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Ausgabe 2013/2014 8,50 Euro Radfahren IN BERLIN UND BRANDENBURG 32 Touren mit Karten, Beschreibungen und Gutscheinen für Smartphone-Navigation im Wert von 8,99 Euro! BERLIN FÄHRT RAD Daten und Fakten zur Fahrradstadt Berlin FAHRRAD VS. AUTO Das schwierige Zusammenleben auf der Straße TRENDS UND TECHNIK Neuheiten, Tests, Funktionswäsche

Ausgabe 2013/2014<br />

8,50 Euro<br />

Radfahren<br />

IN BERLIN UND BRANDENBURG<br />

32<br />

Touren<br />

mit Karten, Beschreibungen<br />

und Gutscheinen für<br />

Smartphone-Navigation<br />

im Wert von<br />

8,99 Euro!<br />

BERLIN<br />

FÄHRT RAD<br />

Daten und Fakten<br />

zur Fahrradstadt <strong>Berlin</strong><br />

FAHRRAD<br />

VS. AUTO<br />

Das schwierige Zusammenleben<br />

auf der Straße<br />

TRENDS<br />

UND TECHNIK<br />

Neuheiten, Tests,<br />

Funktionswäsche


inhalt<br />

Große Freiheit in der City:<br />

Auf dem Flugfeld Tempelhof können<br />

sich Radfahrer austoben<br />

<strong>Berlin</strong> fährt Rad 6<br />

Warum unsere Stadt auf zwei<br />

Rädern am schönsten ist<br />

Fahrradstadt <strong>Berlin</strong> 9<br />

Das <strong>Berlin</strong>er Netz im Überblick<br />

Radland Brandenburg 10<br />

In drei Tagen zur Ostsee oder<br />

eine Runde um <strong>Berlin</strong><br />

Frust am Bahnsteig 14<br />

Warum es manchmal<br />

schwierig ist, mit dem Rad<br />

den Zug zu benutzen<br />

Glosse 15<br />

Helmut Schümanns Blick<br />

auf uns Radfahrer<br />

Wenn aus Ärger blutiger<br />

Ernst wird 16<br />

Warum sich zwei und vier<br />

Räder so schlecht miteinander<br />

vertragen<br />

Auf Tour mit den Kleinen 24<br />

Wie Kinder den Stadtverkehr<br />

wahrnehmen und wie Sie mit<br />

ihnen sicher auf Tour gehen<br />

können<br />

Beruf Radfahren 32<br />

Kurier Christian schildert uns<br />

seinen Alltag<br />

Unter Strom 32<br />

15 Prozent aller verkauften<br />

Fahrräder haben den<br />

„elektronischen Rückenwind“<br />

Die Tagesspiegel-Räder 36<br />

Ein Rad für alle Fälle<br />

Für die langen Wege 38<br />

Drei Trekking-Räder für<br />

lange Wege<br />

Fürs schnelle Geschäft 40<br />

Drei Rennräder in allen<br />

Preisklassen<br />

Nabe oder Kette? 48<br />

Zwei Techniken im Vergleich<br />

Elektronisch schalten 50<br />

Was sie können und für wen<br />

sie sich lohnen<br />

Tragbar 52<br />

Trägersystem für Elektroräder<br />

im Praxistest<br />

Zu Besuch bei Doc Pö 54<br />

Wer hier schrauben lässt,<br />

bekommt erstaunliche<br />

Geschichten zu hören<br />

Schrauben gegen die Angst 57<br />

Psychisch kranke Menschen<br />

reparieren Fahrräder<br />

Dienstrad 59<br />

Ein Engel auf zwei Rädern<br />

Werkstattverzeichniss 60<br />

in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg<br />

Interview 20<br />

Stefan Jacobs spricht mit<br />

<strong>Berlin</strong>s Senator für Stadtentwicklung<br />

und Umwelt über<br />

Fahrradpolitik<br />

Neues aus der<br />

Unfallforschung 22<br />

Welche Gruppe an Radlern<br />

besonders gefährdet ist<br />

Weniger Schweiß 42<br />

Drei E-Bikes für ganz verschiedene<br />

Zwecke<br />

Anziehend 44<br />

Neue Kleidung für den Ausflug<br />

auf zwei Rädern<br />

Accessoires 46<br />

Die neuesten Trends fürs Rad<br />

Impressum 63<br />

Unterwegs mit komoot 66<br />

Unser Partner für die Smartphone-Navigation<br />

stellt sich<br />

vor<br />

Alles dabei? 66<br />

Wie eine gute Vorbereitung<br />

aussieht<br />

Foto: Kitty Kleist-Heinrich<br />

4 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg


inhalt<br />

Große Freiheit im Grünen:<br />

Für Radwanderer hält Brandenburg nahezu<br />

unbegrenzte Möglichkeiten bereit<br />

Foto: pd-fde Martin Hildebrandt<br />

RADToUREN<br />

Das politische <strong>Berlin</strong> 63<br />

Geschichte im Zeitraffer<br />

Durch Kreuzberg 65<br />

Natur, Architektur und Parks<br />

Nach Cottbus 67<br />

Durch den sorbischen Teil<br />

Brandenburgs<br />

Vom Wannsee nach Potsdam 69<br />

Über die Glienicker Brücke ins<br />

Holländische Viertel<br />

Mauerradweg mit Abstecher 71<br />

Durch <strong>Berlin</strong>s Mitte ins Grüne<br />

Kreuzberger Geschichte(n) 73<br />

Von Tempelhof zur Insel der Jugend<br />

<strong>Berlin</strong>s Boulevards 75<br />

Vom Ku‘damm<br />

zur Karl-Marx-Allee<br />

Promi-Tour 77<br />

Wo die <strong>Berlin</strong>er Prominenz ruht<br />

Zu den Gärten der Welt 79<br />

Vom Alexanderplatz nach<br />

Marzahn<br />

An der Spree nach Spandau 81<br />

Vom Potsdamer Platz nach<br />

Spandau<br />

Kreuzberg nach Köpenick 83<br />

