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JAHRBUCH - Glowfish

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Wandlungen und Symbole der Libido. 401<br />

ang der ursprünglic]i sehr primitiven Erdspaltbedeutung als Mutter<br />

zur Bedeutung des Thesaurus wohl erkennen und dürfte daher<br />

die Etymologie von ,,Hort", wie sie Kluge vorschlägt, wohl stützen.<br />

Das zu yiEV'&iü gehörige xevdog bedeutet innerster Erdschoß (Hades),<br />

xvo'&og, das Kluge dazustellt, ist von ähnlicher Bedeutung : Höhlung,<br />

Schoß. Prell witz erwähnt diesen Zusammenhang allerdings<br />

nicht. Dagegen stellt Fick^) nhd. hört, goth. huzd zu armen,<br />

kust (venter) kirchenslaw. cista,<br />

ved. kostha = Unterleib von der idg.<br />

Wurzel koustho-s = Eingeweide, Unterleib, Kammer, Vorratskammer^).<br />

Prell witz stellt zu xvo'&og xvar«? = Harnblase, Beutel, altind.:<br />

kustha-s = Lendenhöhle; sodann xvtog = Höhlung, Wölbung; xmig =<br />

kleiner Kasten von xveco = bin schwanger. Davon >iVTog=^ Höhle,<br />

xvag = Loch, xva'&og = Becher, xvka = Vertiefung unter dem Auge,<br />

xvjua, das Anschwellen, Woge, Welle, xvQog = Gewa.lt, Macht.<br />

xvQiog = Herr, altiran. caur, cur = Held, altind. Qura-s = stark,<br />

Held. Die zugrunde liegenden indog. Wurzeln sind :^) kevo = schwellen,<br />

stark sein. Davon die oben erwähnten xvsco, xvag, xu^o? und lat.<br />

cavus = (hohl, gewölbt, Höhlung, Loch) cavea =; (Höhlung, Gehege,<br />

Käfig, Schauplatz und Versammlung); caulae = (Höhlung, Öffnung,<br />

Einhegung, Stall^); kueyo = schwelle part. kueyonts =<br />

schwellend, en-kueyonts = schwanger, eyxvecov = lat. inciens =<br />

trächtig, vgl. sanskr. vi-gvayan = anschwellend; kuro-s (kevaro-s)<br />

stark,<br />

kräftig, Held.<br />

Der Schatz, den der Held aus der dunkeln Höhle herausholt,<br />

ist das schwellende Leben, ist er selber, der Held, neugeboren aus<br />

1) Band I, S. 28.<br />

*) Außerdem lat. cuturnium = vas quo in sacrificiis vinum fundebatur.<br />

3) Fick: Vgl. Wörterbuch, I, S. 424.<br />

*) Vgl. die Stallreinigung des Herakles. Der Stall ist wie die Höhle<br />

ein Geburtsort. Wir finden Stall und Höhle im Mithraismus verbunden mit<br />

der Stiersymbolik, ebenso im Christianismus. (Siehe Robertson: Christ and<br />

Krishna.) In einer Basutomythe kommt die Stallgeburt ebenfalls vor. (Frobenius<br />

1. c.) Die Stallgeburt gehört zur mythologischen Tierfabel; daher auch<br />

die Legende der Conceptio immaculata, verbunden mit der Schwängerungsgeschichte<br />

der unfruchtbaren Sarah schon uralt ägyptisch als Tierfabel vorgebildet<br />

ist. Herodot, III, 28, heißt es: ,, Dieser Apis nun oder Epaphos ist ein Kalb<br />

von einer Kuh, die nicht mehr in den Fall kommen kann, noch eine Leibesfrucht<br />

zu bekommen. Und die Ägypter sagen, ein Strahl vom Himmel komme<br />

auf die Kuh und davon gebäre sie den Apis." Der Apis ist die Sonne,<br />

daher seine Abzeichen: auf der Stirn weißer Fleck, auf dem Rücken die Zeichnung<br />

eines Adlers, auf der Zunge ein Käfer.<br />

Jahrbuch für psychoanalyt. u, psychopathol. Forschungen. IV. 2o

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