zRad_003-005_Editorial Inhalt.indd - Zitty Berlin
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Ausgabe 2013/2014 8,50 Euro Radfahren IN BERLIN UND BRANDENBURG 32 Touren mit Karten, Beschreibungen und Gutscheinen für Smartphone-Navigation im Wert von 8,99 Euro! BERLIN FÄHRT RAD Daten und Fakten zur Fahrradstadt Berlin FAHRRAD VS. AUTO Das schwierige Zusammenleben auf der Straße TRENDS UND TECHNIK Neuheiten, Tests, Funktionswäsche
- Seite 2 und 3: inhalt Große Freiheit in der City:
- Seite 4 und 5: Berlin Fährt rad 6 Radfahren in Be
- Seite 6 und 7: adtourismus in BrandenBurg Rast an
- Seite 8 und 9: Mit DeM FahrraD in Den ersten Wagen
- Seite 10 und 11: Sicher im Sattel Der Stadtverkehr
- Seite 12 und 13: ElEktro-FahrrädEr Mit dem Rückenw
- Seite 14 und 15: TAGESSPIEGEL FAHRRÄDER Ein Rad fü
- Seite 16 und 17: Trends Und Technik 1 Ein Tourenrad
- Seite 18 und 19: Fahrrad-kultur DIY - Fahrradreifen
- Seite 20 und 21: PROMOTION Hol dir die Touren auf de
- Seite 22 und 23: Tour-empfehlungen Das politische Be
- Seite 24 und 25: TOUR-EMPFEHLUNGEN Mein Kreuzberg Ja
Ausgabe 2013/2014<br />
8,50 Euro<br />
Radfahren<br />
IN BERLIN UND BRANDENBURG<br />
32<br />
Touren<br />
mit Karten, Beschreibungen<br />
und Gutscheinen für<br />
Smartphone-Navigation<br />
im Wert von<br />
8,99 Euro!<br />
BERLIN<br />
FÄHRT RAD<br />
Daten und Fakten<br />
zur Fahrradstadt <strong>Berlin</strong><br />
FAHRRAD<br />
VS. AUTO<br />
Das schwierige Zusammenleben<br />
auf der Straße<br />
TRENDS<br />
UND TECHNIK<br />
Neuheiten, Tests,<br />
Funktionswäsche
inhalt<br />
Große Freiheit in der City:<br />
Auf dem Flugfeld Tempelhof können<br />
sich Radfahrer austoben<br />
<strong>Berlin</strong> fährt Rad 6<br />
Warum unsere Stadt auf zwei<br />
Rädern am schönsten ist<br />
Fahrradstadt <strong>Berlin</strong> 9<br />
Das <strong>Berlin</strong>er Netz im Überblick<br />
Radland Brandenburg 10<br />
In drei Tagen zur Ostsee oder<br />
eine Runde um <strong>Berlin</strong><br />
Frust am Bahnsteig 14<br />
Warum es manchmal<br />
schwierig ist, mit dem Rad<br />
den Zug zu benutzen<br />
Glosse 15<br />
Helmut Schümanns Blick<br />
auf uns Radfahrer<br />
Wenn aus Ärger blutiger<br />
Ernst wird 16<br />
Warum sich zwei und vier<br />
Räder so schlecht miteinander<br />
vertragen<br />
Auf Tour mit den Kleinen 24<br />
Wie Kinder den Stadtverkehr<br />
wahrnehmen und wie Sie mit<br />
ihnen sicher auf Tour gehen<br />
können<br />
Beruf Radfahren 32<br />
Kurier Christian schildert uns<br />
seinen Alltag<br />
Unter Strom 32<br />
15 Prozent aller verkauften<br />
Fahrräder haben den<br />
„elektronischen Rückenwind“<br />
Die Tagesspiegel-Räder 36<br />
Ein Rad für alle Fälle<br />
Für die langen Wege 38<br />
Drei Trekking-Räder für<br />
lange Wege<br />
Fürs schnelle Geschäft 40<br />
Drei Rennräder in allen<br />
Preisklassen<br />
Nabe oder Kette? 48<br />
Zwei Techniken im Vergleich<br />
Elektronisch schalten 50<br />
Was sie können und für wen<br />
sie sich lohnen<br />
Tragbar 52<br />
Trägersystem für Elektroräder<br />
im Praxistest<br />
Zu Besuch bei Doc Pö 54<br />
Wer hier schrauben lässt,<br />
bekommt erstaunliche<br />
Geschichten zu hören<br />
Schrauben gegen die Angst 57<br />
Psychisch kranke Menschen<br />
reparieren Fahrräder<br />
Dienstrad 59<br />
Ein Engel auf zwei Rädern<br />
Werkstattverzeichniss 60<br />
in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />
Interview 20<br />
Stefan Jacobs spricht mit<br />
<strong>Berlin</strong>s Senator für Stadtentwicklung<br />
und Umwelt über<br />
Fahrradpolitik<br />
Neues aus der<br />
Unfallforschung 22<br />
Welche Gruppe an Radlern<br />
besonders gefährdet ist<br />
Weniger Schweiß 42<br />
Drei E-Bikes für ganz verschiedene<br />
Zwecke<br />
Anziehend 44<br />
Neue Kleidung für den Ausflug<br />
auf zwei Rädern<br />
Accessoires 46<br />
Die neuesten Trends fürs Rad<br />
Impressum 63<br />
Unterwegs mit komoot 66<br />
Unser Partner für die Smartphone-Navigation<br />
stellt sich<br />
vor<br />
Alles dabei? 66<br />
Wie eine gute Vorbereitung<br />
aussieht<br />
Foto: Kitty Kleist-Heinrich<br />
4 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg
inhalt<br />
Große Freiheit im Grünen:<br />
Für Radwanderer hält Brandenburg nahezu<br />
unbegrenzte Möglichkeiten bereit<br />
Foto: pd-fde Martin Hildebrandt<br />
RADToUREN<br />
Das politische <strong>Berlin</strong> 63<br />
Geschichte im Zeitraffer<br />
Durch Kreuzberg 65<br />
Natur, Architektur und Parks<br />
Nach Cottbus 67<br />
Durch den sorbischen Teil<br />
Brandenburgs<br />
Vom Wannsee nach Potsdam 69<br />
Über die Glienicker Brücke ins<br />
Holländische Viertel<br />
Mauerradweg mit Abstecher 71<br />
Durch <strong>Berlin</strong>s Mitte ins Grüne<br />
Kreuzberger Geschichte(n) 73<br />
Von Tempelhof zur Insel der Jugend<br />
<strong>Berlin</strong>s Boulevards 75<br />
Vom Ku‘damm<br />
zur Karl-Marx-Allee<br />
Promi-Tour 77<br />
Wo die <strong>Berlin</strong>er Prominenz ruht<br />
Zu den Gärten der Welt 79<br />
Vom Alexanderplatz nach<br />
Marzahn<br />
An der Spree nach Spandau 81<br />
Vom Potsdamer Platz nach<br />
Spandau<br />
Kreuzberg nach Köpenick 83<br />
<strong>Berlin</strong> am Wasser<br />
Zum Britzer Garten 85<br />
Die grüne Seite <strong>Berlin</strong>s<br />
Badetour zum Rahmer See 87<br />
Für schöne Sommerwochenenden<br />
Tierfreunde-Runde in Teltow 89<br />
Für die ganze Familie<br />
Klettern, Radeln, Baden 91<br />
Vielfältig wie <strong>Berlin</strong><br />
Drei-Park-Tour 93<br />
Jede Menge zu sehen<br />
Kleine Dahme-Rundtour 95<br />
Um den Krüpelsee<br />
Kleine Tour um den Wannsee 97<br />
Ein Klassiker für Rennradfahrer<br />
Nach Niederfinow 99<br />
Zum Schiffshebewerk<br />
Der schöne Süden <strong>Berlin</strong>s 101<br />
Lange Tour für Sonntagnachmittage<br />
Training mit Fischbrötchen 103<br />
Sportlich durch das südliche<br />
Umland<br />
Nach Niederschöneweide 105<br />
Trainingsrunde für<br />
Radrennfahrer<br />
Im nördlichen Spreewald 107<br />
Von Halbe nach Lübben<br />