<strong>Berlin</strong> am Wasser<br />

Zum Britzer Garten 85<br />

Die grüne Seite <strong>Berlin</strong>s<br />

Badetour zum Rahmer See 87<br />

Für schöne Sommerwochenenden<br />

Tierfreunde-Runde in Teltow 89<br />

Für die ganze Familie<br />

Klettern, Radeln, Baden 91<br />

Vielfältig wie <strong>Berlin</strong><br />

Drei-Park-Tour 93<br />

Jede Menge zu sehen<br />

Kleine Dahme-Rundtour 95<br />

Um den Krüpelsee<br />

Kleine Tour um den Wannsee 97<br />

Ein Klassiker für Rennradfahrer<br />

Nach Niederfinow 99<br />

Zum Schiffshebewerk<br />

Der schöne Süden <strong>Berlin</strong>s 101<br />

Lange Tour für Sonntagnachmittage<br />

Training mit Fischbrötchen 103<br />

Sportlich durch das südliche<br />

Umland<br />

Nach Niederschöneweide 105<br />

Trainingsrunde für<br />

Radrennfahrer<br />

Im nördlichen Spreewald 107<br />

Von Halbe nach Lübben<br />

und zurück<br />

Rund um den Schwielowsee 109<br />

Der Klassiker für Ausflügler<br />

An der Havel 111<br />

Die schönste Seite Brandenburgs<br />

Spree-Seen-Rundtour 113<br />

Vorbei an vielen Badeseen<br />

Wildes Luch 115<br />

Von Kremmen nach Nauen<br />

Ausflug nach Polen 117<br />

Von Eberswalde an die Oder<br />

nach Stettin<br />

Nach Bad Wilsnack 119<br />

Auf dem Elbradweg<br />

Tragödien und Technik 121<br />

Der <strong>Berlin</strong>er Nordosten<br />

Von Fürsten und Schlössern 123<br />

Von Fürstenberg nach Rheinsberg<br />

Zum Kloster Zinna 125<br />

Durch <strong>Berlin</strong>s Südwesten<br />

Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 5


<strong>Berlin</strong> Fährt rad<br />

6 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg


<strong>Berlin</strong> Fährt rad<br />

<strong>Berlin</strong><br />

fährt Rad<br />

Immer mehr <strong>Berlin</strong>er treten in die Pedale.<br />

Das erhöht den Druck auf die Politik<br />

Text: Stefan Jacobs<br />

Die Wiederauferstehung <strong>Berlin</strong>s fiel in diesem Jahr auf<br />

den 14. April. An jenem sonnigen Sonntag stieg das Thermometer<br />

zum ersten Mal nach einem halben Jahr über<br />

20 Grad – und die Stadt blühte auf. Die Welt war wieder<br />

in Ordnung für die Abertausenden, die an jenem Tag ins<br />

noch gar nicht wirklich Grüne rollten oder wenigstens bis<br />

zur nächsten Sitzgelegenheit im Freien. Was ist schon die<br />

Enge auf den Radwegen gegen die Weite im Herzen an<br />

einem solchen Tag?<br />

Nun, wo alles wieder stimmt, ist längst vergessen und verdrängt,<br />

dass das Fahrradjahr 2013 mit einem ziemlich langen<br />

Theorieteil begonnen hatte. Während draußen der<br />

Schnee vom Februar auf dem Glatteis vom Januar festgepappt<br />

war und die Drahtesel in den Kellern Winterschlaf<br />

hielten, strömten 13 000 Menschen am Wochenende vor<br />

Ostern zur „Velo <strong>Berlin</strong>“ in die gut geheizten Messehallen<br />

unter dem Funkturm – über ein Drittel mehr als im Jahr<br />

zuvor. Mag sein, dass ein paar Leute nicht trotz, sondern<br />

gerade wegen des Wetters gekommen waren: Bei Schnee<br />

und Eis träumt sich’s erfahrungsgemäß besonders schön<br />

von künftigen Touren durch laue Lüftchen. In jedem Fall<br />

aber zeigte der enorme Zuwachs, wie sehr <strong>Berlin</strong> zur Fahrradstadt<br />

geworden ist. Selbst wer gesenkten Blickes durch<br />

diesen Endlos-Winter schlich, konnte Erfreuliches entdecken:<br />

Während früher der Schnee vorzugsweise auf Radwegen<br />

zusammengeschoben wurde, wird dort jetzt durchaus<br />

geräumt. Nicht immer, aber immer öfter. Es hat sich<br />

herumgesprochen, dass Radfahren keine Schönwetterfolklore<br />

mehr ist.<br />

Foto: pd-f.de<br />

Mit den Pedalen die Sorgen klein treten<br />

Wer einmal damit angefangen hat, kennt neben den nüchternen<br />

Vorteilen auch das Suchtpotenzial dieser Art der<br />

Fortbewegung. Viel schneller als zu Fuß, viel billiger als<br />

mit dem Auto, viel erfrischender als mit Bus und Bahn.<br />

Die 400 000 <strong>Berlin</strong>er Straßenbäume sind vom Sattel aus<br />

besonders schön. Nur wer radelt, kann die einmalige Kombination<br />

aus entferntem Weltstadtrauschen und dem<br />

denkbar ländlichen Geträller der Lerchen im Tempel- <br />

Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 7


adtourismus in BrandenBurg<br />

Rast an der Oder: Brandenburg hat<br />

als Radwanderland alles zu bieten -<br />

Außer Berge.<br />

Foto: Claus Steyer<br />

10 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg


adtourismus in BrandenBurg<br />

Fluss, Land, See<br />

Der Ausflügler findet für sein Hobby in märkischen Gefilden eine Fülle von Wegen<br />

