Grundwissen Geschichte 6. Klasse - Humboldt-gym.de
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<strong>Grundwissen</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>6.</strong> <strong>Klasse</strong><br />
Quelle<br />
Archäologie<br />
Allgemeines<br />
=Ursprung: alle Arten von Überlieferungen, aus <strong>de</strong>nen man Kenntnisse<br />
über das Vergangene gewinnt (Überreste, schriftliche, bildliche,<br />
mündliche Quellen).<br />
= griech. Altertumskun<strong>de</strong>: Wissenschaft, die sich mit <strong>de</strong>n Überresten<br />
aus Ausgrabungen beschäftigt und Forschungserkenntnisse mit ilfe<br />
naturwissenschaftlicher Metho<strong>de</strong>n (Datierung <strong>de</strong>r Fun<strong>de</strong> über die<br />
Zerfallszeit von Kohlenstoff) und mo<strong>de</strong>rner Technik (Luftbil<strong>de</strong>r) gewinnt.<br />
ab 3 Millionen v.Chr.: Überreste – Knochen, Schmuck, Werkzeug, Gebäu<strong>de</strong><br />
ab 14500 v.Chr.: bildliche Darstellungen - Gemäl<strong>de</strong>, Drucke, Fotos, Filme, Vi<strong>de</strong>os, CDs<br />
ab 3000 v.Chr.: schriftliche Quellen – Bil<strong>de</strong>rschrift, Inschriften, Urkun<strong>de</strong>n,<br />
Akten, Rechtssammlungen, Geschichtsschreibung, Briefe,<br />
Tagebücher, Flugblätter, Zeitungen, Bücher<br />
ab ca. 1600 n.Chr.: Traditionen, Bräuche,<br />
Sagen, Volkslie<strong>de</strong>r<br />
ab ca. 1900: mündliche<br />
Überlieferung<br />
3 Mill. 3000 v.Chr. 500 n.Chr. 1500<br />
Vor- und Frühgeschichte Antike Mittelalter Neuzeit<br />
Begriff/Zeit<br />
Altsteinzeit<br />
ca. 2 Mill. (Afrika) – ca.<br />
10.000 v. Chr.<br />
Jungsteinzeit<br />
ca. 10.000 (Vor<strong>de</strong>rer<br />
Orient)/5550 (Mitteleuropa)<br />
– 3000 v. Chr.<br />
Vor- und Frühgeschichte<br />
Erklärung<br />
Mensch als Jäger und Sammler, Herstellung einfacher Werkzeuge aus Stein,<br />
nicht dauerhaft sesshaft<br />
Gekennzeichnet durch befestigte Siedlungen, Haustierhaltung, Ackerbau,<br />
Vorratshaltung und Spezialisierung<br />
Hochkultur<br />
in Ägypten ab ca.<br />
3000 v.Chr.<br />
Pharao<br />
Pyrami<strong>de</strong><br />
Ägypten<br />
Ausbildung eines Staates mit zentraler Verwaltung und Regierung;<br />
Vorhan<strong>de</strong>nsein von Religion, Arbeitsteilung, Schrift, Zeitrechnung, Kunst,<br />
Wissenschaft, Technik<br />
(ägypt. Großes Haus): Gottkönig an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>s ägyptischen Staates<br />
Grabmal für einen Pharao<br />
1
Hieroglyphen<br />
Papyrus<br />
Polytheismus<br />
Monotheismus<br />
Antike<br />
ca. 3000 v.Chr. -<br />
500 n. Chr.<br />
Polis<br />
Monarchie<br />
Aristokratie<br />
Kolonisation<br />
Ilias und Odyssee<br />
Olympische<br />
Spiele<br />
seit 776 v. Chr.<br />
schriftlich bezeugt<br />
Demokratie<br />
Blütezeit Athens<br />
5. Jh. v. Chr.<br />
Sklaventum<br />
Hellenismus<br />
Gründung Roms<br />
753 v.Chr.<br />
Republik<br />
Patrizier<br />
Plebejer<br />
Konsuln<br />
Diktator<br />
Senat<br />
(griech. heilige Zeichen): Bil<strong>de</strong>rschriftzeichen <strong>de</strong>r Ägypter<br />
Aus <strong>de</strong>m Mark <strong>de</strong>s Stängels <strong>de</strong>r Papyruspflanze hergestellte Schriftrolle<br />
Glaube an und Verehrung von mehreren Göttern<br />
Glaube an und Verehrung von einem Gott (Ju<strong>de</strong>ntum, später Christentum,<br />
Islam)<br />
Griechen<br />
Zeit von <strong>de</strong>n frühen Hochkulturen bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Weströmischen Reiches<br />
(griech. Stadt; Pl.: Poleis) politisch und wirtschaftlich selbständiger Stadtstaat<br />
im antiken Griechenland (Autokratie und Autonomie)<br />
Herrschaft eines Königs<br />
(griech. aristoi = die Besten, kratein = herrschen) Herrschaft einer a<strong>de</strong>ligen<br />
Oberschicht in griechischen Stadtstaaten<br />
Besiedlung eines frem<strong>de</strong>n Gebietes => Verbreitung <strong>de</strong>r Kultur, Aufbau von<br />
Han<strong>de</strong>lsbeziehungen; bei <strong>de</strong>n Griechen: Kolonisierung <strong>de</strong>r Küsten <strong>de</strong>s Mittelmeeres<br />
und <strong>de</strong>s Schwarzen Meeres<br />
Autor: Homer (ca. 750-650 v. Chr.); Ilias: Kampf um Troja; Odyssee:<br />
Heimreise <strong>de</strong>s Odysseus; Vorbildwirkung für <strong>de</strong>n griechischen A<strong>de</strong>l<br />
Sportliche Wettkämpfe zu Ehren <strong>de</strong>s Gottes Zeus; fan<strong>de</strong>n alle vier Jahre in<br />
Olympia (auf <strong>de</strong>r Peloponnes) statt<br />
(griech. <strong>de</strong>mos = Volk, kratein = herrschen) Beteiligung <strong>de</strong>s Volkes<br />
(Staatsbürger) an <strong>de</strong>r Regierung; in Griechenland Beschränkung auf<br />
männliche Staatsbürger<br />
Entwicklung von Kunst, Kultur, Staatslehre, Philosophie und<br />
Geschichtsschreibung aufgrund stabiler wirtschaftlicher und politischer<br />
Verhältnisse<br />
Sklaven (Kriegsgefangene, Schuldner): rechtlose Menschen, die Eigentum<br />
ihrer Herren waren; Grundlage <strong>de</strong>s wirtschaftlichen Systems von <strong>de</strong>r Antike<br />
bis zur Neuzeit<br />
Ausbreitung <strong>de</strong>r griechischen Lebensart im gesamten Mittelmeerraum und<br />
Vor<strong>de</strong>rasien unter und nach Alexan<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Großen; zum Teil Vermischung<br />
mit einheimischen Kulturen<br />
Rom<br />
Gründungsdatum geht auf eine Volkssage zurück (Äneas, Romulus und<br />
Remus)<br />
(res publica = öffentliche Sache) Staatsform, in <strong>de</strong>r kein König herrscht;<br />
Möglichkeit <strong>de</strong>r freien Staatsbürger, an <strong>de</strong>r Machtausübung teilzuhaben<br />
(pater = Vater) rechtlich privilegierter Geburtsa<strong>de</strong>l<br />
(plebs = Volk) Masse <strong>de</strong>r nichta<strong>de</strong>ligen römischen Bürger<br />
Die zwei höchsten, auf ein Jahr gewählten Beamten <strong>de</strong>r Republik mit <strong>de</strong>r<br />
obersten Befehlsgewalt in Krieg und Frie<strong>de</strong>n<br />
In Notzeiten auf 6 Monate gewählter Befehlshaber mit unumschränkter<br />
Befehlsgewalt<br />
(senex = alter Mann, Greis; Senat = „Rat <strong>de</strong>r Alten“) Beraten<strong>de</strong>s Gremium<br />
ehemaliger hoher Beamter, <strong>de</strong>ssen Empfehlungen lange Zeit befolgt wur<strong>de</strong>n<br />
2
1. Jh. v.Chr. Zeit <strong>de</strong>r Bürgerkriege: allmählicher Übergang von <strong>de</strong>r Republik zum<br />
