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Verbreitungsatlas der Fließgewässerfauna in Ostfriesland ...

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5.9 Moostierchen (Bryozoa)<br />

Weltweit kommen rd. 4.000 Moostierchenarten vor,<br />

von denen die meisten im Meer leben. In den mitteleuropäischen<br />

B<strong>in</strong>nengewässern f<strong>in</strong>det man jedoch<br />

nur etwa 20 Arten. Im Vergleich hierzu ist die Gruppe<br />

<strong>in</strong> <strong>Ostfriesland</strong> mit 9 Arten vergleichsweise gut repräsentiert.<br />

Unsere heimischen Moostierchen leben<br />

nicht als E<strong>in</strong>zeltiere, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> Kolonien von hun<strong>der</strong>ten<br />

bis tausenden Individuen. Die Kolonien besitzen<br />

e<strong>in</strong>e sehr unterschiedliche Gestalt und Größe<br />

und können unter guten Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>en Durchmesser<br />

bis zu etwa 20 cm annehmen. Das E<strong>in</strong>zeltier<br />

trägt e<strong>in</strong>e hufeisenförmige o<strong>der</strong> kreisförmige Tentakelkrone,<br />

die bei Störung ruckartig e<strong>in</strong>gezogen werden<br />

kann. Mit dieser werden im Wasser treibende<br />

Nahrungspartikel (Planktonorganismen und Detritus)<br />

e<strong>in</strong>gefangen und dem Magendarmtrakt zugeführt.<br />

Moostierchen s<strong>in</strong>d Zwitter und können sich sowohl<br />

geschlechtlich als auch ungeschlechtlich (durch<br />

Knospung) fortpflanzen. Im Herbst werden stecknadelkopfgroße<br />

Überw<strong>in</strong>terungsstadien gebildet (sog.<br />

Statoblasten und Flottoblasten), die z.T. e<strong>in</strong>en Kranz<br />

von Häkchen aufweisen. Diese s<strong>in</strong>d sehr wi<strong>der</strong>standsfähig<br />

und können von W<strong>in</strong>d und Wasser, aber<br />

auch von Vögeln über weite Strecken verfrachtet<br />

werden. Viele Arten haben deshalb e<strong>in</strong>e kosmopolite<br />

(weltweite) Verbreitung.<br />

Aus den Dauerkeimen entwickeln sich im Frühjahr<br />

neue Moostierchenkolonien, die <strong>in</strong> den Sommermonaten<br />

die Hartsubstrate stellenweise <strong>in</strong> dichten Kolonien<br />

überziehen.<br />

Moostierchen f<strong>in</strong>den als Filtrierer <strong>in</strong> den (natürlicherweise)<br />

trübstoffreichen Gewässern <strong>Ostfriesland</strong>s im<br />

allgeme<strong>in</strong>en sehr gute Lebensbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Moostierchenkolonie (Überblick)<br />

Moostierchen Cristatella mucedo (Detail)<br />

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