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Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen ...

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Planung <strong>und</strong> Ausführung von <strong>Bau</strong>maßnahmen Kapitel 3.1.1<br />

Hierbei ist neben hydraulischen Gesichtspunkten die stoffliche<br />

Beschaffenheit des Mischwassers von besonderer Bedeutung.<br />

Als Speicher- <strong>und</strong> Entlastungsbauwerke werden in Mischsystemen<br />

Regenüberläufe <strong>und</strong> Regenüberlaufbecken angeordnet,<br />

oder Kanäle als Stauraum genutzt. Hinweise zur Bemessung<br />

<strong>und</strong> Gestaltung von Speicherbauwerken in Mischsystemen<br />

sind in [ATV-A 128, 1992] enthalten.<br />

(4) In qualifizierten Systemen wird der nicht behandlungsbedürftige<br />

Niederschlagsanteil vom behandlungsbedürftigen Anteil<br />

getrennt <strong>und</strong> einer Versickerung, einer direkten Ableitung in<br />

den Vorfluter, einer Retention oder einer Nutzung als Brauchwasser<br />

zugeführt [ATV-A 105, 1997]. Mit der Trennung des<br />

Niederschlags in einen behandlungsbedürftigen <strong>und</strong> einen<br />

nicht behandlungsbedürftigen Anteil erfolgt ein gezielter<br />

Umgang mit dem Regenwasser. Damit wird die Niederschlagsentwässerung<br />

von einer reinen Entsorgungsaufgabe zu einer<br />

Bewirtschaftungsaufgabe. Es wird daher der Begriff Regenwasserbewirtschaftung<br />

verwendet. Als Komponenten der<br />

Regenwasserbewirtschaftung kommen folgende Maßnahmen<br />

in Betracht:<br />

Qualifizierte Systeme<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Entsiegelung<br />

Nutzung<br />

Versickerung<br />

Verzögerte Ableitung mit Retention<br />

Behandlung<br />

Detaillierte Ausführungen zur Regenwasserbewirtschaftung<br />

enthält der gleichnamige Anh. A-5.<br />

(5) "Konventionellen" Misch- <strong>und</strong> Trennsystemen liegt das Prinzip<br />

der schnellen Ableitung ("Entsorgung") <strong>und</strong> ggf. einer zentralen<br />

Behandlung am Ende des Systems ("end of pipe") zugr<strong>und</strong>e.<br />

Mit dem Ableitungsprinzip <strong>und</strong> einer zunehmenden Bodenversiegelung<br />

gehen wasserwirtschaftliche Nachteile einher. Dazu<br />

gehört die Beeinträchtigung des Wasserkreislaufs durch verminderte<br />

Gr<strong>und</strong>wasserneubildung <strong>und</strong> verstärkten Abfluss.<br />

Dadurch werden Fließgewässer sowohl im Jahresmittel als<br />

auch durch Extremereignisse hydraulisch stärker belastet (z.B.<br />

Hochwasser). Gleiches gilt <strong>für</strong> die stoffliche Belastung.<br />

Bewertung<br />

In qualifizierten Abwassersystemen werden nach Möglichkeit<br />

dezentrale Bewirtschaftungsmaßnahmen am Entstehungsort<br />

("begin of pipe") ergriffen. Hierdurch wird der natürliche Wasserkreislauf<br />

so weit wie möglich erhalten, Belastungen <strong>für</strong> die<br />

Fließgewässer werden vermieden bzw. vermindert. Hinzu<br />

kommen Vorteile bei der hydraulischen Auslastung des Kanalnetzes,<br />

bei der Beanspruchung der jeweiligen Behandlungsanlagen,<br />

<strong>für</strong> die Abwassergebühren sowie <strong>für</strong> die Gr<strong>und</strong>wasserneubildung<br />

(vgl. [ATV-A 105, 1997] <strong>und</strong> BFR 0 Nr. 231).<br />

Stand: 01.06.2001 10

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