JAHRBUCH - Glowfish
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536 J, Nelken. Dieser Nebelkönig hatte eine sehr große und schwere Aufgabe: er mußte immer stehen und wachen, weil er alle Welten zu regieren hatte. Wenn er einschliefe, müßte er dem Teufel, dem Mann der Finsternis, seine Macht abtreten. Der Teufel existierte zwar nicht, sollte aber in einer dicken, schwarzen, zu einem festen Körper gewordenen Weltkugel, welche sich durch furchtbare Hurerei der Menschen, Tiere und Pflanzen entwickeln werde, entstehen. Wenn sich der Nebelkönig einen Augenblick vom Schlaf übermannen ließe, also nicht wachsam genug wäre, so daß man ihn ,,belangen" könne, dann werde er den Anlaß zur Bildung des Teufels geben. Der Nebelkönig wurde aber einmal durch die Müdigkeit doch gezwungen, sich hinzulegen und wurde dann von der Mathilde durch Onanieren zum Beischlaf gezwungen, indem sie sich auf den Körper des Paul Seemann legte. Diese Mathilde hat seinen Körper viele Milliarden von Jahren zum Huren benutzt, ohne ein einziger Mal auszusetzen, wodurch sie aber selber wunderschön und mächtig wurde und bis auf die ,,kleine Büchse" alle seine Eigenschaften und seine Macht an sich gerissen habe. Dieser Leberfleck, die „Büchse", welche er hinter dem Ohr hat, wurde von ihr übersehen und ist gerade in einer der letzten Nächte zum Fallstrick des Teufels oder der Hure oder der Mathilde geworden. beständige Abgabe des Samens furchtbar gescliwächt. Die Identifizierung des Patienten Er selbst wurde durch die mit seinem Vater ist in diesen zwei Varianten ohneweiters klar. Schließlich kommt noch eine autoerotische Fassung derselben Phantasie zustande: Als Urvater habe er immer Wache gehalten. Da kam über ihn ein Zweifell) wegen seiner unscheinbaren Gestalt, seines eigentlich nicht schönen Gesichtes und seiner großen Schüchternheit und da mußte er lachen; er besaß jedoch eine ungeheure Macht, Weisheit und Stärke, um die Welten zu regieren, um dieselben nach seinem Willen ins Dasein ohne Mithilfe eines andern Wesens zu rufen. Nach dem ersten Lachen sei er furchtbar erschrocken gewesen, habe aber nicht recht gewußt, warum. Um nicht auf die Ursache des Lachens zu kommen, brach er aus Ärger und Verdruß einen Nieszweig und schlug mit ihm die linke und rechte Wade, dann die linke und rechte Hinterbacke, dann den Rücken, das Gesicht, die Brust. Durch die Schmerzen wurde er veranlaßt, Thränen zu vergießen, welche herunterliefen und auf diese ^) Nach der Anschauung der mazdäischen Sekte Gajomarthija entstand Ahriman durch den Zweifel des Gottes Jazdans.
Analytische Beobachtungen über Phantasien eines Schizophrenen. 537 Weise einen Durchgang zu einer furchtbar schwarzen Höllenwelt bildeten. Die Thränen seien Blut^) gewesen, darum sei das Blut so wichtig, darum mußten sich die Zauberer dem Teufel mit ihrem Blut verschreiben, um Kunststücke ausführen zu können. Das Blut-) mischte sich mit der dicken festen Finsternis^) zusammen und verwandelte sich sofort in einen wirklichen furchtbaren Teufel, in die Welthure, die Mathilde*). Dieser Teufel habe dann eine Welt mit ganz furchtbaren Wesen geschaffen, welche so gräßlich dem Geschlechtstrieb frönten, daß sie immer kleiner und gräßlicher wurden. Es seien wirkliche Teufel gewesen und doch wunderschön anzuschauen. Diese Teufel seien durch ihn, den Urvater, durch den Einfluß, welcher von ihm ausging, verhältnismäßig gut geworden, denn er sei ungemein gut und milde, liebevoll, barmherzig, demütig, bescheiden, durchaus nicht stolz, voll liebevoller Vater -Mutter -Kinderliebe, Sohnes-Tochter-Braut- und Bräutigamliebe. Er sei ein wirklicher Glücks- und Liebesgott gewesen ohne jeden Schatten von Sünde, schlechten Eigenschaften und Fähigkeiten. Er sei aber immer trauriger geworden, denn er habe immer allein gestanden und habe zusehen müssen, wie die Menschen doch nach und nach immer schlimmer geworden seien. Die weiteren Schicksale des Urgottes schildert der Patient folgendermaßen: 1) Nach der persischen