und zurück<br />
Rund um den Schwielowsee 109<br />
Der Klassiker für Ausflügler<br />
An der Havel 111<br />
Die schönste Seite Brandenburgs<br />
Spree-Seen-Rundtour 113<br />
Vorbei an vielen Badeseen<br />
Wildes Luch 115<br />
Von Kremmen nach Nauen<br />
Ausflug nach Polen 117<br />
Von Eberswalde an die Oder<br />
nach Stettin<br />
Nach Bad Wilsnack 119<br />
Auf dem Elbradweg<br />
Tragödien und Technik 121<br />
Der <strong>Berlin</strong>er Nordosten<br />
Von Fürsten und Schlössern 123<br />
Von Fürstenberg nach Rheinsberg<br />
Zum Kloster Zinna 125<br />
Durch <strong>Berlin</strong>s Südwesten<br />
Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 5
<strong>Berlin</strong> Fährt rad<br />
6 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg
<strong>Berlin</strong> Fährt rad<br />
<strong>Berlin</strong><br />
fährt Rad<br />
Immer mehr <strong>Berlin</strong>er treten in die Pedale.<br />
Das erhöht den Druck auf die Politik<br />
Text: Stefan Jacobs<br />
Die Wiederauferstehung <strong>Berlin</strong>s fiel in diesem Jahr auf<br />
den 14. April. An jenem sonnigen Sonntag stieg das Thermometer<br />
zum ersten Mal nach einem halben Jahr über<br />
20 Grad – und die Stadt blühte auf. Die Welt war wieder<br />
in Ordnung für die Abertausenden, die an jenem Tag ins<br />
noch gar nicht wirklich Grüne rollten oder wenigstens bis<br />
zur nächsten Sitzgelegenheit im Freien. Was ist schon die<br />
Enge auf den Radwegen gegen die Weite im Herzen an<br />
einem solchen Tag?<br />
Nun, wo alles wieder stimmt, ist längst vergessen und verdrängt,<br />
dass das Fahrradjahr 2013 mit einem ziemlich langen<br />
Theorieteil begonnen hatte. Während draußen der<br />
Schnee vom Februar auf dem Glatteis vom Januar festgepappt<br />
war und die Drahtesel in den Kellern Winterschlaf<br />
hielten, strömten 13 000 Menschen am Wochenende vor<br />
Ostern zur „Velo <strong>Berlin</strong>“ in die gut geheizten Messehallen<br />
unter dem Funkturm – über ein Drittel mehr als im Jahr<br />
zuvor. Mag sein, dass ein paar Leute nicht trotz, sondern<br />
gerade wegen des Wetters gekommen waren: Bei Schnee<br />
und Eis träumt sich’s erfahrungsgemäß besonders schön<br />
von künftigen Touren durch laue Lüftchen. In jedem Fall<br />
aber zeigte der enorme Zuwachs, wie sehr <strong>Berlin</strong> zur Fahrradstadt<br />
geworden ist. Selbst wer gesenkten Blickes durch<br />
diesen Endlos-Winter schlich, konnte Erfreuliches entdecken:<br />
Während früher der Schnee vorzugsweise auf Radwegen<br />
zusammengeschoben wurde, wird dort jetzt durchaus<br />
geräumt. Nicht immer, aber immer öfter. Es hat sich<br />
herumgesprochen, dass Radfahren keine Schönwetterfolklore<br />
mehr ist.<br />
Foto: pd-f.de<br />
Mit den Pedalen die Sorgen klein treten<br />
Wer einmal damit angefangen hat, kennt neben den nüchternen<br />
Vorteilen auch das Suchtpotenzial dieser Art der<br />
Fortbewegung. Viel schneller als zu Fuß, viel billiger als<br />
mit dem Auto, viel erfrischender als mit Bus und Bahn.<br />
Die 400 000 <strong>Berlin</strong>er Straßenbäume sind vom Sattel aus<br />
besonders schön. Nur wer radelt, kann die einmalige Kombination<br />
aus entferntem Weltstadtrauschen und dem<br />
denkbar ländlichen Geträller der Lerchen im Tempel- <br />
Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 7
adtourismus in BrandenBurg<br />
Rast an der Oder: Brandenburg hat<br />
als Radwanderland alles zu bieten -<br />
Außer Berge.<br />
Foto: Claus Steyer<br />
10 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg
adtourismus in BrandenBurg<br />
Fluss, Land, See<br />
Der Ausflügler findet für sein Hobby in märkischen Gefilden eine Fülle von Wegen<br />
von der Haustür ins Umland, entlang von Flüssen und sogar in Richtung Meer<br />
Text: Claus-Dieter Steyer<br />
Möglichst glatte Wege, kaum Autoverkehr und mindestens<br />
alle 20 Minuten eine Abwechslung auf der Strecke<br />
– mehr braucht der Radtourist nicht zum Glücklichsein.<br />
Das jedenfalls hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub<br />
(ADFC) in seiner jüngsten Radreiseanalyse nach der<br />
Befragung zehntausender Mitglieder und vieler Gelegenheitsradler<br />
festgestellt. Genau diese Kriterien erfüllt das<br />
große Radwegenetz im Land Brandenburg. Auch wenn<br />
in einigen Gegenden noch so manche Lücke klafft, ist die<br />
Zufriedenheit sowohl der Einheimischen als auch der<br />
Urlauber recht groß. Bester Beweis war der dritte Platz<br />
auf der aktuellen Beliebtheitsskala der Radreiseregionen.<br />
2012 lagen lediglich Bayern und Mecklenburg-Vorpommern<br />
noch vor den Brandenburgern.<br />
Klammen Gemeinden fehlen die Mittel<br />
Dabei gab es bis vor zwei Jahrzehnten in der Mark noch<br />
kaum einen nennenswerten Radweg, ganz im Unterschied<br />
zu den Nachbarn im Süden und im Norden. Außer<br />
im Spreewald, rund um Potsdam und in einigen südlichen<br />
Ausläufern der Mecklenburgischen Seenplatte<br />
musste sich der Radler seinen Weg mit den Autos, Lastwagen<br />
und Bussen teilen. Heute misst das Radwegenetz<br />
zwischen Prignitz, Uckermark, Niederlausitz und Elbe-<br />
Elster-Land beachtliche 7000 Kilometer, von denen 5000<br />
Kilometer nach dem Urteil des Tourismus Marketing Brandenburg<br />
GmbH (TMB) bereits hohen Qualitätsansprüchen<br />
genügen.<br />
Dennoch häufen sich nicht zuletzt wegen der gestiegenen<br />
Ansprüche und der immer teurer werdenden Räder die<br />
Beschwerden über aufgebrochene Asphaltdecken, Löcher<br />
oder liegen gebliebene Äste und Zweige. Gerade finanzschwache<br />
Kommunen, über deren Territorien die Wege<br />
führen, winken aber oft ab. Ihnen fehlt schlichtweg das<br />
Geld für eine permanente Pflege. Die reine Baufinanzierung<br />
kommt in der Regel vom Bund, Land, Kreis oder von<br />
der EU. Immerhin 150 000 Euro verschlingt im Schnitt der<br />
Bau eines ein Kilometer langen Abschnittes. Für die jährliche<br />
Instandhaltung setzen die Statistiker 650 Euro pro<br />
Kilometer an. Wer einen überregionalen Radweg gut vermarkten<br />
