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Vorindustrielle Waldnutzung am Schönberg bei Freiburg - Kartan

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Diskussion 80<br />

(vergleiche Kapitel 4.1.2), so dass sich für die meisten Bauern gegen Ende des 18. Jahrhunderts<br />

(und vor allem dann im 19. Jahrhundert!) mangels Kulturfläche gar nicht die Frage<br />

nach Zusatzfläche stellen konnten.<br />

5.2 Nutzung der Ressource Waldfläche<br />

Die zentrale Frage nach der vorindustriellen <strong>Waldnutzung</strong> auf der Gemarkung Ebringen<br />

soll nun beantwortet werden. Dazu sollen die Ergebnisse zunächst für die Ressource Waldfläche<br />

analysiert werden.<br />

5.2.1 Landwirtschaftliche Nutzung<br />

Die landwirtschaftliche Fläche für Ackerbau war eher klein im Untersuchungsgebiet (siehe<br />

oben). Es stellt sich daher die Frage, inwiefern die Bedürfnisse der Ebringer diesbezüglich<br />

auf der Waldfläche befriedigt wurden.<br />

Die Ergebnisse für den Waldfeldbau können keinen eindeutigen Beleg liefern. Die ‘Karte<br />

1735’ zeigt einen deutlich höheren Flächenanteil des Ackerlandes, die als Momentaufnahme<br />

auf einer Karte auch als Zwischenkulturen dieser Wechselwirtschaft gedeutet werden<br />

könnten. Schriftliche Belege zeigen jedoch, dass zum Beispiel die Felder auf dem <strong>Schönberg</strong><br />

als Ackerland verpachtet wurden (vgl. 4.5.3.1).<br />

Auch über die tatsächliche Vorgehensweise der in Ebringen bezeichneten Reutfelder sind<br />

keine Informationen für den Untersuchungszeitraum überliefert, daher lassen sich keine<br />

konkreten Auswirkungen auf die Waldfläche erar<strong>bei</strong>ten. Für das 19. und 20. Jahrhundert<br />

wird für diese Felder die Behandlungsweise einer Egartwirtschaft in Erwägung gezogen<br />

(WEEGER, Gespräch <strong>am</strong> 01.02. 2010). Bei dieser Feld-Gras-Wechselwirtschaft wird nach<br />

20 bis 30 Jahren Grünlandnutzung die Grasdecke abgebrannt, um für einige Jahre wieder<br />

Ackerbau betreiben zu können (HUGGLE & OHLER, 2004: 296). Ein Dia über die vermeintliche<br />

historische Reutfeldnutzung aus den 1960er Jahren bestätigte diese Vermutung, da<br />

kein Holzbewuchs auf der Fläche in Brand gesteckt wurde, sondern Gras und vertrocknete<br />

Staudengewächse (GEMEINDEARCHIV EBRINGEN). Es kann für den Waldfeldbau somit keine<br />

Nutzungsintensität angegeben werden.<br />

Die Waldweide ist indessen eindeutig für das Untersuchungsgebiet nachzuweisen.<br />

Schon für die frühe Neuzeit gibt es den Beleg für den „Aigerich“ (EPP, 1799: 97), mit dem<br />

die Herrschaft Erträge erwirtschaftete. Weiterhin weisen einige Flurn<strong>am</strong>en auf diese Nutzung<br />

hin.<br />

Während sich der Kartoffelanbau in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts etablierte

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