Aaronisches Priestertum – Leitfaden 2 - The Church of Jesus Christ ...

Aaronisches Priestertum – Leitfaden 2 - The Church of Jesus Christ ... Aaronisches Priestertum – Leitfaden 2 - The Church of Jesus Christ ...

31.10.2013 Aufrufe

50 Behinderte schätzenlernen und ihnen Mut machen ZIEL Jeder Junge fühlt sich dafür verantwortlich, daß Behinderte sich anerkannt fühlen, das Evangelium lernen, im Unterricht und bei Aktivitäten mitmachen und ihren Mitmenschen dienen. VORZUBEREITEN 1. Sie brauchen: a) Die heilige Schrift für jeden Jungen. b) Einen Stift für jeden Jungen. 2. Schreiben Sie für jeden Jungen auf ein Blatt Papier in Großbuchstaben: BEHINDERT. VORSCHLAG FÜR DEN UNTERRICHTS- ABLAUF Aktivität/Besprechen Wissen, was für Behinderungen es gibt Teilen Sie die Blätter aus, auf denen BEHINDERT steht. Die Jungen sollen die Umrisse der Buchstaben jetzt mit der Hand nachfahren, die sie normalerweise nicht zum Schreiben benutzen, und zwar so genau und so schnell wie möglich. Wahrscheinlich fällt ihnen das schwer, und sie brauchen auch längere Zeit dafür. Legen Sie vorher fest, wieviel Zeit sie dafür haben, und treiben Sie sie zur Eile an. Loben Sie alle, die ihre Sache gut machen, und drängen Sie diejenigen zur Eile an, die langsamer sind als die anderen. Wenn die Zeit herum ist, soll jeder dort aufhören, wo er gerade ist. • Wie fühlt ihr euch, wenn ihr unter Zeitdruck etwas schaffen sollt, was über eure Fähigkeiten hinausgeht? Genauso fühlt sich jemand mit einer Lernbehinderung oft im Unterricht in der Kirche oder in der Schule. In unserer Umgebung gibt es viele Menschen mit einer Behinderung, sei sie nun körperlicher, geistiger oder seelischer Natur. Bei manchen Behinderungen braucht der Betreffende Krücken, einen Rollstuhl oder ein Hörgerät. Daran kann dann jeder die Behinderung erkennen. Es gibt aber auch Behinderungen, die nicht gleich ins Auge fallen. Unser Verhalten und unsere Einstellung kann für solche Menschen ganz entscheidend sein. Natürlich können wir in der Regel nichts an ihren Problemen ändern, aber durch unser Verhalten können wir ihnen entweder helfen oder weh tun. Schriftstelle/ Besprechen Berater Schriftstelle/ Besprechen Mitfühlend sein wie Christus Lassen Sie einen Jungen 3 Nephi 17:710 vorlesen. • Welche Einstellung hatte Jesus zu Menschen, die behindert waren? • Wie kann es uns gelingen, eine ebensolche Einstellung zu entwickeln? Wir müssen Menschen mit einer Behinderung Mitgefühl entgegenbringen. Wahrscheinlich werden auch wir irgendwann in unserem Leben einmal krank sein, einen Unfall haben oder sonstwie für längere Zeit in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein. Und dann geht es uns möglicherweise wie Kurt, einem Biologiestudenten, der sein Augenlicht verloren hat. Er erzählt: „Ich kann fast alles tun, was die anderen auch können, aber ich brauche andere Hilfsmittel und muß mit neuen Methoden an eine Sache herangehen. Ich brauche Menschen, die mir helfen, diese Hilfsmittel und neuen Methoden zu finden. Es geht nicht darum, daß andere etwas für mich tun, sondern vielmehr darum, daß sie mir helfen, meine eigenen Fähigkeiten zu nutzen.“ Lassen Sie einen Jungen Johannes 13:34,35 vorlesen. • Was müssen wir tun, wenn wir wahrhaft Jünger Christi sein wollen? (Einander lieben.) • Wie können wir diese Liebe im Umgang mit Menschen, die behindert sind, unter Beweis stellen? (Wir können lernen, Menschen zu verstehen und anzuerkennen, die anders sind als wir, und uns auf ihre Fähigkeiten konzentrieren.) 192

