,<br />

Fax: 0049-8651-774 416,<br />

e-mail: johannes.kerschl@reha-luitpold.de<br />

■ 4. – 6. Mai 2006, Salzburg<br />

4. ÖSTERREICHISCHE KONGRESS<br />

„KREBS BEI DER FRAU“<br />

Information: Congress & Management<br />

GmbH, Rotenhausgasse 6/8,<br />

1090 Wien, Tel.: 01/406 8340,<br />

Fax: 01/40 68343, e-mail:<br />

office@congress-management.at<br />

■ 4. – 6. Mai 2006, St. Wolfgang<br />

14. ÖSTERREICHISCHES<br />

OSTEOPOROSEFORUM<br />

Information: Ärztezentrale,<br />

Helferstorferstraße 4, 1010 Wien,<br />

Tel.: 01/53116-48, Fax: 01/53116-16,<br />

e-mail: azmedinfo@media.co.at<br />

■ 5. und 6. Mai 2006, Saalfelden<br />

HÄMOFILTRATIONS-SEMINAR 2006<br />

Information: AKOM, Höfergasse 13/5,<br />

1090 Wien, Tel.: 01/4096200,<br />

Fax: 01/4095595<br />

■ 5. – 6. Mai 2006, St. Wolfgang<br />

14. ÖSTERREICHISCHES<br />

OSTEOPOROSEFORUM<br />

Information: Wiener Medizinische<br />

Akademie, Mag. Birgit Kamolz,<br />

Alser Straße 4, 1090 Wien,<br />

Fax: 01/4078274<br />

■ 6. Mai 2006, Wien<br />

CORTISONTHERAPIE<br />

Information: Congress & Management<br />

GmbH, Rotenhausgasse 6/8, 1090 Wien,<br />

Tel.: 01/406 8340, Fax: 01/40 68343,<br />

e-mail: office@congressmanagement.at<br />

■ 11.- 13. Mai 2006, Salzburg<br />

TRANSTHORAKALE ECHOKARDIO-<br />

UND DOPPLERSONOGRAPHIE –<br />

FORTGESCHRITTENENKURS 2<br />

Information: OÄ Dr. B. Maurer-Maurer,<br />

Diakoniezentr<strong>um</strong> Salzburg,<br />

Guggenbichlerstraße 20, 5026 Salzburg,<br />

www.echokurs.at<br />

■ 11. – 13. Mai 2006, Leibnitz<br />

PÄDIATRISCHER FRÜHLING<br />

Information: Uni-Klinik für Kinder- und<br />

Jugendheilkunde, Auenbruggerplatz 30,<br />

8036 Graz, Tel.: 0316/385 4099,<br />

Fax: 0316/385 3300, e-mail:<br />

martina.adelmann@klinik<strong>um</strong>-graz.at<br />

■ 11. – 13. Mai 2006, Linz<br />

11. JAHRESTAGUNG DER ÖSTERR.<br />

GESELLSCHAFT FÜR ENDOKRINO-<br />

LOGIE UND STOFFWECHSEL<br />

22. FRÜHJAHRESTAGUNG DER<br />

ÖSTERR. DIABETESGESELLSCHAFT<br />

Information: Mondial Congress,<br />

Operngasse 20b, 1040 Wien,<br />

Tel.: 01/58804-0, Fax: 01/58804-185,<br />

e-mail: oeges-oedg2006@mondial.at<br />

■ 12. Mai 2006, Gr<strong>im</strong>menstein<br />

HOCHEGGER ECHOKARDIOGRA-<br />

PHIEKURS 2006 – GRUNDKURS II<br />

(PW-, CW- u. Farbdoppler)<br />

Information: Echolabor Hochegg,<br />

Dr. Franz Schweighofer,<br />

MTA Hannes Zsutty,<br />

Tel.: 02644/6010-42391, Fax: 42248,<br />

e-mail: franz.schweighofer@pva.sozvers.at<br />

■ 12. Mai 2006, Salzburg<br />

AMBULANTE RAUCHERENT-<br />

WÖHNUNG – PSYCHOLOGISCHE<br />

RAUCHERBERATUNG<br />

Informaiton: St. Virgil Salzburg,<br />

Ernst-Grein-Straße 14, 5026 Salzburg,<br />

Tel.: 0662/65901-0,<br />

Fax: 0662/65901-509,<br />

e-mail: office@virgil.at<br />

