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Vorindustrielle Waldnutzung am Schönberg bei Freiburg - Kartan

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Diskussion 84<br />

5.3 Nutzung der Ressource Holz<br />

Da der Untersuchung keinerlei Quellen bezüglich genutzter Holzmengen vorliegen, können<br />

die Ergebnisse auch hier nur geschätzt werden. Nach MITSCHERLICH sind diese jedoch<br />

nicht „wertlos“, da sie trotzdem helfen, einen Ges<strong>am</strong>tüberblick zu bekommen (1963: 5).<br />

Echte Zahlenwerte in Festmeter-Einheiten wurden nicht ermittelt, da diese Angaben weitere<br />

Ungenauigkeiten bezüglich der Umrechnung gehabt hätten.<br />

5.3.1 Rohstoff<br />

Die Ergebnisse zeigen für die Bauholznutzung, dass es zunächst <strong>am</strong> Anfang des Untersuchungszeitraumes<br />

einen hohen Bedarf seitens der Herrschaft für den Neubau des Schlosses<br />

gegeben hatte. Auch durch die kriegerischen Einflüsse waren nach 1713 und 1744/45 erhöhte<br />

Mengen Bauholz nötig, um das zerstörte Dorf wieder aufzubauen. Durch den Bevölkerungsanstieg<br />

wurden im Laufe des ges<strong>am</strong>ten 18. Jahrhunderts ständig neue Wohnräume<br />

mit dazugehörigen Ställen benötigt. Der Bauholzbedarf war also sicher nicht gering. Die<br />

Nutzungsintensität ist jedoch trotzdem nicht allzu hoch einzuschätzen, da den Ebringern<br />

eine große Waldfläche zur Verfügung stand. Gerade in den siedlungsferneren Waldbeständen<br />

wurden die Bäume, vor allem die Tannen (vgl. 4.5.1.2) ihrem Wachstum belassen<br />

(MANTEL, 1990:425). Nach BRANDL (1970: 141) wurden auch im benachbarten <strong>Freiburg</strong><br />

die abgelegenen Stadtwaldteile von der Nutzung verschont und so konnte sich auch hier<br />

die Bestockung vor allem in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erholen.<br />

Holz als Ressource für die Handwerker vor Ort war wichtig. Es bleibt zwar unklar, welche<br />

Berufe in Ebringen im Untersuchungszeitraum wirklich ausgeübt wurden, aber erwartungsgemäß<br />

war es eine kleine Zahl derer, die mehr oder weniger die Bedürfnisse des Dorfes<br />

stillten. Es wird daher für das Handwerkerholz eine geringe <strong>Waldnutzung</strong>sintensität<br />

angenommen.<br />

Der Holzbedarf für die Landwirtschaft nimmt in dieser Gemeinde erwartungsgemäß einen<br />

hohen Stellenwert ein. Zunächst benötigt der Bauer in eher geringem Maß den Rohstoff für<br />

Geräte und Behälter. Weitaus mehr ist jedoch im Rahmen des Weinbaus nötig. Die Ergebnisse<br />

für die Rebstecken sind überraschend hoch. Obwohl es schwierig ist, eine Berechnung<br />

des Bedarfs pro Fläche zu berechnen, sind selbst die niedrigeren Werte für die größeren<br />

Abstände der gesetzten Rebpflanzen beeindruckend, wo<strong>bei</strong> die Ergebnisse nach<br />

SCHENK (in SCHOTT, 1992c: 275) aufgrund ihrer unrealistischen Pflanzabständen nicht gewertet<br />

werden.<br />

Für den Untersuchungszeitraum ist es sehr wahrscheinlich, dass das (Tannen-) Holz aus

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