Hygiene in den Krankenhäusern Mongolei - für ... - meshhp.mn
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<strong>Hygiene</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Krankenhäusern</strong> und im Rettungsdienst<br />
<strong>in</strong> der <strong>Mongolei</strong><br />
Essen, 12. November 2011<br />
Lkhajii Natsagdorj, National Central Hospital of Mongolia<br />
Walter Popp, Universitätskl<strong>in</strong>ikum Essen<br />
1
<strong>Mongolei</strong><br />
Zweitgrösstes Land <strong>in</strong> der Welt ohne Seezugang.<br />
2,7 Mio E<strong>in</strong>wohner, die Hälfte <strong>in</strong> Ulaanbaatar.<br />
Noch viele Noma<strong>den</strong> auf dem Land.<br />
Extremes kont<strong>in</strong>entales Klima, mittlere Temperatur -35°C -<br />
+30°C.<br />
Viele Bo<strong>den</strong>schätze (Kohle, Kupfer, Uran, Öl, Silber, Seltene<br />
Er<strong>den</strong>)<br />
E<strong>in</strong> Drittel der Bevölkerung unter 30 Jahre alt.<br />
2
Das Gesundheitswesen <strong>in</strong> der <strong>Mongolei</strong><br />
E<strong>in</strong>e Krankenversicherung.<br />
Viele Privatkrankenhäuser.<br />
4.3 % des Bruttosozialproduktes wer<strong>den</strong> <strong>für</strong> das<br />
Gesundheitswesen ausgegeben.<br />
(USA: 15.4 %, Deutschland: 10.4 %, Schwe<strong>den</strong>: 9.1 %. Russland:<br />
5.4 %)<br />
Hohes Interesse an moderner Mediz<strong>in</strong>, aber schlechte<br />
Strukturvoraussetzungen.<br />
Viele Mongolen fliegen zur Behandlung <strong>in</strong>s Ausland (Korea,<br />
Ch<strong>in</strong>a, Russland, Japan, Europa, USA).<br />
Mittlere Lebenserwartung: 67 Jahre.<br />
4
MeshHp Projekt<br />
Initiiert von e<strong>in</strong>em Mitarbeiter der Deutschen Botschaft <strong>in</strong><br />
Ulaanbaatar 2009.<br />
<strong>Hygiene</strong>experten aus Deutschland: Krankenhaushygiene (Essen,<br />
Ulm), Feuerwehr Essen.<br />
Pilot-E<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> Ulaanbaatar: National Central Hospital<br />
(Universitätskl<strong>in</strong>ik), Ch<strong>in</strong>geltei District Hospital (2.<br />
Versorgungsstufe), Emergency Service 103 (Rettungsdienst <strong>für</strong><br />
Ulaanbaatar).<br />
5 Besuche <strong>in</strong> Ulaanbaatar seit 2010.<br />
2 Besuche <strong>in</strong> Essen 2011.<br />
MeshHp: Mongolian emergency service hospital <strong>Hygiene</strong> project.<br />
Website: www.<strong>meshhp</strong>.<strong>mn</strong><br />
Teil e<strong>in</strong>er Kooperationsvere<strong>in</strong>barung beider M<strong>in</strong>isterien.<br />
7
Infektionskrankheiten <strong>in</strong> der <strong>Mongolei</strong><br />
4.000 neue Tuberkulosefälle 2010.<br />
17.000 neue Fäller sexuell übertragbarer Krankheiten 2010,<br />
ten<strong>den</strong>ziell zunehmend.<br />
Viele Fälle von Enteritis.<br />
Wenig HIV-Fälle.<br />
Weiterh<strong>in</strong> Tularemie, Q-Fieber, Brucellose, Pest.<br />
10
Die Pest<br />
1333 verheerende Pest-Epidemie <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a.<br />
Ausbreitung über die mittelasiatischen Karawanenstraßen und durch die Feldzüge der Mongolen.<br />
1340 Massensterben unter Tataren, die auf der Flucht nach Armenien waren.<br />
1346 Pest erreicht die Krim erreicht<br />
Dort Belagerung der Hafenstadt Kaffa, das heutige Feodosija, durch die Tataren.<br />
E<strong>in</strong>geschlossen <strong>in</strong> der Stadt vor allem Genueser, die hier Schutz gesucht hatten.<br />
Drei Jahre lang wurde Kaffa von Dschanibeg, dem Khan der Kyptschak-Tataren belagert. Als unter<br />
diesen die Pest zu wüten begann, musste<br />
sich Dschanibeg mit <strong>den</strong> noch leben<strong>den</strong><br />
Soldaten zurückziehen.<br />
Zurück blieben Berge unbestatteter Leichen.<br />
Nach Überlieferungen wur<strong>den</strong> die <strong>in</strong>fizierten<br />
