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Verbreitungsatlas der Fließgewässerfauna in Ostfriesland ...

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Sowohl die Larven <strong>der</strong> Schwimmkäfer als auch die<br />

erwachsenen Tiere ernähren sich im allgeme<strong>in</strong>en<br />

räuberisch. Insbeson<strong>der</strong>e die Larve des Gelbrandkäfers<br />

ist <strong>in</strong> unseren B<strong>in</strong>nnengewässern e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> gefräßigsten<br />

Insekten. Zunächst erbeutet sie Wasserasseln<br />

und Insektenlarven, später stehen auch<br />

Amphibienlarven und sogar kle<strong>in</strong>e Fischchen auf<br />

dem Speiseplan. Gelbrandkäfer-Larven entwickeln<br />

sich <strong>in</strong> nur 5-6 Wochen. Während dieser kurzen Zeit<br />

kann e<strong>in</strong> Tier bis zu mehrere Hun<strong>der</strong>t Kaulquappen<br />

verzehren! Schwimmkäferlarven ergreifen ihre Beute<br />

mit zwei mächtigen, dolchförmigen und hohlen Mandibeln<br />

(Kieferzangen). Unter <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wirkung ausgeschiedener<br />

Verdauungssäfte lösen sich die Innereien<br />

des Beutetieres auf und können von <strong>der</strong><br />

Larve aufgesaugt werden. Die Verdauungsprozesse<br />

f<strong>in</strong>den hier also nicht im Darmkanal, son<strong>der</strong>n<br />

außerhalb <strong>der</strong> Käferlarve statt (extra<strong>in</strong>test<strong>in</strong>ale<br />

Verdauung).<br />

Beim Gelbrandkäfer können die Geschlechter anhand<br />

<strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>be<strong>in</strong>e unterschieden werden. Männchen<br />

weisen an den Vor<strong>der</strong>füßen saugnapfartige<br />

Festhaltevorrichtungen auf, mit denen sie die Weibchen<br />

bei <strong>der</strong> Paarung vom Rücken her ergreifen.<br />

Das Weibchen produziert während e<strong>in</strong>er Legeperiode<br />

(März-Mai) etwa 200 Eier, die es jeweils e<strong>in</strong>zeln<br />

<strong>in</strong> die Blätter und Stengel von Wasserpflanzen ablegt.<br />

Größere Schwimmkäferarten (wie <strong>der</strong> Gelbrandkäfer)<br />

können e<strong>in</strong> Alter von 2-3, z.T. sogar bis<br />

zu 5 Jahren erreichen.<br />

zu unterscheidende Arten vorkommen. Da die<br />

exakte Artbestimmung auf das Ergebnis <strong>der</strong> Gewässergütebestimmung<br />

ke<strong>in</strong>e Auswirkung hat,<br />

wurde auf e<strong>in</strong>e Determ<strong>in</strong>ation über das Gattungsniveau<br />

h<strong>in</strong>aus bislang verzichtet.<br />

Larve des Gelbrandkäfers<br />

Dytiscus marg<strong>in</strong>alis<br />

Hygrotus <strong>in</strong>aequalis<br />

(Dytiscidae)<br />

Aus <strong>der</strong> artenreichen Gattung Agabus wurden <strong>in</strong><br />

<strong>Ostfriesland</strong> folgende 8 Species gefunden: Agabus<br />

bipustulatus, A. chalconotus, A. congener, A. didymus,<br />

A. paludosus, A. sturmi, A. ulig<strong>in</strong>osus und A.<br />

undulatus. Entsprechend <strong>der</strong> Nomenklatur nach<br />

Freude, Harde, Lohse (1971) wird hier <strong>der</strong> oft vorgenommenen<br />

Aufspaltung <strong>der</strong> Großgattung Agabus<br />

<strong>in</strong> verschiedene Untergattungen (Eriglenus, Gaurodytes,<br />

Agabus etc.) nicht gefolgt.<br />

Die Gattung Hydroporus umfaßt weltweit etwa 150<br />

Species, von denen <strong>in</strong> <strong>der</strong> BRD 34, nur sehr schwer<br />

Wasserkäfer (Hydrophilidae)<br />

Wasserkäfer s<strong>in</strong>d im Vergleich zu den Schwimmkäfern<br />

nicht so gut an das Leben im Wasser angepaßt.<br />

Viele von ihnen leben vorwiegend an Land und s<strong>in</strong>d<br />

vergleichsweise schlechte Schwimmer. Im Gegensatz<br />

zur flachen Bauweise <strong>der</strong> Schwimmkäfer s<strong>in</strong>d<br />

sie hochgewölbt und tragen ihren Luftvorrat hauptsächlich<br />

auf <strong>der</strong> Bauchunterseite. Zum Luftschöpfen<br />

kommen die Tiere mit dem Kopf an die Wasseroberfläche,<br />

wobei die Luft über das hierfür speziell umgebildete<br />

Fühlerpaar aufgenommen wird. Die Kiefer-<br />

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