von der Haustür ins Umland, entlang von Flüssen und sogar in Richtung Meer<br />

Text: Claus-Dieter Steyer<br />

Möglichst glatte Wege, kaum Autoverkehr und mindestens<br />

alle 20 Minuten eine Abwechslung auf der Strecke<br />

– mehr braucht der Radtourist nicht zum Glücklichsein.<br />

Das jedenfalls hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub<br />

(ADFC) in seiner jüngsten Radreiseanalyse nach der<br />

Befragung zehntausender Mitglieder und vieler Gelegenheitsradler<br />

festgestellt. Genau diese Kriterien erfüllt das<br />

große Radwegenetz im Land Brandenburg. Auch wenn<br />

in einigen Gegenden noch so manche Lücke klafft, ist die<br />

Zufriedenheit sowohl der Einheimischen als auch der<br />

Urlauber recht groß. Bester Beweis war der dritte Platz<br />

auf der aktuellen Beliebtheitsskala der Radreiseregionen.<br />

2012 lagen lediglich Bayern und Mecklenburg-Vorpommern<br />

noch vor den Brandenburgern.<br />

Klammen Gemeinden fehlen die Mittel<br />

Dabei gab es bis vor zwei Jahrzehnten in der Mark noch<br />

kaum einen nennenswerten Radweg, ganz im Unterschied<br />

zu den Nachbarn im Süden und im Norden. Außer<br />

im Spreewald, rund um Potsdam und in einigen südlichen<br />

Ausläufern der Mecklenburgischen Seenplatte<br />

musste sich der Radler seinen Weg mit den Autos, Lastwagen<br />

und Bussen teilen. Heute misst das Radwegenetz<br />

zwischen Prignitz, Uckermark, Niederlausitz und Elbe-<br />

Elster-Land beachtliche 7000 Kilometer, von denen 5000<br />

Kilometer nach dem Urteil des Tourismus Marketing Brandenburg<br />

GmbH (TMB) bereits hohen Qualitätsansprüchen<br />

genügen.<br />

Dennoch häufen sich nicht zuletzt wegen der gestiegenen<br />

Ansprüche und der immer teurer werdenden Räder die<br />

Beschwerden über aufgebrochene Asphaltdecken, Löcher<br />

oder liegen gebliebene Äste und Zweige. Gerade finanzschwache<br />

Kommunen, über deren Territorien die Wege<br />

führen, winken aber oft ab. Ihnen fehlt schlichtweg das<br />

Geld für eine permanente Pflege. Die reine Baufinanzierung<br />

kommt in der Regel vom Bund, Land, Kreis oder von<br />

der EU. Immerhin 150 000 Euro verschlingt im Schnitt der<br />

Bau eines ein Kilometer langen Abschnittes. Für die jährliche<br />

Instandhaltung setzen die Statistiker 650 Euro pro<br />

Kilometer an. Wer einen überregionalen Radweg gut vermarkten<br />

will, muss mit 50 Euro je Kilometer Weg rechnen.<br />

Doch die Ausgaben lohnen sich. Wie das Wirtschaftsministerium<br />

ausrechnete, beträgt die Wertschöpfung des<br />

Radtourismus in Brandenburg jedes Jahr rund 850 Millionen<br />

Euro. Das ist nicht nur rund ein Viertel des gesamten<br />

touristischen Umsatzes. Diese Summe übersteigt auch<br />

die Investitionen in die Wege beträchtlich. Profiteure sind<br />

vor allem Restaurants, Pensionen, Hotels, Radverleiher<br />

und andere Tourismusanbieter. So geben die sogenannten<br />

Regioradler, die von einer festen Unterkunft aus auf verschiedenen<br />

Routen an mehreren Tagen ausschwärmen,<br />

pro Tag im Schnitt 39 Euro aus. In dieser Summe sind die<br />

Kosten für die Übernachtung noch nicht enthalten. Die<br />

Tagesausflügler sind meistens kürzer unterwegs und kommen<br />

mit 23 Euro aus.<br />

In Brandenburg stammen die meisten dieser Touristen<br />

naturgemäß aus <strong>Berlin</strong>. Immerhin elf Prozent der aus<br />

<strong>Berlin</strong> zu einem Abstecher nach Brandenburg aufbrechenden<br />

Ausflügler nehmen das Fahrrad mit. So einen<br />

hohen Wert gibt es in keiner anderen deutschen Großstadt<br />

und ihrem Umland. Das liegt einerseits an der vergleichsweise<br />

geringen Zahl von privat genutzten Pkw in<br />

der Hauptstadt. Schließlich besitzen rund 46 Prozent aller<br />

Haushalte kein Auto. Andererseits ermöglicht das gute<br />

Nahverkehrsnetz eine ganz bequeme Fahrt in die Umgebung.<br />

Viele S-Bahnen aus <strong>Berlin</strong> enden in Brandenburg<br />

und nicht selten verläuft direkt vor dem Bahnhof oder<br />

in seiner Nähe ein Radweg. Ähnliche Erfahrungen können<br />

an vielen Regionalbahnhöfen gemacht werden. Man<br />

schnappt also sein Fahrrad, drängelt sich mal mehr oder<br />

weniger stark in die Bahnen und steigt fernab des Großstadttrubels<br />

wieder aus.<br />

Sportlich auf dem Fläming-Skate<br />

Zum Glück gibt es in Brandenburg eine Fülle von Möglichkeiten.<br />

Der eine bevorzugt vielleicht die Familientour<br />

rund um den Schwielowsee bei Potsdam, ein anderer<br />

entscheidet sich für die Seen-Route von und nach Königs<br />

Wusterhausen, während die sportlich ambitionierten<br />

Radler vielleicht die 100-Kilometer-Strecke auf dem Fläming-Skate<br />

wählen.<br />

Generell gilt für alle Touren: Je weiter man sich von der<br />

Großstadt entfernt, desto ruhiger geht es zu. Es gibt beispielsweise<br />

in der Uckermark oder in der Prignitz mehrere<br />

Strecken, auf denen den ganzen Tag kaum jemand unterwegs<br />

ist. Die einzige Ausnahme stellt an schönen Tagen<br />

der Spreewald dar. Vor allem rund um Lübbenau gleicht<br />

der Gurkenradweg mitunter dem Verkehr auf einer viel <br />

Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 11


Mit DeM FahrraD in Den ersten Wagen<br />

Frust am Bahnsteig<br />

An warmen Wochenenden sind die Radabteile oft überfüllt Text: Martin Hildebrandt<br />

Im Sommer spielen sich an vielen Bahnhöfen in Brandenburg<br />

unschöne Szenen ab. Familienväter drängeln sich<br />

mit Gewalt in die Züge, Kinder weinen, Fahrgäste liefern<br />

sich hitzige Wortgefechte.<br />

Der Grund: Die Fahrradabteile sind hoffnungslos überfüllt.<br />

Denn immer mehr <strong>Berlin</strong>er wollen das Umland mit<br />

dem eigenen Rad erkunden. Hinzu kommen die Sonnenanbeter<br />

von der Ostsee. Schon in Stralsund oder Rostock<br />

sind die Regionalbahnen rappelvoll. Wer dann mit seinem<br />

Gefährt in Eberswalde oder Fürstenberg dazu steigen<br />

möchte, muss oft mit Kind und Kegel draußen bleiben.<br />

Häufig warnt die Bahn bereits per Lautsprecher, dass eine<br />

Fahrradmitnahme wegen überfüllter Züge nicht möglich<br />

sei. Doch die Ansage hilft wenig, wenn man bereits am<br />

Bahnsteig wartet. Wer will schon sein Rad in Brandenburg<br />

stehen lassen? Selbst auf den nächsten Zug warten löst<br />

an stark frequentierten Wochenenden das Problem nicht.<br />

Mitunter stehen Radausflügler stundenlang in der Pampa,<br />

bis sie eine Regionalbahn zurück nach <strong>Berlin</strong> nimmt.<br />

Bettina Cibulsky, Pressesprecherin des ADFC, kennt die<br />

Probleme, kann aber auch keine klare Lösung anbieten.<br />

Das Wetter sei leider schwer zu kalkulieren. „Die Bahn<br />

könnte aber andere Multifunktionsabteile einsetzen.“,<br />

sagt die Fahrrad-Lobbyistin. Als Beispiel nennt sie den<br />

Rad-Wander-Express im Frankenland, der über extra<br />

große Radabteile verfüge.<br />

Zudem mangele es an einer guten Kommunikationsstrategie.<br />

Welche Züge überfüllt seien, erfahre der Fahrgast<br />

zu spät.<br />

Aber auch Radfahrer tragen eine Mitschuld an der unbefriedigenden<br />

Situation. Viele belassen ihre Taschen<br />

und Rucksäcke am Rad, was den Stauraum zusätzlich<br />

begrenzt. Es hilft zudem, Drahtesel- Tetris zu spielen, und<br />

die Räder platzsparend umzuschichten.<br />

Noch besser ist es, die Radtour von Anfang an verkehrstechnisch<br />

klug zu planen. Warum immer von <strong>Berlin</strong> aus<br />

starten und rausfahren? Genauso gut kann die Tour weit<br />

draußen beginnen und an einer stadtnahen S-Bahnstation<br />

enden. Auch sollte man bestimmte Zeiten vermeiden. Am<br />

Sonntag zwischen 17-19 Uhr wollen mehr Menschen nach<br />

Hause als um 21 Uhr. Daher bietet sich ein Restaurantbesuch<br />

am Abend an. Für den Fall sollte man jedoch<br />

warme Kleidung mitnehmen.<br />

Doch auch dieser Tipp hilft nur bedingt, denn die abendlichen<br />

Stoßzeiten können sich blitzschnell verschieben.<br />

Ein Sommergewitter reicht.<br />

Vor dem Einstieg Fahrradtaschen<br />

vom Rad nehmen schafft erstaunlich<br />

viel Platz im Radabteil<br />

Foto: dpa<br />

14 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg


Sicher im Sattel<br />

Militanz in Blech: Einige Autofahrer haben wenig Probleme mit schlechten Scherzen.<br />

Wenn aus Ärger<br />

blutiger Ernst wird<br />

Zwischen Autofahrern und Radlern knistert es in <strong>Berlin</strong>. Warum eigentlich?<br />

