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Vorindustrielle Waldnutzung am Schönberg bei Freiburg - Kartan

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Am westlichen Fuß des Kienberges befindet sich auch heute noch das Gewann ‘Storzenhalde’,<br />

das bis Ende des 19. Jahrhunderts als Mittelwald bewirtschaftet wurde. Die verschiedenen<br />

Laubbäume sind auch hier zum Teil aus Stockausschlägen gewachsen, die Robinie<br />

kommt an diesem Standort seit Beginn des 20. Jahrhunderts vor (FORSTEINRICH-<br />

TUNGSWERK, 1909: 565). Auffällig ist der hohe Totholzanteil im Bestand. Sehr viele Lesesteinhaufen<br />

mit teilweise erheblicher Fläche liegen hier, sie verlaufen im Gegensatz zum<br />

<strong>Schönberg</strong> senkrecht zur Hangrichtung. Voraussichtlich unterlag dieser Bestand wie auch<br />

der obere Kienberg massiv der Streunutzung, hier wurde die Streu als Dünger direkt auf<br />

die benachbarte Rebfläche gegeben (FORSTEINRICHTUNGSWERK, 1999: 26).<br />

Hohfirst<br />

Im Bereich des Hohfirstgebiets auf Ebringer Gemarkung gibt es heute wenige kulturhistorische<br />

Relikte zu entdecken. Dieser Teil war auch Gemeindewald, hier wurden im 19.<br />

Jahrhundert einige kleine Parzellen im Gewann ‚Schulbach’ und ‚Buchhalde’ an die Bauern<br />

verkauft, die dann von diesen (oft mit Fichte) aufgeforstet wurden. Da <strong>bei</strong> vielen Besitzern<br />

kein großes Interesse mehr besteht, diese zu bewirtschaften, werden die kleinen<br />

Waldstücke heute zu einem guten Preis von der Gemeinde aufgekauft (BUCHER, Gespräch<br />

<strong>am</strong> 25.03.2010).<br />

Schneeberg<br />

Auf dem Schneeberg steht die weit sichtbare Ruine der Schneeburg. Auch auf diesem Gipfel<br />

soll es Ackerkulturen bis zum Dreißigjährigen Krieg gegeben haben, deren „Ackerraine<br />

und Lesesteinhaufen (…) auf dem sanften Rücken“ (KLEIBER, 1988: 16) noch heute aufzuspüren<br />

sind.<br />

Das Naturschutzgebiet Jennetal, auch bekannt als „Sumsergarten“, liegt zwischen der<br />

Waldstufe <strong>am</strong> Schneeberg und der Weinbaustufe. In diesen ehemaligen Weinbergflächen<br />

sind noch viele Relikte aufzuspüren. So kann man im Wald und Offenland ehemalige Terrassierungen,<br />

Trockenmauern und Lesesteinwälle (Gewann ‚Fährnau’) entdecken. Unter<br />

Schutz gestellt sind hier ein außergewöhnlich artenreicher Magerwiesenkomplex und die<br />

Trockenwälder mit Flaum- (Quercus pubescens) und Traubeneichen (Quercus petraea),<br />

Elsbeeren (Sorbus torminalis), Mehlbeere (Sorbus aria) und Hainbuchen (Carpinus betula)<br />

(GENSER J., 2006: 230).

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