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Vorindustrielle Waldnutzung am Schönberg bei Freiburg - Kartan

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Diskussion 93<br />

getationkunde konnte <strong>am</strong> Beispiel einer Gemeinde gut aufgezeigt werden. Die Ergebnisse<br />

können nun für weitere vergleichende Studien genutzt werden. Auch eine gemeindeübergreifende<br />

Bear<strong>bei</strong>tung des Themas wäre eine interessante Untersuchung geworden. Da<strong>bei</strong><br />

hätte man den Fokus auf den <strong>Schönberg</strong> einschränken müssen. Allein durch die verschiedenen<br />

Gemeindestrukturen und Ortsgeschichten wäre ein hoher Ar<strong>bei</strong>tsaufwand entstanden,<br />

die den Bear<strong>bei</strong>tungszeitraum einer Diplomar<strong>bei</strong>t für 6 Monate voraussichtlich überanstrengt<br />

hätte.<br />

Der Untersuchungszeitraum des 18. Jahrhunderts wurde ebenfalls richtig gewählt. In dieser<br />

noch vorindustriellen Phase der <strong>Waldnutzung</strong> konnten die verschiedenen Herrschaftsstrukturen<br />

und Gemeindeansprüche an den Wald gut dargestellt werden. Für die Ausdehnung<br />

des Zeitraums in das 17. Jahrhundert hätte nach SCHWINEKÖPER (1999: 3) ein Mangel an<br />

Quellen die Dokumentation des Landschaftswandels erschwert, da sich diese erst mit dem<br />

Aufbau des modernen Staatswesens verdichten.<br />

Insges<strong>am</strong>t hat die Quellenlage die Auswertungsmöglichkeiten bestimmt. Da<strong>bei</strong> standen die<br />

schriftlichen Quellen der Klosterbrüder neben den Altkarten im Vordergrund. Mithilfe der<br />

Literaturrecherche konnten die Einstellungen der Verfasser kritisch hinterfragt werden, da<br />

es über das Kloster St. Gallen ebenfalls einige Literatur gibt.<br />

Insges<strong>am</strong>t musste in einem viel stärkeren Maß auf Sekundärquellen zurückgegriffen werden,<br />

als dies geplant war. Bei der Erar<strong>bei</strong>tung der archivalischen Schriftstücke gab es einige<br />

Probleme. Zum einen konnten manche Schriftstücke nicht eingesehen werden, weil ihr<br />

Zustand zu schlecht war, zum Beispiel die Originalkarte von 1735. Zudem gab es für den<br />

gewählten Untersuchungszeitraum generell nur wenige Akten in den Archiven. Einige<br />

konnten auch aus dem 19. Jahrhundert zum Thema <strong>bei</strong>tragen, doch da<strong>bei</strong> gab es in erster<br />

Linie handschriftliche Quellen, zum Beispiel das ‚Gemeindereutfelderbuch’ (vergleiche<br />

Kapitel 4.3.1.3). Für den Unerfahrenen ist dies eine enorme Herausforderung, da neben der<br />

heute nicht mehr benutzten Schriftart auch unterschiedliche Handschriften mit einwirken.<br />

Bei gedruckten Quellen ist auch der Sprachstil zum Teil schwierig. So war nicht eindeutig<br />

zu klären, ob die Rebstecken nun in <strong>Freiburg</strong> „bey straf“ (vergleiche 4.4.1.3) gekauft werden<br />

mussten, oder ob es sich um die Einhaltung einer gewissen Rebpfahllänge handelte.<br />

Leider gibt es von Ebringen keine übliche Ortschronik, die zum Beispiel auch den historischen<br />

Alltag besser beschreibt. Eine hervorragende und interessante Quelle waren jedoch<br />

die rechtsgeschichtlichen Beiträge von SCHOTT in SCHOTT & WEEGER (1992). Sie halfen<br />

einen übergeordneten Blick für die Machtverhältnisse der Herrschaft zu bekommen. Allerdings<br />

bestand hier die Schwierigkeit, sich abzugrenzen und sich nicht zu weit weg von den

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