Prinzipat (Herrschaftsform <strong>de</strong>s Augustus) = faktische Monarchie<br />
um Christi Zeitalter <strong>de</strong>s (Kaisers) Augustus<br />
Geburt<br />
Kaiserzeit Zeit zwischen Augustus und <strong>de</strong>m Untergang <strong>de</strong>s Weströmischen Reiches<br />
Christentum Monotheistische, auf Jesus Christus gegrün<strong>de</strong>te Religion, die unter<br />
Theodosius zur alleinig anerkannten Religion (Staatsreligion) wird<br />
Limes<br />
ca. 550 km lange befestigte Grenze zum Schutz <strong>de</strong>s Römischen Reiches an<br />
Rhein und Donau<br />
Völkerwan<strong>de</strong>rung Wan<strong>de</strong>rbewegung germanischer Völker nach <strong>de</strong>m Hunneneinfall<br />
Mittelalter Zeitalter zwischen <strong>de</strong>r Antike und <strong>de</strong>r Neuzeit<br />
ca 500 – 1500 n.<br />
Chr.<br />
Islam<br />
Von <strong>de</strong>m Propheten Mohammed um 600 gestiftete Religion<br />
Reichsbildung Gründung eines europäischen Großreichs durch die Franken in <strong>de</strong>r Nachfolge<br />
<strong>de</strong>r Franken <strong>de</strong>s Weströmischen Reiches (Merowinger, Karolinger)<br />
Dreiteilung <strong>de</strong>r Einteilung <strong>de</strong>s Mittelmeerraums in drei Machtzentren: in eine byzantinische<br />
Mittelmeerwelt (= oströmische), arabische und fränkische Sphäre<br />
Mönchtum Lebensform in einer Klostergemeinschaft nach bestimmten Or<strong>de</strong>nsregeln.<br />
3
<strong>Grundwissen</strong> <strong>Geschichte</strong> 7. <strong>Klasse</strong><br />
Begriff/Zeit<br />
Mittelalter<br />
ca. 500 – 1500 n. Chr.<br />
Kaiserkrönung Karls<br />
<strong>de</strong>s Großen<br />
800 n. Chr.<br />
Herzog<br />
König<br />
Kaiser<br />
Investiturstreit<br />
11. Jh.<br />
Kirchenbann<br />
Kreuzzüge<br />
1096-1291<br />
Lehnswesen<br />
Stadtrecht<br />
Staufer<br />
Reichskirche<br />
Herrschaft im mittelalterlichen Europa<br />
Erklärung<br />
Zeit zwischen Antike und Neuzeit<br />
Am Weihnachtstag durch <strong>de</strong>n Papst in Rom vorgenommen.<br />
Bei <strong>de</strong>n germanischen Stämmen ist ein Herzog <strong>de</strong>r erwählte Heerführer,<br />
später wird daraus ein dauerhaftes Amt. Diese nun sog. Stammesherzöge<br />
erlangen eine vom König fast unabhängige erbliche Macht.<br />
A<strong>de</strong>liger, <strong>de</strong>r gegenüber <strong>de</strong>n Grafen, Herzögen und Fürsten über höhere<br />
Herrschaftsrechte verfügt. In <strong>de</strong>n meisten europäischen Län<strong>de</strong>rn ist das<br />
Königtum erblich, im Heiligen Römischen Reich hingegen setzt sich die<br />
Wahl <strong>de</strong>s Königs durch.<br />
Höchster weltlicher Herrscher in Europa und Beschützer <strong>de</strong>r Christenheit<br />
Investitur ist die Einsetzung eines Bischofs o<strong>de</strong>r Abts in sein geistliches<br />
Amt und zugleich die Übertragung von weltlichen Herrschaftsrechten.<br />
Daraus entsteht ein Streit zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor<br />
VII. um <strong>de</strong>n Vorrang zwischen weltlicher und kirchlicher Macht. (1077<br />
Heinrich IV. in Canossa)<br />
Ausschluss aus <strong>de</strong>r kirchlichen Gemeinschaft<br />
Von <strong>de</strong>r Kirche im Mittelalter geför<strong>de</strong>rter Kriegszug zur Befreiung <strong>de</strong>s Hl.<br />
Lan<strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r Herrschaft <strong>de</strong>s Islams.<br />
Als Gegenleistung für die Unterstützung von Kriegszügen o<strong>de</strong>r für die<br />
Übernahme von Diensten verleihen Könige und an<strong>de</strong>re A<strong>de</strong>lige an<br />
Gefolgsleute Grundbesitz, einträgliche Ämter o<strong>de</strong>r Vorrechte als Lehen.<br />
Wer sie vergibt, heißt Lehnsherr, wer sie erhält, Vasall.<br />
Summe von Rechten, die das Leben <strong>de</strong>r Bürger untereinan<strong>de</strong>r sowie ihrer<br />
Beziehungen zum Stadtherrn regeln.<br />
Schwäbische A<strong>de</strong>lsfamilie, benannt nach ihrer Stammburg Hohenstaufen<br />
bei Göppingen. Nach <strong>de</strong>n Ottonen und Saliern die dritte große<br />
Herrschdynastie <strong>de</strong>s mittelalterlichen Deutschen Reiches. Höhepunkt <strong>de</strong>s<br />
Geschlechtes: unter Friedrich I. Barbarossa.<br />
Einsatz von Bischöfen und Äbten in hohe Staatsämter und Übertragung<br />
von großen Besitztümern Stütze <strong>de</strong>s Königtums<br />
Grundherrschaft<br />
A<strong>de</strong>l<br />
Lebensformen und Lebensräume im Mittelalter<br />
Die Grundherren (A<strong>de</strong>lige, Klöster o<strong>de</strong>r Bischöfe) übergeben Teile ihres<br />
Lan<strong>de</strong>s an hörige Bauern zur Bewirtschaftung. Diese müssen ihnen dafür<br />
einen Teil <strong>de</strong>r Erträge abliefern und Dienste leisten. Die Grundherren<br />
gewähren <strong>de</strong>n Bauern Schutz und Hilfe und dürfen über sie bei einfachen<br />
Straftaten richten.<br />
Stand, <strong>de</strong>r durch Abstammung und Grundbesitz beson<strong>de</strong>re Rechte<br />
4
Stän<strong>de</strong><br />
Ritter<br />
Höhepunkt 12./13. Jh.<br />
Bürger<br />
Patrizier<br />
Ghetto<br />
Zunft<br />
Reichsstadt<br />
gegenüber <strong>de</strong>r übrigen Bevölkerung beansprucht; hat Herrschaft über<br />
Land und Leute inne, besitzt Steuer- und an<strong>de</strong>re Freiheiten sowie<br />
Vorrechte auf die wichtigsten Ämter.<br />
Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r mittelalterlichen Gesellschaft in drei Gruppen (A<strong>de</strong>l,<br />
Klerus, Bürger/Bauern). Die Zugehörigkeit ist durch Geburt bestimmt und<br />
gilt als von Gott gegeben.<br />
Sie gehören zum nie<strong>de</strong>ren A<strong>de</strong>l, leisten Waffendienst auf Pfer<strong>de</strong>n und<br />
entwickeln eine eigene Lebensart.<br />
Alle freien Einwohner einer Stadt, die das Bürgerrecht besitzen und damit<br />
am politischen und sozialen Leben <strong>de</strong>r Stadt teilnehmen dürfen. Das<br />
Bürgerrecht beruht auf städtischem Grundbesitz.<br />
Schicht wohlhaben<strong>de</strong>r Bürger, die ursprünglich die Ratsregierung stellt<br />
und viele Vorrechte genießt. Seit <strong>de</strong>m 13. Jh. müssen sie sich die<br />
Regierung mit <strong>de</strong>n Zünften teilen.<br />
Abgegrenztes Stadtviertel <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n<br />
Zusammenschluss von Handwerkern mit gleichem Beruf<br />
Stadt, die nur <strong>de</strong>m König untersteht (reichsunmittelbar), also keinen<br />