Vorstellung soll der Weltstier Abudad oder der Stiermensch Gajomart bei Beginn der Schöpfung sein Blut vergossen haben, um in Mithra wieder aufzuleben. *) Nach allen drei Fassungen der Urgeschichte kann die Gleichung aufgestellt werden: Tränen - Nasenauswurf - Blut - Urin - Samen. Vgl. Stekel, Die Sprache des Traimies. *) Die Vorstellung, daß die Welt einst Finsternis und Wasser gewesen ist, findet sich in den meisten Schöpfungsmythen. In dem von Alexander Polyhistor überlieferten Bericht von Berossus, Beipriester in Babylon um 300 Jahre v. Chr. heißt es: ,,Vorzeiten war das All Finsternis und Wasser und wunderbare Wesen von eigentümlicher Gestalt entstanden darin. Über sie alle herrschte ein Weib Namens Om'orqua( je)— (Mutter der Tiefe, Mutter der Unterirdischen—Übersetzung Gunkels) ... Bei diesem Zustand der Welt kam Bei (Marduk) darüber, spaltete das Weib mitten durch, machte aus der einen Hälfte die Erde, aus der andern den Himmel. Als nun Bei die Erde ohne Bewohner und Frucht sah, befahl er einem der Götter, ihm den Kopf abzuhauen, mit dem herabfHeßenden Blute die Erde zu vermischen und so Menschen und Tiere zu bilden . . . Gunkel, Schöpfung und Chaos in Urzeit und Endzeit. *) Nach einer anderen Fassung entstand Mathilde aus einem schwarzen See.
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536 J, Nelken.<br />
Dieser Nebelkönig hatte eine sehr große und schwere Aufgabe: er<br />
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seine Macht abtreten. Der Teufel existierte zwar nicht, sollte aber<br />
in einer dicken, schwarzen, zu einem festen Körper gewordenen Weltkugel,<br />
welche sich durch furchtbare Hurerei der Menschen, Tiere und<br />
Pflanzen entwickeln werde, entstehen. Wenn sich der Nebelkönig<br />
einen Augenblick vom Schlaf übermannen ließe, also nicht wachsam<br />
genug wäre, so daß man ihn ,,belangen" könne, dann werde er den Anlaß<br />
zur Bildung des Teufels geben. Der Nebelkönig wurde aber einmal<br />
durch die Müdigkeit doch gezwungen, sich hinzulegen und wurde dann<br />
von der Mathilde durch Onanieren zum Beischlaf gezwungen, indem<br />
sie sich auf den Körper des Paul Seemann legte. Diese Mathilde hat<br />
seinen Körper viele Milliarden von Jahren zum Huren benutzt, ohne<br />
ein einziger Mal auszusetzen, wodurch sie aber selber wunderschön<br />
und mächtig wurde und bis auf die ,,kleine Büchse" alle seine Eigenschaften<br />
und seine Macht an sich gerissen habe. Dieser Leberfleck,<br />
die „Büchse", welche er hinter dem Ohr hat, wurde von ihr übersehen<br />
und ist<br />
gerade in einer der letzten Nächte zum Fallstrick des Teufels<br />
oder der Hure oder der Mathilde geworden.<br />
beständige Abgabe des Samens furchtbar gescliwächt.<br />
Die Identifizierung des Patienten<br />
Er selbst wurde durch die<br />
mit seinem Vater ist in diesen<br />
zwei Varianten ohneweiters klar. Schließlich kommt noch eine autoerotische<br />
Fassung derselben Phantasie zustande:<br />
Als Urvater habe er immer Wache gehalten. Da kam über ihn ein<br />
Zweifell) wegen seiner unscheinbaren Gestalt,<br />
seines eigentlich nicht<br />
schönen Gesichtes und seiner großen Schüchternheit und da mußte<br />
er lachen; er besaß jedoch eine ungeheure Macht, Weisheit und Stärke,<br />
um die Welten zu regieren, um dieselben nach seinem Willen ins Dasein<br />
ohne Mithilfe eines andern Wesens zu rufen.<br />
Nach dem ersten Lachen<br />
sei er furchtbar erschrocken gewesen, habe aber nicht recht gewußt,<br />
warum. Um nicht auf die Ursache des Lachens zu kommen, brach er<br />
aus Ärger und Verdruß einen Nieszweig und schlug mit ihm die linke<br />
und rechte Wade, dann die linke und rechte Hinterbacke, dann den<br />
Rücken, das Gesicht, die Brust. Durch die Schmerzen wurde er veranlaßt,<br />
Thränen zu vergießen, welche herunterliefen und auf diese<br />
^) Nach der Anschauung der mazdäischen Sekte Gajomarthija entstand<br />
Ahriman durch den Zweifel des Gottes Jazdans.