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JAHRBUCH - Glowfish

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Spermatozoenträuine.<br />

Von Herbert Silberer (AVien).<br />

Kürzlich hatte ich als Traumdeuter ein Erlebnis, das nicht allein<br />

wegen der psychologischen Merkwürdigkeit des analysierten Falles,<br />

sondern auch ob des seltsamen glücklichen Zusammentreffens, das<br />

mich auf den ersten Blick erraten ließ, was sonst vielleicht einer mühseligen<br />

Analyse bedurft hätte, aufgezeichnet zu werden verdient. Der<br />

Fall ist um so beachtenswerter, als er mir mit schlagender Evidenz<br />

die Richtigkeit einer neuartigen Beobachtung bewies, die, der allgemeinen<br />

Beurteilung preisgegeben, vielleicht mehrenteils ungläubig aufgenommen<br />

werden wird.<br />

Er handelt sich um Spermatozoenträume oder, um gleich von<br />

dem extremen Fall zu reden: um den Vaterleibstraum. Am 6. Januar<br />

1912 (das Datum ist, wie man später sehen wird, nicht gleichgültig)<br />

machte mir Dr. Wilhelm Stekel die überraschende Mitteilung, daß<br />

es ihm gelungen sei,<br />

den Traum eines Patienten in einwandfreier, beweiskräftiger<br />

Art als ,,Vaterleibsphantasie" aufzudecken. Bekanntlich<br />

spielen in den Träumen die ,,Mutterleibsphantasien" eine große Rolle;<br />

Phantasien, bei denen sich der Träumer in den Mutterleib zurückdenkt.<br />

die<br />

Diese Phantasien sind nicht bloß deshalb interessant, weil sie<br />

denkbar weitgehendste Durchführung einer sexuellen Annäherung<br />

(vollständiges Hineinbegeben) an das Weib überhaupt und die Mutter<br />

insbesondere darstellen, sondern auch darum, weil sie den Gedanken<br />

nahelegen, daß dabei vielleicht Erinnerungen an das fötale Leben<br />

im Spiele sind. Was nun die Vaterleibsphantasien^) betrifft, so können<br />

sie in der letzteren wichtigen Beziehung natürlich kein Pendant zu den<br />

Mutterleibsphantasien bilden; denn man kann gewiß nicht annehmen,<br />

^) Ich gebrauche den Plural als generelle Bezeichnung, wenngleich die<br />

Mehrzahl der Beispiele sich erst wird einstellen müssen.

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