an<strong>de</strong>ren Lan<strong>de</strong>sherrn über sich hat.<br />
Gol<strong>de</strong>ne Bulle<br />
1356<br />
Kurfürst<br />
Territorialstaat<br />
Ostsiedlung<br />
Eroberung<br />
Konstantinopels<br />
1453<br />
Herausbildung <strong>de</strong>r frühneuzeitlichen Staatenwelt<br />
Gesetz, das das Verfahren für die Wahl <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Königs und die<br />
Rechte <strong>de</strong>r Kurfürsten regelt.<br />
Drei geistliche und vier weltliche Fürsten, die nach <strong>de</strong>r Gol<strong>de</strong>nen Bulle<br />
<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen König küren (wählen).<br />
Die Reichsfürsten versuchen ab <strong>de</strong>m 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt, aus ihrem<br />
verstreuten Besitz ein geschlossenes Herrschaftsgebiet aufzubauen.<br />
Im Mittelalter einsetzen<strong>de</strong> Wan<strong>de</strong>rungsbewegung in die von Slawen dünn<br />
besie<strong>de</strong>lten Gebiete östlich <strong>de</strong>r Flüsse Elbe und Saale.<br />
Die Eroberung <strong>de</strong>r Hauptstadt <strong>de</strong>s Byzantinischen Reiches durch die<br />
Osmanen be<strong>de</strong>utet das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Oströmischen Reichs.<br />
Neue geistige und räumliche Horizonte<br />
Renaissance<br />
14.-1<strong>6.</strong> Jh.<br />
(frz. Wie<strong>de</strong>rgeburt) Kunst- und Kulturepoche, in <strong>de</strong>r antike Kunst- und<br />
Denkweisen neu ent<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n.<br />
Humanismus<br />
14.-1<strong>6.</strong> Jh.<br />
Geistige Bewegung, die <strong>de</strong>n Menschen zum Ausgangspunkt und Maß <strong>de</strong>s<br />
Denkens und Han<strong>de</strong>lns macht. Beginn <strong>de</strong>s naturwissenschaftlichen<br />
Forschens.<br />
Neuzeit<br />
Zeit, die das Mittelalter ablöst. Zeichen für die mo<strong>de</strong>rne Zeit sind die<br />
Entwicklung eines neuen Menschenbil<strong>de</strong>s, die Erfindung <strong>de</strong>s Buchdrucks,<br />
die Ent<strong>de</strong>ckungen und die Reformation.<br />
Ent<strong>de</strong>ckung<br />
Amerikas<br />
1492<br />
Christopher Kolumbus unternimmt im Auftrag <strong>de</strong>s spanischen Königs<br />
eine Expedition, um <strong>de</strong>n Seeweg nach Indien zu suchen, und ent<strong>de</strong>ckt <strong>de</strong>n<br />
bisher unbekannten Kontinent.<br />
Reformation Von Martin Luther ausgegangene Bewegung, die die Kirche erneuern soll,<br />
1517<br />
letztlich aber zur Spaltung <strong>de</strong>s Christentums in verschie<strong>de</strong>ne<br />
Konfessionen (Glaubensgemeinschaften) führt.<br />
Luther, Martin Deutscher Reformator. Er übersetzte das Neue Testament und leitete 1517<br />
5
(1483-1546) mit <strong>de</strong>m Anschlag <strong>de</strong>r 95 Thesen an die Wittenberger Schlosskirche die<br />
Reformation ein.<br />
Dreißigjähriger Ein um Glaubensfragen begonnener Krieg, <strong>de</strong>r sich zum europäischen<br />
Krieg<br />
Machtkampf entwickelt. Er en<strong>de</strong>t mit <strong>de</strong>m Westfälischen Frie<strong>de</strong>n.<br />
1618 – 1648<br />
Westfälischer<br />
Frie<strong>de</strong>n<br />
1648<br />
Frie<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Dreißigjährigen Krieg, <strong>de</strong>r die Lan<strong>de</strong>shoheit <strong>de</strong>r<br />
Reichsfürsten stützt und die Macht <strong>de</strong>s Kaisers beschränkt. Protestanten<br />
und Katholiken erhalten gleiche Rechte.<br />
Absolutismus<br />
17./18. Jh.<br />
Stehen<strong>de</strong>s Heer<br />
Merkantilismus<br />
Hegemoniestreben<br />
Gleichgewichtspolitik<br />
Parlament<br />
Konstitutionelle<br />
Monarchie<br />
Die Zeit <strong>de</strong>s Absolutismus<br />
Regierungsform, in <strong>de</strong>r die Könige und Fürsten ihre Stellung von Gott<br />
ableiten (Gottesgna<strong>de</strong>ntum) und „losgelöst“ von <strong>de</strong>n Gesetzen und<br />
Stän<strong>de</strong>n regieren.<br />
Wichtige Säule <strong>de</strong>r absolutistischen Herrschaft. Es besteht auch in<br />
Frie<strong>de</strong>nszeiten und macht <strong>de</strong>n Herrscher unabhängig von einer<br />
Unterstützung <strong>de</strong>s A<strong>de</strong>ls.<br />
Wirtschaftsform <strong>de</strong>s Absolutismus; wird vom Staat gelenkt und hat das<br />
Ziel, die Ausfuhr von Produkten zu erhöhen und die Einfuhr zu<br />
beschränken.<br />
Streben nach Vormacht eines Staates über an<strong>de</strong>re<br />
Außenpolitische Zielsetzung seit <strong>de</strong>m 18. Jh., nach <strong>de</strong>r ein<br />
Gleichgewicht <strong>de</strong>r europäischen Mächte (balance of power)<br />
sichergestellt wer<strong>de</strong>n soll. Vor allem Großbritannien vertritt dieses<br />
Prinzip, um die Vormacht eines Staates auf <strong>de</strong>m europäischen Kontinent<br />
zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />
Volksvertretung<br />
Die Herrschaft <strong>de</strong>s Königs wird durch eine Verfassung (Konstitution)<br />
eingeschränkt. Diese Verfassung legt eine Mitwirkung <strong>de</strong>s Parlaments<br />
bei <strong>de</strong>r Gesetzgebung fest.<br />
6
<strong>Grundwissen</strong> <strong>Geschichte</strong> 8. <strong>Klasse</strong><br />
Begriff/Zeit<br />
Aufklärung<br />
Menschenrechte<br />
Naturrecht<br />
Rationalismus<br />
Verfassung<br />
Volkssouveränität<br />
Gewaltenteilung<br />
Bürgertum<br />
Beginn <strong>de</strong>r<br />
Französischen<br />
Revolution<br />
14.7.1789<br />
Nation<br />
Die Französische Revolution und Europa<br />
Erklärung<br />
Europäische Denkrichtung im 17./18. Jahrhun<strong>de</strong>rt, <strong>de</strong>rzufolge alles, was<br />
die Menschen glauben und tun, nur dann gelten darf, wenn es vor <strong>de</strong>r<br />
menschlichen Vernunft bestehen kann (Kant: „Habe Mut, Dich Deines<br />
eigenen Verstan<strong>de</strong>s zu bedienen!“). Dies führt zu Kritik an traditionellen<br />
Ansichten und Zustän<strong>de</strong>n, wie sie vom absolutistischen Staat, Teilen <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft und <strong>de</strong>n Kirchen vertreten wur<strong>de</strong>n.<br />
Aus <strong>de</strong>r Aufklärung hervorgehen<strong>de</strong> Überzeugung, dass je<strong>de</strong>m Menschen<br />
von Natur aus unveräußerliche Rechte zustehen, die vom Staat geachtet<br />
und geschützt wer<strong>de</strong>n müssen (Recht auf Leben und körperliche<br />
