Exportkontrolle (Compliance)
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<strong>Exportkontrolle</strong> (<strong>Compliance</strong>)<br />
1. Restriktive Maßnahmen gegen Iran<br />
2. Umsetzung der <strong>Exportkontrolle</strong> im<br />
Unternehmen<br />
3. Zuverlässigkeit (Prüfung, Konsequenzen)<br />
4. Kommunikation mit dem BAFA<br />
- Antragsverfahren ELANK2<br />
- Genehmigungserteilung<br />
- Online Abschreibung
2<br />
AWR November 2010
Iran Sanktionen<br />
• Ratsbeschluss 2010/413/GASP vom 26. Juli 2010 über restriktive<br />
Maßmahmen gegen Iran und zur Aufhebung des gemeinsamen Standpunktes<br />
2007/140 GASP<br />
• Verordnung (EU) Nr. 961/2010 des Rates vom 25.10.2010 über restriktive<br />
Maßnahmen gegen Iran und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr.<br />
423/2007<br />
3<br />
AWR November 2010
Neue Herausforderungen<br />
• Zusätzliche Handelsbeschränkungen<br />
– für Güter und Technologien mit doppeltem Verwendungszweck<br />
– Ausrüstung für interne Repressionen<br />
– Handel mit Schlüsselausrüstung und – Technologie für die iranische Öl- und<br />
Gasindustrie<br />
• Beschränkungen für Geldtranfers, den iranischen Bankensektor,<br />
Versicherungs- und Rentenmärkten<br />
4<br />
AWR November 2010
Herausforderungen<br />
• Genehmigungspflichten, Gelder – Geldtransfer<br />
• Iranische Person – Finanztransaktionen aus dem Iran oder von einer<br />
iranischen Person?<br />
• Antragsteller – Zahlungsverkehrsdienstleister des Begünstigten<br />
– Inhalt des Antrags u.a. Angabe der Warennummer(n), Kopie erteilter<br />
Ausfuhrgenhmigungen<br />
• 40.000 EUR – Genehmigungspflicht = Gutschrift auf das Konto des<br />
Begünstigten nur nach Erteilung der Genehmigung durch die Bundesbank<br />
• Allgemeine Genehmigung (Ausfuhranmeldung bei einer deutschen Zollstelle)<br />
• Positivliste Lebensmittelbereich, Meldepflicht ab 10.000 EUR<br />
• Positivliste medizinische Güter, Meldepflicht ab 10.000 EUR<br />
5<br />
AWR November 2010
Genehmigungspflichten - Antragsteller<br />
• Bank im Iran – Bank in Deutschland = Zahlungsverkehrsdienstleister<br />
• Bank in Dubai – Bank in Deutschland = Zahlungsverkehrsdienstleister<br />
• Bank im Iran – Bank des deutschen Ausführers in der Schweiz = Begünstigter<br />
• Bank in Dubai – Bank des deutschen Ausführers in der Schweiz = Begünstigter<br />
• Vorauskasse, Altverträge???<br />
Art. 32 der VO: Haftungsausschluss z.B. der Zahlungsverkehrsdienstleister<br />
Zahlungsverkehrsdienstleister - Bundesbank – BAFA<br />
Begünstigter - Bundesbank – BAFA<br />
Zur Straf- und Bußgeldbewehrung von Verstößen gegen die neue Iran-Embargo-Verordnung werden demnächst<br />
Bekanntmachungen im Bundesanzeiger und Änderungen der Außenwirtschaftsverordnung (AWV) erfolgen.<br />
6<br />
AWR November 2010
Antrasgverfahren Finanztransaktionen<br />
http://www.bundesbank.de/finanzsanktionen/finanzsanktionen_iran.php<br />
7<br />
AWR November 2010
Anforderungen an ein Internal <strong>Compliance</strong><br />
Programme - ICP<br />
• Fragen zum Unternehmen (Umfang des Außenhandels, betroffene<br />
Rechtsgebiete wie AWG, EG-VO, US-Recht, KWKG etc.)<br />
• Aufbauorganisation (Ausfuhrverantwortlicher, Exportkontrollstelle etc.)<br />
• Personal – Personalauswahl – Grundschulung - Weiterbildung<br />
• Ausstattung (Arbeitsmittel, IT-Unterstützung, Verbotslistenprüfung)<br />
• Unternehmsinterne Information / Kommunikation<br />
• Ablauforganisation (Prüfablauf, Produkte, Kunden, Länder,<br />
Entscheidungsmatrix)<br />
