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Magazin - Stadtwerke Borken

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<strong>Magazin</strong><br />

3/2010<br />

Ausbildung bei den<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Borken</strong><br />

Elektroauto im<br />

Stadteinsatz<br />

<strong>Stadtwerke</strong> warnen<br />

vor Haustürgeschäften<br />

Ausbildung bei<br />

den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />

Die Kundenzeitschrift der


2 aktuell und wichtig<br />

aktuell und wichtig<br />

3<br />

Was ist eigentlich CO 2 -neutral?<br />

Man kann CO 2-neutral fliegen, CO 2-neutral<br />

wohnen und CO 2-neutral speisen. Klimaneutralität<br />

hat Konjunktur, doch nur<br />

die wenigsten wissen, was sich hinter dem<br />

Schlagwort verbirgt. Fest steht: Wer Auto<br />

fährt, in den Flieger nach Mallorca steigt,<br />

die Heizung einschaltet oder ein Rindersteak<br />

verspeist, begünstigt zunächst einmal<br />

Prozesse, bei denen Treibhausgase –<br />

insbesondere das klimaschädliche CO 2 –<br />

freigesetzt werden.<br />

CO 2-neutrales Handeln setzt dagegen<br />

voraus, dass alles, was durch das eigene<br />

Verhalten in die Umwelt eingespeist wird,<br />

an anderer Stelle wieder eingespart werden<br />

kann. Ein Beispiel dafür sind nichtfossile<br />

Brennstoffe wie Ethanol, Rapsöl<br />

oder Holz. Die bei ihrer Verbrennung freigesetzten<br />

Treibhausgase wurden der Natur<br />

durch das Wachstum der Pflanzen zuvor<br />

entzogen und gleichen die Bilanz somit<br />

wieder aus. Ebenfalls klimaneutral sind<br />

erneuerbare Technologien wie Solarthermie<br />

oder Windkraft. Dafür wurde das Instrument<br />

der Klimakompensation eingeführt.<br />

Dabei wird der Kohlendioxidausstoß<br />

an einem Ort durch Einsparungen an<br />

anderer Stelle ausgeglichen.<br />

… schnell informiert …<br />

Brennwertkessel an der Spitze<br />

Wer clever heizen möchte, kommt an der<br />

Brennwerttechnologie nicht mehr vorbei.<br />

Die Stiftung Warentest hat neun moderne<br />

Heizkessel unter die Lupe genommen und<br />

legt nun ein beeindruckendes Ergebnis<br />

vor: Alle getesteten Modelle glänzen mit<br />

Bestnoten zwischen 1,7 und 2,2. Als besonders<br />

überzeugend erwiesen sich die<br />

Erdgasbrennwertkessel. Sie nutzen den<br />

eingesetzten Brennstoff im Gegensatz zu<br />

herkömmlichen Heizsystemen gleich doppelt:<br />

zuerst während des Verbrennungsprozesses<br />

und danach durch eine zusätzliche<br />

Wärmegewinnung aus den Abgasen.<br />

Die Vorteile dieses Prinzips werden durch<br />

die konkurrenzlos günstige Schadstoffbilanz<br />

des umweltfreundlichen Energieträgers<br />

Erdgas positiv verstärkt. In Kombination<br />

mit einer Solaranlage ist die Brennwerttechnologie<br />

kaum noch zu toppen.<br />

Bernhard Funk, Sprecher der Initiative<br />

Erdgas pro Umwelt, wertet das Ergebnis<br />

der Stiftung Warentest als Bestätigung der<br />

hohen Effizienz der Erdgasbrennwerttechnik<br />

durch eine neutrale Instanz. Die Verbraucherstiftung<br />

setze damit ein deutliches<br />

Signal für die Heizungsmodernisierung in<br />

Deutschland.<br />

Sparfüchse planen jetzt<br />

den Heizungs-Check<br />

Der nächste Winter kommt bestimmt<br />

und mit ihm die Zeit der Heizungsanlagen.<br />

Sparfüchse bauen deshalb vor und<br />

bringen ihre Haustechnik rechtzeitig auf<br />

Vordermann. Denn: Ein schlecht gewarteter<br />

und vernachlässigter Heizkessel verbraucht<br />

bis zu zehn Prozent mehr an Energie<br />

als eine gut funktionierende Anlage.<br />

Der Heizungsinstallateur<br />

kennt<br />

die Schwachstellen<br />

und kann<br />

Einsparvorschläge<br />

machen.<br />

Der rechtzeitig durchgeführte Heizungs-<br />

Check durch den Fachmann erhöht das<br />

Sparpotenzial und schont die Umwelt. Der<br />

Verbraucher hat die Wahl. Bei der normalen<br />

Wartung wird die bestehende Anlage<br />

gereinigt und neu eingestellt. Verschleißteile<br />

können ersetzt und die Vorlauf- und<br />

Kesseltemperatur an die aktuellen Erfordernisse<br />

angepasst werden. Der offizielle<br />

Heizungs-Check beinhaltet noch mehr: In<br />

einem standardisierten Verfahren werden<br />

das Einsparpotenzial und die Energieeffizienz<br />

eines bestehenden Heizsystems ermittelt.<br />

Der Prüfbericht skizziert die Kosten-<br />

Nutzen-Bilanz und bildet die Basis für eine<br />

ganzheitliche Gebäudeoptimierung.<br />

Rücksicht auf die Nachbarn<br />

Sommer, Sonne – Brutzelzeit. Wenn die<br />

Grillsaison beginnt, bleibt zwischen Flensburg<br />

und Bodensee so manche Küche kalt.<br />

Doch mitunter macht der Nachbar Dampf,<br />

wenn ihm der Qualm zu häufig in die Nase<br />

steigt. Wer darf wann, wie oft und wo die<br />

Bratwurst rösten sind Fragen, mit der sich<br />

schon einige Gerichte beschäftigt haben.<br />

Grundsätzlich gilt: Ein einheitliches<br />

Leiturteil gibt es nicht. Es kommt auf die<br />

Umstände an – und das macht die Sache<br />

so schwierig. Gut beraten ist deshalb, wer<br />

sich an das allgemeine Gebot der Rücksichtnahme<br />

hält. Als Richtlinie gelten einige<br />

beispielhafte Gerichtsentscheidungen,<br />

die ein Verbot nur dann in Betracht ziehen,<br />

wenn „es zu wesentlichen Beeinträchtigungen<br />

durch Rauch, Ruß oder Wärme<br />

kommt“. Doch aufgepasst: Ist das Grillverbot<br />

im Mietvertrag festgeschrieben, muss<br />

sich der Mieter daran halten. Gute Argumente<br />

hat, wer seine Nachbarn auch mal<br />

durchschnaufen lässt. Denn: Die Richter<br />

sind bezüglich der Frage, wie oft gegrillt<br />

werden darf, nicht gerade großzügig. Die<br />

Urteile reichen von zwei Mal im Monat im<br />

hinteren Teil des Gartens bis zu einem Mal<br />

im Monat mit vorheriger Information der<br />

Nachbarschaft.<br />

Auch beim Thema Lärm verstehen die<br />

Gesetzeshüter keinen Spaß. Grundsätzlich<br />

gilt: Die Ruhezeiten zwischen 13:00<br />

und 15:00 Uhr sowie 22:00 und 6:00 Uhr<br />

sind verbindlich. Doch wo kein Kläger,<br />

da kein Richter. Deshalb sollten alle, die<br />

auf knusprige Steaks und heiße Wurst<br />

nicht verzichten möchten, Kontakt mit<br />

den Nachbarn aufnehmen und nach<br />

einem guten Kompromiss suchen. Ein gemeinsamer<br />

Grillabend ist dafür vielleicht<br />

die richtige Gelegenheit.<br />

Kritisch nachgefragt: Geschäfte<br />

an der Haustür ?<br />

Die Situation hat jeder schon erlebt.<br />

Es klingelt an der Haustür,<br />

man öffnet in freudiger Erwartung<br />

auf einen netten Besuch – und blickt<br />

in das Gesicht eines Wildfremden.<br />

Das Lächeln gefriert sekundenschnell<br />

zur Maske, denn schließlich<br />

ahnt man bereits: Die nächsten Minuten<br />

werden zur Bewährungsprobe.<br />

Und schon beginnt ein Bombardement<br />

an Fragen: „Funktioniert Ihr<br />

Staubsauger noch? Haben Sie ein<br />

Herz für behinderte Kinder, entlassene<br />

Strafgefangene oder geschundene<br />

Tiere? Zahlen Sie bei Ihrer Versicherung<br />

zu viel?“ Die gute Kinderstube<br />

verhindert, dass man den Redefluss<br />

sofort unterbricht und die Tür wieder<br />

schließt. Ein Wort gibt das andere,<br />

und schon steckt man mittendrin in<br />

einem Verkaufsgespräch, das man<br />

eigentlich gar nicht wollte.<br />

Wie kann man sich vor voreiligen<br />

Vertragsabschlüssen an der<br />

Wohnungstür schützen, und warum<br />

ist es so schwer, den ungebetenen<br />

Gästen einen Korb zu geben? Auf diese<br />

Fragen gibt es keine einfachen Antworten.<br />