Unversehrtheit, Freiheit, Eigentum, freie Meinungsausübung, Glauben<br />
etc.).<br />
Gegensatz zum staatlich festgesetzten sogenannten positivem Recht. Gilt<br />
seit <strong>de</strong>r Antike als Rechtsform, auf die sich je<strong>de</strong>r Mensch berufen kann. In<br />
<strong>de</strong>r Neuzeit dient es dazu, die rechtliche Gleichheit aller zu begrün<strong>de</strong>n.<br />
Die Vorstellung, dass durch logisches und begriffliches Denken alle<br />
Dinge <strong>de</strong>s Lebens erkannt und verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können (Gegensatz:<br />
Empirismus; Erkenntnis durch Lebenserfahrung)<br />
Bestimmt die grundlegen<strong>de</strong> Ordnung eines Staates, die Rechte und<br />
Pflichten <strong>de</strong>r Bürger und die Aufgaben <strong>de</strong>r Staatsorgane.<br />
Nach <strong>de</strong>m Grundsatz „Alle Macht geht vom Volke aus“ bestimmt das<br />
Volk als Zusammenschluss freier Bürger seine Regierungsform selbst und<br />
übt die Herrschaft zumeist über gewählte Vertreter aus.<br />
Trennung <strong>de</strong>r Staatsgewalt in gesetzgeben<strong>de</strong> Gewalt (= Legislative:<br />
Parlament), ausführen<strong>de</strong> Gewalt (= Exekutive: Regierung/Verwaltung)<br />
und richterliche Gewalt (= Judikative: Richter) zur Vermeidung <strong>de</strong>s<br />
Missbrauchs dieser Macht.<br />
Ab <strong>de</strong>m 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt Angehörige einer durch Besitz, Bildung und<br />
Einstellungen gekennzeichneten Schicht, die sich von A<strong>de</strong>l, Klerus,<br />
Bauern und Arbeitern abhebt und zunehmend Gleichberechtigung mit<br />
A<strong>de</strong>l und Klerus for<strong>de</strong>rt.<br />
Sturm auf die Bastille in Paris; die Revolution führt u.a. zur Beseitigung<br />
<strong>de</strong>r Privilegien von A<strong>de</strong>l und Klerus, <strong>de</strong>r Ausarbeitung einer Verfassung<br />
mit <strong>de</strong>r Garantie <strong>de</strong>r Menschenrechte und <strong>de</strong>r vorübergehen<strong>de</strong>n<br />
Abschaffung <strong>de</strong>r Monarchie.<br />
Menschen, die sich durch gemeinsame Sprache, Kultur o<strong>de</strong>r <strong>Geschichte</strong><br />
verbun<strong>de</strong>n fühlen und auf dieser Grundlage eine politische Gemeinschaft<br />
anstreben.<br />
Gewählte Volksvertretung, die zur Ausarbeitung einer Verfassung<br />
zusammentritt.<br />
Nationalversammlung<br />
Kaisertum Napoleons Höhepunkt <strong>de</strong>r Herrschaft Napoleons über Frankreich, <strong>de</strong>r sich 1804<br />
selbst zum Kaiser krönt. Er befriedigt das Bedürfnis <strong>de</strong>r Franzosen nach<br />
Ordnung und <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>r Errungenschaften <strong>de</strong>r Revolution und<br />
unterwirft fast ganz Europa, wird aber nach militärischen Nie<strong>de</strong>rlagen<br />
1814/1815 abgesetzt und verbannt.<br />
7
Co<strong>de</strong> civil<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Heiligen<br />
Römischen Reiches<br />
1806<br />
Montgelas<br />
Französisches Gesetzbuch von 1804, nach <strong>de</strong>m Auftraggeber auch „Co<strong>de</strong><br />
Napoléon“ genannt, das wichtige Errungenschaften <strong>de</strong>r Französischen<br />
Revolution (Freiheit, Gleichheit vor <strong>de</strong>m Gesetz u.a.) verankert.<br />
Nie<strong>de</strong>rlegung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Kaiserkrone durch Franz II. infolge <strong>de</strong>s<br />
Austritts <strong>de</strong>r meisten <strong>de</strong>utschen Fürsten aus <strong>de</strong>m Reich und ihres<br />
Zusammenschlusses zum „Rheinbund“ auf Grund ihres Bündnisses mit<br />
Napoleon.<br />
Wichtigster Berater und Staatsminister <strong>de</strong>s Kurfürsten und späteren<br />
Königs Max Josef, <strong>de</strong>r als Verantwortlicher für die inneren Reformen<br />
(Justiz, Verwaltung, Bildung u.a.) die Voraussetzungen für ein<br />
geschlossenes und einheitliches Bayern schafft.<br />
Nationalismus<br />
Wiener Kongress<br />
1815<br />
Restauration und Revolution in Deutschland<br />
Gefühl <strong>de</strong>r Zusammengehörigkeit <strong>de</strong>r Angehörigen einer Nation aufgrund<br />
bestimmter Gemeinsamkeiten (s.o.), das in <strong>de</strong>r ersten Hälfte <strong>de</strong>s 19.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rts für viele Nationen (Deutsche, Italiener, Polen u.a.) zu einer<br />
politischen Bewegung mit <strong>de</strong>m Ziel eines gemeinsamen Staates wird. Der<br />
Begriff kann auch ein übersteigertes Nationalgefühl bezeichnen.<br />
Konferenz europäischer Fürsten und Staatsmänner, um die politische<br />
Ordnung Europas nach Napoleons Sturz zu beraten. Ihre Beschlüsse<br />
wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Prinzipien <strong>de</strong>r Restauration (weitgehen<strong>de</strong><br />
Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r politischen Verhältnisse vor 1789), <strong>de</strong>r Legitimität<br />
(Rechtmäßigkeit <strong>de</strong>s fürstlichen Herrschaftsanspruchs) und <strong>de</strong>r Solidarität<br />
(gegenseitige Unterstützung <strong>de</strong>r Fürsten gegen revolutionäre<br />
Bestrebungen) bestimmt.<br />
Deutscher Bund Auf <strong>de</strong>m Wiener Kongress gebil<strong>de</strong>ter <strong>de</strong>utscher Staatenbund von 35<br />
souveränen Fürsten und vier freien Städten mit <strong>de</strong>m Sitz <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stags,<br />
<strong>de</strong>s obersten Beschlussorgans, in Frankfurt/Main. Den Vorsitz hat<br />
Österreich inne.<br />
Liberalismus Aus <strong>de</strong>r Aufklärung hervorgehen<strong>de</strong> politische Bewegung im 19.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt, die gegen die staatliche Bevormundung für die<br />
Freiheitsrechte <strong>de</strong>s Einzelnen eintritt. Sie for<strong>de</strong>rt vor allem eine<br />
geschriebene Verfassung und die politische Beteiligung <strong>de</strong>s Bürgertums<br />
in gewählten Parlamenten.<br />
Hambacher Fest<br />
1832<br />
Revolution in<br />
Deutschland<br />
1848/49<br />
Fest zu Ehren <strong>de</strong>r bayerischen Verfassung, das zu einer politischen<br />
Demonstration für einen Nationalstaat und Freiheitsrechte wird.<br />
Revolutionäre Unruhen in vielen <strong>de</strong>utschen Einzelstaaten, die zur Bildung<br />