Leichen mit Katapulten über die Stadtmauer<br />
geschossen. Zwar warfen die Belagerten die<br />
Leichen wieder zurück, doch die Pest blieb <strong>in</strong><br />
Kaffa.<br />
1347 endgültiger Rückzug der Tataren.<br />
Die befreiten Genueser segelten nach Italien<br />
zurück. Und sie hatten die Pest mit an Bord.<br />
1347 hatte die Pest Genua und ganz<br />
Südeuropa erreicht.<br />
1348 wütete sie bereits <strong>in</strong> England.<br />
11
Infektionskrankheiten <strong>in</strong> der <strong>Mongolei</strong><br />
Hauptproblem Hepatitis B und C:<br />
20 – 30 % der Mongolen s<strong>in</strong>d Virusträger.<br />
Leberkrebs ist die häufigste Krebserkrankung <strong>in</strong> bei<strong>den</strong><br />
Geschlechtern.<br />
Daneben hoher Alkoholkonsum.<br />
Ger<strong>in</strong>ge Impfrate, auch im Gesundheitswesen.<br />
Wahrsche<strong>in</strong>liche Ursache <strong>für</strong> Hepatitis-Durchseuchung:<br />
Ungenügende Kontrolle von Blutprodukten.<br />
E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Glasspritze <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Famile <strong>in</strong> früheren<br />
Jahrzehnten.<br />
Unzureichende Aufbereitung von Mediz<strong>in</strong>produkten.<br />
Viele therapeutische iv-Gaben ohne Indikation.<br />
13
Krankenhaushygiene <strong>in</strong> der <strong>Mongolei</strong><br />
Nach offiziellen Angaben: 0.01 – 0.05 % nosokomiale Infektionen.<br />
5.4 % nach e<strong>in</strong>er australischen Prävalenzstudie.<br />
Übermässiger E<strong>in</strong>satz von Antibiotika – z.B. vor jeder Operation.<br />
Ke<strong>in</strong>e Resistenzstatistiken vorhan<strong>den</strong>.<br />
Freiverkauf von Antibiotika <strong>in</strong> Supermärkten.<br />
<strong>Mongolei</strong> ist Partner im WHO-Programm „Clean care is safer<br />
care“.<br />
WHO-Poster hängen überall auf Stationen - allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e<br />
Des<strong>in</strong>fektionsmittel vorhan<strong>den</strong>.<br />
Aufbereitung von Mediz<strong>in</strong>produkten manuell, ke<strong>in</strong>e Kontrolle von<br />
Autoklaven, sehr alte Instrumentenconta<strong>in</strong>er.<br />
15
Erste Ergebnisse des MeshHp Projektes<br />
Beide Krankenhäuser stellen selbst alkoholische<br />
Händedes<strong>in</strong>fektionsmittel her.<br />
Kampagnen zur Durchimpfung des Personals gegen Hepatitis B<br />
starten.<br />
National Central Hospital: 560.<br />
Ch<strong>in</strong>geltei District Hospital: 60.<br />
Jeweils 10 % Virusträger.<br />
Schulung des <strong>Hygiene</strong>personals (tra<strong>in</strong> the tra<strong>in</strong>ers) und anderer<br />
Mitarbeiter <strong>in</strong> <strong>Hygiene</strong>.<br />
20
Nächste Ziele des MeshHp Projektes<br />
Wiederaufbereitung von Mediz<strong>in</strong>produkten verbessern.<br />
Mehr masch<strong>in</strong>elle Aufbereitung – Problem: Kosten und<br />
Nachhaltigkeit (Wartung, Reparatur).<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g von Personal aus anderen <strong>Krankenhäusern</strong>.<br />
Arbeitsgruppe der Hygieniker.<br />
Weitere Fortbildung <strong>in</strong> Essen.<br />
Kontrolle der Wasserqualität.<br />
E<strong>in</strong>-Tages-Prävalenz nosokomialer Infektionen e<strong>in</strong>mal im Jahr.<br />
Symposium am 11. Mai 2012.<br />
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<strong>Hygiene</strong> im Rettungsdienst<br />
Erstellung e<strong>in</strong>es <strong>Hygiene</strong>planes.<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g der Fahrer.<br />
Künftig: Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g der Krankenschwestern und Ärzt<strong>in</strong>nen/Ärzte.<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong> Essen.<br />
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