Beispiele Tafel/Besprechen • Was können wir tun, um Menschen mit einer Behinderung zu zeigen, daß wir sie akzeptieren und daß sie uns wichtig sind? (Ihnen in die Augen sehen, sie anlächeln, mit ihnen reden, und zwar genauso wie mit jedem anderen auch.) Ein Mädchen, das zum Laufen Gehschienen braucht, sagt: „Wenn ich irgendwo entlanggehe, vermeiden die Leute, die mir entgegenkommen, jeden Blickkontakt mit mir. Das ist, als ob sie sagen: ,Ich weiß nicht genau, an welcher Krankheit du leidest, und deshalb tue ich lieber so, als seiest du und dein Problem überhaupt nicht da.‘“ • Was können wir tun, anstatt solchen Menschen aus dem Weg zu gehen? Ein Junge, der geistig zurückgeblieben ist, meint: „Jeder spricht über mich hinweg mit meinen Eltern oder meinen Freunden und fragt sie, wie es mir geht und was ich gerne mag. Warum fragen sie nicht mich direkt, wenn ich doch dabei dabeistehe? Warum fragen sie statt dessen: ,Mag Jochen das?‘“ • Wie sollen wir uns in einer solchen Situation verhalten? Ein Junge, der an Taubheit leidet, sagt: „Die Leute werfen mir zwar einen Gruß zu, eilen dann aber weiter. Dabei würde ich mich sehr freuen, wenn jemand ein Gespräch mit mir anfangen würde. Wenn mich nämlich jemand gerade ansieht, laut spricht und dabei sein Mund sichtbar ist, kann ich ihm die Worte gut von den Lippen ablesen. Und ich kann auch so antworten, daß der andere mich versteht. Miteinander reden das ist doch die Voraussetzung dafür, daß eine Freundschaft entstehen kann.“ • Was können wir tun, um uns mit jemand, der taub ist, besser zu verständigen? Nur etwas Persönliches und Positives ansprechen, weil wir uns damit auf die Person konzentrieren und nicht auf die Behinderung beziehungsweise das, was der andere nicht tun kann. Manche Menschen sprechen abfällig von anderen, die behindert sind. Schreiben Sie die folgenden Wörter an die Tafel, und besprechen Sie, was man in jedem Fall sagen kann, um den Behinderten nicht zu kränken. • Jemand sitzt im Rollstuhl. • Jemand braucht Krücken, Gehschienen oder eine Gehhilfe. • Jemand ist geistig oder seelisch krank. • Jemand ist geistig zurückgeblieben. • Jemand ist taub oder schwerhörig. • Jemand hat ein Sprachproblem. Außerdem dürfen wir nicht so tun, als seien Menschen ohne Behinderung „normal“; sie sind einfach nur Menschen ohne eine Behinderung. Wenn wir uns bemühen, auf die Gefühle von Behinderten einzugehen, gelingt es uns, auch in ihnen Kinder des Vaters im Himmel zu sehen, die dieselben Bedürfnisse haben wie wir. Beispiel/Besprechen Menschen mit einer Behinderung helfen Wenn wir Menschen mit einer Behinderung helfen, zeigen wir damit, daß wir den Erretter lieben und so wie er sein wollen. Elder J. Richard Clarke hat von einigen Jungen im Aaronischen Priestertum erzählt, die dem Vorbild des Erretters nachgeeifert und einem Jungen mit einer Behinderung geholfen haben: „John [Anderson] war ein erstaunlicher Junge gewesen, der mutig gegen den Muskelschwund gekämpft ... hatte. Während der Jahre, wo er das Aaronische Priestertum trug, hatte er im Rollstuhl gesessen. ... John hatte großen Einfluß auf sein Priesterkollegium gehabt, obwohl er nicht ein einziges Mal mit den Jungen Football gespielt oder gezeltet hatte. Er hatte nicht getanzt und auch an den anderen für Jugendliche üblichen Aktivitäten nicht teilgenommen. Aber sein Glaube und sein Engagement für die Kirche hatten die Mitglieder seines Kollegiums sehr beeinflußt. Und noch etwas John hatte seinem Kollegium die Möglichkeit verschafft, voll Liebe zu dienen. Als John Diakon war, wollte er das Abendmahl austeilen. Ein Junge erhielt den Auftrag, den Rollstuhl zu schieben, während John das Abendmahlsgeschirr auf dem Schoß hielt. Das sah erst etwas merkwürdig aus, aber bald waren auch die anderen darauf bedacht, ihm bei der Erfüllung seiner Priestertumspflichten zu helfen. 193

