Reflexe Ausgabe Dezember 2011 - vdms
Reflexe Ausgabe Dezember 2011 - vdms
Reflexe Ausgabe Dezember 2011 - vdms
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<strong>Reflexe</strong><br />
Zeitschrift für physikalische Therapie<br />
<strong>vdms</strong> verband der medizinischen masseure der schweiz<br />
Schweizerische Vereinigung für Biochemie nach Dr. Schüssler<br />
D E Z E M B E R 2 0 1 1<br />
Energie<br />
• SCHLAFFORSCHUNG<br />
Energie tanken<br />
im Schlaf<br />
• THERAPIERESISTENZ<br />
Ursachenabklärung mit<br />
viel Zeit und Geduld<br />
• CHAKRAARBEIT<br />
Gelenkbehandlung<br />
über die Chakren<br />
• HYPNOSE<br />
Energie tanken<br />
mit Hypnose<br />
• RÜCKBLICK<br />
Lymph-Tape-Kurs<br />
aus Sicht eines Auditors<br />
• SVfBS<br />
ENERGIE – grosses<br />
Thema für die Biochemie!<br />
V E R B Ä N D E P R A X I S<br />
T H E M A
R E F L E X E D E Z . 2 011 I N H A LT<br />
2<br />
THEMA PRAXIS VERBÄNDE<br />
4 SOLOTOUR AM BERG<br />
Energie pur – Solist am Berg<br />
Portrait von Ueli Steck<br />
8 UMWELTBELASTUNG<br />
Energiebilanz und Standortbelastungen<br />
11 SCHLAFFORSCHUNG<br />
Energie tanken im Schlaf<br />
14 THERAPIERESISTENZ<br />
Ursachenabklärung mit viel Zeit<br />
und Geduld<br />
17 DOPING<br />
Gehirndoping & Brainbooster –<br />
wenn uns das Gedächtnis im<br />
Stich lässt …<br />
20 KRAFT DER SPRACHE<br />
Interview mit Mechthild R. von<br />
Scheurl-Defersdorf<br />
22 CHAKRAARBEIT<br />
Gelenkbehandlung über die Chakren<br />
26 HYPNOSE<br />
Energie tanken mit Hypnose<br />
29 BUCH-REZENSIONEN<br />
• Lehrbuch Dorn-Therapie<br />
• Physiotherapie am Kiefergelenk<br />
• Psychomotorik<br />
• N. A. P. – Therapieren in der<br />
Neuroorthopädie<br />
• Der Säuren-Basenhaushalt und<br />
sein Gleichgewicht im Organismus<br />
31 Rückblick <strong>2011</strong> <strong>vdms</strong><br />
• Personalanlass: Die berühmten<br />
Höhlen von Arlesheim<br />
• Lymph-Tape-Kurs (MTC)<br />
32 AUSBLICK 2012 <strong>vdms</strong><br />
• <strong>Reflexe</strong>: Themen 2012<br />
• Neue Dozenten 1. Halbjahr 2012<br />
• Gesucht: Leiter/in Finanzen<br />
33 nachrichten <strong>vdms</strong><br />
• Neuer Prospekt zum med.<br />
Masseur<br />
• WICHTIG: ASCA-Anerkennung<br />
WEITERBILDUNG <strong>vdms</strong><br />
Neue Kurse 1. Quartal 2012:<br />
• Schlafstörung<br />
• Hormone und Neurotransmitter<br />
• Podologie: mit uns gehen sie besser<br />
• Sterbende therapeutisch begleiten<br />
35 AGENDA <strong>vdms</strong><br />
Thema:<br />
Energie<br />
S O LOTO U R A M B E R G<br />
S P R A C H F O R S C H U N G<br />
36 Verband SVfBS<br />
• Energie – für die Biochemie nach<br />
Dr. Schüssler ein grosses Thema!<br />
• Abendveranstaltungen / Vorträge<br />
A U S F L U G V D M S<br />
ENERGIE PUR –<br />
SOLIST AM BERG<br />
KRAFT DER SPRACHE<br />
DIE BERÜHMTEN HÖHLEN<br />
VON ARLESHEIM<br />
Ueli Steck ist einer der weltbesten Kletterer<br />
und Bergsteiger – und er ist der Schnellste.<br />
Das Unglaublichste ist das atemberaubende<br />
Tempo, in dem er wieselflink hinaufsteigt,<br />
unter sich den Abgrund. Er hat alle drei<br />
grossen Nordwände der Alpen in Rekordzeit<br />
solo begangen: den Eiger, das Matterhorn<br />
Das Wort Sprache hat zwei Bedeutungen:<br />
Zum einen bezeichnet es konkrete Zeichensysteme<br />
(z. B. die deutsche Sprache, die<br />
Programmiersprache), zum anderen umfasst<br />
es alle Handlungen, die etwas zum<br />
Ausdruck bringen, etwas mitteilen sollen.<br />
Hierzu gehört die beim Menschen biologisch<br />
und die Grandes Jorasses. › Mehr ab S. 4 vorgegebene Fähigkeit zu sprechen (Verbalsprache),<br />
aber auch die Körpersprache oder<br />
Titelbild: Ein Wasserfall ist ein Ort die Bildsprache. › Mehr ab S. 20<br />
besonders aktiven Naturgeschehens<br />
und je nach Grösse wirkt das Wasser unterschiedlich stark auf seine Umgebung ein. © fotolia.de<br />
Die Höhlen liegen in einer Parklandschaft,<br />
die um 1785 unterhalb des Schlosses Birseck<br />
entstanden ist. Ein lebensgrosser Automat<br />
sass mal dort in einer Klause, ein «Waldbruder»,<br />
der «in der unberührten Natur auf die<br />
Stimme Gottes lauscht», so eine verklärte<br />
Beschreibung. Das <strong>vdms</strong> Team erlebte die<br />
Höhlen als Kraftort ... › Mehr ab S. 31<br />
VO R SC H A U M Ä R Z 2012<br />
THEMA: PFLANZE u. MENSCH<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
Energie, ist eine der inflationärsten Vokabeln<br />
der letzten zwei Jahre: Umweltenergie,<br />
Energiekrise, Ausstieg aus der Atomenergie,<br />
Energie für das Gehirn mit allen<br />
möglichen Methoden – von Mentaltechnik<br />
bis Powerdrinks aus dem Internet.<br />
Laut Sprachforschern steht mit dem Wort<br />
«Energie» einhergehend das Wort «Glück»<br />
ganz oben auf der Liste der am häufigsten<br />
verwendeten Wörter in den Medien und<br />
im Alltag. Gibt es da einen Zusammenhang?<br />
Kann sein. Wer genügend Energie<br />
– welche auch immer – zur Verfügung<br />
hat, dem ist der Weg zum Glück offener.<br />
Zumindest wird das versprochen. Persönliche<br />
Energie durch glücklich sein und<br />
umgekehrt.<br />
Der Arzt und Komiker E. von Hirschhausen<br />
feiert mit seiner Glückshow nicht nur<br />
triumphale Erfolge der Einschaltquoten,<br />
sondern sein Glücksbuch verkauft sich<br />
millionenfach. Auch wer als Unternehmensberater<br />
heutzutage etwas auf sich<br />
hält, bietet Glücksseminare an. Da wird<br />
gelernt wie man Energie, angeblich auch<br />
kosmische und allerhand andere, für seine<br />
ganz persönliche Energie und sein Glück<br />
nutzen kann. Wer es nicht kapiert, der ist<br />
eben ein Miesepeter. Sogar die Philosophie<br />
und neuerdings die Neurologie bedienen<br />
sich der Energie- und Glücksformeln<br />
bzw. entwickeln welche. Antizipiert kann<br />
das heissen: Bald besteht ein Zwang zum<br />
energievoll und glücklich sein.<br />
Etwas komplexer als in den Energie-,<br />
Power- und Glücksbüchern ist es mit der<br />
physikalischen Energie von uns Men-<br />
Editoriale<br />
Energia è uno dei vocaboli più inflazionati<br />
degli ultimi due anni: energia<br />
ambientale, crisi energetica, abbandono<br />
dell’energia atomica, energia per il<br />
cervello con tutti i metodi possibili –<br />
dalla tecnica mentale agli energy drink<br />
da internet. I linguisti indicano anche<br />
il termine «felicità» vicino a «energia»<br />
in cima alla lista delle parole più utilizzate<br />
nei media e nella quotidianità.<br />
Esiste un nesso? Forse. Chi ha sufficiente<br />
energia – qualunque essa sia – è<br />
più predisposto alla felicità. O almeno<br />
questa è la promessa. Si acquisisce energia<br />
personale attraverso la felicità e<br />
si è felici grazie all’energia personale.<br />
W I L L K O M M E N ! E D I T O R I A L<br />
3<br />
schen: Unser Organismus enthält etwa<br />
◗ Jo Marty,<br />
30 x 10 12 Zellen. Jede dieser Zellen besitzt<br />
tivmassnahmen sind sabotiert, wenn die<br />
Präsident<br />
einige Millionen Moleküle. Das Molekül<br />
Energie des Lichts fehlt bzw. mangelhaft<br />
I M P R E S S U M<br />
Aktuelle <strong>Ausgabe</strong>: <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />
Nr. 147, 32. Jahrgang<br />
Auflage: 2000 Exemplare<br />
Erscheinung: 4-mal jährlich<br />
Herausgeber<br />
Verband der medizinischen Masseure der<br />
Schweiz <strong>vdms</strong><br />
Schachenallee 29<br />
CH-5000 Aarau<br />
Tel. 062 823 02 70<br />
Fax 062 823 06 22<br />
info@<strong>vdms</strong>.ch; www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
Redaktion<br />
Verena Biedermann (vb), Leitung<br />
Heidi Kirchhofer (hk)<br />
Carmen Kurmann (ck)<br />
Jo Marty (jm)<br />
Johannes Weiss (we)<br />
Beatrice Widmer (bw), Inseratewesen<br />
Preise Abonnement<br />
Inland: CHF 50.00 pro Jahr, inkl. Porto<br />
Ausland: auf Anfrage<br />
Insertionspreise <strong>2011</strong><br />
siehe: www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
Insertionsschluss<br />
<strong>Ausgabe</strong> März 2012: 13. Januar<br />
Gestaltung<br />
grafik & design, Stäfa<br />
Druck<br />
Brogle Druck AG, Gipf-Oberfrick<br />
besteht aus 10 000 bis 100 000 Atomen.<br />
Ein cm 3 Körpergewebe enthält 10 24 Atome.<br />
Jedes Atom sendet bei 37° C./sec.<br />
ungefähr 1500 Energiequanten aus. Diese<br />
Strahlung existiert nicht nur in unserem<br />
Körper, sondern wir geben pro Sekunde<br />
durchschnittlich 10 21 Energiequanten an<br />
die Umgebung ab. Wir strahlen aber nicht<br />
nur im Wärmebereich, sondern innerhalb<br />
des Körpers auch im Mikrowellenbereich.<br />
Je nach Körperform strahlt demnach ein<br />
Körper 27 000 bis 36 000 KJ (=Energie)<br />
täglich ab. Gleichzeitig bekommt der Körper<br />
von der Sonne täglich ca. 20 000 bis<br />
30 000 KJ zugestrahlt. Fazit: Der Mensch<br />
strahlt mehr Energie ab, als er im gleichen<br />
Zeitraum erhält. Die Differenz von<br />
5000 bis 7000 KJ ist genau der Betrag, der<br />
täglich mit der Nahrung aufgenommen<br />
werden muss, damit ein Mensch seinen<br />
Grundumsatz aufrechterhalten kann. Das<br />
heisst: Wir leben nicht nur von der Nahrung,<br />
sondern auch ganz direkt von der<br />
Energie des Sonnenlichts. Bleiben wir<br />
drinnen unter künstlicher Bestrahlung<br />
wird uns Energie fehlen. Der Ausgleich<br />
über eine vermehrte Nahrungsaufnahme<br />
ist auf Dauer keine Lösung, wie an den<br />
Krankheiten der Moderne deutlich wird.<br />
Die neuere «Zell- und Körper-Energie»-<br />
Forschung kommt daher zu folgender Erkenntnis:<br />
Alle guten natürlichen Präven-<br />
ist. Der Aufruf der Forscher heisst daher:<br />
Wir müssen alles verhindern, was den<br />
Zellen chronisch Energie rauben könnte<br />
oder was die Energiebereitstellung der<br />
Zellen auf längere Zeit beeinträchtigt. Dies<br />
tun wir, indem wir dafür sorgen, dass die<br />
Faktoren, die unseren Körper in der Evolution<br />
funktionsfähig gestaltet hat, wieder<br />
verstärkt zur Wirkung bringen. Dafür<br />
müssen wir uns kontinuierlich der natürlichen<br />
Strahlung des Tageslichts aussetzen,<br />
körperliche Leistung bringen und kurze<br />
Hungerphasen einplanen.<br />
Die Erforschung der Lichteinwirkung<br />
auf die Zellenergie, auf die gesamte Vitalität<br />
ist zwar bekannt und dennoch wird<br />
von den Naturwissenschaftlern selten<br />
der Schneid aufgebracht klar mitzuteilen:<br />
«Leute geht raus ans Licht, damit könnt<br />
ihr sogar gewisse Medikamente weglassen.»<br />
Obwohl in der Zellbiologie bekannt,<br />
hat selten jemand den Mut, öffentlich zu<br />
sagen: «Licht spielt eine weitaus grössere<br />
Rolle im Lebens- und Gesundheitsprozess<br />
als bisher angenommen und ist weitaus<br />
wichtiger, als öffentlich bekannt.»<br />
Lesen Sie also z. B. dieses REFLEXE<br />
– warm angezogen – draussen bei Tageslicht.<br />
Dann erhalten Sie nicht nur viel<br />
Energie von den Informationen in diesem<br />
Heft, sondern auch kraftvolle Energiequanten<br />
des Lichts.<br />
l<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
S O LOTO U R A M B E R G T H E M A<br />
4<br />
Energie pur – Solist am Berg<br />
Energia pura – scalata in solitaria<br />
Quando guardiamo il filmato con<br />
Ueli Steck che scala la parete nord<br />
dell’Eiger non crediamo ai nostri<br />
occhi. Raggiunge la vetta in modo<br />
talmente elegante, esperto, mirato<br />
e leggero che sembra sia una<br />
via che percorre tutti i giorni per<br />
rientrare a casa. Ma la cosa più<br />
incredibile è la velocità mozzafiato<br />
con cui sale l’uomo, agile come<br />
una gazzella, sopra il precipizio.<br />
Pensiamo di trovarci del film<br />
sbagliato e vediamo Spiderman<br />
che scala un grattacielo o crediamo<br />
di aver premuto per sbaglio il<br />
tasto Fast Forward oppure che si<br />
tratta semplicemente di un trucco<br />
– invece no. Il filmato ritrae solo<br />
le prodezze realizzate nella realtà<br />
sulla parete verticale con delle<br />
riprese da capogiro. Ueli Steck è<br />
uno dei migliori alpinisti e scalatori<br />
al mondo – ed è il più rapido.<br />
Ha scalato in solitaria le tre pareti<br />
Nord delle Alpi in tempo record:<br />
l’Eiger, il Cervino e le Grandes<br />
Jorasses.<br />
Sieht man im Film Ueli Steck die Eigernordwand<br />
klettern, traut man seinen<br />
Augen nicht. Da ist einer so elegant, routiniert,<br />
zielgerichtet und leicht bepackt<br />
unterwegs zum Gipfel, als sei das sein<br />
täglicher Heimweg. Das Unglaublichste<br />
aber an dem Vorgang ist das atemberaubende<br />
Tempo, in dem der Mann<br />
wieselflink hinaufsteigt, unter sich den<br />
Abgrund. Vielleicht ist man auch ist im<br />
falschen Film, schiesst es einem durch<br />
den Kopf, und dies ist Spiderman,<br />
der ein Hochhaus erklimmt oder man<br />
hat aus Versehen die Fast Forward<br />
Taste gedrückt oder das alles ist<br />
ein Trick – Irrtum. Der Film bildet<br />
nur ab, was sich in Realität an der<br />
Schwindel erregend senkrechten<br />
Wand abgespielt hat. Ueli Steck<br />
ist einer der weltbesten Kletterer<br />
und Bergsteiger – und er ist der<br />
Schnellste. Er hat alle drei grossen<br />
Nordwände der Alpen in<br />
Rekordzeit solo begangen: den<br />
Eiger, das Matterhorn und die<br />
Grandes Jorasses.<br />
◗ Barbara Liebster<br />
Der Eiger ist sein Zuhause, er war<br />
schon achtundzwanzig Mal in dieser<br />
Wand. Als Kind, in Langnau im Emmental,<br />
spielte er zunächst Eishockey, weil<br />
seine älteren Brüder ebenfalls Eishockey<br />
spielten. Mit zwölf Jahren entdeckte er<br />
das Klettern, und es gefiel ihm besser als<br />
der Mannschaftssport, bei dem so viel von<br />
den Mitspielern abhängt und nach einem<br />
verlorenen Spiel alle probieren, jeweils<br />
den anderen die Fehler in die Schuhe zu<br />
schieben. So nahm er es jedenfalls wahr.<br />
Das Klettern und später das Bergsteigen<br />
faszinierten ihn, weil da alles von einem<br />
selbst abhängt. Es ist simpel, und es gibt<br />
keine Ausrede: «Wenn du nicht hinaufkommst,<br />
bist du grundsätzlich zuerst einmal<br />
ganz selber Schuld.» Das stachelte seinen<br />
Ehrgeiz an. Denn ehrgeizig ist er und<br />
Leistung ist ihm wichtig. Es beeindruckt<br />
ihn zwar, in der Natur zu sein, aber das<br />
Naturerlebnis steht für ihn beim Klettern<br />
und Bergsteigen nicht im Vordergrund,<br />
sondern immer der Sport.<br />
Mit Leichtigkeit zum Rekord<br />
Mit achtzehn Jahren kletterte Ueli<br />
Steck zum ersten Mal die Eigernordwand.<br />
Seine erste Solobesteigung des Eiger dauerte<br />
zehn Stunden. 2003 schaffte der Südtiroler<br />
Alpinist und Bergführer Christoph<br />
Hainz die Wand in der Rekordzeit von<br />
viereinhalb Stunden. Das forderte Ueli<br />
Steck heraus und führte 2007 zu einem<br />
der wichtigsten Erfolge in seiner Bergsteigerlaufbahn,<br />
der Eiger Speed-Begehung in<br />
drei Stunden vierundfünfzig Minuten. Damit<br />
war er «Weltmeister», aber er wusste,<br />
dass er seine Grenze nicht erreicht hatte,<br />
dass er noch schneller sein konnte. Also<br />
hat er nochmals ein Jahr investiert, hat<br />
Leistungstests gemacht und Ausdauer trainiert,<br />
ist in die Wand gegangen, um die<br />
Stellen zu untersuchen, die ihn Zeit gekostet<br />
hatten und hat neue Bewegungsabläufe<br />
gefunden, die ohne Seilsicherung möglich<br />
sind.<br />
Khumba Gletscher, Everestgebiet<br />
Nach seinem ersten Rekord wurde kritisiert,<br />
er habe Haken seiner Vorgänger benutzt,<br />
um sich hinaufzuziehen. Beim Bergsteigen<br />
ist es an sich normal, dass man<br />
nicht jedes Mal neue Haken einschlägt,<br />
sondern mit dem umgeht, was andere hinterlassen<br />
haben. Aber Ueli Steck beschloss,<br />
das nächste Mal ohne Seilsicherung zu<br />
klettern. Und das hat er 2008 gemacht: er<br />
ist in zwei Stunden siebenundvierzig Minuten<br />
die Eigernordwand hinaufgeklettert,<br />
ohne einen der vorhandenen Haken anzufassen.<br />
Ein Seil hat er für den Notfall zwar<br />
mitgenommen – wenn er in eine Wand<br />
steigt, muss er auch aus eigener Kraft wieder<br />
heraus kommen können, das ist Ehrensache,<br />
hat es aber nicht gebraucht.<br />
Für diese Aktion hatte er zuvor vier<br />
Kilo abgenommen und nur ein Minimum<br />
an Gepäck mitgenommen, darunter einen<br />
halben Liter Flüssigkeit und ein paar Powergels<br />
und Energieriegel. So war er ins-<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
gesamt neun Kilo leichter als beim ersten<br />
Rekord. Denn Gewicht kostet Zeit und ihn<br />
fasziniert, was man an sportlicher Leistung<br />
aus sich herausholen kann, wenn<br />
man Ballast abwirft. Leichtigkeit und hohes<br />
Tempo sind längst zu seinem Markenzeichen<br />
geworden.<br />
Sport auf höchstem Niveau<br />
Der gelernte Zimmermann war sich<br />
schon als Zwanzigjähriger über seine Leidenschaft<br />
für das Bergsteigen im Klaren.<br />
Jahre lang hat er von der Hand in den<br />
Mund gelebt, hat immer wieder ein paar<br />
Monate gearbeitet, um die nächste Kletter-<br />
Ueli Steck bezeichnet das<br />
Bergsteigen als Lebensschule,<br />
weil die Selbstverantwortung<br />
bei diesem<br />
Sport im Zentrum steht.<br />
tet und mit entwickelt. Einen grossen Teil<br />
seines Einkommens erarbeitet er mit seinen<br />
Vorträgen, die er schreibt, zusammenstellt<br />
und programmiert. Dabei hilft ihm<br />
die hervorragende Dokumentation des<br />
Matterhorn, Nordwand<br />
bessere Marketing haben. Im Solo aber<br />
S O LOTO U R A M B E R G T H E M A<br />
reise finanzieren zu können. Dass er ein-<br />
Fotografen, Bergsteigers und Freundes Ro-<br />
kann man nicht «bescheissen: entweder<br />
mal vom Bergsteigen würde leben können,<br />
bert Boesch, der Ueli Steck in Aktion filmt<br />
du packst es oder du packst es nicht».<br />
hielt er aber für höchst unwahrscheinlich.<br />
Das gelingt nur ganz wenigen. 2003 nahm<br />
und fotografiert. Für seinen Vortrag «Der<br />
Alleingänger» sass er dreihundert Stunden<br />
Er bezeichnet das Bergsteigen als Lebensschule,<br />
weil die Selbstverantwortung<br />
5<br />
er seinen Mut zusammen und eine Karrie-<br />
am Computer, um die Materialfülle in eine<br />
bei diesem Sport im Zentrum steht. Kei-<br />
re als Profibergsteiger in Angriff. Er grün-<br />
Präsentationsform zu bringen. Es ist eine<br />
ne Ausreden sind möglich. Man trifft alle<br />
dete die Ueli Steck GmbH, die inzwischen<br />
Arbeit, die er sehr mag, weil sie ihm er-<br />
Entscheidungen selbst und trägt die Kon-<br />
zu einem kleinen Unternehmen gewach-<br />
laubt, zu reflektieren, was er tut und wo<br />
sequenzen zu hundert Prozent. Wenn die<br />
sen ist. Es gibt ein Büro, eine Homepage<br />
er im Leben steht. Jetzt schreibt er an ei-<br />
Entscheidung, links zu gehen, falsch ist,<br />
und ein Team, das ihm zur Seite steht.<br />
nem neuen Buch und sieht im Schreiben<br />
stellt sich das schnell heraus, und es bleibt<br />
Heute, mit dreiunddreissig Jahren, ist<br />
eine Perspektive für die Zukunft. Denn<br />
einem nichts anderes übrig, als die daraus<br />
das Bergsteigen sein Beruf. Er ist ein Spit-<br />
Ueli Steck ist realistisch. Das sportliche<br />
entstehenden Probleme allein zu lösen.<br />
zensportler, der sein ganzes Leben nach<br />
Niveau, auf dem er jetzt ist, kann er noch<br />
«Man muss immer im eigenen Garten auf-<br />
seinen Projekten am Berg ausrichtet. Darin<br />
einige wenige Jahre halten. Danach wird<br />
räumen und kann nie anderen etwas zu-<br />
ist er sehr konsequent. Er trainiert Klettern<br />
er sich neue Herausforderungen suchen<br />
schieben. Ein einfaches Leben,» sagt er.<br />
und Ausdauer, plant jede Begehung bis ins<br />
müssen.<br />
kleinste Detail, bereitet sich aufs Sorgfältigste<br />
vor, liebt Strukturen und Kontrolle.<br />
Er sei eben ein richtiger Deutschschweizer,<br />
Der Alleingänger<br />
Er liebt es, allein im Hochgebirge un-<br />
sagt er augenzwinkernd. Sein Trainer und<br />
terwegs zu sein. Es ist ein Eintauchen in<br />
Physiotherapeut stellt mit ihm das Trai-<br />
die majestätische Landschaft, ohne Ab-<br />
ningsprogramm zusammen. Mit einem Er-<br />
lenkung. Dann spürt er, wie klein und<br />
nährungswissenschaftler bestimmt er sein<br />
unwichtig er ist. Aber er spürt auch die<br />
Gewicht und den entsprechenden Anteil<br />
Kraft, die in ihm steckt, seine Körperbe-<br />
von Kohlehydraten und Eiweiss in seiner<br />
herrschung, seine Fähigkeit zur Konzent-<br />
Nahrung. Je nach dem, ob eine Expedition<br />
ration, seine Bereitschaft, an die Grenzen<br />
oder Sportklettern ansteht, nimmt er ge-<br />
zu gehen. Während einer Begehung ist er<br />
zielt zu oder ab. Das Regime ist äusserst<br />
absolut fokussiert. Er kontrolliert seine<br />
streng – und doch klingt es asketischer, als<br />
Technik beim Aufstieg, seinen Pulsmesser,<br />
es ist: Ueli Steck isst und kocht gern und<br />
seine Bewegungsabläufe. Der Gipfel ist<br />
bäckt auch schon mal in einem Basiscamp<br />
nur eine Etappe, danach muss man wieder<br />
eine Rüeblitorte.<br />
hinunter. Wenn er unten ist, braucht er ein<br />
Gut zu klettern, Rekorde zu brechen,<br />
paar Tage, um zu realisieren, was er da ge-<br />
Erstbesteigungen zu riskieren und zu be-<br />
rade gemacht hat. Und danach wertet er<br />
stehen genügt nicht, um auch geschäftli-<br />
alle Daten minutiös aus.<br />
chen Erfolg zu erzielen. Er hat inzwischen<br />
Beim Alleingang muss der Bergsteiger<br />
gelernt, seine Projekte zu kommunizieren,<br />
mit sich selbst klar kommen. Alles ist sei-<br />
Marketing zu betreiben und kreative Ide-<br />
ne Leistung. «Das kann ein sehr schönes<br />
en zu entwickeln, wie er das publizieren<br />
Gefühl sein,» sagt Ueli Steck. Die grossen<br />
kann, was er tut. Seine Expeditionen wer-<br />
Stars unter den Bergsteigern sind seiner<br />
den von Sponsoren finanziert, von Berg-<br />
Ansicht nach oft nicht die, die «den Kar-<br />
sportfirmen etwa, für die er Produkte tes-<br />
ren gerissen haben», sondern die, die das<br />
Eigergipfel<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
S O LOTO U R A M B E R G T H E M A<br />
Die grössten Herausforderungen<br />
Ueli Steck verweigert sich den Mystifizierungen<br />
und den Superlativen. Er wird<br />
in den Medien gern als Extrembergsteiger<br />
bezeichnet, aber er lehnt das Wort «extrem»<br />
ab. Die Leute nennen seiner Meinung<br />
nach das extrem, wovor sie Angst<br />
haben. Das Bergsteigen sei durchaus ein<br />
Beruf der grossen Herausforderungen wie<br />
der Tengkampoche Nordwand, dem Eiger<br />
oder dem Matterhorn. Aber die grössten<br />
Herausforderungen seien, zufrieden<br />
zu sein und die kurze Zeit, die man als<br />
Mensch auf der Erde zur Verfügung hat,<br />
für das zu nutzen, was einem wichtig ist.<br />
Er wird in zehn Jahren nichts aufgeschoben<br />
und nichts verpasst haben, das er<br />
bereuen könnte. Menschen, die im Alter<br />
der Höchstleistung und dem Abenteuer<br />
nachrennen, sind für ihn solche, die nicht<br />
auf ihr Gefühl gehört und nicht versucht<br />
haben, ihre Träume zu leben.<br />
Achttausender gibt es vierzehn<br />
Stück<br />
Im Moment interessierten ihn die<br />
Achttausender und davon gibt es auf der<br />
Erde vierzehn Stück. Er hat seine Technik<br />
und seinen Stil, die auf Leichtigkeit und<br />
Geschwindigkeit basieren, am Eiger aufge-<br />
Bewegung, Leistung, Weiterkommen sind<br />
baut und dann an den Grandes Jorasses<br />
deutet «die Nahrung Spendende» oder «die<br />
zentrale Pfeiler seines Lebens. «Sobald<br />
und am Matterhorn begonnen, sie auf<br />