von liberalen „Märzministerien“ und <strong>de</strong>r Einberufung einer<br />
Nationalversammlung in <strong>de</strong>r Frankfurter Paulskirche führen. Diese<br />
arbeitet eine neue Verfassung für ein einheitliches <strong>de</strong>utsches Reich aus<br />
(Grundrechte, allgemeines Wahlrecht, klein<strong>de</strong>utsche Lösung,<br />
konstitutionelle Monarchie), die aber nie in Kraft tritt, weil vor allem in<br />
Preußen und Österreich wie<strong>de</strong>r die restaurativen Kräfte die Oberhand<br />
gewinnen.<br />
Industrialisierung und Soziale Frage<br />
Industrielle Revolution Tiefgreifen<strong>de</strong> technische, wirtschaftliche und soziale Verän<strong>de</strong>rungen im<br />
18. (England) und 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt (restliches Europa) infolge wichtiger<br />
neuer Erfindungen in England (mechanischer Webstuhl, Dampfmaschine,<br />
8
Sozialismus<br />
Dampflokomotive), die <strong>de</strong>n Übergang von <strong>de</strong>r Handarbeit zur<br />
Maschinenarbeit einleiten. Folgen sind u.a. die Arbeitsteilung, die<br />
kostengünstige Massenproduktion in Fabriken und <strong>de</strong>r schnelle Transport<br />
von Waren und Menschen, aber auch die Ausbeutung <strong>de</strong>r Arbeiter (s.u.).<br />
Politische Bewegung im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt mit <strong>de</strong>m Ziel sozialer Gleichheit<br />
und Gerechtigkeit, bei <strong>de</strong>r an die Stelle <strong>de</strong>s Privateigentums an<br />
Produktionsmitteln (Maschinen, Fabriken etc.) das Volkseigentum tritt.<br />
Soziale Frage Wirtschaftliche und soziale Notlage <strong>de</strong>r Arbeiter infolge <strong>de</strong>r<br />
Industrialisierung (unsichere Arbeitsplätze, häufige Arbeitslosigkeit,<br />
niedrige Löhne, überlange Arbeitszeiten, fehlen<strong>de</strong> soziale Sicherung,<br />
Wohnungselend).<br />
Arbeiterbewegung<br />
Dampfmaschine<br />
Organisation <strong>de</strong>r Arbeiterschaft in Gewerkschaften und Arbeiterparteien<br />
zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lage.<br />
Erfindung von James Watt 1769. Sie ersetzt Wasser- und menschliche<br />
Arbeitskraft und schafft somit die Voraussetzung für die<br />
Industrialisierung.<br />
Deutsches Kaiserreich<br />
Bestimmt als Ministerpräsi<strong>de</strong>nt (1862-1890) die Politik Preußens und als<br />
Bismarck<br />
Kanzler (1871-1890) die <strong>de</strong>s Deutschen Reichs. Seine Politik führt zur<br />
Reichsgründung; innenpolitisch bekämpft er das Zentrum (Kulturkampf)<br />
und die SPD (Sozialistengesetz), außenpolitisch sichert er durch sein<br />
Bündnissystem <strong>de</strong>n europäischen Frie<strong>de</strong>n.<br />
Reichsgründung Während <strong>de</strong>s Deutsch-Französischen Krieges wird das Deutsche Reich im<br />
1871<br />
Spiegelsaal von Versailles durch die Proklamation <strong>de</strong>s preußischen<br />
Königs Wilhelm I. zum <strong>de</strong>utschen Kaiser gegrün<strong>de</strong>t.<br />
Deutsches Kaiserreich Bestand von 1871 bis 1918.<br />
Bezeichnung für das Parlament <strong>de</strong>s Kaiserreichs, <strong>de</strong>ssen Abgeordnete<br />
Reichstag<br />
durch das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Mehrheitswahlrecht<br />
von Männern über 25 Jahren gewählt wer<strong>de</strong>n. Der Reichstag ist für die<br />
Gesetzgebung und <strong>de</strong>n Staatshaushalt zuständig, hat aber eine schwache<br />
Stellung, weil die Regierung ihm gegenüber nicht verantwortlich ist.<br />
Parteien<br />
Organisierte Zusammenschlüsse von politisch gleichgesinnten Bürgern,<br />
die Einfluss auf die Gestaltung <strong>de</strong>s Staates nehmen wollen.<br />
Kulturkampf Die von Bismarck und <strong>de</strong>n Liberalen geführte Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
zwischen <strong>de</strong>m preußischen Staat und <strong>de</strong>r katholischen Kirche, <strong>de</strong>ren<br />
Einfluss zurückgedrängt wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
Sozialistengesetz Von Bismarck 1878 durchgesetztes Gesetz zur Bekämpfung <strong>de</strong>r<br />
Sozial<strong>de</strong>mokratie, das Vereine, Versammlungen, Druckschriften etc.<br />
verbietet, aber nicht die Partei selbst. Es wird 1890 aufgehoben.<br />
Sozialgesetzgebung Von Bismarck eingeführte Gesetze zur Kranken-, Unfall- und<br />
Rentenversicherung, mit <strong>de</strong>ren Hilfe er die Arbeiter von <strong>de</strong>n<br />
Sozial<strong>de</strong>mokraten fernhalten will. Sie gelten als Beginn <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen<br />
staatlichen Sozialpolitik.<br />
9
Begriff/Zeit<br />
Imperialismus<br />
Wilhelm II.<br />
1888-1918<br />
Attentat von Sarajewo<br />
28.<strong>6.</strong>1914<br />
Erster Weltkrieg<br />
1914-1918<br />
Russische Revolution<br />
1917<br />
Lenin<br />
Völkerbund<br />
Vertrag von Versailles<br />
1919<br />
Imperialismus und Erster Weltkrieg<br />
Erklärung<br />
Streben eines Staates, seine Herrschaft auf an<strong>de</strong>re Län<strong>de</strong>r und Völker auf<br />
direkte (Besetzung) o<strong>de</strong>r indirekte Weise (Kontrolle <strong>de</strong>r Regierung,<br />
wirtschaftliche Einflussnahme) auszu<strong>de</strong>hnen. Die Epoche <strong>de</strong>s<br />
Imperialismus dauert von 1880 bis 1918.<br />
Letzter <strong>de</strong>utscher Kaiser, <strong>de</strong>r die <strong>de</strong>utsche Politik im Zeitalter <strong>de</strong>s<br />
Imperialismus maßgeblich bestimmt. Sein forsches Auftreten nach außen<br />
(„Säbelrasseln“) trägt mit zur Entstehung <strong>de</strong>s Ersten Weltkrieges bei.<br />
Ermordung <strong>de</strong>s österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand,<br />
die zum Auslöser <strong>de</strong>s Ersten Weltkrieges wird.<br />
Auseinan<strong>de</strong>rsetzung zwischen <strong>de</strong>r Entente (Großbritannien, Frankreich,<br />
Russland u.a.) und <strong>de</strong>n Mittelmächten (Deutschland, Österreich-Ungarn<br />
u.a.) infolge machtpolitischer Gegensätze und Interessenskonflikte, die<br />
mit <strong>de</strong>m Sieg <strong>de</strong>r Entente en<strong>de</strong>t. Erstmals treten Millionenheere mit<br />
neuartigen Waffen (Panzer, U-Boote, Luftwaffe, Giftgas etc.)<br />
gegeneinan<strong>de</strong>r an; die Zahl <strong>de</strong>r Opfer erreicht völlig neue Dimensionen<br />
(10 Mio. Tote).<br />
Umwälzung <strong>de</strong>r politischen Verhältnisse in Russland, die zum Sturz <strong>de</strong>s<br />
