Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen ...

Zustandsklassifizierung und -bewertung
Anhang A-3.1.4
Systemzahl
Systemklasse
300 - 399 4
400 - 890 5
A-3.1.4
Zustandsklassifizierung und -bewertung von
Anschlussleitungen
Die vorstehenden Erläuterungen beziehen sich auf die Zustandsklassifizierung
und -bewertung von Abwasserkanälen (Haltungen des Entwässerungssystems).
Das Verfahren ist in gleicher Weise auch für Anschlussleitungen von Häusern
oder Gebäuden, Straßenabläufen o.ä. anwendbar, sofern hierfür entsprechende
Daten aus der optischen Inspektion vorliegen. In der Regel
sind Leitungen Verbindungen zwischen z.B. dem Fallrohr und dem
Anschluss (Stutzen, Abzweig) an die Haltung. Damit ist Anfang und Ende
der Leitung eindeutig definiert. Sofern jedoch Revisionsschächte zwischengeschaltet
sind oder Verzweigungen vorliegen, ist nach Lage der
Dinge vor Ort über die Anzahl und Länge der Leitungen zu entscheiden.
Bei der Klassifizierung und Bewertung ergeben sich in Analogie zu den
Haltungen somit
eine vorläufige Leitungszahl LZ vorl
eine endgültige Leitungszahl LZ endg
und eine
Systemzahl Leitungen SYL.
Für die Systemzahl ist anzugeben, welcher Bereich bei der Bewertung
berücksichtigt wurde (z.B. Anschlussleitungen im Unterkunftsbereich). Da
nur selten alle Leitungen des untersuchten Bereichs wegen z.B. fehlender
Revisionsöffnungen inspiziert werden, sollte darüber hinaus eine prozentuale
Abschätzung der erfassten Leitungslänge erfolgen. Die Zusatzangabe
"80%" sagt somit aus, dass schätzungsweise 80% der Leitungen im
berücksichtigten Bereich bei der optischen Inspektion erfasst wurden.
A-3.1.5
Prioritätenliste für Haltungen
Haltungen, die in die Klasse 5 fallen, haben in der Regel einen sofortigen
Handlungsbedarf zur Folge. Einschränkend ist jedoch zu sagen, dass ein
solcher Handlungsbedarf sich ggf. nur auf die Behebung von Einzelschäden
bezieht. Werden ganze Haltungen als dringend sanierungsbedürftig
angesehen, so ist anhand der dokumentierten Schadenskürzel und vorliegender
Videoaufzeichnungen nicht nur das Sanierungsverfahren festzulegen,
sondern insbesondere auch die Berücksichtigung der hydraulischen
Verhältnisse unumgänglich. Sollte sich nämlich herausstellen, dass
Stand: 01.06.2001 110