will, muss mit 50 Euro je Kilometer Weg rechnen.<br />
Doch die Ausgaben lohnen sich. Wie das Wirtschaftsministerium<br />
ausrechnete, beträgt die Wertschöpfung des<br />
Radtourismus in Brandenburg jedes Jahr rund 850 Millionen<br />
Euro. Das ist nicht nur rund ein Viertel des gesamten<br />
touristischen Umsatzes. Diese Summe übersteigt auch<br />
die Investitionen in die Wege beträchtlich. Profiteure sind<br />
vor allem Restaurants, Pensionen, Hotels, Radverleiher<br />
und andere Tourismusanbieter. So geben die sogenannten<br />
Regioradler, die von einer festen Unterkunft aus auf verschiedenen<br />
Routen an mehreren Tagen ausschwärmen,<br />
pro Tag im Schnitt 39 Euro aus. In dieser Summe sind die<br />
Kosten für die Übernachtung noch nicht enthalten. Die<br />
Tagesausflügler sind meistens kürzer unterwegs und kommen<br />
mit 23 Euro aus.<br />
In Brandenburg stammen die meisten dieser Touristen<br />
naturgemäß aus <strong>Berlin</strong>. Immerhin elf Prozent der aus<br />
<strong>Berlin</strong> zu einem Abstecher nach Brandenburg aufbrechenden<br />
Ausflügler nehmen das Fahrrad mit. So einen<br />
hohen Wert gibt es in keiner anderen deutschen Großstadt<br />
und ihrem Umland. Das liegt einerseits an der vergleichsweise<br />
geringen Zahl von privat genutzten Pkw in<br />
der Hauptstadt. Schließlich besitzen rund 46 Prozent aller<br />
Haushalte kein Auto. Andererseits ermöglicht das gute<br />
Nahverkehrsnetz eine ganz bequeme Fahrt in die Umgebung.<br />
Viele S-Bahnen aus <strong>Berlin</strong> enden in Brandenburg<br />
und nicht selten verläuft direkt vor dem Bahnhof oder<br />
in seiner Nähe ein Radweg. Ähnliche Erfahrungen können<br />
an vielen Regionalbahnhöfen gemacht werden. Man<br />
schnappt also sein Fahrrad, drängelt sich mal mehr oder<br />
weniger stark in die Bahnen und steigt fernab des Großstadttrubels<br />
wieder aus.<br />
Sportlich auf dem Fläming-Skate<br />
Zum Glück gibt es in Brandenburg eine Fülle von Möglichkeiten.<br />
Der eine bevorzugt vielleicht die Familientour<br />
rund um den Schwielowsee bei Potsdam, ein anderer<br />
entscheidet sich für die Seen-Route von und nach Königs<br />
Wusterhausen, während die sportlich ambitionierten<br />
Radler vielleicht die 100-Kilometer-Strecke auf dem Fläming-Skate<br />
wählen.<br />
Generell gilt für alle Touren: Je weiter man sich von der<br />
Großstadt entfernt, desto ruhiger geht es zu. Es gibt beispielsweise<br />
in der Uckermark oder in der Prignitz mehrere<br />
Strecken, auf denen den ganzen Tag kaum jemand unterwegs<br />
ist. Die einzige Ausnahme stellt an schönen Tagen<br />
der Spreewald dar. Vor allem rund um Lübbenau gleicht<br />
der Gurkenradweg mitunter dem Verkehr auf einer viel <br />
Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 11
Mit DeM FahrraD in Den ersten Wagen<br />
Frust am Bahnsteig<br />
An warmen Wochenenden sind die Radabteile oft überfüllt Text: Martin Hildebrandt<br />
Im Sommer spielen sich an vielen Bahnhöfen in Brandenburg<br />
unschöne Szenen ab. Familienväter drängeln sich<br />
mit Gewalt in die Züge, Kinder weinen, Fahrgäste liefern<br />
sich hitzige Wortgefechte.<br />
Der Grund: Die Fahrradabteile sind hoffnungslos überfüllt.<br />
Denn immer mehr <strong>Berlin</strong>er wollen das Umland mit<br />
dem eigenen Rad erkunden. Hinzu kommen die Sonnenanbeter<br />
von der Ostsee. Schon in Stralsund oder Rostock<br />
sind die Regionalbahnen rappelvoll. Wer dann mit seinem<br />
Gefährt in Eberswalde oder Fürstenberg dazu steigen<br />
möchte, muss oft mit Kind und Kegel draußen bleiben.<br />
Häufig warnt die Bahn bereits per Lautsprecher, dass eine<br />
Fahrradmitnahme wegen überfüllter Züge nicht möglich<br />
sei. Doch die Ansage hilft wenig, wenn man bereits am<br />
Bahnsteig wartet. Wer will schon sein Rad in Brandenburg<br />
stehen lassen? Selbst auf den nächsten Zug warten löst<br />
an stark frequentierten Wochenenden das Problem nicht.<br />
Mitunter stehen Radausflügler stundenlang in der Pampa,<br />
bis sie eine Regionalbahn zurück nach <strong>Berlin</strong> nimmt.<br />
Bettina Cibulsky, Pressesprecherin des ADFC, kennt die<br />
Probleme, kann aber auch keine klare Lösung anbieten.<br />
Das Wetter sei leider schwer zu kalkulieren. „Die Bahn<br />
könnte aber andere Multifunktionsabteile einsetzen.“,<br />
sagt die Fahrrad-Lobbyistin. Als Beispiel nennt sie den<br />
Rad-Wander-Express im Frankenland, der über extra<br />
große Radabteile verfüge.<br />
Zudem mangele es an einer guten Kommunikationsstrategie.<br />
Welche Züge überfüllt seien, erfahre der Fahrgast<br />
zu spät.<br />
Aber auch Radfahrer tragen eine Mitschuld an der unbefriedigenden<br />
Situation. Viele belassen ihre Taschen<br />
und Rucksäcke am Rad, was den Stauraum zusätzlich<br />
begrenzt. Es hilft zudem, Drahtesel- Tetris zu spielen, und<br />
die Räder platzsparend umzuschichten.<br />
Noch besser ist es, die Radtour von Anfang an verkehrstechnisch<br />
klug zu planen. Warum immer von <strong>Berlin</strong> aus<br />
starten und rausfahren? Genauso gut kann die Tour weit<br />
draußen beginnen und an einer stadtnahen S-Bahnstation<br />
enden. Auch sollte man bestimmte Zeiten vermeiden. Am<br />
Sonntag zwischen 17-19 Uhr wollen mehr Menschen nach<br />
Hause als um 21 Uhr. Daher bietet sich ein Restaurantbesuch<br />
am Abend an. Für den Fall sollte man jedoch<br />
warme Kleidung mitnehmen.<br />
Doch auch dieser Tipp hilft nur bedingt, denn die abendlichen<br />
Stoßzeiten können sich blitzschnell verschieben.<br />
Ein Sommergewitter reicht.<br />
Vor dem Einstieg Fahrradtaschen<br />
vom Rad nehmen schafft erstaunlich<br />
viel Platz im Radabteil<br />
Foto: dpa<br />
14 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg
Sicher im Sattel<br />
Militanz in Blech: Einige Autofahrer haben wenig Probleme mit schlechten Scherzen.<br />
Wenn aus Ärger<br />
blutiger Ernst wird<br />
Zwischen Autofahrern und Radlern knistert es in <strong>Berlin</strong>. Warum eigentlich?<br />
Text: Markus Mechnich<br />