Zaren und schließlich zur Herrschaft <strong>de</strong>r Kommunisten unter Lenin führt.<br />
Russischer Revolutionär und Politiker, unter <strong>de</strong>ssen Führung die<br />
Russische Revolution durchgeführt wird.<br />
1920 gegrün<strong>de</strong>te Staatenvereinigung zur Sicherung <strong>de</strong>s Weltfrie<strong>de</strong>ns und<br />
<strong>de</strong>r wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit, <strong>de</strong>ren Wirksamkeit<br />
aber gering ist. 1946 wird <strong>de</strong>r Völkerbund mit <strong>de</strong>r Gründung <strong>de</strong>r UNO<br />
aufgelöst.<br />
Frie<strong>de</strong>nsvertrag zwischen Deutschland und <strong>de</strong>n Alliierten, <strong>de</strong>r<br />
Deutschland die Alleinschuld am Ersten Weltkrieg zuschreibt, ihm<br />
Gebietsabtretungen und Reparationszahlungen auferlegt und von <strong>de</strong>r<br />
Mehrzahl <strong>de</strong>r Deutschen als ungerecht empfun<strong>de</strong>n wird.<br />
10
<strong>Grundwissen</strong> <strong>Geschichte</strong> 9. <strong>Klasse</strong><br />
Anmerkung: Unterstreichungen verweisen auf an<strong>de</strong>re <strong>Grundwissen</strong>sbegriffe.<br />
Weimarer Republik<br />
Novemberrevolution<br />
1918<br />
In Deutschland ausgebrochene Aufstän<strong>de</strong>, die zum Sturz <strong>de</strong>r Monarchie<br />
und zur Ausrufung <strong>de</strong>r Republik führen.<br />
Weimarer Verfassung 1919 verabschie<strong>de</strong>te Verfassung, die Deutschland zu einer<br />
parlamentarischen Republik macht, mit einer starken Stellung <strong>de</strong>s<br />
Reichspräsi<strong>de</strong>nten und einem ursprünglich vom Vertrauen <strong>de</strong>s Reichstags<br />
abhängigen Reichskanzler. Dieser kann jedoch, nur gestützt auf <strong>de</strong>n<br />
Reichspräsi<strong>de</strong>nten, mit Hilfe von Notverordnungen auch ohne<br />
Zustimmung <strong>de</strong>s Parlaments regieren.<br />
Inflation<br />
Gel<strong>de</strong>ntwertung durch Vermehrung <strong>de</strong>r umlaufen<strong>de</strong>n Geldmenge ohne<br />
entsprechen<strong>de</strong> Steigerung <strong>de</strong>s Güterangebots, was zu Preissteigerungen<br />
Hitlerputsch<br />
1923<br />
führt.<br />
Versuch Hitlers und seiner Anhänger, die Reichsregierung durch einen<br />
„Marsch auf Berlin“ zu stürzen, was noch in München an <strong>de</strong>r bayerischen<br />
Lan<strong>de</strong>spolizei scheitert.<br />
Begriff/Zeit<br />
1929<br />
Weltwirtschaftskrise<br />
30.1.1933<br />
Hitler wird<br />
Reichskanzler<br />
Ermächtigungsgesetz<br />
(1933)<br />
9./10. 11.1938<br />
Reichspogromnacht<br />
1.9.1939<br />
Beginn <strong>de</strong>s Zweiten<br />
Weltkriegs<br />
20.7.1944<br />
Attentat auf Hitler<br />
8./9. 5.1945<br />
Bedingungslose<br />
Kapitulation<br />
Antisemitismus<br />
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg<br />
Erklärung<br />
- Schwarzer Freitag: Zerplatzen <strong>de</strong>r Spekulationsblase<br />
- Folgen: Konkurse, Arbeitslosigkeit<br />
- Hitler wird Reichskanzler.<br />
- erste Koalitionsregierung nach <strong>de</strong>m Scheitern <strong>de</strong>r<br />
Präsidialkabinette<br />
- Aufhebung <strong>de</strong>r Gewaltenteilung<br />
→ Regierung = Exekutive + Legislative<br />
Folge: staatliche Willkürherrschaft wird möglich<br />
- auch „Reichskristallnacht“ genannt<br />
- Brandanschläge auf jüdische Synagogen in ganz Deutschland<br />
- <strong>de</strong>utscher Überfall auf Polen<br />
- Folge: Großbritannien und Frankreich erklären Deutschland <strong>de</strong>n Krieg<br />
- vom „Kreisauer Kreis“ (hohe Militärs und Bürgerliche) von langer<br />
Hand geplant<br />
- Hitler überlebt wie durch ein Wun<strong>de</strong>r<br />
- Folge: Schwächung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Wi<strong>de</strong>rstands<br />
- zuvor: Selbstmord Hitlers am 30.4. im Bunker unter <strong>de</strong>r Reichskanzlei<br />
- besiegelt <strong>de</strong>n Untergang <strong>de</strong>s Dritten Reiches<br />
- ju<strong>de</strong>nfeindliche Bewegung<br />
- Beginn: 2. Hälfte <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
- knüpft an antike und mittelalterliche Ju<strong>de</strong>nfeindschaft an<br />
- neu: völkisch-rassische Komponente (Sozialdarwinismus!)<br />
→ NS-I<strong>de</strong>ologie: Ju<strong>de</strong>n sind min<strong>de</strong>rwertig.<br />
Drittes Reich = nationalsozialistisches Deutschland 1933-45<br />
11
Gleichschaltung<br />
Konzentrationslager<br />
Vernichtungslager<br />
- 1. Reich: Hl. Römisches Reich Deutscher Nation (962-1806)<br />
- 2. Reich: Kaiserreich (1871-1918)<br />
- Aussageabsicht: Vollendung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen <strong>Geschichte</strong> durch <strong>de</strong>n<br />
Nationalsozialismus<br />
= Vereinheitlichung <strong>de</strong>s politischen, wirtschaftlichen, sozialen und<br />
kulturellen Lebens<br />
- Vorgehen: Gründung zahlreicher NS-Organisationen und Verbot von<br />
Nicht-NS-Organisationen<br />
- Ziel: Schaffung einer einheitlichen Volksgemeinschaft<br />
= Massenlager zur Inhaftierung von Menschen, die <strong>de</strong>n rassischen,<br />
i<strong>de</strong>ologischen, politischen o<strong>de</strong>r sozialen Vorstellungen <strong>de</strong>r<br />
Nationalsozialisten nicht entsprachen<br />
= Lager zur Vernichtung von 5 bis 6 Millionen Ju<strong>de</strong>n und ½ Million<br />
weiterer Personen<br />
- Gaskammern<br />
- im Osten, auf nicht-<strong>de</strong>utschem Bo<strong>de</strong>n, errichtet<br />
- bekanntestes Lager: Auschwitz<br />
„Machtergreifung“ = Festigung <strong>de</strong>r NS-Herrschaft im Jahr 1933<br />
-Stationen: Ernennung Hitlers zum Reichskanzler,<br />
Reichtagsbrandverordnung (→ dauerhafte Aufhebung <strong>de</strong>r Grundrechte),<br />
Ermächtigungsgesetz, Gesetze zur Gleichschaltung<br />
- Folge: Weimarer Verfassung wird außer Kraft gesetzt<br />
Münchner Abkommen - zwischen Deutschland, Italien und Großbritannien, Frankreich 1938<br />
geschlossen<br />
- Inhalt: Abtretung <strong>de</strong>s Su<strong>de</strong>tenlands (Tschechoslowakei) an Deutschland<br />
Nationalsozialismus<br />
Nürnberger (Rasse-)<br />
Gesetze<br />
Holocaust<br />
(ab 1941)<br />
Wi<strong>de</strong>rstand<br />
= rechtsradikale politische Bewegung und I<strong>de</strong>ologie<br />
- Elemente: Nationalismus, Rassismus, Expansionismus<br />
