Anschreiben Gemeinderaete Kreisverkehr.pdf - Weisendorf

Michael Kuchenreuther • Erlanger Str. 3 • 91085 Weisendorf • Telefon 09135- 722 903
«Herr»n «Vorname» «Name»
«Gemeinderat»
«OT»
«Straße»
91085 Weisendorf
12.2.2008
Anlage Argumente für den Kreisverkehr
Sehr «geehrter» «Herr» «Gemeinderat» «Name»,
ich wende mich mit diesem Brief persönlich an Sie, «Herr» «Name», um Ihnen noch zusätzliche
Informationen zu meinem Verkehrskonzept für Weisendorf zu geben. Es sind zur Zeit viele
Halbwahrheiten und Gerüchte im Umlauf, teilweise hat man sogar den Eindruck, dass bewußt
mit Falschinformationen gearbeitet wird. Daher im folgendem meine Zusammenfassung:
Unbequeme Wahrheiten
Unwahr ist:
Das Staatliche Bauamt Nürnberg (StBAN) prüft zur Zeit die Anlage eines
Kompakt-/Mini-Kreisverkehrs an der Kreuzung Erlanger Str./Höchstadter Str..
Wahr ist:
Das StBAN plant in Abstimmung/Auftrag der Gemeinde/des Bürgermeisters die Kreuzung
Erlanger Str. /Höchstadter Str und die Einmündung Höchstadter Str./ Hauptstr.
mit einer alle Fahrspuren regelnden Ampelanlage auszustatten.
Unwahr ist:
Durch Einbau der jetzt vom StBAN geplanten Querungshilfe auf Höhe des Schleckermarktes
würde sich die Sicherheit für Schulkinder erheblich verbessern.
Wahr ist:
Durch den Einbau einer bedarfsgesteuerten, barrierefreien Fußgängerampel an dieser
Stelle würde sich die Sicherheit für Schulkinder und Behinderte erheblich verbessern.
Unwahr ist:
Technisch sind die Kompakt-/Mini-Kreisverkehre an der vorgenannten Kreuzung und
Einmündung nicht möglich.
Wahr ist:
Technisch sind diese Kreisverkehre möglich, aber offensichtlich zur Zeit politisch unmöglich.

Unwahr ist:
Kompakt-/Mini-Kreisverkehre lassen sich mit Fußgängerüberwegen(Zebrastreifen)
nicht kombinieren.
Wahr ist:
Das StBAN baut grundsätzlich/prinzipiell keine neuen Fußgängerüberwege.
Aber die Sicherheit für Fußgänger an Kompakt-/Mini-Kreisverkehren lässt sich mit der
entsprechenden Gestaltung und mit Hilfe von Zebrastreifen erheblich erhöhen.
Unwahr ist:
Kompakt-/Mini-Kreisverkehre sind keine richtigen Kreisverkehre und nur eine Notlösung.
Wahr ist:
Kompakt-/Mini-Kreisverkehre sind eine vollwertige Knotenpunktart.
Kompakt-/Mini-Kreisverkehre sind innerorts sehr sichere Verkehrsanlagen.
Unwahr ist:
Um als Autofahrer in einem Kompakt-/Mini-Kreisverkehr zurechtzukommen muß man
erst eine Fahrschule besuchen.
Wahr ist:
Bei einer Fahrbahn/Fahrspurbreite von 4,50m (!) im Kompakt-/Mini-Kreisverkehr und
bei einem Außendurchmesser von mehr als 16m (selbst 13m sind möglich) ist das Befahren
eines Mini-Kreisverkehrs für jeden PKW-Fahrer völlig problemlos innerhalb der
vorhandenen Fahrspur möglich.
Unwahr ist:
Kompakt-/Mini-Kreisverkehre stellen ein Hindernis für den Schwerlastverkehr da.