• Pre-Licence-Phase (Erkennen genehmigungspflichtiger Transaktionen, Catch<br />
all, technische Untersützung)<br />
• Brokering<br />
• Embargos<br />
8<br />
AWR November 2010
Anforderungen an ein Internal <strong>Compliance</strong><br />
Programme - ICP<br />
• Sanktionslisten<br />
• Verfahrenserleichterungen<br />
• Antragsverfahren (Endverbleibserklärungen, Firmenprofile)<br />
• Post-Licence-Phase (Prüfung der erhaltenen Genehmigung,<br />
Nebenbestimmungen, Dokumentation der Online Abschreibung,<br />
Dokumentation der Nutzung von Allgemeinen Ausfuhrgenehmigungen)<br />
• Aufbewahrung<br />
• Aufsicht/Überwachung<br />
• Physische und technische Sicherheit (AEO Security, Bekannter Versender)<br />
• Verstöße (Meldung von Verstößen, Ursachenanalyse, Korrekturmaßnahmen)<br />
9<br />
AWR November 2010
Kontrollpflichten im Außenhandel<br />
US Re–Export<br />
Regularien<br />
EU – Anti-<br />
Terrorismus<br />
Verordnungen<br />
Iran<br />
Boykottverordnungen<br />
FATF<br />
Drogen<br />
Vorprodukte<br />
Chemische Industrie<br />
Unternehmen<br />
Klassische<br />
<strong>Exportkontrolle</strong><br />
eCustoms<br />
Logistik<br />
CBRN<br />
Internes <strong>Compliance</strong>s<br />
Management<br />
Explosivstoff<br />
Vorprodukte<br />
AEO<br />
Freigabenachricht für die Ausfuhr<br />
Zoll<br />
A<br />
T<br />
Prüfung der<br />
Zulässigkeit der<br />
Ausfuhr<br />
Risikoanalyse<br />
1 Außenwirtschaftsgesetz<br />
Der Außenwirtschaftsverkehr ist grundsätzlich frei.<br />
Elektronische Ausfuhranmeldung<br />
ab Juli 2009 verbindlich für Ausfuhren<br />
aus der EU<br />
L<br />
A<br />
S<br />
Ausfuhr<br />
Unternehmens-<br />
bewertung<br />
Technische<br />
Plausibilitätsprüfung<br />
10<br />
AWR November 2010<br />
Page 10
Risikomanagement im Außenhandel<br />
• Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />
Unternehmens sind für die Einhaltung der relevanten<br />
gesetzlichen Bestimmungen und<br />
Unternehmensrichtlinien verantwortlich.<br />
• Bei der Beurteilung des Risikos einer nicht gelisteten<br />
Ware mit potentiellem Missbrauchsrisiko ist nicht die<br />
Ware an sich sonder der beabsichtigte<br />
Endverwendungszweck beim Kunden maßgeblich.<br />
11<br />
AWR November 2010
Risikomanagement im Außenhandel<br />
Es ist Unternehmensziel, als Partner der<br />
Kontrollbehörden angesehen zu werden und nicht das<br />
Ziel von Kontrollen zu sein. Aus diesem Grund ist die<br />
aktive Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden<br />
und die Bereitschaft über den gesetzlichen Rahmen<br />
hinaus freiwillige Maßnahmen zu ergreifen, der<br />
Schlüssel zum Erfolg.<br />
12<br />
AWR November 2010
Relevanz für die Standorte Darmstadt, Gernsheim,<br />
Hohenbrunn, Industriepark Hoechst und CFL in Lehrte<br />
Ausfuhrverantwortlicher<br />
Persönliche Verantwortlichkeit für alle<br />
genhmigungspflichtigen Exporte des Unternehmens<br />
Personalauswahl<br />
Aufsichtspflicht<br />
Organisationspflicht<br />
Schulungspflicht<br />
Exportkontrollstelle<br />
• Beantragung von Ausfuhrgenehmigungen<br />
• Festlegung der Ausfuhrgenehmigungspflicht<br />
für das Artikelsortiment<br />
• Organisation und Review der EDV–<br />
Systeme<br />
• Regelmäßige Berichtspflicht an den<br />
Ausfuhrverantwortlichen<br />
• Umsetzung von Recherchen und Anordnungen<br />
des Ausfuhrverantwortlichen<br />
• Schulung der betroffenen Bereiche des<br />
Unternehmens<br />
• Kundenbezogene Ausfuhrgenehmigungspflichten,<br />
Personenembargos<br />
• Betreuung von Betriebsprüfern und<br />
