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Nervenzelle und Tiefenpsychologie

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Die Biochemie wird nach diesem Modell die Basis liefern, um Hypothesen über die<br />

<strong>Nervenzelle</strong> richtig zu verstehen. Hier sind die ersten von dieser Arbeit<br />

berücksichtigten Feedback-Systeme zu finden. Damit wird die <strong>Nervenzelle</strong> zum<br />

kleinsten beschriebenen kybernetischen Subsystem. Die Interaktion von<br />

<strong>Nervenzelle</strong>n gibt in Zusammenhang mit dem Aufbau des Nervensystems ein Modell<br />

eines komplexen Regelkreises, des Nervensystems, das wiederum Informationen<br />

austauscht mit seiner Umgebung d.h. dem Körper, der die Rezeptoren, die Eingänge<br />

des Nervensystems, <strong>und</strong> die Effektoren, die Ausgänge des Nervensystems (wie<br />

Muskeln, Drüsen etc.) enthält. Der Körper wiederum tritt über alle Arten von<br />

physikalischer (akustischer, optischer, mechanischer, etc.) Information in<br />

Wechselwirkung mit seiner Umwelt. Damit ergeben sich Strukturen kleiner<br />

Interaktionsverbände (wie Familie o.ä.) <strong>und</strong> der Gesellschaft als Zusammenhang<br />

zwischen Individuum <strong>und</strong> anderen Individuen.<br />

Es wird sich, um der Komplexität der Strukturen gerecht zu werden, als nützlich<br />

erweisen, auf jeder Stufe des Schachtelsystems neue, zusammenfassende Begriffe<br />

einzuführen, die auf der nächsten Stufe die Betrachtungen vereinfachen.<br />

Die Skizze bzw. deren Mängel zeigen auch die Schwerpunkte dieser Arbeit: es wird<br />

nicht ernsthaft auf die Biochemie eingegangen werden, ebenso ist auch nicht<br />

beabsichtigt, die Interaktion zwischen Individuum <strong>und</strong> Umwelt beidseitig präzise zu<br />

untersuchen. Beides geschieht nur soweit, als es nötig ist, den funktionellen<br />

Zusammenhang zwischen <strong>Nervenzelle</strong> <strong>und</strong> psychischen Geschehen darzustellen.<br />

Damit ist aber nicht gesagt, dass es nicht möglich ist, oder nicht notwendig, auch die<br />

übrigen zusammenhänge anhand des beschriebenen Modells zu untersuchen, allein<br />

dies würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen.<br />

Ich möchte noch darauf hinweisen, dass auf jeder Ebene des Schachtelsystems<br />

neue Informationen notwendig sind, um zu zeigen, welche Strukturen hier tatsächlich<br />

vorhanden sind. Selbst bei präzisem Erfassen einer Ebene sind nur Voraussagen<br />

darüber möglich, was auf der nächst höheren Ebene für Möglichkeiten gegeben sind,<br />

nicht aber, welche davon realisiert sind. So wird uns die Neurophysiologie durchaus<br />

nicht der Arbeit entheben, Erleben auf der Ebene der Psychologie zu untersuchen.<br />

Auch die Psychologie wird nicht als Ersatz für eine Gesellschaftstheorie stehen<br />

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