Grundsätzlich aber gilt: Der<br />

Überrumpelungseffekt ist nicht zu<br />

unterschätzen. Auf ein Verkaufsgespräch<br />

ist man nicht vorbereitet. Wer<br />

gerade in Jogginghose und Schlabber-<br />

T-Shirt auf dem Sofa gelümmelt hat,<br />

ist kaum in der richtigen Verfassung,<br />

einem strategisch trainierten Verkäufer<br />

handfest Paroli zu bieten.<br />

Gerade ältere Menschen sind dem<br />

Wortgewitter des psychologisch<br />

geschulten Personals oftmals hilflos<br />

ausgeliefert. Ist der Verkäufer erst einmal<br />

in der Wohnung, sehen sie die<br />

Unterschrift unter einen Vertrag häufig<br />

als die letzte Möglichkeit, sich aus<br />

der bedrängenden Situation wieder zu<br />

befreien. Deshalb macht es Sinn, sich<br />

vorher mental auf eine derartige Szene<br />

vorzubereiten. Wer sich immer<br />

wieder klar macht, dass es nicht unhöflich<br />

ist, Menschen abzuweisen, die<br />

man gar nicht eingeladen hat, tut sich<br />

leichter damit, die Tür nur einen Spalt<br />

zu öffnen und im Zweifelsfall auch<br />

wieder zuzumachen.<br />

Natürlich ist es durchaus möglich,<br />

dass der Staubsaugervertreter<br />

klingelt, wenn das eigene Gerät gerade<br />

den Geist aufgibt. In diesem Fall<br />

spricht nichts dagegen, sich die Offerte<br />

anzuhören. Denn: Auch seriöse<br />

Unternehmen wählen mitunter die<br />

Tour von Haus zu Haus, um sich teure<br />

Vertriebswege zu ersparen und in<br />

direkten Kontakt mit den Kunden zu<br />

treten. Doch auch hier gilt: Ohne<br />

gründlichen Preis-Leistungs-Vergleich<br />

birgt das Geschäft Risiken.<br />

Ein Abgleich mit örtlichen Anbietern<br />

lohnt sich immer. Sie liefern in der<br />

Regel Qualität, weil sie vor Ort einen<br />

Ruf zu verlieren haben. Außerdem<br />

sind sie im Falle einer Reklamation<br />

oder Gewährleistung schnell und unkompliziert<br />

zur Stelle.<br />

Wer dennoch einen Vertrag unterschreibt,<br />

den er eigentlich<br />

nicht wollte, muss jedoch nicht verzagen.<br />

Wird das Geschäft mit einem<br />

Unternehmen abgeschlossen, haben<br />

Verbraucher zwei Wochen lang ein<br />

schriftliches Widerrufsrecht. Vereinbarungen<br />

unter Geschäfts- oder Privatleuten<br />

sind allerdings davon ausgeschlossen.<br />

Deshalb gilt auch für<br />

jene, die grundsätzlich nichts gegen<br />

Vertreterbesucher haben: Lassen Sie<br />

sich Zeit und entscheiden Sie in Ruhe.<br />

Andere können es mit einem Aufkleber<br />

der Verbraucherschutz-Kampagne<br />

„Haustürgeschäfte? Nein Danke“<br />

neben dem Klingelknopf versuchen.<br />

Vielleicht läuten die unangekündigten<br />

Besucher dann doch lieber<br />

beim Nachbarn.


4 <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Borken</strong> aktuell<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Borken</strong> aktuell 5<br />

Wir haben es geschafft –<br />

Ausbildung bei den <strong>Stadtwerke</strong>n!<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Borken</strong> legen Wert auf qualifizierten Nachwuchs.<br />

Deshalb bietet der lokale Energieversorger in verschiedenen<br />

Berufen Ausbildungsgänge an und beschäftigt durchschnittlich<br />

etwa zehn Auszubildende.<br />

Im Winter 2009/2010 haben unsere technischen<br />

Auszubildenden Andreas Dowe<br />

(Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik)<br />

und Felix Markert (Anlagenmechaniker<br />

für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik)<br />

ihre Gesellenprüfung mit der<br />

Gesamtnote „gut“ bestanden. Andreas<br />

Dowe wird nach seiner Ausbildung als<br />

Elektrofachkraft weiterhin bei den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />

<strong>Borken</strong> beschäftigt sein, während<br />

Felix Markert ab Herbst 2010 ein Bachelor-Studium<br />

im Studiengang Energie-,<br />

Gebäude- und Umwelttechnik beginnt.<br />

Bis Studienbeginn bleibt auch er bei den<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n angestellt.<br />

Weiterbeschäftigung gesichert<br />

Zwei kaufmännische Auszubildende beendeten<br />

ihre Ausbildung mit der Sommerprüfung<br />

der IHK und dürfen sich jetzt Industriekauffrau<br />

nennen. Julia Buß absolvierte<br />

die Prüfung mit sehr gutem und<br />

Linda Rößing mit gutem Erfolg. Im Anschluss<br />

an ihre Ausbildung bleiben die jungen<br />

Kaufleute ebenfalls bei den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />

<strong>Borken</strong> beschäftigt.<br />

Sechs neue Azubis 2010<br />

Der 1. August eines jeden Jahres markiert<br />

für viele junge Leute den Beginn eines<br />

neuen Lebensabschnitts: der Start in die<br />

Ausbildung eines Berufes, so auch bei den<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n <strong>Borken</strong>. Sechs junge Menschen<br />

haben dort Anfang August 2010<br />

ihre Ausbildung begonnen: Dominik Faber<br />

als Industriekaufmann, Daniel Elsner<br />

als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik,<br />

Jörn Thewes und Marcel<br />

Terfort als Anlagenmechaniker für Sanitär-,<br />

Heizungs- und Klimatechnik sowie<br />

Christina Kemper und Erik Diekhoff als<br />

Fachangestellte/-r für Bäderbetriebe.<br />

Auch 2011 werden die <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Borken</strong><br />

wieder verschiedene Ausbildungsstellen<br />

anbieten.<br />

Nähere Informationen zu den Anforderungen<br />

und Bewerbungsfristen finden<br />

Interessierte auf der Homepage unter<br />

www.stadtwerke-borken.de in der Rubrik<br />

Unternehmen/Jobs.<br />

Hans-Jürgen Weitenberg von den <strong>Stadtwerke</strong>n<br />

<strong>Borken</strong> vor dem etwa geschirrspülergroßen<br />

Mini-BHKW (re.) und dem<br />

800-Liter-Wärmespeicher.<br />

Wärme und Strom<br />

selber produzieren<br />

Mit Erdgas kann nicht nur geheizt,<br />

sondern auch Wärme und Strom produziert<br />

werden. Das Prinzip nennt<br />

man Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).<br />

Dank dieser Technik können Blockheizkraftwerke<br />

(BHKW) Wohnsiedlungen,<br />

Schwimmbäder wie das Aquarius<br />

Freizeitbad, und Krankenhäuser<br />

mit Wärme und Strom versorgen.<br />

Im Privatbereich spielte KWK lange<br />

Zeit keine Rolle. Längst aber wurden<br />

die sogenannten Mini-BHKWs weiterentwickelt<br />

und erfolgreich am Markt<br />

platziert. Die Anschaffungskosten sind<br />

ähnlich denen adäquater Alternativen,<br />

wie beispielsweise moderne Brennwerttechnik<br />

mit solarer Unterstützung.<br />

Die <strong>Stadtwerke</strong> sammeln derzeit<br />

testweise Erfahrungen mit einem Mini-BHKW,<br />

das mit einem Sterlingmotor<br />

– einer stromerzeugenden Wärmekraftmaschine<br />

– betrieben wird.<br />

„Die thermische Leistung beträgt<br />

5,5 bis 7 kW (mit Zusatzbrenner 14<br />

kW). Die Wärme wird genutzt, um bis<br />

zu 1 kW Strom zu produzieren, den<br />

wir selbst nutzen. Überschüssiger<br />

Strom wird ins Netz eingespeist und<br />

vergütet“, erklärt <strong>Stadtwerke</strong>-Mitarbeiter<br />

Hans-Jürgen Weitenberg, der<br />

das Mini-BHKW betreut. „Bisweilen<br />

läuft es problemlos. Wir sind gespannt,<br />

wie es im Winter arbeitet. Bisher eingesetzte<br />

Anlagen dieses Typs haben<br />

ihre Wintertauglichkeit aber bereits<br />

bewiesen.“<br />

Elektroauto im Stadteinsatz:<br />

von der Steckdose auf die Straße<br />

Auf dem Umweltmarkt im vergangenen Juni konnten sich<br />

die Besucher am Stand der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Borken</strong> ein Bild vom<br />

