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Optimale Ladungssicherung - keine Hexerei! -Fachaufsatz

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ZURRMITTEL<br />

Schrägzurren<br />

Das Schrägzurren ist grundsätzlich<br />

dem Niederzurren vorzuziehen, da<br />

dabei <strong>keine</strong> besonderen statischen<br />

Vorspannkräfte aufzubringen sind.<br />

Die Zurrmittel / Zurrpunkte sind im<br />

Gegensatz zum Niederzurren, nur<br />

mit einer leichten Vorspannung beaufschlagt.<br />

Die Zurrmittel werden<br />

nur dann höher belastet, wenn die<br />

Kräfte infolge einer starken Bremsung,<br />

Anfahren oder einer intensiven<br />

Kurvenfahrt auftreten.<br />

strang. Der Vertikalwinkel ist der<br />

Winkel zwischen Ladefläche und<br />

dem Kettenstrang.<br />

Die RUD-Kettenfabrik bietet einen<br />

einfach zu bedienenden Winkelmesser<br />

an, der die Bestimmung der<br />

Winkel und zu einem Kinderspiel<br />

macht und außerdem erleichtern<br />

Tabellen und Formeln die<br />

Zurrberechnungen.<br />

Anhand der Berechnungsbeispiele<br />

sieht man, dass es günstig ist, den<br />

Winkel zwischen 20° und 45° zu<br />

halten. Sollte der Winkel kleiner<br />

sein als 20° und der Reibungskoeffizient<br />

kleiner 0,5 werden,<br />

so muss eine zusätzliche Berechnung<br />

gegenüber der Zurrmittelfestigkeit<br />

bei Kurvenfahrt vorgenommen<br />

werden. Bei Zurrwinkel<br />

Schrägzurren<br />

Berechnungsbeispiel 2<br />

Bagger (Bild 4)<br />

m = 15000 kg ≈ 15000 daN = G<br />

Vertikalwinkel der Zurrstränge:<br />

= 10°<br />

Horizontalwinkel der Zurrstränge:<br />

= 40°<br />

Anzahl der Zurrketten in<br />

Fahrtrichtung: n = 2<br />

Reibungskoeffizient verschmutzte<br />

Holzladefläche: = 0<br />

Der Reibungskoeffizient des<br />

Baggers auf der verschmutzten<br />

Holzladefläche wird vernachlässigt<br />

und in der ersten Berechnung nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Die Formel für das notwendige<br />

Zurrmittel mit der zulässigen<br />

Zugkraft = LC = Lashing capacity<br />

heißt:<br />

▼<br />

<br />

▼<br />

<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

▼<br />

<br />

LC = G (daN)C x<br />

coscosn<br />

cos = 0,984<br />

cos = 0,766<br />

(daN)<br />

Bild 4: Grundsätzlich ist das Schrägzurren<br />

vorzuziehen, da hierbei <strong>keine</strong> besonderen<br />

statischen Vorspannkräfte aufzubringen<br />

sind.<br />

Beim Schrägzurren müssen die folgenden<br />

Besonderheiten unbedingt<br />

beachtet werden:<br />

Es handelt sich hierbei um die Anordnung<br />

und Lage der Zurrstränge<br />

zu den jeweiligen Belastungsrichtungen.<br />

Es ist vergleichbar mit der<br />

Winkelgeometrie bei Anschlagmittel,<br />

bei denen ein Neigungswinkel<br />

von 60° nicht überschritten<br />

werden darf. Ansonsten würde die<br />

Belastung in den Anschlagsträngen<br />

überproportional in die Höhe<br />

schnellen.<br />

Beim Schrägzurren müssen jedoch<br />

2 Winkelebenen (horizontal und<br />

vertikal) berücksichtigt und damit<br />

zwei Winkeldefinitionen vorgenommen<br />

werden.<br />

Die Bilder 4 und 5 sollen eine klare<br />

Definition der zu berücksichtigenden<br />

Winkel erleichtern. RUD hat<br />

diese Winkeldefinitionen seit 2002<br />

an die EN-Normdefinition angepasst.<br />

Die Winkel und gehen entscheidend<br />

in die Berechnung ein.<br />

Der Winkel ist der horizontale<br />

Winkel zwischen einer gedachten<br />

Geraden vom Zurrpunkt in Richtung<br />

Führerhaus und dem Ketten-<br />

Bild 5: Eine um so größere Rolle spielen hier<br />

aber die Winkel, die die Zurrmittel einerseits<br />

zur Horizontalen, andererseits zur<br />

Fahrzeuglängs- bzw. Querachse bilden.<br />

mit über 60° erhöhen sich die<br />

Zurrkräfte überproportional. Sie<br />

sollten nicht angewandt werden.<br />

Im Extremfall bei Winkel = 90°,<br />

würde das bedeuten, dass theoretisch<br />

eine unendlich hohe Kraft im<br />

Zurrmittel auftritt. Diese Ausführung<br />

soll eines besonders deutlich<br />

veranschaulichen, dass eine extreme<br />

kreuzweise Verzurrung als<br />

Sicherung in Fahrtrichtung, wie oft<br />

an Baufahrzeugen oder Walzen<br />

gezeigt, die ungünstigste Art einer<br />

<strong>Ladungssicherung</strong> in Fahrtrichtung<br />

darstellt.<br />

Beim einem Winkel ist die optimale<br />

Zurrmittelkraftausbeute zwischen<br />

0° und 20° gegeben. Beim<br />

Vertikalwinkel von 45° tritt eine<br />

Zurrmittelkrafterhöhung um das<br />

1,4-fache, beim Winkel von 60° eine<br />

Verdoppelung der Zurrmittelkraft<br />

und ab diesem Punkt wieder<br />

eine sprunghafte Erhöhung der<br />

Zurrmittelkräfte ein. Bei einem<br />

Vertikalwinkel bis 90° theoretisch<br />

bis ins Unendliche.<br />

cx = Beschleunigungsfaktor in<br />

Fahrtrichtung = 0,8<br />

LC = 15000 daN0,8 =7960<br />

0,9840,7662 daN<br />

Für den Bagger mit einem Gewicht<br />

von 15000 kg ≈15000 daN und der<br />

aufgezeigten Zurranordnung, muss<br />

also ein Zurrmittel gewählt werden,<br />

dass mindestens die zulässige<br />

Zugkraft von 7960 daN besitzt.<br />

Nach der Tabelle Seite 12 wäre das<br />

der Typ VIP-VSK-10-...-VSPS,<br />

Nenndicke 10.

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