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JAHRBUCH - Glowfish

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Die Symbolschichtung im Wecktraum usv^. 67<br />

(ebenso wie die nasse „Gasse"). Diese Darstellung, der wir noch öfter<br />

begegnen werden, zeigt der folgende Traum deutlicher und bereits<br />

Verbindung mit der dazugehörigen sexuellen Phantasie, was deutlich auf<br />

den psychischen Ursprimg dieser Symbolisierung hinweist, die durchaus<br />

nicht im Scher nerschen Sinne als Abbildmig des Organs aufzufassen ist.<br />

in<br />

Traum Nr. 4.<br />

,,Frau S. hat eine Vorladung bekommen vor die französische Kommission<br />

wie zum Unterrichte ihres Kindes und hat mich ersucht, mit dem<br />

Mäderl einschreiben zu gehen. Da es schon zu spät zur Einschreibung<br />

war, habe ich mich geniert hineinzugehen mid habe unten vor dem<br />

prächtigen Haus an einem Wasser gewartet, bis das Kind herunterkommt.<br />

Ich war froh, daß man sie angenommen hatte. Wir gehen dann weiter imd<br />

kommen zu einer Art Brunnen (ohne Wasser) am Wasser, wo eine Katze<br />

rings herum läuft; das Mädchen streichelt sie und sagt, es ist ihre Katze.<br />

Ich sage dann, es ist schade, daß du den Hut nicht auf hast, sonst könnten<br />

wir auf die Kärntnerstraße spazieren gehen. Sie wollte zwar so<br />

gehen, aber ich sagte, so kannst du nicht gehen, dort ist es zu elegant,<br />

da geht man nicht mit bloßem Kopfe. Sie hat es bedauert und wie<br />

wir ein Stückchen weiter gehen, fängt es an zu spritzen, erst große<br />

Tropfen, und ich sage: ,Na also, jetzt können wir ohnehin nicht gehen,<br />

auch wenn du den Hut hättest, weil es ja regnet.' Ich bin dann aufgewacht<br />

mid mußte auf die Seite gehen."<br />

Sie hatte längere Zeit vor dem Traume tatsächhch das sechs- oder<br />

siebenjährige Mäderl der Frau S. in die Schule begleitet. Der Traum<br />

ist jedoch eine offenkundige Prostitutionsphantasie (einschreiben,<br />

französisch, Kärntnerstraße, elegant, Vorladung) in der „die Kleine"<br />

im Sinne Stekels als Symbol des Genitales erscheint^). Ähnlich erscheint<br />

1) In einem andern ihrer Träume, der in Indien spielt, heißt es noch<br />

deutlicher am Schluß: „Ich bin dann mit meiner Schwester auf einer Bahn<br />

bergab gefahren (vgl. Traum Nr. 15) und komme an ein Haus, wo auf indisch<br />

Abort darauf steht. Ich gehe hinein, werde aber durch irgend etwas abgehalten:<br />

An einer Kasse sitzt nämlich eine Frau (vielleicht sollte das die Klosettfrau sein),<br />

der ich erst hätte zahlen sollen. Inzwischen hat sich aber meine kleine<br />

Schwester (die in Wirklichkeit schon erwachsen ist) schon vor der Tür ausgemacht.<br />

Ich schimpfe sie recht zusammen, besonders da auch ein junger Mann<br />

hineinkommt und gerade in die Pfütze tritt. Sie entschuldigt sich aber, indem<br />

sie sagt: Ich habe es nicht mehr ausgehalten, worüber ich im Traum sehr lachen<br />

mußte. Ich ersvachte dann und mußte auf die Seite gehen. Im Wachen mußte<br />

ich auch noch darüber lachen, denn der Ausspruch: Ich habe es mcht mehr ausgehalten,<br />

waren ja eigentlich meine eigenen Worte und es war ja wirklich auch<br />

,meine kleine Schwester', die auf die Seite gehen wollte." Die Träumerin deutet<br />

daP'it an, daß ihr diese Umschreibung für das weibliche Genitale bekannt sei.<br />

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