topaktuellen Thema „Elektrische Mobilität“ machen.<br />

Ein Elektroauto mit einem Kabel an einer<br />

Ladesäule zeigte dort, wie es in <strong>Borken</strong><br />

demnächst öfters aussehen könnte: Während<br />

man sich beispielsweise in der Stadt<br />

beim Einkaufen oder im Aquarius-Saunagarten<br />

beim Entspannen aufhält, wird auf<br />

einem Parkplatz das Auto mit Strom „aufgetankt“.<br />

Zugegeben, das Laden der Stromakkus<br />

dauert noch deutlich länger als das<br />

Tanken eines benzingetriebenen Fahrzeugs,<br />

aber zum Beispiel während der Arbeitszeit<br />

oder eines erholsamen Schwimmbadbesuchs<br />

würde ausreichend Zeit zur<br />

Verfügung stehen, um genug Energie für die<br />

Heimfahrt aufzuladen. Ohnehin gehen die<br />

Experten davon aus, dass die Akkus überwiegend<br />

in den heimischen Garagen wieder<br />

ihre volle Leistung erhalten werden.<br />

Bis 2020 sollen allein aus deutscher Produktion<br />

eine Million Elektrofahrzeuge<br />

weltweit auf den Straßen rollen. Man sieht<br />

große Chancen für eine zukunftsweisende<br />

und nachhaltige Energieversorgung<br />

im Verkehrssektor, wenn sie mit Strom aus<br />

erneuerbaren Energien kombiniert wird.<br />

Einerseits wird das knapper werdende<br />

Erdöl im Verkehrssektor ersetzt und die<br />

hohen Umweltbelastungen bei Produktion<br />

und Verbrennung reduziert. Andererseits<br />

erwartet man, dass Elektrofahrzeuge mit<br />

Hilfe ihrer Batterien als Speicher für temporäre<br />

Überschüsse bei der Stromerzeugung<br />

aus Wind- und Sonnenenergie fungieren<br />

und so die Integration der erneuerbaren<br />

Energien im Stromsektor erleichtern.<br />

Neue Herausforderungen<br />

Das stellt auch die Energieversorger vor<br />

neue Herausforderungen. Um hier in einem<br />

frühen Stadium zu erfahren, was auf die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Borken</strong> zukommen kann, ist<br />

neuerdings ein Elektroauto der <strong>Stadtwerke</strong><br />

auf <strong>Borken</strong>s Straßen unterwegs. In<br />

Kürze werden auch öffentliche Ladestationen,<br />

an denen ausschließlich Strom aus<br />

erneuerbaren Energien „getankt“ werden<br />

kann, das Angebot zur Elektromobilität<br />

ergänzen.<br />

Niedlich oder zukunftsweisend?<br />

Am Elektroauto namens Tazzari Zero<br />

scheiden sich die Geister. Das war schon<br />

auf dem Umweltmarkt zu spüren. Die einen<br />

beschreiben ihn von niedlich bis markant,<br />

die anderen mögen das eigenwillige<br />

Design überhaupt nicht.<br />

Die ersten Fahrten mit dem Wagen sind<br />

ungewöhnlich: Im Stand gibt das Auto<br />

keinen Laut von sich, tritt man aufs Gaspedal<br />

hört man draußen nichts, und innen<br />

erinnern die Geräusche eher an einen<br />

Gabelstapler. 25 Kilowatt Leistung bei<br />

550 Kilgramm Gewicht ermöglichen dem<br />

Tazzari Sprinterqualitäten. Vom Konzept<br />

her für den Normalgebrauch nur eingeschränkt<br />

tauglich, bietet er aber zurzeit<br />

Elektromobilität und Aufmerksamkeit<br />

zum erschwinglichen Preis. Für die <strong>Stadtwerke</strong><br />

ist der Tazzari Zero der Einstieg in<br />

die Herausforderungen der mobilen Zukunft.<br />

Der Kfm. Bereichsleiter, Jocham Deppen, gratuliert Julia Buß und Linda Rößing zum erfolgreichen<br />

Abschluss ihrer Ausbildung im Juli 2010. Andreas Dowe und Felix Markert beendeten das Ausbildungsjahr<br />

2010 bereits mit der Winterprüfung.<br />

Infos bzw. Vor-Ort-Termine erhalten<br />

Bauherren bei Hans-Peter Kathke<br />

von den <strong>Stadtwerke</strong>n telefonisch<br />

unter 02861 936-471.<br />

Tazzari Zero<br />

mit Ladesäule<br />

auf dem<br />

Umweltmarkt.


6 Schwerpunktthema<br />

Schwerpunktthema 7<br />

Dank zuverlässiger Energieversorgung<br />

werden Flugzeuge vom Start bis zur<br />

Landung sicher geführt..<br />

wirtschaft rund 1,2 Milliarden Euro in<br />

ihre Netze investiert. Seit 1990 waren es<br />

insgesamt über 25 Milliarden Euro. Auch<br />

die Stromversorger greifen tief in die Tasche:<br />

In den Ausbau und Erhalt der Leitungen<br />

fließt stetig rund die Hälfte der gesamten<br />

Investitionen.<br />

<strong>Stadtwerke</strong> als Bindeglied<br />

Energie-Transport<br />

Der Transport von Energien und Energieträgern ist<br />

eine Wissenschaft für sich. Unterschieden wird in<br />

den verschiedenen Energie-Formen und den jeweiligen<br />

dafür geeigneten Transportmitteln:<br />

Kohle und andere Feststoffe:<br />

Schiff, Bahn, LKW<br />

Energie verbindet Menschen<br />

Eine Schlüsselrolle bei der Steuerung der<br />

Energie- und Wasserflüsse spielen die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> vor Ort. Sie sind das stabile<br />