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Behinderte schätzenlernen<br />

und ihnen Mut machen<br />

ZIEL<br />

Jeder Junge fühlt sich dafür verantwortlich, daß Behinderte sich anerkannt fühlen, das Evangelium<br />

lernen, im Unterricht und bei Aktivitäten mitmachen und ihren Mitmenschen dienen.<br />

VORZUBEREITEN<br />

1. Sie brauchen:<br />

a) Die heilige Schrift für jeden Jungen.<br />

b) Einen Stift für jeden Jungen.<br />

2. Schreiben Sie für jeden Jungen auf ein Blatt Papier in Großbuchstaben: BEHINDERT.<br />

VORSCHLAG FÜR<br />

DEN UNTERRICHTS-<br />

ABLAUF<br />

Aktivität/Besprechen<br />

Wissen, was für Behinderungen es gibt<br />

Teilen Sie die Blätter aus, auf denen BEHINDERT steht.<br />

Die Jungen sollen die Umrisse der Buchstaben jetzt mit der Hand nachfahren, die sie normalerweise<br />

nicht zum Schreiben benutzen, und zwar so genau und so schnell wie möglich. Wahrscheinlich<br />

fällt ihnen das schwer, und sie brauchen auch längere Zeit dafür. Legen Sie vorher fest, wieviel<br />

Zeit sie dafür haben, und treiben Sie sie zur Eile an. Loben Sie alle, die ihre Sache gut machen,<br />

und drängen Sie diejenigen zur Eile an, die langsamer sind als die anderen. Wenn die Zeit herum<br />

ist, soll jeder dort aufhören, wo er gerade ist.<br />

• Wie fühlt ihr euch, wenn ihr unter Zeitdruck etwas schaffen sollt, was über eure Fähigkeiten<br />

hinausgeht?<br />

Genauso fühlt sich jemand mit einer Lernbehinderung <strong>of</strong>t im Unterricht in der Kirche oder in der<br />

Schule.<br />

In unserer Umgebung gibt es viele Menschen mit einer Behinderung, sei sie nun körperlicher,<br />

geistiger oder seelischer Natur. Bei manchen Behinderungen braucht der Betreffende Krücken,<br />

einen Rollstuhl oder ein Hörgerät. Daran kann dann jeder die Behinderung erkennen. Es gibt aber<br />

auch Behinderungen, die nicht gleich ins Auge fallen. Unser Verhalten und unsere Einstellung kann<br />

für solche Menschen ganz entscheidend sein. Natürlich können wir in der Regel nichts an ihren<br />

Problemen ändern, aber durch unser Verhalten können wir ihnen entweder helfen oder weh tun.<br />

Schriftstelle/<br />

Besprechen<br />

Berater<br />

Schriftstelle/<br />

Besprechen<br />

Mitfühlend sein wie <strong>Christ</strong>us<br />

Lassen Sie einen Jungen 3 Nephi 17:7<strong>–</strong>10 vorlesen.<br />

• Welche Einstellung hatte <strong>Jesus</strong> zu Menschen, die behindert waren?<br />

• Wie kann es uns gelingen, eine ebensolche Einstellung zu entwickeln?<br />

Wir müssen Menschen mit einer Behinderung Mitgefühl entgegenbringen. Wahrscheinlich werden<br />

auch wir irgendwann in unserem Leben einmal krank sein, einen Unfall haben oder sonstwie für<br />

längere Zeit in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein. Und dann geht es uns möglicherweise<br />

wie Kurt, einem Biologiestudenten, der sein Augenlicht verloren hat. Er erzählt: „Ich kann<br />

fast alles tun, was die anderen auch können, aber ich brauche andere Hilfsmittel und muß mit<br />

neuen Methoden an eine Sache herangehen. Ich brauche Menschen, die mir helfen, diese Hilfsmittel<br />

und neuen Methoden zu finden. Es geht nicht darum, daß andere etwas für mich tun,<br />

sondern vielmehr darum, daß sie mir helfen, meine eigenen Fähigkeiten zu nutzen.“<br />

Lassen Sie einen Jungen Johannes 13:34,35 vorlesen.<br />

• Was müssen wir tun, wenn wir wahrhaft Jünger <strong>Christ</strong>i sein wollen? (Einander lieben.)<br />

• Wie können wir diese Liebe im Umgang mit Menschen, die behindert sind, unter Beweis stellen?<br />

(Wir können lernen, Menschen zu verstehen und anzuerkennen, die anders sind als wir, und uns<br />

auf ihre Fähigkeiten konzentrieren.)<br />

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