Ermittlungen in den betroffenen Rechtsgebieten<br />
Coporate Export Control<br />
Committe CECC<br />
Zusammensetzung:<br />
• Leitung der Exportkontrollstelle<br />
• Rechtsabteilung<br />
• Vertrieb – Kundenmanagement<br />
• Unternehmenskommunikation<br />
• Leitung Logistik<br />
13<br />
AWR November 2010
14<br />
AWR November 2010
Kontrolle von Warenlieferungen und Leistungen<br />
nach den Kriterien<br />
Kunde Material Bestimmungsland<br />
Aufgrund gesetzlicher Vorschriften<br />
z.B. <strong>Exportkontrolle</strong> nach deutschem, europäischem<br />
und internationalem Recht<br />
Zusätzliche freiwillige Kontrollmaßnahmen<br />
15<br />
AWR November 2010
Kontrolle – Organisation - Verantwortung<br />
• Erkennen der problematischen Chemikalien (Expertise)<br />
• Excellentes Stammdatenmanagement in der Datenverarbeitung<br />
• Klar definierte Verantwortlichkeiten - Verantwortungsmatrix<br />
• Nähe zu den Kunden – Know your Customer<br />
– Informationen für die Kunden<br />
– Schulungen für Kunden<br />
• Endverbleibserklärungen<br />
• Enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden<br />
• Überwachung<br />
– Zugang zu Chemikalien beschränken<br />
– Kontrollen, Audits, Plausibilitätsprüfungen<br />
16<br />
AWR November 2010
AG - Australische Gruppe<br />
Als informelles Forum von 15 Staaten 1985 gegründet<br />
Teilnehmer: heute 40 Länder sowie die Europäische Kommission<br />
Gemeinsame Kontroll-Liste:<br />
• Vorprodukte für chemische Waffen<br />
Die Australia Group (Australische Gruppe) ist ein<br />
informelles Forum von Ländern, das durch die<br />
Harmonisierung von <strong>Exportkontrolle</strong>n danach strebt,<br />
sicherzustellen, dass Exporte nicht zu der Entwicklung von<br />
chemischen oder biologischen Waffen beitragen. Die<br />
Koordinierung nationaler Exportkontrollmaßnahmen<br />
unterstützt die Mitglieder der Australia Group bei der<br />
Erfüllung ihrer Verpflichtungen unter dem Chemiewaffen-<br />
Übereinkommen und Biowaffen-Übereinkommen in größtmöglichem<br />
Maße.<br />
• Produktionsanlagen, Ausrüstung, Technologie, Biotechnologische Ausrüstung<br />
• Biologische Agenzien, Tierpathogene, Pflanzenpathogene<br />
17<br />
AWR November 2010
Dual- Use Produkte- Güter mit mehrfachem Verwendungszweck<br />
Australische Gruppe<br />
Auszug aus der amtlichen Ausfuhrliste<br />
• 36. Methylphosfonigsäuredifluorid (CAS-Nr. 753-59-3);<br />
• 37. 3-Chinuclidon (CAS-Nr. 3731-38-2);<br />
• 38. Phosphorpentachlorid (CAS-Nr. 10026-13-8);<br />
• 39. Pinakolon (CAS-Nr. 75-97-8);<br />
• 40. Kaliumcyanid (CAS-Nr. 151-50-8);<br />
• 41. Kaliumhydrogendifluorid (CAS-Nr. 7789-29-9);<br />
• 42. Ammoniumhydrogendifluorid (CAS-Nr. 1341-49-7);<br />
• 43. Natriumfluorid (CAS-Nr. 7681-49-4);<br />
• 44. Natriumhydrogendifluorid (CAS-Nr. 1333-83-1);<br />
• 45. Natriumcyanid (CAS-Nr. 143-33-9);<br />
• 46. Triethanolamin (CAS-Nr. 102-71-6);<br />
• 47. Phosphorpentasulfid (CAS-Nr. 1314-80-3);<br />
• 48. Diisopropylamin (CAS-Nr. 108-18-9);<br />
• 49. Diethylaminoethanol (CAS-Nr. 100-37-8);<br />
• 50. Natriumsulfid (CAS-Nr. 1313-82-2);<br />
• 51. Schwefelmonochlorid (CAS-Nr. 10025-67-9);<br />
• 52. Schwefeldichlorid (CAS-Nr. 10545-99-0);<br />
• 53. Triethanolamin-Hydrochlorid (CAS-Nr. 637-39-8);<br />
18<br />
AWR November 2010
Achieving sustainable compliance requires<br />
people, processes and systems<br />
Security Culture<br />
ownership<br />
participation<br />
compliance<br />
apathy<br />
avoidance<br />
subversion<br />
they assume responsibility and regard security<br />
