Hans-Joachim Schmidt Richter am Landgericht i.R. geb. am 15.8 ...
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ghanistan-Überfall-Abenteuers des Herrn Struck als des Vasallen seines US<strong>am</strong>erikanischen<br />
Herrn sowie im Zuge der sonstigen dämlichen, kostenträchtigen militärischen<br />
Abenteuer Deutschlands waren im Jahr 2003 mehr als 10.000 deutsche Soldaten<br />
auf drei Kontinenten im Einsatz. Im Sommer 2004 waren es dann immerhin<br />
noch 7.000 deutsche Soldaten in zehn Ländern, nämlich im Kosovo, in Bosnien-<br />
Herzegowina, Mazedonien, Afghanistan (hier zur Zeit 2.450 deutsche Soldaten), Äthiopien,<br />
Bahrain, Djibuti, Eritrea, Georgien und Usbekistan (im letzteren ca. 300 deutsche<br />
Soldaten). Entsendungen nach Indonesien und in den Sudan sind dann noch hinzugekommen.<br />
Für die sudanesische Region Darfur hat der deutsche Bundestag die<br />
Hilfe der bis zu 200 deutschen Soldaten vor allem bei Transporten der Überwachungsmission<br />
der Afrikanischen Union Mitte Dezember 2005 um weitere sechs Monate<br />
verlängert. Für Bosnien-Herzegowina hat er die Fortsetzung des Bundeswehrmandats<br />
mit 1.000 deutschen Soldaten – dem größten Kontingent der von 30 Staaten<br />
gestellten 6.000 Soldaten – beschlossen. Während sich der grüne Partner der ehemaligen<br />
rot-grünen Regierungskoalition des Herrn Schröder früher entschieden gegen ein<br />
militärisches Eingreifen Deutschlands im Ausland gewendet hatte, fielen diese Leute<br />
dann später immer mehr einem Zug zur Charakterlosigkeit und Wankelmütigkeit mit<br />
dem Er<strong>geb</strong>nis zum Opfer, daß die Bundeswehr heute nicht mehr eine Truppe zur Verteidigung<br />
des deutschen Staats<strong>geb</strong>ietes, sondern zur Durchsetzung vielfach deutschen<br />
Interessen widersprechender, außerdeutscher, weltpolizeilicher Interessen ist. Daß<br />
Herr Schröder dann Deutschland trotz allem aus dem von den USA und vielen weiteren<br />
Staaten – darunter bezeichnenderweise auch EU-Mitgliedsstaaten – gegen den Irak<br />
ohne Zustimmung der Vereinten Nationen betriebenen weiteren völkerrechtswidrigen<br />
Angriffskrieg nahezu herausgehalten hat, muß ihm in der Tat hoch angerechnet werden.<br />
Wenn aber im übrigen, und zwar vor allem auf dem Balkan und in Afghanistan,<br />
das Leben und die Gesundheit deutscher Soldaten für Interessen eingesetzt worden<br />
sind und weiterhin eingesetzt werden, die nach gesundem Menschenverstand keine<br />
deutschen Interessen sein können, so hätte das wenigstens deutsche Bürger, die das<br />
zwölfjährige Reich Hitlers und den grauenhaften Zweiten Weltkrieg miterlebt haben,<br />
dazu veranlassen müssen, dem deutschen Staat in dieser Hinsicht konsequent und e-<br />
nergisch Grenzen zu setzen. Abgesehen von diesen menschlichen Auswirkungen, zu<br />
denen übrigens auch noch die immer mehr zunehmende Gefährdung des Lebens in<br />
Deutschland durch zu erwartende Racheaktionen tritt, verursachen das sinnlose kriegerische<br />
Waffenrasseln und die bedauerliche Waffenanwendung deutscher Regierungen<br />
– um in der vorliegend in Frage stehenden Angelegenheit auf den roten Faden zurückzukommen<br />
– natürlich auch außerordentlich hohe Kosten, die einzusparen angesichts<br />
der dem deutschen Volk zugemuteten erschreckenden finanziellen Einschränkungen<br />
deutschen Regierungen eine selbstverständliche Pflicht sein sollte. Genaue<br />
Unterlagen darüber, wie hoch diese Kosten bisher gewesen sind und wie hoch sie<br />
künftig sein werden, stehen mir zur Zeit nicht zur Verfügung. Im Zuge der reichlich<br />
selts<strong>am</strong>en, zur Eindämmung des Terrorismus gedachten Überwachungsaktion „Enduring<br />
Freedom“ <strong>am</strong> Horn von Afrika soll Deutschland jedenfalls für die dort eingesetz-