Göttin der Ernte». Sie ist der am seltensten<br />
6<br />
du stehen bleibst, bist du wie gestorben,»<br />
sagt er. Das bedeutet für ihn gar nicht «im-<br />
Routen anzuwenden, die er nicht kennt.<br />
Er hat in seinen Speed-Begehungen seine<br />
bestiegene Achttausender, denn sie gilt als<br />
schwer zugänglich und wegen der hohen<br />
mer weiter, immer schneller». Es bedeutet<br />
Technik erprobt und perfektioniert. Jetzt<br />
Lawinengefahr als äusserst riskant. Zahl-<br />
einfach, nicht in Routine zu verfallen.<br />
ist er daran, sein Konzept auf den Himala-<br />
reiche berühmte und weniger berühmte<br />
Er denkt, er werde einmal akzeptieren<br />
ya zu übertragen. Im Frühling 2009 hat er<br />
Bergsteiger haben dort ihr Leben gelas-<br />
können, dass seine Leistung und seine<br />
seinen ersten Achttausender, den Gasherb-<br />
sen. Umso erstaunlicher ist es, dass sie<br />
Motivation abnehmen und froh sein, nicht<br />
rum II in Pakistan (8035m) bestiegen. Die<br />
zugleich der erste Achttausender ist, der<br />
mehr trainieren und den ganzen Aufwand<br />
Expedition im Herbst 2009 führt ihn auf<br />
jemals von Menschen bestiegen wurde.<br />
betreiben zu müssen. Denn er wird bis<br />
den Makalu in Nepal. Er hat eine Route ge-<br />
1950 bezwang die legendäre französische<br />
dahin seinen Bewegungsdrang ausgelebt<br />
wählt, die schon begangen wurde und will<br />
Expedition von Maurice Herzog und Louis<br />
und seine Expeditionen hinter sich haben.<br />
zeigen, dass eine Solo-Begehung dieser<br />
Lachenal den Berg.<br />
Route im Alpinstil, mit möglichst leichtem<br />
Ueli Steck versuchte im Mai 2007 die<br />
Gepäck, möglich ist.<br />
Erstbegehung der Annapurna auf einer<br />
Eigernordwand, Route Paciencia<br />
Damit ist auch ein inhaltlicher Aspekt,<br />
neuen Route über die Südwand. Zunächst<br />
eine Botschaft verbunden. Ueli Steck kriti-<br />
zwangen ihn die schlechten Wetterver-<br />
siert das westliche Konsumdenken. Er hält<br />
hältnisse zu langen, die Geduld auf eine<br />
es für falsch, weil es am authentischen<br />
harte Probe stellenden Tagen des Wartens<br />
Erlebnis vorbeigaloppiert. «Es gibt Leute,<br />
im Basislager. Als er den Aufstieg endlich<br />
die sich den Mount Everest kaufen», sagt<br />
wagte, traf ihn in der Wand ein Stein am<br />
er, «die ihn nicht erleben.» Sie gehen mit<br />
Kopf. Er erwachte mehr als 200 Meter<br />
viel Material, mit Sauerstoffflaschen, mit<br />
unterhalb der Absturzstelle und konnte<br />
grossem technischem und personellem<br />
aufgrund seines zertrümmerten Helms re-<br />
Aufwand hinauf, weil sie es sich leisten<br />
konstruieren, was geschehen sein musste.<br />
können. Wie man sich eben das grosse<br />
Trotz Gehirnerschütterung und Prellungen<br />
Auto kauft, weil der Nachbar es auch<br />
stieg er unter grössten Schwierigkeiten<br />
hat. Diese Leute haben für ihn dort oben<br />
zum Basislager ab. Die Expedition wurde<br />
nichts zu suchen. «Sauerstoffflaschen sind<br />
in der Folge abgebrochen.<br />
ein Beschiss.», sagt er. «Jeder, der damit<br />
2008 unternahm er zusammen mit Si-<br />
auf dem Mount Everest gestanden ist, ist<br />
mon Anthamatten einen zweiten Versuch.<br />
nicht wirklich dort gestanden.» Für diese<br />
Diese Besteigung wurde durch den Notruf<br />
Leute wäre ein kleinerer Berg, den sie aus<br />
einer anderen Expedition, der Ueli Steck<br />
eigener Kraft und ohne Riesenausrüstung<br />
im Basislager erreichte, verhindert. Die<br />
begehen können, ein echtes und nachhal-<br />
Expedition des Spaniers Inaki Ochoa de<br />
tigeres Erlebnis.<br />
Olza war auf 7400 Metern in Bergnot geraten.<br />
Steck und Anthamatten eilten zu Hil-<br />
Annapurna – die unzugängliche<br />
Göttin der Ernte<br />
Ein Berg verweigert sich dem Spitzen-<br />
fe, aber ihr Aufstieg vom Camp auf 4000<br />
Metern Höhe bis zu den Verunglückten<br />
dauerte zwei Tage. Inaki Ochoa de Olza<br />
sportler bisher hartnäckig: die Annapurna.<br />
war nach einem Gipfelversuch zusam-<br />
Der Name dieses Massivs im Himalaya be-<br />
mengebrochen und starb trotz der Medi-<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
kamente, die Ueli Steck ihm verabreichte,<br />
noch vor Ort. Sein rumänischer Begleiter<br />
musste wegen massiver, durch zu langen<br />
Aufenthalt in grosser Höhe verursachter<br />
gesundheitlicher Probleme notfallmässig<br />
zu Tal begleitet werden. In dieser Höhe<br />
sind Rettungen mit dem Helikopter nicht<br />
möglich.<br />
Zukunftsweisende Erfolge<br />
2009 war in der Karriere von Ueli Steck<br />
ein sehr erfolgreiches Jahr. Der Speed-<br />
Rekord am Matterhorn von einer Stunde<br />
sechsundfünfzig Minuten, freies Klettern<br />
«on sight» des «Golden Gate» am El Capitan<br />
(USA), dem mit 1000 Metern Höhe<br />
grössten freistehenden Granith-Monolithen<br />
der Erde, die Besteigung seines ersten<br />
Achttausenders, des Gasherbrum II,<br />
und die bedeutendste Auszeichnung des<br />
Bergsports zieren neu die Sammlung seiner<br />
Triumphe.<br />
Die Auszeichnung «Piolets d’Or» 2009<br />
ging an Ueli Steck und Simon Anthamatten<br />
für ihre grossartige Erstbegehung im<br />
Alpinstil der Tengkampoche Nordwand<br />
(6500 m) in Nepal im April 2008. Dieser<br />
Preis, der auch «Oscar des Alpinismus»<br />
genannt wird, freut Ueli Steck ganz besonders,<br />
weil er hinter seiner inhaltlichen<br />
Ausrichtung stehen kann. «Piolets d’Or»<br />
kommuniziert zukunftsweisend, worum<br />
es heute beim Bergsteigen geht: um aus<br />
eigener Kraft erreichte Ziele, um Innovation<br />
und Kreativität im Erproben neuer<br />
Routen, um hohes technisches Niveau<br />
bei gleichzeitig sparsamem Einsatz technischer<br />
Mittel, um reduzierten materiellen<br />
Aufwand, um Respekt allen Beteiligten,<br />
der einheimischen Bevölkerung, der Natur<br />
und den künftigen Bergsteigergenerationen<br />
gegenüber.<br />
Lauperroute am Mönch<br />
Makalu Expedition, Himalaya<br />
Das riskante Leben<br />
Wenn Ueli Steck sagt, Klettern sei<br />
für ihn nichts anderes als Ferien und er<br />
sei glücklich, es jederzeit tun zu können<br />
und nicht immer bis zum Feierabend<br />
oder bis zum Wochenende damit warten<br />
zu müssen, glaubt man ihm das sofort.<br />
Für ihn ist es der grösste Reichtum, diesen<br />
so unbürgerlichen Beruf ergriffen zu<br />
haben. Seine blauen Augen strahlen und<br />
scheinen immer noch die Landschaften<br />
widerzuspiegeln, die er hoch oben gesehen<br />
hat. Er spricht so unbeschwert und<br />
entspannt vom Bergsteigen, als handle<br />
es sich um einen Sonntagsspaziergang.<br />
Man vergisst beinahe, dass in den senkrechten<br />
Wänden, in denen er sich so gern<br />
bewegt, die kleinste Unachtsamkeit, der<br />
geringste Fehltritt tödlich sein können.<br />
Sein persönliches Risiko schätzt er trotzdem<br />
gering ein. «Wir wissen ja alle nicht,<br />
was morgen passiert. Bei einer Begehung<br />
ist diese Ungewissheit nur ein klein wenig<br />
grösser,» sagt er lächelnd. Angst habe<br />
man nur vor dem Unbekannten. Er aber<br />
kenne sich und verlasse sich ganz auf<br />
sich selbst.<br />
«Wir wissen ja alle nicht, was morgen passiert.<br />
Bei einer Begehung ist diese Ungewissheit<br />
Seine Frau, auch sie eine leidenschaftliche<br />
Kletterin und Bergsteigerin, lebt die<br />
ganze intensive Vorbereitungszeit seiner<br />
grossen Projekte mit und war schon einige<br />
Male an seinen Expeditionen beteiligt. Er<br />
hat ihr Vertrauen. Aber wenn der Augenblick<br />
kommt, in dem er allein zum Gipfel<br />
aufbricht, ist die Anspannung für sie<br />
enorm. Und wenn alles vorbei ist, räumt<br />
er liebevoll ein, sei sie so fertig wie er. l<br />
nur ein klein wenig grösser.»<br />
B I O G R A P H I E<br />
Ueli Steck, geb. 1976 in Langnau i. E.,<br />
ist Kletterer, Profibergsteiger und Zimmermann<br />
und lebt heute in Ringgenberg<br />
bei Interlaken. Sein alpines Palmares ist<br />
eindrücklich:<br />
2002 Erstbegehung des Mount Dickey in<br />
Alaska<br />
2005 Solobesteigungen der Nordwand<br />
des Cholatse (6440 m) und der<br />
Ostwand des Tawoche (6505 m)<br />
im Everest-Gebiet<br />
2007 Eiger Speed-Begehung in<br />
3 Stunden 54 Minuten<br />
2008 Neuer Eiger Speed-Rekord mit<br />
2 Stunden 47 Minuten<br />
2008 Erstbesteigung der Tengkampoche<br />
Nordwand (6500 m)<br />
2008 Speed-Rekord Grandes Jorasses mit<br />
2 Stunden 21 Minuten<br />
2009 Speed-Rekord Matterhorn mit<br />
1 Stunde 56 Minuten<br />
2009 Auszeichnung «Piolets d’Or»<br />
2009 «Golden Gate» Route am<br />
El Capitan/USA<br />
2009 Besteigung des Gasherbrum II<br />
(8035 m) im Karakorum Gebirge/<br />
Pakistan<br />
2009 Expedition zum Makalu/Nepal<br />
<strong>2011</strong> Himalaya Speed (Shisha Pangma,<br />
Cholatse, Lobuche, Cho Oyu,<br />
Mt. Everest)<br />
Ueli Steck<br />
info@uelisteck.ch<br />
www.uelisteck.ch<br />
S O LOTO U R A M B E R G T H E M A<br />
7<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
U M W E LT B E L A S T U N G T H E M A<br />
8<br />
Energiebilanz und Standortbelastungen<br />
Unser Leben und auch das unserer<br />
Kinder wird regiert von Hektik und<br />
Stress. Morgens raus aus dem Bett.<br />
Es bleibt meist nicht mal die Zeit für<br />
ein Frühstück. Dann in den Kindergarten,<br />
die Schule oder an die Arbeit.<br />
Den ganzen Tag spielen, lernen,<br />
gefordert werden. Auch die Umweltbelastung<br />
wird immer grösser.<br />
Wir sind umgeben von Giften und<br />
Schadstoffen, denen wir uns nicht<br />
mehr entziehen können.<br />
Bilancio energetico e inquinamento<br />
ambientale<br />
La nostra vita e anche quella dei<br />
nostri figli è determinata dallo<br />
stress. Alla mattina ci si alza dal<br />
letto e spesso non c'è tempo per<br />
fare la colazione. Poi si va all'asilo,<br />
a scuola o al lavoro. Durante tutto<br />
il giorno si gioca, studia e si è<br />
sollecitati. Anche l'inquinamento<br />
ambientale diventa sempre più<br />
intenso. Attorno a noi ci sono veleni<br />
e prodotti nocivi dai quali non<br />
possiamo sottrarc<br />
◗ Claudio Paganini<br />
Wohlstand und Industrialisierung nehmen<br />
ebenfalls stetig zu und damit auch<br />
die Belastung von Elektrosmog durch<br />
technische Felder und Strahlungen. Ausserdem<br />
tragen wir chemisch hergestellte<br />
Kleidung, die möglicherweise chemisch<br />
gereinigt werden muss. Wir verwenden<br />
Wasch- und Putzmittel mit chemischen<br />
Inhaltstoffen, streichen unsere Wände<br />
oder Möbel mit Chemiefarben. Mit dem<br />
«Fortschritt» der Zivilsation entstehen<br />
neue Techniken, Produkte (Nanotechnologie,<br />
personalisierte Medizin, Energiesparlampen<br />
etc.) und damit mögliche Risiken.<br />
Durch neue, immer feinere Messmethoden<br />
werden «neue Gefahren» aufgedeckt (Bisphenol<br />
A in PET-Flaschen, Formaldehyd in<br />
Haarglättungsmitteln etc.).<br />
Die vielschichtigen Einflüsse und ihre<br />
Interaktionen können bei Menschen, Tieren<br />
und Pflanzen Reaktionen auslösen, zu unzähligen<br />
Beschwerden und verschiedensten<br />
Krankheitsbildern führen (Sick-Building-<br />
Syndrom, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
Atemwegs-, Hauterkrankungen, Allergien,<br />
Schlafstörungen, Erschöpfung etc.).<br />
Gebäudebezogene Beschwerden<br />
und Krankheiten<br />
Bereits seit Mitte der 70er Jahre spricht<br />
man vom Sick Building Syndrom (SBS)<br />
oder von der Building Related Illness<br />
(BRI). Nachfolgend einige Ausführungen:<br />
Raumluft<br />
Die Menschen in Mitteleuropa halten<br />
sich heute durchschnittlich 90 Prozent<br />
der Zeit in Innenräumen auf. Pro Tag atmet<br />
der Mensch 10 bis 20 m 3 Luft ein, je<br />
nach Alter und je nachdem, wie aktiv er<br />
ist. Dies entspricht einer Masse von 12 bis<br />
24 kg Luft. Das ist weitaus mehr als die<br />
Menge an Lebensmitteln und Trinkwasser,<br />
die eine Person täglich zu sich nimmt! Die<br />
Raumluft ist für uns deshalb ein wichtiges<br />
Lebensmittel, mit dem wir wieder bewusster<br />
umgehen sollten (Zitat Bundesamt für<br />
Gesundheit).<br />
Schadstoffe<br />
Schadstoffe sind immer wieder in den<br />
Schlagzeilen:<br />
l Luftschadstoffe wegen Inneneinrichtung<br />
(ausgasende Zusätze wie Pestizide,<br />
Flammschutzmittel, Formaldehyd<br />
etc.)<br />
l Nervengifte in Holzschutzmitteln (Lindan,<br />
PCP, starke Zellgifte)<br />
l Ausdünstungen anderer Schadstoffe<br />
wie Ozon, Terpene, AKW (aromatische<br />
Kohlenwasserstoffe), Lösungsmittel<br />
(Toluole etc.), VOK, VVOC, SVOC, PCB<br />
(Fugen)<br />
l Ausdünstungen aus neu angebrachten<br />
Materialien (Boden-, Teppichkleber etc.)<br />
l Unsachgemäss gewartete Klimaanlagen<br />
und Filtersysteme<br />
Massnahmen:<br />
l Raumluftanalyse<br />
l Quelle entfernen<br />
Schimmelpilze<br />
Sie entstehen wegen Feuchtigkeit, Kondensatbildung<br />
durch kühle Oberflächen<br />
(Wärmebrücken, ungenügende Dämmung<br />
etc.), zu wenig Luftaustausch (zu dichte<br />
Fenster, hohe Dämmstärken, gefangene<br />
Nassräume), fehlerhafte Wasser- bzw. Abwasserinstallationen,<br />
Schäden an der Gebäudehülle.<br />
Massnahmen:<br />
l Beseitigung der Ursache(n) und je nach<br />
Einstufung Schimmelpilzsanierung<br />
l evt. mikrobiologische Schimmelpilzuntersuchung<br />
l evt. Raumluftreinigung (Gerät)<br />
Radon/Radioaktivität<br />
Radon entsteht im Erdboden beim Zerfall<br />
von Radium. Es ist geruchsfrei und unsichtbar,<br />
aber radioaktiv. Da es durch Poren,<br />
Spalten, Klüfte im Erdreich in Gebäude<br />
dringt, konzentriert es sich insbesondere<br />
in geschlossenen Räumen mit wenig Luftzirkulation.<br />
Radion kann für den menschlichen<br />
Organismus gefährlich werden.<br />
Massnahmen:<br />
l Messungen mit Dosimeter<br />
l visuelle Kontrollen<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
l bauliche Massnahmen (Durchdringungen,<br />
Kellerboden abdichten (z.B.<br />
Guss asphalt etc.)<br />
Licht<br />
Licht erzeugt nicht nur optische Reize,<br />
sondern unterstützt auch chronobiologische,<br />
hormonelle Funktionen. Im Innenraum<br />
ist dabei die Wahl des Leuchtmittels<br />
entscheidend! Es gibt kein Leuchtmittel,<br />
das ein dem Sonnenlicht ähnlicheres Spektrum<br />
erzeugt wie die Glühlampe. Durch<br />
das Teilverbot von Glühlampen stehen<br />
nur wenige Alternativen zur Verfügung,<br />
die aber aus ganzheitsmedizinischer Sicht<br />
nicht annähernd an die Glühlampe heranreichen.<br />
Im Gegenteil, die Energiesparlampen<br />
bringen erhebliche Belastungen, die<br />
zu Beschwerden führen können.<br />
Massnahmen:<br />
Quecksilberlampen (Energiesparlampen)<br />
und weisse LEDs vermeiden, da beide<br />
Lichtquellen hohe Farbtemperaturen<br />
aufweisen und somit eine hohe circadiane<br />
Effizienz zeigen. Vorzuziehen sind Halogen-<br />
oder Glühlampen (Quellenangabe:<br />
www.lichtbiologie.de).<br />
Elektrosmog<br />
Elektrosmog ist die Umweltverschmut-<br />
durch einen scheinbar harmlosen Radiowecker<br />
oder ein schnurloses Telefon.<br />
Einfluss von Elektrosmog auf den<br />
Körper<br />
Zellen, Gewebe und Organe in unserem<br />
Körper verständigen sich nicht nur über<br />
chemische Botenstoffe, sondern auch über<br />
elektrische Signale. Die Herzspannungskurven,<br />
die als EKG sichtbar werden sowie<br />
die Gehirnspannungskurven, die als EEG<br />
abgeleitet werden, sind bekannte Beispiele.<br />
Wir Menschen sind damit auch elektromagnetische<br />
Wesen. Elektrosmog kann<br />
unter anderem das vegetative und zentrale<br />
Nervensystem, Hormone, Chromosomen<br />
und Zellen beeinflussen und stören. Eine<br />
zu starke und zu lange Elektrosmogbelastung<br />
kann darüber hinaus zu verschiedenen<br />
Krankheiten führen.<br />
Massnahmen:<br />
Grundsätzlich gilt es zu vermeiden,<br />
was vermeidbar ist! Unbenutzte Geräte<br />
und Verlängerungskabel ausstecken, nicht<br />
benötigte Elektrogeräte ausschalten, Abstand<br />
halten zum Schlafplatz. Keine grossen<br />
Elektrogeräte wie Fernseher, Stereoanlagen<br />
oder Computer im Schlafzimmer.<br />
Keine netzbetriebenen Geräte wie Radio-<br />
Abstrahlung des Erdinneren, die durch ein<br />
Erdmagnetfeld, eine Wasserader, Wasserquelle<br />
oder Verwerfungen, Gesteinsbruch,<br />
Gitternetze (Hartmann- und Curry-Gitter,<br />
Benker), Polpunkte, Kraft- und Energielinien,<br />
physikalische Objekte (z. B. Minerale,<br />
Metalle, Pflanzen) verursacht wird.<br />
Wasseradern<br />
Wasseradern sind unterirdische Wasserläufe,<br />
die in verschiedensten Tiefen und<br />
Richtungen zu finden sind. Sie durchziehen<br />
die Erde netzartig. Durch das Fliessen<br />
eines unterirdischen Wasserlaufes entsteht<br />
eine relativ starke Grundreibung an der<br />
Wasseroberfläche. Dies erzeugt eine Energie,<br />
deren Teilchen in verdichteter Form<br />
an die Erdoberfläche gelangen, was mitverantwortlich<br />
sein kann für gesundheitliche<br />
Störungen bei Mensch und Tier. Ausschlaggebend<br />
für die Strahlenintensität ist<br />
die Durchflussdynamik einer Wasserader.<br />
Verwerfungen<br />
Verwerfungen und Gesteinsbrüche<br />
entstehen durch Bewegungen im Untergrund.<br />
Sie bilden Störzonen, die auf alles<br />
Leben geopathogen, d. h. auf die Homöostase<br />
schädlich wirken können. Je tiefer<br />
der Bruch in der Erdrinde ist, desto stärker<br />
U M W E LT B E L A S T U N G T H E M A<br />
9<br />
zung durch technische Felder und Strahlung<br />
wecker, Niedervolt-Halogenlampen und<br />
sind die Erdenergien, die sich bis zur Erd-<br />
und geht von elektrischen Leitungen, Gerä-<br />
Ladegeräte beim Bett oder mindestens mit<br />
oberfläche bündeln.<br />
ten, Sendern, elektrisch geladenen Oberflächen<br />
und magnetisierten Materialien aus.<br />
Durch die Nutzung von Elektrizität ent-<br />
ein bis zwei Meter Abstand zum Kopf. Keine<br />
Basisstationen von schnurlosen Telefonen<br />
im Schlafzimmer.<br />
Strahlen der Verfwerfung<br />
Erdoberfläche<br />
stehen zwangsläufig künstliche elektrische<br />
Bei Beschwerden:<br />
und magnetische Felder. Sie wirken einerseits<br />
von aussen auf uns ein und werden<br />
Untersuchung durch einen Fachmann<br />
gesund-wohnen.ch; sabe-schweiz.ch.<br />
Humus<br />
durch die Hochspannungs-, Oberleitungen<br />
von Bahnlinien, Radio-, Fernseh- oder Mobilfunksender<br />
erzeugt (Bild unten).<br />
Andererseits produzieren wir sie in<br />
Geobiologisch bedingte<br />
Beschwerden und Krankheiten<br />
Die Geobiologie zeigt die Wissenschaft<br />
Sand<br />
Fluss von<br />
geopa-<br />
unserem Wohn- und Arbeitsumfeld selbst.<br />
Unnötige Belastungen entstehen dabei<br />
vom Einfluss der Erde auf das Leben. Diese<br />
Einflüsse können positiver Natur (Kraft-<br />
Schotter<br />
thogenen<br />
Strahlen<br />
durch ungeeignet angeordnete Elektro-<br />
orte) oder auch belastender Natur sein. Sie<br />
(Wasser-<br />
installationen oder im stand-by-Betrieb<br />
werden im Volksmund «Erdstrahlen» ge-<br />
ader, Ver-<br />
laufende Haushaltsgeräte, aber auch z. B.<br />
nannt. Dabei handelt es um eine verstärkte<br />
werfung)<br />
Wohnumfeld<br />
Arbeitsumfeld<br />
Das Erdmagnetfeld<br />
Das magnetische Erdfeld beeinflusst<br />
viele biologische Vorgänge im<br />
menschlichen Körper. Elektrische<br />
Ströme im Erdinneren erzeugen<br />
das Erdmagnetfeld, das andauernd<br />
mehr oder weniger starken<br />
Schwankungen ausgesetzt ist. Auch<br />
Tiere orientieren sich an diesen<br />
Magnetfeldern.<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
U M W E LT B E L A S T U N G T H E M A<br />
GLOBALGITTER<br />
NEUER BETTPLATZ<br />
Bett wurde um 0.8m<br />
nach rechts verschoben<br />
um den Erdstrahlen<br />
am linken Bett<br />
auszuweichen:<br />
• Schlafstörungen<br />
• Darmentzündung<br />
• Psyche, Demenz<br />
Wasserader<br />
Gitternetze<br />
Ähnlich dem Erdmagnetismus, erstrecken<br />
sich Gitternetze über den gesamten<br />
Erdball. Sie stellen Reizzonen dar und<br />
Die Entstehungsprozesse<br />
von Beschwerden/Krankheiten<br />
werden von vielen<br />
Faktoren beeinflusst und<br />
entwickeln sich meist über<br />
einen längeren Zeitraum.<br />
l Atemtrakt, chronischen Bronchitis<br />
(Husten), Hustenreiz<br />
l Lungenkrebs, zwischen der Bestrahlung<br />
des Lungengewebes und dem Auf-<br />
rende Gerüche in Ihren Wohnräumen?<br />
l Sind diese in einem Raum besonders<br />
stark?<br />
l Gibt es Anzeichen für Feuchtigkeits-<br />
können beim Menschen bei Kreuzungen<br />
treten von Lungenkrebs können Jahr-<br />
probleme wie ständig angelaufene<br />
zu einer Belastung führen.<br />
zehnte vergehen (Radon, Bild rechts)<br />
Fensterscheiben im Winter, Verfärbun-<br />
10<br />
Massnahmen:<br />
l Untersuchung durch Fachpersonen<br />
l Mitauslöser MCS-Syndrom (Multiple<br />
Chemical Sensitivity)<br />
gen, Ablösung von Tapeten?<br />
l Gibt es sichtbaren Schimmel?<br />
l keine Abschirmung<br />
l Anämie, Schleimhautreizung, Leber-<br />
l Wie sieht die Lüftungssituation aus?<br />
l Bettplatz verschieben<br />
schäden<br />
l Ist eine erhöhte Staubablagerung vor-<br />
Energetische Symptome beim<br />
Menschen<br />
Verschiedenste Symptome können<br />
l Allergien, Übelkeit, Gewichtsverlust,<br />
Haarausfall, Magenbeschwerden<br />
l Herz-, Kreislaufbeschwerden, Zittern<br />
l Haut, Neurodermitis, Stirn-, Neben-<br />
handen?<br />
l Sind Mobilfunkantennen in der Nähe?<br />
l Haben Sie kabellose Hoch- oder Niederfrequenz-Systeme<br />
wie W-LAN, Hand-<br />
durch die beschriebenen Einflüsse auf-<br />
höhlenentzündungen<br />
frei-Telefone etc.?<br />
treten. Dabei ist zu beachten, dass die<br />
l Gelenkprobleme,<br />
Verspannungen,<br />
l Sind Sie in der Nähe einer Bahnlinie,<br />
Entstehungsprozesse von Beschwerden/<br />
Rheuma, Arthrose<br />
von Hochspannungsleitungen?<br />
Krankheiten von vielen Faktoren beein-<br />
l Immunsystem,<br />
Krebserkrankungen,<br />
l Wie ist Alter/der Zustand der Elektro-<br />
flusst werden und sich meist über einen<br />
Diabetes mellitus (Typ II), Osteoporo-<br />
installation?<br />
längeren Zeitraum entwickeln. Sie entste-<br />
se, Infektanfälligkeit<br />
l Beleuchtungssituation (Sparlampen),<br />
hen aus einem komplexen Zusammenspiel<br />
l Tinnitus ähnliche Beschwerden, Au-<br />
Trinkwasser (Temperatur Warmwas-<br />
zwischen individueller genetischer Prädis-<br />
genschmerzen, nachlassen der Sehkraft<br />
ser, Verkeimung etc.), Erdstrahlen?<br />
position und Umwelteinflüssen wie Ernährung,<br />
Lebensstil, Stress oder Schadstoffen.<br />
Häufig kommen noch Vorerkrankungen<br />
oder Alterserscheinungen hinzu. Die Entstehungsprozesse<br />
der grossen Volkskrankheiten<br />
wie Diabetes, Lungenerkrankungen,<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs,<br />
l Bluthochdruck, nächtliche Schweissausbrüche,<br />
Potenzstörungen, Lernprobleme,<br />
Sterilität<br />
Vorgehen bei gebäudebezogenen<br />
gesundheitlichen Beschwerden<br />
Grundsatz: Ursache für Beschwerden<br />
➜ Einleiten von Therapien, die das Energie-<br />
und Immunsystem stärken sowie die<br />
bestehenden Beschwerden behandeln.<br />
Fazit<br />
l Bei Beschwerden sollte der Standort<br />
auf vorhandene Einflüsse kontrolliert<br />
Alzheimer und Depression sind heute<br />
suchen und entfernen; gefolgt von allen-<br />
werden. Nicht jeder Einfluss hat eine<br />
noch weitgehend unverstanden.<br />
falls ärztlichen Abklärungen.<br />
krank machende Wirkung und wie so<br />
oft kommt es auch hier auf die Dosis<br />
Nachfolgend eine Auswahl der auftretenden<br />
