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Verbreitungsatlas der Fließgewässerfauna in Ostfriesland ...

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Taumelkäfer (Gyr<strong>in</strong>idae)<br />

Die Taumelkäfer repräsentieren mit den 13 <strong>in</strong> Mitteleuropa<br />

vorkommenden Arten e<strong>in</strong>e nur kle<strong>in</strong>e Familie.<br />

Sie kommen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>in</strong> langsam fließenden<br />

o<strong>der</strong> stehenden Gewässern vor (gerne <strong>in</strong> Röhrichtbereichen)<br />

und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Bezug auf die Gewässerqualität<br />

recht anspruchslos (euryöke Arten).<br />

Die Tiere s<strong>in</strong>d anhand ihrer charakteristischen und<br />

namensgebenden Bewegungsweise auch für Laien<br />

auf den ersten Blick zu erkennen. Mittels ihrer mit<br />

langen Schwimmhaaren besetzten Mittel- und H<strong>in</strong>terbe<strong>in</strong>e<br />

führen sie auf <strong>der</strong> glatten Wasseroberfläche<br />

auffallend rasante und kreiselnde Bewegungen aus.<br />

Bei Beschattung flüchten die scheuen Käfer auf den<br />

Gewässergrund, wobei sie e<strong>in</strong>e am Körperende haftende<br />

Atemluftblase mitnehmen. Darüberh<strong>in</strong>aus<br />

besitzen sie e<strong>in</strong> gutes Flugvermögen.<br />

Taumelkäfer s<strong>in</strong>d speziell an ihr Leben an <strong>der</strong> Wasseroberfläche<br />

angepaßt. Im Tierreich e<strong>in</strong>zigartig s<strong>in</strong>d<br />

ihre Komplexaugen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong> oberes Luft- und e<strong>in</strong><br />

unteres Wasserauge geteilt s<strong>in</strong>d. Sowohl die<br />

erwachsenen Käfer als auch die Larven ernähren<br />

sich räuberisch. An den kurzen Fühlern <strong>der</strong> Imag<strong>in</strong>es<br />

bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> hochempf<strong>in</strong>dliches S<strong>in</strong>nesorgan<br />

(das sog. Johnston´sche Organ), mit dem auf die<br />

Wasseroberfläche gefallene Beutetiere geortet<br />

werden können. Ähnlich wie die Schwimmkäferlarven<br />

saugen auch die Larven <strong>der</strong> Taumelkäfer kle<strong>in</strong>ere,<br />

am Boden <strong>der</strong> Gewässer lebende Tiere mittels<br />

extra<strong>in</strong>test<strong>in</strong>aler Verdauung aus. Im Gegensatz zu<br />

den meisten an<strong>der</strong>en aquatischen Käferlarven s<strong>in</strong>d<br />

Taumelkäferlarven unabhängig von <strong>der</strong> Wasseroberfläche,<br />

da sie über spezielle Tracheenkiemen<br />

den im Wasser gelösten Sauerstoff direkt aufnehmen<br />

können. Die Verpuppung sowie die Überw<strong>in</strong>terung<br />

<strong>der</strong> Imag<strong>in</strong>es f<strong>in</strong>det an Land statt.<br />

Gyr<strong>in</strong>us sp.<br />

(Gyr<strong>in</strong>idae)<br />

Kopf e<strong>in</strong>es Taumelkäfers von <strong>der</strong> Seite;<br />

dargestellt s<strong>in</strong>d das Luftauge (oben)<br />

und das Wasserauge (unten)<br />

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