■ 12. – 13. Mai 2006, Wien<br />

HIGHLIGHTS DER INNEREN MEDIZIN<br />

Information: Congress & Management<br />

GmbH, Rotenhausgasse 6/8, 1090 Wien,<br />

Tel.: 01/406 8340, Fax: 01/40 68343,<br />

e-mail: office@congress-management.at<br />

■ 14. – 31. Mai 2006,<br />

Kos – Griechenland<br />

SONOGRAPHIE IN GEBURTSHILFE<br />

UND FRAUENHEILKUNDE –<br />

SUN & SOUND<br />

Information: Mondial Medical Reisen;<br />

Währinger Gürtel 18-20 (AKH),<br />

1090 Wien, Tel.: 01/4024061-0,<br />

Fax: 01/4024061-20<br />

■ 15. – 19. Mai 2006,<br />

Bad Schallerbach<br />

21. GRUNDKURS FÜR<br />

KURORT-MEDIZIN 2006<br />

Information: Österreichische Akademie<br />

der Ärzte, Weihburggasse 2/5,<br />

1010 Wien, Tel.: 01/5126383-40,<br />

Fax: 01/75126383-13,<br />

e-mail: k.ebner@arztakademie.at<br />

66


März 2006 Der Salzburger Arzt tagungen undkongresse<br />

■ 15. – 18. Mai 2006, Wien<br />

HÄMATOLOGIEKURS 2006<br />

Information: 01/9143214,<br />

michael.pfeilstoecker@wgkk.sozvers.at<br />

■ 19. – 21. Mai 2006, Wildalpen/Stmk<br />

SPORTÄRZTETAGE WILDALPEN<br />

Information: Dr. Ulrike Pre<strong>im</strong>l,<br />

Krottenbachstraße 267, 1190 Wien,<br />

Tel.: 01 440 3471,<br />

e-mail: info@sportmed-pre<strong>im</strong>l.com<br />

■ 21. – 27. Mai 2006, Grado<br />

ÄRZETAGE GRADO<br />

Information:<br />

www.arztakademie.at/grado<br />

■ 25. Mai – 2. Juni 2006, Igls-Vill<br />

NOTARZTAUSBILDUNGSKURS 2006<br />

Information: Ärztekammer für Tirol,<br />

Mag. Michaela Gürtler, Anichstr. 7/IV,<br />

6020 Innsbruck, Tel.: 0512/52058-130<br />

■ 29. Mai – 1. Juni 2006, Linz<br />

30. JAHRESTAGUNG DER<br />

ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT<br />

FÜR HYGIENE, MIKROBIOLOGIE<br />

UND PRÄVENTIVMEDIZIN<br />

Information: Ärztezentrale,<br />

Helferstorferstraße 4, 4, 1014 Wien,<br />

Tel.: 01/53116-38, Fax: 01/53116-61,<br />

e-mail: azmedinfo@media.co.at<br />

■ 31. Mai – 3. Juni 2006, Graz<br />

6th CENTRAL EUROPEAN<br />

ORTHOPAEDIC CONGRESS<br />

Information: Mondial Congress,<br />

CEOC 2006, Operngasse 20B,<br />

1040 Wien, Fax 01/588 04185,<br />

e-mail: ceoc2006@mondial.at<br />

For<strong>um</strong> Cardioneurologic<strong>um</strong><br />

Ein Update in der Therapie der Endokarditis<br />

und der nosokomialen Infektionen<br />

20. April 2006, 19 Uhr<br />

VERANSTALTUNGSORT:<br />

Rehabilitationszentr<strong>um</strong> Großgmain<br />

Salzburgerstraße 520<br />

5084 Großgmain bei Salzburg<br />

Referent:<br />

Dr. Arno LECHNER<br />

Internist und Infektiologe der Emco-Klinik und der SALK<br />

Information:<br />

Dr. Mohammad Reza Talebzadeh<br />

E-mail: mohammad.talebzadeh@pva.sozvers.at<br />

Tel.: 06247-7406-0<br />

Fax.: 06247 / 7400-47100<br />