Symptome<br />
Weitere Abklärungen<br />
l Welche Beschwerden treten auf?<br />
an.<br />
l Es sind immer mehrere Einflussfakto-<br />
l Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Mü-<br />
l Wer ist betroffen?<br />
ren, die zu einer Krankheit oder einem<br />
digkeit (Adynamie, CFS)<br />
l Nehmen die Beschwerden während des<br />
Ungleichgewicht führen.<br />
l Erschöpfung, Antriebslosigkeit, de-<br />
Aufenthalts im Gebäude zu und klingen<br />
l Kommt es während Therapien zu Still-<br />
pressive Verstimmung<br />
sie im Freien oder beim Ferienaufent-<br />
ständen oder Rückfällen, kann dies<br />
l Konzentrations-, Gedächtnis-, Wortfin-<br />
halt in anderen Gebäuden wieder ab?<br />
Anzeichen für mögliche Standortbe-<br />
dungsstörungen<br />
l Bestehen bestimmte Krankheiten, wel-<br />
lastungen sein.<br />
l<br />
l hormonelle Beschwerden, Stoffwech-<br />
che mit den Beschwerden in einem Zu-<br />
selstörungen<br />
l Nervensystem, neurologische Störungen,<br />
Schwindel, Nervosität, Unruhezustände<br />
l Kopf-, Muskelschmerzen, Migräne,<br />
Durchfall, Tremor, Ataxie, Krämpfe<br />
sammenhang stehen könnten?<br />
l Gibt es zeitliche Zusammenhänge zwischen<br />
Beschwerden und bestimmten<br />
Ereignissen oder Belastungen?<br />
l Bemerken Sie ungewöhnliche oder stö-<br />
A U T O R<br />
Claudio Paganini<br />
Pro Bautechnik GmbH, 4812 Mühlethal<br />
Tel. 0848 848 849<br />
e-Mail info@probautechnik.ch<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
Energie tanken im Schlaf<br />
Es ist uns allen bekannt, dass wir<br />
uns nach einer Periode mit ungenügendem<br />
oder schlechtem Schlaf<br />
tagsüber nicht erholt und energielos<br />
fühlen. Die Schlafmediziner schreiben<br />
dem Schlaf daher eine wichtige<br />
Rolle für die Gesundheit zu. Die<br />
heutige Gesellschaft lässt jedoch<br />
dem Schlaf immer weniger Raum.<br />
Es wird erwartet, genügend Energie<br />
für einen 24 Stunden-Tag, zu haben.<br />
Über diese Energie verfügen wir jedoch<br />
nur, wenn wir einen qualitativ<br />
und quantitativ guten Schlaf haben.<br />
Im nachfolgenden Artikel wird den<br />
Fragen nachgegangen, was während<br />
dem Schlaf passiert und was für<br />
Konsequenzen ein qualitativ und<br />
quantitativ ungenügender Schlaf im<br />
Alltag zur Folge hat.<br />
Fare il pieno di energia nel sonno<br />
Noi tutti sappiamo che dopo un<br />
periodo in cui dormiamo troppo<br />
poco o male, di giorno ci sentiamo<br />
stanchi e privi di energia. I medici<br />
del sonno sostengono che è molto<br />
importante dormire bene. Tuttavia<br />
la società di oggi concede sempre<br />
meno spazio al sonno. L’ideale<br />
sarebbe avere sufficiente energia<br />
per un giorno di 24 ore. Ma disponiamo<br />
di questa energia soltanto<br />
quando dormiamo bene dal profilo<br />
qualitativo e quantitativo. Nel<br />
seguente articolo si affrontano le<br />
domande su cosa succede mentre<br />
si dorme e quali sono le conseguenze<br />
nella quotidianità di un<br />
sonno insufficiente dal punto di<br />
vista qualitativo e quantitativo.<br />
◗ Dr. phil. Eva Birrer Strassfeld<br />
Der Schlaf wird als ein periodisch auftretender<br />
Zustand körperlicher Ruhe mit<br />
einem eingeschränkten Bewusstsein und<br />
verminderter Reaktionsbereitschaft auf<br />
innere und externe Reize definiert. Die<br />
zyklische Abfolge zwischen Wachen und<br />
Schlafen wird durch mehrere Mechanismen<br />
reguliert. Ersterer ist die Homöostase,<br />
der den Zustand des Schlafdruckes<br />
beschreibt (Abb. 1). Dieser wird von den<br />
vergangenen Schlaf- und Wachphasen bestimmt,<br />
denn mit der Dauer der Wachperiode<br />
steigt der Schlafdruck, hingegen reduziert<br />
zu viel Schlaf den Schlafdruck.<br />
Abb. 1. Homöostatischer Prozess<br />
Ein weiterer regulierender Prozess ist<br />
der so genannte zirkadiane Rhythmus<br />
(oder biologische Uhr, Abb. 2). Er umfasst<br />
eine Zeitspanne von ein wenig länger als<br />
24 Stunden und wird vor allem durch die<br />
innere Uhr bestimmt und durch das Tageslicht<br />
auf 24 Stunden synchronisiert.<br />
Die meisten Körperfunktionen unterliegen<br />
diesem 24 Stunden-Rhythmus.<br />
Abb. 2. Zirkadianer Prozess<br />
Die Schlaf-Wach-Regulation erfolgt in<br />
1. Linie über die Hirnstruktur Nucleus Suprachiasmaticus<br />
(SCN) im Hypothalamus,<br />
ein innerer Zeitgeber (Uhrengene), der im<br />
Wachzustand feuert und im Schlaf gedrosselt<br />
ist. Er steuert eine Vielzahl biologischer<br />
Rhythmen und Körperfunktionen u.<br />
a. die Körpertemperatur, Cortisolausschüttung,<br />
Herzfrequenz und den Blutdruck.<br />
Eine weitere wichtige Hirnstruktur ist<br />
die Epiphyse. Das Licht gelangt vom Auge<br />
über den Hypothalamus (Abb. 3)zur Epiphyse,<br />
wo das Hormon Melatonin in der Nacht<br />
ausgeschüttet und bei Licht unterdrückt<br />
wird. Die Melatoninsekretion moduliert<br />
also den inneren Zeitgeber, indem sie Tag-<br />
Nacht-Informationen an SCN signalisiert.<br />
Abb. 3. Epiphyse<br />
Licht<br />
SCN<br />
Hypophyse<br />
Medulla<br />
Hypthotalamus<br />
Ein dritter Mechanismus, der ultradiane<br />
Prozess bestimmt während des<br />
Schlafens die Abfolge zwischen den verschiedenen<br />
Schlafstadien, die sich in so<br />
genannten Zyklen (4 bis 5 Mal in der<br />
Nacht) wiederholen und zwar alle 90 bis<br />
120 Min. Dabei unterscheidet man Stadium<br />
1 (Einschlafphase), Stadium 2 (Hauptschlaf),<br />
den Stadien 3, und 4 (Tiefschlaf)<br />
und dem REM-Schlaf (Rapid Eye Movement).<br />
Ein Schlafprofil eines gesunden<br />
jungen Menschen ist in der unterstehenden<br />
Abb. 4 dargestellt.<br />
Abb. 4. Schlafprofil<br />
Epiphyse<br />
S C H L A F F O R S C H U N G T H E M A<br />
11<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
S C H L A F F O R S C H U N G T H E M A<br />
Physiologische Veränderungen<br />
während des Schlafes<br />
Während des Schlafes sind eine geringe<br />
motorische Aktivität und eine noch geringere<br />
Sensitivität gegenüber der Umwelt<br />
vorhanden (Abb. 5). Die Aktivität des sympatischen<br />
Nervensystems, welches für die<br />
Körperreaktion auf Gefahr und Stresssituationen<br />
verantwortlich ist, nimmt während<br />
des Schlafes ab. Dafür steigt der Parasympathikustonus,<br />
denn er sorgt für Entspannung<br />
und dient der Regeneration. Diese<br />
Veränderungen haben zur Folge, dass die<br />
Herzfrequenz sinkt und wir langsamer atmen.<br />
Mit zunehmendem Tiefschlaf sinkt der<br />
der Entwicklung des Hirns sowie in der<br />
Verfestigung von Gedächtnisinhalten und<br />
Erlerntem übernimmt.<br />
Schlafstörungen<br />
Wie gross der Zusammenhang zwischen<br />
Schlaf und Energie wirklich ist, wird<br />
vor allem durch die Folgen eines gestörten<br />
Schlafes bewusst. Der Diagnoseschlüssel<br />
für Schlafstörungen (ICSD-2) unterscheidet<br />
über 80 verschiedene Schlafstörungen<br />
und unterteilt die Schlafstörungen grob<br />
in folgende Hauptgruppen: Insomnien,<br />
schlafbezogene Atmungsstörungen, Hypersomnien<br />
zentralnervösen Ursprungs,<br />
körperliche Beschwerden wie Schmerzen<br />
genannt werden. Weitere Ursachen können<br />
Angst, Lärm oder Ärger sein.<br />
Die häufigste Art der Insomnie ist die<br />
so genannte psychophysiologische Insomnie.<br />
Oft werden die Ein- und Durchschlafstörungen<br />
durch ein bestimmtes Ereignis<br />
ausgelöst, beispielsweise eine stressreiche<br />
Periode, verselbständigen sich daraufhin<br />
und bleiben auch nach Bewältigung der<br />
Stressoren bestehen. Die Schlafprobleme<br />
können sich aber auch schleichend über<br />
eine längere Zeitspanne hin entwickeln,<br />
ohne dass ein bestimmter Auslöser auszumachen<br />
wäre. Es wird deshalb von erlern-<br />
systemisch-arterielle Blutdruck ebenfalls.<br />
zirkadiane Rhythmusstörungen, Parasom-<br />
tem/konditioniertem,<br />
Schlafhinderndem<br />
Auch die Körpertemperatur schwankt<br />
nien, schlafbezogene Bewegungsstörun-<br />
Verhalten gesprochen (Abb. 7).<br />
12<br />
über 24 Stunden um bis zu 1° C. Unsere<br />
maximale Temperatur wird direkt vor dem<br />
gen und andere Schlafstörungen. In diesem<br />
Artikel wird auf die drei häufigsten<br />
Eine psychophysiologische Insomnie<br />
sollte nur vorübergehend medikamentös<br />
Zubettgehen erreicht und sinkt<br />
Störungen, Insomnie, schlafbezogene At-<br />
behandelt werden, da es keine kausale<br />
während der Nacht ab bis zu<br />
mungsstörungen und schlafbezogene Be-<br />
Therapie darstellt. Die kognitive Verhal-<br />
ihrem Minimum in den frühen<br />
wegungsstörungen eingegangen.<br />
tenstherapie hingegen hat sich bei Insom-<br />
Morgenstunden.<br />
Das Hormonsystem unterliegt<br />
ebenfalls dem zirkadianen<br />
Insomnien (Schlaflosigkeit)<br />
Typischerweise ist eine Insomnie ent-<br />
nien nichtorganischen Ursprungs als sehr<br />
effizient erwiesen. Das Ziel dieser Therapie<br />
ist, schlafstörende Verhaltens- und<br />
Rhythmus. Die Ausschüttung<br />
weder durch eine erhöhte Einschlaflatenz,<br />
Denkensmuster zu durchbrechen und die<br />
des Wachstumshormones oder<br />
Durchschlafstörungen und/oder Erwachen<br />
Schlafhygiene zu optimieren. Tritt eine In-<br />
Cortisol variieren in der Nacht.<br />
in den frühen Morgenstunden gekenn-<br />
somnie als Begleiterscheinung auf, muss<br />
Während die Freisetzung des<br />
zeichnet. Am nächsten Morgen/Tag fühlen<br />
zuerst die Grundursache behandelt wer-<br />
Wachstumshormons durch den<br />
sich die Patienten nicht erholt und ener-<br />
den.<br />
Tiefschlaf gefördert wird, sinkt<br />
die Cortisolausschüttung bei<br />
Schlafbeginn und steigt erst mit<br />
gielos, oft fällt es den Patienten schwer,<br />
normale Alltagstätigkeiten zu bewältigen.<br />
Langfristig sind auch Beeinträchtigungen<br />
Apnoe (Atemstillstand)<br />
Auch schlafbezogene Atemstörungen<br />
abnehmendem<br />
Tiefschlafanteil<br />
der psychischen Befindlichkeit festzustel-<br />
beeinträchtigen die Schlafqualität. Zwi-<br />
wieder. Die Konzentration des<br />
len, wobei sich die betroffenen Personen<br />
schen 2 und 5 Prozent der Bevölkerung<br />
appetithemmenden<br />
Hormones<br />
matt, gereizt und erschöpft fühlen. Rund<br />
leiden an den typischen Beschwerden.<br />
nimmt während dem Schlaf<br />
30 bis 50 Prozent der Bevölkerung (Abb. 6)<br />
Im Schlaf erschlafft die Skelettmusku-<br />
ebenfalls zu.<br />
klagen über solche Symptome, während sie<br />
latur jedes Menschen, mitunter auch die<br />
Abb. 5.<br />
Funktion des Schlafes<br />
Trotz der zahlreichen Untersuchungen<br />
nach den Diagnosekriterien bei ca. 6 Prozent<br />
der Bevölkerung gestellt werden kann.<br />
Eine Insomnieerkrankung kann ver-<br />
Rachenmuskulatur, was eine Verengung<br />
der oberen Atemwege zur Folge hat. Bei<br />
Apnoeikern verschliesst sich der Rachen<br />
über die Funktion des Schlafes ist noch<br />
schiedene Ursachen haben. Am häufigsten<br />
sogar ganz, dabei gelangt weder Luft in<br />
nicht die allumfassende Wichtigkeit des<br />
können Stress, nächtliches Grübeln sowie<br />
die Lunge noch kommt sie aus der Lunge,<br />
Schlafs vollständig erforscht. Es können<br />
es kommt zum Atemstillstand. Atemaus-<br />
jedoch verschiedene Hypothesen aufgelis-<br />
setzer länger als 10 Sekunden, werden als<br />
tet werden. Am evidentesten erscheint die<br />
Apnoe bezeichnet. Nicht selten werden bei<br />
Erholungsfunktion. Dabei ist nicht nur von<br />
Patienten mit Apnoen Atemaussetzer von<br />
körperlicher sondern auch von geistiger<br />
bis zu 60 Sekunden beobachtet. Während<br />
und psychischer Erholung die Rede. Eine<br />
des Atemstillstandes kann der Sauerstoff-<br />
weitere Hypothese ist die Funktion des<br />
gehalt im Blut um ca. 10 bis 15 Prozent<br />
Energiesparens. Diese Hypothese beruht<br />
absinken und der Kohlendioxidgehalt des<br />
auf dem verminderten Energieverbrauch<br />
Blutes um 20 Prozent zunehmen. Der Sau-<br />
von ca. 10 Prozent sowie der geringeren<br />
erstoffmangel, die hohe Kohlendioxidkon-<br />
Körpertemperatur in der Nacht. Der Schlaf<br />
Abb. 6. Frauen leiden 2 bis 4 Mal häufiger an<br />
zentration und die starke Atemanstren-<br />
ist ebenfalls für die Stoffwechselregulati-<br />
Insomnie als Männer. Ebenfalls klagen ältere<br />
gung lösen eine zentrale Weckreaktion aus<br />
on notwendig. Die Forscher gehen zudem<br />
Personen häufiger über Insomnie als jüngere<br />
(Sympatikusaktivierung), was wiederum<br />
davon aus, dass der Schlaf eine Rolle in<br />
Personen.<br />
zu einer kurzen Herzfrequenzsteigerung<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
Abb. 7.<br />
führt und darauf folgender (für nur einige<br />
Sekunden) Hyperventilation infolge der<br />
Muskelanspannung. Danach schläft der<br />
Patient wieder bis zur nächsten Apnoe.<br />
Dieser Vorgang kann sich alle paar Minuten<br />
wiederholen und zu Herz-/Kreislaufbelastungen<br />
führen. Der Schläfer bemerkt<br />
meist diese Apnoen nicht.<br />
Etwa 60 Prozent aller Patienten sind<br />
übergewichtig. Bei diesen Patienten drückt<br />
das Fettgewebe des Nackens von aussen<br />
auf den Rachen. Anomalien im Unter- und<br />
Oberkiefer, grosse Rachenmandeln, Alkoholkonsum<br />
und Rauchen können Apnoen<br />
begünstigen.<br />
«Aktivierung<br />
Hyperarousel»<br />
• emotional<br />
• kognitiv<br />
• physiologisch<br />
• motorisch<br />
Der Schlaf ist für Patienten mit Apnoen<br />
nicht erholsam, sie fühlen sich müde,<br />
oftmals sogar schläfrig trotz ausreichendem<br />
Schlaf und leiden unter Konzentrationsstörungen.<br />
Zusätzlich leiden die<br />
betroffenen Personen häufiger an Herzrhythmusstörungen,<br />
Schlaganfällen, Herzkranzgefässverengung<br />
und Bluthochdruck<br />
als gesunde Schläfer.<br />
Am häufigsten wird mit den betroffenen<br />
Patienten eine Überdruckbeatmung<br />
durchgeführt, dazu gehören ein Kompressor,<br />
ein Schlauch und eine Maske. Das so<br />
genannte CPAP-Gerät (= kontimuierlicher,<br />
konstanter Luftdruck) erzeugt einen<br />
Überdruck, welcher durch den Schlauch<br />
und die Maske weitergeleitet und auf die<br />
Atemwege übertragen wird. Durch den<br />
Überdruck werden die oberen Atemwege<br />
offen gehalten, eine regelmässige Atmung<br />
wird somit ermöglicht.<br />
Restless-Legs-Syndrom<br />
Bewegungsstörungen im Schlaf können<br />
ebenfalls eine negative Auswirkung<br />
auf das Energieniveau eines Menschen haben.<br />
In den meisten Fällen zeichnen sich<br />
die Bewegungsstörungen durch einfache<br />
und stereotype Bewegungen während des<br />
Schlafbehindernde<br />
Kognotionen<br />
• Ärger über Schlaflosigkeit<br />
• grübeln über Konsequenzen<br />
• unrealistische Erwartungen<br />
• Missattribution<br />
Insomnie<br />
Schlafs aus (so genannte periodische Beinbewegungen).<br />
Das Restless-Legs-Syndrom<br />
(RLS) oder auch Syndrom der unruhigen<br />
Beine ist eine der häufigsten Bewegungsstörungen,<br />
das insbesondere zu Einschlafstörungen<br />
führt. Die Patienten verspüren<br />
Missempfindungen in den Beinen mit Bewegungsdrang<br />
gegen Abend in Ruhe, bei<br />
80 Prozent der Betroffenen sind periodische<br />
Beinbewegungen zu beobachten.<br />
Ursachen sind u. a. genetische Faktoren,<br />
Eisenmangel, Medikamente etc. und<br />
daraus folgende Störungen des Dopaminhaushaltes.<br />
Die betroffenen Patienten<br />
leiden unter Tagesschläfrigkeit bzw. Tagesmüdigkeit,<br />
wobei die Lebensqualität<br />
ebenfalls stark beeinträchtigt sein kann.<br />
Vorwiegend wird RLS medikamentös mit L-<br />
Dopa und Dopamin-Agonisten behandelt.<br />
Schlussfolgerung<br />
Anhand der besprochenen Schlafstörungen<br />
wird offensichtlich, wie wichtig<br />
ein qualitativ und quantitativ guter Schlaf<br />
für jedermann tägliches Energieniveau ist.<br />
Ob Insomnie, schlafbezogene Atemstörungen,<br />
nächtliche Bewegungsstörungen oder<br />
andere Schlafstörungen, alle beeinträchtigen<br />
das Wohlbefinden des Menschen und<br />
führen zu Energiemangel. Es ist deshalb<br />
umso wichtiger, schlechte Schlafhygiene<br />
zu vermeiden und einen gesunden Schlaf,<br />
so gut es geht zu ermöglichen.<br />
A U T O R I N<br />
Dysfunktionale<br />
Schlafgewohnheiten<br />
• lange Bettzeit<br />
• unregelmässiger<br />
Schlaf-Wach-Rhythmus<br />
Konsequenzen<br />
• schlafinkompatible<br />
Verhaltensweisen<br />
• Müdigkeit, Erschöpfung<br />
• Stimmungsbeeinträchtigung<br />
• Einbussen in Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit<br />
• verringerte Lebensqualität<br />
A U S B L I C K K U R S<br />
Schlafstörungen:<br />
Ursachen und ihre Behandlung<br />
Dienstag, 17. Januar 2012<br />
Dr. phil. Eva Birrer Strassfeld<br />
Leitende Psychologin Klinik für<br />
Schlafmedizin<br />
St. Anna-Strasse 32<br />
6006 Luzern<br />
www.ksm.ch<br />
l<br />
S C H L A F H Y G I E N E<br />
Einige Tipps für gute<br />
Schlafhygiene<br />
1. Nach dem Mittagessen keine koffeinhaltigen<br />
Getränke (Kaffee, Schwarztee,<br />
Cola) mehr trinken. Koffein hat stimulierende<br />
Wirkung und kann somit den<br />
Schlaf beeinträchtigen.<br />
2. Vermeiden von Alkohol. Alkohol<br />
keinesfalls als Schlafmittel einsetzen.<br />
Alkohol kann das Einschlafen zwar<br />
beschleunigen, unterdrückt aber Tiefund<br />
REM-Schlaf. Nach Alkoholgenuss<br />
wird der Schlaf gegen Morgen oftmals<br />
oberflächlich und durch Wachperioden<br />
unterbrochen.<br />
3. Verzicht auf Appetitzügler! Diese können<br />
das Nervensystem stimulieren und<br />
somit den Schlaf stören.<br />
4. Keine schweren Mahlzeiten am Abend!<br />
Durch erhöhte Magen- und Darmtätigkeiten<br />
kann der Schlaf unruhiger und<br />
oberflächlicher werden.<br />
5. Regelmässige körperliche Aktivität!<br />
Diese wirkt sich günstig auf den Schlaf<br />
aus (erhöhte Tiefschlafanteile). Jedoch<br />
keine extreme körperliche Aktivität in<br />
den Abendstunden, da dadurch die<br />
Körpertemperatur wieder ansteigt, was<br />
das Einschlafen beeinträchtigt.<br />
6. Allmähliche Verringerung geistiger und<br />
körperlicher Anstrengung vor dem<br />
Zubettgehen: Keine anstrengenden<br />
körperlichen oder geistigen Tätigkeiten<br />
direkt vor dem Schlafengehen, sondern<br />
den Tag ruhig ausklingen lassen.<br />
7. Ein persönliches Einschlafritual kann<br />
den Schlaf fördern! z. B. ein regelmässiger<br />
Spaziergang vor dem Zubettgehen,<br />
Entspannungsmusik o. ä.<br />
8. Das Schlafzimmer sollte eine angenehme<br />
Atmosphäre haben; richtige<br />
Temperatur, gut verdunkelbar, keine<br />
Lärmquellen.<br />
9. In der Nacht nicht auf den Wecker oder<br />
die Uhr schauen! Das häufige Kontrollieren<br />
der Zeit in der Nacht kann eine<br />
Schlafstörung konditionieren. Durch das<br />
Wegdrehen des Weckers aus dem Gesichtsfeld<br />
sollen Gewöhnungsprozesse<br />
und sich selbst erfüllende Prophezeiungen<br />
sowie erhöhter Leistungsdruck<br />
durchbrochen werden, um die Gelassenheit<br />
in der Nacht zu fördern.<br />
Quelle: Blatt Schlafhygiene, KSM, Luzern<br />
S C H L A F F O R S C H U N G T H E M A<br />
13<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
T H E R A P I E R E S I S T E N Z T H E M A<br />
14<br />
Therapieresistenz:<br />
Ursachenabklärung<br />
mit<br />
viel<br />
Zeit<br />
und<br />
Geduld<br />
Psychotherapie wirkt nicht immer.<br />
Dafür kann es viele Ursachen geben.<br />
Diese zu ermitteln, ist meist schwierig.<br />
Das Phänomen bedarf einer<br />
intensiveren Erforschung.<br />
Resistenza alla terapia: il chiarimento<br />
delle cause richiede molto<br />
tempo e pazienza<br />
La psicoterapia non è sempre<br />
efficace. Le cause possono essere<br />
molteplici e spesso sono difficili da<br />
individuare. Il fenomeno richiede<br />
una ricerca più approfondita.<br />
◗ Prof. Dr. med. Max Schmauss und<br />
PD Dr. med. Thomas Messer<br />
Psychotherapie, allein oder kombiniert<br />
mit Pharmakotherapie, ist ein anerkannt<br />
wirksames Heilverfahren bei psychischpsychiatrischen<br />
Erkrankungen. Allerdings<br />
wirkt sie nicht immer. Bis zu einem Drittel<br />
der Patienten sprechen auf Psychotherapie<br />
nicht an, selbst wenn anerkannte Therapieverfahren<br />
angewandt werden. Dies hat<br />
nicht nur Leid und Hoffnungslosigkeit<br />
seitens der Patienten, sondern auch Versagensgefühle<br />
und Frustration seitens der<br />
Behandler sowie hohe Belastungen des<br />
Gesundheitssystems zur Folge. Es liegt<br />
daher im Interesse aller, die Ursachen für<br />
«Therapieresistenz» zu ermitteln und adäquate<br />
Strategien zu ihrer Reduzierung<br />
einzusetzen. Zur Ursachenermittlung bedarf<br />
es eines relativ aufwendigen Vorgehens,<br />
das hier am Beispiel der Erkrankung<br />
«Depression» vorgestellt wird.<br />
Zunächst gilt es, die Therapieresistenz<br />
festzustellen. Hierzu liegen unterschiedliche<br />
und uneinheitliche Auffassungen und<br />
Definitionen vor. Im Fall der Depression,<br />
die in der Regel mit Psychotherapie und<br />
Pharmakotherapie behandelt wird, gibt es<br />
(mindestens) zwei Definitionen. Die erste<br />
bezieht sich auf den Erfolg der Pharmakotherapie.<br />
«Nach der gebräuchlichsten<br />
Definition spricht man dann von Therapieresistenz,<br />
wenn depressive Syndrome<br />
bei Behandlung mit mindestens zwei Antidepressiva<br />
mit unterschiedlichem Wirkschwerpunkt<br />
in adäquater Dosierung über<br />
eine Dauer von jeweils mindestens vier<br />
Wochen unbeeinflusst bleiben», sagen die<br />
Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Prof. Dr. med. Max Schmauss und<br />
Privatdozent Dr. med. Thomas Messer<br />
vom Bezirkskrankenhaus Augsburg.<br />
Die zweite bezieht sich auf den Erfolg<br />
der Psychotherapie. Er wird mit Hilfe<br />
entsprechender Instrumente und Skalen<br />
ermittelt, die Auskunft über Veränderungen<br />
der Symptombelastung im Verlauf einer<br />
Therapie geben. Bei der Depression<br />
und anderen psychischen Erkrankungen<br />
wird pauschal von Therapieresistenz gesprochen,<br />
wenn die Symptombelastung<br />
innerhalb eines angemessenen Zeitraums<br />
(mindestens acht bis zwölf Wochen)<br />
nicht um 50 bis 70 Prozent zurückgegangen<br />
ist.<br />
Die Definition kann jedoch auch abgestuft<br />
erfolgen: Als Therapieresistenz<br />
(Non Response) wird üblicherweise eine<br />
25-prozentige Besserung oder weniger,<br />
als partielle Therapieresistenz (Response)<br />
eine zwischen 26 und 49 Prozent liegende<br />
Besserung und als Ansprechen auf die<br />
Behandlung (Response) eine mindestens<br />
50-prozentige Besserung oder mehr festgelegt.<br />
Verschiedene Ursachen abklären<br />
Die Ursachen für eine Therapieresistenz<br />
können in verschiedenen Bereichen<br />
liegen, die möglicherweise miteinander<br />
interagieren. Zudem ist davon auszugehen,<br />
dass für eine Therapieresistenz in<br />
der Regel mehrere Ursachen zugleich verantwortlich<br />
sind. Zu den Ursachen, die<br />
abgeklärt werden müssen, zählen unter<br />
anderem:<br />
l Fehldiagnose: Möglicherweise handelt<br />
es sich nicht um eine Depression,<br />
sondern um Symptome schizoaffektiver<br />
oder schizophrener Erkrankungen.<br />
Es ist auch möglich, dass die Diagnose<br />
nicht ausreichend differenziert oder<br />
nicht in ihrer Interaktion mit anderen<br />
Faktoren gesehen wurde. So können<br />
Depressionen verschiedene Unterformen<br />
aufweisen und infolge anderer<br />
psychischer und körperlicher Erkrankungen,<br />
Stoffwechselvarianten oder<br />
als Wechsel- oder Nebenwirkung von<br />