Text: Markus Mechnich<br />

Heiligensee ist eigentlich eine der ruhigeren Ecken von<br />

<strong>Berlin</strong>. Auseinandersetzungen finden hier eher zwischen<br />

Nachbarn um die Größe des Grenzzaunes oder den Schnitt<br />

einer Hecke statt. In Sachen Verkehr ist der Bezirk höchstens<br />

durch Fluglärm belastet, ansonsten aber nicht weiter<br />

aufgefallen. So denkt sich auch Bernd Matthies nichts<br />

Böses, als er an diesem Vormittag im August seine Stammstrecke,<br />

die Schulzendorfer Straße, entlangradelt. An<br />

einer „Rechts vor links“-Kreuzung gewährt er einem Auto<br />

Vorfahrt. Ein zweites Auto kommt mit etwas Abstand hinterher.<br />

Journalist Matthies, Redakteur beim Tagesspiegel,<br />

tritt in die Pedale, er denkt, er schafft es noch vor dem<br />

herannahenden Pkw. Das Fahrzeug, das Thomas L.* steuert,<br />

muss aber dennoch bremsen, weil es schneller als von<br />

Matthies gedacht an der Kreuzung ankommt. Keine Vollbremsung,<br />

aber der Wagen muss seine Geschwindigkeit<br />

deutlich reduzieren. Der Autofahrer hupt, Bernd Matthies<br />

fährt weiter.<br />

So weit ist das ein ganz normaler Vorgang. Ein Zusammentreffen<br />

zweier Verkehrsteilnehmer, wie er sich jeden Tag<br />

tausendfach in einer Großstadt ereignet. Es kann darüber<br />

diskutiert werden, ob Thomas L. zu schnell gefahren ist, es<br />

ist nicht sicher zu klären, ob es eine abfällige Handbewegung<br />

von Matthies nach dem Hupen gab. Dennoch keine<br />

große Sache. Normalerweise ein kurzer Aufreger, vielleicht<br />

noch ein paar unschöne Gesten und höchstens ein<br />

Foto: dpa<br />

16 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg


Sicher im Sattel<br />

Der Stadtverkehr<br />

überfordert Kinder.<br />

Ihre Wahrnehmung<br />

ist noch nicht auf die<br />

vielfältigen Eindrücke<br />

vorbereitet.<br />

Foto: pd-f.de<br />

24 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg


Sicher im Sattel<br />

Gut vorbereitet<br />

auf die Straße<br />

Kinder können nur unzureichend mit dem komplexen Geschehen auf der Straße<br />

umgehen. Deshalb brauchen sie eine gute Vorbereitung, aber vor allem Übung<br />

Schule, Computer, Hausaufgaben, Daddeln - Das Lebensumfeld<br />

von Kindern hat sich in den vergangenen 20 Jahren<br />

radikal verändert. Vor allem die technischen Umwälzungen<br />

haben sich im Alltag der Kleinen niedergeschlagen.<br />

Das Handy der Eltern wird schon früh Objekt der Begierde,<br />

Videospiele sind viel reizvoller als das Kicken mit dem Ball.<br />

Den motorischen Fähigkeiten unseres Nachwuchses hilft<br />

das nicht gerade. „Die Fähigkeiten lassen immer mehr<br />

nach“, sagt Siegfried Brockmann von der Unfallforschung<br />

des Gesamtverbandes der Versicherer. Er liefert gleich eine<br />

Erklärung mit: „Ein Grund dafür ist, dass die Eltern ihre<br />

Kinder überall hinfahren.“ Dadurch würden sie sich deutlich<br />

schlechter im Verkehr bewegen können als Generationen<br />

vorher.<br />

Polizeihauptkommissar Stefan Gille von der Verkehrsunfallprävention<br />

der Polizei <strong>Berlin</strong> zeigt dafür allerdings Verständnis:<br />

„Kinder bis zu einem Alter von mindestens neun<br />

oder zehn Jahren sind schlicht überfordert im Straßenverkehr.“<br />

Viele Kinder hätten schon Probleme bei der Entscheidung.<br />

Gehe ich jetzt oder warte ich? Bis das überlegt<br />

ist kann es schon gefährlich werden.<br />

Zwei Faktoren spielen dabei eine Rolle. Einerseits ist die<br />

Konzentrationsfähigkeit noch nicht so ausgeprägt. Im<br />

Grunde seien Kinder bis im Alter von zehn Jahren permanent<br />

abgelenkt, sagt Stefan Gille. Und andererseits können<br />

Kinder in diesem Alter auch noch nicht alles Wichtige<br />

im Verkehr erfassen. „Es beginnt schon damit, dass Kinder<br />

einen ganz anderen Blickwinkel auf die Welt haben“,<br />

erklärt Gille. Dinge, die Erwachsene wie selbstverständlich<br />

wahrnehmen, wie zum Beispiel das Geschehen hinter<br />

einem Auto, das entweder über die Haube oder durch<br />

die Scheiben beobachtet wird, bleiben für Kinder vollkommen<br />

verborgen.<br />

Die Grundlage für diesen trainierten Blick ist das Beherrschen<br />

des Grundvokabulars unseres Straßenverkehrs.<br />

Ampeln, Zebrastreifen, rechts vor links und Radwege –<br />

Alles Dinge, die ein Kind erst mal verinnerlichen muss.<br />

Gerade in der Stadt ist das für kleine Kinder sehr verwirrend.<br />

Zudem gibt es ein weiteres Defizit: „Kinder können<br />

Geschwindigkeiten ganz schlecht einschätzen“, sagt<br />

Polizeihauptkommissar Gille. Während ein Erwachsener<br />

schon aus einer Entfernung von einem Kilometer und<br />

mehr abschätzen könne, ob ein Fahrzeug schnell ist, entwickeln<br />

Kinder erst viel später ein Gefühl dafür. Dadurch<br />

schätzen sie Situationen falsch ein, was fatale Folgen<br />

haben kann.<br />

In den Jugendverkehrsschulen versucht die Polizei mit<br />

ihren 73 Verkehrssicherheitsberatern in Zusammenarbeit<br />

mit den zuständigen Bezirken, Viertklässler im Alter von<br />

acht oder neun Jahren auf den Straßenverkehr vorzubereiten.<br />

Neben dem klassischen Parcours, wo mit dem Kleinen<br />

Vorfahrtsregeln an Kreuzungen trainiert werden und sie<br />

» Kinder haben einen anderen<br />

Blickwinkel auf die Welt«<br />

die Funktionsweise von Ampeln erklärt bekommen, verfolgen<br />

die Polizisten auch einen spielerischen Ansatz. Beamte<br />

der Direktion 2 beispielsweise haben in Eigeninitiative ein<br />

Puppentheater gebaut, mit dem den Kindern Verkehrsregeln<br />

durch eigens geschriebene Stücke nahe gebracht<br />

werden. „Wir erzielen dadurch eine sehr gute Nachhaltigkeit“,<br />

sagt Hauptkommissar Gille. Auch nach einem halben<br />

Jahr können sich die Kinder noch an das Erlernte erinnern.<br />

Daneben wird der Stoff auch in Theorie und Praxis<br />