SEMINAR MIT DR. HERBERT PFEIFFER<br />

ADHS:<br />

Neurophysiologische Grundlagen und<br />

homöopathische Arzne<strong>im</strong>ittelfindung<br />

21.–22. April 2006<br />

<strong>im</strong> Brunauer-Zentr<strong>um</strong>, Elisabethstraße 45, 5020 Salzburg<br />

Information und Anmeldung:<br />

Österreichische Gesellschaft für Homöopathische Medizin<br />

Mariahilferstraße 110, 1070 wien<br />

Tel. 01/526 75 75, Fax: DW 4<br />

e-mail: sekretariat@homoepathie.at<br />

67


termine<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, PMU<br />

SOMMERSEMESTER 2006<br />

Programm:<br />

Jeden Donnerstag 13.00 bis 13.45 Uhr finden in der Bibliothek<br />

der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde<br />

der Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg<br />

folgende Veranstaltungen statt.<br />

Informationen über das jeweilige Wochenprogramm oder<br />

der etwaige Ausfall von Veranstaltungen kann <strong>im</strong> Chefsekretariat<br />

der Klinik Tel.: 0662/4482-2601 erfragt werden.<br />

6. April 2006 Identifizierung der Tsunamiopfer in<br />

Thailand<br />

DDr. P. SChuller Götzburg<br />

20.April 2006 Akute ITP Diagnostik und Therapie<br />

Doz. Dr. M. Benesch (Graz)<br />

27. April 2006 Herz MRT<br />

Fass. Dr. Uta Liebaug<br />

4. Mai 2006 PET-CT bei Kinder<br />

Doz. Dr. L. Rettenbacher/ OA Dr. L. Datz<br />

11.Mai 2006 Ethische Probleme des<br />

neonatologischen Alltags<br />

Pr<strong>im</strong>. Dr. J. Rücker<br />

18. Mai 2006 HWI: Diagnostik – Therapie<br />

Dr. K. Hohenfellner, OA Dr. W. Radauer<br />

1. Juni 2006 Asthma update<br />

OA. Dr. I. Huttegger/ Dr. Langenhorst<br />

8. Juni 2006 Sonographie des Rückenmarks,<br />

normale Anatomie, spinale Dysraphien,<br />

Geburtstra<strong>um</strong>a<br />

OA. Dr. I. Gaßner (Innsbruck)<br />

22.Juni 2006<br />

Epidemiologie, Klinik und mikrobiolgische<br />

Diagnostik der Lyme Borreliose<br />

Dr. V. Fingerle (München)<br />

29.Juni 2006 Bindungsstörungen<br />

Dr. C. Wienerroither<br />

6. Juli 2006 Kathetertherombosen<br />

Prof. Dr. C. Mael (Wien)<br />

Fortbildungsprogramm – UKH Salzburg<br />

SOMMERSEMESTER 2006<br />

Ort: Hörsaal UKH<br />

Beginn: jeweils 19.30 Uhr<br />

12. 4. 2006 Notfall-EKG, interaktiver EKG-Kurs mit typischen Fallbeispielen<br />

OA Dr. Bodo Kirchner (UKH Salzburg)<br />

10. 5. 2006 Klinisches Risikomanagement – Was können wir von der Luftfahrt lernen?<br />

Prof. Dr. Norbert Pateisky (AKH Wien)<br />

Flugkapitän Hans Herting (Austrian Air C.)<br />

31. 5. 2006 Gerinnungstherapie be<strong>im</strong> polytra<strong>um</strong>atisierten Patienten<br />

OA Dr. Herbert Schöchl (UKH Salzburg)<br />

7. 6. 2006 Behandlungsverfahren bei Gelenksfrakturen – Operative und konservative Behandlungsstrategien<br />