und zuverlässige Bindeglied der Verbraucher<br />

an die weltweiten Energie- und Wasserkreisläufe.<br />

Die lokalen und regionalen<br />

Versorgungsunternehmen betreuen die<br />

Strom-, Gas- und Wassernetze vieler Kommunen<br />

und stimmen die Angebote auf die<br />

spezifischen Bedürfnisse der Kunden ab.<br />

Trotzdem sind auch sie – zum Beispiel<br />

beim Strom – über die Vorlieferanten an<br />

das nationale und europäische Verbundnetz<br />

angebunden und garantieren damit<br />

Stabilität und Liefersicherheit. Denn letztlich<br />

zählt für den Kunden in erster Linie,<br />

dass der Strom auch tatsächlich aus der<br />

Steckdose kommt, wenn er benötigt wird.<br />

Wie der Strom zum Verbraucher kommt<br />

und welche Wege und Umwege Wasser<br />

und Gas dabei nehmen müssen, steht auf<br />

den Seiten 10 und 11.<br />

Erdöl: Schiff, Bahn, LKW, Pipeline<br />

Erdgas: Schiff (in Form von Flüssiggas),<br />

Pipeline (in komprimierter Form) oder durch<br />

das Leitungsnetz<br />

elektrischer Strom: elektrische Leitung<br />

Wärme: Leitungsnetz<br />

Wasser: Leitungsnetz<br />

Energie-Formen<br />

Es gibt unterschiedliche Stadien, in denen sich<br />

Energie darstellen kann. Die Grundlage bildet die<br />

Primärenergie. Sie ist in ihrer ursprünglichen Form<br />

in fossilen Brennstoffen oder in Biomasse gebunden.<br />

Kohle, Gas oder Raps gehören unter anderem<br />

dazu.<br />

Durch die Umwandlung zum Beispiel in elektrischen<br />

Strom wird die Primärenergie zur Sekundärenergie<br />

und ist dann für den Verbraucher nutzbar.<br />

Der Strom kommt aus der Steckdose, Gas und Wasser aus der<br />

Leitung. Das ist bequem und praktisch. Alles ist da, wenn man es<br />

braucht: rund um die Uhr, egal zu welcher Jahreszeit, sicher und<br />

zuverlässig. Mittlerweile ist das energetische Rundum-sorglos-<br />

Paket so selbstverständlich geworden, dass Verbrauchern oft nicht<br />

mehr bewusst ist, welche Infrastrukturmaßnahmen notwendig sind,<br />

um die Energieversorgung zu sichern. Wer aber genau hinschaut,<br />

entdeckt ein beeindruckendes Netzwerk aus Transport- und<br />

Leitungssystemen, die den ganzen Globus umspannen.<br />

Kraftwerke verarbeiten Kohle oder Gas<br />

in großen Mengen. Deutlich mehr, als<br />

Deutschland selbst zu bieten hat. Denn die<br />

Energiequellen befinden sich selten dort,<br />

wo die Ressourcen benötigt werden. An<br />

Tankstellen im abgelegensten Winkel der<br />

Republik zapfen Autofahrer Sprit, ohne<br />

dass dafür in direkter Nachbarschaft eine<br />

Ölquelle sprudeln würde. Jeder Haushalt<br />

benötigt Heizwärme und Strom – natürlich<br />

möglichst bequem und ohne großen<br />

Aufwand. Holzhacken – das war einmal.<br />

Und bei Kerzenschein will heutzutage niemand<br />

mehr ein Buch lesen.<br />

Tatsache ist: Das zivilisierte Leben mit<br />

seinen Annehmlichkeiten wäre nicht möglich<br />

ohne Gaspipelines aus Russland oder<br />

Norwegen, Öltanker aus dem Nahen und<br />

Mittleren Osten, kilometerlange Hochspannungsleitungen,<br />

leistungsfähi ge Wasserversorgungsnetze<br />

und ähnliche Transportwege<br />

mehr, die dafür sorgen, dass die<br />

Energieflüsse zuverlässig und zielgenau<br />

beim Verbraucher ankommen.<br />

Dicht geknüpftes Netz<br />

Nicht immer lassen sich die Verbindungen<br />

dabei so deutlich nachvollziehen wie auf<br />

den Straßen und Flüssen oder anhand<br />

von oberirdisch verlaufenden Hochspannungsleitungen.<br />

Energieerzeuger, Lieferanten<br />

und letztlich die Energieversorgungsunternehmen<br />

selbst betreuen eine Vielzahl<br />

dicht geknüpfter unterirdischer Verbindungen,<br />

deren Bau und Unterhaltung<br />

ein hohes technisches Wissen erfordern<br />

und die einer extrem aufwendigen Wartung<br />

und Pflege bedürfen.<br />

Die Zahlen sind beeindruckend: Allein<br />

das deutsche Stromnetz hat eine Länge<br />

von rund 1,67 Millionen Kilometern. Wasserleitungen<br />

verlaufen unter nahezu jeder<br />

innerörtlichen Straße. Das Gleiche gilt in<br />

vielen Regionen auch für die Versorgung<br />

mit dem umweltfreundlichen Brennstoff<br />

Erdgas. Die Investitionen in diese Infrastrukturmaßnahmen<br />

sind beachtlich: Allein<br />

im Jahr 2007 haben die deutschen<br />

Wasserversorger nach Angaben des Bundesverbandes<br />

der Energie- und Wasser-<br />

Nur im Kommunikationsbereich ist<br />

die drahtlose Vernetzung durch Funk<br />

möglich. Für Energie, Wärme, Wasser<br />

sind Leitungsnetze unverzichtbar.<br />

Als Endenergie wird jenes Stadtium der Sekundärenergie<br />

bezeichnet, in welcher sie letztlich beim<br />

Verbraucher ankommt. Verluste durch Transport<br />

oder Transformation sind dabei einkalkuliert.<br />

Mit dem Begriff Nutzenergie wird schließlich jene<br />

Energie bezeichnet, die tatsächlich durch den<br />

Gebrauch entsteht. Bei der Lampe wäre es zum<br />

Beispiel die Energie des Lichtes.<br />

Energie-Systeme<br />

Insellösungen sind Schnee von gestern. Durch die<br />

Einbindung der nationalen Stromnetze in den<br />

europäischen Stromverbund profitieren die Verbraucher<br />

hierzulande von einer deutlich erhöhten<br />

Liefersicherheit.<br />

Das größte europaweite Verbundsystem ist die<br />

UCPTE. Darin sind führende europäische Stromerzeugungsunternehmen<br />

zusammengeschlossen, die<br />

bei der Koordinierung von Stromerzeugung und<br />

Stromtransport in Westeuropa Hand in Hand<br />

arbeiten. Auch die skandinavischen Staaten Dänemark,<br />

Finnland, Norwegen und Schweden kooperieren<br />

in einem Verbundnetz, dem NORDEL. Großbritannien<br />

und Irland haben sich zu UK zusammengeschlossen,<br />

und das osteuropäische Pendant<br />

trägt den Namen CDOP IPS.


