Gewaltprävention im Substitutionsalltag: Vom ... - aid Berlin
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Notdienst für Suchtmittelgefährdete<br />
und -abhängige <strong>Berlin</strong> e.V.<br />
Bereich Substitution & Betreuung<br />
Abstract<br />
Wer sich ernsthaft für Behandlung und Betreuung von überdurchschnittlich „gewaltaffinen“ Substituierten<br />
entscheidet, wird einiges hinzulernen müssen. Nicht erst dann läuft etwas schief, wenn sich Mitarbeiter aus<br />
Sorge um Leib und Leben für Selbstverteidigungstechniken interessieren. Schon wenn auf kleinere<br />
Übergriffe nicht (mehr) angemessen reagiert wird, hat die Okkupation der Einrichtung begonnen. Indiz für<br />
eine schleichende „Normalisierung“ von Regelverstößen ist nicht zuletzt der masochistische Stolz darauf,<br />
was man auszuhalten vermag. Derartige „Dickhäutigkeit“ ist höchst riskant, sie lädt zur nächsten Runde von<br />
Grenzüberschreitungen geradezu ein.<br />
Am Beispiel der vom Notdienst <strong>Berlin</strong> e.V. in Kooperation mit niedergelassenen Ärzten betriebenen<br />
Substitutionsambulanzen wird geschildert, wie es seit mehr als 10 Jahren gelingt, die Einrichtungen selbst<br />
wie auch ihr Umfeld trotz unveränderter Konzentration auf eine Hochrisikoklientel „<strong>im</strong> Griff“ zu behalten.<br />
Dem dient der Rückblick auf einen Prozess grundlegenden Umdenkens, in dessen Ergebnis<br />
Sicherheitsprobleme zum erheblichen Teil als „hausgemacht“ begriffen werden. Im Zentrum bleibt zwingend<br />
die kompromisslose Durchsetzung einer neuartigen Hausordnung. Zu erarbeiten und kontinuierlich zu<br />
pflegen ist ein „Sicherheitskonsens“, der klar Prioritäten benennt und sich gerade in kritischen Situationen<br />
und Interessenkonflikten als belastbar erweist.<br />
In diesem Seminar wird referiert und diskutiert aber auch praktisch zu erleben sein, wie bewährte Module<br />
der standardmäßig durchgeführten „Sicherheitstrainings“ funktionieren.