pharmakologischen Behandlungen<br />
auftreten.<br />
l Komorbidität: Eine Depression kann<br />
mit psychischen und körperlichen<br />
Erkrankungen einhergehen, die den<br />
Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.<br />
Häufige komorbide psychische<br />
Störungen sind zum Beispiel Alkohol-/<br />
Substanzmissbrauch, Persönlichkeits-<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
«Eigentlich<br />
gibt es nichts<br />
Interessanteres<br />
als andere Menschen,<br />
man kann sie nie<br />
genug studieren.»<br />
Bild und Zitat:<br />
Vincent van Gogh<br />
(1853 – 1890)<br />
und Panikstörungen, häufige komorbide<br />
körperliche Erkrankungen sind<br />
beispielsweise Diabetes mellitus, koronare<br />
Herzkrankheiten, maligne Erkrankungen<br />
und chronische Schmerzen.<br />
l Inadäquate Behandlung: Eine antidepressive<br />
Therapie kann sich unter<br />
anderem aufgrund einer zu kurzen<br />
Behandlungsdauer, einer zu niedrigen<br />
Medikamentendosierung, einer Abweichung<br />
von den Behandlungsleitlinien,<br />
eines evidenzbasierten Verfahrens, das<br />
nur unvollständig oder zu wenig intensiv<br />
verwendet wurde oder aufgrund<br />
des Verzichts auf ein evidenzbasiertes<br />
Verfahren als wirkungslos erweisen.<br />
l Patientenverhalten und therapeutische<br />
Beziehung: Als ungünstig für<br />
den Therapieerfolg sind mangelnde<br />
Compliance des Patienten und<br />
ein angespanntes, problematisches<br />
Arbeitsbündnis zu werten. Auch<br />
Patientenmerkmale wie Persönlichkeitsstörungen<br />
und bestimmte Charaktereigenschaften<br />
(z. B. Neurotizismus),<br />
dysfunktionale Beziehungs- und<br />
Kommunikationsmuster, mangelnde<br />
soziale Unterstützung, schlechte<br />
psychosoziale Einbindung, negative<br />
Lebensereignisse, mangelnde Veränderungsmotivation,<br />
Reaktanz, sekundärer<br />
Krankheitsgewinn, Vorurteile<br />
gegenüber Psychotherapie, enttäuschte<br />
Erwartungen, Frustration und ein<br />
krankheitsförderliches Umfeld mindern<br />
die Heilungschancen.<br />
l Krankheitscharakteristika: Chronifizierung,<br />
schwere Ausprägung, früher<br />
Krankheitsbeginn, weitere Betroffene<br />
in der Familie, hohe Funktionalität der<br />
Symptome und mangelnde Verhaltensalternativen<br />
tragen zur Therapieresistenz<br />
bei.<br />
Wirksame Behandlungsstrategien<br />
Zur Abklärung und Beseitigung der<br />
möglichen Ursachen sollte immer mehrgleisig<br />
vorgegangen werden. Als pharmakologische<br />
Behandlungsstrategien bei einer<br />
Depression eignen sich beispielsweise<br />
die Hochdosierung von Antidepressiva,<br />
der Wechsel zu einem neuen Antidepressivum<br />
der gleichen oder einer anderen<br />
Klasse sowie Kombinations- und Augmentationstherapien<br />
(Antidepressiva in Kombination<br />
mit einem zweiten Antidepressivum<br />
beziehungsweise mit einem anderen<br />
Medikament, zum Beispiel Schilddrüsenhormone,<br />
Lithium, Antipsychotika, Stimulanzien,<br />
Östrogene, Benzodiazepine).<br />
Letztere dienen dazu, den Effekt eines<br />
Antidepressivums durch Kombination mit<br />
einem zweiten Medikament zu steigern.<br />
Gute Erfolge konnten ausserdem mit<br />
nicht-pharmakologischen Verfahren erzielt<br />
werden, bei denen beispielsweise bestimmte<br />
Nerven und Gehirnbereiche elektrisch<br />
stimuliert werden. Zu ihnen zählen<br />
unter anderem Elektrokrampftherapie,<br />
transcranielle Magnetstimulation, Vagusnervstimulation<br />
und tiefe Hirnstimulation.<br />
Darüber hinaus wirken Schlafentzugsbehandlung<br />
und Lichttherapie depressivitätsreduzierend.<br />
Es ist jedoch zu berücksichtigen,<br />
dass sämtliche Massnahmen und<br />
Strategien ebenfalls Wechsel- und Nebenwirkungen<br />
haben und daher eigenständig<br />
zur Therapieresistenz beitragen können.<br />
E-Smog<br />
Geopathie<br />
Umweltgifte<br />
Allergene<br />
Chronische Stressreaktionen<br />
Energiedefizit<br />
(Chronische)<br />
Organerkrankung<br />
D E P R E S S I O N<br />
Wirksame und spezielle Psychotherapieverfahren<br />
zur Behandlung<br />
der Depression<br />
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT):<br />
Ein Ziel besteht in der Erkennung und<br />
Beeinflussung dysfunktionaler Kognitionen<br />
und Einstellungen, die Depressionen mitbedingen.<br />
Die Therapie beinhaltet unter<br />
anderem Psychoedukation, Selbstbeobachtung,<br />
Problemanalyse, kognitive Techniken,<br />
Aktivierung und Rückfallprophylaxe.<br />
Interpersonelle Psychotherapie (IPT):<br />
Sie basiert auf verschiedenen psychotherapeutischen<br />
Ansätzen und geht davon<br />
aus, dass sich eine Depression in einem<br />
interpersonellen und psychosozialen<br />
Kontext entwickelt. Dementsprechend wird<br />
in der Therapie vorrangig an ungünstigen<br />
Kommunikations- und Beziehungsmustern<br />
gearbeitet.<br />
Cognitive Behavioral Analysis System of<br />
Psychotherapy (CBASP):<br />
Mit dieser Kurzzeittherapie werden Patienten<br />
in die Lage versetzt, die Konsequenzen<br />
ihres Verhaltens zu erkennen<br />
und Problemlösungsstrategien zu erlernen.<br />
Dabei helfen unter anderem Techniken<br />
wie Situationsanalyse, Verhaltenstraining<br />
und interpersonelle Strategien.<br />
Es sollte ein Behandlungsziel<br />
sein, Patienten dabei zu helfen,<br />
sich darauf einzustellen, mit der<br />
Krankheit leben zu lernen und<br />
trotz allem eine befriedigende<br />
Lebensqualität zu erreichen.<br />
Psychische / seelische<br />
Belastungen<br />
T H E R A P I E R E S I S T E N Z T H E M A<br />
15<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
T H E R A P I E R E S I S T E N Z T H E M A<br />
16<br />
Die psychotherapeutische Behandlungsstrategie<br />
sieht den Einsatz nachgewiesen<br />
wirksamer und teilweise speziell<br />
für chronische Depressionen entwickelter<br />
Verfahren vor. Hierzu zählen beispielsweise<br />
die kognitive Verhaltenstherapie,<br />
die interpersonelle Psychotherapie und<br />
das Cognitive Behavioral Analysis System<br />
of Psychotherapy. Bei ausgeprägter<br />
Therapieresistenz ist eine intensive stationäre<br />
Psychotherapie mit ergänzender störungsorientierter<br />
Behandlung komorbider<br />
Störungen sinnvollen und teilstationären<br />
oder ambulanten Therapieangeboten vorzuziehen.<br />
Neben spezifischen Therapieverfahren<br />
sollten zugleich unspezifische<br />
Verfahren eingesetzt werden, zum Beispiel<br />
motivierende Gesprächsführung. Mit ihrer<br />
Hilfe wird versucht, dem Patienten Widersprüche<br />
zwischen seinem momentanen,<br />
schädigenden Verhalten und seinen Zielen<br />
aufzuzeigen und ihn auf diese Weise zu<br />
einer konstruktiven Verhaltensänderung<br />
zu bewegen.<br />
Darüber hinaus kann es sich lohnen,<br />
dem Widerstand, der Persönlichkeitsstruktur<br />
und den Motiven eines Patienten auf<br />
den Grund zu gehen, seine Motivation<br />
und Compliance durch Information und<br />
Aufklärung zu erhöhen, die therapeutische<br />
Beziehung und die psychosoziale<br />
Einbindung des Patienten zu verbessern,<br />
seine Selbstheilungskräfte und Ressourcen<br />
zu fördern sowie Angehörige und Bezugspersonen<br />
in die Behandlung miteinzubeziehen.<br />
Mit der Krankheit leben lernen<br />
Trotz aller Bemühungen ist bei vielen<br />
psychischen Erkrankungen eher selten<br />
mit einer vollständigen und anhaltenden<br />
Heilung zu rechnen. Vor allem bei stark<br />
beeinträchtigten Patienten kommt es<br />
höchstens zu einer partiellen Besserung,<br />
so dass sie ihr Leben lang mal mehr, mal<br />
weniger unter ihren Symptomen zu leiden<br />
haben. Es sollte daher ein Behandlungsziel<br />
sein, Patienten dabei zu helfen, sich<br />
darauf einzustellen, mit der Krankheit<br />
leben zu lernen und trotz allem eine befriedigende<br />
Lebensqualität zu erreichen.<br />
Zu berücksichtigen ist zudem, dass es<br />
sehr viele Ursachen für Therapieresistenz<br />
geben kann, die wiederum bei jedem Patienten<br />
individuell gelagert sein können.<br />
Die Ursachenabklärung kann daher einer<br />
Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen<br />
gleichen und sehr viel Zeitaufwand und<br />
Geduld erforderlich machen. Darüber hinaus<br />
bedarf es einer weiteren und intensiveren<br />
Erforschung des Phänomens, denn<br />
bisher existieren nur wenige Erkenntnisse<br />
zur Therapieresistenz bei verschiedenen<br />
psychisch-psychiatrischen Erkrankungen<br />
und demzufolge auch keine evaluierten,<br />
spezifischen Therapiemanuale. l<br />
Hinweis: Erstpublikation aerzteblatt.de, <strong>Ausgabe</strong><br />
<strong>Dezember</strong> 2010<br />
A U T O R E N<br />
Prof. Dr. med. Max Schmauss<br />
PD Dr. med. Thomas Messer<br />
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Gehirndoping & Brainbooster<br />
Jeder hat es schon erlebt, das<br />
Gedächtnis lässt einen im Stich.<br />
Ob es sich dabei um einen wichtigen<br />
Termin handelte oder um den<br />
Geburtstag eines guten Freundes,<br />
ein schlechtes Gedächtnis macht<br />
Ärger und beeinträchtigt den Alltag.<br />
Schlimmer wird es noch, wenn<br />
Prüfungen anstehen: wochenlanges,<br />
mühsames Büffeln, um dann mit<br />
Müh und Not die Prüfung zu bestehen.<br />
Wäre es da nicht schön,<br />
wenn man nur eine Pille schlucken<br />
müsste, um den Gedächtnis-Turbo<br />
für die grauen Zellen anzuwerfen.<br />
Doping cerebrale e brain booster<br />
A ognuno è già capitato di dimenticare<br />
qualcosa: un appuntamento<br />
importante oppure il compleanno<br />
di un buon amico. Una cattiva<br />
memoria procura delle seccature e<br />
pregiudica la vita di tutti i giorni.<br />
Ancora peggio se sono previsti degli<br />
esami: sgobbare per settimane<br />
per superare l’esame con grande<br />
fatica. Sarebbe bello se bastasse<br />
ingoiare una pastiglia per nutrire<br />
le cellule grigie e accelerare la<br />
memoria.<br />
Die wahrscheinlich wirksamste Pille, die ich für die<br />
Probleme Ihres Kindes empfehlen kann, ist Ritalin.<br />
Mami! Papi sagte mir, wenn<br />
ein Mann mir Drogen geben<br />
will, soll ich «Nein» sagen!<br />
Maximilian war immer ein guter Schüler.<br />
Neben Sport waren seine Leidenschaft die<br />
Naturwissenschaften, vor allem Chemie<br />
und Biologie. Als Sportler legte er stets<br />
grossen Wert auf gesunde und ausgewogene<br />
Ernährung. Auf Partys vermied er<br />
es, mit Drogen in Kontakt zu kommen.<br />
Ab und an ein Glas Bier, aber Partydrogen<br />
wie Ecstasy oder Cannabis waren absolut<br />
tabu. Er brauchte keine Drogen, um sich<br />
gut zu fühlen. Das Lernen fiel im leicht<br />
und so gehörte er zu den besten seines<br />
Abiturjahrganges. Als er sich entscheiden<br />
musste, was er studieren wollte: Pharmazie<br />
oder Medizin, entschied er sich für<br />
Medizin.<br />
Zu Beginn des Studiums war er voller<br />
Elan und der viele Stoff und die Prüfungen<br />
machten nicht wirklich Probleme.<br />
Doch bald merkte er, dass seine Kommilitonen<br />
auch zu den Besten gehörten und er<br />
trotz vermehrter Anstrengungen nur zum<br />
Durchschnitt gehörte. Er verspürte plötzlich<br />
den Druck, den Anforderungen, die er<br />
an sich selbst stellte, nicht mehr gewachsen<br />
zu sein. Dann geschah das Absehbare.<br />
Ein Freund erzählte ihm von Ritalin.<br />
Als Medizinstudent war es für Maximilian<br />
nicht schwer, an das verschreibungspflichtige<br />
Medikament zu kommen. Ritalin wird<br />
normalerweise hyperaktiven Kindern verschrieben,<br />
die verhaltensauffällig sind<br />
und sich schlecht konzentrieren können.<br />
Aber auch bei Gesunden entfaltet es seine<br />
Wirkung. Bereits nach der Einnahme der<br />
ersten Tablette verspürte Maximilian eine<br />
positive Wirkung. Er fühlte sich plötzlich<br />
viel wacher als sonst, es gelang ihm jetzt<br />
über Stunden voll konzentriert und auf<br />
eine Sache fokussiert, sich seinen Büchern<br />
zu widmen. Durch diese Erfolge bestärkt<br />
griff er immer wieder zu Ritalin und er<br />
gehörte, wie er es von früher her kannte,<br />
bald wieder zu den Besten.<br />
Heute arbeitet Maximilian als niedergelassener<br />
Arzt in München. Sein Tagespensum<br />
schafft er nur, wenn er neben<br />
Ritalin noch weitere antriebssteigernde<br />
und stimmungsaufhellende Medikamente<br />
zu sich nimmt. Den Sport, den er früher<br />
mit viel Leidenschaft ausübte, hat er aufgegeben.<br />
Gehirndoping wird zum Massenphänomen<br />
Experten sagen voraus, dass wir im<br />
nächsten Jahrzehnt eine Dekade der «neurokognitiven<br />
Revolution» erleben werden.<br />
Weltweit suchen Forscher nach neuen<br />
Leitstrukturen mit pharmazeutischer<br />
Wirkung. Chemiker und Biologen bereisen<br />
exotische Länder und befragen alte<br />
Völker und Stämme nach deren Medizin.<br />
Informatiker und Mathematiker entwerfen<br />
im Computer neue pharmazeutische<br />
Wirkstoffe, indem sie alte, bekannte Wirksubstanzen<br />
künstlich verändern. Biotechnologen<br />
bedienen sich der Gentechnik,<br />
um menschliche Gene in tierische oder<br />
pflanzliche Zellen zu schleusen, damit<br />
diese gentechnisch hergestellte Wirkstoffe<br />
produzieren. Verfügbare Medikamente,<br />
die bereits jetzt getestet werden, können<br />
kognitive Fähigkeiten wie Konzentration,<br />
Gedächtnis und sogar Stimmungen in eine<br />
gewünschte Richtung lenken. Viele dieser<br />
Medikamente werden entwickelt, um<br />
bestimmten Erkrankungen vorzubeugen<br />
oder diese zu heilen. Aber auch gesunde<br />
Menschen können von diesen Medikamenten<br />
profitieren.<br />
Gehirndoping<br />
l Ampakin CX717: Amerikanische Wissenschaftler<br />
haben einen Wirkstoff in<br />
der Entwicklung, der die Gedächtnisleistung<br />
verbessern soll. Die Substanz<br />
CX717 gehört zu der Gruppe der Ampakine,<br />
deren Wirkmechanismus dem<br />
von Glutamat ähnlich ist. CX717 hilft<br />
dabei, leichter zu lernen und besser<br />
zu erinnern. Neben der Steigerung der<br />
Gedächtnisleistung ist der Wirkstoff<br />
auch zur Behandlung von Alzheimer,<br />
D O P I N G T H E M A<br />
17<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
D O P I N G T H E M A<br />
18<br />
Narkolepsie und ADH im Gespräch.<br />
l Ritalin: Zunehmender Beliebtheit erfreut<br />
sich Ritalin vor allem bei Schülern.<br />
Allein in den USA nehmen mehr<br />
als 4 Millionen Jugendliche regelmässig<br />
Ritalin. Ritalin ist in Deutschland<br />
ein verschreibungspflichtiges Medikament,<br />
das vor allem bei Hyperaktivität<br />
und dem ADH-Syndrom verschrieben<br />
wird. Ritalin wirkt nicht wie ein Beruhigungsmittel,<br />
sondern bewirkt die<br />
Freisetzung von Dopamin und sorgt<br />
gleichzeitig dafür, dass dieser Botenstoff<br />
länger zwischen den Nervenzellen<br />
verbleibt. Wahrnehmung und<br />
Empfindungen werden dadurch besser<br />
gefiltert und die Aufmerksamkeit<br />
steigt.<br />
l Donezepil ist eigentlich ein Medikament,<br />
das bei der Alterskrankheit<br />
Alzheimer verschrieben wird. In klinischen<br />
Tests an Piloten hat sich allerdings<br />
gezeigt, dass diese ihre Gedächtnisleistung<br />
signifikant verbessern<br />
konnten. Donezepil ist ein Acetylcholinesterase-Hemmer,<br />
der dafür sorgt,<br />
dass der Botenstoff Acetylcholin verzögert<br />
abgebaut wird und somit den<br />
Synapsen länger zur Verfügung steht.<br />
l Modafinil macht müde Krieger munter.<br />
Modafinil ist der Wirkstoff des in<br />
den USA vertriebenen Wachmachers<br />
Provigil. In Deutschland ist das Medikament<br />
unter dem Handelsnamen Vigil<br />
für die Behandlung der Schlafstörung<br />
Narkolepsie zugelassen, bei der die<br />
Betroffenen plötzlich und unkontrollierbar<br />
während des Tages einschlafen.<br />
Provigil unterscheidet sich von anderen<br />
amphetaminartigen Stimulanzien.<br />
Wie es genau wirkt, ist unbekannt,<br />
es scheint aber relativ spezifisch die<br />
Schaltstellen für den Schlafrhythmus<br />
im Hirn zu beeinflussen. Suchtgefahren<br />
und ernste Nebenwirkungen wurden<br />
bisher nicht beobachtet.<br />
Wenn Sie ein Nachlassen<br />
ihrer Gedächtnisleistung<br />
M e d i k a m e n t e , d i e d i e k o g n i t i v e L e i s t u n g s -<br />
fä h i g k e i t h e r a b s e t z e n k ö n n e n :<br />
Antidepressiva<br />
Amoxapin (Asendin)<br />
Trozodone (Desyrel)<br />
Amitriptylin (Elavil)<br />
Lithium<br />
Ludiomil<br />
Norpramin<br />
Pamelar<br />
Sinequan<br />
Surmontil<br />
Tofranil<br />
Hypnotica<br />
Chloralhydrat<br />
Barbiturate<br />
Alprazolam (Xanax)<br />
Serax<br />
Lorazepam (Ativan)<br />
Parkinson-Medikamente<br />
Bromocriptin<br />
L-Dopa<br />
Sinemet<br />
Amantadin (Symmetrel)<br />
Anti-Allergika<br />
Librium<br />
Vistaril<br />
Diafen<br />
oder Konzentrationsfähigkeit<br />
nach Einnahme eines Medikamentes bemerken,<br />
sollten Sie den Arzt Ihres Vertrauens aufsuchen.<br />
Herz-Kreislauf<br />
Aldomet<br />
Apresolin<br />
Atropin<br />
Catepres<br />
Digitalis<br />
Diuretika<br />
Inderal<br />
Lidocain<br />
Lopressor<br />
Reserpin<br />
Neuroleptika<br />
Chlorpromazin (Thorazin)<br />
Thiothixen (Navane)<br />
Thioridazin (Mellaril)<br />
Haloperidol (Haldol)<br />
Anti-Epileptika<br />
Phenytoin<br />
Primidon<br />
Phenobarbital<br />
Dilantin<br />
Beruhigungsmittel<br />
Benadryl<br />
Xanax<br />
Valium<br />
Serax<br />
Equanil<br />
Miltown<br />
Ativan<br />
Gehirnschädigende Substanzen<br />
Medikamente beeinflussen Patienten<br />
in unterschiedlichem Masse. Nicht alle<br />
Patienten, die Medikamente, allen voran<br />
Psychopharmaka, einnehmen, erleiden<br />
Gedächtnis- oder Konzentrationsverlust.<br />
Wenn Sie ein Nachlassen ihrer Gedächtnisleistung<br />
oder Konzentrationsfähigkeit<br />
nach Einnahme eines Medikamentes bemerken,<br />
sollten Sie den Arzt Ihres Vertrauens<br />
aufsuchen, besonders dann, wenn Sie<br />
drei oder mehr verschreibungspflichtige<br />
Medikamente einnehmen müssen. Bei<br />
gleichzeitiger Einnahme mehrerer Medikamente<br />
kann es zu Wechselwirkungen zwischen<br />
diesen kommen. Eine mögliche Nebenwirkung<br />
ist z. B. die Beeinträchtigung<br />
der kognitiven Leistungsfähigkeit.<br />
Medikamente, die die kognitive Leistungsfähigkeit<br />
herabsetzen können:<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
Gehirnnährstoffe<br />
l Glukose: Als Energielieferant dient<br />
dem Gehirn fast ausschliesslich Glukose.<br />
Der Glucosespiegel im Blut sollte<br />
möglichst konstant sein, damit das<br />
Gehirn kontinuierlich mit Energie versorgt<br />
wird. Besonders geeignet sind<br />
Lebensmittel, die vor allem komplexe<br />
Kohlenhydrate enthalten wie Vollkornprodukte,<br />
Reis, Gemüse und Obst.<br />
l Lecithin: Die wichtigsten Bestandteile<br />
des Lecithins sind Phosphatidylcholin<br />
und Phosphatidylinositol, die beide<br />
zur Gruppe der B-Vitamine gehören.<br />
Daneben enthält Lecithin einen hohen<br />
Anteil ungesättigter Fettsäuren. Im<br />
menschlichen Körper findet man Lecithin<br />
vor allem im Gehirn. Enthalten ist<br />
Lecithin vorwiegend in Eigelb, Soja-/<br />
Tofu-Produkten, Leber, Gehirn, Bierhefe<br />
und Weizenkeimen.<br />
l Fettsäuren: Fett wurde in den letzten<br />
Jahrzehnten pauschal als Dickmacher<br />
verteufelt. Die einzige Aufgabe von<br />
Fett schien es zu sein, den Körper mit<br />
Energie zu versorgen und Energie in<br />
Form von Fettpolstern für einen späteren<br />
Einsatz zu speichern. Fettfreie<br />
Kost jedoch macht krank! Einen hohen<br />
Anteil an Omega-3-Fettsäuren besitzen<br />
Raps- und Walnussöl und fettreiche<br />
Fische (Lachs, Makrelen). Im Handel<br />
erhältlich sind auch Omega-3-Fettsäure-Kapseln.<br />
l Aminosäuren wie Glutamin, Tyrosin,<br />
Threonin, Tryptophan und Isoleucin<br />
haben die wichtigste Bedeutung für<br />
uns Menschen. Enthalten sind sie in<br />
Geflügel, Fisch, Fleisch Milchprodukten,<br />
Nüssen, Bananen und Weizenkeimen.<br />
l Vitamine sind lebensnotwendig und<br />
die meisten können vom Körper nicht<br />
hergestellt werden. Vitamine sind in<br />
fast allen frischen Lebensmitteln enthalten,<br />
insbesondere in Obst, Gemüse,<br />
Fleisch und Getreideprodukten.<br />
l Mineralstoffe sind für die Gehirnfunktion<br />
ebenfalls unentbehrlich. So<br />
ist Calcium an der Weiterleitung von<br />
Nervenimpulsen massgeblich beteiligt.<br />
Auch Natrium und Kalium unterstützen<br />
die Funktion der Nervenzellen;<br />
Phosphor braucht das Gehirn zur<br />
Energieproduktion. Das gilt auch für<br />
Magnesium, das unverzichtbar für die<br />
Freisetzung von Energie aus ATP ist.<br />
Magnesium schützt unser Nervensystem<br />
außerdem vor Stress.<br />
l Antioxidantien: Hohes antoxidatives<br />
Potenzial besitzen Vitamin C und Vitamin<br />
E, sowie das Betacarotin, eine<br />
Vorstufe von Vitamin A. Ebenfalls antioxidative<br />
Wirkung hat das Coenzym<br />
10. In den letzten Jahren an Bedeutung<br />
gewonnen hat das Pycnogenol (Procyanidin),<br />
das in Traubenkern-Extrakt<br />
enthalten ist. Pycnogenol zählt zu den<br />
wichtigsten Antioxidantien, die dabei<br />
helfen die Hirn- und Nervenzellen vor<br />
Oxidation zu schützen. Damit Antioxidantien<br />
ihre volle Wirkung entfalten<br />
können, benötigen sie oft Spurenelemente<br />
wie z. B. Selen. Reich an Antioxidantien<br />
sind: Heidelbeeren, Tomaten,<br />
Spinat, Broccoli, Karotten, Soja,<br />
Knoblauch, Weintrauben.<br />
Ein ganz banales Gehirndoping<br />
1 bis 2 Tassen starker Kaffee mit etwas<br />
Zucker helfen immer, wenn die Konzentration<br />
nachlässt. Dabei kommen zwei Mechanismen<br />
zum Tragen: Der Zucker dient<br />
dem Gehirn als schnell verfügbarer Energiespender<br />
und Koffein verstärkt die Wirkung<br />
des Neurotransmitters Acetylcholin.<br />
Die Redaktion wünscht Ihnen viel gesundes<br />
Gehirndoping & spannende Brainbooster,<br />
frohe Festtage und alles Gute im neuen<br />
Jahr. Wir freuen uns wieder auf Sie. l<br />
Quelle: www.brain-fit.com<br />
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<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
S P R A C H E P R A X I S<br />
Kraft der Sprache<br />
vb. Die Philologin Mechthild R. von<br />
Scheurl-Defersdorf entwickelte vor<br />
mehr als zehn Jahren das Konzept<br />
Lingva Eterna ® . Mit der Gründerin,<br />
Inhaberin und Leiterin des gleichnamigen<br />
Instituts Frau Scheurl-Defersdorf<br />
konnte die Redaktorin ein<br />
Gespräch führen. Dies so zu sagen<br />
als Vorschau auf die Generalversammlung<br />
vom 21. April 2012, wo<br />
wir eine Gastreferentin des Instituts<br />
werden begrüssen können.<br />
20<br />
Intervista<br />
Forza della lingua<br />
vb. Più di dieci anni fa la filologa<br />
Mechthild R. von Scheurl-Defersdorf<br />
ha sviluppato il concetto<br />
Lingva Eterna ® . La redattrice ha<br />
avuto un colloquio con la signora<br />
Scheurl-Defersdorf, fondatrice,<br />
proprietaria e direttrice<br />
dell’omonimo istituto. Questa è<br />
solo un’anteprima dell’assemblea<br />
generale del 21 aprile 2012, dove<br />
avremo il piacere di accogliere<br />
una relatrice dell’istituto.<br />
dass Sie wissen, was Sie sagen. Wissen Sie<br />
auch, wie Sie es sagen? Wir haben kein<br />
natürliches Bewusstsein von der Struktur<br />
dessen, was wir sagen. Stellen Sie sich<br />
vor, Sie hätten mir gerade fünf Minuten etwas<br />
berichtet und ich würde Ihnen sagen:<br />
«Frau Biedermann, ich habe eben nicht<br />
richtig aufgepasst. Bitte erzählen Sie mir<br />
das noch einmal – genauso wie vorher, mit<br />
Ja, ich glaube, ich verstehe jetzt<br />
