Hans-Joachim Schmidt Richter am Landgericht i.R. geb. am 15.8 ...
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der US-<strong>am</strong>erikanischen Fortress über<strong>geb</strong>en. Im Zuge der vorgesehenen Privatisierung<br />
plant die Landesregierung, von ihren insges<strong>am</strong>t 106.000 Wohnungen auch noch die<br />
restlichen ca. 101.500 Wohnungen zu verkaufen, wobei die Erwerber allerdings noch<br />
nicht feststehen. Zum Jahreswechsel hat auch die im Eigentum des Landes Berlin stehende<br />
Berliner Wohnungsbaugesellschaft Marzahn (WBM) 3.858 von 20.000 Wohnungen<br />
verkauft, und zwar an die holländische Wessels-Reg<strong>geb</strong>orgh-Gruppe. Der<br />
Verkauf weiterer ca. 11.000 Wohnungen ist beabsichtigt. Dabei handelt es sich hier<br />
nur um einige Beispiele; viele weitere Wohnungen sind bereits seit längerer Zeit an<br />
ausländische Unternehmen verkauft worden und über viele andere wird zur Zeit verhandelt<br />
oder demnächst verhandelt werden. Offensichtlich glauben die Kommunen,<br />
der Pleite entgegen zu können, wenn sie auf diese traurige Weise ihr Tafelsilber einschließlich<br />
des dazugehörenden Grund und Bodens und in gewissem Sinne auch mit<br />
den Menschen darauf verscherbeln. Daß es übrigens der <strong>am</strong>erikanisch-britischen Investorengruppe<br />
um den Medienunternehmer David Montgomery ohne ein staatliches<br />
deutsches Einschreiten möglich war, den deutschen Berliner Verlag mit den Tageszeitungen<br />
„Berliner Zeitung“ und „Kurier“ und dem Stadtmagazin „Tip“ zu übernehmen,<br />
neuerdings auch noch die „H<strong>am</strong>burger Morgenpost“ dazuzukaufen und jetzt auch<br />
noch den Erwerb weiterer Zeitungen sowie von Fach- und Wissenschaftsverlagen,<br />
Rundfunkunternehmen, Werbeunternehmen und Online-Medien ins Auge zu fassen<br />
und d<strong>am</strong>it die Gefahr einer Beeinflussung der deutschen öffentlichen Meinung im a-<br />
merikanisch-britischen Interesse heraufzubeschwören, wird noch einmal <strong>am</strong> Baum der<br />
Erkenntnis verfaulende und nicht gerade wohlriechende Früchte tragen. Etwaige zu<br />
befürchtende Bestrebungen, Deutsche <strong>am</strong>erikanisch oder britisch denken zu lassen,<br />
würden an die Grundfesten Deutschlands rühren und so – um hier auf den besagten roten<br />
Faden zurückzukommen – unter anderem auch der deutschen Volkswirtschaft und<br />
d<strong>am</strong>it auch mir sowie den übrigen deutschen Be<strong>am</strong>ten und <strong>Richter</strong>n schaden. Das gerade<br />
in Frankreich akute Beispiel der im Besitz des <strong>geb</strong>orenen Ägypters Raymond Lakah<br />
befindlichen französischen Boulevard-Zeitung „France Soir“, deren Chef <strong>am</strong><br />
1.2.2006 wegen der Veröffentlichung der oben angesprochenen zwölf Moh<strong>am</strong>med-<br />
Karikaturen, von denen eine unter dem Turban eine an einer Lunte brennende Bombe<br />
trägt – aus ägyptisch-isl<strong>am</strong>ischer Sicht durchaus nachvollziehbar -, entlassen worden<br />
ist und in deren Etagen es wegen dieser Vorgänge zur Zeit hoch hergeht, sollte hier<br />
wenigstens denen zu denken <strong>geb</strong>en, die in dieser Pisa-Gesellschaft noch des Denkens<br />
fähig sind. Auch die Tatsache, daß inzwischen führende deutsche Verlage, wie z. B.<br />
Rowohlt und DTV, und viele andere in ausländischen Händen, z. B. in den Händen<br />
des Verlages Random House, sind und daß auch die Kraftstoffversorger ARAL und<br />
DEA ans Ausland verkauft worden sind – DEA z. B. an den Shell-Konzern, der 2005<br />
mit einem Überschuß von 25,3 Milliarden Dollar den höchsten Gewinn aller Zeiten<br />
gemacht hat -, sollte ein Anlaß zur Beunruhigung sein. Daß auch wesentliche deutsche<br />
Unternehmen der Lebensmittelbranche von führenden ausländischen Unternehmen –<br />
z. B. Nestlé, Unilever, Danone – aufgekauft worden sind, sei noch erwähnt, wenn es in<br />
diesem Zus<strong>am</strong>menhang auch nicht so sehr ins Gewicht fällt.