Sauberes Wasser: Lösungen für die metallverarbeitende und ...
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1.3. WAS SIND<br />
IONENAUSTAUSCHER?<br />
Ionenaustauscher bestehen aus feinkörnigen<br />
Kunststoffperlen mit Durchmessern von 0,3<br />
bis 1,2 mm. Sie werden als Schüttgut in Filterapparate<br />
eingebaut. Als wässrige Suspension<br />
lassen sie sich leicht in den Filterapparat<br />
einschwämmen <strong>und</strong> wenn gewünscht ebenso leicht<br />
wieder ausspülen.<br />
von Austausch. Bevorzugt werden geladene<br />
Teilchen, sogenannte Ionen, ausgetauscht. Der<br />
Austausch an den funktionellen Gruppen folgt zwei<br />
Triebkräften. Zum einen binden verschiedene Ionensorten<br />
verschieden stark, sodass stärker bindende<br />
Ionen <strong>die</strong> schwächer bindenden Ionen verdrängen<br />
(chemische Triebkraft = Selektivität). Zum anderen<br />
machen sich aber auch Konzentrationseffekte<br />
bemerkbar: Umso höher <strong>die</strong> Konzentration in der<br />
Lösung ist, umso eher kann auch eine schwächer<br />
bindende Ionensorte eine stärker bindende Spezies<br />
verdrängen ( Massenwirkungsgesetz).<br />
Polymergerüst<br />
Funktionelle<br />
Gruppe<br />
+<br />
+<br />
Abbildung 1.9.: Die sogenannte Ionenaustauschreaktion<br />
an den in den Poren fixierten funktionellen<br />
Gruppen ist <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage aller in <strong>die</strong>ser Broschüre<br />
beschriebenen Filtrationsvorgänge. Die Wechselwirkung<br />
der ausgetauschten Teilchen mit der<br />
funktionellen Gruppe erfolgt über elektrostatische<br />
Kräfte.<br />
Abbildung 1.7.: Ionenaustauscher werden als<br />
Schüttgut in Filterapparate eingefüllt. Die Filtration<br />
erfolgt im Filterbett.<br />
Die Fähigkeit, Stoffe aus wässrigen<br />
<strong>Lösungen</strong> herauszufiltrieren, basiert auf<br />
sogenannten funktionellen Gruppen, <strong>die</strong> auf der<br />
Oberfläche feiner Poren sitzen, welche <strong>die</strong> Polymer-<br />
Perlen homogen bis in <strong>die</strong> innersten Bereiche<br />
durchziehen.<br />
Nach der Sättigung des Ionenaustauschers<br />
mit den abfiltrierten Verunreinigungen können <strong>die</strong><br />
Filter vor Ort chemisch regeneriert werden, sodass<br />
sie <strong>für</strong> einen erneuten Gebrauch wieder einsetzbar<br />
sind. Die Konzentrate können dann zur<br />
Wiedergewinnung von Wertstoffen herangezogen<br />
oder einer kostengünstigen <strong>und</strong> umweltgerechten<br />
Entsorgung zugeführt werden.<br />
Beladen<br />
Regenerieren<br />
Spülen<br />
Abbildung 1.8.: Blick in das Innere einer Ionenaustauscher-Perle:<br />
Sie ist von feinen, mit <strong>Wasser</strong><br />
gefüllten Poren durchzogen. Im <strong>Wasser</strong> gelöste Stoffe<br />
können hinein- <strong>und</strong> wieder hinausdiffun<strong>die</strong>ren.<br />
Im <strong>Wasser</strong> enthaltene Stoffe können durch<br />
<strong>die</strong> Poren in <strong>die</strong> Perlen eindringen. Ebenso können<br />
Stoffe, welche im Harz gespeichert sind, aus den<br />
Perlen herausdiffun<strong>die</strong>ren <strong>und</strong> an das umgebende<br />
Medium abgegeben werden. Bei gleichzeitiger<br />
Aufnahme <strong>und</strong> Abgabe von Teilchen spricht man<br />
Abbildung 1.10.: Beladung eines Ionenaustauscher-<br />
Filterbettes, Entfernen der Beladung mit einer<br />
Regenerierlösung <strong>und</strong> Ausspülen der Regenerier-<br />
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