Pr<strong>im</strong>. Dr. Alois Karlbauer (Ärztl. Leiter UKH Salzburg)<br />

68


März 2006 Der Salzburger Arzt aktuell<br />

STANDESMELDUNGEN<br />

■ PRAXISERÖFFNUNGEN:<br />

Dr. Brigitte EISL, Ärztin für Allgemeinmedizin,<br />

5110 Oberndorf in der <strong>Sie</strong>dlungsstraße<br />

8c.<br />

Dr. Karl Friedrich KLEIN, FA für Chirurgie,<br />

5020 Salzburg, Innsbrucker Bundesstraße<br />

35.<br />

Dr. Rene KREITER, FA für Unfallchirurgie,<br />

5582 St. Michael, Kaltbachstraße<br />

535.<br />

Prof. Pr<strong>im</strong>. DDr. Josef NIEBAUER, FA<br />

für Innere Medizin (Kardiologie) 5020<br />

Salzburg, Lindhofstraße 20.<br />

Dr. Christa SEIDL, Ärztin für Allgemeinmedizin,<br />

5061 Elsbethen, Gemeindeweg 6.<br />

■ NEUE ORDINATIONS-<br />

ANSCHRIFTEN:<br />

Dr. Albrecht SCHWARZ, FA für Unfallchirurgie,<br />

5020 Salzburg, Dominicusweg<br />

4.<br />

Univ.-Doz. Pr<strong>im</strong>. Dr. Michael STUD-<br />

NICKA, FA für Lungenkrankheiten (Intensivmedizin)<br />

St. Johanns-Spital Salzburg, Univ.-Klinik<br />

Pne<strong>um</strong>ologie, Müllner Hauptstraße 48.<br />

Dr. Astrid TOLNAI, FÄ für Neurochirurgie,<br />

5020 Salzburg, Berchtesgadner<br />

Straße 35c.<br />

■ EINSTELLUNGEN DER ORDINATION<br />

BZW. DER ÄRZTLICHEN TÄTIGKEIT:<br />

App. Ach<strong>im</strong> GILLEN, FA für Psychiatrie,<br />

5020 Salzburg, Gen. Arnold-Straße 8.<br />

Dr. Winfried KÖHLER, Arzt für Allgemeinmedizin:<br />

Einstellung der 2. Ordination<br />

in 5203 Schleedorf 101.<br />

a.o.Univ.-Prof. Pr<strong>im</strong>., DDr. Felix UNGER,<br />

FA für Chirurgie (Herzchirurgie, Intensivmedizin)<br />

5084 Großgmain,<br />

Schw<strong>im</strong>mschulstraße (Ordinationseinstellung)<br />

■ DIPLOME ÄRZTE FÜR<br />

ALLGEMEINMEDIZIN:<br />

Dr. Andreas MARSEILER<br />

Dr. Sigrun SCHACHENHOFER<br />

Dr. Walter WÜHRER<br />

■ DIPLOM FACHÄRZTE:<br />

App. Kai-Uwe ASCHE, FA für Chirurgie<br />

Dr. Enzo BUTTURINI, FA für Chirurgie<br />

(Gefäßchirurgie)<br />

Dr. Barbara MEDEK, FÄ für Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe<br />

Dr. Rudolf RAFFELSBERGER jun., FA für<br />

Innere Medizin (Endokrinologie und<br />

Stoffwechselerkrankungen)<br />

Dr. Brigitte SCHNEITLER, FÄ für Physikalische<br />

Medizin<br />

Dr. Johannes WEILHARTNER, FA für<br />

Innere Medizin<br />

Dr. Christian ZUCHNA, FA für Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe<br />

