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Hans-Joachim Schmidt Richter am Landgericht i.R. geb. am 15.8 ...

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- 35 -<br />

Jedenfalls für Deutschland und die Deutschen würden diese Zukunftspläne der EU,<br />

falls sich Deutschlands Regierungen dagegen nicht doch noch mit Erfolg zur Wehr<br />

setzen sollten, in Verbindung mit den weiteren Regierungs-Versäumnissen den endgültigen<br />

wirtschaftlichen Niedergang in eine Existenz <strong>am</strong> Bettelstab bedeuten. Auch<br />

die Tatsache, daß Deutschland und mehrere EU-Staaten seit mehreren Jahren nicht<br />

mehr im Stande sind, das den Kern des EU-Stabilitätspakts bildende Maastricht-<br />

Kriterium der Unzulässigkeit einer Neuverschuldung von mehr als 3 % des Brutto-<br />

Inlandsprodukts einzuhalten, sollte für die leitenden EU-Institutionen ein Anlaß sein,<br />

in sich zu gehen und die Planung neuer Erweiterungen aufzu<strong>geb</strong>en. Dabei obliegt es<br />

den deutschen Regierungen im Interesse deutscher Staatsräson, die Erweiterungsbemühungen<br />

auf der Grundlage des gegenwärtigen Entwicklungsstandes Europas energisch<br />

zu bekämpfen und dadurch eine weitere Vertiefung der wirtschaftlichen Not des<br />

deutschen Volkes zu verhindern. Ihr bisheriges Versagen gegenüber Deutschland in<br />

Sachen der Europäischen Union können die deutschen Regierungen ohnehin kaum<br />

mehr rückgängig machen, es sei denn, daß die EU durch ihre bisher gemachten Fehler<br />

und Zumutungen, insbesondere durch die Erweiterung auf 25 Mitglieder, in Zukunft<br />

doch noch auseinanderbrechen wird. Die Zumutungen sind in der Tat so groß, daß die<br />

schweigende Zurückhaltung der Völker der bisherigen 11 EU-Nettozahler, insbesondere<br />

auch des deutschen Volkes, nahezu unglaublich anmutet. Immerhin haben die<br />

Völker Frankreichs und der Niederlande mit der Ablehnung der EU-Verfassung in den<br />

ihnen erlaubten Volksabstimmungen erkennen lassen, wie sie wirklich denken. Denn<br />

ihre Ablehnung richtete sich in Wahrheit nicht allein gegen die EU-Verfassung, sondern<br />

– wie inzwischen der letzte Ahnungslose gemerkt haben sollte – gegen die EU in<br />

ihrer heutigen Gestaltung und insbesondere in ihrem auf Erweiterungen gerichteten<br />

Wesen. Ähnlich denkt auch das Deutsche Volk. Wie eine wehrlose Fliege von einer<br />

Spinne in einen klebrigen Kokon eingewickelt und ausgesogen oder auch – wie es sich<br />

angesichts der kürzlichen Weihnachtszeit als Vergleich noch eher anbietet – ausgenommen<br />

wie eine Weihnachtsgans – das ist Deutschland heute. So sind die EU-<br />

Staaten Irland, Spanien und Portugal, die noch nie einen Cent in die EU-Kasse eingezahlt<br />

haben, insbesondere mit deutschen Geldern hochgepäppelt worden, und zwar<br />

derart, daß es jedenfalls Irland und Spanien heute nahezu besser geht als Deutschland.<br />

So hat Spanien z. B. im Jahre 2003 immer noch 8,733 Milliarden Euro netto aus der<br />

EU-Kasse erhalten, wobei Zahlungen in ähnlicher Höhe immer noch fortgeführt werden.<br />

Während Deutschlands Netto-Zahlungen bisher immerhin noch durch die EU-<br />

Zuflüsse an die neuen Bundesländer eingeschränkt wurden, wird der Beitritt der zehn<br />

neuen EU-Staaten im Mai 2004 in naher Zukunft zu einer erheblichen Einschränkung<br />

dieser Zuflüsse und d<strong>am</strong>it schon aus diesem Grund zu einer erheblichen Zunahme der<br />

deutschen Netto-Zahlungen führen. Naturgemäß werden die Netto-Zahlungen dann<br />

natürlich auch noch dadurch weiterhin wachsen, daß insbesondere Deutschland das<br />

Vergnügen haben wird, zusätzlich auch noch diese neuen zehn EU-Staaten wirtschaftlich<br />

aufzupäppeln und dabei erhebliche weitere eigene Verluste zu erleiden. Der Gedanke<br />

hieran und darüber hinausgehend der Gedanke daran, wie es den Deutschen er-

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