-Verbot von Heirat und geschlechtlicher Beziehungen zwischen Ju<strong>de</strong>n<br />
und Ariern<br />
- Folge: Ausgrenzung und Entrechtung <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n<br />
= physische Vernichtung <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n in Vernichtungslagern<br />
- Wort: lat. „holocaustum“ – Brandopfer<br />
→ totale Verbrennung <strong>de</strong>r Menschen<br />
- NS-Deckbegriff: Endlösung (<strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>nfrage)<br />
= Abwehr diktatorischer staatlicher Gewalt<br />
- Recht zum Wi<strong>de</strong>rstand als Teil <strong>de</strong>r Menschenrechte<br />
1946<br />
Bayerische Verfassung<br />
24.5.1949<br />
Grundgesetz<br />
1949<br />
Gründung <strong>de</strong>r BRD<br />
und <strong>de</strong>r DDR<br />
17.<strong>6.</strong>1953<br />
Aufstand in <strong>de</strong>r DDR<br />
Deutschland in <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s Kalten Krieges<br />
- durch Volksentscheid verabschie<strong>de</strong>t<br />
- Grundlage <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mokratischen Rechtsstaats<br />
- bis heute in Kraft<br />
- umfasst Grundsätze <strong>de</strong>r Menschenwür<strong>de</strong>, <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mokratischen<br />
Rechtsstaats und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sstaatlichkeit<br />
- als Provisorium gedacht, aber nach 1990 weiter gültig<br />
- auf Initiative <strong>de</strong>r Besatzungsmächte<br />
- Folge <strong>de</strong>s Ost-West-Gegensatzes<br />
- Ausgangspunkt: Streiks<br />
- Demonstrationen führten zum Aufstand, <strong>de</strong>n die SED-Führung durch<br />
sowjetische Panzer nie<strong>de</strong>rschlagen lies.<br />
12
1961<br />
Mauerbau<br />
Besatzungszonen<br />
Deutsche Frage<br />
- Folge: Ausbau <strong>de</strong>s Spitzelwesens (Stasi)<br />
- Ziel: Beendigung <strong>de</strong>r Massenflucht aus <strong>de</strong>r DDR<br />
-offizielle Begründung: „Revanchepolitik“ und „Menschenhan<strong>de</strong>l“ <strong>de</strong>r<br />
BRD<br />
- Folge: innere Stabilisierung <strong>de</strong>r DDR<br />
- zunächst 3 (amerikanische, britische, sowjetische Zone), dann 4 Zonen<br />
(+ französische Zone)<br />
- <strong>de</strong>mentsprechen<strong>de</strong> Aufteilung Berlins in 4 Sektoren<br />
= Wie soll die nationale Einheit <strong>de</strong>r Deutschen verwirklicht wer<strong>de</strong>n?<br />
- im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt aufgekommen, durch Teilung nach 1945 wie<strong>de</strong>r<br />
aktuell<br />
- endgültige (?) „Beantwortung“: Deutsche Einheit 1990<br />
Entnazifizierung = Versuch <strong>de</strong>r Befreiung <strong>de</strong>r Deutschen vom Virus <strong>de</strong>s<br />
Nationalsozialismus<br />
- Maßnahmen: Verfolgung von Kriegsverbrechern (Nürnberger Prozesse),<br />
Säuberung <strong>de</strong>r Ämter und Behör<strong>de</strong>n, Umerziehung durch Schule und<br />
Medien<br />
- 1954 been<strong>de</strong>t<br />
Flucht und<br />
Vertreibung<br />
Konrad A<strong>de</strong>nauer<br />
(1876-1967)<br />
Sommer 1945<br />
Potsdamer Konferenz<br />
1948<br />
Währungsreform<br />
Westintegration<br />
- Herbst 1944: Flucht nach Westen vor Sowjetarmee<br />
- 1946: planmäßige Vertreibung aus Gebieten östlich von O<strong>de</strong>r und Neiße,<br />
aus Ungarn und <strong>de</strong>r Tschechoslowakei, Flucht aus <strong>de</strong>r UdSSR<br />
- betroffen: ca. 18 Mio. Deutsche<br />
-1917-33: Oberbürgermeister von Köln<br />
-1933-45: mehrmals verhaftet<br />
-1946: Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r CDU<br />
-1949-63: Bun<strong>de</strong>skanzler<br />
Beschlüsse <strong>de</strong>r Alliierten (ohne Frankr.):<br />
- Aufteilung Dtlds. in 4 Besatzungszonen, Berlins in 4 Zonen<br />
- „Regierung“: Alliierter Kontrollrat<br />
- Umsiedlung <strong>de</strong>r Deutschen östlich <strong>de</strong>r O<strong>de</strong>r-Neiße-Linie<br />
- Zulassung von Parteien, Verbän<strong>de</strong>n und Gewerkschaften<br />
- Westzonen: Einführung <strong>de</strong>r Deutschen Mark<br />
- Ostzone: Einführung <strong>de</strong>r DM-Ost<br />
-Folge: Vertiefung <strong>de</strong>r Spaltung zwischen Ost- und West-Dtld.<br />
= Versuch <strong>de</strong>r schnellen Anbindung West-Dtlds. an die westliche<br />
Staatengemeinschaft durch Konrad A<strong>de</strong>nauer<br />
- Ziel: staatliche Souveränität für Dtld.<br />
-Maßnahme: Beitritt zur NATO<br />
- Teilerfolg: Innere Unabhängigkeit durch Pariser Verträge (1955)<br />
Blockbildung<br />
1963<br />
Deutsch-französischer<br />
Freundschaftsvertrag<br />
Europäische Einigung<br />
Der Ost-West-Konflikt<br />
= Entstehung zweier „Machtblöcke“, um die bei<strong>de</strong>n Supermächte USA<br />
und UdSSR in <strong>de</strong>r Zeit nach 1945 (West- bzw. Ostblock)<br />
- Ziel: Verbesserung <strong>de</strong>r Beziehungen zwischen bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn<br />
- Mittel: regelmäßige Beratung <strong>de</strong>r Regierungen über Fragen <strong>de</strong>r Außenund<br />
Wirtschaftspolitik<br />
- Be<strong>de</strong>utung: Einleitung <strong>de</strong>s En<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsch-französischen<br />
Erbfeindschaft<br />
= Bestrebungen <strong>de</strong>r europäischen Staaten zur Überwindung <strong>de</strong>s<br />
Nationalismus und zur Verhin<strong>de</strong>rung weiterer Kriege<br />
13
Entkolonialisierung<br />
1947-1990/91<br />
Kalter Krieg<br />
Nahostkonflikt<br />
1949<br />
NATO-Vertrag<br />
Nord-Süd-Konflikt<br />
-Stationen: <strong>de</strong>utsch-französische Aussöhnung, wirtschaftlicher<br />
Zusammenschluss (EWG, EURATOM), politische Einigung (EG, EU)<br />
= Aufhebung kolonialer Herrschaft seit 1945, v.a. in Asien und Afrika<br />
- Ursachen: Selbstbestimmungsrecht <strong>de</strong>r Völker, Schwächung <strong>de</strong>r<br />
Kolonialmächte durch <strong>de</strong>n 2. Weltkrieg, Eliten in <strong>de</strong>n Kolonien<br />
- durch <strong>de</strong>n Kalten Krieg beschleunigt<br />
= Auseinan<strong>de</strong>rsetzung zwischen zwei unvereinbaren Weltanschauungen<br />
(Sozialismus/Kommunismus-Kapitalismus)<br />
- Zentralkonflikt: USA-UdSSR (→ Blockbildung)<br />
= politische und militärische Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen zwischen Israel und<br />
seinen arabischen Nachbarstaaten, sowie <strong>de</strong>r PLO (Palästinensische<br />
