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JAHRBUCH - Glowfish

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84 Otto Rank.<br />

und ich habe mir gedacht, die hat ihr gewiß gezeigt, wo da<br />

trelaufon.<br />

eine Toilette ist. Ich komme dann weiter zu zwei Misthaufen in eine<br />

Art Scheune und sehe dort eine Tür und noch eine Tür imd schaue,<br />

ob da nicht darauf steht Toilette. Auf den Türen ist aber niclits gestanden,<br />

ich bin also aufd Geratewohl hineingegangen und dachte, daß es ein<br />

Klosett sein wird, wo ich das Mädchen drin finden werde. Wie ich die<br />

Tür aufmache, sehe ich drinnen junge Mädchen tanzen; ich denke mir,<br />

da ist eine Tanzunterhaltung, wo ist denn aber da der Abort.<br />

Ich gehe dann eine Stiege hinauf durch eine andere Tür und nehme dort<br />

Wäsche von einem Strick auf den Arm und gehe wieder das Kind suchen.<br />

Da blicke ich durch ein Tor (ich habe nicht mehr recht zurückgetroffen)<br />

und sehe schon die Stadt (Hamburg) beleuchtet und denke mir, das<br />

Kind wird schon dort sein. Ich gehe dann hinaus, habe aber die Kleine<br />

nicht mehr gefunden. Dann wav ich plötzlich mit K. im Wasser, wir<br />

haben verkehrt, aber W. hat mich weggerufen und wir sind auseinander<br />

Gekommen. Ich war dann plötzlich mitten am dunkelschwarzen<br />

Meer in einem großen schwarzen Dampfschiff allein. Ich habe mich<br />

fort umgeschaut (wie auf der Straße heimlich nach einer Toilette), habe<br />

aber niemand gesehen und dachte, ich müßte da verkommen. Plötzlich<br />

hat das Wasser Wellen geworfen, das Schiff ist mit der Spitze ins<br />

Wasser hinuntergetaucht und ich hatte schon Angst vor der Gefahr.<br />

Wie ich schon ins Wasser komme, habe ich noch tief aufgeatmet<br />

mid bin dann erwacht, gleichsam um mich vor de m Ertri n ke n z u retten.<br />

Ich mußte auf die kleine Seite gehen."<br />

Auch in diesem Traum, den wir fast ausschließlich von dem<br />

immer heftiger und dringender werdenden und in immer raffinierterer<br />

Weise beschwichtigten Harndrang beherrscht sehen, taucht schließlich<br />

doch, wenn auch nur vorübergehend, der sexuelle Reiz auf und befriedigt<br />

sich in einer Pollution. Die typischen Symbole der infantilen<br />

Unreinlichkeit sind hier mit einer seltenen Vollständigkeit und Offenheit<br />

beisammen. Die Bequemlichkeitstendenz macht sich besonders<br />

deutlich bemerkbar und von ganz ausgesuchter Raffiniertheit ist der<br />

Ausweg der Träumerin, die endlich, als gar keine Beschwichtigung<br />

mehr nützt, doch aufsteht — aber auch nur im Traume. Das Kind,<br />

das sich naß macht, ist natürlich sie selbst in der bereits überwundenen<br />

Kindheitsperiode der exkrementellen Lustgewinnimg und wie sie dieses<br />

Entwicklungsstadium in ihrem aktuellen Wachleben längst überwunden<br />

hat, so erscheint das Kind auch im manifesten Traumtext als<br />

der ihr zur Reinlichkeitserziehung anvertraute Pflegimg. Symbolisch<br />

vertritt die ,,Kleine" hier wieder ihr- Genitale, das sich ja tatsächlich<br />

naß macht (Pollution). Die Wäsche, die sie im Traume vom Strick nimmt,<br />

wo sie offenbar zum Trocknen hängt, dient zum Ersatz (Wunschgegensatz)<br />

für das benäßte Hemd. Herr W., darch dessen Rufen sie

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