abgefragt und bei erfolgreicher Prüfung kommt das Ergebnis<br />

ins Schulzeugnis.<br />

Leider stehen den Beamten pro Klasse nur vier Stunden für<br />

die Verkehrserziehung zur Verfügung, wenn überhaupt.<br />

Der Rest fällt zwangsläufig in die Verantwortung der<br />

Eltern. Wie sollen die sich verhalten bei der ersten Radtour<br />

mit dem Nachwuchs? „Wichtig ist es sein Kind zu kennen“,<br />

sagt Gille. Man müsse ein Gefühl dafür haben, wie es sich<br />

verhält. Ansonsten sollen die Kleinen voraus fahren und<br />

die Erwachsenen hinterher. So habe man sie immer im<br />

Blick und könne zur Not eingreifen, wenn Gefahr drohe.<br />

Und schließlich macht Übung den Meister, sagt Stefan<br />

Gille. So oft rausgehen mit den Kindern wie möglich. Kinder<br />

sollten in Begleitung mit den Eltern ihre Erfahrungen<br />

sammeln. Das sei immer noch die beste Vorbereitung auf<br />

den Straßenverkehr.<br />

•<br />

Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 25


ElEktro-FahrrädEr<br />

Mit dem Rückenwind eines Elektrorades geht es auch<br />

die steilen Hänge der Schweizer Berge hinauf.<br />

Neue Erfahrungen<br />

mit dem E-Bike<br />

Schon bei 15 Prozent aller verkauften Fahrräder kann der „elektronische<br />

Rückenwind“ zugeschaltet werden Text: Claus-Dieter Steyer<br />

32 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg


ElEktro-FahrrädEr<br />

Schon auf den ersten<br />

Anstiegen zeigte sich der<br />

Vorteil des E-Bikes. Es trug<br />

die ungeübte Radlerin fast<br />

ohne sichtbare Anstrengung<br />

nach oben<br />

Foto: Claus-Dieter Steyer<br />

Die erste Begegnung mit einem E-Bike geschah vor einiger<br />

Zeit in den Schweizer Bergen. Nach einer Woche auf dem<br />

Mountainbike inmitten einer Gruppe ehrgeiziger Männer<br />

fühlten sich die Beine etwas schlapp an. Rund um Lenzerheide<br />

wurden schließlich alle Berggipfel mal mehr<br />

und mal weniger flink erobert und die Aussichten genossen.<br />

Während sich die sportbegeisterten Freunde schon<br />

auf den Heimweg begeben hatten, wollte sich die nachgereiste<br />

Partnerin in der folgenden Woche unter keinen<br />

Umständen aufs Rad setzen. Ihr Urlaub sollte sich ganz<br />

ruhig gestalten: Spazierengehen, gut einkehren, Sauna,<br />

Schwimmbad und Gipfeleroberungen nur mit einer Seilbahn.<br />

Größere körperliche Anstrengungen standen jedenfalls<br />

nicht auf dem Programm.<br />

Während eines Ausflugs durch das Unterengadin in der<br />

Nähe des denkmalgeschützten Dorfes Guarda geschah<br />

dann das Unerwartete. Vor einem Wohnhaus standen<br />

mehrere Fahrräder unterschiedlicher Typen und Größen<br />

in einem Topzustand und vor allem unangeschlossen. Ein<br />

kleines Schild kündete von einem Radverleih. Begleitet<br />

von skeptischen Blicken der Partnerin, wurden unter den<br />

ausgestellten Mountainbikes auch Räder mit einem Elektromotor<br />

entdeckt. Die Radverleiherin hatte uns inzwischen<br />

wahrgenommen und ihr Geschäft gewittert. „Nun<br />

steigen Sie doch mal probeweise auf“, meinte die freundliche<br />

Frau und hielt das komfortable Rad der Partnerin<br />

förmlich unter die Nase. Dann geschah das kleine Wunder.<br />

Mit einem freundlichen Lächeln begleitete diese die ersten<br />

Fahrversuche mit dem High-Tech-Gerät und sauste in<br />

flottem Tempo bei geringem Krafteinsatz auf und davon,<br />

genauer gesagt die Dorfstraße rauf und runter. Die Formalitäten<br />

für den nächsten Tag waren in Windeseile erledigt.<br />

„Ab 10 Uhr steht das Rad mit aufgeladenem Akku bereit“,<br />

sagte die Dame. „Umgerechnet 30 Euro kostet der ganze<br />

Tag, den sie nicht bereuen werden.“<br />

Gesagt, getan. Das Mountainbike im Wert von fast 3 000<br />

Euro lehnte am Gartenzaun. Wir klingelten, übergaben<br />

die 30 Euro und hielten das gute Stück in den Händen.<br />

„Am Abend stellen Sie es einfach wieder an den Zaun“,<br />

lautete die Bitte. Ausweis, Pfand und Kaution waren nicht<br />

notwendig. Das Vertrauen schien riesengroß zu sein.<br />

Zwischen „High“ und „Eco“<br />

Schon auf den ersten Anstiegen zeigte sich der Vorteil des<br />

E-Bikes. Es trug die ungeübte Radlerin fast ohne sichtbare<br />

Anstrengung nach oben, was vor allem an der Einstellung<br />

„High“ auf dem kleinen Display lag. Auf dieser Stufe gibt<br />

der E-Motor zwar seine größte Unterstützung, zieht aber<br />

auch den meisten Saft aus dem Akku. Das zeigt sich am<br />

vergleichsweise raschen Verlöschen von roten Lämpchen<br />

als Zeichen des zurückgehenden Ladezustandes. Etwas<br />

sparsamer ist die Stufe „Standard“; die das Fortkom- <br />

Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 33


TAGESSPIEGEL FAHRRÄDER<br />

Ein Rad<br />

für alle Fälle<br />

Der Tagesspiegel und Froschrad haben gemeinsam<br />

ein Fahrrad entwickelt, das in Funktion, Preis und Optik<br />

perfekt für <strong>Berlin</strong> ist<br />

Die Fortbewegung mit dem Fahrrad erfeut sich in <strong>Berlin</strong><br />

zunehmender Beliebtheit. Doch die Anforderungen<br />

in unserer Stadt sind vielfältig, denn <strong>Berlin</strong> hat im<br />

Guten wie Bösen für Radfahrer alles zu bieten. Deshalb<br />

haben der Tagesspiegel und die <strong>Berlin</strong>er Fahrradmanufaktur<br />

Froschrad ein robustes und dennoch leichtes Rad<br />

entwickelt. Ideal für den Einsatz in dichten Stadtverkehr<br />

<strong>Berlin</strong>s mit seinen oft holprigen Straßen und Radwegen.<br />

Genauso geeignet ist das Tagesspiegel-Rad aber<br />

auch für Touren in den schönen Gefilden Brandenburgs.<br />

Für diesen Fahrkomfort in allen Lagen sorgen<br />

die hochwertigen Komponenten des<br />

Tagesspiegel-Rades Das beginnt beim<br />

gewichtsoptimierten CrMO-Stahlrahmen,<br />

der für seine dämpfende Wirkung<br />

bekannt ist. Zusammen mit dem gefederten<br />

Sattel von Selle Royal und dem<br />