Befreiungsorganisation)<br />
- Kernfrage: Wie soll <strong>de</strong>r Raum Palästina staatlich organisiert sein?<br />
-Ziele <strong>de</strong>r NATO: Verteidigung <strong>de</strong>s Weltfrie<strong>de</strong>ns, Verteidigung <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>mokratischen Grundrechte, <strong>de</strong>s kulturellen Erbes und <strong>de</strong>s Wohlstands<br />
<strong>de</strong>r Mitgliedslän<strong>de</strong>r<br />
- Mittel: Ausbau <strong>de</strong>r militärischen Stärke<br />
- Verteidigungsfall: Alle Mitglie<strong>de</strong>r unterstützen angegriffenen Staat im<br />
Falle eines Angriffs<br />
- Ursache: politisches, wirtschaftliches und soziales Gefälle zwischen<br />
Industriestaaten und Entwicklungslän<strong>de</strong>rn<br />
- Beginn: nach 1945<br />
- Aufbrechen in Zeit <strong>de</strong>r Entkolonialisierung<br />
UNO - gegrün<strong>de</strong>t 1945<br />
- Nachfolgeorganisation <strong>de</strong>s Völkerbun<strong>de</strong>s<br />
- Ziele: Sicherung <strong>de</strong>s Weltfrie<strong>de</strong>ns, Schlichtung von Streitigkeiten<br />
zwischen <strong>de</strong>n Staaten, Zusammenarbeit <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r, Schutz <strong>de</strong>r Grundund<br />
Menschenrechte<br />
1955-1992<br />
Warschauer Vertrag<br />
- führt zum Warschauer Pakt: Verteidigungsbündnis zwischen <strong>de</strong>r UdSSR<br />
und <strong>de</strong>n Staaten Osteuropas<br />
- Gegenbündnis zur NATO<br />
- Ziele: Sicherung <strong>de</strong>s Weltfrie<strong>de</strong>ns, diplomatische Klärung von<br />
Streitfragen<br />
- Verteidigungsfall: Alle Mitglie<strong>de</strong>r unterstützen angegriffenen Staat im<br />
Falle eines Angriffs<br />
14
<strong>Grundwissen</strong> 10. <strong>Klasse</strong><br />
Weltpolitische Verän<strong>de</strong>rungen und Wandlungen in Deutschland von <strong>de</strong>n 1960er bis zu <strong>de</strong>n<br />
1980er Jahren<br />
Kubakrise 1962 - Oktober 1962: Die Stationierung von sowjetischen Raketen auf Kuba<br />
führt zu einer Konfrontation zwischen <strong>de</strong>n UdSSR und <strong>de</strong>n USA.<br />
- Die Welt steht am Ran<strong>de</strong> eines Atomkriegs.<br />
- Der Nervenkrieg um die Krise macht <strong>de</strong>utlich, dass gera<strong>de</strong> wegen <strong>de</strong>r<br />
weiteren Aufrüstung eine Verständigung zwischen <strong>de</strong>n Großmächten<br />
nötig ist.<br />
Entspannungspolitik - Seit Mitte <strong>de</strong>r 60er Jahre wächst das Interesse an einer Entschärfung<br />
<strong>de</strong>s Ost-West-Konflikts.<br />
- Man versucht, durch Verhandlungen eine neue Vertrauensbasis zu<br />
schaffen und Missverständnisse auszuschalten.<br />
- Verträge zur Rüstungskontrolle wer<strong>de</strong>n geschlossen.<br />
- Die Phase en<strong>de</strong>t 1979 mit <strong>de</strong>m NATO-Doppelbeschluss und <strong>de</strong>m<br />
Einmarsch <strong>de</strong>r UdSSR in Afghanistan<br />
Ostverträge - Im Rahmen einer Entspannung zwischen <strong>de</strong>n USA und <strong>de</strong>r UdSSR<br />
schließt die BRD Verträge mit <strong>de</strong>r Sowjetunion, mit Polen und <strong>de</strong>r<br />
DDR (Grundlagenvertrag).<br />
- Die BRD bestätigt darin die nach 1945 entstan<strong>de</strong>nen Grenzen (O<strong>de</strong>r-<br />
Neiße-Grenze, Grenze zwischen <strong>de</strong>r BRD und <strong>de</strong>r DDR).<br />
- Die Partner verpflichten sich auch zu einem Gewaltverzicht.<br />
Die „68-Bewegung“ - Ab Mitte <strong>de</strong>r 1960er protestieren vor allem Stu<strong>de</strong>nten gegen das<br />
politische und wirtschaftliche System <strong>de</strong>r BRD und gegen überlieferte<br />
Vorstellungen in Elternhaus, Schule und Universität.<br />
- Die Bewegung wirkt sich nachhaltig auf die Demokratisierung <strong>de</strong>r<br />
Gesellschaft aus: Die traditionellen Machtverhältnisse z.B. in Schule<br />
und Familie än<strong>de</strong>rn sich.<br />
Glasnost und<br />
Perestroika<br />
Umbruch im Ostblock<br />
(1989)<br />
Öffnung <strong>de</strong>r<br />
inner<strong>de</strong>utschen<br />
Grenze (9.11.1989)<br />
„Tag <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Einheit” (3.10.1990)<br />
Die Auflösung <strong>de</strong>s Ostblocks und die <strong>de</strong>utsche Einheit<br />
In <strong>de</strong>r UdSSR beginnt ab 1985 unter Michail Gorbatschow eine<br />
Reformpolitik:<br />
- Glasnost („Offenheit”): Politische Probleme dürfen diskutiert wer<strong>de</strong>n,<br />
Kritik ist erlaubt.<br />
- Perestroika („Umbau“): Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s wirtschaftlichen,<br />
gesellschaftlichen und politischen Systems.<br />
- Aufgrund <strong>de</strong>r inneren Entwicklung in <strong>de</strong>r Sowjetunion gelingt es auch<br />
an<strong>de</strong>ren Staaten im Ostblock, Spielraum für eine eigene Entwicklung<br />
zu fin<strong>de</strong>n.<br />
- Polen und die Sowjetunion machen 1989 <strong>de</strong>n Anfang mit freien<br />
Wahlen, fast alle an<strong>de</strong>ren Staaten folgen nach.<br />
- Am 9.11.1989 wird die Berliner Mauer geöffnet: Ein<br />
Politbüromitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r DDR gibt bekannt, dass ständige Ausreisen<br />
und Privatreisen in <strong>de</strong>n Westen sofort beantragt wer<strong>de</strong>n können.<br />
- Tausen<strong>de</strong> überschreiten in <strong>de</strong>r Nacht die inner<strong>de</strong>utsche Grenze.<br />
Durch <strong>de</strong>n Beitritt <strong>de</strong>r fünf neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r wird die<br />
Wie<strong>de</strong>rvereinigung Deutschlands vollzogen.<br />
15
Vertrag von<br />
Maastricht 1992<br />
Osterweiterung <strong>de</strong>r<br />
EU<br />
Europa und die Welt nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Ost-West-Konflikts<br />
Vertrag über die Europäische Union.<br />
Er legte die Etappen für die Währungs- und Wirtschaftsunion und die<br />
Bedingungen für die Einführung <strong>de</strong>r europäischen Einheitswährung fest.<br />
Die Mitgliedsstaaten beschlossen in drei Bereichen eine verstärkte<br />
Integration:<br />
1. Wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
2. Außen- und Sicherheitspolitik<br />
3. Inneres und Justiz<br />
Bis 2007 treten zehn osteuropäische Staaten <strong>de</strong>r EU bei: Damit ist die<br />
Zweiteilung Europas, die im Kalten Krieg herrscht, endgültig vorbei.<br />
16