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Vorindustrielle Waldnutzung am Schönberg bei Freiburg - Kartan

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Ergebnisse 51<br />

die Pflanzen waren nicht wie heute in Rebzeilen oder Rebgassen angelegt. Bezüglich der<br />

Abstände zwischen den Reben gibt es mehrere Quellen.<br />

Nach BREUER gibt es „keine Literatur im deutschsprachigen Raum, die sich explizit mit<br />

dem Holzeinsatz in historischen Weinbergen befasst“ (2009: 5). Die Anbauweisen sind<br />

regional sehr verschieden und daher differiert auch der Bedarf an Rebpfählen. Für die<br />

„Breisgauer Erziehung“ der Reben beschreibt er folgende Pflanzweise. Die „7 Schuh“ (ca.<br />

2,22 m) hohe Einzelpfähle wurden im Abstand von „3,5 Schuh ins Quadrat“ (ca. 1,1 m²)<br />

gesetzt (BREUER, 2009: 17). Auf die Fläche von einem Ar ergibt das 82,64 Stecken.<br />

Eine andere Quelle liegt im Gemeindearchiv Ebringen. Es handelt sich um die Aufzeichnung<br />

‚Observationes circa cultur<strong>am</strong> vinearum’ (aus dem lateinischen: ‚Gepflogenheiten im<br />

Weinbau’), die nach SCHOTT (1992c: 245) um 1700 von Statthalter SCHENK verfasst wurde.<br />

In dieser Beschreibung des Ar<strong>bei</strong>tsablaufes eines Rebjahres gibt er eine genaue Beschreibung<br />

der benötigten Rebstecken: für einen Haufen (entspricht 3Ar) braucht man 25<br />

Stecken, also 8,3 Stecken/ a (SCHOTT, 1992c: 275). Umgerechnet ergibt dies einen Pflanzabstand<br />

von ca. 3,50 m.<br />

Nach SCHRUFT (2006: 388) lag die Bestockungszahl der Rebpflanzen im <strong>Schönberg</strong>gebiet<br />

<strong>bei</strong> 300 / a. Dies entspricht einem Abstand der Pflanzen von 0,58 m.<br />

Tabelle 3: verschieden Berechnungen des Rebsteckenbedarfs<br />

nach BREUER nach SCHENK nach SCHRUFT<br />

Abstand der Rebpfähle 1,1 m 3,50 m 0,58 m<br />

Rebpfähle / a 82,64/ a 8,3/ a 300/ a<br />

Rebpfähle / ha 8.264/ ha 830/ ha 30.000/ ha<br />

Die Ergebnisse der verschiedenen Quellen sind sehr unterschiedlich (siehe Tabelle 3.). Die<br />

historische Angabe von SCHENK scheint nicht realistisch, da der Abstand zwischen den<br />

Reben enorm groß ist. Unter Einbezug einer Photographie (Abb. 18) aus einem Ebringer<br />

Weinberg (WEEGER, 001:18), deren Aufnahmedatum nicht bekannt ist, jedoch vermutlich<br />

aus den 1920er Jahren st<strong>am</strong>mt, wirken die Angaben von BREUER und SCHRUFT für das 18.

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