etwa, was Sie meinen mit «bewusstem<br />
Umgang mit der Sprache».<br />
Was gehört da noch dazu?<br />
Mit unserer Sprache machen wir nicht<br />
nur etwas mit dem Angesprochenen, sondern<br />
unsere Sprache wirkt auf uns selbst<br />
zurück. Wir prägen mit unserer Sprache<br />
auch unser Denken und sie hilft uns, unse-<br />
Redaktion: Um was geht es bei<br />
Lingva Eterna ® , was ja «ewige<br />
Sprache» bedeutet?<br />
Mechthild R. von Scheurl-Defersdorf:<br />
Lingva Eterna® ist ein Sprach- und Kommunikationskonzept,<br />
welches auf zahlreiche<br />
fachliche und private Bereiche<br />
den gleichen Worten.» Sie wären vielleicht<br />
überrascht, doch da Sie eine angenehme<br />
und wohlwollende Frau sind, würden Sie<br />
mir Ihre Mitteilung inhaltlich etwa identisch<br />
noch einmal wiederholen – doch was<br />
wäre mit dem Teil meiner Bitte «genauso<br />
wie vorher, mit den gleichen Worten?» Sie<br />
wüssten wahrscheinlich nicht mehr, wie<br />
re Emotionen zu steuern und ihnen nicht<br />
ausgeliefert zu sein. Mit unserer Sprache<br />
formen wir unseren Charakter.<br />
An wen richten sich Ihre Seminare<br />
und Trainings? Wem empfehlen Sie<br />
Ihre Ausbildung?<br />
Wir bieten offene Seminare an, zu wel-<br />
anwendbar ist. Wir bezeichnen es daher<br />
viele Sätze Sie vorher gesagt hatten und<br />
chen jeder Interessierte Zugang hat. Wir<br />
auch als ein Metakonzept, ein sprachlich<br />
wie lang diese waren, wie Sie genau mit<br />
sprechen damit keine definierte Zielgruppe<br />
logisches Grundkonzept, auf dem belie-<br />
den Zeiten umgegangen waren, ob Sie Pas-<br />
an. Es ist uns recht, wenn da ein Abteilungs-<br />
bige andere Konzepte und Anwendungen<br />
siv- oder Aktivsätze im Einzelnen gemacht<br />
leiter neben einer Erzieherin sitzt und ein<br />
aufbauten können: in der Pädagogik, in<br />
hatten und Vieles mehr.<br />
Masseur neben einer Lehrerin oder einem<br />
der Wirtschaft, im Gesundheitswesen,<br />
aber auch bei Masseuren, die ihre Patienten<br />
begleiten.<br />
Wie sieht das genau aus?<br />
Wir achten auf die Struktur unserer<br />
Ja, da haben Sie vollkommen recht.<br />
Ist das denn im Einzelnen so wichtig?<br />
Ja, das ist es. Mit diesen formalen Aspekten<br />
in unserer Sprache transportieren<br />
wir unbewusst wichtige Informationen<br />
Bankkaufmann. Umgekehrt ist daher die<br />
Frage interessant, wer zu uns kommt. Es ist<br />
nämlich das angedeutete ganz breite Spektrum.<br />
Es gibt dabei einen Altersschwerpunkt<br />
von Mitte vierzig bis Mitte fünfzig. Das ist<br />
das Alter, wo die meisten Menschen beruf-<br />
Sprache und machen sie dem Sprecher,<br />
über uns selbst. Wenn Sie häufig im Passiv<br />
lich und privat ihre Spur gefunden haben<br />
also uns selbst bewusst.<br />
sprechen und oft «man» statt «ich» sagen,<br />
und in klaren Verhältnissen leben. Dann<br />
Ich glaube, dass ich zu den Menschen<br />
gehöre, die einen doch eher<br />
bewussten Umgang mit der Sprache<br />
pflegen. Was wollen Sie mir da<br />
noch bewusst machen?<br />
Ja, Frau Biedermann, auch ich glaube,<br />
dann laden Sie auf diese Weise andere ein,<br />
über Sie, Ihre Zeit und Ihre Fähigkeiten zu<br />
verfügen. Wer oft «müssen» verwendet,<br />
macht andern und auch sich selbst Druck.<br />
So gibt es noch viele weitere Chancen, die<br />
wir mit dem unreflektierten Umgang der<br />
Sprache vergeben.<br />
kommen solche Fragen: «Ist mein derzeitiges<br />
Leben das, was ich wirklich wollte? Bin<br />
ich mit dieser Entwicklung zufrieden oder<br />
habe ich für wichtige Dinge noch nicht gelebt?»<br />
Sie fragen nach einer Bestätigung oder<br />
auch nach einer Neuorientierung. Und wir<br />
helfen ihnen, das für sie Richtige zu finden.<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
Wenn Sie häufig im Passiv<br />
sprechen und oft „man“<br />
statt „ich“ sagen, dann<br />
laden Sie auf diese Weise<br />
andere ein, über Sie, Ihre<br />
Zeit und Ihre Fähigkeiten<br />
zu verfügen.<br />
seine komplexen Gedanken in eine angemessene<br />
sprachliche Form zu bringen. Oft<br />
führt auch der Wunsch, etwas besonders<br />
höflich auszudrücken dazu, dass die Sprache<br />
verworren wird. «Würden Sie mir bitte<br />
die Butter reichen?» ist formal eine Frage<br />
und gemeint ist die Aufforderung: «Bitte<br />
reichen Sie mir dir Butter!» Es mag wohl<br />
sein, dass jemand dieser einfachen Aufforderung<br />
durch die komplizierte Struktur<br />
die Botschaft beifügen will: «Ich bin klüger<br />
als du.» Das bringt oft Unklarheiten,<br />
Missverständnisse und auch soziale Hür-<br />
L E S E t i p p s<br />
Auswahl an Titeln zum Weiterlesen<br />
und Weiterhören:<br />
l In der Sprache liegt die Kraft.<br />
Klar reden, besser leben,<br />
Buch, Herder Verlag<br />
l In der Sprache liegt die Kraft.<br />
Sich selbst und andere führen,<br />
Hör-CD, Lingva Eterna ® Verlag<br />
l In der Sprache liegt die Kraft.<br />
Kartensatz, Lingva Eterna ® Verlag<br />
S P R A C H E P R A X I S<br />
Wer oft „müssen“ verwen-<br />
den und Barrieren. Das liegt dann nicht an<br />
der Sprache, sondern an der Einstellung<br />
Weitere Infos: www.lingva-eterna.de<br />
det, macht andern und<br />
auch sich selbst Druck.<br />
Viele Teilnehmende erkennen nach<br />
des Sprechers.<br />
Welchen Einfluss hat Ihrer Meinung<br />
nach positives Denken auf unsere<br />
Sprache?<br />
Positives Denken achtet auf die Inhal-<br />
dere, worauf wir besonderen Wert legen,<br />
ist eine achtungsvolle Grundhaltung gegenüber<br />
dem Gesprächspartner und anderen<br />
Menschen und ebenso gegenüber der<br />
Natur. So sehen wir die Sprache als ein<br />
21<br />
einem ersten Besuch bei uns, dass sie<br />
te der Kommunikation und auf eine posi-<br />
Instrument, um einen dauerhaften Frieden<br />
weiter machen wollen. Wenn sie 85 Stun-<br />
tive Sichtweise aller Dinge. Wir erachten<br />
zu schaffen.<br />
den an unseren Seminaren teilgenommen<br />
haben, dann erhalten sie das Basiszertifikat.<br />
Das ist schon ein Teil unserer Ausbildung.<br />
Realitätssinn und eine ehrliche Betrachtung<br />
der Situation für essenziell. Wenn<br />
etwas schlecht ist, dann sagen wir das<br />
auch so. Das ist sinnvoller als wenn wir<br />
Haben Sie Wünsche, Träume oder<br />
Ziele für die nächsten fünf Jahre?<br />
Ja, wir haben Wünsche, Träume und<br />
Wer dann weiter machen will, dem<br />
sagen: «Das ist nicht gut!» Unsere Auf-<br />
Ziele. Und wir haben sie nicht nur für<br />
bieten wir die Ausbildung zum Dozenten<br />
merksamkeit gilt wie gesagt der Struktur<br />
die nächsten fünf Jahre. Wir sehen, dass<br />
und neuerdings die Ausbildung zum Fach-<br />
der Sprache. Wenn es um positiv oder ne-<br />
Dr. Theodor von Stockert und ich das<br />
dozenten und Coach an.<br />
gativ geht, schauen wir auf den Umgang<br />
Konzept Lingva Eterna® inhaltlich weit-<br />
Was hat Sie bewogen, zusammen<br />
mit dem Arzt Theodor R. von<br />
Stockert, das Konzept ständig<br />
weiter zu entwickeln?<br />
Meine soeben gemachten Ausführun-<br />
mit den Negationen und leiten an, sie zu<br />
wandeln. Wenn etwas gut ist, dann sagen<br />
wir «Das ist gut» und nicht «das ist nicht<br />
schlecht». Wir denken «positiv» indem wir<br />
die vielen Negationen aus der Sprache<br />
nehmen, was eine aufbauende, kreative<br />
gehend entwickelt haben. Sicher werden<br />
wir auch noch an Details arbeiten. Unsere<br />
Wünsche nach einer weiteren Verbreitung<br />
im deutschsprachigen Raum habe ich erwähnt.<br />
Wir wünschen uns noch deutlich<br />
mehr Akzeptanz im Gesundheitswesen,<br />
gen sind wesentlich Inhalt der gemeinsa-<br />
Wirkung erzeugt. Wenn wir einmal in der<br />
im schulischen Bereich und in der Politik.<br />
men Weiterentwicklung mit Dr. Theodor<br />
Woche von «Erfolg» sprechen und drei Mal<br />
Wir sehen für Lingva Eterna® durchaus<br />
von Stockert. Damit ist unser Konzept<br />
am Tag das Wort «erfolglos» gebrauchen,<br />
einen hohen gesellschaftlichen Auftrag.<br />
weitgehend entwickelt. Was wir nun als<br />
dann zieht uns dieser Sprachgebrauch he-<br />
Wir streben eine wissenschaftliche Be-<br />
nächstes noch mehr entwickeln werden,<br />
runter, auch dann, wenn wir «nur» vom<br />
gleitforschung unserer Arbeit an. Eine<br />
ist die weitere Verbreitung von Lingva<br />
Produkt eines Konkurrenten sprechen. Die<br />
Effizienzstudie haben wir bereits begon-<br />
Eterna®.<br />
Nachsilbe «-los» ist auch eine Negation,<br />
nen. Schliesslich werden wir uns eine Ge-<br />
Gibt es aus Ihrer Sicht sprachliche<br />
Hürden und Barrieren, welche die<br />
freie und friedfertige Kommunikation<br />
behindern?<br />
Bei Lingva Eterna® lehren wir die<br />
Menschen in kurzen, einfachen und voll-<br />
ebenso wie das «nicht».<br />
Was sollen die Teilnehmenden<br />
bei Ihren Seminaren mitnehmen<br />
und welchen Nutzen haben sie im<br />
Alltag davon?<br />
Wir lehren unsere Seminarteilneh-<br />
schäftsstruktur geben, welche geeignet ist,<br />
all diese Aufgaben wahrzunehmen. Zudem<br />
wollen wir, über das bisherige Mass<br />
hinaus, das soziale Engagement ausbauen<br />
und eine Stiftung gründen. Also: Es gibt<br />
noch viel für uns zu tun und wir freuen<br />
uns darauf!<br />
ständigen Sätzen zu sprechen. Auch Men-<br />
menden eine klare und gut verständliche<br />
schen mit einfacher Erziehung können<br />
Sprache. Das vermeidet vor allem Fehler<br />
Herzlichen Dank Frau Mechthild R. von<br />
solche Sätze bilden und verstehen. Lan-<br />
und Missverständnisse in der Kommuni-<br />
Scheurl-Defersdorf für Ihre interessanten<br />
ge, verschachtelte Sätze sind weniger ein<br />
kation und es bringt den Sprecher dazu,<br />
Ausführungen und wir freuen uns auf das<br />
Ausdruck von grosser Bildung, sondern<br />
seine Gedanken zu ordnen. Damit wirkt<br />
Referat am 21. April 2012 anlässlich unse<br />
von mangelnder Fähigkeit des Sprechers,<br />
er kompetent und überzeugend. Das an-<br />
rer ordentlichen Generalversammlung.<br />
l<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
C H A K R A A R B E I T P R A X I S<br />
22<br />
Gelenkbehandlung<br />
über die Chakren<br />
Der Mensch organisiert sich nicht<br />
zuletzt als elektrochemisches Lebewesen.<br />
Jeder hat schon einmal einen<br />
Funken beim Pullover-Ausziehen erlebt<br />
oder einen leichten elektrischen<br />
Schlag erhalten wenn er Metall anfasste.<br />
Ströme werden erfasst beim<br />
EKG, dem EEG, der Nervenprüfung<br />
und im Elektromyogramm (EMG).<br />
Das Phänomen, das in der indischen<br />
Medizin den Namen Chakra (Rad)<br />
erhalten hat, lässt sich in diesem<br />
Kontext interpretieren.<br />
Articolazioni curate tramite i<br />
chakra<br />
L’uomo si organizza soprattutto<br />
come organismo elettromeccanico.<br />
Chiunque ha già visto una<br />
scintilla togliendo un pullover<br />
oppure preso una leggera scossa<br />
toccando del metallo. Le correnti<br />
elettriche vengono rilevate con<br />
l’ECG, l’EEG, la prova dei nervi e<br />
l’elettromiogramma (EMG). In questo<br />
contesto è possibile interpretare<br />
il fenomeno che nella medicina<br />
indiana è chiamato chakra<br />
(ruota).<br />
◗ Dr. med. Klaus G. Weber<br />
Aus westlicher Sicht stellen<br />
die Chakren eine spezifische,<br />
funktionelle Feldverdichtung<br />
dar. Diese<br />
Verdichtungen können prinzipiell<br />
im ganzen Energiefeld<br />
wahrgenommen werden.<br />
Besonders deutlich sind<br />
sie in Arealen, die höheren<br />
Organisationsanforderungen<br />
unterliegen. Ein Gelenk wird<br />
deswegen eine intensivere<br />
Chakraqualität aufweisen als<br />
ein Röhrenknochen. Zentrale<br />
Schaltstellen sind die 7 Hauptchakren<br />
der Mittelachse.<br />
Abb. 1. Die 7 Hauptchakren<br />
der Mittelachse<br />
Abb. 2.<br />
Eigenkontakt am<br />
Unterleibchakra<br />
im Sitzen<br />
(beidhändig)<br />
Die Chakren sind beteiligt an der<br />
Selbstorganisation unserer anatomischen<br />
Strukturen und Funktionskomplexe sowie<br />
an der Verarbeitung sozialer und emotionaler<br />
Interaktionen.<br />
Chakren entdecken über die<br />
Bewegung und die Formen<br />
Wie es das Sanskrit Wort Chakra<br />
schon ausdrückt: Das Drehen der Chakren<br />
ist eines ihrer wesentlichen Merkmale.<br />
Diese Eigenschaft nutzen wir, um mit<br />
unseren Chakren Kontakt aufzunehmen,<br />
ihre Besonderheiten wahrzunehmen und<br />
mit ihnen zu arbeiten. Die sich drehende<br />
Energie beeinflusst nicht nur die Selbstorganisation<br />
im Chakragebiet, sondern auch<br />
unsere Körperkoordination und unser Befinden<br />
sobald wir mit der Hand Kontakt<br />
aufnehmen. Die meisten Menschen finden<br />
über die Form und Richtung der Bewegung<br />
den leichtesten Zugang zu den Chakren<br />
(siehe Abb. 2).<br />
Die Kontaktaufnahme im Sitzen oder<br />
Liegen kann durch Sie selbst oder durch<br />
einen Therapierenden erfolgen. Erfolgt die<br />
Behandlung durch einen Therapierenden,<br />
ist der Reiz in der Regel intensiver. Bei<br />
beiden Kontaktaufnahmen ist der Handabstand<br />
identisch.<br />
Der Abstand vom Körper<br />
Die Chakren sind an der Körpervorderseite<br />
etwa eine Handbereite bis eine<br />
Handspanne vom Körper entfernt am klarsten<br />
wahrzunehmen. Bei einer so genannten<br />
Energiefülle (Abb. 3) haben Sensitive<br />
manchmal den Eindruck, die Energie «drückt<br />
Ihre Hand weg», sobald sie mit dem Chakra<br />
in Berührung kommen. Mit der Vorstellung,<br />
die Hand sei durchlässig, können wir meist<br />
entspannt im Regelabstand verweilen.<br />
Abb. 3. Üblicher Kontaktabstand Handbreite<br />
Abb. 4. Üblicher Kontaktabstand Handspanne<br />
Bei einem grösseren Abstand wird der<br />
Befund schnell unklar (Abb. 4). Zunehmend<br />
wirken nämlich andere Komponenten<br />
auf die Wahrnehmung ein. Dabei wird<br />
es schwierig, isoliert die Chakren im Energiefeld<br />
anzusprechen und nur mit diesen<br />
zu arbeiten.<br />
Die Beurteilungskriterien<br />
Richtung, Tempo, Grösse<br />
Halten Sie Ihre Erwartungen zu Beginn<br />
niedrig. Praktisch niemand «sieht»<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
die Chakren. Die direkte Energiewahrnehmung<br />
im energetischen Feld bedarf<br />
grosser Übung bis sie halbwegs zuverlässig<br />
gelingt. Darum beginnen wir mit dem<br />
einfachsten Weg der Wahrnehmung: der<br />
Veränderung unserer Körperkoordination<br />
in Bezug zu den Chakren.<br />
Erlauben Sie sich, selbst kleinste Veränderungen<br />
in Ihrem So-Sein, zu registrieren.<br />
Alle Wahrnehmungen, jede Änderung<br />
die Sie spüren, soll so wichtig sein wie für<br />
die kleine Prinzessin im Märchen, die eine<br />
trockene Erbse durch viele Matratzen hin-<br />
im Uhrzeigersinn, kreisen zu lassen und<br />
registrieren, wie diese Bewegung sich anfühlt:<br />
l Fällt die Bewegung leicht?<br />
l Gibt es ein Stocken?<br />
l Wie fühlt sich die Körperregion unter<br />
der Hand bei der Drehbewegung?<br />
l Wie geht es mir damit?<br />
l Ändert sich die Atmung bei mir oder<br />
dem Patienten? Fliesst der Atem leichter<br />
oder schwerer?<br />
l Gibt es Kreislaufreaktionen wie ein<br />
leichtes Herzklopfen?<br />
Abb. 5. Harmonische leichte Bewegung gleichgerichtet<br />
zur Drehrichtung des Chakras<br />
C H A K R A A R B E I T P R A X I S<br />
durch spürte.<br />
l Wird der Arm müde, fühlt er sich bei<br />
Sie können diese Veränderungen in<br />
der Bewegung ungemütlich, irgendwie<br />
einem zweiten Schritt durch Wiederho-<br />
unsicher oder eckig als ob etwas klem-<br />
lung oder eine Bewegung in eine andere<br />
me?<br />
Richtung überprüfen. Wenn eine Sinneswahrnehmung<br />
immer wieder konstant<br />
Bedenken Sie, dass es sich anfangs<br />
23<br />
auftaucht, dürfen Sie darauf vertrauen,<br />
nur um ganz feine, oft nicht sicher zu-<br />
dass Sie einen realen Kontakt zum Chakra<br />
zuordnende<br />
Wahrnehmungsänderungen<br />
aufgebaut haben.<br />
handelt. Das ist so, als ob Sie mit einem<br />
erfahrenen Pilzsucher in den Wald gehen.<br />
Das Kriterium der Richtung<br />
Wie alle Räder drehen sich auch die<br />
Dieser registriert feine Farbunterschiede in<br />
der Umgebung, Veränderungen im Boden,<br />
Chakren. Als Idealvorstellung gilt eine<br />
Gerüche, findet mehr Pilze, weil er die In-<br />
Abb. 6. Stockende Bewegung (Riegel) bei Bewe-<br />
sich abwechselnde Drehrichtung von Cha-<br />
formationen kennt und zuordnen kann.<br />
gen der Hand gegen die Drehrichtung des Chakras<br />
kra zu Chakra (Abb. 5). Das gleicht der<br />
Mit etwas Übung wird Ihre Trefferquote<br />
Bewegung von Zahnrädern, die ineinan-<br />
bei der Chakraarbeit wie beim Pilzsam-<br />
Die Drehrichtung eines Chakras kann<br />
der greifen und ist für die Behandlung<br />
meln besser werden.<br />
bei mehreren aufeinander folgenden Kon-<br />
nicht bedeutsam. Im jedem konkreten Fall<br />
taktaufnahmen sehr konstant sein aber auch<br />
sind viele Abweichungen von dieser Ideal-<br />
Im nächsten Durchgang bewegen Sie<br />
rasch in die Gegenrichtung umschlagen<br />
vorstellung möglich. Diese Abweichungen<br />
die Hand genau in die Gegenrichtung,<br />
(Abb. 7). Zu jeder Drehwahrnehmung gibt<br />
sind weder gut noch schlecht, sondern<br />
also jetzt im Gegenuhrzeigersinn (Abb.<br />
es immer eine unterlagerte Gegendrehung.<br />
drücken schlicht die individuelle energe-<br />
6). Fühlt sich das genau so an wie beim<br />
Je nachdem welche Richtung dominiert<br />
tische Selbstorganisation aus. Für diese<br />
ersten Mal? Fallen beide Bewegungsrich-<br />
reagieren wir mit unserer Wahrnehmung.<br />
konkrete Selbstregulation gibt es immer<br />
tungen gleich leicht oder schwer? Ist der<br />
Daneben gibt es ein weiteres Phäno-<br />
triftige Gründe. Beunruhigen Sie sich also<br />
Bewegungsfluss wirklich identisch?<br />
men. Wenn Sie einen kleineren oder grö-<br />
nicht, wenn sich nach Ihrer Beurteilung<br />
sseren Prüfkreis wählen, kann auf der<br />
zum Beispiel benachbarte Räder nachein-<br />
Mit den ersten Unterschieden kommen<br />
neuen Bahn die Vorzugsrichtung der ers-<br />
ander in die gleiche Richtung drehen.<br />
die «rationalen» Erklärungsversuche. «Na<br />
ten wahrgenommenen Richtung entgegen-<br />
ja, ich bin halt Rechtshänder/Linkshän-<br />
laufen.<br />
Wie nehmen Sie die Richtung wahr?<br />
der, deswegen ist die Richtung nach rechts<br />
Sie nutzen dafür die Koppelung von Ener-<br />
leichter.» Das Erstaunen ist gross, wenn<br />
gie und körperlicher Funktion. Wichtig<br />
bei einem anderen Chakra die Drehung in<br />
ist, dass Sie die Prüfung immer mit der<br />
die Gegenrichtung leichter fällt. Die Hän-<br />
Abb. 7<br />
bewussten Absicht durchführen, sich mit<br />
digkeit hat sich ja nicht verändert. Also<br />
Gegenläufige<br />
den Chakren auseinanderzusetzen. Durch<br />
muss eine Änderung der Koordination in<br />
Drehrichtungen<br />
die Absicht, den mentalen Fokus auf das<br />
Abhängigkeit vom Kontakt mit dem Cha-<br />
auf unterschied-<br />
Chakrathema wird die Koppelung aktiviert<br />
kra vorliegen. Gelegentlich treten deutli-<br />
lichen «Umlauf-<br />
und wirksamer. Sie tritt in den Vordergrund<br />
che und unerwartete Reaktionen ein. Da<br />
bahnen»<br />
des vielfältigen Regulationsgeschehens.<br />
Unser Messinstrument ist die Fühlhand,<br />
die über dem Mittelpunkt des Cha-<br />
kann das Schultergelenk schmerzen, wenn<br />
man gegen die Vorzugsrichtung dreht. Ein<br />
andermal fühlt die Bewegung sich «ein-<br />
Das Kriterium der Radgrösse<br />
Neben der Vorzugsrichtung gibt es den<br />
kras gehalten wird. Wir beginnen eine<br />
fach doof» an. Oder man hat schlagartig<br />
Vorzungsradius für die Kreisbewegung, als<br />
geöffnete flache Hand parallel zur Köper-<br />
keine Freude mehr an dem Experiment<br />
Unterschiede im befinden je nachdem ob wir<br />
oberfläche in eine Richtung, zum Beispiel<br />
und möchte aufhören.<br />
einen grossen oder einen kleinen Kreis wählen.<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
C H A K R A A R B E I T P R A X I S<br />
24<br />
I N S E R AT<br />
Das Kriterium der Form<br />
akzentuieren wir immer den aktuellen<br />
Neben den Unterschieden in Richtung Befund und begleiten den Körper in der<br />
und Umfang der Kreisbewegung fällt oft ihm angenehmeren Richtung. Das Gleiche<br />
machen wir jetzt mit den Chakren.<br />
noch mehr auf, nämlich, dass es einem<br />
in eine Richtung gelingt, die Radform in Wir betonen das energetische Muster der<br />
der Luft nach zu zeichnen, in der anderen<br />
Richtung dagegen nur unrunde Bewe-<br />
ihr nachspüren und sie einige Drehungen<br />
sich drehenden Chakraenergie indem wir<br />
gungen möglich sind. Damit ist die Vorzugrichtung<br />
klar (Abb. 8).<br />
organisation vor Ort.<br />
begleiten. Dadurch stärken wir die Selbst-<br />
Für die Behandlung der Schulter und<br />
des Hüftgelenks ist es wichtig zu wissen,<br />
dass die benachbarten Hauptchakren als<br />
übergeordnete Leitstrukturen für die jeweiligen<br />
Gelenkchakren gelten. Deshalb<br />
lohnt es sich bei Schulterproblemen das<br />
Abb. 8. Unrunde Handbewegungen Herzchakra, das Kehlkopfchakra und das<br />
Dritte Auge mit einzubeziehen. Bei der<br />
Das Kriterium der Geschwindigkeit Hüfte gilt das Gleiche für das Unterleibchakra<br />
und das Wurzelchakra (Abb. 9).<br />
Als letzter Unterschied bleibt noch die<br />
Vorzuggeschwindigkeit der Drehung zu Bei den anderen Extremitätengelenken<br />
nennen. Manchmal ist ein ruhiges, langsames<br />
Kreisen angenehm, ein andermal eher ginnen und bei Bedarf die beiden Nach-<br />
wird man mit der Behandlung vor Ort be-<br />
eine zügige, dynamische Bewegung. bargelenke mit einbeziehen. Wichtig ist<br />
dabei, die Patienten zur Selbstbehandlung<br />
Therapeutisches Vorgehen<br />
anzuleiten. Viele kleine Impulse bewirken<br />
Nach den Regeln der Ortho-Bionomy mehr, als wenige längere Behandlungen.<br />
VDMS:<strong>Reflexe</strong> <strong>2011</strong> 10.02.<strong>2011</strong> 12:13 Uhr Seite 1<br />
Bewährtes erhalten, dem medizinischen Fortschritt verpflichtet:<br />
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- ist eine der ältesten Meridiantherapien in Europa.<br />
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Abb. 9. Behandlung des Unterleibchakra<br />
Zudem gibt es bei den Extremitätengelenken<br />
eine Besonderheit. Wir können die<br />
Hände aus unterschiedlichen Richtungen<br />
in der Nähe des Gelenks positionieren. Dabei<br />
hat es sich bewährt, mit mehreren Richtungen/Ebenen<br />
zu experimentieren und<br />
schliesslich diejenige zu wählen, in der<br />
unsere Wahrnehmungen am klarsten und<br />
für den Patienten am angenehmsten sind.<br />
Eine meiner Patientinnen mit einer vor<br />
Jahren zugezogenen Kreuzbeinverletzung<br />
kann nach der Behandlung ihr rechtes<br />
Knie wieder völlig beschwerdefrei bewegen.<br />
Ein anderer Patient spürte sofort eine<br />
Erleichterung und bessere Beweglichkeit<br />
in der Hand, die er mit der anderen behandelt<br />
hatte. Dabei litt er unter einer akuten<br />
aktivierten Polyarthritis in beiden Händen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg<br />
beim Experimentieren.<br />
l<br />
Einige Literaturhinweise<br />
Weber, K., Wiese M.: Weiche manuelle<br />
Techniken der Ortho-Bionomy®. 2. Auflage<br />
Sonntag Stuttgart 2005<br />
Wiese M., Weber K.: Dynamische und<br />
A U T O R<br />
energetische Techniken in Physiotherapie<br />
und Manueller Medizin. Sonntag,<br />
Stuttgart 2006<br />
Dr. med. Klaus G. Weber<br />
