Alles Mäuse? - Naturmuseum St.Gallen
Alles Mäuse? - Naturmuseum St.Gallen
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Die Wühlmäuse (Arvicolidae) sind mit ihrer gedrungenen Gestalt und den kurzen<br />
Hinterbeinen gut an ein Leben unter der Erde angepasst. Augen und Ohren sind sehr<br />
klein und auch der Schwanz ist kurz. Wühlmäuse leben am liebsten im offenen<br />
Gelände, also in Wiesen, Weiden und Äckern, wo sie ausgedehnte Bauten anlegen.<br />
Viele Wühlmäuse vermehren sich ausserordentlich stark. Da sie vorzugsweise von<br />
pflanzlicher Nahrung leben, können sie in der Landwirtschaft gewaltige Schäden<br />
anrichten. Besonders gefürchtet sind in dieser Hinsicht die Feldmäuse der Gattung<br />
Microtus, zu der auch die Feldmaus gehört: Nach einer Tragzeit von 20 Tagen wirft<br />
ein Weibchen bis zu 12 Junge. Die jungen Weibchen sind schon im Alter von 13<br />
Tagen wieder paarungsbereit und können die nächste Generation hervorbringen.<br />
Rein theoretisch kann ein Feldmauspaar während eines Jahres über 2000<br />
Nachkommen erzeugen!<br />
Im Museum sind Erdmäuse, Rötelmäuse und Feldmäuse ausgestellt.<br />
Die Erdmaus (Microtus agrestis) gräbt ausgedehnte Gangsysteme und ist mit ihrer<br />
gedrungenen Gestalt und den kurzen Hinterbeinen gut an das Leben unter der Erde<br />
angepasst. Im Museum sitzen die zwei Erdmäuse vor ihren Höhlen. Ihre Schwänze<br />
sind wesentlich kürzer als jene der Wasserspitzmäuse neben ihnen.<br />
(<strong>St</strong>andort: Vitrine Feldflur)<br />
Die Rötelmaus (Myodes glareolus) wird auch Waldwühlmaus genannt. Sie lebt<br />
gerne im schattigen Wald oder in Hecken und Gebüschen. Ihr Rücken ist rötlich<br />
gefärbt – leider ist bei den Rötelmäusen im Museum das Fell stark ausgebleicht. Die<br />
Rötelmaus baut meist ein unterirdisches Nest, mit vielen Gängen, Blindgängen und<br />
Erweiterungen, in denen Nahrungsvorräte eingelagert werden. Sie ernährt sich meist<br />
vegetarisch (Gräser, Kräuter, Samen, Pilze etc.), verschmäht aber auch Insekten,<br />
Spinnen oder Würmer nicht. Für den Winter legt sie einen Vorrat aus Eicheln oder<br />
Bucheckern an.<br />
(<strong>St</strong>andort: Vitrine Laubwald)<br />
Die Feldmaus (Microtus arvalis) lebt in Kolonien in weit verzweigten Erdbauten. Sind<br />
die Bedingungen günstig, können sehr viele Tiere in einer Kolonie leben. Feldmäuse<br />
fressen Gras, Kräuter, Sämereien und Getreide. Sie sind tag- und nachtaktiv. Eine<br />
Aktivitätsphase dauert drei bis vier <strong>St</strong>unden, worauf dann eine ebenso lange<br />
Ruhephase folgt. Im Museum sitzen vier Feldmäuse vor ihrem Höhleneingang. Das<br />
Jungtier lässt sich an seiner geringen Grösse gut von den Erwachsenen<br />
unterscheiden.<br />
(<strong>St</strong>andort: Vitrine Feldflur)<br />
<strong>Mäuse</strong>_<strong>Naturmuseum</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>_2010_RF 8