■ BESTELLUNGEN, VERLEIHUNGEN<br />

UND SONSTIGES:<br />

Dr. Brigitte Eisl, Ärztin f. Allgemeinmedizin:<br />

Schulärztin an der VS Michaelbeuern.<br />

Dr. Gheorghe HADWIGER, Arzt für Allgemeinmedizin:<br />

Bewilligung <strong>zu</strong>r Haltung<br />

einer ärztlichen Hausapotheke in<br />

Niedernsill.<br />

Dr. Robert HAIDBAUER, FA für Frauenheilkunde<br />

und Geburshilfe: Bestellung<br />

z<strong>um</strong> Stellvertreter des ärztlichen Leiters<br />

des Institutes für Reproduktionsmedizin<br />

und Endokrinologie in 5020 Salzburg, in<br />

der Bindergasse 3.<br />

Dr. Peter JUNGBAUER, Turnusarzt:<br />

Verleihung des akademischen Grades<br />

„Magister der Naturwissenschaft“ an der<br />

Univ. Wien.<br />

Ärztezentr<strong>um</strong> in Salzburg (www.miramed.at)<br />

bietet Fachärzten ORDINA-<br />

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<strong>zu</strong> verkaufen. Infos: Tel. 0662/ 82 94 31.<br />

KLEINANZEIGEN<br />

Dr. Barbara LUDWIKOWSKI, FÄ für Kinderchirurgie:<br />

Führung des Titels „Privatdozentin“<br />

der Paracelsus Medizinischen<br />

Privatuniversität Salzburg.<br />

Dr. Barbara MEDEK: Doppeleintragung<br />

als FÄ für Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

und Ärztin für Allgemeinmedizin.<br />

Dr. Uwe MENDEL, Arzt für Allgemeinmedizin:<br />

Bewilligung <strong>zu</strong>r Haltung einer<br />

ärztlichen Hausapotheke in Wald i.<br />

Pinzgau.<br />

Dr. Peter PILZ, FA für Neurologie und<br />

Neuropathologie: Bestelllung z<strong>um</strong> Stellvertreter<br />

der ärztlichen Leiterin der Krankenanstalt<br />

Tageshospiz Kleingmainerhof<br />

in Salzburg in der Morzgerstaße 27.<br />

Dr. Herbert REITSAMER, Turnusarzt: Erteilung<br />

der Lehrbefugnis als Univ.-Doz.<br />

für Physiologie an der Univ. Wien.<br />

Univ.-Doz. Dr. Dietmar SPITZER, FA für<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe: Bestellung<br />

z<strong>um</strong> ärztlichen Leiter des Institutes<br />

für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie<br />

in 5020 Salzburg, in der<br />

Bindergasse 3.<br />

Dr. Brigitte SCHNEITLER: Doppeleintragung<br />

als FÄ für physikalische Medizin<br />

und Ärztin für Allgemeinmedizin.<br />

Dr. Gerald STENZEL, FA für Augenheilkunde<br />

und Optometrie: Bestellung z<strong>um</strong><br />

allgemein beeideten, gerichtlich zertifizierten<br />

Sachverständigen für das Fachgebiet<br />

Augenheikunde.<br />

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dem Bereich Gesundheit und Wellness<br />

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Tel. 0662/88 35 44<br />

69


nachrufe<br />

Der Salzburger Arzt März 2006<br />

Frau Dr. Elisabeth DEU, Polizeiärztin i. R.<br />

†<br />

ist am 26. Dezember 2005 <strong>im</strong> 82. Lebensjahr<br />

verstorben.<br />

Dr. Elisabeth Deu wurde am 27.1.1923 in<br />

Salzburg geboren, besuchte <strong>die</strong> Oberschule<br />

für Mädchen und maturierte am<br />

18. 3. 1941. <strong>Sie</strong> stu<strong>die</strong>rte an der Universität<br />

Graz Medizin und promovierte am 29. 4. 1950 z<strong>um</strong><br />

Doktor der gesamten Heilkunde. Vorerst arbeitete Frau Dr.<br />

Deu an der Landesheilanstalt Salzburg. Mit 1. 7. 1951 konnte<br />

sie <strong>die</strong> Turnusarztausbildung am Landeskrankenhaus in<br />

Graz beginnen. Nach Vollendung der vorgeschriebenen Turnusausbildung<br />

erfolgte mit 23.6.1955 <strong>die</strong> Anerkennung z<strong>um</strong><br />

