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Vorindustrielle Waldnutzung am Schönberg bei Freiburg - Kartan

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Ergebnisse 29<br />

buch (OECHSLER, 1927) ständig berichtet. Anschließend dann der 2. Koalitionskrieg<br />

(1798–1801), <strong>bei</strong> dem das Dorf wieder „von den Franzosen geplündert“ (V. ARX,<br />

1792: 126) wurde. Beim Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 verliert die Fürstabtei<br />

St. Gallen alle Besitzungen außer Ebringen, doch 1806 fällt das Dorf an das neu gebildete<br />

Großherzogtum Baden unter den Großherzog Carl Friedrich von Baden.<br />

4.1.2 Wirtschaftliche Situation<br />

Der Merkantilismus bestimmte bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Wirtschaftsweise<br />

der Landesherren und Handelsunternehmer. Die „charakteristische Erscheinungsform des<br />

frühen Kapitalismus“ (HASEL & SCHWARTZ, 2006: 240) veränderte jedoch durch ihre ausbeuterische<br />

Ressourcennutzung die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse. In <strong>Freiburg</strong><br />

stiegen zum Beispiel die Holzpreise von 1550–1800 auf das siebenfache an (MANTEL,<br />

1990: 255). Auch die Preise für landwirtschaftliche Produkte nahmen im 18. Jahrhundert<br />

zu und die „agrarische Bewegung“ (ABEL, 1978: 288) suchte nach neuen Erkenntnissen in<br />

der Landwirtschaft (SCHMIDT, 1989: 42). Technische Erfindungen und der Fortschritt im<br />

Bereich der Naturwissenschaften boten bald neue Lösungen für die entstehenden Probleme<br />

durch die wachsende Bevölkerung (MITSCHERLICH, 1963: 14). Doch auch die intensivere<br />

landwirtschaftliche Bewirtschaftung (verbesserte Dreifelderwirtschaft) konnte die steigende<br />

Nachfrage nicht auf Dauer befriedigen (HASEL& SCHWARZ, 2006: 63), es k<strong>am</strong> zunehmend<br />

zu Flächenkonkurrenz zwischen Wald und Landwirtschaft.<br />

Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich aus K<strong>am</strong>eralistik und verschiedenen Naturwissenschaften<br />

eine forstwissenschaftliche Bewegung, die erste Bestrebungen für eine nachhaltige<br />

Wirtschaftsweise des Waldes unternahm (HASEL& SCHWARZ, 2006: 313). 1787<br />

errichtete der d<strong>am</strong>alige Oberforstmeister TRUNK im vorderösterreichischen <strong>Freiburg</strong> die<br />

erste forstliche Lehrkanzel (MITSCHERLICH, 1963: 15).<br />

Die Kriege in der ersten Hälfte des Untersuchungszeitraumes hatten die Landesherrschaft<br />

Vorderösterreich viel Geld gekostet, welches sie nun über die Gemeinden und die Stände<br />

versuchte, einzuholen (WELLMER, 1967: 326). So musste die Gemeinde Ebringen jährlich<br />

4.000 Gulden aufbringen, was sie jedoch nicht schaffte; die Schulden türmten sich bis auf<br />

20.000 Gulden (DÜRBECK, 1922: 23). 1722 mussten die Ebringer Bürger daher die Fürsten<br />

zu St. Gallen bitten, ihnen zu helfen. Diese hatten noch einige Jahre zuvor ernsthaft überlegt,<br />

ob sie die Güter im Breisgau und somit auch die Statthalterei Ebringen verkaufen sollten.<br />

Nach V. ARX (1792: 64) übernahm die Fürstabtei einen Teil der Schulden, den die<br />

Ebringer in Wein abbezahlen konnten.

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