ergonomisch geformten Lenker von<br />

Humpert nimmt das Druck von der<br />

Wirbelsäule und sorgt für eine entspannte,<br />

aufrechte Sitzposition. Die<br />

Muskelkraft in Fortbewegung umzusetzen,<br />

das ist die Aufgabe der Shimano<br />

8-Gang-Nabenschaltung und der leicht<br />

rollenden Schwalbe-Reifen. Und schließlich<br />

glänzt das Tagesspiegel-Rad mit<br />

modernen Sicherheitskomponenten. Der<br />

Nabendynamo von Shimano versorgt Diodenscheinwerfer<br />

vorne und ein lichtstarkes<br />

Toplight hinten mit Energie. Ein Chainglider<br />

von Hebie schützt die Kette vor Schmutz<br />

und Staub und eine Bremsanlage von Shimano<br />

sorgt im Fall der Fälle für die nötige Verzögerung.<br />

Das Tagesspiegel-Rad gibt es ab 799 Euro im Tagesspiegel<br />

Shop, am Askanischen Platz 3, 10963 <strong>Berlin</strong>, bei<br />

Froschrad in der Wiener Str. 15, 10999 <strong>Berlin</strong> oder unter<br />

http://tagesspiegel.de/shop<br />

36 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg


TAGESSPIEGEL FAHRRÄDER<br />

Das Tagesspiegel-Rad gibt es<br />

in fünf verschiedenen Größen<br />

von XS bis XL sowie als Damen-<br />

oder Herren-Modell.<br />

Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 37


Trends Und Technik<br />

1<br />

Ein Tourenrad muss robust und wartungsarm sein. Vor allem aber sollte es Komfort<br />

bieten, denn schließlich verbringen Radwanderer viele Stunden im Sattel.<br />

2<br />

38 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg


Trends Und Technik<br />

Schwer laden<br />

Weit reisen<br />

1 2 3<br />

Beim Radwandern ist<br />

in der Regel ordentlich Gepäck<br />

dabei. Das Delite Traveller von<br />

Rohloff ist dafür bestens geeignet,<br />

da es Sicherheit mit Komfort<br />

vereint. Die Gepäckträger<br />

sind in die Federung integriert.<br />

Die Lasten schwingen nicht auf<br />

und der Aluminiumrahmen wird<br />

geschont. Zusammen mit der<br />

14-Gang Nabenschaltung von<br />

Rohloff bietet Riese und Müller<br />

ein sehr hochwertiges Reiserad<br />

an, das aber auch mindestens<br />

3699 Euro kostet.<br />

Bei Velotraum gibt es<br />

Fahrräder nach Wunsch. Das<br />

haben sich die Reiseradspezialisten<br />

auf die Fahnen geschrieben.<br />

Das VK-8-Rad gehört zu der<br />

Oberklasse an Reiserädern, weil<br />

es mit der Alfine von Shimano<br />

ausgerüstet wird. Die Nabenschaltung<br />

mit elf Gängen ist bei<br />

diesem Modell Standard, ebenso<br />

wie die Scheibenbremsen von<br />

Shimano, während der Rest wie<br />

gewohnt hinzukonfiguriert werden<br />

kann. Der Grundpreis liegt<br />

bei 3050 Euro.<br />

Souverän bleiben<br />

Aluminium und Carbon<br />

gelten als Werkstoffe der<br />

Zukunft. Dies gilt genauso für<br />

Reiseräder und beweist das Alassio<br />

Travel von Hercules. Der<br />

Stahlrahmen schwingt bis zu<br />

einem gewissen Grad mit und<br />

bietet dadurch viel Komfort. Die<br />

restliche Ausstattung ist solide<br />

gehalten: Die 30-Gang Kettenschaltung<br />

mit Nabendynamo<br />

und der Gepäckträger sorgen für<br />

Vortrieb und Beleuchtung. Ab<br />

1499 Euro ist das Rad erhältlich.<br />

Touren-Räder<br />

3<br />

Fotos: PD-F<br />

Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 39


Fahrrad-kultur<br />

DIY – Fahrradreifen flicken Text:Christian Mentzel<br />

1. Bevor das Rad aus dem Rahmen „herausgeschüttelt“ werden<br />

kann, muss die Schaltung eingestellt werden. Dazu wird<br />

der vordere Hebel auf das größte Ritzel und der hintere Hebel<br />

auf den kleinsten Gang gestellt. Ganz wichtig: Bremse lösen!<br />

2. Das Öffnen des Mantels erfolgt mit einem Hebel. Ist keiner<br />

zur Hand, leistet alternativ auch ein Löffel gute Dienste. Mit<br />

einem Daumen wird der Mantel fixiert und mit der anderen<br />

Hand der Hebel vom Körper weggeführt.<br />

3. Um die Fehlersuche zu vereinfachen, wird auf Mantel und<br />

Schlauch die Stelle des Ventils markiert. So lässt sich leichter<br />

unterscheiden, auf welcher Seite man sich befindet.<br />

4. Um nun das Loch zu finden (bei deutlich sichtbaren Löchern<br />

nicht nötig), wird der Schlauch zunächst aufgepumpt<br />

und anschließend an die Oberlippe gehalten. So lässt sich am<br />

schnellsten der „Tatort“ ausfindig machen.<br />

5. Der Bereich wird großflächig markiert, jeweils 4 cm links<br />

und rechts. Gemäß der Anleitung (auf der Verpackung) wird<br />

der Flicken aufgetragen und gewartet, bis alles getrocknet ist.<br />

6. Damit im repariertem Schlauch nicht sofort das nächste<br />

Loch entsteht, muss der Radmantel auf den Übeltäter untersucht<br />

und dieser gegebenfalls entfernt werden.<br />

Foto: Doris Spiekermann-Klaas<br />

58 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg


Fahrrad-kultur<br />

7. Bevor der Schlauch wieder eingesetzt wird, sollte der<br />

Mantel zur Hälfte auf die Felge gesetzt werden, um diesen<br />

Vorgang zu erleichtern. Mithilfe der Markierung aus Schritt<br />

3 kann der Schlauch problemlos an der Ventilstelle wieder<br />

eingesetzt werden.<br />

8. Nachdem Schlauch und Mantel ihren Platz wieder eingenommen<br />

haben, muss das Rad nun wieder eingesetzt<br />

werden. Erleichtert wird dieser Schritt, wenn die Kette auf das<br />

äußerste Ritzel aufgelegt wird.<br />

Die vollständige Fotostrecke<br />

finden Sie unter<br />

www.tagesspiegel.de/Radfahren<br />

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64 Radfahren in <strong>Berlin</strong> Brandenburg


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Radfahren in <strong>Berlin</strong> Brandenburg 65


Tour-empfehlungen<br />

Das politische <strong>Berlin</strong><br />

Der Chefredakteur des Tagesspiegels, Lorenz Maroldt,<br />

empfiehlt eine Runde zwischen Zeitgeschichte und dem Puls<br />

der Macht. Von Kennedys „Ich bin ein <strong>Berlin</strong>er“ bis zum Roten<br />