as their program<br />
they are willing to cooperate and go a step<br />
beyond the requirements<br />
they follow the rules but often act like it is not<br />
their problem<br />
they don’t care one way or another about<br />
security<br />
they regard security as inherently dangerous<br />
and harmful<br />
they willfully try to make security program<br />
break<br />
19<br />
AWR November 2010
Online Abschreibung<br />
• Als Starttermin für die elektronische Abschreibung von Ausfuhrgenehmigungen ist der 13.12.2010<br />
vorgesehen.<br />
• Voraussetzung für eine Online-Anmeldung und –Abschreibung ist u.a. dass die Ausfuhranmeldung<br />
mit ATLAS-Ausfuhr 2.0.1 oder höher bei einer deutschen Ausfuhrzollstelle abgegeben wird. Nicht<br />
online abgeschrieben werden alle vor dem 13.12.2010 vom BAFA ausgestellten<br />
Ausfuhrgenehmigungen, es sei denn, sie wurden nach dem 13.12.2010 vom BAFA verlängert.<br />
• Aufzeichnungspflichten<br />
• Unternehmen sind verpflichtet, für jede von einer Zollstelle vorgenommene Abschreibung unter<br />
Bezugnahme auf die Ausfuhranmeldung ausführliche Register oder Aufzeichnungen zu führen. Diese<br />
müssen die<br />
– Registriernummer der Ausfuhranmeldung<br />
– das Datum der Annahme der Ausfuhranmeldung<br />
– die Bezeichnung der Zollstelle, bei der die Abschreibung vorgenommen wurde<br />
– die Antragsnummer der Genehmigung<br />
– die Menge oder den Wert der abgeschriebenen Waren<br />
– die Restmenge oder den Restwert enthalten<br />
• Die Register oder Aufzeichnungen sind für die Dauer von fünf Jahren aufzubewahren.<br />
20<br />
AWR November 2010
Online Abschreibung<br />
• Was wird abgeschrieben<br />
• Die elektronische Abschreibung in ATLAS Ausfuhr erfolgt nach den folgenden Grundsätzen:<br />
• b)<br />
• c)<br />
– a) Abschreibung nach der Menge<br />
– Eine Ausfuhrgenehmigung wird nach Menge abgeschrieben, wenn<br />
• eine Ausfuhrgenehmigung keine Wertangabe größer „0“, jedoch eine Mengenangabe größer „0“ enthält oder<br />
• eine Ausfuhrgenehmigung eine Wertangabe größer „0“ und eine Mengenangabe größer „0“ enthält<br />
Abschreibung nach Menge und Wert:<br />
– Eine Ausfuhrgenehmigung wird ausnahmsweise nach Menge und Wert abgeschrieben, wenn eine<br />
Ausfuhrgenehmigung eine Wertangabe größer „0“ und eine Mengenangabe größer „0“ enthält und das BAFA in<br />
der Ausfuhrgenehmigung vermerkt hat, dass die Angaben zum Wert des auszuführenden Gutes zusätzlich für<br />
die Genehmigungserteilung ausschlaggebend sind.<br />
Abschreibung nach dem Wert:<br />
– Eine Ausfuhrgenehmigung wird nach dem Wert abgeschrieben, wenn die Ausfuhrgenehmigung eine Wertangabe<br />
größer „0“ und keine Mengenangabe größer „0“ enthält.<br />
• In jedem Fall müssen bei der Abschreibung ausreichende (Rest-)Kontingente der für die<br />
Abschreibung relevanten Menge bzw. des Werts vorliegen. Eine Überschreitung der<br />
abschreibungsrelevanten Menge / des abschreibungsrelevanten Wertes bzw. der (Rest)menge / des<br />
(Rest)wertes einer Einzelausfuhr- bzw. Höchstbetragsgenehmigung ist nicht zulässig und deshalb<br />
Annahme verhindernd. Nach Annahme der Ausfuhranmeldung ist eine Korrektur der<br />
Abschreibungsdaten nur durch Ungültigerklärung / Stornierung der elektronischen Ausfuhranmeldung<br />
möglich.<br />
21<br />
AWR November 2010
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Karlheinz Schnägelberger<br />
Vice President<br />
EQ-E Export Control & Customs Regulations<br />
Tel. 06151-72 2252<br />
22<br />
AWR November 2010