Wahr ist:
Kompakt-/Mini-Kreisverkehre bereiten den Fahrern von Schwertransporten oder überlangen
Lastzügen (Länge >18,75m) weniger Schwierigkeiten als ampelgeregelte Kreuzungen.
Der Eigentümer des einzigen überlangen LKWs in Weisendorf spricht sich
deutlich für den Kompakt-/Mini-Kreisverkehr aus.
Unwahr ist:
Je größer der Außendurchmesser eines Kreisverkehres ist, umso sicherer ist er.
Wahr ist:
Je größer der Außendurchmesser eines Kreisverkehres ist, umso höher sind die in der
Kreisfahrbahn gefahrenen Geschwindigkeiten und höhere Geschwindigkeiten bedeuten
immer eine Verringerung der Verkehrssicherheit.
Unwahr ist:
Viele Autofahrerverbände sind gegen Kompakt-/Mini-Kreisverkehre.
Wahr ist:
Selbst der ADAC hält Kreisverkehre für eine sichere Lösung.
Unwahr ist:
Kompakt-/Mini-Kreisverkehre können nicht barrierefrei gestaltet werden.
Wahr ist:
Der DBSV (Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband) ist der Meinung, dass
bei entsprechender Gestaltung Kreisverkehre fast barrierefrei sind.

Unwahr ist:
Der Ausbau der Einmündung von Höchstadter Str./Hauptstr. mit einer Ampelanlage ist
Bestandteil des Planungskonzeptes von Herrn Kuchenreuther.
Wahr ist:
Mein Planungskonzept sieht an der Einmündung Höchstadter Str./Hauptstr. und an
der Kreuzung Höchstadter Str. /Erlanger Str. jeweils einen Kompakt-/Mini-Kreisverkehr
und auf der Höhe des Schleckermarktes eine bedarfsgesteuerte Fußgänger-Ampel
vor. Die Gestaltung muß barrierefrei erfolgen. Bei barrierefreier Gestaltung (d.h. akustische
Signaleinrichtung, Bodenindikatoren und abgesenkte Bordsteine) kann der Behindertenbeauftragte
Herr Gerhard Freunscht dieses Konzept noch als Gut akzeptieren.
Unwahr ist:
Das Planungskonzept von Herrn Kuchenreuther beinhaltet die Beseitigung von Parkplätzen
im Bereich der Höchstadter Str.
Wahr ist:
Die Planung des StBAN beseitigt die Parkplätze auf der Höchstadter Str. Höhe Schlecker
bis fast zur Einmündung Hauptstr..
Unwahr ist:
Die Anlage von Kreisverkehren in diesem Bereich würde zur Verlagerung von Schwerverkehr
in die Gerbersleite führen.
Wahr ist:
Wenn sich lange Staus an den Ampeln bilden - und die werden sich bilden - wird mit
Sicherheit ein Teil der PKW-Fahrer Schleichwege benützen – und zwar durch die Gerbersleite
und auf der anderen Seite durch die Vorstadtstraße/Lindenstraße.
Ich stehe Ihnen, sehr «geehrter» «Herr» «Name», gerne persönlich zu Rückfragen zur Verfügung.
Ich würde mich auch sehr freuen wenn ich dem gesamten Gemeinderat die Vorteile eines
Kreisverkehrs und mein Planungskonzept in einer Präsentation vorstellen dürfte.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Kuchenreuther

Argumente für Kompakt-/Mini-Kreisverkehre
„Mini-Kreisverkehre sind…innerorts sehr sicher“ 1
„Minikreisverkehre sind keine Notlösung bei Platzproblemen sondern ebenso wie zweistreifig
befahrbare Kreisverkehre eine vollwertige Knotenpunktart…“
„Kreisverkehre sind auch innerorts sehr sichere Verkehrsanlagen. Dies gilt für alle Kreisverkehre
mit einstreifigen Zufahrten, also auch für Minikreisverkehre.“ 2
Kreisverkehre sind sehr sicher und senken Unfallkosten und Vermindern der erheblich
die Anzahl der schweren Unfälle.