Heiligensee ist eigentlich eine der ruhigeren Ecken von<br />
<strong>Berlin</strong>. Auseinandersetzungen finden hier eher zwischen<br />
Nachbarn um die Größe des Grenzzaunes oder den Schnitt<br />
einer Hecke statt. In Sachen Verkehr ist der Bezirk höchstens<br />
durch Fluglärm belastet, ansonsten aber nicht weiter<br />
aufgefallen. So denkt sich auch Bernd Matthies nichts<br />
Böses, als er an diesem Vormittag im August seine Stammstrecke,<br />
die Schulzendorfer Straße, entlangradelt. An<br />
einer „Rechts vor links“-Kreuzung gewährt er einem Auto<br />
Vorfahrt. Ein zweites Auto kommt mit etwas Abstand hinterher.<br />
Journalist Matthies, Redakteur beim Tagesspiegel,<br />
tritt in die Pedale, er denkt, er schafft es noch vor dem<br />
herannahenden Pkw. Das Fahrzeug, das Thomas L.* steuert,<br />
muss aber dennoch bremsen, weil es schneller als von<br />
Matthies gedacht an der Kreuzung ankommt. Keine Vollbremsung,<br />
aber der Wagen muss seine Geschwindigkeit<br />
deutlich reduzieren. Der Autofahrer hupt, Bernd Matthies<br />
fährt weiter.<br />
So weit ist das ein ganz normaler Vorgang. Ein Zusammentreffen<br />
zweier Verkehrsteilnehmer, wie er sich jeden Tag<br />
tausendfach in einer Großstadt ereignet. Es kann darüber<br />
diskutiert werden, ob Thomas L. zu schnell gefahren ist, es<br />
ist nicht sicher zu klären, ob es eine abfällige Handbewegung<br />
von Matthies nach dem Hupen gab. Dennoch keine<br />
große Sache. Normalerweise ein kurzer Aufreger, vielleicht<br />
noch ein paar unschöne Gesten und höchstens ein<br />
Foto: dpa<br />
16 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg
Sicher im Sattel<br />
Der Stadtverkehr<br />
überfordert Kinder.<br />
Ihre Wahrnehmung<br />
ist noch nicht auf die<br />
vielfältigen Eindrücke<br />
vorbereitet.<br />
Foto: pd-f.de<br />
24 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg
Sicher im Sattel<br />
Gut vorbereitet<br />
auf die Straße<br />
Kinder können nur unzureichend mit dem komplexen Geschehen auf der Straße<br />
umgehen. Deshalb brauchen sie eine gute Vorbereitung, aber vor allem Übung<br />
Schule, Computer, Hausaufgaben, Daddeln - Das Lebensumfeld<br />
von Kindern hat sich in den vergangenen 20 Jahren<br />
radikal verändert. Vor allem die technischen Umwälzungen<br />
haben sich im Alltag der Kleinen niedergeschlagen.<br />
Das Handy der Eltern wird schon früh Objekt der Begierde,<br />
Videospiele sind viel reizvoller als das Kicken mit dem Ball.<br />
Den motorischen Fähigkeiten unseres Nachwuchses hilft<br />
das nicht gerade. „Die Fähigkeiten lassen immer mehr<br />
nach“, sagt Siegfried Brockmann von der Unfallforschung<br />
des Gesamtverbandes der Versicherer. Er liefert gleich eine<br />
Erklärung mit: „Ein Grund dafür ist, dass die Eltern ihre<br />
Kinder überall hinfahren.“ Dadurch würden sie sich deutlich<br />
schlechter im Verkehr bewegen können als Generationen<br />
vorher.<br />
Polizeihauptkommissar Stefan Gille von der Verkehrsunfallprävention<br />
der Polizei <strong>Berlin</strong> zeigt dafür allerdings Verständnis:<br />
„Kinder bis zu einem Alter von mindestens neun<br />
oder zehn Jahren sind schlicht überfordert im Straßenverkehr.“<br />
Viele Kinder hätten schon Probleme bei der Entscheidung.<br />
Gehe ich jetzt oder warte ich? Bis das überlegt<br />
ist kann es schon gefährlich werden.<br />
Zwei Faktoren spielen dabei eine Rolle. Einerseits ist die<br />
Konzentrationsfähigkeit noch nicht so ausgeprägt. Im<br />
Grunde seien Kinder bis im Alter von zehn Jahren permanent<br />
abgelenkt, sagt Stefan Gille. Und andererseits können<br />
Kinder in diesem Alter auch noch nicht alles Wichtige<br />
im Verkehr erfassen. „Es beginnt schon damit, dass Kinder<br />
einen ganz anderen Blickwinkel auf die Welt haben“,<br />
erklärt Gille. Dinge, die Erwachsene wie selbstverständlich<br />
wahrnehmen, wie zum Beispiel das Geschehen hinter<br />
einem Auto, das entweder über die Haube oder durch<br />
die Scheiben beobachtet wird, bleiben für Kinder vollkommen<br />
verborgen.<br />
Die Grundlage für diesen trainierten Blick ist das Beherrschen<br />
des Grundvokabulars unseres Straßenverkehrs.<br />
Ampeln, Zebrastreifen, rechts vor links und Radwege –<br />
Alles Dinge, die ein Kind erst mal verinnerlichen muss.<br />
Gerade in der Stadt ist das für kleine Kinder sehr verwirrend.<br />
Zudem gibt es ein weiteres Defizit: „Kinder können<br />
Geschwindigkeiten ganz schlecht einschätzen“, sagt<br />
Polizeihauptkommissar Gille. Während ein Erwachsener<br />
schon aus einer Entfernung von einem Kilometer und<br />
mehr abschätzen könne, ob ein Fahrzeug schnell ist, entwickeln<br />
Kinder erst viel später ein Gefühl dafür. Dadurch<br />
schätzen sie Situationen falsch ein, was fatale Folgen<br />
haben kann.<br />
In den Jugendverkehrsschulen versucht die Polizei mit<br />
ihren 73 Verkehrssicherheitsberatern in Zusammenarbeit<br />
mit den zuständigen Bezirken, Viertklässler im Alter von<br />
acht oder neun Jahren auf den Straßenverkehr vorzubereiten.<br />
Neben dem klassischen Parcours, wo mit dem Kleinen<br />
Vorfahrtsregeln an Kreuzungen trainiert werden und sie<br />
» Kinder haben einen anderen<br />
Blickwinkel auf die Welt«<br />
die Funktionsweise von Ampeln erklärt bekommen, verfolgen<br />
die Polizisten auch einen spielerischen Ansatz. Beamte<br />
der Direktion 2 beispielsweise haben in Eigeninitiative ein<br />
Puppentheater gebaut, mit dem den Kindern Verkehrsregeln<br />
durch eigens geschriebene Stücke nahe gebracht<br />
werden. „Wir erzielen dadurch eine sehr gute Nachhaltigkeit“,<br />
sagt Hauptkommissar Gille. Auch nach einem halben<br />
Jahr können sich die Kinder noch an das Erlernte erinnern.<br />
Daneben wird der Stoff auch in Theorie und Praxis<br />
abgefragt und bei erfolgreicher Prüfung kommt das Ergebnis<br />
ins Schulzeugnis.<br />
Leider stehen den Beamten pro Klasse nur vier Stunden für<br />
die Verkehrserziehung zur Verfügung, wenn überhaupt.<br />
Der Rest fällt zwangsläufig in die Verantwortung der<br />
