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Thunlam 2-08.pub - Deutsche Bhutan Himalaya Gesellschaft eV

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Der folgende Text ist eine Zusammenfassung des Vortrages von Frau Dr. Engelhardt, den sie am 12.4. 08<br />

auf dem <strong>Bhutan</strong>tag in Bonn gehalten hat.<br />

Frühe Impressionen aus <strong>Bhutan</strong><br />

Isrun Engelhardt<br />

Die ersten beiden bekannten europäischen Besucher in <strong>Bhutan</strong> waren die portugiesischen Jesuiten Missionare<br />

João Cabral und Estêvão Cacella, die sich im Jahr 1627 sieben Monate in <strong>Bhutan</strong> aufgehalten haben.<br />

Der besondere Wert des Berichts von Cacella für die Geschichte <strong>Bhutan</strong>s liegt in der detaillierten Schilderung<br />

ihrer Begegnungen mit dem Dharma Raja Zhabdrung Ngawang Namgyal (Zhabs drung Ngag dbang<br />

rNam rgyal) (1594-1651), dem Gründer <strong>Bhutan</strong>s.<br />

Aufgrund von Gerüchten über die Existenz christlicher Gemeinschaften in den nördlichen Grenzregionen<br />

beschränkte sich allerdings ihre Wahrnehmung des Buddhismus darauf, angebliche Ähnlichkeiten im Buddhismus<br />

mit dem Christentum festzustellen und vieles im Buddhismus im christlichen Sinne zu interpretieren.<br />

Wangdü Phodrang<br />

Ganz anders 150 Jahre später George Bogle 1774 und Samuel Turner 1783. Beide wurden von Warren<br />

Hastings, dem ersten Generalgouverneur Britisch-Indiens ausgesandt, um einen Handelsweg nach Tibet<br />

zu eröffnen und Handelsbeziehungen zwischen <strong>Bhutan</strong> und Britisch-Indien herzustellen. Beide wurden für<br />

viele Monate in <strong>Bhutan</strong> aufgehalten, um auf die Einreisegenehmigung für Tibet zu warten.<br />

Sie waren erstaunlich offen und unvoreingenommen für alles Neue. Vor allem Bogle zeichnete sich durch<br />

eine besondere Sensibilität aus. Sie beobachteten u. a., dass es in <strong>Bhutan</strong> im auffälligen Unterschied zu<br />

Tibet, keine ausgeprägte soziale Schichtung oder Gliederung gab, die ihrer Ansicht eine Benachteiligung<br />

der Frauen zur Folge hatte: "Die Frauen besonders sind durch dies gleichmachende System erniedrigt. Da<br />

der Raja, die Priester und alle Beamten ein eheloses Leben führen, werden sie nur an Grundbesitzer und<br />

Bauern verheiratet. Sie werden zu den niedrigsten Arbeiten gebraucht, sind schmutzig für ihre Person,<br />

gebrauchen starke Getränke, sind in der größten Freiheit erzogen, verkehren mit der niedrigsten Klasse<br />

des Volkes..."<br />

Der Gesamteindruck von <strong>Bhutan</strong> ist jedoch für Bogle weitgehend positiv:<br />

"Die Einfachheit ihrer Sitten, der geringe Verkehr mit Fremden und ein starker religiöser Sinn beschützen<br />

die <strong>Bhutan</strong>er gegen manche Laster, denen sich verfeinerte Nationen ergeben. Sie kennen keine Falschheit<br />

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