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Verbreitungsatlas der Fließgewässerfauna in Ostfriesland ...

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5.1.7 E<strong>in</strong>tagsfliegen (Ephemeroptera)<br />

Die E<strong>in</strong>tagsfliegen s<strong>in</strong>d von den Fliegen im eigentlichen<br />

S<strong>in</strong>ne völlig verschieden. Sie bilden e<strong>in</strong>e eigene<br />

Ordnung und umfassen <strong>in</strong> Mitteleuropa rd. 80<br />

Arten, von denen <strong>in</strong> <strong>Ostfriesland</strong> nur etwa 6<br />

vertreten s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>tagsfliegen s<strong>in</strong>d hemimetabole<br />

Insekten (ohne Puppenstadium). Ihre Larven - auch<br />

Nymphen genannt - entwickeln sich im Wasser und<br />

s<strong>in</strong>d an ihren drei fadenförmigen H<strong>in</strong>terleibsanhängen<br />

sowie den seitlich am Abdomen ansetzenden<br />

blatt- o<strong>der</strong> büschelförmigen Atmungsorganen<br />

(Tracheenkiemen) zu erkennen. Bei den meisten<br />

Arten werden diese Organe <strong>in</strong> ständiger Bewegung<br />

gehalten, um sauerstoffhaltiges Wasser herbeizuführen.<br />

Während <strong>der</strong> Larvalzeit, die bei vielen<br />

Arten etwa 1 Jahr dauert, häuten sich die Tiere ca.<br />

20-30mal. Je nach Lebensraum haben die<br />

Nymphen unterschiedliche Lebensweisen<br />

angenommen, die im Körperbau und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fortbewegung<br />

zum Ausdruck kommen.<br />

E<strong>in</strong>tagsfliegen f<strong>in</strong>det man an fließenden, teilweise<br />

auch an stehenden Gewässern, aus denen sie nach<br />

Abstreifung <strong>der</strong> letzten Larvenhülle zu e<strong>in</strong>em -<br />

sprichwörtlich gewordenen - kurzen Luftleben aufsteigen.<br />

Zunächst schlüpft e<strong>in</strong>e sog. Subimago, die<br />

erst nach e<strong>in</strong>er weiteren Häutung geschlechtsreif<br />

ist. Bei e<strong>in</strong>igen Arten kann es zum Massenschlupf<br />

und zur Bildung dichter Hochzeitsschwärme kommen,<br />

die heute allerd<strong>in</strong>gs nur noch selten zu beobachten<br />

s<strong>in</strong>d. Die Fortpflanzung bildet den e<strong>in</strong>zigen<br />

Lebenszweck <strong>der</strong> flugfähigen Insekten, die wegen<br />

<strong>der</strong> Verkümmerung ihrer Mundwerkzeuge ke<strong>in</strong>e<br />

Nahrung mehr aufnehmen können. Sie leben daher<br />

tatsächlich nur von Luft und Liebe.<br />

Man unterscheidet schwimmende Larvenformen<br />

(Gattungen Baetis, Cloeon, Procloeon und Leptophlebia)<br />

und kriechende Formen (Caenis). Desweiteren<br />

gibt es am Gewässerboden grabende o<strong>der</strong> an<br />

die Strömung angepaßte, abgeflachte Fließwasser-<br />

Arten, die <strong>in</strong> <strong>Ostfriesland</strong> allerd<strong>in</strong>gs nicht vorkommen.<br />

Larve von Cloeon sp.<br />

E<strong>in</strong>tagsfliegen-Imag<strong>in</strong>es<br />

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