Wer ist dieser Jesus? - Fachzeitschriften Religion und Theologie

Eduard erzählt
An Opas Grab
Neulich war ich mal wieder auf dem Friedhof. Bei
Opa. Opa ist ja letztes Jahr gestorben. Er war kurz
krank, hat im Bett gelegen und ist gestorben. Da
waren wir alle soo traurig. Oma war traurig, Mama
und Papa, Patti und ich auch. Opa hat immer so
viel Quatsch mit uns gemacht, so richtig zum
Lachen!
Und dann war die Beerdigung. Erst in der Kirche
mit Liedern und Musik und so. Und der Pastor hat
lange über Opa gesprochen. Was er so gemacht hat.
Er war auch im Krieg, hat der Pastor gesagt. Das
wusste ich noch gar nicht.
Und dann haben wir den Sarg in die Erde gelegt.
Ich hab eine Rose reingeworfen. Mama und Papa
auch, und Erde.
Und nun, nach einem Jahr, ist das Erdloch natürlich
zu. Ein Stein steht auf dem Grab. Da steht Opas
Name drauf, wann er geboren ist. Auch wann er
gestorben ist. Und es wachsen Rosen auf seinem
Grab. Schön sah das aus! Und die Sonne schien
durch die hohen Bäume genau auf den Grabstein!
Ich fand das gar nicht unheimlich. Bald geh ich
wieder hin. Dann will ich Opa auch noch mal
sagen, wie lieb ich ihn hab. Immer noch.
Pio und Mara
Woher wusste Jesus, wie
er sterben wird?
Pio: Sag mal, Mara, neulich im Kindergottesdienst,
weißt du noch?
Mara: Nee, was meinst du denn?
Pio: Na, das mit Jesus.
Mara: Meinst du die vielen Bilder, die wir von Jesus
angeguckt haben?
Pio: Die waren auch cool! Dass die Menschen sich
immer wieder ausgedacht haben, wie er wohl aus ­
ge sehen hat! – Nee, ich mein das mit seinem Tod.
Mara: Dass er stirbt und danach zu Ostern wieder
lebt?
Pio: Ja! Ob er das gewusst hat? Schon vorher? Und
auch, dass er am Kreuz stirbt?
Mara: Weißt du, Pio, ich hab auch gehört, dass
Jesus auch mal gesagt hat: Mein Gott, warum hast
du mich verlassen?
Pio: Ja, da hat er bestimmt Angst gehabt.
Mara: Ich glaub, dass Jesus ganz viel Mut hatte,
aber auch manchmal Angst.
Pio: Und weil er so viel Mut hatte, hat er gehofft,
dass er nach seinem Tod immer noch bei Gott ist.
Mara probiert aus
Mara salbt
Mit dem Salböl in der Hand klingelt Mara bei
Frau Niemeyer. Die wohnt im Haus nebenan
im 2. Stock.
„Na, Mara, was bringst du denn da mit?“
„Wir haben Salböl gemacht. Darf ich Sie mal
salben?“
„Ja, gern“, sagt Frau Niemeyer.
„Hier ist meine Hand.“ Mara taucht ihren
Finger ins Salböl und streicht ihn einmal ganz
langsam über Frau Niemeyers Hand.
„Danke, Mara. Das fühlt sich gut an und riecht
so schön!“
„Bitte! Tschüß!“ Mara kehrt um und überlegt,
wen sie jetzt salben kann.
14 | Meine Welt 03/2013 | Jesus geht seinen Weg