„Kreisverkehre wiesen mit 10 Euro/1000 Kfz die geringste Unfallkostenraten (UKR) aller untersuchten
Kreuzungen auf. Kreuzungen mit zweiphasiger Signalsteuerung hatten eine mehr als
fünffache Unfallkostenrate, auch bei mehrphasiger Signalsteuerung (UKR=27 Euro/1000 Kfz)
und selbst bei halben Kleeblättern (UKR=30 Euro/1000 Kfz) waren nur deutlich schlechtere
Werte als bei Kreisverkehren zu erzielen.“
3
„Erhöhte Verkehrssicherheit (für Fußgänger)
Offenbar gibt es zur wesentlichen Fragestellung nach der Verkehrssicherheit aufgrund von wissenschaftlichen
Untersuchungen und den Unfall-Statistiken derzeit eine halbwegs einheitliche
Auffassung: Insbesondere an sogenannten "Minikreisverkehren" und "Kleinen Kreisverkehren"
ist die Sicherheit für Fußgänger und Kraftfahrer im Vergleich zu anderen Kreuzungsanlagen
besonders groß.“ 4
Mini-Kreisverkehre sind gut für Linienbusverkehr geeignet
„In der Praxis haben sich bei Linienbusverkehr Minikreisverkehre bewährt, da im Gegensatz zu
kleinen Kreisverkehren mit sehr kleinen Entwurfselementen durch die Überfahrbarkeit der
Kreisinsel eine deutlich verbesserte Befahrbarkeit erzielbar ist.“ 2
„Minikreisverkehre... sind …städtebaulich besser integrierbar als
kleine Kreisverkehre mit 26 m“ 2
„(Die) Befahrbarkeit (von Minikreisverkehren) bereitet in der Praxis keine Probleme“ 5
Erhöhung der„Verkehrssicherheit: Reduktion der Unfallzahl und der Zahl
der Verunglückten um rd. ¾ [Hatz] (Kompakt besser als groß)“ 5
„Umweltverträglichkeit:
(z.B. 3 dB(A) geringerer Lärmpegel)“ 4
Klimafreundlicher durch Reduzierung der Anhaltevorgänge.
„Kreisverkehre führen insbesondere in Zeiten schwacher Verkehrsbelastungen, beispielsweise
bei Nacht, zu günstigen Lärmemissionen. Ursache dafür sind die geringeren Geschwindigkeiten,
die gleichmäßigere Fahrweise sowie die geringeren Wartezeiten und die vermiedenen Haltevorgänge.
Auch der Kraftstoffverbrauch und damit die Schadstoffemissionen sind dadurch
günstig“ 6
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1 Das neue Merkblatt für die Anlage von Kreisverkehren - Neue Richtlinien für den Straßenentwurf; Universität Karlsruhe (TH),
Dezember 2006; Prof.Dr.-Ing. Wolfgang Haller; Ingenieurgemeinschaft Schnüll Haller und Partner
2 Aktuelle Entwicklungen beim Kreisverkehr; Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Haller
3 Sicherheit von Landstraßen-Knotenpunkten - Teile 1,2,3
Straßenverkehrstechnik 4, 5, 6/2003; Meewes, V.
4 FUSS e.V.; Fachverband Fußverkehr Deutschland; Exerzierstraße 20, 13 357 Berlin
5 MIV Knoten innerorts; Dr. Paul Pfaffenbichler TU Wien
6 Körperschaft Forschungsgesellschaft für Strassen- und Verkehrswesen / Arbeitskreis Kreisverkehre; Ausgabe Ausg. 2006; Erschienen
Köln : FGSV-Verl., 2006; Umfang 40 S. : Ill; Schriftenreihe FGSV ; 242 Beteiligt Haller, Wolfgang