Rathaus gibt es Politik und Zeitgeschichte im Zeitraffer.<br />

Streckenlänge .................................. 13,8 Km<br />

Nebenstraße ................................ 39 Prozent<br />

Fahrradweg ................................. 21 Prozent<br />

Weg .............................................. 29 Prozent<br />

Straße .......................................... 11 Prozent<br />

Bundesstraße ............................. < 1 Prozent<br />

Befestigter Weg ........................... 33 Prozent<br />

Asphalt ........................................ 41 Prozent<br />

Pflaster ........................................ 11 Prozent<br />

Loser Untergrund ........................ < 1 Prozent<br />

Fahrzeit ................................................ ca. 2 h<br />

koomoot-Gutscheincode RADBB-TOUR-27<br />

Al<br />

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km 7<br />

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km 10<br />

<strong>Berlin</strong><br />

km 13<br />

Tiergartenstraße<br />

km 4<br />

Reichpietschufer<br />

Stresemannstraße<br />

Lützowstraße<br />

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HalleschesUfer<br />

tiG nihcs<br />

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Urbanstraße<br />

Kartendaten © OpenStreetMap-Mitwirkende<br />

km 0<br />

Hauptstraße<br />

Dudenstraße<br />

Columbiadamm<br />

Hasenheide<br />

Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 67


Tour-empfehlungen<br />

Das politische <strong>Berlin</strong><br />

Streckenbeschreibung<br />

km 0 Diese Tour führt uns durch das politische <strong>Berlin</strong>,<br />

und sie ist auch ein bisschen so wie die Politik: nur<br />

selten geradlinig, mal hin, mal her, oft holprig, mal stop<br />

and go, aber es gibt am Ende doch ein Ziel. Von West nach<br />

Ost fahren wir, vom Rathaus Schöneberg zum Roten Rathaus<br />

in Mitte, vorbei an Orten und Gebäuden, die vor den<br />

Nazis, von den Nazis, die von der DDR, vom West-<strong>Berlin</strong>er<br />

Senat und später vom vereinten Deutschland genutzt<br />

wurden, es geht also von der Vergangenheit in die Gegenwart,<br />

wobei das eine oft auch das andere ist. Und deshalb<br />

fängt alles an mit dem Ende einer Rede: „As a free man<br />

I take pride in the words: Ich bin ein <strong>Berlin</strong>er!“ Ja, das<br />

waren die Worte des amerikanischen Präsidenten John<br />

F. Kennedy am 26. Juni 1963 vor dem Rathaus Schöneberg,<br />

wo wir jetzt mit unseren Rädern stehen. Hier war<br />

einst das West-<strong>Berlin</strong>er Abgeordnetenhaus, hier tagte der<br />

Senat, hier sangen Helmut Kohl und Walter Momper am<br />

Tag, nachdem die Mauer fiel, so schrecklich schief. Aber<br />

wenn nicht gerade Wochenmarkt ist, ist das heute ein<br />

etwas unwirtlicher Platz, also los, einmal über die breite<br />

Martin-Luther-Straße hinweg und hinein in den schönen<br />

Akazienkiez.<br />

km 4 Nachdem wir über das Kopfsteinpflaster<br />

durch Schöneberg gerattert sind, vorbei am Kammergericht<br />

hinterm Kleistpark, den Landwehrkanal queren<br />

konnten und am Bendlerblock, Ort des Widerstands, dem<br />

Verteidigungsminister einen zackigen Gruß über den<br />

hohen Zaun geworfen haben, erreichen wir am Rande<br />

des Diplomatenviertels die grüne Lunge der Innenstadt:<br />

den Tiergarten. Es beginnt hier der ruhigste Abschnitt<br />

der Tour, es sei denn, die Sonne scheint, es ist warm und<br />

Sonntag, denn dann kann es passieren, dass noch andere<br />

auf die Idee kommen, die Bellevueallee Richtung Schloss<br />

zu promenieren, ob mit Rad oder ohne.<br />

km 7 <strong>Berlin</strong> hat mehr Brücken als Venedig, aber<br />

die Ufer der Spree haben sich die <strong>Berlin</strong>er erst nach dem<br />

Fall der Mauer für ihr Freizeitvergnügen erobern können.<br />

Auch die Wege hier, entlang des Kanzlerparks, sind relativ<br />

neu. Eine kleine Erfrischungspause am Zollpackhof<br />

vielleicht, oder etwas weiter am Capital Beach vis à vis<br />

vom Hauptbahnhof, bevor es so richtig reingeht ins Regierungsviertel?<br />

Ach, herrlich….<br />

km 10 Wer den Pariser Platz hinter sich hat<br />

und hier nicht von Fußgängerhorden über den Haufen<br />

gerannt worden ist, hat gute Chancen, auch den Rest der<br />

Tour zu genießen. Die Reifen rollen jetzt gewissermaßen<br />

Meter für Meter über doppelt und dreifach festgeklopfte<br />

Geschichte, Reichstag, Parlamentsgebäude, Botschaften,<br />

Bunker, Holocaustmahnmal, Preußischer Landtag, Wilhelmstraße,<br />

Linden, die deutsche Geschichte fliegt nur<br />

so vorbei, Gropiusbau, Mauerreste an der Niederkirchnerstraße,<br />

die Topografie des Terrors, das Detlev-Rohwedder-Haus,<br />

benannt nach dem von der RAF ermordeten<br />

ersten Treuhandchef, heute Sitz des Finanzministers, früher<br />

Haus der Ministerien der DDR, Schauplatz des Aufstands<br />

vom 17. Juni 1953, noch früher Reichsluftfahrtministerium,<br />

ja, so langsam kann man gar nicht fahren, um<br />

das alles vom Sattel aus zu erfassen.<br />

km 13 Eine kleine Pause zum Genießen darf schon<br />

noch sein, denn jetzt haben wir das Epizentrum der Pferdekutschen,<br />

Bierbikes, Hop-on-hop-off-Busse und Trabbisafaries<br />

bald hinter uns gelassen. Zwei Orte bieten<br />

sich dafür an: Entweder gleich hier, am Gendarmenmarkt,<br />

oder etwas weiter im Nikolaiviertel. Touristisch<br />

ist es hier wie dort, politisch und geschichtlich interessant<br />

aber auch. Und noch einen Grund gibt es, die letzte<br />

Pause vorzuverlegen und nicht bis zum Ende der Tour<br />

am Roten Rathaus zu warten: Je näher wir dem Fernsehturm<br />

kommen, desto dauerbaustelliger wird es, und jenseits<br />

der Spandauer Straße wird es in vielfacher Hinsicht<br />

garstig, auch gastronomisch. Also lieber noch einmal mit<br />

dem frischen Blick aufs Konzerthaus zwischen dem Deutschen<br />

und dem Französischem Dom einen Kaffee bestellen,<br />

oder nach dem Schlingerkurs um das Außenamt, das<br />

Staatsratsgebäude, den Schlossplatz und den Marstall<br />

herum noch mal kurz an der Spree verweilen, mit Blick<br />

auf die Boote, die vom <strong>Berlin</strong>er Dom zur Mühlendammschleuse<br />

gleiten. Ach ja, die Politik in <strong>Berlin</strong>, sie kann so<br />

schön sein…<br />

Essen & Trinken<br />

1 Capital-Beach<br />

Der Hauptstadtstrand direkt am Hauptbahnhof.Im<br />

Liegestuhl oder Strandkorb dem Alltagsstress entfliehen,<br />

bei Cocktails und Fingerfood.<br />

10557 <strong>Berlin</strong>, Am Hauptbahnhof Ludwig-Erhard-Ufer,<br />

Tel. 0163-5654135,<br />

Öffnungszeiten: täglich ab 10 Uhr<br />

68 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg


TOUR-EMPFEHLUNGEN<br />

Mein Kreuzberg<br />

Jan Oberländer, Chefredakteur der <strong>Zitty</strong>, empfiehlt eine<br />

Kreuzberger Runde, bei der es jede Menge zu sehen gibt.<br />

Natur in der Stadt, schöne und weniger schöne Gebäude,<br />

viele Menschen – dazu Pausen in den schönsten Parks <strong>Berlin</strong>s.<br />

