Hans-Joachim Schmidt Richter am Landgericht i.R. geb. am 15.8 ...
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Jedenfalls für Deutschland und die Deutschen würden diese Zukunftspläne der EU,<br />
falls sich Deutschlands Regierungen dagegen nicht doch noch mit Erfolg zur Wehr<br />
setzen sollten, in Verbindung mit den weiteren Regierungs-Versäumnissen den endgültigen<br />
wirtschaftlichen Niedergang in eine Existenz <strong>am</strong> Bettelstab bedeuten. Auch<br />
die Tatsache, daß Deutschland und mehrere EU-Staaten seit mehreren Jahren nicht<br />
mehr im Stande sind, das den Kern des EU-Stabilitätspakts bildende Maastricht-<br />
Kriterium der Unzulässigkeit einer Neuverschuldung von mehr als 3 % des Brutto-<br />
Inlandsprodukts einzuhalten, sollte für die leitenden EU-Institutionen ein Anlaß sein,<br />
in sich zu gehen und die Planung neuer Erweiterungen aufzu<strong>geb</strong>en. Dabei obliegt es<br />
den deutschen Regierungen im Interesse deutscher Staatsräson, die Erweiterungsbemühungen<br />
auf der Grundlage des gegenwärtigen Entwicklungsstandes Europas energisch<br />
zu bekämpfen und dadurch eine weitere Vertiefung der wirtschaftlichen Not des<br />
deutschen Volkes zu verhindern. Ihr bisheriges Versagen gegenüber Deutschland in<br />
Sachen der Europäischen Union können die deutschen Regierungen ohnehin kaum<br />
mehr rückgängig machen, es sei denn, daß die EU durch ihre bisher gemachten Fehler<br />
und Zumutungen, insbesondere durch die Erweiterung auf 25 Mitglieder, in Zukunft<br />
doch noch auseinanderbrechen wird. Die Zumutungen sind in der Tat so groß, daß die<br />
schweigende Zurückhaltung der Völker der bisherigen 11 EU-Nettozahler, insbesondere<br />
auch des deutschen Volkes, nahezu unglaublich anmutet. Immerhin haben die<br />
Völker Frankreichs und der Niederlande mit der Ablehnung der EU-Verfassung in den<br />
ihnen erlaubten Volksabstimmungen erkennen lassen, wie sie wirklich denken. Denn<br />
ihre Ablehnung richtete sich in Wahrheit nicht allein gegen die EU-Verfassung, sondern<br />
– wie inzwischen der letzte Ahnungslose gemerkt haben sollte – gegen die EU in<br />
ihrer heutigen Gestaltung und insbesondere in ihrem auf Erweiterungen gerichteten<br />
Wesen. Ähnlich denkt auch das Deutsche Volk. Wie eine wehrlose Fliege von einer<br />
Spinne in einen klebrigen Kokon eingewickelt und ausgesogen oder auch – wie es sich<br />
angesichts der kürzlichen Weihnachtszeit als Vergleich noch eher anbietet – ausgenommen<br />
wie eine Weihnachtsgans – das ist Deutschland heute. So sind die EU-<br />
Staaten Irland, Spanien und Portugal, die noch nie einen Cent in die EU-Kasse eingezahlt<br />
haben, insbesondere mit deutschen Geldern hochgepäppelt worden, und zwar<br />
derart, daß es jedenfalls Irland und Spanien heute nahezu besser geht als Deutschland.<br />
So hat Spanien z. B. im Jahre 2003 immer noch 8,733 Milliarden Euro netto aus der<br />
EU-Kasse erhalten, wobei Zahlungen in ähnlicher Höhe immer noch fortgeführt werden.<br />
Während Deutschlands Netto-Zahlungen bisher immerhin noch durch die EU-<br />
Zuflüsse an die neuen Bundesländer eingeschränkt wurden, wird der Beitritt der zehn<br />
neuen EU-Staaten im Mai 2004 in naher Zukunft zu einer erheblichen Einschränkung<br />
dieser Zuflüsse und d<strong>am</strong>it schon aus diesem Grund zu einer erheblichen Zunahme der<br />
deutschen Netto-Zahlungen führen. Naturgemäß werden die Netto-Zahlungen dann<br />
natürlich auch noch dadurch weiterhin wachsen, daß insbesondere Deutschland das<br />
Vergnügen haben wird, zusätzlich auch noch diese neuen zehn EU-Staaten wirtschaftlich<br />
aufzupäppeln und dabei erhebliche weitere eigene Verluste zu erleiden. Der Gedanke<br />
hieran und darüber hinausgehend der Gedanke daran, wie es den Deutschen er-