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JAHRBUCH - Glowfish

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Die Symbolscbichtung im Wecktraum usw. 91<br />

die Träumerin diese Vermutung ablehnt imd höchstens gelten lassen<br />

will,<br />

sie habe sich vorgehalten, den Traum für mich zu ,, merken". Herr<br />

K., der ihr den Hof macht (ihre Heimat, gemeinsame Fahrt, Hochzeitsreise),<br />

hatte ihr am Abend gesagt, daß er vom Arzt (Dr. Merk, Krankensaal,<br />

Künik) wegen eines Leidens an die<br />

See geschickt wurde, was sie<br />

offenbar mit Rücksicht auf die lange Tremiung sehr verstimmt hatte, und<br />

ihre<br />

Eifersucht rege machte, da sie im Traume K. Ausflüge mit anderen<br />

Mädchen vorwirft und schließhch selbst mit ihm reist (Wunscherfüllung).<br />

Die Mitteilung von seinem Leiden muß aber auch einen uneingestandenen<br />

Todeswünsch gegen ihn geweckt haben, der im Trauminhalt deutlichen<br />

Ausdruck gefunden hat (der sterbende Mann; Saal Dr. Merk). Wie<br />

sonst das Wasser in der zweifachen Bedeutung des Urins und des<br />

Fruchtwassers (Sexualakt, Konzeption, Geburt), so tritt es hier in der<br />

doppelten Bedeutung von Urin und Totenfluß (Styx) auf^). Deswegen<br />

erscheint auch die Sexuahtät (Hochzeitsreise) nicht in positivem<br />

Sinne, sondern in der Abwehrform der Angst (vor den häßlichen Tieren).<br />

Diese imd ähnliche Tiere bedeuten, wie wir aus verschiedenen anderen<br />

Beispielen wissen, bei der Träumerin regelmäßig Sexualtiere, wie auch<br />

der folgende Geburtstraum zeigt, der sich auch sonst in dem bereits<br />

angedeuteten Sinne der gleichen Symbohk bedient wie die vesikalen<br />

Träume.<br />

,,Ich<br />

Traum Nr. 23.<br />

stehe mit Herrn K. und noch einem andern jungen Mann am<br />

Ufer eines großen Wassers, aus dem plötzlich ein großes häßhehes Tier (wie<br />

ein Affe mit dem Maul eines Frosches) kommt und mich in einen Abgrmid<br />

hinunterstürzen will. Die beiden stehen dabei, ohne mir zu helfen. Endlich<br />

hat doch der jimge Mann mit dem Stock danach geschlagen, so daß es tief<br />

mitergetaucht ist, und hat zu mir gesagt, er wird mich retten, indem er mich<br />

hinüber ans andere Ufer bringt. Er nahm mich dann auf den Rücken mid<br />

truü mich durchs Wasser^), wofür ich ihm unsäglich dankbar war, da ich<br />

*) Vgl. in Stekels Buch: Die Sprache des Traumes (Bergmann 1911)<br />

die Kapitel über die Todessymbolik.<br />

^) In einem hochkomplizierten zweiteihgen Traum aus ganz anderer Zeit<br />

kehrt die gleiche Phantasie in ganz ähnhcher Einkleidimg wieder. Im zweiten<br />

Teil wird sie, nachdem sie in einem Kur- oder Wallfahitsort einen Sauerbrunn<br />

getrunken und sich verirrt hat, von einem jungen 3Iönch dadurch „gerettet",<br />

daß er sie auf seinem Rücken über das Meer trägt. Sie hat die Empfindung, als<br />

befriedige er sich dabei sexuell und spürt am Genitale Nässe (Pollution). Dann setzt<br />

er sie zu Boden und es tritt ein zweiter junger Mann (wie im obigen Traum Nr. 23)<br />

auf, der sie wieder aus der Gewalt des Mönches erretten will, mit dem sie<br />

aber doch schließhch weiter geht. Da beginnen in der Wallfahrtskirche die

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