8 Mensch, Umwelt, Technik<br />

Mensch, Umwelt, Technik 9<br />

Mobilität –<br />

wohin geht die Reise?<br />

Der moderne Mensch ist mobil. Das Auto ist zum täglichen Begleiter<br />

geworden. In den Urlaub geht’s mit der Bahn, dem Flugzeug<br />

oder dem Schiff. Auch wenn wir arbeiten oder konsumieren, steht<br />

dahinter ein dichtes Netzwerk an Transportmitteln, die zum<br />

Beispiel Rohstoffe zuliefern oder Waren bewegen. Die Dinge sind<br />

im Fluss und die Verkehrsadern pulsieren – Tag und Nacht, rund<br />

um den Erdball. Doch der Fortschritt hat auch seinen Preis.<br />

Kilometerlange Staus auf den Straßen,<br />

Klimaveränderungen und der weltweit<br />

wachsende Hunger nach jedoch begrenzten<br />

Ressourcen wie Öl oder Gas sind<br />

Indizien dafür, dass Infrastruktur und<br />

Technologien mit der Entwicklung auf<br />

Dauer nicht Schritt halten. Neue Konzepte<br />

für die Mobilität der Zukunft sind<br />

deshalb gefragt.<br />

Auto-mobil<br />

Der Transport von Menschen und Gütern<br />

auf dem Luftweg ist aus Umweltgründen<br />

kritisch. Neue Entwicklungen können<br />

hier bessere Perspektiven eröffnen.<br />

Der wachsende Personen- und Güterverkehr<br />

stellt Politiker und Planer vor große<br />

Herausforderungen. Eine Szenario-Studie<br />

des Berliner Instituts für Mobilitätsforschung<br />

kam zu dem Ergebnis, dass allein<br />

der Güterverkehr zwischen den Jahren<br />

2002 und 2025 um bis zu 80 Prozent<br />

zunehmen könnte. Auch der Individualverkehr<br />

ist nach wie vor ein Wachstumsmarkt.<br />

Familien mit drei bis vier Autos<br />

sind längst keine Ausnahmen mehr.<br />

Gerade in Deutschland hat der Mobilitäts-<br />

und Verkehrssektor große wirtschaftliche<br />

Bedeutung. Die Bundesregierung<br />

kennt die Zahlen. Logistik, Automobilindustrie<br />

und Handel bilden die drei<br />

umsatzstärksten deutschen Branchen.<br />

Etwa jeder siebte Arbeitsplatz hängt direkt<br />

oder indirekt von der Automobilindustrie<br />

ab. Etwa 2,6 Millionen Menschen<br />

sind in logistischen Tätigkeitsfeldern beschäftigt.<br />

Doch die Experten warnen: Um mobil<br />

zu bleiben, müssen die Schwerpunkte neu<br />

gewichtet werden. Dazu gehören Alternativen<br />

zum konventionellen Verbrennungsmotor<br />

ebenso wie ein fortschrittliches Verkehrsmanagement,<br />

das die vorhandene<br />

Infrastruktur gezielter nutzt. Denn auch<br />

das ist Realität: Die verfügbaren Flächen<br />

für Straßen, Eisenbahnstrecken oder Warenumschlagplätze<br />

sind begrenzt. Hinzu<br />

kommt die Flaute in vielen öffentlichen<br />

Kassen.<br />

Als eine Möglichkeit für die Zukunft<br />

empfehlen die Berliner Wissenschaftler<br />

deshalb eine Privatisierung von Teilen des<br />

Straßennetzes. Der 2008 von der Bundesregierung<br />

veröffentlichte Masterplan Güterverkehr<br />

und Logistik sieht außerdem<br />

die zunehmende Verlagerung des Verkehrs<br />

auf umweltfreundlichere Verkehrsträger<br />

wie Schiene oder Binnenwasserstraßen<br />

vor.<br />

Natürlich stellt sich für den Normalbürger<br />

dabei darüber hinaus die Frage: Wie<br />

sieht das Auto der Zukunft aus? Auf die<br />

Suche nach Antworten haben sich Mobilitätsexperten<br />

zur Expo 2010 in Shanghai<br />

aufgemacht. Die „Road of Solutions“ im<br />

Themenpavillon „Urban Planet“ führt die<br />

Besucher unter anderem an Hybridtransportern<br />

und einem Elektrofahrzeug vorbei.<br />

Auch die Wasserstoff- und Brennzellentechnologie<br />

gehören zu den zukunftsweisenden<br />

Impulsen. Den Höhepunkt der<br />

Innovation aber bildet das sogenannte<br />

Electric-Networked-Vehicel, das abgasfrei<br />

fährt, Kollisionen und Staus automatisch<br />

vermeidet und darüber hinaus selbstständig<br />

fahren und einparken kann.<br />

Nicht überall<br />

gibt es solche<br />

großzügigen<br />

Verteileranlagen<br />

für einen flüssigen<br />

Kraftfahrzeugstrom.<br />

Oft<br />

stockt schon am<br />

nächsten Engpass<br />

die Mobilität.<br />

Wasserstraßen<br />

entlasten die<br />

anderen Verkehrsträger.<br />

Trotz günstiger<br />

Transportpreise<br />

sind aber nur<br />

wenige Warengruppen<br />

für den<br />

gemächlichen<br />

Wasserweg<br />

geeignet.<br />

Luft-Fahrt<br />

Auch der Luftverkehr boomt. Die Flugsicherheitsbehörde<br />

Eurocontrol geht davon<br />

aus, dass sich die Zahl der Flugbewegungen<br />

zwischen den Jahren 2003 und<br />

2025 in Deutschland verdoppelt. Das hat<br />

Folgen für die Umwelt und die Flugsicherheit.<br />

Die aktuellen Forschungsprojekte<br />

beschäftigen sich aus diesem Grund besonders<br />

intensiv mit der besseren Abstimmung<br />

der Abläufe im Flugverkehr auf die<br />

bestehende Infrastruktur.<br />

Die nächste Generation von Verkehrsflugzeugen<br />

soll zudem deutlich weniger<br />

Treibstoff verbrauchen und mit geringeren<br />

Lärm- und Schadstoffemissionen überzeugen.<br />

Dabei könnten moderne Leichtbaustrukturen<br />

hilfreich sein. Auch das ist<br />

denkbar: Elektrischer Strom aus Brennstoffzellen<br />

übernimmt die Energieversorgung<br />

an Bord. Die Triebwerke wären in<br />

den Prozess nicht länger eingebunden. Nebenprodukte<br />

wie Wärme, sauerstoffreiche<br />

Luft oder Wasserdampf könnten weiterverwendet<br />

werden und die Effizienz des<br />

Flugzeuges erhöhen.<br />

Wasser-Wege<br />

Die deutschen Wasserstraßen sind, wie sie<br />

sind, und auch der Zugang zu den Küsten<br />

der Meere ist begrenzt. Wenn es um die<br />

Zukunft der Schifffahrt geht, sieht sich die<br />

Bundesrepublik deshalb vor allem als maritimer<br />

Hightech-Standort. Das heißt: Mit<br />

innovativer Technik made in Germany<br />

wird nicht nur der Bau moderner Schiffe<br />

vorangetrieben. Eine Weltmarktposition<br />

verspricht man sich auch im internationalen<br />

Offshore-Markt, wenn es darum geht,<br />

bei der Erschließung von Erdöl- und Erdgasfeldern<br />

in der Tiefsee oder bei der Rohstoffgewinnung<br />

oder dem Rohstofftransport<br />

in polaren Gewässern mit neuen<br />

Technologien zu punkten.<br />

Welt-Raum<br />

Eine zunehmend wichtige Aufgabe<br />

übernehmen Weltraum satelliten,<br />

um die Verkehrsflüsse auf der Erde<br />

zu verbessern.<br />

Zugegeben, in die Verlegenheit, zum Mond<br />

zu fliegen, werden die meisten von uns<br />

nicht kommen. Trotzdem gehört auch die<br />

Raumfahrt dazu, wenn es um das Thema<br />

Mobilität in der Zukunft geht. Denn: Die<br />

Experten in den Raumfahrtinstituten arbeiten<br />

weltweit an vielen Projekten, die<br />

sich indirekt oder unmittelbar auf die moderne<br />

Industrie- und Informationsgesellschaft<br />

auswirken. Dazu gehört unter anderem<br />

die neue ESA-Initative zur Überwachung<br />

der Klimadaten. Auch das europäische<br />

Satellitensystem Meteosat liefert zuverlässige<br />

Wetterprognosen, und zu guter<br />

Letzt ist das globale Satellitensystem mittlerweile<br />

unverzichtbar, wenn es um die<br />

Vernetzung und Steuerung der Verkehrsflüsse<br />

auf der Erde geht.