Deutsches Institut für Ortho-Bionomy ®<br />
Buttenwegle 10, DE-72108 Rottenburg<br />
Tel. +49-(0)7472-24796<br />
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<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
■ Firmenporträt<br />
Kombination von Massage und<br />
Geräten – ein Widerspruch?<br />
An Kongressen werden wir oft<br />
gefragt, ob die Verwendung von<br />
Gerätschaften für Masseure<br />
nicht einen grundsätzlichen Widerspruch<br />
in sich darstellt.<br />
Was soll durch die Massage erreicht werden?<br />
Im Normalfall eine Verbesserung des<br />
Allgemeinzustandes des Patienten und eine<br />
zielgerichtete Regeneration.<br />
Die Therapieform DEEP OSCILLATION ®<br />
ist ein einzigartiges Verfahren, bei dem durch<br />
Nutzung von elektrostatischer Anziehung und<br />
Reibung Impulse das behandelte Gewebe in<br />
angenehme Schwingungen mit biologischer<br />
Tiefenwirkung versetzen. Diese Schwingungen<br />
wirken äusserst schonend und bis in<br />
die Tiefe auf alle Gewebebestandteile (Haut,<br />
leitendes Gewebe, subkutanes Fettgewebe,<br />
Muskeln, Blut und Lymphgefässe) ein.<br />
Zur Therapie bewegt der Therapeut den<br />
Handapplikator kreisend über das Gewebe,<br />
oder der Masseur überträgt die angenehmen,<br />
sanften Vibrationen direkt während der Massage,<br />
dies dank eines dünnen Handschuhs.<br />
Bei Traumata und Überlastungsschäden<br />
hilft DEEP OSCILLATION ® entzündungs- und<br />
ödemmindernd. In der Trainingsnachsorge<br />
ist die Therapie bekannt (und durch Studien<br />
belegt) für seinen schnellen muskelrelaxierenden,<br />
schmerzdämpfenden Effekt und seine<br />
unmittelbare Wirkung bei Microtraumata<br />
(Muskelkater). Schlackenstoffe und Zellreste<br />
werden durch die Behandlung schneller abtransportiert.<br />
Dies fördert eine effektivere<br />
Nährstoffversorgung der Muskelzellen. Regenerationszeiten<br />
im systematischen Trainingsprozess<br />
können so verkürzt werden.<br />
Nebst stationären Geräten ist DEEP<br />
OSCILLATION ® auch mit Akku in einer praktischen<br />
Umhängetasche erhältlich – für den<br />
Einsatz unterwegs oder z.B. bei Sportveranstaltungen.<br />
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Jeder Körper verfügt über<br />
verschiedenste Netzwerke.<br />
Wir helfen Ihnen, diese zu<br />
unterhalten.<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
H Y P N O S E P R A X I S<br />
26<br />
Energie tanken mit Hypnose<br />
Mit der Hypnose versucht man diese<br />
Fokussierung zu nutzen, um innere<br />
Prozesse positiv zu beeinflussen,<br />
den unbewussten Automatismen auf<br />
die Spur zu kommen.<br />
Accumulare energia con l’ipnosi<br />
Con l’ipnosi si cerca di utilizzare<br />
la focalizzazione per influenzare<br />
positivamente i processi interni<br />
e individuare gli automatismi<br />
inconsapevoli.<br />
◗ Patrick Steiner<br />
Wie kommuniziert man mit dem<br />
Unterbewusstsein?<br />
Das Unterbewusstsein ist eine mächtige<br />
Kraft, die uns durch unser Leben führt<br />
und Entscheidungen trifft. Sie werden<br />
allerdings gefiltert und neu sortiert noch<br />
bevor sie in unser Bewusstsein gedrungen<br />
sind. Dies erleichtert – oder erschwert –<br />
uns so vieles.<br />
Man könnte dies durchaus auch bezeichnen<br />
als: Unser Unterbewusstsein ist<br />
unsere Intuition, unser Bauchgefühl, teilweise<br />
tief verborgen und kaum bewusst zu<br />
erfassen.<br />
Man könnte vereinfacht auch sagen,<br />
dass das Bewusstsein den Willen und das<br />
Unterbewusstsein den Glauben darstellen.<br />
Ein unanfechtbares Gesetz in der Hypnosetherapie<br />
lautet:<br />
«Stehen sich der Wille (BW) und der<br />
Glaube (UB) feindlich gegenüber, siegt<br />
immer und ausnahmslos der Glaube.» Es<br />
bringt also nichts, wenn wir etwas wollen<br />
(gesund leben, Rauchfrei sein etc.), wenn<br />
wir nicht daran glauben, natürlich unbewusst,<br />
dass wir es auch schaffen.<br />
Allerdings ist es uns möglich, einen<br />
Zugriff auf unser Unterbewusstsein zu erlangen.<br />
Dazu ist es erforderlich, das Bewusstsein<br />
etwas in den Hintergrund zu rücken,<br />
um eine Einmischung des Verstandes<br />
Das Unterbewusstsein wird<br />
durch jede bildliche oder<br />
gefühlsmässige Vorstellen<br />
einer Bewegung ausgelöst.<br />
«Stehen sich der Wille und<br />
der Glaube feindlich gegenüber,<br />
siegt immer und<br />
ausnahmslos der Glaube.»<br />
weitgehend auszuschliessen und so den<br />
«kritischen Faktor», der zwischen dem BW<br />
und UB steht, zu umgehen. Mit einer Einleitung<br />
in die Hypnose ist genau dies möglich,<br />
der Zugang wird hergestellt.<br />
Der Carpenter-Effekt<br />
(oder ideomotorischer Effekt)<br />
Das Unterbewusstsein kann nur mittels<br />
Bildern, Gefühlen, Farben etc. angesprochen<br />
und für positive Veränderungen<br />
benutzt werden. Hierbei spricht man vom<br />
Carpenter-Effekt, der besagt, dass jedes<br />
bildliche oder gefühlsmässige Vorstellen<br />
einer Bewegung eben genau diese auslöst.<br />
Es bringt also nichts, wenn wir uns<br />
bei einer Entspannungsübung den Befehl<br />
geben, dass sich Arme und Beine schwer<br />
und warm anfühlen sollen (Wille), ohne<br />
dafür das für uns geeignete Bild oder Gefühl<br />
vor Augen zu haben, wie sich Schwere<br />
oder Wärme anfühlen könnten oder in der<br />
Vergangenheit angefühlt haben. Hat man<br />
dabei die Augen geschlossen und denkt<br />
man dabei z. B. an einen Sandstrand, wo<br />
man eingegraben im warmen Sand liegt,<br />
hat das Unterbewusstsein ein klares Bild<br />
wie sich das anfühlen muss und genau<br />
dann wird die Wärme und Schwere auch<br />
so empfunden (Glaube).<br />
Einsatzmöglichkeiten der<br />
Hypnose<br />
Die Einsatzgebiete der Hypnose sind<br />
fast unbeschränkt. Jede Person hat die<br />
Möglichkeit und auch das Potenzial, sich<br />
positiv zu entwickeln, denn das Notwendige<br />
dazu, nämlich die Ressourcen und<br />
Lösungen, sind bereits in uns vorhanden,<br />
sie müssen nur abgefragt werden. Alle<br />
unsere gemachten Erinnerungen und Erfahrungen<br />
sind stets in unserem Inneren<br />
abgelegt und gespeichert. Doch meistens<br />
findet man keinen Zugang mehr zu ihnen,<br />
nur noch diffus, wenn überhaupt, sind<br />
gewisse Erinnerungen und Erfahrungen<br />
zugänglich.<br />
Dazu muss man wissen, dass unser<br />
Unterbewusstsein ein geniales «Ordnersystem»<br />
zum archivieren hat. Alle unsere Lebenserfahrungen<br />
werden hinter Gefühlen,<br />
Gerüchen, Geräuschen etc. abgelegt. Jeder<br />
kennt das Abrufen von Erinnerungen über<br />
Gefühle, Geräusche, Gerüche etc.<br />
Dazu ein paar Beispiele:<br />
l Im Radio läuft ein Lied aus der Jugend:<br />
Wer erinnert sich da nicht ganz<br />
spontan an bestimmte Szenen?<br />
l Der Geruch von Piniennadeln, des<br />
Meeres oder die frische Luft nach<br />
Schnee: Kommen da nicht automatisch<br />
bestimmte Erlebnisse hoch, die<br />
vielleicht schon weit zurückliegen?<br />
Mit diesem ganz besonderen «Abrufsystem»<br />
ist es uns möglich, mit jedem<br />
Gefühl eine ganz persönliche Reise in die<br />
Vergangenheit anzutreten. Je tiefer es uns<br />
gelingt in eine Trance zu gehen, desto weiter<br />
und intensiver wird das Erlebnis.<br />
So ist es möglich, ein tief verwurzeltes<br />
Trauma, Erinnerungen oder Ängste aufzuspüren,<br />
neu zu bearbeiten und aufzulösen.<br />
Vieles was früher sinnvoll war, eine<br />
gute Strategie, ist jetzt wo möglich nicht<br />
mehr erforderlich, ja sogar hinderlich in<br />
der weiteren Persönlichkeitsentwicklung.<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
Höhenangst ist hierbei ein typisches<br />
Symptom, um die Strategie des Unterbewusstseins<br />
besser zu verstehen. Als Kind<br />
oder Kleinkind ist die Höhenangst durchaus<br />
berechtigt und erwünscht, schützt sie<br />
uns doch davor, sich in gefährliche Situationen<br />
zu begeben, herunter zu fallen und<br />
sich zu verletzen. Bei Personen mit Höhenangst<br />
wurde diese Angst meist in einer<br />
bestimmten Situation ausgelöst (bei einer<br />
Kellertreppe, einem Balkon oder Fenster<br />
etc.). Die grosse Angst, ja sogar Panik, hat<br />
das Kind zur Umkehr bewegt, weg von der<br />
gefährlichen Situation. Es war eine erfolg-<br />
Loyalität gegenüber dem Moderator und<br />
der Gruppendruck eine grosse Rolle.<br />
Die Mehrheit der Bevölkerung besitzt<br />
die Fähigkeit zur Hypnose, nur etwa 5 bis<br />
8 Prozent ist nicht oder nur ungenügend<br />
hypnotisierbar. Gründe dafür sind meistens<br />
psychische Störungen oder Gehirnverletzungen.<br />
Der Rest ist unterschiedlich<br />
suggestibel, wovon etwa 10 Prozent sehr<br />
suggestibel sind.<br />
Früher verwechselte man Suggestibilität<br />
mit einer labilen Persönlichkeit, doch<br />
neuste Studien haben aufgezeigt, dass es<br />
gerade die suggestiblen Personen sind, die<br />
Z I TAT<br />
«Ein Mensch kann tun was er will,<br />
aber er kann nicht beeinflussen,<br />
was er will» – Albert Einstein<br />
Ist unser freier Wille also nicht viel mehr<br />
als eine blosse Illusion? Wenn das Unterbewusstsein<br />
die Entscheidungen trifft,<br />
wer oder was programmiert es dann?<br />
Natürlich wiederum wir selber, aber das<br />
ist nicht immer so einfach, es wird dafür<br />
ein Zugang auf tieferer Ebene benötigt,<br />
eine so genannte Trance, Meditation,<br />
Hypnose etc.<br />
H Y P N O S E P R A X I S<br />
reiche Strategie um sich zu schützen.<br />
ihre Träume und Wünsche verwirklichen<br />
Doch unser Unterbewusstsein hat die-<br />
können – und diese Fähigkeit kann man<br />
allen Sinneskanälen abzurufen, um eine<br />
se Strategie ins Erwachsenenalter mitge-<br />
lernen!<br />
möglichst reelle Erfahrung zu kreieren.<br />
nommen, in der Auffassung dass diese Art<br />
von Schutz immer noch nötig ist.<br />
Wie so vieles im Leben braucht auch<br />
die Fähigkeit in eine Trance zu gehen et-<br />
Durch gezielt gestellte Fragen des Therapierenden<br />
wird so ein starker Ort etabliert,<br />
27<br />
Mittels Hypnose ist es nun möglich,<br />
was Übung, je nach Persönlichkeit etwas<br />
der dem Klienten Schutz und Entspan-<br />
die auslösende Situation nochmals zu Er-<br />
mehr oder weniger. Je grösser die Fanta-<br />
nung in einem bietet.<br />
leben und dem Unterbewussten gleichzei-<br />
sie, die Neugier, desto besser wird man<br />
Nachträglich spricht man noch kurz<br />
tig für den Schutz zu danken. Jetzt aber,<br />
seine Ziele und Wünsche umsetzen kön-<br />
über die gemachte Erfahrung, bevor dann<br />
in der heutigen Situation die Bereitschaft<br />
nen. Wer sich seine Ziele nicht vorstellen,<br />
die eigentliche Hypnose eingeleitet wird.<br />
zu zeigen, Selbstverantwortung zu über-<br />
nicht spüren und fühlen kann, wird sie<br />
Diese kann auf verschiedene Arten ein-<br />
nehmen und den Schutz nicht mehr zu<br />
auch kaum jemals erreichen.<br />
geleitet werden: über eine Augenfixation,<br />
benötigen.<br />
Das Gleiche gilt auch bei anderen<br />
Ängsten, wie Platz-, Flug-, Prüfungsangst<br />
und anderen Ängsten und Phobien. Auch<br />
Wie sieht nun ein möglicher<br />
Ablauf einer Sitzung aus?<br />
Nehmen wir hierzu das Beispiel um<br />
rein verbal, mit Berührungen oder anderen<br />
Formen der Induktion. Ist der Körper<br />
in sich ruhend, entspannt und zufrieden,<br />
nimmt der Therapierende den vorher erar-<br />
bei chronischen Schmerzen, depressi-<br />
Energie, Selbstvertrauen und Kraft zu tan-<br />
beiteten Kraftort auf und führt den Klien-<br />
ven Verstimmungen, Suchtverhalten und<br />
ken.<br />
ten dann mit seinen eigenen Worten (die<br />
Minderwertigkeitskomplexen kann eine<br />
Doch von wo soll man die Kraft neh-<br />
man sich vorher notiert hat) nochmals an<br />
Hypnosetherapie viel zur Gesundung bei-<br />
men? Wer gibt mir Energie? Oder wer gibt<br />
seinen Ort mit.<br />
tragen. Risiken gibt es bei fachgerechtem<br />
mir was? Das ist ganz klar zu beantwor-<br />
Damit bezweckt man vor allem zwei<br />
Einsatz keine, das Einzige was passieren<br />
ten! All das steckt schon in uns, man muss<br />
grundlegende Dinge:<br />
kann, ist dass überhaupt nichts passiert.<br />
es nur mobilisieren, fördern und verstär-<br />
1. Durch die Verwendung eines bereits<br />
Ablauf einer Sitzung um Kraft<br />
und Ruhe zu tanken<br />
Um es gleich vorweg zu nehmen: Hyp-<br />
ken.<br />
Nach einem ausführlichen Gespräch<br />
wird in erster Linie einmal ein Wohlfühloder<br />
Kraftort ausgearbeitet. Dazu bittet<br />
im Klienten bestehenden Ortes und dem<br />
Gebrauch der eigenen Beschreibung, hat<br />
der kritische Faktor keinen Grund die Trance<br />
zu verhindern oder zu manipulieren, es<br />
nose funktioniert nur mit dem Einver-<br />
man den Klienten sich an einen Ort des<br />
ist ja der persönliche eigene Wohlfühlort<br />
ständnis des Hypnotisanden! Es werden<br />
absoluten Wohlbefindens zu begeben. Das<br />
und kein «Aufdrängen» von aussen.<br />
keine Suggestionen umgesetzt, die dem<br />
kann ein realer Ort sein wie z. B. irgendwo<br />
2. Durch das Hineinfühlen an seinen<br />
Wertesystem des Klienten widersprechen!<br />
in den Ferien oder ein schönes Plätzchen<br />
Ort ist die Trance bereits recht tief. Von<br />
Vieles aus der Showhypnose bekanntes,<br />
an seinem Wohnort. Hier wird dann ver-<br />
hier aus ist es wesentlich einfacher, mit der<br />
ist reines Entertainment und sollte auch so<br />
sucht, die Empfindungen und Gefühle auf<br />
hypnotischen Intervention zu beginnen.<br />
verstanden werden. Will man nicht auf die<br />
Bühne, geht man auch nicht oder würden<br />
Durch gezielt gestellte Fragen<br />
Sie gehen? Auch wenn Sie wissen, dass Sie<br />
vielleicht Rasierschaum essen müssen?<br />
des Therapierenden wird ein<br />
Diejenigen, die gehen, wissen ja was<br />
auf sie zukommt, haben also ihr Einver-<br />
starker Ort etabliert, der dem<br />
ständnis gegeben und einmal auf der Bühne<br />
will man die Show nicht vermasseln<br />
Klienten Schutz und Entspan-<br />
und macht brav mit. Dabei spielen natürlich<br />
auch die Erwartungshaltung und die<br />
nung in einem bietet.<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
H Y P N O S E P R A X I S<br />
28<br />
Ist eine genügend tiefe Hypnose erreicht,<br />
wobei in diesem Fall nicht so sehr<br />
die Tiefe einer Trance von Bedeutung ist,<br />
sondern deren Qualität, kann mit der eigentlichen<br />
Intervention begonnen werden.<br />
Dazu werden Bilder und Empfindungen<br />
des Klienten benützt, um ein möglichst<br />
spürbares Erlebnis auszulösen.<br />
Hierbei machen wir uns wieder den<br />
Carpenter-Effekt zu nutze, denn je besser<br />
man eine Vorstellung von Energie und<br />
Kraft in Bildern und Emotionen hat, desto<br />
besser wird der Körper diesen Vorgaben<br />
nachkommen – sozusagen die selbsterfüllende<br />
Prophezeiung.<br />
Nachstehend ein kurzer Abdruck eines<br />
Sitzungprotokolls, um das Ganze noch zu<br />
verdeutlichen. Die Vertiefung wurde bereits<br />
eingeleitet, der nachstehende Text<br />
knüpft gleich an den Kraftort an.<br />
«Und an diesem wundervollen Ort …;<br />
wo du ganz bei dir sein kannst …; nichts<br />
von aussen brauchst …; alles von dir selber<br />
kommt …; die guten Gefühle …; die Kraft<br />
…; die mit jedem Atemzug von neuem in<br />
dir strömt …; verteilt wird …; vielleicht wie<br />
das goldfarbene Licht der Sonne… (wurde<br />
vorher als vorherrschende Farbe des<br />
Kraftortes beschrieben); die deinen Körper<br />
wärmt …; mit dieser ruhigen und angenehmen<br />
…; gleichzeitig aber unerschöpflichen<br />
Kraft …; die sich von deinem Bauch<br />
aus …; einer Sonne gleich, langsam in<br />
deinem Tempo …; immer weiter ausbreitet<br />
…; und in diesem Licht deine ganze Stärke<br />
beinhaltet …; und dir dabei das Gefühl<br />
von Motivation und Zuversicht geben kann<br />
…; und weit über deine körperliche Hülle<br />
hinausstrahlt … usw.»<br />
Gelingt es dabei, dem Klienten sich die<br />
Bilder des Unterbewusstseins zu Nutze zu<br />
machen, wird er ein intensives Gefühl von<br />
Kraft und Energie verspüren, das sich weit<br />
über den Sitzungsverlauf hinauszieht.<br />
Nichts ist so stark wie die Vorstellungskraft.<br />
Natürlich sind dabei den Suggestionen, der<br />
Vorstellungskraft, keine Grenzen gesetzt.<br />
A U T O R<br />
C M Y CM MY CY CMY K<br />
Chancen und Risiken<br />
Risiken gibt es kaum. Voraussetzung ist<br />
natürlich eine fachgerechte Durchführung<br />
der Hypnose. Unter Umständen können<br />
traumatische Erlebnisse wieder an die Oberfläche<br />
kommen, die neu bearbeitet werden<br />
müssen, dabei ist qualifiziertes Coaching<br />
gefragt, um eine erneute Traumatisierung<br />
zu verhindern. Ansonsten ist die Hypnose<br />
eine äusserst sanfte Methode der Therapie.<br />
Durch die Arbeit mit dem Unterbewusstsein<br />
und nicht dagegen, werden viele Ressourcen<br />
und Lösungen wieder sichtbar gemacht, die<br />
zwar immer schon vorhanden, aber durch<br />
den Verstand nicht mehr abrufbar waren.<br />
Wir schaffen uns unsere Probleme<br />
schliesslich auch (fast immer) selbst, warum<br />
sollte das mit den Lösungen nicht dasselbe<br />
sein? Das Wissen ist in uns vorhanden,<br />
nutzen wir es!<br />
l<br />
Patrick Steiner<br />
dipl. Hypnosetherapeut, dipl. Coach für autogenes<br />
Training, Hypnosetherapie Züri Oberland,<br />
untere Bahnhofstrasse 25, 8340 Hinwil<br />
E-Mail: info@hypnosetherapie-zo.ch<br />
www.hypnosetherapie-zo.ch
Lehrbuch<br />
Dorn-Therapie<br />
Schritt für Schritt und sehr anschaulich führt<br />
dieses Lehrbuch in die Dorn-Therapie und<br />
die Breuss-Massage ein. Eingangs wird die<br />
Dorn-Methode mit den wichtigsten Begriffen<br />
und Hilfsmitteln erklärt. Danach beleuchtet<br />
der Autor sehr detailliert die Anatomie<br />
und die pathophysikalischen Aspekte.<br />
Erklärt werden auch die Entsprechungen<br />
aus Sicht der TCM. Das Buch enthält auch<br />
gut integrierbare Tipps für den Praxisalltag<br />
sowie Selbsthilfe-Übungen für die Patienten.<br />
Speziell erwähnt seien hier noch die Kopiervorlagen<br />
einer Patientendokumentation<br />
sowie die Übungsanleitungen und Hinweise<br />
für die Patienten. Das Buch ist sehr empfehlenswert<br />
für Therapierende, die sich mit der<br />
Dorn-Methode und der Breuss-Massage etwas<br />
vertiefter auseinander setzen wollen. l<br />
N. A. P. – Therapieren in<br />
der Neuroorthopädie<br />
Neuromuskuläre arthroossäre Plastizität<br />
(kurz N. A. P.) ist ein integrativer, neuro-orthopädischer<br />
Therapieprozess zur<br />
Förderung motorischer Strategien im Alltag.<br />
Der N. A. P.-Therapeut spielt für den<br />
Lernenden eine unterstützende Rolle, indem<br />
er sein Handeln fördert. Seine Hände<br />
können hierbei als spezifisches Werkzeug<br />
genutzt werden, um die notwendige<br />
bio-mechanische Situation während der<br />
Willküraktivität herzustellen. So kann das<br />
Gehirn einen erneuten Zugriff auf abgespeicherte<br />
motorische Programme wieder<br />
Renata Horst:<br />
N. A. P. – Therapieren in<br />
der Neuroorthopädie<br />
G. Thieme Verlag, Stuttgart,<br />
183 S., 70 Abb. s/w, geb.,<br />
ISBN 978-3-13-146881-9<br />
erlangen. Das Fachbuch umschreibt in<br />
sehr verständlicher und in gut bebilderter<br />
Form wie Patienten nach neurologischen<br />
Erkrankungen (Schlaganfall, MS, Schädelhirntrauma,<br />
Parkinson, Spastizität, Ataxie,<br />
Gleichgewichtsstörungen etc.) oder orthopädischen<br />
Erkrankungen (Bandscheiben,<br />
Frakturen, Tinitus, Migräne etc.) wieder<br />
mobilisiert und möglichst weitgehend fit<br />
für den Alltag gemacht werden können. l<br />
Der Säuren-Basenhaushalt und sein<br />
Gleichgewicht im Organismus<br />
B U C H R E Z E N S I O N E N P R A X I S<br />
29<br />
Olaf Breidenbach, Die Lebensweise des modernen Menschen<br />
Rebecca Erlewein: hat eine Überhäufung mit Säuren zur Folge.<br />
Einer der Hauptgründe ist wohl der<br />
Lehrbuch<br />
Dorn-Therapie Wechsel von der überwiegend Gemüse- zur<br />
Karl F. Haug Verlag, übermässigen Eiweissnahrung bei gleichzeitig<br />
extremer Bewegungsarmut. Nach-<br />
Stuttgart, 158 Seiten,<br />
3. aktualisierte Auflage, dem die Autorin die komplexen Vorgänge<br />
ISBN: im Organismus, die Symptome und Krankheiten<br />
und die möglichen Messmethoden<br />
9-978-3-830-47395-4<br />
des Säure-Basenhaushaltes beleuchtet hat,<br />
gibt es wertvolle Tipps für die Ernährungs-<br />
Physiotherapie am Kiefergelenk<br />
Die klinische Bedeutung von Kiefergelenkstörungen<br />
und neue Studienergebnisse runden das Informationspaket<br />
nimmt in der physiotherapeu-<br />
tischen Praxis deutlich zu. Die Patienten<br />
haben nicht nur Beschwerden direkt am<br />
Kiefergelenk, sondern auch andere Symptomatiken<br />
wie z. B. HWS-Symptome, Haltungsdefizite,<br />
Kopf- und Gesichtsschmerzen<br />
oder auch Schulterprobleme. Dieses<br />
Fachbuch liefert profunde Kenntnisse über<br />
Anatomie, Physiologie und Biomechanik der<br />
Kiefergelenke. Geplante physiotherapeutische<br />
Untersuchungstechniken werden über<br />
ein angepasstes Clinical Reasoning mit der<br />
Behandlung verknüpft. Umfassend beleuchtet<br />
werden verschiedene Behandlungsstrategien<br />
wie manuelle Therapie, PNF-Konzept,<br />
Triggerpunkt-Therapie, neurale Mobilisationstechniken<br />
(Neurodynamik und Mechanical<br />
Interface) sowie funktionelle Übungsbehandlungen<br />
ab.<br />
Kay Bartrow:<br />
Physiotherapie am<br />
Kiefergelenk<br />
Georg Thieme Verlag,<br />
Stuttgart,<br />
303 S., 333 Abb.,<br />
geb., ISBN:<br />
978-3-13-153791-1<br />
l<br />
Christina Reichenbach:<br />
Psychomotorik<br />
Ernst Reinhardt Verlag,<br />
München,<br />
112 Seiten, 2-farbig,<br />
für den Patienten zu Hause.<br />
ISBN: 978-3-825-23046-3<br />
Aktuelle, wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
Florence Kunz-Gollut:<br />
Der Säuren-Basenhaushalt<br />
und sein Gleichgewicht<br />
im Organismus<br />
sokutec Verlag, <strong>2011</strong>,<br />
260 S., ISBN:<br />
978-3-905954-00-5<br />
umstellung. Das Kaleidoskop reicht von<br />
Acerola, über Algen, Erdmandeln, Hafer,<br />
Sanddorn, Topinambur bis hin zu Zedernnüsse.<br />
Das Buch ist eine gute, prägnante<br />
Zusammenfassung des grossen Erfahrungsschatzes<br />
vieler ganzheitlich arbeitender<br />
Ärzte und Therapierender. Es sehr empfehlenswert<br />
für alle, die sich von den belastenden<br />
«Mülldeponien» befreien wollen. l<br />
Psychomotorik<br />
Psychomotorik kann bekanntlich eine positive<br />
psychische, motorische, emotionale oder<br />
auch kommunikative Stimulierung bewirken.<br />
Das Buch bietet eine knappe Einführung<br />
zu theoretischen Grundlagen und Konzepten<br />
psychomotorischer Erfordernisse.<br />
Jedes Konzept wird unter anderem hinsichtlich<br />
seiner theoretischen Bezüge des Spiels,<br />
seiner Ziele sowie seiner Praxisumsetzung<br />
beleuchtet. Das Buch ist auch geeignet für<br />
Therapierende, die sich bisher wenig mit<br />
Psychomotorik auseinander gesetzt haben,<br />
da im Glossar werden die zahlreichen Fachbegriffe<br />
verständlich erläutert.<br />
l<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
P U B L I R E P O R TA G E M A R K T<br />
30<br />
■ Firmenporträt<br />
Jahres-Kongress der VITATEC<br />
Products AG aus Baar<br />
Alljährlich organisiert die VITATEC<br />
Products AG aus Baar für Anwender<br />
der VitalfeldTechnologie einen<br />
mehrtägigen Kongress in Deutschland.<br />
Das Programm beinhaltet Kurse zum<br />