Sozialarzt.<br />

Der Umfang ihrer ärztlichen Tätigkeit beschränkte sich auf<br />

<strong>die</strong> Mitarbeit in der Praxis ihres Gatten Dr. Wolfgang Deu<br />

sowie auf gelegentliche Übernahme von Urlaubsvertretungen.<br />

Mit 19.10.1981 wurde sie Polizeiärztin der Bundespolizeidirektion<br />

Salzburg.<br />

Die Einstellung ihrer ärztlichen Tätigkeit erfolgte mit<br />

31. 10. 1987.<br />

Frau Dr. Elisabeth Deu hinterlässt 2 erwachsene Söhne.<br />

Hofrat Pr<strong>im</strong>. i. R. Dr. Ernst WEINKAMER,<br />

Facharzt für Neurologie und Psychiatrie,<br />

ist am 15. Jänner 2006 <strong>im</strong> 91. Lebensjahr<br />

verstorben.<br />

Dr. Ernst Weinkamer wurde am 24. 4.<br />

1915 in Salzburg geboren, maturierte<br />

1934 <strong>im</strong> Borromä<strong>um</strong> in Salzburg, promovierte<br />

am 15. 9. 1939 an der Universität<br />

Innsbruck und war seit dem 10. 11. 1939 <strong>im</strong> Landes<strong>die</strong>nst.<br />

Vom 10. 11. 1939 bis <strong>zu</strong> seiner Einberufung <strong>zu</strong>r Wehrmacht<br />

am 3. 3. 1940 war er an der Prosektur in Salzburg beschäftigt.<br />

Während des Krieges war er als Truppen-, Lazarett- und<br />

Hilfsarzt an der hygienisch-bakteriologischen Untersuchungsanstalt<br />

eingesetzt. Nach seiner Gefangenschaft <strong>im</strong> Juli 1944<br />

bis 6. 3. 1946 war er in einem Gefangenenlazarett auf verschiedenen<br />

Abteilungen (innere Abteilung) tätig. Vom 1.4.<br />

bis 1. 10. 1946 machte er <strong>im</strong> He<strong>im</strong>kehrerspital II unter dem<br />

Chefarzt Pr<strong>im</strong>. Dr. Sandhofer auf der inneren Abteilung<br />

Dienst. Seit 1.10.1946 war er ununterbrochen an der Landesheilanstalt<br />

Salzburg tätig, seit 30.9.1949 als Assistenzarzt.<br />

(Vorübergehend verbrachte er einen Stu<strong>die</strong>nurlaub an der<br />

psychiatrisch-neurologischen Universitätsklinik in Innsbruck<br />

bei Prof. Urban).<br />

Mit 15. Mai 1950 wurde ihm der Facharzttitel „Facharzt für<br />

Neurologie und Psychiatrie“ <strong>zu</strong>erkannt und er machte sich<br />

besonders <strong>um</strong> den Aufbau der Neurogeriatrischen Abteilung<br />

ver<strong>die</strong>nt, an der er als erster Oberarzt tätig war, bis er mit<br />

1. 3. 1968 z<strong>um</strong> Pr<strong>im</strong>arius der Psychiatrischen Pflegeabteilung<br />

an der Landesnervenklinik Salzburg ernannt wurde.<br />

Zu seinen weiteren Aufgaben gehörte <strong>die</strong> Tätigkeit als Schularzt<br />

an Sonderschulen des Landes und als gerichtlich beeideter<br />

Gerichtssachverständiger.<br />

Mit 1. 7. 1968 eröffnete Dr. Weinkamer eine Praxis.<br />

Er erhielt <strong>die</strong> Landesauszeichnung „Pro caritate“ und wurde<br />

am 13. 2. 1979 z<strong>um</strong> „Hofrat“ ernannt.<br />

Seit März 1981 führte er nur noch seine Privatpraxis.<br />

Im April 1982 erhielt er für seine Ver<strong>die</strong>nste das Silberne<br />

