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die Befehlsgewalt eines Konsuls, sowie die wilden Beile empfangen, und als Vater wird er seine<br />
Söhne, die neue Kriege anrühren, für seine schöne Heimat zur Strafe rufen – der Unglückliche, wie<br />
die Nachwelt auch immer diese Taten beurteilen wird! Es wird die Liebe zum Vaterland siegen, sowie<br />
die gewaltige Begierde nach Ruhm. Ja, erblicke in der Ferne die Decii, die Drusi, und den wilden<br />
Torquatus mit seinem Beil, sowie Camillus, der die Feldzeichen zurück bringt. Jene allerdings, die du<br />
in den gleichen Rüstungen glänzen siehst, sind nun und solange sie von der Nacht bedrängt werden<br />
einträchtige Seelen: Oh welch große Kriege wird es zwischen ihnen geben, wenn sie das Licht des<br />
Lebens berühren wird, welche Schlachten und welches Blutbad werden sie anrichten! Der<br />
Schwiegervater, (830) der von den alpinen Bergen und von der Burg des Monoecus herabsteigen<br />
wird und der Schwiegersohn, der mit dem feindlichen Osten in Formation stehen wird! Ihr Jungen,<br />
gewöhnt nicht eure Gemüter an so große Kriege und wendet nicht eure kräftigen Stärken gegen das<br />
Herz des Vaterlandes! Du zuerst, du verschone es, der du dein Geschlecht vom Olymp ableitest, wirf<br />
die Waffen aus der Hand, mein Blut! Jener wird, nachdem er über Korinth gesiegt haben wird, als<br />
Sieger seinen Wagen zum hohen Kapitol lenken, ausgezeichnet durch die von ihm geschlagenen<br />
Achiver. Jener wird Argus, sowie das von Agamemmnon regierte Mykene von Grund auf zerstören,<br />
sowie den Aeciden selbst, Nachkomme des waffenmächtigen Achilles, (840) als Rächer der Ahnen<br />
Trojas und des entweihten Tempels der Minerva. Wer sollte dich, großer Cato oder dich Cossus<br />
verschweigen? Wer sollte das Geschlecht des Gracchus oder die beiden Scipionen, zwei Glanzstücke<br />
im Krieg, die Niederlage Libyens, den trotz seines geringen Vermögens mächtigen Fabricius, oder dich<br />
Serranus, der du die Furchen besäest, verschweigen? Wohin reißt ihr mich müden Mann noch,<br />
Fabier? Du bist jener Maximus, der einzige, der uns durch sein Zögern den Staat rettet. Andere<br />
werden auf weicherer Art und Weise atmende Bronzestatuen aus dem Stein hauen (das glaube ich<br />
jedenfalls), sie werden lebende Gesichtszüge aus Marmor bilden, oder sie werden sich vor dem<br />
Gericht besser artikulieren, oder werden die Himmelsbahn mit dem Stab (850) beschreiben, sowie<br />
das aufgehende Gestirn benennen: Du sollst durch deine Befehlsgewalt Völker regieren, Römer, und<br />
daran denken (dies werden deine Kunstfertigkeiten sein), dass du dem Frieden Sitten gibst.<br />
Verschone die Unterwürfigen und bekämpfe die Überheblichen!“<br />
So sprach der Vater Anchises und fügte Folgendes den Staunenden hinzu: „Schau, wie Marcellus sich<br />
durch seine reiche Kriegsbeute auszeichnend einherschreitet, und als Sieger alle Männer überragt.<br />
Dieser wird als Ritter das römische Staatswesen in einer großen verwirrenden Unruhe wieder auf die<br />
Beine stellen, er wird die Phönizer vernichten sowie auch den widerspenstigen Gallier, und die dritte<br />
erbeutete Rüstung wird er dem Vater Quirinus als Weihgeschenk aufhängen.“ Und nun fragte Aeneas<br />
(denn er sah einen ausgezeichneten jungen Mann mit einer einzigartigen Gestalt und glänzenden<br />
Waffen einherlaufen, doch zu wenig seine festlich geschmückte Stirn und Augen, weil er den Kopf<br />
gesenkt hatte): „Vater, wer ist jener Mann, der so den Einherschreitenden begleitet? Ist es sein Sohn