Eltern. Wie sollen die sich verhalten bei der ersten Radtour<br />
mit dem Nachwuchs? „Wichtig ist es sein Kind zu kennen“,<br />
sagt Gille. Man müsse ein Gefühl dafür haben, wie es sich<br />
verhält. Ansonsten sollen die Kleinen voraus fahren und<br />
die Erwachsenen hinterher. So habe man sie immer im<br />
Blick und könne zur Not eingreifen, wenn Gefahr drohe.<br />
Und schließlich macht Übung den Meister, sagt Stefan<br />
Gille. So oft rausgehen mit den Kindern wie möglich. Kinder<br />
sollten in Begleitung mit den Eltern ihre Erfahrungen<br />
sammeln. Das sei immer noch die beste Vorbereitung auf<br />
den Straßenverkehr.<br />
•<br />
Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 25
ElEktro-FahrrädEr<br />
Mit dem Rückenwind eines Elektrorades geht es auch<br />
die steilen Hänge der Schweizer Berge hinauf.<br />
Neue Erfahrungen<br />
mit dem E-Bike<br />
Schon bei 15 Prozent aller verkauften Fahrräder kann der „elektronische<br />
Rückenwind“ zugeschaltet werden Text: Claus-Dieter Steyer<br />
32 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg
ElEktro-FahrrädEr<br />
Schon auf den ersten<br />
Anstiegen zeigte sich der<br />
Vorteil des E-Bikes. Es trug<br />
die ungeübte Radlerin fast<br />
ohne sichtbare Anstrengung<br />
nach oben<br />
Foto: Claus-Dieter Steyer<br />
Die erste Begegnung mit einem E-Bike geschah vor einiger<br />
Zeit in den Schweizer Bergen. Nach einer Woche auf dem<br />
Mountainbike inmitten einer Gruppe ehrgeiziger Männer<br />
fühlten sich die Beine etwas schlapp an. Rund um Lenzerheide<br />
wurden schließlich alle Berggipfel mal mehr<br />
und mal weniger flink erobert und die Aussichten genossen.<br />
Während sich die sportbegeisterten Freunde schon<br />
auf den Heimweg begeben hatten, wollte sich die nachgereiste<br />
Partnerin in der folgenden Woche unter keinen<br />
Umständen aufs Rad setzen. Ihr Urlaub sollte sich ganz<br />
ruhig gestalten: Spazierengehen, gut einkehren, Sauna,<br />
Schwimmbad und Gipfeleroberungen nur mit einer Seilbahn.<br />
Größere körperliche Anstrengungen standen jedenfalls<br />
nicht auf dem Programm.<br />
Während eines Ausflugs durch das Unterengadin in der<br />
Nähe des denkmalgeschützten Dorfes Guarda geschah<br />
dann das Unerwartete. Vor einem Wohnhaus standen<br />
mehrere Fahrräder unterschiedlicher Typen und Größen<br />
in einem Topzustand und vor allem unangeschlossen. Ein<br />
kleines Schild kündete von einem Radverleih. Begleitet<br />
von skeptischen Blicken der Partnerin, wurden unter den<br />
ausgestellten Mountainbikes auch Räder mit einem Elektromotor<br />
entdeckt. Die Radverleiherin hatte uns inzwischen<br />
wahrgenommen und ihr Geschäft gewittert. „Nun<br />
steigen Sie doch mal probeweise auf“, meinte die freundliche<br />
Frau und hielt das komfortable Rad der Partnerin<br />
förmlich unter die Nase. Dann geschah das kleine Wunder.<br />
Mit einem freundlichen Lächeln begleitete diese die ersten<br />
Fahrversuche mit dem High-Tech-Gerät und sauste in<br />
flottem Tempo bei geringem Krafteinsatz auf und davon,<br />
genauer gesagt die Dorfstraße rauf und runter. Die Formalitäten<br />
für den nächsten Tag waren in Windeseile erledigt.<br />
„Ab 10 Uhr steht das Rad mit aufgeladenem Akku bereit“,<br />
sagte die Dame. „Umgerechnet 30 Euro kostet der ganze<br />
Tag, den sie nicht bereuen werden.“<br />
Gesagt, getan. Das Mountainbike im Wert von fast 3 000<br />
Euro lehnte am Gartenzaun. Wir klingelten, übergaben<br />
die 30 Euro und hielten das gute Stück in den Händen.<br />
„Am Abend stellen Sie es einfach wieder an den Zaun“,<br />
lautete die Bitte. Ausweis, Pfand und Kaution waren nicht<br />
notwendig. Das Vertrauen schien riesengroß zu sein.<br />
Zwischen „High“ und „Eco“<br />
Schon auf den ersten Anstiegen zeigte sich der Vorteil des<br />
E-Bikes. Es trug die ungeübte Radlerin fast ohne sichtbare<br />
Anstrengung nach oben, was vor allem an der Einstellung<br />
„High“ auf dem kleinen Display lag. Auf dieser Stufe gibt<br />
der E-Motor zwar seine größte Unterstützung, zieht aber<br />
auch den meisten Saft aus dem Akku. Das zeigt sich am<br />
vergleichsweise raschen Verlöschen von roten Lämpchen<br />
als Zeichen des zurückgehenden Ladezustandes. Etwas<br />
sparsamer ist die Stufe „Standard“; die das Fortkom- <br />
Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 33
TAGESSPIEGEL FAHRRÄDER<br />
Ein Rad<br />
für alle Fälle<br />
Der Tagesspiegel und Froschrad haben gemeinsam<br />
ein Fahrrad entwickelt, das in Funktion, Preis und Optik<br />
perfekt für <strong>Berlin</strong> ist<br />
Die Fortbewegung mit dem Fahrrad erfeut sich in <strong>Berlin</strong><br />
zunehmender Beliebtheit. Doch die Anforderungen<br />
in unserer Stadt sind vielfältig, denn <strong>Berlin</strong> hat im<br />
Guten wie Bösen für Radfahrer alles zu bieten. Deshalb<br />
haben der Tagesspiegel und die <strong>Berlin</strong>er Fahrradmanufaktur<br />
Froschrad ein robustes und dennoch leichtes Rad<br />
entwickelt. Ideal für den Einsatz in dichten Stadtverkehr<br />
<strong>Berlin</strong>s mit seinen oft holprigen Straßen und Radwegen.<br />
Genauso geeignet ist das Tagesspiegel-Rad aber<br />
auch für Touren in den schönen Gefilden Brandenburgs.<br />
Für diesen Fahrkomfort in allen Lagen sorgen<br />
die hochwertigen Komponenten des<br />
Tagesspiegel-Rades Das beginnt beim<br />
gewichtsoptimierten CrMO-Stahlrahmen,<br />
der für seine dämpfende Wirkung<br />
bekannt ist. Zusammen mit dem gefederten<br />
Sattel von Selle Royal und dem<br />
ergonomisch geformten Lenker von<br />
Humpert nimmt das Druck von der<br />
Wirbelsäule und sorgt für eine entspannte,<br />
aufrechte Sitzposition. Die<br />
Muskelkraft in Fortbewegung umzusetzen,<br />
das ist die Aufgabe der Shimano<br />
8-Gang-Nabenschaltung und der leicht<br />
rollenden Schwalbe-Reifen. Und schließlich<br />
glänzt das Tagesspiegel-Rad mit<br />
modernen Sicherheitskomponenten. Der<br />
Nabendynamo von Shimano versorgt Diodenscheinwerfer<br />
vorne und ein lichtstarkes<br />
