Hans-Joachim Schmidt Richter am Landgericht i.R. geb. am 15.8 ...
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Euro, im Jahr 1999 etwa 10,9 Milliarden Euro, im Jahr 2000 etwa 12,74 Milliarden<br />
Euro, im Jahr 2001 etwa 10 Milliarden Euro und im Jahr 2002 etwa 7,2 Milliarden Euro<br />
betragen haben. Bei allem fällt als ein außerordentlich ungerechter Umstand die<br />
Tatsache auf, daß Großbritannien bei seinen Zahlungen einen im Jahr 1984 von der<br />
d<strong>am</strong>aligen Premierministerin Margaret Thatcher mit der Drohung ausgehandelten,<br />
immer noch geltenden Rabatt genießt, daß sich Großbritannien aus der EU andernfalls<br />
zurückziehen werde. Dieser Rabatt sichert Großbritannien die Rückerstattung von<br />
zwei Dritteln seiner an die EU zu zahlenden Beiträge, somit durchschnittlich jährlich 5<br />
Milliarden Euro, im Jahr 2003 5,2 Milliarden Euro und im Jahr 2004 5,3 Milliarden<br />
Euro. Insges<strong>am</strong>t hat Großbritannien d<strong>am</strong>it bisher mehr als 80 Milliarden Euro gespart.<br />
Die derzeitigen Bemühungen Deutschlands und weiterer EU-Staaten um eine Abschaffung<br />
dieses Rabatts sind bisher nicht erfolgreich gewesen. Sie dauern im Rahmen<br />
der schwierigen Verhandlungen über den EU-Haushalt für die Jahre 2007 bis 2013<br />
weiter an. Bei den hohen Zahlungen Deutschlands an die EU wird insbesondere nicht<br />
berücksichtigt, daß die Wirtschaftsleistung Deutschlands inzwischen aufgrund der<br />
Wachstumsschwäche und der Integration Ost-Deutschlands im Pro-Kopf-Einkommen<br />
im Verhältnis zu der aus 15 Mitgliedstaaten bestehenden alten EU nur noch unteres<br />
Mittelfeld ist. Während die Wirtschaftsleistung Großbritanniens 1995 pro Kopf noch 8<br />
% unter der deutschen Wirtschaftsleistung lag, übersteigt sie die deutsche Wirtschaftsleistung<br />
heute durchschnittlich um 9 %. Auch die Niederlande, die 1995 etwa 1 % ü-<br />
ber der deutschen Wirtschaftsleitung lagen, sind inzwischen auf ca. 12 % über der<br />
deutschen Wirtschaftsleistung gestiegen. Gegenwärtig liegt Deutschland in seiner<br />
Wirtschaftsleistung <strong>am</strong> Ende der EU-Nettozahler lediglich vor Italien und vor den keine<br />
Netto-Beträge zahlenden, nur Geld aus der EU-Kasse erhaltenden drei Staaten Spanien,<br />
Griechenland und Portugal. Die Wirtschaftsleistung Irlands lag im Jahre 2003<br />
sogar 23 % über der deutschen Wirtschaftsleistung. Dennoch erhält Irland ohne eine<br />
Einzahlung nur Auszahlungen aus der EU-Kasse. Trotz der weitaus größeren Wirtschaftskraft<br />
z. B. Großbritanniens haben die Deutschen im Jahr 2003 92 Euro netto<br />
pro Kopf an die EU gezahlt, während sich die entsprechenden Zahlungen Großbritanniens<br />
auf lediglich 46 Euro netto pro Kopf beschränkt haben. Die Tatsache, daß<br />
Deutschland Ende der 80er Jahre zu den reichsten Staaten Europas gehörte, daß diese<br />
größte Volkswirtschaft Europas jetzt jedoch allmählich zum Armenhaus wird, bleibt<br />
angesichts der den deutschen Staatshaushalt vernachlässigenden, allzu passiven Haltung<br />
deutscher Regierungen einfach unberücksichtigt. Eine weitere Belastung der EU-<br />
Länder und dabei insbesondere der Bundesrepublik Deutschland ergibt sich insbesondere<br />
auch durch den Beitritt der neuen zehn Länder. Daß dadurch höhere Zahlungen<br />
der EU-Staaten erforderlich werden, ist selbstverständlich. Im Haushaltsplan für die<br />
Jahre 2004 bis 2006 hat die EU insoweit vorerst insges<strong>am</strong>t – nur – Hilfe in Höhe von<br />
40 Milliarden Euro vorgesehen. Die EU-Kommission bemühte sich bisher darum, die<br />
jährlichen Einzahlungen in die Brüsseler Kasse auf 1,14 % des Brutto-<br />
Nationaleinkommens (BNE) zu erhöhen, wogegen sich Deutschland und sieben weitere<br />
EU-Mitgliedsstaaten bisher für eine Deckelung auf 1 % des BNE eingesetzt haben.