Ehrenzeichen des Landes Salzburg.<br />

Mit 30.6.1993 erfolgte <strong>die</strong> Einstellung seiner Praxis.<br />

HR Pr<strong>im</strong>. i. R. Dr. Ernst Weinkamer hinterlässt eine Frau<br />

und 3 erwachsene Kinder.<br />

Herr Dr. Heinz Alexander MESSEK,<br />

Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten<br />

i. R., ist am 15. Februar<br />

2006 <strong>im</strong> 81. Lebensjahr verstorben.<br />

Dr. Messek wurde am 1. September<br />

1925 in Graz geboren. Nach 4-klassiger<br />

Volksschule absolvierte er das II. Bundesgymnasi<strong>um</strong><br />

für Jungen in Graz, wo<br />

er <strong>im</strong> Jahre 1943 maturierte. Anschließend absolvierte er<br />

den Reichsarbeits<strong>die</strong>nst. Danach wurde er <strong>zu</strong>r damaligen<br />

deutschen Wehrmacht eingezogen und wurde nach dre<strong>im</strong>onatiger<br />

amerikanischer Kriegsgefangenschaft wieder in <strong>die</strong><br />

He<strong>im</strong>at entlassen. Nach Graz <strong>zu</strong>rückgekehrt inskribierte er<br />

an der medizinischen Fakultät der Karl-Franzens-Universität,<br />

wo er am 29. Februar 1952 z<strong>um</strong> Doktor der gesamten Heilkunde<br />

promovierte. Seit 15. März 1952 stand er laufend als<br />

Arzt in Spitals<strong>die</strong>nsten. Zuerst an der internen Abteilung des<br />

Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Graz, ab 1. 10.<br />

1953 trat er in <strong>die</strong> Turnusarztausbildung <strong>im</strong> Landeskrankenhaus<br />

Graz ein und wurde dann nach einem Jahr Unterbrechung<br />

als unbezahlter Gastarzt an der HNO-Klinik in Graz<br />

als Dauersekundarius wieder aufgenommen und wurde mit<br />

1.10.59 z<strong>um</strong> klinischen Assistent.<br />

Mit 10.10.1962 erfolgte <strong>die</strong> Zuerkennung des Facharzttitels<br />

für „Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten“ und mit 6. 5.<br />

1963 eröffnete er seine HNO-Facharztpraxis in Hallein, wo<br />

er als Vertragsfacharzt für alle Kassen bis 30. 9. 1990 tätig war.<br />

Ab <strong>die</strong>sem Zeitpunkt war Dr. Messek in Pension.<br />

Dr. Heinz Messek hinterlässt 3 erwachsene Töchter.<br />

Wir werden den Verstorbenen stets ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />

70


März 2006 Der Salzburger Arzt anzeigen<br />

Neues Verzeichnis<br />

Selbsthilfe Salzburg 2006<br />

Wie jedes Jahr gibt <strong>die</strong> Selbsthilfe<br />

Salzburg ein aktualisiertes Verzeichnis<br />

der über 120 Salzburger<br />

Selbsthilfegruppen heraus. Jedem Interessierten<br />

werden kostenos <strong>die</strong> Verzeichnisse<br />

in gewünschter Anzahl <strong>zu</strong>gesandt<br />

(Tel. 0662/88 89-258 DW).<br />

Neue Selbsthilfegruppen:<br />

Selbsthilfegruppe für Schlechterhörende<br />

<strong>im</strong> und <strong>um</strong> den Pinzgau<br />

Schwerhhörigkeit ist für normal Hörende<br />

oft nicht nachvollziehbar. Die<br />

Selbsthilfegruppe HörBar wurde ins<br />

Leben gerufen, <strong>um</strong> Erfahrungsaustausch<br />

und Kommunikation <strong>zu</strong> bieten.<br />

Wir geben Informationen in allen Lebensbereichen<br />

und leisten unbürokratisch<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng.<br />

