Thunlam 2-08.pub - Deutsche Bhutan Himalaya Gesellschaft eV
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egeistert, als ich erstmals <strong>Bhutan</strong>er<br />
traf und ihren Anspruch in<br />
der Entwicklung kennenlernte.<br />
Ich dachte, dass der sehr weise<br />
war, weil er auch langsam verläuft.<br />
Sie versuchten nicht, in die<br />
gleichen Fallen zu tappen, wie<br />
das andere Länder der Region<br />
wie z.B. Nepal getan hatten.<br />
<strong>Bhutan</strong> hatte eine sehr weise<br />
Führung, die sagte, dass man<br />
sich zwar entwickeln und das<br />
Land modernisieren müsse,<br />
aber eben langsam. Diese Geschwindigkeit<br />
wurde nun beschleunigt<br />
und das mag nicht<br />
immer zum Wohle des Landes<br />
sein. Z.B. gibt es da Tendenzen<br />
in Thimphu, dass jeder ein Auto<br />
besitzen möchte. Das ist aber<br />
aus Umweltschutzgründen bedenklich,<br />
die Ressourcen des<br />
Landes werden dabei angegriffen<br />
und es gibt nur unzureichend<br />
Straßen. Das macht nicht<br />
viel Sinn, die Leute sehen es<br />
jedoch als ein Zeichen der Modernisierung.<br />
So bewegt <strong>Bhutan</strong><br />
sich fort von diesem vorsichtigen,<br />
einheimischen Weg der<br />
Entwicklung. Sie imitieren andere<br />
Länder und werden damit<br />
auch dieselben Probleme bekommen,<br />
die andere Länder<br />
schon jetzt haben. Mein Wunsch<br />
an die Menschen in <strong>Bhutan</strong> wäre,<br />
dass sie die vorsichtige Entwicklung<br />
des Landes fortführen,<br />
mit Bedacht auf andere Länder<br />
schauen und sehen, was dort<br />
passiert, um deren Fehler zu<br />
vermeiden. <strong>Bhutan</strong> hat immer<br />
noch die Chance dazu, weil es<br />
sich erst so spät entwickelte. Es<br />
muss sich modernisieren. Das<br />
ist keine Frage. Den Bildungsnotstand<br />
haben wir schon angesprochen,<br />
<strong>Bhutan</strong> muss Zugang<br />
zur Mobilität haben. Es muss<br />
mehr Handel treiben und generell<br />
die hygienischen Zustände<br />
und das Gesundheitssystem<br />
verbessern. Dies alles ist notwendig.<br />
Wenn sich aber <strong>Bhutan</strong><br />
zur selben Zeit zu schnell in<br />
Richtung Modernisierung bewegt<br />
und alles Mögliche an<br />
technischen Errungenschaften<br />
einführt, wird das nicht zum Nutzen<br />
des Landes sein. Ich wünsche<br />
mir, dass man die weise<br />
Haltung fortführt, die die vergangenen<br />
Jahrzehnte charakterisiert<br />
haben.<br />
TR: Ich denke, dass die veränderte<br />
politische Landschaft in<br />
<strong>Bhutan</strong> sehr wichtig ist. Ich war<br />
Ende letzten Jahr selbst dort<br />
und hatte die Gelegenheit von<br />
Ost nach West das ganze Land<br />
zu bereisen. An einigen Orten<br />
wurden wir von den Menschen<br />
nahezu bedrängt, weil ihnen die<br />
kommenden politischen Veränderungen<br />
gar nicht geheuer waren.<br />
Ich habe auch Lyoncchen<br />
Jigmi Thinley getroffen, der<br />
ebenfalls diese Bedenken des<br />
mangelnden politischen Sachverstandes<br />
der Leute dem König<br />
gegenüber zum Ausdruck brachte.<br />
Dieser wies die Bedenken<br />
jedoch mehrfach zurück und<br />
sprach sich deutlich für den eingeschlagenen<br />
Weg aus: Jetzt<br />
sei die Zeit die Demokratie einzuführen.<br />
Der Minister wusste<br />
genau Bescheid über den Mangel<br />
an Bewusstsein der Menschen,<br />
was die neue politische<br />
Situation anging. Auch ich habe<br />
zu den Leuten gesprochen und<br />
deren Unkenntnis festgestellt.<br />
Danach ging es dann einige Zeit<br />
drunter und drüber und unterschiedliche<br />
politische Strömungen<br />
formierten sich, um dem<br />
Land zu helfen.<br />
Hier ist nun mein eigener<br />
Wunsch, um von ihren politischen<br />
Erfahrungen zu erfahren:<br />
Wie sollen die Menschen von<br />
<strong>Bhutan</strong> diese genuine Politik<br />
praktizieren, die sie als ein Geschenk<br />
von Seiner Majestät erhalten<br />
haben? Wie können sich<br />
die <strong>Bhutan</strong>er diese Botschaft<br />
erhalten?<br />
DBHG, MK: Die neue Konstitution<br />
ist ein ungewöhnliches historisches<br />
Experiment. Das meiste<br />
darin imponiert uns sehr. Wir<br />
diskutieren Teile davon mit unseren<br />
Freunden aus <strong>Bhutan</strong>.<br />
Manche Dinge sehen wir etwas<br />
anders, weil wir etwas andere<br />
Erfahrung gemacht haben. Die<br />
Konstitution ist eine weise Entscheidung,<br />
auch für die Monarchie<br />
selbst, weil diese die einzige<br />
ist, die im Himalaja übriggeblieben<br />
ist. Alle anderen haben<br />
aus anderen Gründen ihr<br />
Mandat verloren. Ich denke daher,<br />
dass es eine weise Entscheidung<br />
war, dem Volk die<br />
Macht zu geben, damit es lernen<br />
kann, damit umzugehen. Sehr<br />
Taklung Rinpoche, Begleiter mit Vorstandsmitgliedern der DBHG in Bonn.<br />
Foto: Tsewang Lhundup/Gregor Verhufen<br />
wichtig ist die Dezentralisierung.<br />
Dass die auf der Distrikts- und<br />
Dorfebene durchgeführt wird ,<br />
denn dort müssen die Leute mit<br />
eingebunden werden. Dafür sind<br />
nicht notwendigerweise politische<br />
Parteien vonnöten, aber<br />
die Leute müssen mit einbezogen<br />
werden. Ich denke, dass<br />
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