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Verbreitungsatlas der Fließgewässerfauna in Ostfriesland ...

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taster, die man zunächst für Fühler halten könnte,<br />

haben die S<strong>in</strong>nesfunktion <strong>der</strong> Fühler übernommen.<br />

Die Mittel- und H<strong>in</strong>terbe<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d nur spärlich behaart<br />

und werden beim Schwimmen abwechselnd<br />

paddelnd (alternierend) bewegt. Insgesamt s<strong>in</strong>d<br />

erwachsene Hydrophiliden im Wasser recht unbeholfen<br />

und langsam. Da sich die Tiere hauptsächlich<br />

von Pflanzen bzw. Detritus ernähren, ist e<strong>in</strong>e rasche<br />

Fortbewegung jedoch auch nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Ihre Larven s<strong>in</strong>d demgegenüber meist<br />

recht gefräßige Räuber (Lauerjäger). Wie bei den<br />

Schwimmkäferlarven f<strong>in</strong>det die Verdauung auch hier<br />

"extra<strong>in</strong>test<strong>in</strong>al", also durch Aussscheidung von<br />

Verdauungssekreten, statt. Die Mandibeln s<strong>in</strong>d<br />

jedoch nicht hohl, weshalb das Beutetier oftmals<br />

über die Wasseroberfläche gehalten wird, damit die<br />

aufgelöste Nahrung nicht weggespült werden kann.<br />

Viele Wasserkäfer-Weibchen legen ihre Eier <strong>in</strong><br />

seidegesponnenen Kokons ab. E<strong>in</strong>zelne Arten, wie<br />

<strong>der</strong> sehr selten gewordene Große Kolbenwasserkäfer<br />

(Hydrous piceus; <strong>in</strong> <strong>Ostfriesland</strong> nicht vorkommend),<br />

bilden schiffchenförmige Eikokons aus, die<br />

zur Sauerstoffversorgung mit e<strong>in</strong>em Gesp<strong>in</strong>stmast<br />

ausgerüstet s<strong>in</strong>d.<br />

Von den <strong>in</strong> Mitteleuropa etwa 150 vorkommenden<br />

Arten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Ostfriesland</strong> 20 Arten vertreten.<br />

Die Arten <strong>der</strong> Gattung Cercyon (s.u.) siedeln hauptsächlich<br />

am Rande von Gewässern <strong>in</strong> feuchten<br />

Kle<strong>in</strong>lebensräumen sowie Mist- und Komposthaufen.<br />

Im Gewässersystem können immer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne,<br />

vom Ufer aus e<strong>in</strong>gespülte Individuen angetroffen<br />

werden.<br />

Hydraenidae und Spercheidae<br />

Hydraeniden und Spercheiden s<strong>in</strong>d mit den Wasserkäfern<br />

(Hydrophilidae) nahe verwandt und bilden<br />

mit diesen die Überfamilie <strong>der</strong> Wasserfreunde<br />

(Palpiciornia). Von e<strong>in</strong>igen Autoren werden sie auch<br />

als Unterfamilien <strong>der</strong> Hydrophilidae geführt.<br />

Die Hydraenidae s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>e Käfer (max. 7,5 mm<br />

lang) und von recht unterschiedlicher Gestalt. Ihr<br />

Halsschild ist oftmals mit e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> mehreren Furchen<br />

bzw. E<strong>in</strong>drücken versehen und setzt sich deutlich<br />

von Kopf und Abdomen ab. Insgesamt wirkt <strong>der</strong><br />

Körperumriß dadurch deutlich geglie<strong>der</strong>t.<br />

Die Art-Bestimmung <strong>der</strong> Gattungen Helophorus und<br />

Hydraena ist sehr schwierig und be<strong>in</strong>haltet Fehlermöglichkeiten!<br />

Die Spercheidae s<strong>in</strong>d nur mit e<strong>in</strong>er Art, dem relativ<br />

seltenen Spercheus emarg<strong>in</strong>atus repräsentiert. Die<br />

Art ist leicht an <strong>der</strong> breiten, hoch aufgewölbten<br />

Körperform zu erkennen und kommt <strong>in</strong> Stillgewässern<br />

mit üppigem Pflanzenwuchs vor. Sowohl die<br />

Imag<strong>in</strong>es, als auch die Larven s<strong>in</strong>d recht langsame<br />

Tiere. Sie halten sich meist direkt unter <strong>der</strong> Wasseroberfläche<br />

auf und laufen mit nach oben gekehrtem<br />

Bauch auf <strong>der</strong> Unterseite des Wasserspiegels sowie<br />

unter Schwimmblättern umher. Die Larve ist<br />

charakteristisch schwarz gefärbt, von breiter Form<br />

und sammelt mit ihren behaarten Mandibeln<br />

Nahrungspartikel von <strong>der</strong> Unterseite des<br />

Wasserspiegels. Spercheus emarg<strong>in</strong>atus ist <strong>in</strong> fast<br />

ganz Europa verbreitet.<br />

Hydrobius fuscipes<br />

(Hydrophilidae)<br />

Hydraena riparia<br />

(Hydraenidae)<br />

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