Streckenlänge .................................... 9,4 Km<br />

Nebenstraße ................................ 25 Prozent<br />

Fahrradweg ................................. 44 Prozent<br />

Weg .............................................. 16 Prozent<br />

Straße .......................................... 16 Prozent<br />

Bundesstraße ................................ 0 Prozent<br />

Befestigter Weg ........................... 35 Prozent<br />

Asphalt ........................................ 40 Prozent<br />

Pflaster .......................................... 9 Prozent<br />

Loser Untergrund ........................... 0 Prozent<br />

Fahrzeit .................................................. 0,5 h<br />

koomoot-Gutscheincode RADBB-TOUR-28<br />

Leipziger Straße<br />

Oranienstraße<br />

Stresemannstraße<br />

Lindenstraße<br />

km 8,5<br />

HalleschesUfer<br />

G<br />

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Skalitzer Straße<br />

km 7<br />

Y<br />

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Km 5<br />

1<br />

Gneisenaustraße<br />

Urbanstraße<br />

K<br />

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Dres<br />

Urbanstraße<br />

amm<br />

2<br />

nirgdamm<br />

Hasenheide<br />

Kartendaten © OpenStreetMap-Mitwirkende<br />

Dudenstraße<br />

Meh<br />

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Drefo<br />

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Columbiadamm<br />

km 0<br />

Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg 69


Tour-empfehlungen<br />

Mein Kreuzberg<br />

Streckenbeschreibung<br />

km 0 Wir starten am Hermannplatz mitten in Kreuzkölln.<br />

Früher asselig, heute asselig und szenig, da gibt es<br />

schon vor dem Aufsteigen was zu gucken. Wir radeln den<br />

Kottbusser Damm hoch: Achtung, sehr selbstbewusste<br />

Autofahrer! Aber es wird ruhiger: Vor der Ankerklause<br />

schwenken wir links in das Planufer ein. Links wunderschöne<br />

Gründerzeitbauten, rechts der Landwehrkanal, in<br />

der Mitte Bremsschwellen, immer locker rechts dran vorbei.<br />

Es geht geradeaus bis zur Admiralbrücke. An schönen<br />

Nachmittagen versammeln sich hier feierfreudige Touristen<br />

und <strong>Berlin</strong>er. Aber wir sind zum Radeln da, also fahren<br />

wir weiter, lassen das Urban-Krankenhaus links liegen<br />

und biegen am Ende des Uferwegs links in die Baerwaldstraße.<br />

Wir fahren geradeaus, kreuzen zwischendurch die<br />

Urbanstraße und biegen links in die Blücherstraße ein.<br />

km 3 Wir erreichen den Südstern und biegen vor<br />

der Kirche rechts in die Gneisenaustraße ab. Achtung,<br />

der Radweg ist schmal und schlecht für Überholmanöver<br />

geeignet! An der Schleiermacherstraße biegen wir<br />

links ab – Vorsicht beim Überqueren der oft stark befahrenen<br />

Gneisenaustraße! – und erreichen den Marheinekeplatz<br />

mit Bänken und Spielplatz und Kinderwagen und<br />

Biertrinkern und Wochenendeinkäufern und (samstags)<br />

Flohmarkt. Schön hier! Wir manövrieren uns über den<br />

Platz und biegen rechts ab in die Bergmannstraße, eine<br />

auch bei Touristen sehr beliebte Restaurantmeile. Langsam<br />

fahren, rumgucken!<br />

km 5 Nachdem wir den Mehringdamm brav an der<br />

Ampel überquert haben, legen wir einen kleinen Zwischenstopp<br />

ein. Die Bar Vereinszimmer macht Milchkaffee<br />

und Cappuccino, wie er cremiger und zugleich<br />

kräftiger kaum sein kann, die Bierbänke vorm Haus bieten<br />

fast den ganzen Tag lang einen Platz an der Sonne.<br />

Frisch gestärkt satteln wir wieder auf und biegen rechts<br />

in die Großbeerenstraße ein. Kleine Ehrenrunde um den<br />

Block! Rechts ab in die Hagelberger Straße – und schon<br />

wieder anhalten. Es ist einfach unmöglich, am Eisladen<br />

Vanille&Marille vorbei zu fahren. Dann geht es wieder<br />

rechts den Mehringdamm hoch, bis wir erneut in die<br />

Kreuzbergstraße einbiegen, um aber sofort schräglinks<br />

in die Methfesselstraße einzubiegen und den Viktoriapark<br />

von oben zu entern. Wer schieben will, weil es bergauf<br />

geht und das Eis so gut schmeckt – warum nicht?<br />

km 7 Wir verlassen den Park an der Katzbachstraße,<br />

halten uns gut fest und donnern den Kreuzberg<br />

hinab. Hui! Unten an der Yorkstraße halten wir uns links<br />

und fahren unter den alten Eisenbahnbrücken weiter bis<br />

Der Skater- und BMX-Treff im Park am Gleisdreieck<br />

zum Eingang des neuen Parks am Gleisdreick. Hier biegen<br />

wir rechts ab zu der großen Liegewiese und den beiden<br />

Kinderspielplätzen.<br />

km 8,5 Bei den Skatern und BMX-Radlern in ihren<br />

Halfpipes verweilen wir ein bisschen – wir haben ja Zeit.<br />

Dann geht es weiter zum neuen Westteil des Parks am<br />

Gleisdreieck. Vorbei am U-Bahnhof fahren wir durch die<br />

Schöneberger Straße zum Landwehrkanal. Den überqueren<br />

wir und beenden unsere Tour am Mendelssohn-<br />

Bartholdy-Park. Wer sich hier nicht auf die Wiese legen<br />

mag, radelt weiter zum Potsdamer Platz. Oder macht<br />

noch einen Abstecher ins Technikmuseum.<br />

Essen & Trinken<br />

1 Vanille&Marille<br />

Täglich frisches Eis von staatlich geprüften Eismachern.<br />

Es wird selbst kreiert mit eigenen Rezepten<br />

und besten Zutaten. 20 Sorten gibt es immer, darunter<br />

auch zahlreiche laktosefreie Sorbets.<br />

10965 <strong>Berlin</strong>, Hagelberger Str. 1, Tel. (0 30) 78 95 47 31,<br />

Öffnungszeiten: tägl. 12-23 Uhr.<br />

www.vanille-marille.de<br />

2 Bar Café Vereinszimmer „Lo Spazio“<br />

Herrlich cremiger Cappuccino (1,90 Euro), Focaccia,<br />

Tramezzini und andere kleine Stärkungen ab 2 Euro,<br />

Mittags Nudelgerichte, Salate, Suppen, Antipasti.<br />

10965 <strong>Berlin</strong>, Kreuzbergstr. 15, Tel. (030) 81 82 87 50,<br />

tägl. 8-20 Uhr. www.bar-vereinszimmer.de<br />

Foto: Thilo Rückeis<br />

70 Radfahren in <strong>Berlin</strong> und Brandenburg

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