10 Schwerpunktthema<br />

Schwerpunktthema 11<br />

So kommt der<br />

Strom<br />

ins Haus<br />

So kommt das<br />

Gas<br />

ins Haus<br />

So kommt das<br />

Wasser<br />

ins Haus<br />

Erste Station bei der Stromerzeugung sind<br />

die Kraftwerke. Dort wird aus fossilen<br />

und atomaren Brennstoffen oder regenerativen<br />

Energien wie Wasser und Wind über<br />

den Antrieb von Generatoren Strom erzeugt.<br />

Da elektrische Energie nur äußert<br />

begrenzt gespeichert werden kann, wird<br />

sie in der Regel sofort in das weit verzweigte<br />

Leitungsnetz eingespeist und direkt<br />

zum Verbraucher weitergeleitet.<br />

Die Transport- und Verteilsysteme des<br />

deutschen Stromnetzes sind in vier Spannungsebenen<br />

unterteilt: Höchstspannung<br />

(220 kV oder 400 kV), Hochspannung<br />

(50 kV bis 150 kV), Mittelspannung (6 kV<br />

bis 30 kV) und Niederspannung (1 bis<br />

1,5 kV), in deren Netze der Strom in die<br />

Haushalte geleitet wird. Vom Höchstspannungsnetz<br />

wird die eingespeiste Energie<br />

landesweit an Umspannwerke übertragen,<br />

die in der Regel in der Nähe der<br />

Verbrauchsschwerpunkte liegen. Auch der<br />

grenzüberschreitende Stromhandel wird<br />

auf diesem Wege abgewickelt.<br />

Durch Transformatoren wird die Spannung<br />

Schritt für Schritt herabgesetzt. Die<br />

Brücke in die Haushalte schlägt letztlich<br />

das Niederspannungsnetz. Trafostationen<br />

reduzieren die elektrische Spannung auf<br />

230 Volt. Das entspricht genau jener Dosis,<br />

die nachher aus der Steckdose kommt.<br />

Ein Großteil des in Deutschland verbrauchten<br />

Erdgases stammt aus Russland,<br />

Norwegen oder den Niederlanden.<br />

Nur rund 20 Prozent des Bedarfs wird<br />

im Land selbst gefördert – zum Beispiel<br />

auf den großen Bohrinseln in der Nordsee.<br />

Nach der Gewinnung wird das Gas<br />

gereinigt und unter Druck gesetzt. Dadurch<br />

lässt es sich leichter transportieren.<br />

Während der Reise durch die großen<br />

Pipelines wird das Gas immer wieder<br />

komprimiert.<br />

Auch der Transport über den Seeweg ist<br />

möglich. Dafür wird das Gas auf minus<br />

260 Grad Celsius heruntergekühlt. Bei<br />

dieser Temperatur ändert es seinen Aggregatzustand<br />

und verflüssigt sich. Große<br />

Tanks auf sogenannten LNG-Transportschiffen<br />

nehmen die Fracht auf. Die regionale<br />

Verteilung des Erdgases erfolgt am<br />

Zielort über ein spezielles Netzsystem, wie<br />

es zum Beispiel von den <strong>Stadtwerke</strong>n betrieben<br />

wird.<br />

Da der Druck im Transportnetz deutlich<br />

höher liegt als im Verteilnetz, sind<br />

auf dem Weg zu den Hausanschlüssen<br />

der Kunden zahlreiche Gasdruckregelanlagen<br />

zwischengeschaltet. Kommt der<br />

Energieträger im Privathaushalt an, weist<br />

er in der Regel einen Überdruck von lediglich<br />

20 mbar auf.<br />

Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel.<br />

Deshalb stellt der Gesetzgeber hohe<br />

Anforderungen an die Wassergewinnung<br />

und -aufbereitung. Deutschland ist aufgrund<br />

seiner geografischen Lage so wasserreich,<br />

dass der Trinkwasserbedarf häufig<br />

schon lokal oder regional gedeckt werden<br />

kann.<br />

Die Verantwortung für die öffentliche<br />

Wasserversorgung liegt in der Regel in der<br />

Hand der Kommunen. Vielerorts übernehmen<br />

die <strong>Stadtwerke</strong> diese sensible und<br />

wichtige Aufgabe. Dadurch wird verhindert,<br />

dass die lebenswichtige Ressource<br />

zum beliebigen Handelsgut wird.<br />

Das Trinkwasser in Mitteleuropa stammt<br />

zu etwa 70 Prozent aus Quellen oder Brunnen,<br />

die durch das Grundwasser gespeist<br />

werden. Auch das Oberflächenwasser aus<br />

Flüssen, Talsperren oder Seen wird aufbereitet<br />

und für die Trinkwasserversorgung<br />

verwendet.<br />

Das Statistische Bundesamt zählte im<br />

Jahr 2007 zwischen Flensburg und Bodensee<br />

rund 6.300 Unternehmen, die zur Wasserversorgung<br />

beitragen. Mit knapp 80<br />

Prozent sind Haushalte und Kleingewerbe<br />

die größten Wasserverbraucher. Rund 99<br />

Prozent der deutschen Bevölkerung sind<br />

an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen.<br />

Das Stromnetz der Zukunft<br />

denkt mit<br />

Smart-Grid heißt das Zauberwort, von dem sich Experten eine<br />

nachhaltige Energiewirtschaft versprechen. Das intelligente Netz<br />

baut auf die engmaschige Interaktion von Erzeugern, Versorgern<br />

und Verbrauchern. Der Umbau hat bereits begonnen. Viele Firmen<br />

arbeiten an der Entwicklung der neuen energetischen Infrastruktur.<br />

Auch in den privaten Haushalten sind deren Vorboten schon<br />

angekommen: Seit diesem Jahr ist der Einbau von intelligenten<br />

Stromzählern in Neubauten und bei Totalsanierungen Pflicht.<br />

Was sind Smart-Grids?<br />

Der englische Ausdruck steht für intelligente<br />

Stromnetze. Im Kern geht es darum,<br />

dass sämtliche Energieerzeugungssysteme<br />

– vom Kraftwerk bis zur Solarzelle auf<br />

dem Hausdach – untereinander kommunizieren,<br />

ihre Daten abgleichen und die<br />

Stromproduktion auf den tatsächlichen<br />

Verbrauch abstimmen. Das heißt: Stromund<br />

Datennetze wachsen zusammen. Geräte<br />

oder Maschinen können dann gezielt<br />

zu jenen Zeiten laufen, in denen die Strompreise<br />

tages- und lastabhängig günstig<br />

sind. Gleichzeitig würde aber auch die<br />

Stromerzeugung besser an den Bedarf angepasst.<br />

Das erhöht die Effizienz und<br />

senkt die Kosten.<br />

Warum intelligente Stromnetze?<br />

Durch die Liberalisierung der Strommärkte<br />

und den verstärkten Einsatz von<br />

regenerativen Energien wachsen die Anforderungen<br />

an die Infrastruktur der<br />

Stromversorgung. Energieerzeugung findet<br />

zunehmend auch in kleineren Einheiten<br />

statt. Der Trend geht zur dezentralen<br />

Ener giegewinnung, in der auch alternative<br />

Technologien, wie zum Beispiel<br />

Windkraft und Solar, eine immer wichtigere<br />

Rolle spielen. Das Stromnetz alten<br />

Zuschnitts kann diese unterschiedlichen<br />

Herausforderungen nicht zusammenführen.<br />

In einem intelligenten Netz hingegen<br />

stehen Millionen von Kleinstkraftwerken<br />

und Endgeräten miteinander in Verbindung.<br />

Eine bedeutende Rolle spielt die<br />

neue Technologie übrigens auch im Hinblick<br />

auf den Einsatz von Elektro-Autos.<br />

Derzeit wird darüber nachgedacht, wie<br />

sich die Flotte der Steckdosenabhängigen<br />

Fahrzeuge flexibel in das Gesamtsystem<br />

integrieren lässt. Das heißt: Die<br />

Autos könnten nicht nur mit Strom fahren,<br />

sondern auch als Speicher agieren,<br />

der bei Bedarf vom Netz angezapft werden<br />

kann.<br />

Was bedeutet<br />

die Entwicklung für den<br />

Verbraucher?<br />

Grundlage für die intelligente Steuerung<br />

der Stromerzeugung ist ein aktives Verbrauchermanagement.<br />

Erst durch den<br />

Einsatz von „denkenden Systemen“ lassen<br />

sich Erfassung, Analyse, Steuerung,<br />

Speicherung oder Transport aufeinander<br />

abstimmen. Die Netze werden transparent<br />

und kontrollierbar. Das heißt: Die<br />

Verbrauchsdaten der Haushalte, Betriebe<br />

oder anderer Abnahmestellen bilden die<br />

Grundlage für das Strommanagement der<br />

Zukunft.<br />

Durch die Einführung der intelligenten<br />

Zähler (Smart metering) stehen Versorgungsunternehmen<br />

und Verbraucher in<br />

direktem Kontakt und tauschen sich untereinander<br />

aus. Kontrovers diskutiert wird<br />

derzeit das Problem des Datenschutzes.<br />

Noch gibt es keine allgemein verbindlichen<br />

Standards, die vorgeben, was gemessen<br />

wird und wie die Daten an ein Ziel übertragen<br />

werden.<br />

Das sind nur einige der Fragen, die<br />

noch zu klären sind. Grundsätzlich gilt:<br />

Bis die intelligenten Stromnetze Alltag<br />

werden, wird noch einige Zeit ins Land<br />

gehen. Etliche Pilotprojekte weisen zwar<br />

bereits den Weg. Vieles aber steckt noch<br />

in den Kinderschuhen oder kann schlichtweg<br />

dem Bereich Zukunftsmusik zugeordnet<br />

werden.