Toplight hinten mit Energie. Ein Chainglider<br />
von Hebie schützt die Kette vor Schmutz<br />
und Staub und eine Bremsanlage von Shimano<br />
sorgt im Fall der Fälle für die nötige Verzögerung.<br />
Das Tagesspiegel-Rad gibt es ab 799 Euro im Tagesspiegel<br />
Shop, am Askanischen Platz 3, 10963 <strong>Berlin</strong>, bei<br />
Froschrad in der Wiener Str. 15, 10999 <strong>Berlin</strong> oder unter<br />
http://tagesspiegel.de/shop<br />
36 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg
TAGESSPIEGEL FAHRRÄDER<br />
Das Tagesspiegel-Rad gibt es<br />
in fünf verschiedenen Größen<br />
von XS bis XL sowie als Damen-<br />
oder Herren-Modell.<br />
Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 37
Trends Und Technik<br />
1<br />
Ein Tourenrad muss robust und wartungsarm sein. Vor allem aber sollte es Komfort<br />
bieten, denn schließlich verbringen Radwanderer viele Stunden im Sattel.<br />
2<br />
38 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg
Trends Und Technik<br />
Schwer laden<br />
Weit reisen<br />
1 2 3<br />
Beim Radwandern ist<br />
in der Regel ordentlich Gepäck<br />
dabei. Das Delite Traveller von<br />
Rohloff ist dafür bestens geeignet,<br />
da es Sicherheit mit Komfort<br />
vereint. Die Gepäckträger<br />
sind in die Federung integriert.<br />
Die Lasten schwingen nicht auf<br />
und der Aluminiumrahmen wird<br />
geschont. Zusammen mit der<br />
14-Gang Nabenschaltung von<br />
Rohloff bietet Riese und Müller<br />
ein sehr hochwertiges Reiserad<br />
an, das aber auch mindestens<br />
3699 Euro kostet.<br />
Bei Velotraum gibt es<br />
Fahrräder nach Wunsch. Das<br />
haben sich die Reiseradspezialisten<br />
auf die Fahnen geschrieben.<br />
Das VK-8-Rad gehört zu der<br />
Oberklasse an Reiserädern, weil<br />
es mit der Alfine von Shimano<br />
ausgerüstet wird. Die Nabenschaltung<br />
mit elf Gängen ist bei<br />
diesem Modell Standard, ebenso<br />
wie die Scheibenbremsen von<br />
Shimano, während der Rest wie<br />
gewohnt hinzukonfiguriert werden<br />
kann. Der Grundpreis liegt<br />
bei 3050 Euro.<br />
Souverän bleiben<br />
Aluminium und Carbon<br />
gelten als Werkstoffe der<br />
Zukunft. Dies gilt genauso für<br />
Reiseräder und beweist das Alassio<br />
Travel von Hercules. Der<br />
Stahlrahmen schwingt bis zu<br />
einem gewissen Grad mit und<br />
bietet dadurch viel Komfort. Die<br />
restliche Ausstattung ist solide<br />
gehalten: Die 30-Gang Kettenschaltung<br />
mit Nabendynamo<br />
und der Gepäckträger sorgen für<br />
Vortrieb und Beleuchtung. Ab<br />
1499 Euro ist das Rad erhältlich.<br />
Touren-Räder<br />
3<br />
Fotos: PD-F<br />
Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 39
Fahrrad-kultur<br />
DIY – Fahrradreifen flicken Text:Christian Mentzel<br />
1. Bevor das Rad aus dem Rahmen „herausgeschüttelt“ werden<br />
kann, muss die Schaltung eingestellt werden. Dazu wird<br />
der vordere Hebel auf das größte Ritzel und der hintere Hebel<br />
auf den kleinsten Gang gestellt. Ganz wichtig: Bremse lösen!<br />
2. Das Öffnen des Mantels erfolgt mit einem Hebel. Ist keiner<br />
zur Hand, leistet alternativ auch ein Löffel gute Dienste. Mit<br />
einem Daumen wird der Mantel fixiert und mit der anderen<br />
Hand der Hebel vom Körper weggeführt.<br />
3. Um die Fehlersuche zu vereinfachen, wird auf Mantel und<br />
Schlauch die Stelle des Ventils markiert. So lässt sich leichter<br />
unterscheiden, auf welcher Seite man sich befindet.<br />
4. Um nun das Loch zu finden (bei deutlich sichtbaren Löchern<br />
nicht nötig), wird der Schlauch zunächst aufgepumpt<br />
und anschließend an die Oberlippe gehalten. So lässt sich am<br />
schnellsten der „Tatort“ ausfindig machen.<br />
5. Der Bereich wird großflächig markiert, jeweils 4 cm links<br />
und rechts. Gemäß der Anleitung (auf der Verpackung) wird<br />
der Flicken aufgetragen und gewartet, bis alles getrocknet ist.<br />
6. Damit im repariertem Schlauch nicht sofort das nächste<br />
Loch entsteht, muss der Radmantel auf den Übeltäter untersucht<br />
und dieser gegebenfalls entfernt werden.<br />
Foto: Doris Spiekermann-Klaas<br />
58 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg
Fahrrad-kultur<br />
7. Bevor der Schlauch wieder eingesetzt wird, sollte der<br />
Mantel zur Hälfte auf die Felge gesetzt werden, um diesen<br />
Vorgang zu erleichtern. Mithilfe der Markierung aus Schritt<br />
3 kann der Schlauch problemlos an der Ventilstelle wieder<br />
eingesetzt werden.<br />
8. Nachdem Schlauch und Mantel ihren Platz wieder eingenommen<br />
haben, muss das Rad nun wieder eingesetzt<br />
werden. Erleichtert wird dieser Schritt, wenn die Kette auf das<br />
äußerste Ritzel aufgelegt wird.<br />
Die vollständige Fotostrecke<br />
finden Sie unter<br />
www.tagesspiegel.de/Radfahren<br />
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64 Radfahren in <strong>Berlin</strong> Brandenburg
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Radfahren in <strong>Berlin</strong> Brandenburg 65
Tour-empfehlungen<br />
Das politische <strong>Berlin</strong><br />
Der Chefredakteur des Tagesspiegels, Lorenz Maroldt,<br />
empfiehlt eine Runde zwischen Zeitgeschichte und dem Puls<br />
der Macht. Von Kennedys „Ich bin ein <strong>Berlin</strong>er“ bis zum Roten<br />
Rathaus gibt es Politik und Zeitgeschichte im Zeitraffer.<br />
Streckenlänge .................................. 13,8 Km<br />
Nebenstraße ................................ 39 Prozent<br />
Fahrradweg ................................. 21 Prozent<br />
Weg .............................................. 29 Prozent<br />
Straße .......................................... 11 Prozent<br />
Bundesstraße ............................. < 1 Prozent<br />
Befestigter Weg ........................... 33 Prozent<br />
Asphalt ........................................ 41 Prozent<br />
Pflaster ........................................ 11 Prozent<br />
Loser Untergrund ........................ < 1 Prozent<br />
Fahrzeit ................................................ ca. 2 h<br />
