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JAHRBUCH - Glowfish

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Wandlungen und Symbole der Libido. 191<br />

Rhjrthmus liegen (das Hin- und Herbewegen im Geiste). Nach<br />

Kuhn soll die Wurzel nianth oder matli über /navddvco {judi9)]iiia,<br />

/.id^Tjoig), jiQO-iu7]&eojuai auf IlQOjuijßevg führen, der bekanntlich der<br />

griechische Feuerräuber ist. Durch ein im Sanskrit allerdings nicht<br />

belegtes Wort „pramäthjais", das von pramantha her vermittelt und<br />

dem die Doppelbedeutung von „Reiber" und „Räuber" zukäme, wird<br />

der Übergang auf Prometheus bewerkstelligt. Dabei verursacht aber<br />

die Vorsilbe ,,pra" besondere Schwierigkeit, so daß die ganze Ableitung<br />

von einer Reihe von Autoren bezweifelt und zum Teil für verfehlt<br />

gehalten wird. Es wird dagegen hervorgehoben, daß, wie der thurische<br />

Zeus den hier besonders interessierenden Beinamen nQo-juav&evg<br />

führt, so könnte auch nQo-/ur]'&evg gar kein ursprüngliches indogermanisches<br />

Stammwort, das zu skr. pramantha Beziehung hatte,<br />

sein, sondern wäre nur Beiname. Dieser Auffassung kommt eine<br />

Hesychglosse entgegen: 'Wag: 6 xcbv Tiidvojv xrjgv^ IlQOjLüjdevg.<br />

Eine andere Hesychglosse erklärt i^atvo/uai {laivoj erhitzen), als<br />

'OeQi.iaivoi.iai, wodurch für 'I-ddg die Bedeutung ,,der Flamjnende"<br />

analog zu Aldwv oder 0?.eyvag herauskommt^). Die Beziehung<br />

von Prometheus zu pramantha dürfte demnach wohl kaum eine so<br />

direkte sein, wie Kühn vermutet. Die Frage einer indirekten Beziehung<br />

ist damit nicht ausgeschlossen. Vor allem ist ÜQojiDj'&Evg<br />

auch als Beiname zum*/^d? von großer Bedeutung, indem der ,,Flammende"<br />

der ,,Vorbedenker" ist.<br />

(Pramati = Vorsorge ist auch Attribut<br />

des Agni, obschon pramati anderer Ableitung ist). Prometheus aber<br />

gehört auch dem Stamme der Piilegyer an, welche von Kuhn in unbestrittene<br />

Beziehung zu der indischen Priesterfamüie der Bhrgu<br />

gesetzt werden^). Die Bhrgu sind wie Mätarigvan (der in der „Mutter<br />

Schwellende") auch Feuerholer. Kuhn bringt eine Stelle bei, wonach<br />

Bhrgu auch aus der Flamme entsteht, also gleich Agni. (,,In der Flamme<br />

entstand Bhrgu, Bhrgu geröstet, verbrannte nicht.") Diese Anschauung<br />

führt auf eine verwandte Wurzel von Bhrgu, nämlich slcr. bhräy =<br />

leuchten, lat. fulgeo, und griech. cp/Jyco (skr. bhargas = Glanz, lat.<br />

fulgur) Bhrgu erscheint demnach als der ,,Leuchtende", ^hyvag<br />

heißt eine gewisse Adlerart wegen ilirer brandgelben Farbe.<br />

Klar ist der Zusammenhang mit cpXeyeiv ~ brennen. Die Phlegyer<br />

Sp. 3034, 54.<br />

^) Bapp in Roschers Lex. Sp. 3034.<br />

^) Bhrgu = 93A£;i'y, ein anerkannter Laut Zusammenhang. Siehe Röscher,

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