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Vorindustrielle Waldnutzung am Schönberg bei Freiburg - Kartan

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Ergebnisse 43<br />

wegen der Nachpflanzung nicht schonet, so ist unsre Jagdbarkeit für nichts mehr zu achten“<br />

(1799: 627). Auch in der vorderösterreichischen Forstordnung von 1754 wird auf den<br />

schlechten Zustand der „Waldungen und Forste“ im Breisgau hingewiesen (SCHMIDT,<br />

2004). Hierfür wird jedoch die fehlende „Ordnung im Fall- und Schießen des Gewilds,<br />

auch Federwildpräts“ verantwortlich gemacht. Während der Kriege hatten sich viele Menschen<br />

in den Wäldern versteckt und sich dort voraussichtlich auch Nahrung in Form von<br />

Fleisch besorgt.<br />

In Ebringen hatten die Ordensleute 1621 mit dem Kauf der Herrschaft das Jagdrecht übernommen<br />

(EPP, 1799: 97). Das Jagen übernahm der „Herrschaft Jäger, der zugleich Herrschaftlicher<br />

Bannwarth über diesen Wald ist, und die Aufsicht hierüber in seinem Eide<br />

hat“ (EPP, 1799: 628). Den Bürgern war seit dem Hauptvertrag 1560 das (Vogel-) Schießen<br />

und Jagen verboten (DÜRBECK, 1922: 12), trotzdem war sich der Vizestatthalter EPP<br />

sicher, dass „zuweilen ein Bürger oder junger K<strong>am</strong>erad, der mit seiner Flinte einem Vogel<br />

oder Hassen aufpassete, so geschah selbes nur verstohlner, und heimlicher weise“ (EPP,<br />

1799: 90). Missbrauch gab es oft <strong>bei</strong> den Bannwarten im Herbst, die auf die reifen Trauben<br />

in den Weinbergen aufpassen mussten. „Mit Flinten und Pulver von der Gemeind“ wurden<br />

nicht nur Vögel vertrieben, sondern sie würden auch Hasen „hinwegklepfen und für sich<br />

behalten“ (EPP, 1799: 90). In einer Urkunde von 1715 wurde die Jagd fortan für 3 Jahre an<br />

einen so genannten Beständer verpachtet, diese kostete ihn 20 Gulden und das ges<strong>am</strong>te von<br />

ihm erlegte Schwarzwildbret (DÜRBECK, 1922: 36).<br />

Pfarrer Ildefons berichtete im Herbst 1791 von einem „Hirschen, der im <strong>Schönberg</strong>er Wald<br />

geschossen wurde, was seit Jahren nicht mehr geschehen war“ (V. ARX, 1792: 31).<br />

Abb. 14: Jagd auf dem <strong>Schönberg</strong> 1920 (aus FÖRDERVEREIN DORFARCHIV E. V., 1988: 51)

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