koomoot-Gutscheincode RADBB-TOUR-27<br />
Al<br />
M-t o<br />
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km 7<br />
1<br />
Pau<br />
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km 10<br />
<strong>Berlin</strong><br />
km 13<br />
Tiergartenstraße<br />
km 4<br />
Reichpietschufer<br />
Stresemannstraße<br />
Lützowstraße<br />
eß<br />
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niL<br />
HalleschesUfer<br />
tiG nihcs<br />
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Urbanstraße<br />
Kartendaten © OpenStreetMap-Mitwirkende<br />
km 0<br />
Hauptstraße<br />
Dudenstraße<br />
Columbiadamm<br />
Hasenheide<br />
Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 67
Tour-empfehlungen<br />
Das politische <strong>Berlin</strong><br />
Streckenbeschreibung<br />
km 0 Diese Tour führt uns durch das politische <strong>Berlin</strong>,<br />
und sie ist auch ein bisschen so wie die Politik: nur<br />
selten geradlinig, mal hin, mal her, oft holprig, mal stop<br />
and go, aber es gibt am Ende doch ein Ziel. Von West nach<br />
Ost fahren wir, vom Rathaus Schöneberg zum Roten Rathaus<br />
in Mitte, vorbei an Orten und Gebäuden, die vor den<br />
Nazis, von den Nazis, die von der DDR, vom West-<strong>Berlin</strong>er<br />
Senat und später vom vereinten Deutschland genutzt<br />
wurden, es geht also von der Vergangenheit in die Gegenwart,<br />
wobei das eine oft auch das andere ist. Und deshalb<br />
fängt alles an mit dem Ende einer Rede: „As a free man<br />
I take pride in the words: Ich bin ein <strong>Berlin</strong>er!“ Ja, das<br />
waren die Worte des amerikanischen Präsidenten John<br />
F. Kennedy am 26. Juni 1963 vor dem Rathaus Schöneberg,<br />
wo wir jetzt mit unseren Rädern stehen. Hier war<br />
einst das West-<strong>Berlin</strong>er Abgeordnetenhaus, hier tagte der<br />
Senat, hier sangen Helmut Kohl und Walter Momper am<br />
Tag, nachdem die Mauer fiel, so schrecklich schief. Aber<br />
wenn nicht gerade Wochenmarkt ist, ist das heute ein<br />
etwas unwirtlicher Platz, also los, einmal über die breite<br />
Martin-Luther-Straße hinweg und hinein in den schönen<br />
Akazienkiez.<br />
km 4 Nachdem wir über das Kopfsteinpflaster<br />
durch Schöneberg gerattert sind, vorbei am Kammergericht<br />
hinterm Kleistpark, den Landwehrkanal queren<br />
konnten und am Bendlerblock, Ort des Widerstands, dem<br />
Verteidigungsminister einen zackigen Gruß über den<br />
hohen Zaun geworfen haben, erreichen wir am Rande<br />
des Diplomatenviertels die grüne Lunge der Innenstadt:<br />
den Tiergarten. Es beginnt hier der ruhigste Abschnitt<br />
der Tour, es sei denn, die Sonne scheint, es ist warm und<br />
Sonntag, denn dann kann es passieren, dass noch andere<br />
auf die Idee kommen, die Bellevueallee Richtung Schloss<br />
zu promenieren, ob mit Rad oder ohne.<br />
km 7 <strong>Berlin</strong> hat mehr Brücken als Venedig, aber<br />
die Ufer der Spree haben sich die <strong>Berlin</strong>er erst nach dem<br />
Fall der Mauer für ihr Freizeitvergnügen erobern können.<br />
Auch die Wege hier, entlang des Kanzlerparks, sind relativ<br />
neu. Eine kleine Erfrischungspause am Zollpackhof<br />
vielleicht, oder etwas weiter am Capital Beach vis à vis<br />
vom Hauptbahnhof, bevor es so richtig reingeht ins Regierungsviertel?<br />
Ach, herrlich….<br />
km 10 Wer den Pariser Platz hinter sich hat<br />
und hier nicht von Fußgängerhorden über den Haufen<br />
gerannt worden ist, hat gute Chancen, auch den Rest der<br />
Tour zu genießen. Die Reifen rollen jetzt gewissermaßen<br />
Meter für Meter über doppelt und dreifach festgeklopfte<br />
Geschichte, Reichstag, Parlamentsgebäude, Botschaften,<br />
Bunker, Holocaustmahnmal, Preußischer Landtag, Wilhelmstraße,<br />
Linden, die deutsche Geschichte fliegt nur<br />
so vorbei, Gropiusbau, Mauerreste an der Niederkirchnerstraße,<br />
die Topografie des Terrors, das Detlev-Rohwedder-Haus,<br />
benannt nach dem von der RAF ermordeten<br />
ersten Treuhandchef, heute Sitz des Finanzministers, früher<br />
Haus der Ministerien der DDR, Schauplatz des Aufstands<br />
vom 17. Juni 1953, noch früher Reichsluftfahrtministerium,<br />
ja, so langsam kann man gar nicht fahren, um<br />
das alles vom Sattel aus zu erfassen.<br />
km 13 Eine kleine Pause zum Genießen darf schon<br />
noch sein, denn jetzt haben wir das Epizentrum der Pferdekutschen,<br />
Bierbikes, Hop-on-hop-off-Busse und Trabbisafaries<br />
bald hinter uns gelassen. Zwei Orte bieten<br />
sich dafür an: Entweder gleich hier, am Gendarmenmarkt,<br />
oder etwas weiter im Nikolaiviertel. Touristisch<br />
ist es hier wie dort, politisch und geschichtlich interessant<br />
aber auch. Und noch einen Grund gibt es, die letzte<br />
Pause vorzuverlegen und nicht bis zum Ende der Tour<br />
am Roten Rathaus zu warten: Je näher wir dem Fernsehturm<br />
kommen, desto dauerbaustelliger wird es, und jenseits<br />
der Spandauer Straße wird es in vielfacher Hinsicht<br />
garstig, auch gastronomisch. Also lieber noch einmal mit<br />
dem frischen Blick aufs Konzerthaus zwischen dem Deutschen<br />
und dem Französischem Dom einen Kaffee bestellen,<br />
oder nach dem Schlingerkurs um das Außenamt, das<br />
Staatsratsgebäude, den Schlossplatz und den Marstall<br />
herum noch mal kurz an der Spree verweilen, mit Blick<br />
auf die Boote, die vom <strong>Berlin</strong>er Dom zur Mühlendammschleuse<br />
gleiten. Ach ja, die Politik in <strong>Berlin</strong>, sie kann so<br />
schön sein…<br />
Essen & Trinken<br />
1 Capital-Beach<br />
Der Hauptstadtstrand direkt am Hauptbahnhof.Im<br />
Liegestuhl oder Strandkorb dem Alltagsstress entfliehen,<br />
bei Cocktails und Fingerfood.<br />
10557 <strong>Berlin</strong>, Am Hauptbahnhof Ludwig-Erhard-Ufer,<br />
Tel. 0163-5654135,<br />
Öffnungszeiten: täglich ab 10 Uhr<br />
68 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg
TOUR-EMPFEHLUNGEN<br />
Mein Kreuzberg<br />
Jan Oberländer, Chefredakteur der <strong>Zitty</strong>, empfiehlt eine<br />
Kreuzberger Runde, bei der es jede Menge zu sehen gibt.<br />