12 Sicherheit<br />

Sicherheit 13<br />

Hilfe,<br />

da waren Einbrecher !<br />

Der Schock sitzt tief: Die Terrassentür ist<br />

aufgehebelt, die Schränke wurden durchwühlt,<br />

Bargeld, Kameras und der Schmuck sind auf<br />

Nimmerwiedersehen verschwunden. Alle zwei<br />

Minuten wird in Deutschland eingebrochen. So<br />

manches Haus und manche Wohnung entpuppen<br />

sich im Nachhinein als viel zu schlecht<br />

geschützt. Dabei ist es gar nicht so schwer, den<br />

Einbrechern die Tour zu vermasseln. Schon mit<br />

wenig Aufwand und etwas mehr Gefahrenbewusstsein<br />

werden Türen, Fenster oder Kellerschächte<br />

zum unüberwindbaren Hindernis.<br />

Die Kriminalpolizei weiß: Einbrecher<br />

sind in der Regel auf leichte Beute aus.<br />

Die Erfahrung hat gezeigt, dass der typische<br />

Täter bereits nach wenigen Minuten<br />

wieder aufgibt, wenn sich die Fenster<br />

und Türen eines Gebäudes nicht einfach<br />

und geräuschlos öffnen lassen. Das Bewusstsein<br />

für mehr Einbruchssicherheit<br />

ist in den vergangenen Jahren zwar gestiegen.<br />

Laut Umfrage des Meinungsforschungsinstituts<br />

TNS Emnid haben jedoch<br />

nur 31 Prozent der Befragten die Befürchtung,<br />

dass bei ihnen zu Hause eingebrochen<br />

wird.<br />

Eine gefährliche Einschätzung, denn:<br />

Einbrecher haben immer Konjunktur.<br />

Wer nur nachts oder bei längerer Abwesenheit<br />

mit unliebsamen Gästen rechnet,<br />

täuscht sich gewaltig. Laut Statistik wird<br />

über ein Drittel aller Einbrüche tagsüber<br />

verübt. Auch wer denkt, dass bei ihm<br />

nichts zu holen sei, kann böse aus diesem<br />

Traum erwachen. Die Polizei stellt fest:<br />

Nur selten gehen Einbrecher gezielt auf<br />

die Suche nach besonders wertvoller Beute.<br />

Sie durchwühlen meist das Haus oder die<br />

Wohnung eher ziellos und schauen vielmehr<br />

nach Schmuck, Bargeld, Laptops,<br />

Handys oder Kameras. Abgesehen vom ideellen<br />

Verlust, kommt auch hier oft eine ordentliche<br />

Schadensumme zusammen.<br />

Mechanischer Schutz<br />

Doch wie lässt sich ein Einbruch verhindern?<br />

Die Kriminalpolizei setzt vor allem<br />

auf mechanische Schutzvorkehrungen.<br />

Alarmanlagen dienen zwar zur Abschreckung<br />

und erhöhen für den Täter das Risiko,<br />

entdeckt zu werden. Direkt verhindern<br />

aber können sie die Tat nicht. Zusätzliche<br />

Sicherungen an Fenstern, Türen und<br />

Schächten hingegen setzen Einbrechern<br />

konkreten Widerstand entgegen. Auch<br />

einfache Hilfsmittel wie Bewegungsmelder<br />

und Absperrungen können dazu beitragen,<br />

Schwachstellen am Gebäude besser<br />

zu kompensieren.<br />

Die Mühe sollte es wert sein – nicht nur<br />

aus finanziellen Gründen. Mindestens<br />

ebenso schwer wie der materielle Verlust<br />

wiegen die psychischen Folgen. Opfer von<br />

Einbrüchen kämpfen oft jahrelang mit<br />

Ängsten, Schlafstörungen, Albträumen,<br />

Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden.<br />

Die rücksichtslose und häufig<br />

brutale Verletzung der Privatsphäre hinterlässt<br />

bei vielen Betroffenen das Gefühl,<br />

in den eigenen vier Wänden nicht mehr<br />

sicher zu sein. Die Opferhilfsorganisation<br />

Weißer Ring hat in einer Studie zahlreiche<br />

Einbruchsopfer befragt und herausgefunden:<br />

70 Prozent der Befragten<br />

nahmen seelischen Schaden, der sich in<br />

17 Prozent der Fälle auch körperlich auswirkte.<br />

88 Prozent gaben an, Angst davor<br />

zu haben, wieder Opfer eines Einbruchs<br />

zu werden.<br />

Die Aufklärungsquote bei Einbruchsdiebstahl<br />

ist vergleichsweise gering. Sie liegt<br />

in Deutschland, je nach Bundesland, meist<br />

unter 20 Prozent.<br />

Tipps für Sicherheit im Haus<br />

Fenster sind oft in Sekundenschnelle<br />

aufgehebelt. Die Nachrüstung<br />

mit einbruchshemmendem Glas oder<br />

abschließbaren Griffen genügt deshalb in<br />

der Regel nicht. Experten empfehlen Fensterbeschläge<br />

mit Mehrfachverriegelung<br />

nach DIN 18104, Teil 2, in Verbindung mit<br />

abschließbaren Fenstergriffen. Von Billigprodukten<br />

unter 150 Euro wird abgeraten.<br />

Für bereits bestehende Gebäude werden<br />

zudem aufschraubbare Nachrüstsätze nach<br />

DIN 18104, Teil 1, angeboten. Bei Neu- und<br />

Umbauten sollten Bauherren darauf achten,<br />

dass die Fenster der DIN VENV 162 entsprechen.<br />

Auch Fenster im Obergeschoss<br />

müssen entsprechend gesichert werden,<br />

wenn sich davor feste Standflächen wie<br />

Balkone oder Vordächer befinden.<br />

Ein kurzer Dreh mit dem Schraubenzieher<br />

oder ein Ruck mit der<br />

Scheckkarte – Einbrecher kennen viele<br />

Tricks, um schlecht gesicherte Türen zu<br />

öffnen. Deshalb rät die Polizei hier zum<br />

Einbau nach DIN V ENV 1627. Beim Nachrüsten<br />

erhöhen Türspaltsperren, Mehrfachverriegelungen<br />

und Zusatzschlösser die<br />

Hürden für ungebetene Gäste. Allerdings<br />

sollte man wissen: Zu einem guten Schloss<br />

gehören ein hochwertiger, nachsperr- und<br />

nachschließgesicherter Schließzylinder, ein<br />

einbruchshemmendes Einsteckschloss mit<br />

Schlossfalle und Riegel sowie ein Schutzbeschlag.<br />

Auch das Schließblech in der Türzarge<br />

sollte unter Einwirkung von Gewalt<br />

genügend Widerstand bieten. Übrigens:<br />

Feuerhemmende Stahltüren sind nicht<br />

zwangsläufig einbruchssicher. Nur DINgeprüfte<br />

Multifunktionstüren bieten ausreichend<br />

Schutz.<br />

Heruntergelassene Rollläden<br />

erschweren die Arbeit für Einbrecher<br />

– wirklich verhindern können sie die<br />

Straftat nicht. Die gängigen Standardrollläden<br />

lassen sich leicht hochschieben oder<br />

aus den seitlichen Führungsschienen<br />

ziehen. Ohnehin gilt: Bei längerer Abwesenheit<br />

sollten die Rollläden oben bleiben oder<br />

nur in der Nacht via Zeitschaltuhr in Bewegung<br />

gesetzt werden.<br />

Die Garage nicht vergessen! Ein<br />

geprüftes einbruchshemmendes Tor<br />

macht durchaus Sinn. Nicht nur weil Fahrzeuge,<br />

Fahrräder und häufig auch teure<br />

Gartengeräte als Beute winken. Viele<br />

Häuser haben eine Verbindungstür von der<br />

Garage ins Haus, die Einbrecher im Schutz<br />

der Mauern in aller Ruhe aufbrechen<br />

können. Deshalb: Auch an dieser Stelle auf<br />

Qualität achten.<br />

Alarmanlagen können mechanische<br />

Sicherungen sinnvoll ergänzen. Auf<br />

Attrappen darf jedoch verzichtet werden.<br />

Profis erkennen schnell, wenn sich hinter<br />

einer Installation kein wirklicher Sicherheitsschutz<br />

verbirgt. Wichtig ist: Die Arbeiten<br />

sollten – auch aus versicherungstechnischen<br />

Gründen – in jedem Fall vom Fachmann<br />

ausgeführt werden.<br />

Einbrecher scheuen das Licht.<br />

Bewegungsmelder machen deshalb<br />

auch im Garten Sinn. Wer zudem Sichtbarrieren,<br />

wie hohe Hecken und Sträucher, in<br />

der Nähe von Fenstern und Türen entfernt,<br />

sorgt dafür, dass sich Langfinger bei der<br />

Arbeit unwohl fühlen. Apropos Licht: Auch<br />

für Lichtschächte gibt es einbruchshemmende<br />

Gitterroste nach DIN 18106.<br />

Der beste Einbruchsschutz nützt<br />

wenig, wenn die Hausbewohner<br />

fahrlässig handeln. Deshalb: Fenster bei<br />

Abwesenheit nicht gekippt lassen, den<br />

Ersatzschlüssel auf keinen Fall im Freien<br />

deponieren, die Haustür von außen<br />

abschließen und bei Urlaubsreisen die Heimatadresse<br />

verdeckt am Koffer anbringen.<br />

Auch Nachbarn und Freunde<br />

können helfen. Wer verreist, sollte<br />

den Briefkasten regelmäßig leeren lassen<br />

und dafür sorgen, dass ab und zu in den<br />

Räumen das Licht angeschaltet wird. Professionelle<br />

Haussitter bieten solche Dienste<br />

ebenfalls an.<br />

Wer auf Nummer sicher gehen will,<br />

kann sich an die kriminalpolizeilichen<br />

Beratungsstellen wenden. Diese<br />

nehmen das Gebäude auf Wunsch genau<br />

unter die Lupe und spüren Schwachstellen<br />

auf. Der Service der Experten ist kostenlos<br />

und produktneutral. Die Kontaktdaten vermittelt<br />

die örtliche Polizeidienststelle. Informationen<br />

gibt es außerdem unter www.<br />

polizei-beratung.de.


14 Spartipps<br />

Rezept 15<br />

Teure Energiespar-Irrtümer<br />

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Beim Thema Energiesparen<br />