erfolgreichen Einsatz der verschiedenen Module<br />
der VitalfeldTechnologie, die Vorstellung<br />
neuester Erkenntnisse aus Forschung und<br />
Entwicklung sowie eine Reihe von Vorträgen<br />
zu unterschiedlichen Fachthemen im<br />
Bereich Medizin und Gesundheitsvorsorge.<br />
300 Personen aus 13 verschiedenen Ländern<br />
nahmen in diesem Jahr teil. Für die<br />
Mehrzahl der 65 Schweizer Teilnehmer wurde<br />
auch diesmal eine gemeinsame Busreise<br />
organisiert.<br />
Bei bestem Wetter und ebensolcher Laune<br />
war der Vitalfeld-Kongress vom 22. bis<br />
25. September ein voller Erfolg. Besonders<br />
gefreut haben sich die Teilnehmer darüber,<br />
dass Sie das «Handbuch VitalfeldTherapie»<br />
druckfrisch als Geschenk erhalten haben.<br />
Speziell für Anwender der VitalfeldTechnologie<br />
geschrieben, soll es beim sinnvollen Einsatz<br />
der einzelnen Module und Programmbereiche<br />
helfen.<br />
Der Vorkongress bestand aus einem Kurs<br />
über das Thema «Toxinbelastungen als Mitverursacher<br />
von chronischen Erkrankungen<br />
und die Behandlungsmöglichkeiten mit der<br />
VitalfeldTechnologie» und einem Kurs mit<br />
dem bezeichnenden Titel «Das Kreuz mit<br />
dem Kreuz».<br />
Einige Themen aus dem Hauptkongress<br />
waren:<br />
l Der Blick ins Innere: therapeutische Konsequenzen<br />
aus konstitutioneller Augenund<br />
VitalfeldDiagnostik<br />
l Neue, lebensverlängernde Entdeckungen<br />
in der orthomolekularen Medizin<br />
l Genetik und Epigenetik der Neurotransmitter,<br />
der Inflammation und der Hypoxie<br />
– wo ist der Link zwischen Molekularbiologie<br />
und Biophysik?<br />
l KPU (Kryptopyrrolurie) – eine unbekannte<br />
Krankheit mit bekannten Symptomen<br />
l Behandlung von Querschnittpatienten<br />
und Wirbelsäulenverletzungen<br />
Als Highlight aus der Entwicklungsabteilung<br />
wurde das Global Diagnostics Messund<br />
Analysesystem Version 2012 vorgestellt.<br />
Hier gibt es unter anderem ein neues Modul,<br />
mit dessen Hilfe Substanzspektren aktiviert<br />
und ihre energetischen Auswirkungen auf<br />
den Organismus mit Global Diagnostics automatisch<br />
gemessen werden können. Die Ergebnisse<br />
werden auf einer fünfstufigen Skala<br />
ausgegeben.<br />
Neu sind auch die energetische Auswertung<br />
über mögliche Belastungen im Zahnbereich<br />
und ein Frühwarnhinweis auf mögliche<br />
Probleme im cardio-vasculären Bereich.<br />
Das Rahmenprogramm ermöglichte regen<br />
Austausch und Spass mit Kollegen. Während<br />
des Gala-Abends am Samstag nutzten<br />
viele Teilnehmer auch die Gelegenheit zum<br />
Tanz.<br />
l<br />
K O N T A K T<br />
VITATEC<br />
Medizintechnik GmbH<br />
Zugerstrasse 70<br />
6340 Baar<br />
Tel. 041 766 01 70<br />
E-Mail schweiz@vitatec.com<br />
www.vitatec.com<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
■ Personalanlass <strong>2011</strong><br />
Die berühmten Höhlen von Arlesheim<br />
Anstelle des jährlichen Weihnachtessens<br />
haben wir in diesem Jahr den Personalanlass<br />
in einem etwas anderen Rahmen<br />
durchgeführt.<br />
Wir besuchten die berühmten Höhlen<br />
von Arlesheim. In einer zweistündigen<br />
Führung erzählte uns Frau von Graevenitz<br />
viel Spannendes über die Gegend und die<br />
Vergangenheit der berühmten Höhlen von<br />
Arlesheim. Nicht nur gehört die Ermitage,<br />
zusammen mit den Hohlen Felsen und<br />
den Hollenberg-Höhlen zu den ältesten<br />
bekannten Siedlungsorten des Kantons,<br />
sie weist mit 75 000 Boviseinheiten auch<br />
eine äusserst hohe Erdstrahlung auf, die<br />
anhand der zahlreichen Misteln und am<br />
Krüppelwuchs der Bäume sichtbar wird.<br />
Die Ermitage liegt im berühmten Englischen<br />
Garten und ist so angelegt, dass<br />
die Natur möglichst sich selbst überlassen<br />
bleibt. So entstand eine romantische Idylle<br />
mit Weihern, bizarren Grotten und prachtvollem<br />
altem Baumbestand. Den Nachmittag<br />
liessen wir bei einem gemütlichen<br />
Nachtessen ausklingen.<br />
Vielleicht ist das auch ein Ausflugstipp<br />
für Sie? Lassen Sie sich verzaubern von<br />
diesem Ort der Kraft.<br />
Heidi Kirchhofer, Vize-Präsidentin l<br />
R Ü C K B L I C K V D M S<br />
31<br />
■ Lymph-Tape-Kurs (MTC), 10. Oktober <strong>2011</strong><br />
Kursrückblick aus Sicht eines Auditors<br />
Die beiden Herrn Thomas Metzger und<br />
Peter Gerstlauer haben während 8 Kursstunden<br />
das Thema Lymph-Taping intensiv<br />
behandelt. Gleichzeitig wurde dieser<br />
Kurs von unserem Auditor, Herr Reto<br />
Haag, besucht. Er gibt nachfolgend einen<br />
Einblick in seine Aufgaben:<br />
Die schweizerische Vereinigung für<br />
Qualitäts- und Management-Systeme SQS<br />
und die eduQua-Zertifizierung stellen die<br />
qualitativen Standards im Bereich der Erwachsenbildung<br />
sicher. Sie schaffen Transparenz<br />
für Weiterbildungsteilnehmende<br />
und bilden des Weiteren die Grundlage für<br />
behördliche Entscheide und Zulassungen.<br />
Mit eduQua wurde das erste Schweizer<br />
Label geschaffen, das auf Anbieter von<br />
Weiterbildungen zugeschnitten ist. edu-<br />
Qua gibt zertifizierten Institutionen Marktvorteile,<br />
da sich das Image gegenüber Weiterbildungsteilnehmenden<br />
verbessert und<br />
sich die Durchführung der Zertifizierung<br />
positiv auf das Qualitätsmanagement auswirkt.<br />
Der <strong>vdms</strong> als Weiterbildungsinstitution<br />
und Anbieter von Bildungsveranstaltungen<br />
im Gesundheitswesen stellt mit<br />
dieser Zertifizierung sicher, dass die behördlichen<br />
Auflagen und die Unterrichtsqualität<br />
erfüllt und der Qualitätsgedanke<br />
konsequent umgesetzt werden.<br />
Zu den Hauptaufgaben eines Kursauditors<br />
gehören folgende Themenbereiche<br />
und Fragestellungen:<br />
l Stärken und Schwächen im Unterricht<br />
erkennen und Anregungen zur Optimierung<br />
des Unterrichtes abgeben<br />
l Gelegenheit schaffen, für persönliche<br />
Reflexion von Kursleitenden<br />
l Lernklima und Lernumgebung evaluieren,<br />
unter welchen Rahmenbedingungen<br />
kann optimales erwachsenengerechtes<br />
Lernen stattfinden (Fach-,<br />
Sozial- und Selbstkompetenz der Kursleitenden)<br />
l Bieten die Räumlichkeiten genügend<br />
Platz und auch Atmosphäre. Wie ist<br />
Infrastruktur des Kursraumes (Bestuhlung,<br />
Medien, Licht, Wärme, Ruhe)?<br />
l Wie ist das Unterrichtsmaterial zu bewerten?<br />
l Findet Bildung nach andragogischen<br />
Gesichtspunkten statt?<br />
l Wie ist der Unterricht gestaltet und<br />
wie werden Teilnehmende geführt?<br />
(Frontalunterricht, Plenum, Kleingruppen,<br />
selbständiges Arbeiten)<br />
l Werden die Teilnehmenden als Erwachsene<br />
wahrgenommen? Wird ihr<br />
Wissen, ihre Erfahrung, ihre Kompetenz<br />
erkannt und im Unterricht als<br />
Ressource integriert?<br />
l Durch welche Lernprozesse werden<br />
die Teilnehmenden begleitet?<br />
l Wie ist selbständiges Lernen zu installieren?<br />
l Wie kann der Transfer in den beruflichen<br />
Alltag gesichert werden?<br />
l Wie ist der Umgang mit Medien (Powerpoint,<br />
Flipchart, Pinwand etc.)?<br />
l Wie kann Lernerfolgerfolg gemessen<br />
werden?<br />
Im Kurs MTC-Lymph-Tape ist die<br />
Rhythmisierung des Unterrichts durch die<br />
zwei Dozierenden positiv aufgefallen. Den<br />
Herren Metzger und Gerstlauer ist es sehr<br />
gut gelungen, sich gegenseitig den «Unterrichtsball»<br />
zuzuspielen. Die Kursleitenden<br />
haben es verstanden, lernfördernde und<br />
offene Fragen den Kursteilnehmenden zu<br />
stellen und haben so einen lebendigen Dialog<br />
hergestellt. Es wird deutlich, dass die<br />
Herren Metzger und Gerstlauer den Unterricht<br />
sympathisch, fach- und sachkompetent<br />
gestalten. Reto Haag, MM EFA, Ausbildner<br />
HF, Beatrice Widmer, Sekretariat l<br />
A U S B L I C K K U R S<br />
Nächste Lymph-Tape-Kurse (MTC):<br />
7. März 2012 und 14. November 2012<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
D O Z E N T E N / A U S B L I C K V D M S<br />
32<br />
D A N K E S C H Ö N !<br />
hk. Mit Stolz und Freude können wir<br />
wiederum auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken.<br />
Ihnen gehört ein herzliches<br />
Dankschön für Ihre Verbandstreue.<br />
Der Vorstand, das Sekretariat<br />
und die Redaktion wünschen<br />
Ihnen frohe Festtage<br />
und ein gutes neues Jahr!<br />
Ausblick 2012<br />
■ REFLEXE Themen 2012<br />
hk. An der Vorstandssitzung vom 2. September<br />
haben wir im Beisein von Verena<br />
Biedermann (Redaktorin) und Johannes<br />
Weiss (Grafiker) die Themen 2012 besprochen<br />
und festgelegt. Freuen sie sich auf<br />
die <strong>Ausgabe</strong>n mit den folgenden Themen:<br />
März: Pflanze u. Mensch<br />
Juni Krebs<br />
September Sucht<br />
<strong>Dezember</strong> Gelenke u. Wirbelsäule<br />
Haben Sie vielleicht einen spannenden<br />
Beitrag dazu oder möchten Sie ein ganz<br />
spezielles Thema unter einem bestimmten<br />
Titel behandelt haben? Auf Ihre Rückmeldungen<br />
freut sich die Redaktorin:<br />
vb@bmo.ch, Tel. 044 905 99 88 l<br />
■ Gesucht: Leiter/in Finanzen<br />
Der <strong>vdms</strong> sucht eine verantwortliche Person<br />
für die Finanzen (Führung und Kontrolle<br />
der Verbandsfinanzen).<br />
Das Ressort umfasst das Erstellen des<br />
Budgets und des Jahresabschlusses, die<br />
regelmässige Überwachung der Ein- und<br />
<strong>Ausgabe</strong>n des Verbandes sowie die Zusammenarbeit<br />
mit dem Vorstand und der<br />
Revisionsstelle. Die regelmässigen Buchhaltungsarbeiten<br />
werden von einer Mitarbeiterin<br />
des Verbandssekretariates erledigt.<br />
Interessierte kaufmännische Angestellte<br />
mit Erfahrung im Bereich Finanzen/<br />
EDV melden sich bei Claudia Widmer:<br />
claudia.widmer@<strong>vdms</strong>.ch l<br />
Unsere neuen Dozenten 1. Halbjahr 2012:<br />
Stefan Andrecht<br />
Kristina Chlupka,<br />
Peter Gugger,<br />
Physiothera-<br />
dipl. Physiothera-<br />
Therapeut,<br />
peut, Mitglied<br />
peutin<br />
EFT-Coach und<br />
europäische Leh-<br />
Kurse:<br />
Tierarzt<br />
rergesellschaft<br />
Amputationen<br />
Kurs:<br />
Ortho-Bionomy<br />
des Beines, Knie-<br />
Stress wirkungs-<br />
Kurs:<br />
gelenkersatz<br />
voll begegnen<br />
Ortho-Bionomy<br />
Basisseminar<br />
Anita Kraut,<br />
Ricarda Meyer,<br />
Susanne Seidel,<br />
Heilpraktikerin<br />
Heilpraktikerin<br />
Physiothera-<br />
Kurs:<br />
NVS, Therapeutin<br />
peutin, Mitglied<br />
«Mit Haut und<br />
für rhythmische<br />
europäische Leh-<br />
Haaren» – der-<br />
Massage<br />
rergesellschaft<br />
matologische<br />
Kurs:<br />
Ortho-Bionomy<br />
Erkrankungen<br />
Rhythmische<br />
Kurs:<br />
Massage,<br />
Ortho-Bionomy<br />
Einführung<br />
Basisseminar<br />
Christa Hegele-Mack,<br />
Frauke Braatz,<br />
Katharina Garn,<br />
Rhea Schäpper,<br />
Physiotherapeutin, Mitglied<br />
Oedemthera-<br />
Podologin HF<br />
Podologin HF<br />
europäische Lehrergesellschaft<br />
peutin<br />
Kurs:<br />
Kurs:<br />
Ortho-Bionomy<br />
Kurs:<br />
Podologie –<br />
Podologie –<br />
Kurse:<br />
Kompressions-<br />
mit uns gehen<br />
mit uns gehen<br />
Neurolymphatisch<br />
bandage beim<br />
sie besser<br />
sie besser<br />
reflektorische Therapie Becken<br />
Lymphödem<br />
und Beine, Neurolymphatisch<br />
reflektorische Therapie peripheres<br />
Nervensystem<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
Berufsnachrichten <strong>vdms</strong><br />
■ Neuer Prospekt zum med. Masseur<br />
Das Schweizerische Dienstleistungszentrum<br />
der Berufsbildung hat in diesem Jahr<br />
einen neuen deutschen Prospekt (italienisch<br />
ab 2012; französisch noch nicht<br />
geplant) zum Beruf des medizinischen<br />
Masseurs/der medizinischen Masseurin<br />
mit eidg. Fachausweis herausgegeben.<br />
In einem Kurzportrait werden mögliche<br />
Arbeitsgebiete der med. Masseure anhand<br />
von porträtierten Berufsleuten dargestellt.<br />
Ebenfalls sind einzelne Behandlungsphasen<br />
erläutert und die erforderlichen Kompetenzen<br />
für die Berufsausübung erklärt.<br />
Zudem sind Informationen zum Thema<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
enthalten.<br />
Die Broschüre<br />
kann Ihnen behilflich<br />
sein, falls<br />
Sie Ihren Beruf Neukunden oder einer anderen<br />
Fachperson (z. B. Arzt, Physiotherapeuten)<br />
erklären möchten.<br />
Der Prospekt in Deutsch (Art. Nr. FE1-<br />
3125) kostet CHF 1.50. Bei grösseren Bestellungen<br />
profitieren Sie von einem Mengenrabatt.<br />
Bestellungen richten Sie bitte<br />
an: SDBB Versandbuchhandlung, Zürichstrasse<br />
98, 8600 Dübendorf, Tel. Deutsch:<br />
0848 999 001, Tel. Französisch: 0848 999<br />
002, Fax: 044 801 18 00, E-Mail: vertrieb@<br />
Neue Kurse im 1. Quartal 2012<br />
■ Dienstag 17. Januar 2012<br />
Schlafstörung<br />
sdbb.ch, www.shop.sdbb.ch → suchen<br />
Masseur (blaue Publikation).<br />
Ihr Feedback zum Prospekt interessiert<br />
uns sehr. Schreiben Sie uns Ihren Kommentar<br />
(info@<strong>vdms</strong>.ch) bis am 30. Januar 2012.<br />
Wir werden eine Zusammenfassung erstellen<br />
und diese an das SDBB weiterleiten, damit<br />
die Meinungen der Fachleute in einer 2.<br />
Auflage berücksichtigt werden können. l<br />
■ WICHTIG: ASCA-Anerkennung<br />
Um die ASCA-Anerkennung aufrecht zu<br />
erhalten, beachten Sie bitte, dass Sie eine<br />
Kopie des aktuellen EMR-Qualitätslabels<br />
an das Sekretariat senden.<br />
l<br />
■ 13. Februar 2012<br />
Podologie – mit uns<br />
gehen sie besser<br />
W E I T E R B I L D U N G 2 012 V D M S<br />
33<br />
Schlafstörungen haben unzählige Gesichter,<br />
gehören zu den häufigsten Leiden in<br />
der Bevölkerung und führen zu vielen<br />
falschen Erwartungen und Ängsten, die<br />
dann meist zur Verstärkung der Schlafprobleme<br />
beitragen.<br />
Je nach Ursache der Schlafstörung<br />
kann die Tagesbefindlichkeit unterschiedlich<br />
beeinträchtigt sein. Manche fühlen<br />
sich ständig müde und schläfrig, andere<br />
schleppen sich durch den Alltag und<br />
sind doch zu wach, um einzuschlafen.<br />
Im Kurs werden folgende Themen behandelt:<br />
Welche Schlafstörungen gibt es?<br />
Wie sind ihre Abklärungen und Behand-<br />
■ Freitag, 20. Januar 2012<br />
Hormone und<br />
Neurotransmitter<br />
Hormone und Neurotransmitter vermitteln<br />
Botschaften/Informationen im Körper und<br />
steuern dadurch u. a. unsere Leistungsfähigkeit,<br />
Energie, geistige Fähigkeiten, Stimmungen,<br />
Lust, körperliche Attraktivität,<br />
Haut, Haare, Organe, den Alterungsprozess,<br />
das Jungbleiben bzw. das biologische Alter.<br />
Diese Informationsübertragung ist<br />
für ein reibungsloses Funktionieren des<br />
lungsmöglichkeiten? Was passiert in der<br />
Nacht, dass die Tagesbefindlichkeit gestört<br />
werden kann? Neben den verschiedenen<br />
organisch bedingten Schlafstörungen, wie<br />
Atemstörungen in der Nacht, unruhige<br />
Beine oder krankhafte Schläfrigkeit, wird<br />
der Teufelskreis einer Ein- und Durchschlafstörung<br />
dargestellt. Anhand von<br />
eigenen Fallbeispielen erlangen die Teilnehmenden<br />
mehr Klarheit über die verschiedenen<br />
Schlafstörungen und ihre Behandlungsmöglichkeiten.<br />
Dozentin: Eva Birrer Strassfeld l<br />
Körpers notwendig. Dabei sind zahlreiche<br />
verschiedene Hormone mit jeweils<br />
unterschiedlichen Aufgaben vorhanden,<br />
die in den so genannten endokrinen Organen<br />
des Körpers hergestellt werden.<br />
Diese können jedoch auch von verschiedenen<br />
Krankheiten betroffen werden.<br />
In diesem Kurs wird daher besonderen<br />
Wert auf die Anwendbarkeit im<br />
Alltag eines Therapierenden gelegt. Sie<br />
lernen mögliche und einfache diagnostische<br />
Verfahren, um diese Dysbalancen<br />
zu erkennen und kennen therapeutische<br />
Möglichkeiten, um diese zu beeinflussen.<br />
Dozent: Dr. med. Simon Feldhaus l<br />
Oft sind es Kleinigkeiten die unseren aufrechten<br />
Gang und sicheren Tritt beeinträchtigen:<br />
Ein Clavus, Rhagaden an den Fersen<br />
oder Hyperkeratosen, die schmerzen.<br />
Wir beginnen uns zu verkrampfen, da wir<br />
versuchen, dem Schmerz auszuweichen.<br />
Das gleiche kann auch durch Deformationen<br />
der Fussgewölbe geschehen. Eine<br />
Anamnese mit Blaupause gibt Aufschluss<br />
und bestimmt auch den podologischen Therapieverlauf.<br />
Fusspilz, Nagelmykose oder<br />
Psoriasis? Auch dermatologische Veränderungen,<br />
die auch unsere Nägel betreffen sind<br />
zurzeit sehr werbeeffektiv. Wie können wir<br />
da weiterhelfen? Was kann die Podologin/<br />
der Podologe zur Behandlung beitragen?<br />
Alle diese Themen werden an dem<br />
Kurstag behandelt. Zusammen werden wir<br />
eine Anamnese erstellen und anhand von<br />
Fotos die verschiedenen Krankheitsbilder<br />
der Nägel und Füsse genauer betrachten.<br />
Unser Ziel ist es, Ihnen das Berufsbild der<br />
Podologen näher zu bringen und auch aufzuzeigen,<br />
wie wichtig die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit ist. Dozentinnen:<br />
Rhea Schäpper und Katharina Garn l<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
W E I T E R B I L D U N G 2 012 V D M S<br />
34<br />
Neue Kurse im 1. Quartal 2012<br />
■ 22. – 23. Januar 2012 (Teil 1)<br />
Mobilisation der Wirbelsäule und<br />
deren angrenzenden Gelenke<br />
Würde man eine komplexe physikalische<br />
Therapie definieren, wären mit grosser<br />
Wahrscheinlichkeit Therapieformen wie<br />
medizinische Massage, Gelenkmobilisation<br />
und therapeutische Gymnastik Hauptbestandteile<br />
davon.<br />
Gelenkmobilisation, wie sie auch in<br />
der manuellen Medizin angewandt wird,<br />
ist denn auch eine ausgezeichnete Erweiterung<br />
zur medizinischen Massage. Die<br />
ergänzenden Wirkungen innerhalb der<br />
Funktionseinheit «Gelenke, Nervensystem<br />
und Muskulatur», ergeben eine markante<br />
Effizienzsteigerung beim Therapieerfolg<br />
und in dessen Nachhaltigkeit. Diese Faktoren<br />
werden zunehmend wichtiger, denn<br />
Therapieerfolg, Effizienz und Nachhaltigkeit<br />
werden für die Anerkennung einer<br />
Therapie durch unser Gesundheitssystem<br />
und die Krankenkassen weiter an Bedeutung<br />
gewinnen.<br />
Die «Mobilisation der Wirbelsäule» ist<br />
nicht einfach eine Methode bei der mit Rezepten<br />
gearbeitet wird. Der Therapierende<br />
lernt, die funktionell-anatomischen Zusammenhänge<br />
zu verstehen. Er beurteilt<br />
jeden Fall individuell und entwickelt eine<br />
Behandlungsstrategie. Gerade diese He-<br />
rausforderung macht die Therapie spannend<br />
und eröffnet neue Sichtweisen und<br />
Möglichkeiten.<br />
Im ersten Kurs werden Grundlagen,<br />
bewährte Untersuchungs- und Mobilisationstechniken,<br />
vom Beckengürtel bis zum<br />
thorakolumbalen Übergang, vermittelt. Im<br />
zweiten Kurs vom 25. – 26. Mai werden die<br />
Themen «BWS, Kopf- und Rippengelenke»<br />
behandelt. Dozent: Angelo Nicoletti l<br />
■ 2. – 3. März 2012 Rhythmische Massage nach Dr. Ita Wegman<br />
Das besondere an der rhythmischen Massage<br />
ist ihre Berührungsqualität. Gestützt<br />
auf das von Rudolf Steiner entwickelte<br />
anthroposophische Menschenbild wird<br />
nach Qualitäten gesucht, die die Lebenskräfte<br />
des Menschen ansprechen und die<br />
Eigenheilkräfte stärken können.<br />
Im ersten Teil der Bewegung wird die<br />
Berührungsqualität dabei so verändert,<br />
dass anstelle von Druck ein Sog im Gewebe<br />
erzeugt wird. Die Hand entwickelt<br />
eine Fähigkeit auf Spannungszustände im<br />
Gewebe gewissermassen hinzuhören, ins<br />
Gewebe einzutasten und ohne Druck zu<br />
erzeugen, darin einzutauchen. Im zwei-<br />
ten Teil der Bewegung, die wie eine Welle<br />
durch die Hand rollt, wird das Gewebe angesaugt<br />
und aus der Tiefe heraus gelöst. Es<br />
entsteht Weite d. h. «Atem» im Gewebe –<br />
die Durchblutung verbessert sich, Wärme<br />
entsteht und Entspannung stellt sich ein.<br />
Während des Einführungskurses werden<br />
wir erste Erfahrungen mit der Entwicklung<br />
dieser Qualität machen. Wir<br />
werden erste Formen üben und anwenden.<br />
Ebenfalls stehen kreisförmige und<br />
lemniskatische Streichungen sowie Abstriche<br />
und Zweihand-Knetung auf dem<br />
Programm. Die Berührungsqualitäten der<br />
Leichte, das Eintasten ins Gewebe und<br />
die Sogwirkung werden erarbeitet und<br />
in verschiedenen Rhythmen ausgeführt.<br />
Dozentin: Ricarda Meyer l<br />
■ Donnerstag 15. März 2012<br />
Sterbende therapeutisch begleiten<br />
Sich selber mit den zentralen Themen<br />
der Trauer, des Abschiednehmens, des<br />
Loslassens zu konfrontieren oder zu reflektieren<br />
ist eine gute Voraussetzung für<br />
das Begleiten. In der Grundhaltung der<br />
Abschiedlichkeit fliessen die verschiedenen<br />
Erlebnisse des Abschieds zu einer<br />
Lebensgrundhaltung zusammen.<br />
Wir verabschieden uns im Verlaufe<br />
des Lebens von Vielem: Verlust vom<br />
Lebenspartner, von Freunden, einer Arbeitsstelle,<br />
Gewohnheiten, Hoffnungen,<br />
Illusionen, oder nicht gelebtes Leben usw.<br />
In den Abschieden begegnen wir der Zeitlichkeit<br />
des Lebens. Abschiede können ihren<br />
Ausdruck in Ritualen, Symbolen oder<br />
Zeichen finden: Musik, Blumen, Kerzen,<br />
Abschiedskuss, Trauerritual etc.<br />
Oft erleben wir in diesen Situationen<br />
Ohnmacht, die Worte fehlen uns. Wichtig<br />
sind dabei die Präsenz, das ungeteilte Dasein,<br />
das hörende Herz, der Respekt und<br />
die Würde vor dem zu Begleitenden. Ich<br />
gehe auf das ein, was da ist, was sich anbietet.<br />
Wie kann ich jedoch offen sein für<br />
alles, wie kann ich spüren, was noch angesprochen<br />
werden will (etwa Belastungen,<br />
versöhnen mit sich und mit andern). Ich<br />
nehme den Sterbenden bis zu seinem letzten<br />
Atemzug ernst und lasse ihm die Freiheit,<br />
seinen Weg des Loslassens zu gehen.<br />
Dozenten:<br />
Dr. Marcel Sonderegger und Ruth Eckert l<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
Fort- & Weiterbildungen <strong>vdms</strong> 1. Quartal 2012<br />
■ 6. Januar<br />
Amputationen des Beines<br />
■ 6. – 7. Januar<br />
Krisen<br />
■ 13. – 14. Januar<br />
Wirbelsäulentherapie nach Dorn,<br />
Aufbaukurs<br />
■ 17. Januar<br />
Schlafstörungen<br />
■ 20. Januar<br />
Hormone und Neurotransmitter<br />
■ 20. – 21. Januar<br />
Reflexzonentherapie: Mit den Füssen<br />
von 0 auf 100<br />
■ 22. – 23. Januar<br />
Mobilisation der Wirbelsäule Teil 1<br />
■ 24. Januar<br />
Virale und bakterielle Krankheiten<br />
■ 27. – 29. Januar<br />
Myofasciale Release, ABK 1<br />
■ 28. Januar<br />
Starke Gedanken<br />
■ 3. – 5. Februar<br />
Intergrative Craniosacral Therapie<br />
(Basiskurs)<br />
■ 3. – 4. Februar<br />
Beckenboden –<br />
Stabilität aus der Mitte,<br />
Teil 1<br />
■ 7. Februar<br />
Klangschalen Massage GK<br />
■ 9. – 10. Februar<br />
Antara med. Masseur Teil 3<br />
LINKS<br />
SONNENLICHT:<br />
www.stern.de/gesundheit/vitamind-mangel-zu-wenig-sonne-machtkrank-1504654.html<br />
Mehr über Ueli Steck:<br />
www.uelisteck.ch<br />
Baubiologie:<br />
Gibbeco Genossenschaft<br />
www.gibbeco.org<br />
Schlafmedizin:<br />
www.ksm.ch<br />
Weitere Kurse unter<br />
www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
› weiterbildungen<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong><br />
■ 10. Februar<br />
Regulationstörungen des<br />
Säure-Basenhaushaltes<br />
■ 13. Februar<br />
Podologie – mit uns gehen sie besser<br />
■ 15. Februar<br />