Kontakt: Burgi Eberl, Sonnrain 307,<br />

5723 Uttendorf, Tel. 0664/58 53 018,<br />

e-mail: ebewa@sbg.at;<br />

Edi Waldrzich, 5672 Fusch T 92,<br />

Tel. 0664/28 68 908,<br />

e-mail: waldrzich@gmx.at;<br />

Selbsthilfe Salzburg,<br />

Tel. 0662/88 89-258<br />

Gruppentreffen: jeden 2. Montag <strong>im</strong><br />

Monat, 18–20 Uhr, <strong>im</strong> Pfarramt Piesendorf<br />

Österreichischer Verband der<br />

Herz- und Lungentransplantatierten<br />

Selbsthilfegruppe Landesstelle Salzburg<br />

Wir verstehen uns als Informationsund<br />

Kontaktplattform für Patienten<br />

und ihre Angehörigen vor und nach<br />

der Transplantation.<br />

Kontakt: Ing. Hubert Kaufleitner,<br />

Duttendorf 22, 5122 Hochburg-Ach,<br />

Tel. 0 77 27/ 20 42,<br />

e-mail: hk-pfiffikus@gmx.at;<br />

Selbsthilfe Salzburg,<br />

Tel. 0662/88 89-258<br />

Gruppentreffen: nach Anfrage<br />

www.sparkasse.at<br />

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71


Fortbildungsakademie der Salzburger Ärztekammer<br />

Abendfortbildung<br />

April bis Juni 2006<br />

Sämtliche Veranstaltungen <strong>im</strong> Rahmen der Abendfortbildung<br />

werden jeweils mit zwei Modulstunden für<br />

das Diplomfortbildungs-Programm der Österreichischen<br />

Ärztekammer angerechnet.<br />

Thema Dat<strong>um</strong>/Beginn Ort<br />

„Flüssigkeitssubstitution Di. 4. 4.2006, 19.30 Schwarzach<br />

und Rasseln in der Mi. 5. 4.2006, 19.30 Salzburg<br />

Terminalphase“ Di. 11. 4.2006, 19.30 Zell am See<br />

BILDUNGSPARTNERSCHAFT<br />

Frühjahr 2006<br />

4. April 2006, 17.00 bis 21.00 Uhr<br />

DER RECHTLICHE NOTFALL<br />

IN DER ORDINATION<br />

Themen:<br />

❖ Grundsätze der Arzthaftung<br />

❖ Risikomanagement in der Arztpraxis<br />

❖ Aktuelle österreichische Rechtsprechung <strong>zu</strong><br />

Arzthaftung und Aufklärung<br />

❖ Beschwerdemanagement<br />

❖ Fragen <strong>zu</strong>r Haftpflichtversicherung<br />

Medizin & Fernreisen: Fr. 28. 4.2006, 19.30 Salzburg<br />

Vortrag: Der erkrankte<br />

Reiserückkehrer<br />

Dia-Vortrag: Madagaskar<br />

Informationen:<br />

Irene Esser, Tel. 0662/87 13 27-141<br />

e-mail: esser@aeksbg.at<br />

„Osteoporose – Di. 2. 5.2006, 19.30 Schwarzach<br />

Frakturprävention“ Mi. 3. 5.2006, 19.30 Salzburg<br />

Di. 9. 5.2006, 19.30 Zell am See<br />

„Prävention, Diagnostik Di. 6. 6.2006, 19.30 Schwarzach<br />

und Therapie des Mi. 7. 6.2006, 19.30 Salzburg<br />

Mammakarzinoms“ Di. 13. 6.2006, 19.30 Zell am See<br />

SEMINAR-TERMINE:<br />

25. 4. 2006, 18.00 bis 21.00 Uhr<br />

Gesunde Ernährung /<br />

Gewichtsreduktion<br />

30. 6.–1. 7. 2006<br />

Ausbildungs- und Refresher-<br />

Seminar für Führerschein-Ärzte<br />

Anmeldung & Information:<br />

Ärztekammer für Salzburg<br />

Tel.: 0662 / 871327-120 DW<br />

Fax: 0662 / 871327-10 DW<br />

E-mail: fortbildung@aeksbg.at<br />

Matthäus Sporrer<br />

Kundenbetreuer<br />

Tel. 05 0100 - 47237<br />

Gerhard Griessner<br />

Kundenbetreuer<br />

Tel. 05 0100 - 47221<br />

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Ertragreich und flexibel –<br />

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