haben sich in den vergangenen Jahren viele Irrtümer<br />

eingeschlichen, die sich so hartnäckig halten, wie der Schimmel<br />

an der Wand. Mal hört man hier etwas, mal schnappt man dort<br />

etwas auf. Doch viele Ratschläge sind längst überholt. Die folgenden<br />

Irrtümer zeigen, wie teure Energiespar-Flops zu Energiespar-Tops<br />

werden.<br />

Irrtum 1: Wäschetrockner sind<br />

ein Groschengrab<br />

Pauschalurteile sind hier fehl am Platz:<br />

Natürlich frisst ein Wäschetrockner Strom.<br />

Und sicher ist richtig: Wer die feuchte Kleidung<br />

in die Sonne hängt, kommt kostenfrei<br />

davon. Blickt man aber genau hin,<br />

zeigt sich, dass zum Beispiel moderne<br />

Wärmepumpentrockner im Vergleich zu<br />

konventionellen Geräten nur noch rund<br />

die Hälfte an Energie verbrauchen. Außerdem<br />

stellt sich die Frage der Alternative.<br />

Denn: Wer die Wäsche im beheizten Keller<br />

oder in Wohnräumen auf die Leine<br />

hängt, spart zwar den Strom des Trockners.<br />

Gleichzeitig aber kühlt die Raumluft<br />

ab, weil sie mehr Feuchtigkeit aufnehmen<br />

muss. Später muss zudem gründlich gelüftet<br />

werden, um der Schimmelbildung<br />

vorzubeugen. Das erneute Aufheizen der<br />

Falsch informiert: Schon schnappt die Kostenfalle zu.<br />

Räume verschlingt reichlich Energie. Wer<br />

die Wäsche stattdessen gut vorschleudert<br />

und einen modernen Trockner benutzt,<br />

fährt bei voller Auslastung des Geräts günstiger.<br />

Irrtum 2: Abtauen bringt nichts<br />

Der Wille zum Energiesparen ist da –<br />

doch oft scheitert der gute Vorsatz an der<br />

eigenen Bequemlichkeit. Ein gutes Beispiel<br />

ist der Gefrierschrank. Nur ungern<br />

nehmen wir zur Kenntnis, dass regelmäßiges<br />

Abtauen den Energieverbrauch erheblich<br />

drosselt. Schließlich ist die Putzaktion<br />

keineswegs vergnügungssteuerpflichtig.<br />

Wer sich allerdings überwindet,<br />

darf bei der Stromrechnung jubeln, weil<br />

schon ein Eisrand von einem Zentimeter<br />

Dicke den Verbrauch auf das Doppelte erhöht.<br />

Irrtum 3: Heiß wäscht besser<br />

Stimmt nur bedingt. Es muss nicht immer<br />

das 60-Grad-Programm sein. Wer Umwelt<br />

und Geldbeutel schonen will, behandelt<br />

Flecken vor und kann beim Waschen<br />

richtig sparen. Die Erfahrung zeigt: Normal<br />

verschmutzte Wäsche wird auch bei<br />

40 °C gründlich sauber. Experten haben<br />

nachgerechnet: Wer zwei Mal pro Woche<br />

wäscht und dabei stets auf 40 °C setzt,<br />

kommt bei einer Strom sparenden Maschine<br />

mit 60 Kilowattstunden jährlich<br />

aus. Bei einem älteren Gerät, das mit<br />

90 °C Waschtemperatur läuft, steigt der<br />

Verbrauch bis auf 200 Kilowattstunden<br />

pro Jahr.<br />

Irrtum 4: Handarbeit ist<br />

günstiger<br />

Es gibt sie immer noch: Haushalte, in denen<br />

das Geschirr nach dem Essen im Spülbecken<br />

eingeweicht und von Hand gereinigt<br />

wird. Wer Spaß daran hat, dem sei die<br />

Freude gegönnt. Wer aber denkt, dass die<br />

Methode günstig ist, sollte schnell auf die<br />

Spülmaschine umsteigen. Das Rechenbeispiel<br />

zeigt: Ein Dreipersonen-Haushalt,<br />

der zwei Mal täglich abwäscht, verbraucht<br />

dabei rund 30 Liter Wasser. Der elektronische<br />

Helfer hingegen kommt bei gleicher<br />

Leistung mit zehn Litern aus. Auch der<br />

Stromverbrauch liegt bei der Handwäsche<br />

doppelt so hoch. Denn: Während das<br />

Wasser in der Maschine durch Heizstäbe<br />

schnell und wohl dosiert aufgeheizt werden<br />

kann, muss diese Arbeit bei der Handspülvariante<br />

in der Regel von der Heizungsanlage<br />

geleistet werden.<br />

Irrtum 5: Strom macht<br />

den größten Anteil am Energieverbrauch<br />

aus<br />

Wir achten beim Neukauf auf die Energieeffizienzklassen<br />

der Elektrogeräte,<br />

tricksen die Stand-by-Funktionen von<br />

Fernseher und Computer aus oder programmieren<br />

Herd und Backofen, um<br />

Strom zu sparen. Das alles ist natürlich<br />

löblich und sinnvoll. Noch größere Sparpotenziale<br />

aber stecken ganz woanders:<br />

Der Stromverbrauch erobert auf der Liste<br />

der Energiefresser nur den zweiten Platz,<br />

denn 75 Prozent der Energie eines Haushalts<br />

fließen vielmehr in die Heizung.<br />

Wer mit dem Energiesparen Ernst machen<br />

will, sollte sich deshalb von veralteten<br />

Anlagen trennen und auf moderne<br />

sparsame Systeme, wie zum Beispiel die<br />

Erdgasbrennwerttechnik, setzen.<br />

Gratin mit Polenta,<br />

Hackfleisch und Tomaten<br />

Foto: Wirths PR/Zottarella<br />

Rezept für 4 Personen<br />

für die Polenta<br />

1 l Wasser<br />

Salz<br />

200 g Maisgrieß<br />

für das Ragout<br />

1 Zwiebel<br />

1 Knoblauchzehe<br />

2 EL Öl<br />

500 g Hackfleisch<br />

500 g passierte Tomaten<br />

2 EL Tomatenmark<br />

2 Fleischtomaten<br />

Salz<br />

weißer Pfeffer aus der<br />

Mühle<br />

Majoran<br />

Oregano<br />

Butter zum Ausstreichen<br />

30 g geriebener<br />

Parmesan<br />

250 g Mozzarella<br />

Für die Polenta Wasser und Salz aufkochen,<br />

den Maisgrieß einrieseln lassen und<br />

mit dem Schneebesen kräftig rühren. Die<br />

Hitze reduzieren. Etwa 50 Minuten garen.<br />

Die Hälfte der Polenta auf ein Arbeitsbrett<br />

etwa 1 cm dick aufstreichen.<br />

Für das Ragout die Zwiebel und die<br />

Knoblauchzehe schälen und fein hacken.<br />

Im heißen Öl anschwitzen. Das Hackfleisch<br />

zugeben und krümelig braten. Die<br />

Tomaten und das Tomatenmark zugeben<br />

und köcheln lassen. Die Fleischtomaten<br />

häuten, halbieren, die Kerne entfernen<br />

und das Fruchtfleisch klein schneiden.<br />

Zusammen mit den Gewürzen zugeben<br />

und 10 Minuten weiter köcheln.<br />

Eine entsprechend große Ofenform mit<br />

Butter ausstreichen und die restliche Polenta<br />

einfüllen und glatt streichen. Die<br />

Hälfte des Ragouts darüber verteilen und<br />

die Hälfte vom Parmesankäse darauf<br />

streuen. Mozzarella in Scheiben schneiden<br />

und ein Drittel davon auf dem Parmesankäse<br />

verteilen. Die auf dem Brett<br />

aufgestrichene Polenta in 1,5 cm breite<br />

und 4 cm lange Streifen schneiden. Die<br />

Polentastreifen und die restlichen Mozzarellascheiben<br />

sowie das Ragout auf der<br />

Oberfläche verteilen. Parmesan darüber<br />

streuen. Im Foto: vorgeheizten Zott Allgäutaler/Wirths Backofen PRbei<br />

200 °C 30 Minuten backen.


16 <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Borken</strong> aktuell<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Borken</strong> warnen vor Haustürgeschäften<br />

HEIM<br />

VORTEIL<br />

Nah, gut, günstig:<br />

Die Partner-Energie Münsterland<br />

liefert täglich Strom, Erdgas<br />

und Wasser für die Menschen in<br />

und um <strong>Borken</strong>.<br />

Wir sind gern für Sie da – mit<br />

Leistung und Engagement. Auch<br />

telefonisch: 0800 9360000.<br />

Billiganbieter locken auch bei Strom und<br />

Erdgas mit angeblich günstigen Preisen.<br />

Wie überall gilt es, die Angebote in Ruhe<br />

zu vergleichen. Vorauskasse, feste Energiemengen<br />

ohne Ausgleich bei Unterschreitung<br />

und andere Tarifgestaltungen sollte<br />

man genau prüfen. Das gilt für Haushaltskunden<br />

und Gewerbetreibende gleichermaßen.<br />

Einige Anbieter schrecken vor unseriösen<br />

Mitteln nicht zurück: Manche Verkäufer<br />

stehen an der Haustür, geben sich als Mitarbeiter<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> aus und wollen mal<br />

eben die Unterschrift für den Wechsel in einen<br />

günstigeren Tarif haben. Hier ist besondere<br />

Vorsicht geboten, denn es wird bewusst<br />

die Seriosität des örtlichen Energieversorgers<br />

eingesetzt, um schnell zu einem Vertragsabschluss<br />

zu kommen. Die <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Borken</strong> weisen darauf hin, dass sie diesen<br />

Vertriebsweg nicht nutzen und warnen daher:<br />

Lassen Sie bei Angeboten immer Vorsicht<br />

walten und lassen Sie sich nicht zu einer<br />

schnellen Unterschrift drängen.<br />

Vergleichen Sie jedes Angebot immer<br />

auch mit den Produkten der <strong>Stadtwerke</strong><br />

<strong>Borken</strong>. Ein Anruf der kostenlosen Hotline<br />

0800 9360000 bringt Klarheit: Kompetent,<br />

offen und ehrlich werden Sie von<br />

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

des <strong>Stadtwerke</strong>-Vertriebs beraten.<br />

Übrigens: Wenn jemand an Ihrer Haustür<br />

behauptet, er käme von den <strong>Stadtwerke</strong>n,<br />

dann lassen Sie sich bitte den entsprechenden<br />

Ausweis zeigen – Mitarbeiter der<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Borken</strong> haben immer einen.<br />

Strom – Erdgas – Wasser – Bäder<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Borken</strong>/Westf. GmbH<br />

Ostlandstraße 9<br />

46325 <strong>Borken</strong><br />

www.stadtwerke-borken.de<br />

info@stadtwerke-borken.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo – Mi 8 – 12 / 14 – 16 Uhr<br />

Do 8 – 17 Uhr<br />

Fr 8 – 12 Uhr<br />

Telefon<br />

02861 936-0<br />

Telefax<br />

02861 936-100<br />

Störungsdienst<br />

936-0<br />

Sekretariat Geschäftsführung<br />

936-101<br />

Vertrieb<br />

0800 9360-000<br />

Hausanschlüsse/Einkauf<br />

936-320, -321, -322, -324, -328<br />

Gasgeräte-Wartung<br />

936-471<br />

Aquarius – Freizeitbad<br />

Parkstraße 20, Telefon 935-0<br />

www.aquarius-borken.de<br />

info@aquarius-borken.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo – Fr 6 – 23 Uhr<br />

Sa 8 – 23 Uhr<br />

So 8 – 21 Uhr<br />

Sauna ab 9 Uhr<br />

Massagezeiten<br />

Mo – Fr 16 – 20 Uhr<br />

So, Feiertag 11 – 15 Uhr<br />

Kosmetikzeiten<br />

Sa<br />

16 – 20 Uhr<br />

So<br />

10 – 14 Uhr<br />

Schwimmhalle Weseke<br />

Im Thomas 15, Telefon 02862 2669<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo 17 – 20 Uhr<br />

Di 15 – 21 Uhr<br />

Mi 16 – 21 Uhr<br />

Fr 16 – 20 Uhr<br />

Sa 13 – 17 Uhr<br />

So 9 – 12 Uhr<br />

Kundenmagazin der <strong>Stadtwerke</strong> <strong>Borken</strong>/Westf. GmbH<br />

<strong>Stadtwerke</strong> <strong>Borken</strong>/Westf. GmbH<br />

Ostlandstraße 9<br />

46325 <strong>Borken</strong><br />

www.stadtwerke-borken.de<br />

SWB VereinsAZ Serv 143x203 RZ.indd 1 18.02.09 15:25<br />

Verantwortlich Lokalseiten Joachim Deppen<br />

Verlag und Redaktion Körner <strong>Magazin</strong>verlag GmbH<br />

Otto-Hahn-Straße 21<br />

71069 Sindelfingen<br />

Verantwortlich<br />

Ingo Wissendaner<br />

Tel. 07031 28606-80/81<br />

Fax 07031 28606-78<br />

Druck<br />

Körner Rotationsdruck<br />

71069 Sindelfingen

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