Spiraldynamik, Achterbewegungen<br />
■ 17. – 19. Februar<br />
Myofascial Release ABK 3<br />
■ 20. – 23. Februar<br />
Viszerale Osteophatie, VPV<br />
■ 24. Februar<br />
Kopf- und Gesichtsschmerzen<br />
■ 25. Februar<br />
Immer gut zu(m) Fuss?<br />
■ 26. – 28. Februar<br />
Ortho-Bionomy, Teil 1 Basis<br />
■ 29. Februar<br />
Spiraldynamik, Brustwirbelsäule<br />
■ 2. – 3. März<br />
Beckenboden – Stabilität aus der<br />
Mitte, Teil 2<br />
■ 2. – 3. März<br />
Rhythmische Massage, Einführung<br />
■ 5. März<br />
Elastisches Taping, Schulter<br />
■ 6. März<br />
Elastische Taping, Fuss und Knie<br />
■ 7. März<br />
Lymph-Tape-Kurs (MTC)<br />
■ 9. – 10. März<br />
Dynamische Wirbelsäulentherapie<br />
nach Popp, Intensivkurs<br />
Ich wünsche: Kostenlose Probenummer <strong>Reflexe</strong> Jahres-Abo <strong>Reflexe</strong> (CHF 50.–)<br />
Fort- und Weiterbildungsbroschüre 2012; Anzahl Expl. ____<br />
Ich bin: Med. Masseur FA/EFA Physiotherapeut<br />
Andere, nämlich _________________________________________________<br />
Mitglied von _____________________________________________________<br />
Ich wünsche die Insertionsbedingungen<br />
■ 11. März<br />
Dynamische Wirbelsäulentherapie<br />
nach Popp, Refresher<br />
■ 12. März<br />
Craniosacral Therapie, Refresher,<br />
Basiskurs<br />
■ 12. März<br />
Biochemie nach Dr. Schüssler, GK<br />
■ 13. März<br />
Ergänzungsmittel der Schüsslersalze<br />
■ 15. März<br />
Sterbende therapeutisch begleiten<br />
■ 16. – 17. März<br />
Triggerpunkt-Therapie, Teil 1<br />
■ 17. März<br />
Stress wirkungsvoll begegnen<br />
■ 23. – 24. März<br />
Ganzheitliche Körpertherapie mit Focusing,<br />
Einführung<br />
■ 23. März<br />
Spiraldynamik, stabiles Kreuz<br />
■ 26. – 28. März<br />
Ortho-Bionomy, Teil 2 Basis<br />
WICHTIGE INFOS<br />
Anmeldeschluss für sämtliche<br />
Kurse:<br />
4 Wochen vor Kursbeginn. Die Anmeldungen<br />
werden nach Anmeldeeingang<br />
berücksichtigt.<br />
Die Detailbeschreibung ist für Sie in<br />
der Weiterbildungsbroschüre 2012<br />
und in der <strong>vdms</strong>-Website ersichtlich auf:<br />
www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
Ich bin an einer Mitgliedschaft interessiert. Bitte senden Sie mir Ihre Unterlagen:<br />
Firma: _____________________________ Name, Vorname: _______________________________<br />
Strasse: ____________________________ PLZ, Ort: ______________________________________<br />
Telefon: ____________________________ Fax: ___________________________________________<br />
E-Mail: ____________________________________________________________________________<br />
Ort, Datum: __________________________________ Unterschrift: __________________________<br />
Einsenden an: <strong>vdms</strong>, Schachenallee 29, 5000 Aarau; Faxen an: 062 823 06 22<br />
L I N K S / A G E N DA 2 012 V D M S<br />
35<br />
✁<br />
T A L O N
E N E R G I E S V f B S<br />
36<br />
Energie<br />
Schweizerische Vereinigung für Biochemie nach Dr. Schüssler<br />
Für die Biochemie nach Dr. Schüssler<br />
ein geeignetes Thema<br />
Ein Thesenstrang über die Wirkungsweise der Schüsslersalze<br />
verfolgt den so genannten «energetischen» Wirkansatz.<br />
Dies bedeutet nicht nur die Wirkung der Mineralsalze<br />
nach Dr. Schüssler durch die sehr einfache Aufnahme über<br />
die Schleimhäute des Mundes oder transdermal (über die<br />
Haut) oder über den Magen-Darm-Trakt, wo komplizierte<br />
chemische Abläufe zuständig sind bis ein Mineralstoff so<br />
kalibriert ist. Denn Mineralstoffe müssen transformiert<br />
werden, bis sie als Enzym- oder Zellfunktionsfaktoren<br />
resp. schluss endlich als «Energie» dienen können. Man<br />
erklärt sich, dass diese Energie zustande kommt, wenn die<br />
Mineralstoffe durch den Herstellungsprozess der Verdünnung<br />
einen hohen kinetischen Energieeintrag erfahren.<br />
Der Leuchtkäfer trägt an der Unterseite des Hinterleibs ein Leuchtorgan,<br />
mit dem er potenzielle Partner anlockt. Unter einer durchsichtigen<br />
Hautschicht liegen grosse Zellen, die durch eine biochemische<br />
Reaktion Licht erzeugen. Der Wirkungsgrad liegt bei erstaunlichen<br />
95 Prozent, so dass nur wenig Energie als Abwärme verloren geht.<br />
Energia<br />
Un tema adeguato per la biochimica<br />
secondo il Dr. Schüssler.<br />
Le tesi sull’azione dei sali di<br />
Schüssler perseguono il cosiddetto<br />
principio “energetico”. Ciò<br />
non comprende solo l’effetto dei<br />
sali minerali che secondo il Dr.<br />
Schüssler vengono assimilati<br />
molto semplicemente mediante la<br />
mucosa della bocca o transdermal<br />
(attraverso la pelle) oppure<br />
il tratto gastrointestinale, dove<br />
dei processi chimici complicati si<br />
occupano di calibrare correttamente<br />
una sostanza minerale. Infatti<br />
i sali minerali devono essere<br />
trasformati per poter svolgere le<br />
funzioni enzimatiche o cellulari e<br />
assumere il ruolo di «trasmettitori<br />
di energia». La presenza di questa<br />
energia si spiega grazie al processo<br />
di diluizione dei sali minerali<br />
che produce una dose elevata di<br />
energia cinetica.<br />
◗ Jo Marty, Präsident SVfBS, Autor und Coach<br />
Durch das Verdünnen in die 6. oder 12. Dezimalpotenz<br />
liegen die Mineralstoffmoleküle<br />
gegenüber den Trägersubstanzen in extrem<br />
geringer Menge und Dichte vor. Genau dies<br />
ist der energetische Vorteil. Von der Grundsubstanz<br />
bis zur endgültigen Potenz wird<br />
die Dichte der Moleküleinheiten der Mineralsalze<br />
laufend verringert, so dass nicht<br />
absorbierte Material- und Krafteinheiten als<br />
elektromagnetische Einheit sich ausbreiten<br />
können. Denn Mineralsalze sind stets Verbindungen<br />
von elektrisch positiv geladenen<br />
Kationen (Magnesium, Kalium etc.) und negativ<br />
geladenen Anionen (Phosphor, Chlor<br />
etc.). Mit der Verdünnung werden Molekülbindungen<br />
dissoziiert (gelöst) und geben<br />
Bindungsenergie als elektromagnetische<br />
Bewegungsenergie in die Trägersubstanz<br />
ab, ohne dass diese potenzielle Energie erneut<br />
absorbiert werden kann, da keine Resonanzmöglichkeiten<br />
mehr gegeben sind.<br />
Wenn jedoch der Milchzucker oder die Trägersubstanz<br />
Alkohol/Wasser (Dilution) auf<br />
die Schleimhaut trifft, kann die elektromagnetische<br />
Kraft «kollabieren» und die potenzielle<br />
Energie wird auf die resonanzfähigen<br />
Schleimhaut-/Haut-Zellmembran-Rezeptoren<br />
übertragen.<br />
Physikalisch geht man also davon aus,<br />
dass ab bestimmten Verdünnungen der<br />
Moleküleinheiten eines Mineralsalzes mehrheitlich<br />
elektromagnetische Energie als potenzielle<br />
Information des entsprechenden<br />
Salzes existiert, ohne dass Resonanzmöglichkeiten<br />
in der jeweiligen Trägersubstanz<br />
vorhanden sind.<br />
Gelangt nun diese Information in unseren<br />
Organismus, so wird sie bei nächstbester<br />
Gelegenheit einer vorhandenen Resonanz<br />
absorbiert, so wie z. B. Duftmoleküle in der<br />
Nasenschleimhaut und Lichtquanten von<br />
Lichtjahre entfernten Sternen in unserer<br />
Retina der Augen. Neben diesen «elektrolytischen»<br />
Aspekten tragen die Mineralsalze<br />
in der Verdünnung «D 6» und einzelne «D 12»<br />
noch genügend Moleküleinheiten, um als<br />
Bestandteil von z. B. Enzymen, Hormonen,<br />
Antikörpern, Nervenimpulsen u. v. m. zu dienen<br />
bzw. zur Verfügung zu stehen. Durch die<br />
Energie- und Molekularwirkung werden die<br />
Schüsslersalze physiologisch adäquat und<br />
effektiv im energetisch-physikalischen Netz<br />
des Organismus zur Wirkung gebracht. Die<br />
Konsequenzen davon werden über Verstärkermechanismen<br />
weitergeleitet, wie wir es<br />
von Neurotransmittern, Nervenvesikeln etc.<br />
her kennen. Diese entfalten ebenfalls mit<br />
äusserst geringer und extrem sparsamer<br />
Energie- und Informationseinheiten eine<br />
durchdringende Wirkung. Derartige Energieabsetzung,<br />
die durch gezielte mineralische<br />
Impulse entsteht, benötigt nicht unbedingt<br />
ein anatomisch-morphologisch abgegrenztes<br />
Areal, sondern einzig Resonanz von Zellen.<br />
Nicht nur empirisch, sondern auch aus<br />
den oben knapp umrissenen Thesen eignen<br />
sich Schüsslersalze zur Unterstützung<br />
bei vielerlei Beschwerden die mit Energie<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
zw. Energie der Körperzellen in Verbindung<br />
stehen.<br />
Zum Beispiel Gehirn<br />
Das Gehirn ist ca. 1.5 Kilogramm schwer,<br />
hat die Form einer riesigen Walnuss und<br />
besteht aus etwa 100 Milliarden Nervenzellen<br />
– aufgeteilt auf Hirnstamm, Kleinhirn,<br />
Zwischenhirn und die beiden grossen Hirnhälften.<br />
sind alle Impulse vom Gehirn an den Körper,<br />
aber auch alle psychischen Erscheinungen,<br />
untrennbar mit den chemischen Vorgängen<br />
im Nervensystem verbunden. Hormone besitzen<br />
im Allgemeinen wichtige Funktionen<br />
für das Wachstum, den Stoffwechsel, Wach-,<br />
Schlafrhythmus, den Wasser- und Wärmehaushalt<br />
etc.<br />
Die Stoffe für unsere Stimmung sind<br />
sind meistens so genannt «membranständig»,<br />
d. h. sie warten an der Zellmembran<br />
auf die entsprechenden Signale.<br />
Ein Dessert für die Nr. 2 Calcium<br />
phos.<br />
Dieses Salz hat einen hohen Bezug zur<br />
Phosphor-Lipid-Schicht der Zellmembran.<br />
Es hilft bei der Steuerung der Eiweiss-Stoffwechselkaskaden.<br />
Calcium phos. bildet eine<br />
E N E R G I E S V f B S<br />
jedoch auch sehr starkabhängig von den<br />
wichtige Voraussetzung für die Substanzbil-<br />
Die fest aufs Engste miteinander verbun-<br />
Nerven. Das Rohmaterial für diese gehir-<br />
dung wie z. B. das Blut, die Muskeln, Zähne,<br />
denen Gehirnteile unterscheiden sich in ih-<br />
neigenen Stoffe kommt aus der Nahrung.<br />
Knochen und Nerven. Der grosse Vorteil die-<br />
rer Arbeitsweise: Der Hirnstamm ist für den<br />
Jede einzelne Nervenzelle kann mittels<br />
ses Mineralstoffes liegt am umfangreichen<br />
Selbsterhalt zuständig und stammt entwick-<br />
chemischer Botenstoffe, den Neurotrans-<br />
Beitrag zur Beruhigung, Entspannung der<br />
lungsbiologisch aus der Zeit der Saurier. Das<br />
mittern, mit Tausenden von anderen Zellen<br />
Muskeln – inkl. Herzmuskel und Nerven.<br />
limbische System unterscheidet zwischen<br />
dem vegetativen Nervensystem und der<br />
kommunizieren. Die Botenstoffe übermitteln<br />
Informationen zwischen Neuronen im<br />
Ebenso leistet Calcium phos. einen hohen<br />
Beitrag an die Regenerationsfähigkeit des<br />
37<br />
Verantwortlichkeit für die Unterscheidung<br />
Gehirn und anderen Körperbereichen – sei<br />
Körpers.<br />
einiger Hormone. Diese sind auch bei Säu-<br />
es elektrisch oder chemisch. Innerhalb eines<br />
getieren zuständig für die Gefühlsbewegun-<br />
Neurons werden die Signale hauptsächlich<br />
Die neueren Erkenntnisse der «Nerven-<br />
gen. Im Weiteren «arbeitet» noch die Schicht<br />
elektrisch (im Milliampere-Bereich) übermit-<br />
forschung» bestätigen die Erfahrung der<br />
grauer Zellen an der Oberfläche der Gehirn-<br />
telt. Damit ein Neurotransmitter im Gehirn<br />
Biochemie nach Dr. Schüssler. Auch die<br />
hälften. Sie ermöglichen das Sprechen und<br />
wirken kann, muss er an bestimmte Rezep-<br />
Messungen mit der heutigen Generation<br />
ein Teil dessen was wir Kultur nennen. So<br />
toren gebunden werden. Diese Rezeptoren<br />
des Elektronenmikroskops stellen Calcium<br />
Piniol Therapie<br />
Traditionelle Chinesische Medizin<br />
Piniol Therapie<br />
Cold<br />
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Desinfektion<br />
Piniol Nahrungsergänzung<br />
Pinifit<br />
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<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
E N E R G I E S V f B S<br />
38<br />
C a l c i u m - I o n e n : S t e u e r n f ü r d i e N e r v e n<br />
Die Zellmembranspannung<br />
Replikation<br />
der DNA<br />
Stimulierung<br />
der Zellenergie<br />
in den Mittelpunkt. So sind Nervendendrite<br />
keine passiven Aufnehmer, sondern<br />
sind über dendoentrische Synapsen aktive<br />
Informationsleiter. Die Membranspannung<br />
wird durch Calcium-Ionen bestimmt. Die<br />
Auslösung von Transmittersubstanzen wird<br />
nicht(!) über das elektrische Feld des Aktionspotenzial<br />
erreicht, sondern über die Permeabilität<br />
für Ca++ (Calcium)-Ionen. Fazit:<br />
Calcium-Impulse sind hauptverantwortlich<br />
für die Nervenarbeit und es ist zuständig für<br />
den neuronalen Molekulartransport.<br />
Nr. 2 Calcium phos. unterstützt die<br />
Nerven und gibt Energie<br />
l Nervenverspannungen, -schmerzen<br />
l innere Unruhe / Erschöpfung<br />
l Durchschlafstörungen<br />
l mangelnde Erholung / Regenerationsfähigkeit<br />
l Muskelverspannungen / Nackenbeschwerden<br />
l Gewichtsproblemen<br />
Nr. 2 Calcium phos. ist auch sehr mit<br />
den Aufgaben der Hormone verbunden.<br />
Beispiel: Drüsen der Sympathikus-<br />
Gruppe: (Tabelle unten)<br />
Parasympathikus<br />
l Hypophysenhinterlappen<br />
l Pankreas<br />
l östrogenproduzierende Gonaden<br />
l Nebenschilddrüse<br />
l Nebennierenrinde<br />
Physikalische<br />
Gewebseigenschaften<br />
Calcium-Ionen:<br />
Steuern für die<br />
Nerven<br />
Zell- zu Zell-<br />
Kommunikation<br />
Sympathikus<br />
Aufnahme von<br />
Aminosäuren<br />
Regulation der<br />
Zellernährung<br />
Enzym- und<br />
Hormonfunktionen<br />
Membrandurchlässigkeit<br />
Reparaturfunktion<br />
Mitregulation<br />
des pH-Gehaltes<br />
des Zellwassers<br />
l Hypophysenvorderlappen:<br />
– Nebennierenmark<br />
– androgene Gonaden<br />
– Schilddrüse<br />
Da im Schüsslersalz Nr. 2 Calcium phos.<br />
beide Sympathikus steuernden Komponenten<br />
vorhanden sind, resultiert daraus der<br />
sehr ausgleichende Wirkcharakter für die<br />
«Energieaufbauenden Drüsen». Ebenfalls ist<br />
Calcium phos. ist durch seine Verbindung<br />
(Calcium + Phosphor) für die anabolen und<br />
katabolen Drüsen zuständig.<br />
Gerade bei diesem Salz ist die Verdünnung<br />
auf 1:1 Mio. sehr vorteilhaft. Dadurch<br />
verbessert sich nicht nur die Bedingung für<br />
die gesicherte Aufnahme im Blut und in die<br />
Zielzellen, sondern es kann – auch bei Langzeitgebrauch<br />
– nicht zu einer Überdosierung<br />
kommen. Was in Forscherkreisen schon einige<br />
Jahre Anlass zum Disput gibt, bestätigt<br />
jetzt u. a. die Universität Kopenhagen erneut:<br />
Die unkritische Calciumsubstitution steht<br />
nämlich massiv im Verdacht, die Einlagerung<br />
von Kalk in den Gefässwänden und damit<br />
die Arteriosklerose zu fördern. Die meisten<br />
Experten raten deshalb schon seit längerem,<br />
Calcium in grobstofflicher Form nicht ohne<br />
medizinische Indikation einzunehmen. Mit<br />
den Calciumsalzen der Schüsslerreihe besteht<br />
diese Gefahr nicht!<br />
Ein weiteres Salz aus der Schüssler’schen<br />
Biochemie zum Energieaufbau und Energieerhalt<br />
ist das bekannteste «Kraftsalz»: Nr. 5<br />
Kalium phos. Wenn es um Energie, Nerven,<br />
Hormone geht, hat dieses Salz im Zweifelsfall<br />
Vorrang vor allen anderen Mitteln. Nr. 5<br />
Kalium phos. unterstützt die gesamte Organisation<br />
im Zellinnenraum. Es erhält die<br />
innere Zellspannung aufrecht und wird als<br />
Energielieferant für die Zelle bezeichnet.<br />
Man schätzt den Gehalt an diesem Nährstoff<br />
für die Zelle im menschlichen Körper<br />
auf ca. 120 g. Die Hauptvorkommen sind im<br />
Gehirn, den Nerven und Muskeln. Bezüglich<br />
des Gehirns, der Nerven sowie des Allgemeinzustandes<br />
lässt sich dieses Salz nicht<br />
hoch genug einschätzen.<br />
Mangel an Energie infolge zu viel<br />
Fett, Zucker, Eiweiss, Reize,<br />
Umweltgifte …<br />
Zu viele Nahrungsmittel bedeuten zu viel<br />
Insulin was mit Folgen verbunden sein kann:<br />
Herz-/Kreislaufsystem<br />
l Fettstoffwechselstörungen<br />
l erhöhter Cholesterinspiegel<br />
l Störung der Blutgerinnung<br />
l chronische Entzündungen<br />
l Störung des Wasser- und Mineralhaushaltes<br />
Hormonsystem<br />
l Diabetes<br />
l Veränderungen der Haut<br />
l Veränderungen der Geschlechtsorgane<br />
Lungen/Atemwege<br />
l Asthma<br />
l Atemnot (insb. in der Nacht)<br />
Geringeres Selbstwertgefühl<br />
Bewegungsapparat<br />
l Erhöhtes Risiko für Frakturen<br />
Neurologische Folgestörungen<br />
l diffuse Müdigkeit<br />
l Depression<br />
l Ess-Störungen<br />
Massnahmen neben Verhaltensund<br />
Ernährungsänderungen:<br />
Kur mit Nr. 8 Natrium chlor., Nr. 9(!!) Natrium<br />
phos., Nr. 10 Natrium sulf., zusätzlich<br />
bei Fettstoffwechselstörungen Nr. 9 Natrium<br />
phos. und bei Fettunverträglichkeit Nr. 23<br />
Natrium bicarbonicum.<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong>
N r . 5 K a l i u m p h o s p h o r i c u m<br />
Nervöse Ermüdungsund<br />
Erschöpfungszustände<br />
Nervlich bedingte<br />
➘ Schlaflosigkeit<br />
➘ Asthma-, Herz-,<br />
Muskel-, Magen-,<br />
Darm- und Sexualorganschwäche<br />
Rasches Ermüden/<br />
Unlust zur<br />
geistigen Tätigkeit<br />
Schlechte<br />
Blutzirkulation<br />
Bei Störungen der<br />
trophischen Fasern<br />
des Nervus Sympathikus<br />
➙ Nervöse<br />
Überempfindlichkeit<br />
Schmerz im Nacken<br />
und Hinterkopf<br />
Kurzübersicht von<br />
Nr. 5 Kalium phos.<br />
bzgl. «Energie»<br />
Schwäche durch Überanstrengung<br />
➙ Stimme (Heiserkeit),<br />
Augen, Muskeln<br />
Überforderte Kinder<br />
➘ Hyperchondrie<br />
➘ Hyperaktivität<br />
➘ «ausgelaugt»<br />
Energielosigkeit im<br />
Gewebe<br />
➙ dadurch: Zellzerfall<br />
➘ Mundgeruch<br />
➘ Körpergeruch<br />
➘ Aphten, Soor<br />
➘ «Geschwüre»<br />
➘ Darmbeschwerden<br />
➙ stinkende Blähungen<br />
➘ Haarausfall<br />
➙ (kreisrund)<br />
➘ Zahnfleischbluten<br />
N r . 2 2 C a l c i u m c a r b o n i c u m<br />
Immer wenn<br />
Erholung nicht mehr<br />
möglich ist<br />
Bei frühzeitigen<br />
Alterserscheinungen<br />
Ein herausragendes<br />
Mittel bei/während<br />
stressigen, belastenden<br />
Lebensphasen<br />
Energielosigkeit<br />
infolge chronischer<br />
Krankheiten<br />
➘ begleitend zur<br />
ärztlichen Therapie<br />
Nr. 22 Calcium<br />
carbonicum<br />
Niedergeschlagenheit<br />
Hoffnungslosigkeit<br />
durch permanente<br />
Überlastung<br />
Erschöpfung<br />
bei Kindern<br />
Schwäche<br />
der Sinnesorgane<br />
Appetitverlust<br />
V E R A N S TA LT U N G E N S V f B S<br />
Tipps zu Nr. 5 Kalium phos.<br />
Schlechte Laune<br />
Nr. 5 Kalium phos., Nr. 3 Ferrum phos. und<br />
Nr. 8 Natrium chlor. als Getränk oder als Tabs<br />
Sprecher, Sänger oder «alte» Stimmen<br />
etwas Nr. 5 Kalium phos. auf die Vorderseite<br />
des Halses auftragen<br />
Müdigkeit, lange Autofahrten<br />
oder nach anstrengenden Tagen/belastenden<br />
Berufsphasen<br />
Nr. 5 Kalium phos. als Crème auf die Schläfen<br />
leicht auftragen.<br />
Hunger nach dem Essen<br />
Nr. 5 Kalium phos. ein paar Tabs lutschen<br />
Herzbeschwerden, Lustlosigkeit,<br />
Müdigkeit<br />
Herzgegend mit 1 nussgrossen Portion Salbe<br />
Nr. 5 Kalium phos. sanft eincrèmen (1 bis 3x tägl.)<br />
Prüfungsangst<br />
Nr. 5 Kalium phos. und Nr. 7 Magnesium<br />
phos. in Wasser aufgelöst in kleinen Schlucken<br />
trinken, etwas im Mund behalten<br />
39<br />
Energieaufbau: Kombinationen von Schüsslersalzen und Nahrungsmitteln<br />
Nr. 5 Kalium phos.<br />
Nr. 3 Ferrum phos.<br />
Nr. 8 Natrium chloratum<br />
dazu Brennnesselsaft, -tee, -tinktur<br />
Brennnessel ist ein Universalmittel für die Energie<br />
im Gehirn. Bis zu einem gewissen Grad<br />
kann sie sogar fehlende Wirkstoffe im Gehirn<br />
funktionell übernehmen.<br />
Nr. 3 Ferrum phos.<br />
Nr. 5 Kalium phos.<br />
Nr. 21 Zincum chloratum<br />
dazu schwarze Johannisbeeren<br />
Diese Beere vermittelt dem Körper und Gehirn<br />
von allen dunklen und blauroten Früchten die<br />
stärkste elektrisch-magnetische Aufladung.<br />
Diese Kombination ist ein richtiges Kraftpaket.<br />
Nr. 2 Calcium phos.<br />
Nr. 8 Natrium chloratum<br />
Nr. 10 Natrium sulfuricum<br />
dazu Sauerkraut<br />
Beste Quelle für Acetylcholin, welches das<br />
Gehirn zur Impulsübermittlung benötigt. Regelmässig<br />
eingenommen, verbessert diese Kombination<br />
die Gehirn- und Nervenfunktionen.<br />
Neue Energie für die Nerven mit<br />
Nr. 22 Calcium carbonicum<br />
Das wichtigste Ergänzungsmittel bei ausgeprägter<br />
Müdigkeit und Erschöpfung. Das<br />
Salz reguliert den Säure-Basenhaushalt und<br />
übt sehr energiereiche Effekte auf die Zellmembran<br />
aus. Zudem es trennt es die Flüssigkeitskompartimente<br />
physiologisch, so dass<br />
das Diffusionsgefälle, der osmotische Druck<br />
und der Energiehaushalt optimiert werden.l<br />
WICHTIG: Bei Krankheiten und<br />
länger dauernden Beschwerden ist<br />
immer ein Arzt zu konsultieren!<br />
T E R M I N 2 0 1 2<br />
Generalversammlung<br />
24. März 2012 – tragen Sie<br />
bereits heute dieses Datum<br />
in Ihre Agenda ein!<br />
A B E N D V E R A N S T A L T U N G E N / V O R T R Ä G E<br />
Montag, 16. Januar 2012<br />
Montag, 20. Februar 2012<br />
Wunderwerk Haut<br />
mit Jo Marty, Präsident SVfBS, Autor und Coach<br />
Lebenswichtig, aber kaum beachtet:<br />
Das Lymphsystem<br />
mit Friedemann Garvelmann, Heilpraktiker,<br />
Iris-Diagnostiker und Autor<br />
Ort: Cevi Zentrum Glockenhof, Sihlstrasse 33, 8001 Zürich<br />
Zeit: 19.45 bis ca. 21.30 Uhr Mehr Infos:<br />
Kosten: Mitglieder CHF 8.00 / Nichtmitglieder CHF 18.00<br />
www.svfbs.ch<br />
Schweizerische Vereinigung für Biochemie nach Dr. Schüssler:<br />
SVfBS<br />
Dachlissen 90<br />
Hauptzweck: Information über die Biochemie<br />
8932 Mettmenstetten<br />
nach Dr. Schüssler, Verankerung der Thematik<br />
Tel: 044 767 03 28<br />
im Gesundheitswesen der Schweiz. Unabhängige<br />
Vereinigung, die einzig der Verbreitung der<br />
Fax: 044 767 03 29<br />
e-mail: info@svfbs.ch<br />
entsprechenden Methode dient. www.svfbs.ch<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> <strong>Reflexe</strong>
Es tut nicht weh, Sie müssen sich nicht einmal<br />
ausziehen und es dauert nur 8 Minuten –<br />
dennoch könnte Ihnen die Erprobung dieses<br />
Gerätes einige wichtige Erkenntnisse bringen.<br />
Global Diagnostics<br />
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Strukturen im elektrischen und elektromagnetischen Spektrum<br />
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40<br />
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auf Messimpulse im<br />
elektromagnetischen<br />
Spektrum reagiert?<br />
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Lassen Sie sich (oder einen Ihrer<br />
Patienten) im Rahmen einer<br />
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Alle Messergebnisse (Systeme,<br />
Funktionen, Organe usw.) werden<br />
sofort auf dem Computer-<br />
Bildschirm dargestellt.<br />
Möglicherweise werden Sie von<br />
den Ergebnissen überrascht sein.<br />
Es kann aber auch sein, dass Sie<br />
etwas erkennen, das Sie vielleicht<br />
geahnt haben, bisher jedoch nicht<br />
nachweisen konnten.<br />
Die Messung mit Global Diagnostics<br />
erfolgt auf physikalischer Grundlage.<br />
Nach automatischer E-Smog-<br />
Messung, um äussere Störeinflüsse<br />
auszuschliessen, folgen mehr als<br />
100 Mio. Einzelmessungen des<br />
Körpers – anschliessend werden<br />
alle Messungen wiederholt, um<br />
grösstmögliche Präzision der<br />
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