Natur in der Stadt, schöne und weniger schöne Gebäude,<br />
viele Menschen – dazu Pausen in den schönsten Parks <strong>Berlin</strong>s.<br />
Streckenlänge .................................... 9,4 Km<br />
Nebenstraße ................................ 25 Prozent<br />
Fahrradweg ................................. 44 Prozent<br />
Weg .............................................. 16 Prozent<br />
Straße .......................................... 16 Prozent<br />
Bundesstraße ................................ 0 Prozent<br />
Befestigter Weg ........................... 35 Prozent<br />
Asphalt ........................................ 40 Prozent<br />
Pflaster .......................................... 9 Prozent<br />
Loser Untergrund ........................... 0 Prozent<br />
Fahrzeit .................................................. 0,5 h<br />
koomoot-Gutscheincode RADBB-TOUR-28<br />
Leipziger Straße<br />
Oranienstraße<br />
Stresemannstraße<br />
Lindenstraße<br />
km 8,5<br />
HalleschesUfer<br />
G<br />
ar t S r e<br />
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Skalitzer Straße<br />
km 7<br />
Y<br />
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Km 5<br />
1<br />
Gneisenaustraße<br />
Urbanstraße<br />
K<br />
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Urbanstraße<br />
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2<br />
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Hasenheide<br />
Kartendaten © OpenStreetMap-Mitwirkende<br />
Dudenstraße<br />
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Columbiadamm<br />
km 0<br />
Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 69
Tour-empfehlungen<br />
Mein Kreuzberg<br />
Streckenbeschreibung<br />
km 0 Wir starten am Hermannplatz mitten in Kreuzkölln.<br />
Früher asselig, heute asselig und szenig, da gibt es<br />
schon vor dem Aufsteigen was zu gucken. Wir radeln den<br />
Kottbusser Damm hoch: Achtung, sehr selbstbewusste<br />
Autofahrer! Aber es wird ruhiger: Vor der Ankerklause<br />
schwenken wir links in das Planufer ein. Links wunderschöne<br />
Gründerzeitbauten, rechts der Landwehrkanal, in<br />
der Mitte Bremsschwellen, immer locker rechts dran vorbei.<br />
Es geht geradeaus bis zur Admiralbrücke. An schönen<br />
Nachmittagen versammeln sich hier feierfreudige Touristen<br />
und <strong>Berlin</strong>er. Aber wir sind zum Radeln da, also fahren<br />
wir weiter, lassen das Urban-Krankenhaus links liegen<br />
und biegen am Ende des Uferwegs links in die Baerwaldstraße.<br />
Wir fahren geradeaus, kreuzen zwischendurch die<br />
Urbanstraße und biegen links in die Blücherstraße ein.<br />
km 3 Wir erreichen den Südstern und biegen vor<br />
der Kirche rechts in die Gneisenaustraße ab. Achtung,<br />
der Radweg ist schmal und schlecht für Überholmanöver<br />
geeignet! An der Schleiermacherstraße biegen wir<br />
links ab – Vorsicht beim Überqueren der oft stark befahrenen<br />
Gneisenaustraße! – und erreichen den Marheinekeplatz<br />
mit Bänken und Spielplatz und Kinderwagen und<br />
Biertrinkern und Wochenendeinkäufern und (samstags)<br />
Flohmarkt. Schön hier! Wir manövrieren uns über den<br />
Platz und biegen rechts ab in die Bergmannstraße, eine<br />
auch bei Touristen sehr beliebte Restaurantmeile. Langsam<br />
fahren, rumgucken!<br />
km 5 Nachdem wir den Mehringdamm brav an der<br />
Ampel überquert haben, legen wir einen kleinen Zwischenstopp<br />
ein. Die Bar Vereinszimmer macht Milchkaffee<br />
und Cappuccino, wie er cremiger und zugleich<br />
kräftiger kaum sein kann, die Bierbänke vorm Haus bieten<br />
fast den ganzen Tag lang einen Platz an der Sonne.<br />
Frisch gestärkt satteln wir wieder auf und biegen rechts<br />
in die Großbeerenstraße ein. Kleine Ehrenrunde um den<br />
Block! Rechts ab in die Hagelberger Straße – und schon<br />
wieder anhalten. Es ist einfach unmöglich, am Eisladen<br />
Vanille&Marille vorbei zu fahren. Dann geht es wieder<br />
rechts den Mehringdamm hoch, bis wir erneut in die<br />
Kreuzbergstraße einbiegen, um aber sofort schräglinks<br />
in die Methfesselstraße einzubiegen und den Viktoriapark<br />
von oben zu entern. Wer schieben will, weil es bergauf<br />
geht und das Eis so gut schmeckt – warum nicht?<br />
km 7 Wir verlassen den Park an der Katzbachstraße,<br />
halten uns gut fest und donnern den Kreuzberg<br />
hinab. Hui! Unten an der Yorkstraße halten wir uns links<br />
und fahren unter den alten Eisenbahnbrücken weiter bis<br />
Der Skater- und BMX-Treff im Park am Gleisdreieck<br />
zum Eingang des neuen Parks am Gleisdreick. Hier biegen<br />
wir rechts ab zu der großen Liegewiese und den beiden<br />
Kinderspielplätzen.<br />
km 8,5 Bei den Skatern und BMX-Radlern in ihren<br />
Halfpipes verweilen wir ein bisschen – wir haben ja Zeit.<br />
Dann geht es weiter zum neuen Westteil des Parks am<br />
Gleisdreieck. Vorbei am U-Bahnhof fahren wir durch die<br />
Schöneberger Straße zum Landwehrkanal. Den überqueren<br />
wir und beenden unsere Tour am Mendelssohn-<br />
Bartholdy-Park. Wer sich hier nicht auf die Wiese legen<br />
mag, radelt weiter zum Potsdamer Platz. Oder macht<br />
noch einen Abstecher ins Technikmuseum.<br />
Essen & Trinken<br />
1 Vanille&Marille<br />
Täglich frisches Eis von staatlich geprüften Eismachern.<br />
Es wird selbst kreiert mit eigenen Rezepten<br />
und besten Zutaten. 20 Sorten gibt es immer, darunter<br />
auch zahlreiche laktosefreie Sorbets.<br />
10965 <strong>Berlin</strong>, Hagelberger Str. 1, Tel. (0 30) 78 95 47 31,<br />
Öffnungszeiten: tägl. 12-23 Uhr.<br />
www.vanille-marille.de<br />
2 Bar Café Vereinszimmer „Lo Spazio“<br />
Herrlich cremiger Cappuccino (1,90 Euro), Focaccia,<br />
Tramezzini und andere kleine Stärkungen ab 2 Euro,<br />
Mittags Nudelgerichte, Salate, Suppen, Antipasti.<br />
10965 <strong>Berlin</strong>, Kreuzbergstr. 15, Tel. (030) 81 82 87 50,<br />
tägl. 8-20 Uhr. www.bar-vereinszimmer.de<br />
Foto: Thilo Rückeis<br />
70 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg